• Denkmal für eine frauenliebende Frau - Schöneberg - berliner-woche.de
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    Kuse wuchs als Tochter eines Handwerkers und SPD-Mitglieds mitten in der Schöneberger „Roten Insel“ auf. Ihre ersten gleichgeschlechtlichen Erfahrungen machte sie als Mitglied einer „Proletarischen Singschar“.

    Mit einem Stipendium ließ sie sich zur kaufmännischen Angestellten ausbilden und arbeitete im Betrieb ihres Vaters. In der Nazizeit versteckte sie einen Juden im Keller der väterlichen Firma und veranlasste, dass dessen Frau bei Freunden untertauchen konnte. Sie versorgte die ebenfalls untergetauchte jüdische Künstlerin Gertrude Sandmann mit Lebensmitteln und bewahrte sie so vor dem Verhungern.

    Nach dem Krieg holte Käthe Kuse in der DDR ihr Abitur nach, studierte an der Humboldt-Universität und erlangte 1951 den akademischen Grad eines „Diplomwirtschaftlers“. Später ging sie von einem Tag auf den anderen und nur mit einer Aktentasche als Gepäck nach West-Berlin, wo sie wieder „ganz unten“ anfangen musste.

    Kitty Kuses großes Vermächtnis sei die Gründung der deutschlandweit ersten Gruppe für ältere Lesben, „L 74“, so eine weitere Zeitzeugin, Eva Rieger. Eine weitere große Pionierarbeit sei die UKZ, „unsere kleine Zeitung“, gewesen, sagte Rieger. Kuse gab die Lesbenzeitschrift seit 1975 heraus. Sie existierte 15 Jahre.

    #Berlin #histoire #LGBT #résistance