Fahrdienst UberX soll im Juni in Berlin starten

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    Jetzt wird es eng: Uber startet einen neuen Versuch, sich einen Teil vom überversorgten Berliner Markt für Personenbeförderung zu schnappen.

    Der Fahrvermittler Uber versucht den Neustart in Berlin: Im Juni solle der Dienst UberX in der Hauptstadt verfügbar sein, erklärte Ubers Deutschland-Chef Christian Frese gegenüber der Zeitung Die Welt. Die Taxi-Alternative wolle man gemeinsam mit Mietwagenfirmen anbieten, die auch Fahrer mit Personenbeförderungsschein einstellen. Aktuell ist das Unternehmen in Berlin nur in der Vermittlung normaler Taxis aktiv, der neue Dienst soll günstiger als eine Taxifahrt sein.

    Bereits jetzt gibt es hier, zurückhaltend geschätzt, 20 Prozent zuviele Taxis um die Zahlung des Mindestlohns im Gewerbe sicher zu stellen.

    Neues Konzept ohne Ärger?
    „Bei unserem neuen UberX-Konzept für Berlin haben wir eine Lösung gefunden, die zum einen für genug Angebot auf unserer Plattform sorgt, sodass alle Berliner, die ein Fahrzeug bestellen, auch eines bekommen, und die zum anderen alle Anforderungspunkte aus den Urteilen rund um UberBlack aufnimmt und adressiert“, zitiert die Zeitung einen Sprecher des umstrittenen Unternehmens.

    Sowie weitere große Bewerber in den Markt eintreten, kann das nur als Dumpingkonkúrrenz und nur so lange funktionieren, wie sie „Geld verbrennen“. Verluste machen, um andere aus Märkten zu verdrängen, ist Konzept bei den US-Raubtierkapitalisten mit der netten Gattungsbezeichnung „Startup“.

    Langfristig solle auch der Dienst UberPool angeboten werden, bei sich mehrere Fahrgäste einen Uber-Wagen teilen können.

    Das Zuschußgeschäft auf der einen Seite führt zu kriminellen Praktiken auf der anderen.

    Tricks zur Unterschreitung des Mindestlohns plagen bereits jetzt Fahrer und ehrliche Unternehmer. Arbeitszeiten von 60 bis 90 Stunden bei scheinselbständigen Taxifahrern bringen Fahrgäste und Verkehrsteilnehmer in Gefahr, dabei verstoßen sie gleichzeitig gegen Arbeitszeit- und Personenbeförderungsgesetz, hinterziehen Sozialbgaben und Steuern. Der enorme wirtschaftliche Druck, verursacht durch ein Überangebot an Taxis, erzwingt geradezu derart kriminelle Praktiken. Zu allem Überfluss sorgt die Untätigkeit von Zoll und Aufsichtsbehörde in Folge des massiven Personalabbaus im öffentlichen Dienst für Nachahmer, die sich sicher vor Kontrollen und Strafen wissen.

    Die Taxi-Unternehmerverbände wollen ihre Hausaufgaben gemacht haben und setzen jetzt darauf, dass alle politischen Parteien, die baldigen Wahlen vor Augen, helfen, die schwarzen Schafe im Gewerbe auszufiltern und von der Straße zu schaffen. Wird das genügen ? Fraglich ist es allemal, anbetracht der neuen alten Dumping-Konkurrenz müssen wohl andere Maßnahmen her.

    Wie wäre es mal damit, das Befahren der Berliner Innenstadt nur noch dem Öffentlichen Nahverkehr und wenigen ausgesuchten Lieferanten zu erlauben ? Damit würden sich zahlreiche Probleme auf einen Schlag erledigen. Endlich hätten wir wieder die berühmte saubere Berliner Luft, Fahrradfahrer hätten wieder viel Platz, es gäbe kaum noch Verletzte und Tote im Straßenverkehr und die Stadt würde sich wieder freundlich und entspannt darstellen. Kosten würde das die öffentliche Hand nur ein Lächeln. Gut was ?

    OK, bleiben wir realistisch, aber träumen wird man ja noch dürfen, oder ?

    #Taxi #Berlin #Uber #disruption