Wie Google das Werk eines Schriftstellers zerstörte - Digital

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    Mail, Blog, Kunst - alles weg

    Da Google ein amerikanisches Unternehmen ist, sind dort oft Stilllegung und endgültige Abschaltung das Mittel der Wahl, wenn man an Darstellungen sexueller Aktivität in Wort und Bild Anstoß nehmen kann oder könnte, während - das muss man dazu sagen - Hasskommentare und politischer Extremismus oft unter das Recht auf freie Meinungsäußerung fallen und auf Sendung bleiben können.

    Löschungen wegen Anstößigkeit gibt es oft, das ist inzwischen ein gängiger hygienischer Standard im Netz. In solch einem Fall reklamiert der Blogbetreiber sein Hausrecht, der Zensurvorwurf prallt an ihm ab. Ein kommerziell agierendes Unternehmen darf mit seinem Eigentum schließlich machen, was es will; es besteht keine Pflicht, ein Angebot aufrechtzuerhalten, und Rechenschaft für sein Tun und Lassen muss das Unternehmen auch nicht ablegen. Ein Recht darauf, dass ein Angebot später einmal geändert, fortgeführt oder überhaupt wiederhergestellt wird, besteht entsprechend ebenso wenig.

    In dem aktuellen und für „Blogger“ hochnotpeinlichen Fall hat der Betreiber aber ohne jede Vorwarnung nicht nur Blog und E-Mail-Account, sondern eben ein gewaltiges literarisches Werk vernichtet, das der Schriftsteller Dennis Cooper kontinuierlich aufgebaut hatte. Sein „DCs Blog“ beinhaltete ungezählte Bilder, Animationen, Texte, Links, es war Labor und Museum zugleich für die noch junge Internetkunst wie -literatur und ihre neuen Narrative und Ausdrucksformen. Ja, auch für einige verstörende Posts zu Sex, Tod und Gewalt.

    cf. https://seenthis.net/messages/509199
    @supergeante

    #USA #art répression #droit #copyright #merci_seenthis