Berlin Street : 14 : Schrippenkirche

/acker14

  • denkwerk berlin - eine schrippe für die schrippenkirche
    http://www.denkwerk-berlin.de/pages/kunstprojekte/eine-schrippe-fFCr-die-schrippenkirche.php

    Das eigentliche Wahrzeichen Berlins sollte nicht der Bär sein, sondern die Schrippe.

    Eine Schrippe vor der Schrippenkirche erinnert an die Geschichte.
    Vielen alten Berlinern ist die Kirche noch ein Begriff, als der Ort im proletarischen Wedding, wo man auch in kargen Zeiten etwas zu essen bekam.
    Die Kirche ist verschwunden, der Name ist geblieben.

    Erstaunlich ist die äußerliche Ähnlichkeit von gelblichem Sandstein und einer ausgebackenen, goldgelben und knusprigen Schrippe.
    Wenn nur das Gewicht nicht wäre.
    Sandstein ist fast dreimal schwerer als Wasser, viel schwerer als jede Ostschrippe.

    Bei einer Schrippenlänge von 1,8 Metern, einer Höhe von 1,2 Metern und einer Breite von ca. 1,3 Metern wiegt sie ungefähr 6 Tonnen.

    Die Schrippenkirche befand sich in Wedding (Gesundbrunnen), Ackerstraße 52.
    http://www.luise-berlin.de/lexikon/mitte/s/schrippenkirche.htm

    Träger der S. war der im Dezember 1882 gegründete „Verein Dienst an Arbeitslosen“, dessen Initiator und langjähriger Vorsitzender Constantin Kontext: Liebich, Constantin Liebich war. Seit Januar 1883 organisierte der Verein Frühstücksgottesdienste, Andachten und Frühstücke, vom Volksmund „Schrippenkirche“ getauft. Sie fanden zunächst im Wedding in der Müllerstraße 6 im ehemaligen Lokal „Fürst Blücher“ statt. Mit dem 29. 9. 1900 wurde der Verein durch eine Schenkung von Hermann Fölsch Eigentümer des Grundstücks Ackerstraße 52/ Hussitenstraße 71. Im Frühjahr 1901 begann der Bau eines Wohnhauses an der Hussitenstraße 71, am 7. 12. 1901 erfolgte die Grundsteinlegung zu einem Quergebäude in der Mitte des Grundstücks. Architekt war das Vereinsmitglied Fritz Fuhrmann. Die Einweihung fand am 5. 10. 1902, der erste Gottesdienst am 12. 10. 1902 statt. In der Weimarer Republik übernahm die öffentliche Hand einen Teil der Sozialarbeit der Vereine. Die Nationalsozialisten lösten das Problem auf ihre Weise: Arbeitsverweigerung und Obdachlosigkeit führten zur Einweisung in ein Lager. Der Umfang der Arbeit für den Verein verringerte sich, die Besucher der S. kamen jetzt meist aus dem Städtischen Obdach. 1939 erfolgte die Änderung des Namens. Aus dem „Verein Dienst an Arbeitslosen“ wurde der „Verein Schrippenkirche“. Im II. Weltkrieg wurde das Hauptgebäude zerstört, Seitenflügel und Quergebäude in der Ackerstraße wurden bis 1948 wiederhergestellt. In der S. eröffneten am 1. 10. 1949 ein Heim für obdachlose, gefährdete Mädchen und ein Altersheim für Frauen. Die Arbeit übernahmen Diakonissen bis 1960 das Heim eine weltliche Leitung bekam. Als 1961 die Versöhnungsgemeinde durch den Mauerbau ihre Kirche verlor, führte sie ihren Gottesdienst in dem 1953 geweihten Saal der S. durch. Der „Verein Schrippenkirche“ gehörte jetzt zum Diakonischen Werk. Altersheim und Jugendwerk arbeiteten bis in die 1970er Jahre. 1976 werden im Rahmen der Flächensanierung zwischen dem Vaterländischen Bauverein und dem „Verein Schrippenkirche“ Grundstücke getauscht und der Vaterländische Bauverein erhielt das Grundstück mit den traditionsreichen Backsteinbauten. Am 7. 3. 1980 erfolgte der Abriß. Der Verein bekam das gegenüberliegende Grundstück, Ackerstraße 136/137. Hier baute er ein Kinder-, Jugend- und Altenheim, das im Herbst 1979 öffnete.

    Berlin Street : 14: Schrippenkirche
    http://www.berlinstreet.de/ackerstrasse/acker14

    Die Rede eines amerikanischen Evangelisten am Hermannsdenkmal hatte Liebich so beeindruckt, dass er im Oktober 1882 in einem Vortrag zur »aktiven, christlichen Liebestätigkeit«, in erster Linie für Obdachlose, aufrief. Fünf Personen meldeten sich spontan und ein Spendenaufruf unter den etwa 100 Versammelten ergab neun Mark. Mit geringen Mitteln und viel Enthusiasmus wurden zunächst in der Oranienstraße 19 Morgenandachten mit Frühstück für Obdachlose organisiert und dabei auch die Stöcker’schen Predigten verteilt. Die erste Andacht fand am 22. Oktober 1882 mit 25 Gästen statt. Am dritten Sonntag war die Zahl bereits auf 43 gestiegen. Jeder erhielt eine Tasse Kaffee und zwei Schrippen: Der Name »Schrippenkirche« machte die Runde.

    Schrippenkirche e.V.
    http://schrippenkirche.eu

    Constantin Liebich hatte 1882 eine gute Idee:
    Zwei Schrippen und einen Becher Kaffee zum Frühstück bot er arbeitslosen Menschen vor dem Gottesdienst an.
    Zur 125 Jahrfeier 2007 bekam unser Haus ein Denkmal – unsere Stein-Schrippe mit Kaffeebecher

    #Berlin #Wedding #Geschichte #Kirche #Sozialwesen #Obdachlosigkeit