Gründer über islamische Mitfahrzentrale : « Wir schützen Ehen »

/!5102466

  • Von Lufthunden und Muslimtaxis
    http://muslimtaxi.de


    Error 520. Was für ein Glück aber auch, möchte man spontan sagen, wenn man die WWW-Adresse muslimtaxi.de öffnet. Kein Anschluß unter dieser Nummer, kein friedliches 404 sondern ein böses 520 spuckt der Webserver aus, auf dem diese Domain angeblich zuhause ist.

    Da war mal was, etwas das Menschen voneinander trennte und den Namen eines öffentlichen Angebots mißbrauchte. Ein Taxi ist für alle da, für jede Frau und jeden Mann und jedes Kind, und wer unter dieser Bezeichnung ein Angebot nur für Moslems aufmacht, der hat zumindest etwas falsch verstanden. Aber schauen wir mal, warum die Dummheit um sich greift.

    Manch ein biologischer Reichsdeutscher wäre bestimmt froh, gäbe es das „Muslimtaxi“ noch, dann müßte sich er nicht mit den Kaffeesäufern um die knappen Taxis balgen ... sie erinnern sich bestimmt noch an den Schulchor ...

    C-a-f-f-e-e
    http://www.lieder-archiv.de/c_a_f_f_e_e-notenblatt_100150.html

    C-a-f-f-e-e,
    trink nicht so viel Caffee!
    Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
    schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
    Sei doch kein Muselmann,
    der ihn nicht lassen kann!

    Vorurteil hin, Vorurteil her, inzwischen sind die Biodeutschen Weltmeister im Kaffeesaufen, und der türkische Haschisch wird bestimm auch bald legalisiert, dennoch traut sich so ein schlapper Deutschnationaler nicht an den massiv national gesinnten Türken ran, nicht mal als Taxifahrer will er den.

    Was macht der arme Mann wenn er mit dem Taxi fahren will und ihm die meisten Kutscher viel zu moslemisch aussehen ? Ganz einfach, er bestellt ein Taxi für sich und seinen Lufthund. Der besteht, wie der Name sagt, nur aus ein bischen Luft in der Hosentasche oder in der Handtasche der deutschnationalen Dame, muß aber mitfahren und wird dann beim Taxibestellen mit angegeben: „Ich habe einen Hund dabei“.

    Das funktioniert. Ich darf immer freundlich schmunzeln, wenn ich einen dieser Lufthunde fahre. Es ist erstaunlich, wieviele es davon gibt und wo die überall wohnen. Am häufigsten kommen sie in den bürgerlichen Vierteln des alten Westens vor, aber auch im Bundestag leben ein paar Exemplare.

    Was das soll ? Erklärung gefällig ? Da haben sich zwei gefunden, die sich nicht begegnen wollen, und man fragt sich, wer hier wen diskriminiert. Der Shariafundi will keine unreinen Kläffer im Benz und der Deutschalternative keinen muffeligen Muselmanen am Steuer.

    Na dann macht mal, ich fahre Euch alle, Hauptsache ihr seid brav und zahlt schön.

    Das Shariataxi, pardon Muslimtaxi, war sozusagen die saudumme Segregationsvariante von der anderen Seite. In der Online-Taz kann man sich immer noch den O-Ton antun:

    „Wir schützen Ehen“
    http://www.taz.de/!5102466
    24.1.2012, von Cigdem Akyol

    Die Tatsache, dass Muslime, männlich wie auch weiblich eine Trennung zum anderen Geschlecht anstreben sollten, hindert uns Muslime daran, Mitfahrgelegenheiten zu nutzen, bei denen man sich den Fahrer und Mitfahrer nicht aussuchen kann. So war es vor allem für muslimische Frauen sehr schwer, ohne Begleitung gewöhnliche Mitfahrgelegenheiten zu nutzen. Mit Muslim-Taxi sind diese Probleme alhamdulillah (Gott sei Dank - Anm. d. Red.) nicht mehr gegeben, denn auf der Angebotsseite finden Interessenten die direkte Angabe, ob es bei dem Anbieter um eine männliche oder eine weibliche Person handelt. So schützen wir auch die Ehen. Ich habe schon oft gehört, dass Verheiratete bei Mitfahrgelegeheiten einen Seitensprung kennengelernt haben und ihre Partnerschaft daran zerbrach, Familien daran kaputt gegangen sind.

    ... sagt der damals vierundzwanzigjährige Student des Fahrzeug- und Flugzeugbaus Selim Reid aus Hamburg. Wie schön, daß nicht zuende gedacht Startups ganz schnell abstürzen. Und, falls Herr Reid das hier einmal lesen sollte, sei ihm in einfachen Worten gesagt, warum es nicht geklappt hat: Taxis gibt es nicht bei der Mitfahrzentrale. Da muß er sich schon einen anderen Namen ausdenken, wenn das klappen soll. Ist aber nicht nötig. Brauchen wir nicht. Mehr Begegnungen brauchen wir. Mit allen.

    P.S. Unter dem Link kann man das vollständige Taz-Interview lesen und allein dadurch der Journalistin ihren VG-Wort-Anteil zukommen lassen, oder meldet die Taz etwa ihre Beiträge und Autoren nicht an ? Darum kümmen wir uns in einem späteren Beitrag.

    #Taxi #Religion #Tiere