Der Brandstifter als Biedermann | Telepolis

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  • Der Brandstifter als Biedermann
    http://www.heise.de/tp/artikel/46/46592/1.html

    Ernst Wolff identifie l’état francais et son président comme responsables pour les attentats de vendredi dernier

    Seit der Finanzkrise von 2008 hat sich in den Wohnghettos angesichts des Ausbleibens sozialer Verbesserungen unter dem sozialistischen Präsidenten ein Klima der Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung breit gemacht. Hollandes aggressive Politik gegenüber den afrikanischen Herkunftsländern der Migranten hat nun dazu geführt, dass sich das Gefühl der Ohnmacht mit einer immer größeren Wut auf den Staat vermischt.

    Auf diese Weise hat der Präsident den idealen Nährboden für die Rekrutierung politischer Verzweiflungstäter durch Extremisten geschaffen.

    Frankreich kämpft gegen den wirtschaftlichen Abstieg

    Hollandes Politik ist nicht neu. Sie reiht sich nahtlos in die seiner Vorgänger ein und verfolgt vor allem ein Ziel: Frankreichs Absturz als Industriemacht mit allen Mitteln zu verhindern. Anders als die Stärke anderer führender Industrieländer gründet sich die Frankreichs nämlich nicht auf die eigene Wirtschaftskraft, sondern in erster Linie auf die anhaltende Ausplünderung und Unterdrückung der ehemaligen französischen Kolonien.

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass der französische Kolonialismus in den Sechziger Jahren zu Ende gegangen sei. Seine Ära hat nie aufgehört und dauert bis heute an - und zwar - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - im Bereich der Wirtschaft und der Finanzen.

    Vor der vermeintlichen Entlassung in die Unabhängigkeit hat Frankreich 14 seiner ehemaligen Kolonien gezwungen, Abkommen zu unterzeichnen, die die Länder (Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Gabun, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo, Mali, Niger, Senegal, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik) auf unbestimmte Dauer an Frankreich binden, finanziell ausbluten und ihre tatsächliche Unabhängigkeit bis heute verhindern.
    Frankreichs kriminelle Vereinbarungen mit den ehemaligen Kolonien

    Die seit 1961 bestehenden Abkommen verlangen von den betroffenen Ländern u.a. Gelder für die Nutzung der zu Kolonialzeiten errichteten Infrastruktur, gestehen Frankreich ein Vorkaufsrecht auf neu entdeckte Rohstoffvorkommen zu, bevorzugen französische Konzerne bei öffentlichen Ausschreibungen, erlauben ausschließlich Frankreich die Lieferung von Rüstungsgütern und die Ausbildung von Soldaten und gewähren den Ländern das Recht auf militärische Allianzen nur mit Zustimmung der französischen Regierung.

    Als Folge dieser vertraglichen Regelungen befinden sich fast alle Vermögenswerte dieser Länder in den Bereichen Versorgung, Finanzen, Transport, Energie, Landwirtschaft und Militär in den Händen französischer Konzerne.

    Besonders perfide aber ist folgende Regelung: Alle 14 Länder sind seit 1961 gezwungen, 85 Prozent ihrer Währungsreserven in der französischen Zentralbank in Paris zu lagern, wo sie direkt vom französischen Finanzministerium kontrolliert werden. Da die Länder keinen Zugang zu diesen Reserven haben, müssen sie sich im Bedarfsfall zusätzliche Mittel zu marktüblichen Zinsen beim französischen Finanzministerium leihen. Zusammen mit der Regelung, dass diese Länder Frankreich jährlich ihre Bilanzen offenlagen müssen, bedeutet das nichts anderes, als dass sie vom Pariser Finanzministerium aus zwangsverwaltet werden.
    Notfalls werden Regierungen gewaltsam beseitigt

    Natürlich lassen sich derartige undemokratische Knebelvereinbarungen nur so lange aufrechterhalten, wie die Regierungen in den jeweiligen Ländern sie akzeptieren und mit Paris kooperieren. Deshalb hat Frankreich bis heute mit militärischer Gewalt dafür gesorgt, dass sich nur solche Regimes an der Macht halten, die Paris vollständig hörig sind. Insgesamt 45 von Frankreich unterstützte Militärcoups seit Anfang der Sechziger Jahre sprechen eine deutliche Sprache.