Ria Munk III von Gustav Klimt

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  • Hanns Heinz Ewers
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Heinz_Ewers

    In seinem äußerst bewegten Leben vertrat Ewers auch einander widersprechende Positionen. So setzte er sich für die Gleichberechtigung der Juden ein, trat aber 1931 der NSDAP bei und engagierte sich in der Propagandaarbeit. 1934 wurde ihm ein generelles Publikationsverbot erteilt.Ewers machte sich an die Recherchen zu seinem letzten Roman Horst Wessel. Ein deutsches Schicksal (1932). Der 1930 ermordete SA-Sturmführer Horst Wessel sollte nach Plänen von Goebbels zu einem Märtyrer der nationalsozialistischen Bewegung aufgebaut werden. Ewers nahm Kontakt zu Wessels Familie und Kameraden aus seinem Sturm auf. Es darf als wahrscheinlich gelten, dass sich Ewers und Wessel zu Lebzeiten gekannt haben – beide studierten Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, beide waren in derselben Studentenverbindung, der Normannia – Ewers als Alter Herr, Wessel als Corpsbursch. Außerdem wirkte Wessel in der zweiten Fassung des Studenten von Prag (1926) bei den Dreharbeiten in Berlin als Statist mit. Ewers führte bei dem Film zusammen mit Henrik Galeen Regie und wird in der Biographie von Wilfried Kugel sogar als eventueller Ghostwriter des Textes des Horst-Wessel-Liedes vermutet.

    Wenn Nazis weltenbummeln und schreiben.
    http://www.timokl.de/index.php/germanistik-mainmenu-9/68-wenn-nazis-weltenbummeln-und-schreiben

    Die Besessenen
    Die Anthologie „Die Besessenen“ (Ewers 1914) erschien erstmals 19084 im Münchner Verlag Georg Müller, der sich auf Phantastische Literatur spezialisiert hatte.

    Die blauen Indianer
    Ein namenloser Ich-Erzähler reist durch Mexiko. Unterwegs hat er Mitleid mit einem dahin siechenden Esel und erschießt ihn. Um eventuellen Forderungen des Besitzers zu entgehen, verlässt er überstürzt die Stadt mit dem fliegenden Händler Don Pablo, der ursprünglich aus Remscheid stammt und eigentlich Paul Becker heißt. Don Pablo berichtet dem Ich-Erzähler vom Indianerstamm der Momoskapan, dessen Mitglieder eine komplett blaue Haut hätten. Neugierig geworden reist der Ich-Erzähler zu dem Stamm. Doch von der Hautfarbe ist der Erzähler nur „eine Viertelstunde“ (Ewers 1914a, 70) fasziniert. Vielmehr interessiert ihn das außergewöhnliche Gedächtnis des Stamms. Schließlich stellt er fest, dass sich die Indianer auch an Ereignisse ihrer Vorfahren erinnern können, also über eine Art vererbte Erinnerung verfügen. Ein Indianer präsentiert ihm seine Tochter Teresita, die angeblich Spanisch sprechen könne, obwohl sie diese Sprache nie gelernt haben konnte. Als Teresita durch eine starke Droge in Rausch versetzt worden ist, stellt sich das Spanisch als Deutsch heraus – einer ihrer Vorfahren war ein Missionar aus Köln, der das Wort Christi am liebsten mit Feuer und Folter predigte. Auf dem grellen Höhepunkt der Erzählung zwingt der Vorfahre durch den Mund des Mädchens deren Vater zu einer brutalen Selbstverstümmelung – er beißt sich selbst die Zunge ab.

    Mein Begräbnis und andere seltsame Geschichten von Hanns Heinz Ewers - Die Tomatensauce
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/-7883/3

    »Wirf die Binde weg, wenn du Mut hast!« schrie der Kleine und riß sich selbst mit den Zähnen das Tuch vom linken Arm.

    Lagartijillo zögerte einen Augenblick, dann folgte er dem Beispiel. Unwillkürlich parierten sie nach wie vor mit den linken Armen, die in wenigen Minuten völlig zerfleischt waren.

    Wieder brach eine Klinge, wieder trennte man sie mit der morschen Tür; reichte ihnen neue Messer und Branntwein.

    »Stoß ihn, Lagartijillo, mein starkes Stierchen, stoß ihn!« rief einer der Männer. »Reiß ihm die Eingeweide aus, dem alten Klepper!«

    Der Angerufene gab, unerwartet, in dem Augenblick, als man die Türe wegzog, seinem Gegner von unten her einen furchtbaren Stoß in den Bauch und riß seitlich die Klinge hinauf. Wirklich quoll die ekelhafte Masse der Eingeweide aus der langen Wunde. Und dann, von oben her, stieß er blitzschnell wieder, traf ihn unter dem linken Schultergelenk und zerschnitt die große Ader, die den Arm ernährt.

    Bombita schrie auf, bog sich zusammen, während ein armdicker Blutstrahl aus der Wunde spritzte, dem anderen mitten ins Gesicht. Es hatte den Anschein, als ob er ermattet umsinken wolle; doch plötzlich richtete er noch einmal die breite Brust in die Höhe, hob den Arm und stieß auf den blutgeblendeten Feind. Und er traf ihn, zwischen zwei Rippen durch, mitten ins Herz.

    Lagartijillo schlug mit beiden Armen in die Luft, das Messer entfiel der rechten Hand. Leblos sank der mächtige Körper nach vorn über die Beine hin.

    Und als ob dieser Anblick dem sterbenden Bombita, dessen entsetzlicher Blutstrahl in breitem Bogen auf den toten Gegner spritzte, neue Kräfte verleihe, stieß er wie ein Wahnsinniger immer, immer wieder den gierigen Stahl in den blutigen Rücken.

    »Hör’ auf, Bombita, tapferer Kleiner, du hast gesiegt!« sagte ruhig der Patron.

    Da geschah das Schrecklichste. Bombita Chico, dessen letzter Lebenssaft den Besiegten in ein feuchtes, rotes Leichentuch hüllte, stützte sich mit beiden Händen fest auf den Boden und hob sich hoch, so hoch, daß aus dem handbreiten Riß an feinem Leibe die Fülle der gelben Eingeweide wie eine Brut ekelhafter Schlangen weit hinauskroch. Er reckte den Hals, reckte den Kopf, und durch das tiefe Schweigen der Nacht erscholl sein triumphierendes

    » Kikeri-ki!!«

    Dann sank er zusammen: das war sein letzter Gruß an das Leben – –

    Vampir von Hanns Heinz Ewers - Text im Projekt Gutenberg
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/vampir-7882/1

    ALBERTINA - Ria Munk III von Gustav Klimt
    http://www.albertina.at/forschung/projekte_und_ergebnisse/grafische_sammlung/ria_munk_iii_von_gustav_klimt


    _Source: http://kelliedayart.com/klimts-portrait-of-ria-munk-iii-and-unbridled-doodling/_

    Erstveröffentlichung in: Parnass 3/2009

    Vor kurzem wurde das von Klimt posthum gemalte Bildnis von Maria Munk ("Ria Munk III") vom Lentos-Museum in Linz an die Erben der Aranka Munk, der Mutter der Dargestellten, restituiert. Maria Munk hatte sich mit 24 Jahren wegen ihrer unglücklichen Liebesgeschichte mit dem Schriftsteller Hanns Heinz Ewers am 28.12.1911 durch einen Herzschuss das Leben genommen. Auf Grund ihrer Gespräche mit Erich Lederer, dem um neun Jahre jüngeren Cousin Maria Munks, konnte Alice Strobl die Dargestellte 1984 identifizieren; von ihr wurde das Gemälde erstmals ausführlich beschrieben und mit einer Gruppe von Studien in Zusammenhang gebracht.1 Zur Zeit des tragischen Vorfalls war Erich Lederer 15 Jahre alt; seine Mutter Serena - eine prominente Mäzenin Gustav Klimts - war die Schwester von Aranka Munk. Lederer zufolge schuf Klimt von seiner Cousine, von der bis heute leider kein einziges Foto bekannt geworden ist, drei posthume Gemälde. Zunächst malte der Künstler 1912 das als „Ria Munk I“ bekannte Totenbildnis, höchst wahrscheinlich mit Hilfe eines Fotos der Aufgebahrten, von der er auch Skizzen angefertigt haben mag. 1913 bekam er den Auftrag, die junge Frau als stehende Figur wiederzugeben. Weil das Ergebnis den Auftraggebern missfiel, behielt Klimt das Bild und arbeitete es zur leicht entblößten „Tänzerin“ um ("Ria Munk II"). Das dritte, 1917 begonnene und 1918 durch den Tod des Künstlers unvollendet gebliebene Gemälde „Ria Munk III“

    Sandammeer - Die virtuelle Literaturzeitschrift
    http://www.sandammeer.at/rezensionen/hhewers.htm

    Karl Hans Strobl, übrigens Nachfahre des letzten Scharfrichters von Iglau, bis 1913 im Staatsdienst in Iglau und Brünn, dann Zeitschriftenredakteur in Leipzig, Frontberichterstatter im Ersten Weltkrieg, nach 1918 als Schriftsteller in Perchtoldsdorf ansässig, 1938 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Wien, und gleich Ewers Jurist sowie Verfasser u.a. von Spukgeschichten in der Tradition des fantastischen Realismus, weiter: „Satanismus und Perversität ist recht eigentlich die neue Note, die Ewers in die deutsche Phantastik hineingetragen hat. Eine Verruchtheit, die nicht ohne Bedacht ist, und wirklich, in Berlin W. raunen alle unbeschäftigten, unbefriedigten, unverstandenen Bankdirektorsgattinnen und literarischen Jungfräulein unter angenehmen Schauern des Entsetzens: ’Mein Gott, was ist dieser Hanns Heinz Ewers doch für ein dämonischer Mensch!“

    Biographie und verfügbare Werke von Hanns Heinz Ewers (Hans Heinrich Ewers)
    https://www.ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/author/ewers.htm

    Grupello Verlag: Der Unverantwortliche, Hanns Heinz Ewers, Wilfried Kugel,
    http://www.grupello.de/verlag/anzeigen/isbn/3-928234-04-8/session/ident

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