Theodor Plievier – Wikipedia

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  • Was der Kaupert nicht weiß - Markgrafenstraße Nr. 22-61 in Berlin-Mitte
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Markgrafenstrasse-10117-10969-Berlin

    Geschichte von Markgrafenstraße
    Ehemaliger Bezirk Nr. 22-61 Mitte
    Alte Namen Wilhelm-Külz-Straße (1968-1991)
    Name seit um 1706
    Nach dem sich in der Straße Unter den Linden befindlichen Palais des Markgrafen zu Brandenburg-Schwedt benannt, auf dessen Garten sie zulief.

    Sie bekam ihren Namen nach dem sich in der Straße Unter den Linden befindlichen Palais des Markgrafen zu Brandenburg-Schwedt, Philipp Wilhelm (19.5.1669 Königsberg–19.12.1711 Berlin), Militär, Generalfeldzeugmeister, auf dessen Garten sie zulief.
    ...
    1968 in Mitte (zwischen Behren- und Zimmerstraße) umbenannt, heißt sie seit 1991 wie ihr Kreuzberger Teilstück wieder Markgrafenstraße.

    Was mag wohl einen Ostberliner Magistrat dazu gebracht haben, eine Straße nach dem Rechtsliberalen Külz zu benennen, der in der Weimarer Republik fortschrittliche Bücher bekämpft hatte?

    30.01.2021: Ein Leben auf der Flucht (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/395447.literatur-ein-leben-auf-der-flucht.html

    »Des Kaisers Kulis«, in der Roten Fahne vorabgedruckt und später im Malik-Verlag erschienen, war ein Riesenerfolg, Plievier wurde zu einem der bekanntesten linken deutschen Schriftsteller. Aber der Erfolg mobilisierte auch die nationalkonservative Öffentlichkeit und die Faschisten. Plievier erhielt Drohbriefe, 1932 fand sich sein Name auf der im Völkischen Beobachter veröffentlichten Liste der »Repräsentanten einer dekadenten Niedergangsepoche«. Im selben Jahr ordnete der rechtsliberale Dresdner Oberbürgermeister und vormalige Reichsinnenminister Wilhelm Külz die Entfernung von »Des Kaisers Kulis« aus den städtischen Bibliotheken an.

    Theodor Plievier – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Plievier

    Mit der Schilderung der Kriegsumstände und seiner scharfen Anklage gegen den Krieg sprach Plievier seinen Zeitgenossen aus der Seele – ein Beispiel:

    „Die Eroberungsziele sind unser Verderben, ohne sie wäre Frieden. Wir könnten wieder arbeiten und hätten zu fressen. Und die anderen sind doch auch Menschen. Die Völker müssen zusammenkommen und sich verständigen. Das Morden ist sinnlos. (…) Der Krieg ist ein riesengroßes Geschäft. (…) Nieder mit dem Krieg!“

    Wilhelm Külz – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_K%C3%BClz

    Politisches Wirken nach 1945

    Mitte Juni 1945 gehörte er in Berlin zum Gründerkreis der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) und wurde im November desselben Jahres nach der Absetzung von Waldemar Koch durch die sowjetische Besatzungsmacht deren Vorsitzender. Außerdem war er ab 1945 Herausgeber der LDPD-Zeitung Der Morgen. Am 17. März 1947 wurde er in Rothenburg ob der Tauber gemeinsam mit Theodor Heuss zum Vorsitzenden der Demokratischen Partei Deutschlands (DPD) gewählt.

    Bereits nach einem Dreivierteljahr scheiterte der Versuch einer zonenübergreifenden Partei an der Teilnahme der LDPD am von der SED dominierten 1. Deutschen Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden. Külz wollte der SED auf dem Kongress das Feld nicht allein überlassen. Stattdessen wollte er als Vertreter der zweitstärksten Partei in der sowjetischen Besatzungszone eigene Akzente setzen.[9] Der LDPD-Hauptausschuss am 6. Januar 1948 in Weimar diskutierte darüber kontrovers, stellte sich aber mehrheitlich hinter seinen Vorsitzenden.[10]

    Von der DPD-Vorstandssitzung am 18. Januar 1948 in Frankfurt am Main wurde Külz ausgeladen.[11] Heuss warf der LDPD dort vor, mit der Beteiligung am Volkskongress habe sie sich „für die russische Auffassung von der Einheit Deutschlands“ entschieden.[12][13] Der Vorstand verabschiedete ein Pressekommuniqué, das der LDPD nahegelegte, personelle Folgerungen zu ziehen.[14] LDPD-Geschäftsführer Arthur Lieutenant erklärte, dass für die Ost-Liberalen unter diesen Umständen eine „Weiterarbeit … zunächst unmöglich“ sei.[15] Das war das faktische Ende der DPD. Eine formale Auflösung gab es nicht. Nach Külz’ Tod am 10. April 1948 gab es keine Nachwahl eines Vorsitzenden.

    Gemeinsam mit Otto Nuschke (CDU) und Wilhelm Pieck (SED) übernahm Külz 1948 den Vorsitz des Deutschen Volksrates, eines Vorläufers der späteren DDR-Volkskammer.

    https://www.openstreetmap.org/way/35557161

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