junge Welt vom 04.11.2015 (Tageszeitung junge Welt)

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  • Anschlag auf den Frieden
    https://www.jungewelt.de/2015/11-04/013.php

    Vor 20 Jahren wurde Jitzchak Rabin ermordet: Der israelische Politiker hatte sich zum Versöhner mit den Palästinensern gewandelt – und wurde dafür erschossen
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    Blickt man zurück, kann man durchaus sagen, dass der Mord an Rabin Israel veränderte. Seitdem hat die israelische Politik vor allem darauf geachtet, dass eine ähnliche, schon fast bürgerkriegsähnliche Spaltung der israelischen Gesellschaft nicht mehr aufkommt. Das trug dazu bei, die Konturen der Friedensbewegung zu verwischen. Der starke Blick auf den inneren Frieden führte dazu, dass weitere notwendige Schritte unterblieben, die für den Frieden zwischen Israel und den Palästinensern Grundvoraussetzung sind. Kein israelischer Politiker ist bereit und geht das Wagnis ein, das Problem der Siedlungen in den besetzten Gebieten zu lösen, nämlich durch deren Beseitigung. Aber solange diese Siedlungen existieren und sich immer mehr ausbreiten und damit den Palästinensern förmlich den Boden der Existenz entziehen, wird es keinen Frieden geben.

    Da die heutige israelische Gesellschaft nicht imstande ist, selbst die Initiative für eine friedliche Regelung zu ergreifen, muss starker Druck von außen aufgebaut werden. Nur so können auch die Friedenskräfte in Israel gestärkt werden.

    Harri Grünberg ist Mitarbeiter im Büro des Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke (Die Linke). Eine Langfassung seines Artikels erscheint in der Monatszeitschrift Mitteilungen der Kommunistischen Plattform der Partei Die Linke.

    #Israel #Palestine