• Günter Lehmann : Finnland — Militärpolitik im Schatten einer Großmacht (12/1989)
    https://web.archive.org/web/20141006073306/http://www.sicherheitspolitik-dss.de/gaeste/gl891200.htm
    Les guerres finlandaises - une esquisse historique avec cartes

    WINTERKRIEG | Trailer deutsch HD
    https://www.youtube.com/watch?v=YzpkHFozcZI


    Ce film contient une représentation excellente de la réalité dans les tranchées et de l’état d’esprit de la population rurale de la Finlande au moment des événements. On y trouve également des scènes de bataille impressionnantes qui montrent à quel point les responsables militaires de l’URSS furent prêts à sacrifier des hommes dans des vagues d’attaque sans tactique autre que l’assaut frontal. Cette tactique trouva sa dernière expression tragiques dans la prise de Berlin programmée pour une date précise qui couta la vie à 78.291 hommes et laissa blessé 274.184 assaillants.

    Ausgangspunkt meiner Untersuchung war eine Aussage über den Winterkrieg, die ich im Militärlexikon der DDR fand. Dort konnte man folgendes lesen:

    „Mit Hilfe des Weltimperialismus provozierten militante finnische Reaktionäre einen Krieg gegen die Sowjetunion (30.11.39 - 12.03.40), den Frankreich, Großbritannien und andere kapitalistische Länder mit Waffenlieferungen und durch Entsendung von Freiwilligen unterstützten. Die anglo-französischen Generalstäbe bereiteten den Einsatz regulärer Verbände und eine Landung in Norwegen vor. Der Krieg endete im März 1940 mit einem Friedensvertrag, der die Sicherheit von Leningrad und Murmansk gewährleistete.“

    Dies ist eine offensichtliche Geschichtsfälschung und fordert von jedem interessierten Betrachter eine Hinterfragung zur Ergründung der Wahrheit. Wie sich mir der Winterkrieg darstellte und wie er zu bewerten ist, werde ich später formulieren.


    La guerre d’Indépendance

    Seine Haltung zum nationalsozialistischen Deutschland brachte Mannerheim im Januar 1936 in einem Gespräch mit der britischen Königin wie folgt zum Ausdruck: ’... wie man auch über den Nationalsozialismus denkt, ein Umstand kann nicht geleugnet werden - er hat zum Nutzen der gesamten abendländischen Zivilisation mit dem Kommunismus in Deutschland aufgeräumt. Man darf sich in seiner Einstellung zu diesem Land nicht durch Gefühlsgründe beeinflussen lassen. Eines Tages wird die nazistische Regierung durch eine andere ersetzt werden, als ein unzweideutiger Gewinn jedoch wird die Tatsache bestehen bleiben, daß die Macht der Kommunisten in Deutschland gebrochen ist.’ (Mannerheim, Erinnerungen, S. 315)

    1936 kommt es zum Abschluß eines Ressortabkommens zwischen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und der politischen Polizei Finnlands zwecks gemeinsamer Bekämpfung des Bolschewismus.
    ...
    In den dreißiger Jahren lag Finnland auf dem ersten Platz bei den Rüstungsanstrengungen der Nordeuropäischen Staaten. 1931 betrugen die jährlichen Rüstungsausgaben 740 Mio. FMK. Bis 1938 waren sie auf 1 450 Mio. FMK angewachsen.


    La guerre d’Hiver

    https://de.wikipedia.org/wiki/Winterkrieg#Der_Weg_zum_Frieden

    Am 10. Januar öffnete die finnische Regierung unter Ministerpräsident Risto Ryti über die sowjetische Botschafterin in Stockholm, Alexandra Kollontai, einen ersten Kanal zu sowjetischen Stellen. Ende des Monats signalisierte Moskau die Bereitschaft, mit der Regierung Rytis einen Frieden zu schließen. Damit wurde inzident gleichzeitig die von Moskau installierte Gegenregierung unter Kuusinen fallengelassen. Am 12. Februar erhielt die finnische Seite erstmals Kenntnis von den von der sowjetischen Regierung aufgestellten Bedingungen. Diese beinhalteten Gebietsabtretungen, die deutlich über die von den Finnen vor dem Krieg abgelehnten Forderungen hinausgingen. Zwar wurden die Bedingungen zunächst mit Bestürzung aufgenommen, jedoch zwang die sich rasch verschlechternde militärische Lage zum Handeln. Am 28. Februar beriet Ryti mit Mannerheim , der feststellte, der Frieden müsse sehr bald, zur Not auch unter harten Bedingungen geschlossen werden.

    Conclusion de l’auteur de son analyse de la guerre d’Hiver

    Hätte ich heute die Aufgabe, eine Einschätzung des Winterkrieges für ein Militärlexikon zu schreiben, dann hätte diese ungefähr folgenden Wortlaut:

    1. Der Winterkrieg war ein Element der politischen und militärischen Realisierung des Molotow-Ribbentrop-Paktes über die Aufteilung von Interessensphären zwischen Deutschland und der UdSSR. Die UdSSR hatte dabei folgende Ziele:
    – die Erhöhung der Sicherheit des Landes in einer bestimmten Richtung auf Kosten Finnlands — als Minimalprogramm;
    – die Veränderung der in Finnland herrschenden Gesellschaftsordnung und die Wiedereingliederung Finnlands in die UdSSR nach dem Muster der baltischen Staaten — als Maximalprogramm.

    Die politische und militärische Zielstellung der UdSSR wurde nicht erreicht. Diese bestand nach sowjetischen Darstellungen in
    – der Verhinderung der Möglichkeit eines Angriffs auf die UdSSR durch westeuropäische Staaten (Deutschland) über finnisches Territorium;
    – der Verhinderung der Beteiligung Finnlands an einer solchen militärischen Aktion.
    Das Gegenteil trat ein. Das faschistische Deutschland griff die UdSSR 1941 über finnisches Territorium an und hatte dabei die finnischen Streitkräfte als „Waffenbrüder“ an ihrer Seite.

    2. Der Winterkrieg war der Versuch einer Revanche der KPdSU bzw. des Sowjetstaates für die Niederlage der Revolution in den westlichen Teilen des zaristischen Rußland in den Jahren 1918 bis 1920 — mit dem Ziel, die Grenzen von vor 1917 wieder herzustellen.

    3. Der Winterkrieg war, betrachtet von der marxistischen Definition über gerechte und ungerechte Kriege, von Seiten der UdSSR ein ungerechter Krieg, ein Krieg zur Eroberung fremder Territorien und zur Unterwerfung eines anderen Volkes, ein Krieg also, den die Marxisten eigentlich ablehnten.

    4. Der Winterkrieg schadete dem internationalen Ansehen der UdSSR und verschlechterte deren Beziehungen zu potentiellen Verbündeten in einem möglichen Krieg gegen Deutschland.

    5. Der Winterkrieg offenbarte Schwächen in der Kriegsfähigkeit der Roten Armee und förderte damit die Vorstellungen der faschistischen Führung über die Möglichkeit des Sieges in einem Blitzkrieg gegen die UdSSR.

    La Finlande comme allié de l’Allemagne nazie contre l’URSS

    Gleichzeitig orientierte Finnland auf einen weiteren zielstrebigen Ausbau der Schlagkraft seiner Streitkräfte, die Schaffung von Befestigungsanlagen und die Stärkung der Rüstungsindustrie. Die Militärausgaben stiegen 1940 auf 63,2% der Staatsausgaben.

    Die wirtschaftlichen Absichten Finnlands lagen voll im Interesse Deutschlands. Deshalb bestand der erste Schritt für die Einbindung Finnlands in die weiteren militärischen Pläne Deutschlands in einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Bereits am 28.03.1940 trat Deutschland mit einem Sofortprogramm an Finnland heran, welches ihm die weitere Lieferung kriegswichtiger Rohstoffe (Kupfer, Molybdän, Nickel, Schwefelkies) sicherte.
    ...
    Als am 22.06. der deutsche Überfall auf die UdSSR begann, versicherte die Finnische Regierung offiziell ihre Neutralität. Hitler ließ jedoch in seinem ersten Tagesbefehl an die Soldaten der Ostfront keinen Zweifel daran, daß Deutschland „im Bunde mit Finnland“ zum Angriff angetreten sei. Auch die UdSSR versuchte zu Beginn des Krieges, Finnland zu neutralisieren. So wurde befohlen, Finnland nicht zu bombardieren, und die Truppen an der finnischen Grenze erhielten ein Feuerverbot. Trotzdem liefen über Finnland und mit finnischer Beteiligung folgende militärischen Handlungen seit Beginn des Krieges:

    Bombenangriffe der deutschen Luftwaffe auf Murmansk unter Nutzung finnischer Flugplätze;
    das Legen von Minensperren im Finnischen Meerbusen;
    finnische Diversionshandlungen zur Sprengung der Schleußen im Weißmeer-Ostsee-Kanal und der Murman-Bahn;
    Aufklärungsflüge von finnischen Flugplätzen aus;
    Übersetzen von 6.000 Mann auf die Aland-Inseln unter Verletzung deren entmilitarisierten Status.

    Das wichtigste war natürlich der weitere Aufbau der deutsch-finnischen Angriffsgruppierung, der noch nicht abgeschlossen war, und für den man ein noch intaktes Verkehrsnetz nutzen wollte. Auch die UdSSR ließ Finnland nicht ganz ungeschoren. So griffen ihre Fliegerkräfte nicht nur deutsche, sondern auch finnische Schiffe an. Man bombardierte Küstenbefestigungen und Flugplätze mit dem Argument, daß diese Angriffe den deutschen und nicht den finnischen Truppen gelten. Von finnischer Seite waren die Neutralitätserklärungen jedoch nur ein Taktieren, um nicht als Offensivpartner Deutschlands dazustehen. Deshalb nutzte die finnische Regierung einen solchen Bombenangriff am 25.06., um sich als Opfer eines unprovozierten sowjetischen Angriffs darzustellen. Am gleichen Tage erklärte der finnische Präsident Ryti in einer Rundfunkansprache: „Jetzt ist Krieg“.

    Spätestens hier gilt es, die Frage nach den finnischen Kriegszielen zu stellen. Dabei zeigt sich, daß es der politischen und militärischen Führung nicht nur um die Revision des Friedensvertrages von 1940 ging, sondern um mehr — wenngleich die Regierung sich mit weitergehenden Forderungen zurückhielt und andere für sich sprechen ließ. Im wichtigsten Kriegsziel stimmte man mit seinem deutschen „Waffenbruder“ voll überein — es lautete: Zerschlagung der Staats- und Gesellschaftsordnung der UdSSR. Marschall Mannerheim brachte in einem Tagesbefehl bei Kriegsbeginn zum Ausdruck, daß man einen anti-bolschewistischen Kreuzzug führe, um das bolschewistische System für alle Zeiten zu vernichten. Präsident Ryti gab erklärte, daß der Krieg der Endkampf gegen den Bolschewismus und den Erbfeind Finnlands sei. Selbst der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Tanner, forderte die unbedingte Vernichtung des sowjetischen Gesellschaftssystems.


    La guerre de Continuation

    La guerre de Laponie
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Guerre_de_Laponie

    La guerre de Laponie (en finnois : Lapin sota, en suédois : Lapplandskriget et en allemand : Lapplandkrieg) est un conflit qui s’est déroulé entre septembre 1944 et avril 1945, à la fin de la Seconde Guerre mondiale, opposant la Finlande et l’Allemagne pour le contrôle des mines de nickel (en), de la région de Petsamo. Pour les Finlandais, il s’agit d’un conflit distinct, similaire à la guerre de Continuation. Du point de vue allemand, la retraite, à travers la Laponie, faisait partie de la Seconde Guerre mondiale dans le cadre de leurs deux campagnes d’évacuation du nord de la Finlande et du nord de la Norvège : l’opération Birke et l’opération Nordlicht. L’armée finlandaise devait démobiliser ses forces tout en luttant pour forcer l’armée allemande à quitter la Finlande. Les forces allemandes se retirent en Norvège et la Finlande parvient à s’acquitter des obligations qui lui incombaient en vertu de l’armistice de Moscou, bien qu’elle fût officiellement en guerre avec l’Union soviétique, le Royaume-Uni et les dominions britanniques jusqu’à ce que la fin officielle de la guerre de continuation fût ratifiée par le Traité de paix de Paris, en 1947.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lapplandkrieg#Verlauf

    Der Lapplandkrieg wird auch „Kinderkreuzzug“ genannt, da in dem Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion die Demobilisierung der finnischen Armee gefordert wurde und dies dazu führte, dass im späteren Verlauf auf finnischer Seite Einheiten mit sehr jungen, unerfahrenen Soldaten an der Front zum Einsatz kamen. Ein hoher Anteil der finnischen Ausfälle war dabei auf den Einsatz von Landminen zurückzuführen.

    Carl Gustaf Emil Mannerheim – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustaf_Emil_Mannerheim

    Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim [ˈmɑnːɛrhɛim] (* 4. Juni 1867 auf Schloss Louhisaari in Askainen, Großfürstentum Finnland; † 27. Januar 1951 in Lausanne) war ein finnlandschwedischer Offizier und Staatsmann. Mannerheim war Oberbefehlshaber der finnischen Armee im Winterkrieg 1939/1940 und im Fortsetzungskrieg 1941. Von 1944 bis 1946 war er finnischer Staatspräsident.

    L’auteur Günter Lehmann
    https://web.archive.org/web/20141007021055/http://www.sicherheitspolitik-dss.de/gaeste/index.htm#glehm

    Günter Lehmann, Berlin, Dipl.-Mil., Oberst a. D.; Jg. 1932
    Volksschule, Buchdrucker; seit 1952 Angehöriger der KVP-Luft/NVA-Luftstreitkräfte als Flugzeugführer und Stabsoffizier; 1962 Dipl. rer. mil. (UdSSR); ab 1974 im Auslandsdienst der NVA, u.a. Militärattaché in Schweden und Finnland; 1990 Vorruhestand, 1997 Rentner.
    Günter Lehmann arbeitet seit Jahren studierend und schreibend über Fragen der jüngeren Zeitgeschichte, darunter insbesondere solchen, die seine persönliche berufliche und weltanschauliche Entwicklung präg(t)en.
    Kontakt: über maxguen@web.de

    #histoire #guerre #Finlande #URSS #Allemagne