Die israelische Armee mobilisiert gerade mehr als 360 000 Reservisten, um militärisch auf den schrecklichen Hamas-Terror zu antworten. Hunderte Reservisten werden aus verschiedenen europäischen Ländern zurückgeholt, damit sie zum Kampf antreten können. Es ist die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, wie ein Armeesprecher erklärte.
Alle Israelis wissen, dass dies der Krieg ist, der das Schicksal ihres Landes entscheiden wird – und daher jede helfende Hand notwendig ist.
Auch Ezra Yachin – er ist 95 Jahre alt und der älteste Reservist der israelischen Armee. „Ich habe meinen Reservisten-Befehl vor zwei Tagen erhalten und sofort meine Uniform angezogen“, sagt Yachin zu BILD.
Er habe schon als Kind für
Israel gekämpft, „schon seit der Zeit der ‚Lehi‘ ( Untergrundkämpfer vor dem Unabhängigkeitskrieg, d.Red. ) und noch vor der Staatsgründung“.
Jetzt wurde Yachin nicht zum Kämpfen eingezogen, trotzdem hat er eine wichtige Aufgabe: „Ich spreche mit den Soldaten, ich ermutige sie und stärke ihre Moral. Ich erkläre ihnen, dass wir nicht im Europa der Nazis sind und dass wir niemandem erlauben werden, das Gleiche mit uns zu tun, was die Nazis getan haben.“
Er sagt deutlich: „Die Hamas sind die Nazis von heute.“Ezra Yachin spricht mit den Soldaten, er will sie ermutigen und ihre Moral stärken
Sein hohes Alter hindert ihn nicht daran, zum Militärdienst zu kommen. „Nur der Tod kann mich davon befreien“, sagt Yachin. Er will dorthin gehen, wo auch immer er gebraucht wird, sagt: „Ich möchte bei den Kämpfern sein und ihnen den Kampfgeist des Untergrunds vermitteln, ihnen jüdischen Geist einflößen und sie auf den Krieg vorbereiten.“
Im israelischen Unabhängigkeitskrieg verlor Yachin ein Auge. Kurz vor einer Feuerpause traf ihn ein Splitter unter der Maske. Als er ins Krankenhaus kam, hatte er nur einen Wunsch: Jerusalem in befreitem Zustand zu sehen. Seitdem er dieses Ziel erreicht hat, hat er keine Angst mehr.
Diese Gefühle gibt er jetzt auch an die jüngeren Reservisten weiter, die möglicherweise ihr Leben im bevorstehenden Bodeneinsatz verlieren könnten. „Das ist das Land des jüdischen Volkes, und ich werde es bis zum letzten Atemzug verteidigen“, so Yachin zu BILD. „Ich habe an vielen Kriege teilgenommen und bin hunderte Male dem Tod entkommen. Und ich habe nie Angst gehabt.“
Der 95-Jährige sagt kämpferisch: „Jeder, der versucht, uns zu vernichten, wird verschwinden – auch dieses Mal werden wir siegen. Am Israel Chai ( das jüdische Volk lebt, d.Red .) !“