• #Paraguay official resigns after signing agreement with fictional country

    A Paraguayan government official was replaced after it was revealed that he signed a memorandum of understanding with representatives of a fugitive Indian guru’s fictional country, who also appear to have duped several local officials in the South American country.

    The revelation sparked a scandal — and lots of social media mockery — in Paraguay but it’s hardly the first time self-described representatives of the United States of #Kailasa duped international leaders. Earlier this year, they managed to participate in a United Nations committee meeting in Geneva and also signed agreements with local leaders in the United States and Canada.

    Arnaldo Chamorro was replaced as chief of staff for Paraguay’s Agriculture Ministry on Wednesday shortly after it was revealed that he signed a “proclamation” with representatives of the United States of Kailasa.

    Among other things, the Oct. 16 “proclamation” expressed a “sincere wish and recommendation for the government of Paraguay to consider, explore and actively seek the establishment of diplomatic relations with the United States of Kailasa and support the admission of the United States of Kailasa as a sovereign and independent state in various international organizations, including, among others, the United Nations,” according to a copy of the agreement posted on social media.

    Representatives of the fictional country met with Chamorro and Agriculture Minister Carlos Giménez, Chamorro said in a radio interview.

    During the interview, Chamorro recognized he didn’t know where Kailasa was located and said he signed what he characterized as a “memorandum of understanding” because they offered to help Paraguay with a variety of issues, including irrigation.

    Photos posted in Kailasa’s social media accounts also showed representatives of the fictional country signing agreements with local leaders of the María Antonia and Karpai municipalities. The social media account celebrated each of these signings.

    On Kailasa’s website, the fictional country is described as the “revival of the ancient enlightened Hindu civilizational nation which is being revived by displaced Hindus from around the world.” It is led by a self-styled guru, Nithyananda, who is wanted in India on several charges, including sexual assault. His whereabouts are unknown.

    Representatives of the United States of Kailasa participated in two U.N. committee meetings in Geneva in February, according to media reports.

    In March, Newark City Hall in New Jersey acknowledged it had gotten scammed when it signed a sister city agreement with Kailasa.

    https://apnews.com/article/kailasa-paraguay-india-hindu-chamorro-bec1acb8178cfe645392f0f1aae75a58

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    #Nithyananda

    Nithyananda (born Arunachalam Rajasekaran;[a] 1 January 1978), known among followers as Nithyananda Paramashivam or Paramahamsa Nithyananda, is an Indian Hindu guru, “godman”, and cult leader.[2] He is the founder of Nithyananda Dhyanapeetam, a trust that owns temples, gurukulas, and ashrams in many countries.

    Following charges of rape and abduction filed in Indian courts, he fled India and has remained in hiding since 2019. He is subject of a court-issued non-bailable warrant relating to the allegations.[3][4][5]

    In 2020, he announced the founding of his own self-proclaimed island nation called Kailaasa.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Nithyananda

    #micro-Etat #micro-nation #micro-nations #micro-Etats #Kailaasa #hindouisme

  • Ignaz Wrobel (Kurt Tucholsky), Les Abattoirs, Die Weltbühne, 08.09.1925, Nr. 36, S. 367
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Tucholsky,+Kurt/Werke/1925/Les+Abattoirs

    Ein grüngrauer, stumpfer Himmel liegt über La Villette, dem Arbeiterviertel im Nordosten der Stadt. Ein Stückchen Kanal durchschneidet quer die Straßen, von hier fahren die Kähne mit dem Fleisch durch rußige Wiesen. Es ist sieben Uhr früh.

    Gegenüber dem begitterten Eingang zu den dunkeln Gebäuden des Schlachthofes hocken, sitzen, bummeln vor den Caféhäusern merkwürdige Männer und Frauen. Viele haben blutbespritzte Hosen, blutgetränkte Stiefel, ein grauer Mantel bedeckt das ein wenig. Einer ist nur in Jacke und Hose, unten ist er rot, als habe er in Blut gewatet, auf dem Kopf trägt’ er eine kleine, runde, rote Mütze – er sieht genau aus wie ein Gehilfe von Samson. Er raucht. Eine Uhr schlägt.

    Die Massen strömen durch die große Pforte, hinten sieht man eine Hammelherde durch eine schattige Allee trappeln, mit raschen Schritten rücken die Mörder an. Ich mit.

    Über den großen Vorhof, flankiert von Wärter- und Bürohäuschen, an einer Uhrsäule vorüber, hinein in die ›carrés‹. Das sind lange Hallen, nach beiden zugigen Seiten hin offen, hoch, mit Stall-Löchern an den Seiten. Hier wird geschlachtet. Als ich in die erste Halle trete, ist alles schon in vollem Gange. Blut rieselt mir entgegen.

    Da liegt ein riesiger Ochs, gefesselt an allen vieren, er hat eine schwarze Binde vor den Augen. Der Schlächter holt aus und jagt[205] ihm einen Dorn in den Kopf. Der Ochse zappelt. Der Dorn wird herausgezogen, ein neuer, längerer wird eingeführt, nun beginnt das Hinterteil des Tieres wild zu schlagen, als wehre es sich gegen diesen letzten, entsetzlichen Schmerz.

    Eine Viertelminute später ist die Kehle durchschnitten, das Blut kocht heraus. Man sieht in eine dunkle, rote Höhle, in den Ochsen hinein, aus dem Hohlen kommt das Blut herausgeschossen, es kollert wie ein Strudel, der Kopf des Ochsen sieht von der Seite her zu. Dann wird er gehäutet. Der nächste.

    Der nächste hat an der Stalltür angebunden gestanden mit seiner Binde. Die ist ihm jetzt abgenommen, er schnüffelt und wittert, mit geducktem Hals sieht er sich den Vorgänger an, der da hängt, und beriecht eine riesige weiße Sache: einen Magen, der, einer Meeresqualle gleich, vor ihm auf dem Steinboden umherschwimmt.

    Auf einem Bock liegen drei Kälbchen mit durchschnittenen Kehlen, noch lange zucken die Körper, werfen sich immer wieder. Rasch fließt das Blut mit Wasser durchmischt in den Rinnsalen ab. Dort hinten schlachten sie die Hammel.

    Zu acht und zehn liegen sie auf langen Böcken, auf dem Rücken liegen sie, den Kopf nach unten, die Beine nach oben. Und alle diese vierzig Beine schlagen ununterbrochen die Luft, wie eine einzige Maschine sieht das aus, als arbeiteten diese braunen und grauen Glieder geschäftig an etwas. Sie nähen an ihrem Tod. In der Ecke stehen die nächsten, sie sind schon gebunden, schnell nimmt der Schlächter eins nach dem andern hoch und legt es vor sich auf den Bock. Kein Schrei.

    Drüben in der nächsten Halle wird à la juive geschlachtet. Der Mann, der schachtet, ist aus dem Bilderbuch, ein Jude: ein langes, vergrämtes Gesicht mit einem Käppchen, in der Hand hat er einen riesigen Stahl, scharf wie ein Rasiermesser. Er probt die Schneide auf dem Nagel, er nimmt irgendeine religiöse Förmlichkeit mit ihr vor, seine Lippen bewegen sich. Die süddeutschen Gassenjungen übersetzten sich dies Gebet so: I schneid di nit, i metz di nit, i will di bloß mal schächte!

    Hier wird das Tier nicht vorher getötet und dann zum Ausbluten gebracht, sondern durch einen Schnitt getötet, so daß es sich im Todeskampf ausblutet. Ich bin auf den Schnitt gespannt.

    Der Ochse ist an den Vorderbeinen gefesselt, durch den Raum laufen über Rollen die Stricke, und zwei Kerls ziehen langsam an. Der Ochse strauchelt, schlägt mit den Beinen um sich, legt sich. Der Kopf hängt jetzt nach unten, die Gurgel strammt sich nach oben . . . Der Jude ist langsam nähergekommen, den Stahl in der Hand. Aber wann hat er den Schnitt getan –? Er ist schon wieder zwei Meter fort, und dem Ochsen hängt der Kopf nur noch an einem[206] fingerbreiten Streifen, das Blut brodelt heraus wie aus einer Wasserleitung. Das Tier bleibt so länger am Leben, unter der Rückenmuskulatur arbeitet es noch lange, fast zwei und eine halbe Minute. Ob es bei diesem System, wie behauptet wird, länger leidet, kann ich nicht beurteilen. Das Blut strömt. Erst dunkelrotes, später scharlachrotes, ein schreiendes Rot bildet seine Seen auf dem glitschrigen Boden. Nun ist das Tier still, der Augenausdruck hat sich kaum verändert. Neben ihm hat sich jetzt ein Mann auf den Boden gekniet, der das Fell mit einer Maschine ablöst. Sauber trennt der Apparat die Haut vom Fleisch, die Maschine schreit, es hört sich etwa an, wie wenn ein Metall gesägt wird, es kreischt. Dann wird dem riesigen Leib ein Schlauch ins Fleisch gestoßen, langsam schwillt er an: es wird komprimierte Luft eingepumpt. Das geschieht, wird gesagt, um die Haut leichter zu lösen. Es hat aber den Nachteil, daß diese Luft nicht rein ist, und das Fleisch scheint so schneller dem Verderben ausgesetzt zu sein. Und es hat den Vorteil, daß sich die Ware, da die Luft nicht so schnell entweicht, im Schaufenster besser präsentiert.

    Karrees und wieder Karrees – der Auftrieb auf dem benachbarten Viehmarkt, der zweimal wöchentlich stattfindet, ist stark genug: gestern waren es 13000 Tiere. Paris ist eine große Stadt, und es gibt nur noch kleinere Abattoirs, wie das an der Porte de Vaugirard, und eines nur für Pferde in Aubervilliers. Jetzt ist das Pferdefleisch annähernd so teuer wie das reguläre – der Verbrauch hat wohl etwas nachgelassen. La Villette hat das größte Abattoir – keineswegs das modernste –, mit dem in Nancy und den großen Musterschlachthöfen in Amerika und Deutschland nicht zu vergleichen.

    Stallungen und Stallungen. Viele Tiere sind unruhig, viele gleichgültig. An einer Stalltür ist ein Kalb angebunden, das bewegt unablässig die Nüstern, etwas gefällt ihm hier nicht. Zehn Uhr zwanzig, da ist nichts zu machen. Ein Ochse will nicht, er wird furchtbar auf die Beine geschlagen. Sonst geht alles glatt und sauber und sachlich vor sich. An einer Tür stehen zwanzig kurz abgeschnittene Rinderfüße, pars pro toto, eine kleine Herde. Hier liegt ein Schafbock und kaut zufrieden Heu. Es ist ein gewerkschaftlicher Gelber.

    Der wird an die Spitze der kleinen Hammelherden gesetzt, die da einpassieren, er führt sie in den Tod; kurz vorher verkrümelt er sich und weiß von nichts mehr, der Anreißer. Er ist ganz zahm und kommt immer wieder zu seinem Futterplatz zurück. Dafür schenkt man ihm das Leben. Das soll in den letzten Jahren schon mal vorgekommen sein.

    Hier im großen Stall ist ein Pferch ganz voll von Schafen. Sie werden wohl gleich abgeholt, sie stehen so eng aufeinander, daß sie sich überhaupt nicht bewegen können, und sie stehen ganz still. Sie sehen stumm auf, kein Laut, hundertzwanzig feuchte Augen sehen dich an. Sie warten.

    [207] Durch Stallstraßen, an Eisfabriken und Konservenfabriken vorüber, zu den Schweinen. Eine idyllische Hölle, eine höllische Idylle.

    In dem riesigen, runden Raum brennen in den einzelnen Kojen, die durch Bretterwände abgeteilt sind, große Strohfeuer. Die Rotunde hat Oberlicht, und die Schlächter, die Männer und Frauen, die die Kadaver sengen, sehen aus wie Angestellte der Firma Hephästos & Co. Die Schweine rummeln in den Kojen, durchsuchen das Stroh – der Schlächter mit einem großen Krockethammer tritt näher, holt, heiliger Hodler! weit aus und schlägt das Tier vor den Kopf. Meist fällt es sofort lautlos um. Zappelt es noch, gibt er einen zweiten Schlag, dann liegt es still. Keine Panik unter den Mitschweinen, kein Laut, kein Schrecken. Draußen, in den Ställen drumherum, schreien sie, wie wenn sie abgestochen werden sollen – hier drinnen kein Laut. Dem toten Schwein werden von Frauen die Borsten ausgerupft, mit denen du dich später rasierst, dann wird es ans Feuer getragen und abgesengt. Die schwarzen Kadaver, auf kleinen Wägelchen hochaufgeschichtet, fahren sie in den Nebensaal, wo man sie weiterverarbeitet. Hier, wie bei den Rindern, stehen Leute mit Gefäßen, die fangen das Blut auf. Das Blut raucht, es ist ganz schaumig, sie rühren ununterbrochen darin, damit es nicht gerinnt.

    Die Schlächter stehen sich nicht schlecht: sie verdienen etwa zweihundert Franken die Woche. (Eine Umrechnung ergäbe bei den verschiedenen Lebensbedingungen ein falsches Bild; der Reallohn ist für deutsche Verhältnisse hoch: der französische Arbeiter wohnt schlechter als sein deutscher Genosse, ißt bedeutend besser, kleidet sich fast ebenso gut.)

    Da an der Ecke stehen vor großen Trögen Männer und Frauen und kochen die Kalbsköpfe aus. Blutig kommen sie hinein, weiß kommen sie heraus. Auf dem Boden rollen die abgeschnittenen Köpfe mit den noch geöffneten Augen – ein Mann ergreift sie und pumpt sie gleichfalls mit der Luftpumpe auf. Jedesmal bläht sich der Kopf, jedesmal schließt das tote Kalb langsam und wie nun erst verlöschend die Augen . . . dann werden sie gekocht.

    Das einseitige Stiergefecht dauert noch an, bis elf wirds so weitergehen. An der Uhr, vorn am Eingang, hängen die Marktnotizen.

    Da ist zunächst eine große erzene Tafel, den Toten des Krieges als Erinnerung gewidmet, aufgehängt von den vereinigten Großschlächtereien der Stadt Paris. Namen, eine Jahreszahl . . . Ich studiere die Markttafeln. Und beim Aufsehen bleiben mir Worte haften, ein paar Worte von der Inschrift, die die Gefallenen ehren soll. So:

    La Boucherie en gros

    1914–1918

    Die Parallele ist vollständig.

    Abattoirs de la Villette : histoire
    https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Abattoirs_de_la_Villette

    #Paris #La_Villette #1925 #boucherie #abattoir #guerre #première_guerre_mondiale #reportage

  • Das Brandenburger Tor als Denkmal für Mord, Erpressung, Feigheit, und Verrat.


    Fidel Castro am Brandenburger Tor
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Lamberz

    Von 1945 bis 1991 kam Viktoria ohne Eisernes Kreuz aus, und verzichtete auf preußischen Militarismus im Siegerkranz. Hier zu sehen beim Besuch des kubanischen Ministerpräsidenten Fidel Castro in Ostberlin am 14.7.1972. Der Berliner Stadtkommandant Arthur Kunath erläutert dem kubanischen Ministerpräsidenten den Blick nach Westberlin.

    Berlin, Fidel Castro an der Grenze

    Berlin: Castro / Die Partei- und Regierungsdelegationen unter Leitung des Ersten Sekretärs der KPK und Ministerpräsidenten der Revolutionären Regierung der Republik Kuba, Fidel Castro(M), besichtigte am 14.6.1972 die Staatsgrenze der DDR zu Westberlin. Die Delegation, von Werner Lamberz, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED (2.v.l.), und anderen Persönlichkeiten, begleitet, wurde von Generalleutnant Arthur Kunath, Stadtkommandant von Berlin (2.v.r.), informiert. Rechts: Carlos Rafael Rodriguez, Mitglied des Sekretariats des ZK der KPK und Minister der Revolutionären Regierung.

    Johann Gottfried Schadow, Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Schadow#Weitere_Skulpturen

    1793: Quadriga (Berlin, Skulpturengruppe auf dem Brandenburger Tor). König Friedrich Wilhelm II. ließ das Brandenburger Tor im Andenken an seinen Vorgänger Friedrich den Großen als Friedenstor errichten.

    Wikipedia vermischt hier Dichtung und Wahrheit. Richtig ist, dass Schadow der Schöpfer von Quadriga und EK im Siegerkranz ist. Über Anlaß und Grund des Baues jedoch verbreitet die online-Enzyklopädie im Schadow-Artikel 232 Jahre nach den Ereignissen immer noch Preußenpropaganda.


    7.7.1991 Berlin.- Brandenburger Tor, Quadriga. Preußischer Adler auf Eichenkranz am Stab der Göttin mit Eisernem Kreuz

    Der Artikel über Brandenburger Tor und Quadriga ist da schon erhellender.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburger_Tor#Quadriga

    „Victoria konnte als Symbol nahtlos in die Bildsprache des Absolutismus eingegliedert werden. Sie diente Friedrich Wilhelm folglich als […] Legitimierung der eigenen Militäraktion im Herbst 1787 und der anschließenden Bündnispolitik, die eine Friedensabsicht verfolgte.

    Wozu eine Quadriga?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Quadriga

    Als Fahrerin ist in der Kunst oft die Göttin Eirene dargestellt. Man findet aber auch Apollon als Fahrer in der antiken Kunst vor.

    Die historischen Vorbilder der Berliner Quadriga werden von der Göttin des Friedens oder vom Gott der Dichtung gelenkt. Auf dem Brandenburger Tor dominiert eine preußische Siegesgöttin. Das macht neugierig. Wo Frieden symbolisch durch kriegerischen Triumph ersetzt wird, müssen wir die Wahrheit unter den Opfern auf den Schlachtfeldern suchen.

    Die Errichtung des repäsentativen Brandenburger Tors ist das Ergebnis einer Aneinanderreihung von Lügen und Betrügereien. Im Krieg gegen die junge holländische Republik siegte Preußenkönig Friedich Wilhelm II. durch Verrat. Der schwache König Ludwig XVI. von Frankreich ließ die mit ihm verbündeten holländischen Patriotten (mit Doppl-T) ohne Schutz. Zwei Jahre vor der Französischen Revolution hatte er gedroht, den 25.000 Preußenkriegern ein Heer von 100.000 Soldaten entgegen zu stellen, diese Soldaten jedoch nie geschickt.

    Verhandlungen und Vorbereitung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_II._(Preu%C3%9Fen)#Verhandlungen_und_Vorbereitung


    Die Wahrheit kennen wir als erstes Opfer jeden Krieges. Auch hier war eine gefälschte Depesche von Wilhelmine von Preußen der Frau des Statthalters in den Niederlanden Wilhelm V. und Schwester des Preußenkönigs Auslöser und Vorwand für den Einmarsch der Preußentruppen unter dem Herzog von Braunschweig.

    Letztlich zwang eine Kutschfahrt Wilhelmines den König zur militärischen Intervention. Am 26. Juni 1787 wollte Wilhelmine provokativ ohne Geleitschutz von Nimwegen nach Den Haag reisen. Nach Zwei Dritteln der Strecke wurden die Wagen an einem holländischen Grenzübergang bemerkt und vor dem Übersetzen mit der Fähre über den Fluss Leck angehalten. Bei Schonhoven wurden die Insassen durch ein Patriotten-Freikorps nicht zum Umkehren, sondern zum Warten aufgefordert.

    Diese „Festnahme“, die real keine wahr, da die Prinzessin ja nur die Entscheidung der Generalstaaten über ihre Weiterreise abwarten sollte, um dann ihre Fahrt fortsetzen zu können, schilderte sie Friedrich Wilhelm II. als „Inhaftierung“ mit „unwürdiger Behandlung“. In Wahrheit wurde Wilhelmine im Wohnhaus des Kommandanten untergebracht und standesgemäß behandelt. Letztlich beschlossen die Generalstaaten die Rückreise Wilhelmines nach Nimwegen.

    Preußische Intervention in die Niederlande (1787)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_II._(Preu%C3%9Fen)#Einmarsch

    am 10. Oktober 1787 kapitulierte Amsterdam. Wilhelm V. wurde als Statthalter wieder eingesetzt. Die Wiederherstellung des Friedens in den Niederlanden verherrlichte der preußische König in Berlin mit dem Bau des Brandenburger Tors. Das Brandenburger Tor orientierte sich an den Propyläen des Perikles (dem Torbau der Akropolis in Athen). Mit dieser Anspielung auf Perikles inszenierte sich der König als Begründer eines goldenen Zeitalters, das aus einer klugen Bündnispolitik, d. h. auf Basis der protestantischen Allianz zwischen Preußen, den Niederlanden und Großbritannien, hervorgeht. Die außenpolitische Realität der nächsten Jahre unterschied sich jedoch deutlich von diesem Anspruch.

    Was für ein Sieg, dabei war Friedich Wilhelm II. nicht in Holland. Er gab nur den Befehl zum Krieg und ließ dann seine Offiziere ihr Werk als Schuldeintreiber und Auftragsmörder verrichten. Das Brandenburger Tor macht den feigen Sack dann nachträglich doch zum Helden seiner Klasse.

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c7/1797_Frisch_Friedrich_Wilhelm_II._von_Preussen_anagoria.JPG/808px-1797_Frisch_Friedrich_Wilhelm_II._von_Preussen_anagoria.JPG

    Die Zahl der beteiligten Soldaten belegt, dass die Kampagne keine unbedeutende war. Zahlreiche Opfer sind gefallen, die allgemein bekannten Berichte enthalten uns ihre Zahl vor. Die damals auf Feldzügen üblichen hygienischen Zustände, zehn Tage Belagerung und Kampf um Amsterdam und einige Begegnungen mit Einheiten der Patriotten lassen vermuten dass wenigesten tausende Soldaten auf Befehl des Königs ihr Leben lassen mussten. Auch dieser Krieg war Massenmord im Machtkampf von Monarchen.

    Patriotten
    https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotten

    Obwohl 1787 durch die preußische Invasion unterdrückt, erhob die Partei der Patriotten bald wieder ihr Haupt und bewirkte mit Hilfe der Franzosen 1795 die Vertreibung der Oranier und die Errichtung der Batavischen Republik.


    ca. 1855 Photographische Aufnahme des Brandenburger Tores von Leopold Ahrendts (1825–1870)


    Die blutige Arroganz unserer Brandenburger Kutsche wird von den Stadtbären des Plastik-Zeitalters aufs Schönste ihrer Bedeutung entkleidet. Beliebigkeit siegt über Preußenheroismus. Wie nett.

    #Berlin #Mitte #Pariser_Platz #DDR #Mauer #DDR #Kuba #Geschichte #Preußen #Militarismus

  • Chères toutes et tous

    Comme on peut l’apprendre, de temps en temps, en lisant #mon_oiseau_bleu, je travaille en ce moment à un texte intitulé Frôlé par un V1, dont l’une des recherches les plus saillantes est de s’intéresser aux figures de l’invisible. Dit comme cela ça peut paraître un peu mystérieux. Je vous donne un exemple : les standardistes de téléphone qui invariablement se présentent comme Arnaud ou Nathalie (et qui en fait s’appellent Mehdi ou Djemila - ce qui est tellement plus joli ceci dit par ailleurs) et auxquelles on compose des visages fictifs dont on ne saura jamais s’ils ont la moindre part de ressemblance (surtout si on prend pour argent comptant qu’elles s’appellent Nathalie ou Arnaud). Le texte procède beaucoup par petites fiches quand ce n’est pas par petites touches, voici une des fiches.

    Mort de Raymond Samuel Tomlinson (1941 - 2016). Je me souviens que c’est en apprenant sa mort, le 5 avril 2016, que j’ai découvert tout ce que je devais à Raymond Samuel Tomlinson, et ce n’est pas rien quand on y pense, rien moins, en effet, que le courrier électronique, qui est rien moins que ma deuxième drogue de prédilection, après la morphine. Et il faudrait sans doute ici dresser la liste de tant d’illustres dont j’ai paradoxalement appris l’existence le jour de leur mort, des figures de l’invisibilité, des fantômes par excellence.

    Je crois qu’assez nombreuses sont effectivement les personnes dont j’ai découvert l’existence en lisant leur chronique nécrologique. En revanche si je voulais dresser une liste de ces personnes, et bien, je ne me souviens pas d’un seul nom !

    Du coup je me demandais si dans notre belle et riante communuaté d’omniscientes et d’omniscients, il n’y aurait pas quelques-uns de ces fantômes que les unes et les autres pourraient me prêter pour me dépanner dans cet effort de fiction qu’est donc Frôlé par un V1

    D’avance #merci

    • Comme par exemple, ce patron de bar tabac dont une amie m’a annoncé la mort alors que je le connaissais pas. Je l’ai imaginé tout grisouille : la cinquantaine, de taille moyenne, le visage un peu carré, une chevelure courte, légèrement bedonnant, habillé d’une chemise et d’un pantalon gris bleuté. La voix un peu rocailleuse. Sans doute le côté tabac qui ressort :) Je ne connais pas son nom.

    • @james Oui, ça marche à fond. On n’est pas obligé que ce soir la jour-même.

      @odilon Disons que c’est mieux si la personne est effectivement connue d’un panel plus large de personnes, limite célébrité, mais je garde le buraliste en question, qui si cela se trouve était au contraire fort bel homme et gentil comme tout, et avec la chemise parfaitement rentrée dans le pantalon.

    • Je pourrais alors dire « Paul VI ! », mais ce serait un peu hors sujet. Juste que c’est le jour où il est mort que j’ai découvert qu’il y avait un Pape. À l’époque, ça m’a franchement intrigué mais honnêtement, ça ne me hante pas ...

    • @james Je n’en reviens pas. Il se trouve que je fais partie des rares personnes qui l’ont vu vivant une dernière fois alors qu’il tentait d’obtenir du connard de gardien du 22 rue Monsieur le Prince le code pour se réfugier dans la cour intérieure et que nous n’avons pas eu le temps de lui gueuler que c’était le 9573 depuis le fond de la cour, parce qu’il a pris ses jambes à son cou mais pas assez vite puisque les voltigeurs l’ont rattrapé juste après la rue Racine devant le numéro 20 où il y a désormais une plaque à son nom.

    • J’ai vécu un moment, hier, qui se rapproche un peu de ta recherche de fantômes. L’enterrement d’un proche : J-F 1964-2018, dernier oncle maternel de ma fille. J’ai approché ce fantôme que les 12 dernières années de sa vie. (il cumulait une douzaine d’année derrière les barreaux entre entrée et sortie).
      Beaucoup plus que sa mort, c’est son enterrement qui m’a appris la difficulté de se faire enterrer comme indigent. Et fantôme de la bouche de la grand-mère de ses 2 fils, Mehdi & Milhan, qui disait qu’elle avait eue accident, hier, en venant à Rennes (elle a pliée sa voiture, c’est tout) que J-F avait dévié sa trajectoire pour que ses fils ne voient pas son cadavre.
      #bleu_comme_un_cadavre
      Aujourd’hui 4 personnes sur les 9 qui ont assisté et arrosé sa sépulture ont le bruit d’un V1 dans le cerveau.
      J-F lui est une nouvelle fois entre 4 murs et cette fois-ci pour perpète. R.I.P

    • @odilon et @james oui, un chapitre en soi celui des anonymes qui deviennent connus par leur décès qui résulte donc des violences policières. Du coup là je me demande si je ne devrais pas ouvrir une catégorie spécifique.

      Cookie Muller, je ne connaissais pas. Merci @vanderling

      Une fois deplus, et c’est le cas presque à chaque fois que je suscite l’intelligence collective de seenthis, ça débloque pas mal de choses.

    • Ça m’a toujours amusé de me retrouver à habiter des rues portant le nom de total·es inconnu·es : Simone Bigot à Clichy, Louis Vestrepain à Toulouse et maintenant Emile Duployé.

      dans le genre parfaitement inconnu, même mort, sauf quand on doit donner l’adresse !
      et pourtant !

      Duployé wrote a series of books on this subject, whose first edition was named Stenography-Duployé, writing easier, faster and more readable than any other, which applies to all languages (published in Lyon in 1860).

    • Je disais hier que parfois j’ai envie de tuer des gens, les deux filles étaient gênées, j’ai cru que j’allais prendre un couteau. Où est la peur ? le jeu ? J’ai dit qu’au contraire, j’aurais du faire du cinéma, au cinéma on peut mourir pour pas cher, on y tue beaucoup plus que dans la vraie vie, et surtout on ressuscite à chaque fois. Le cinéma est fait par des psychopathes détournés de leur dessein premier, des sortes de gentils dont il faudrait quand même se méfier. Et j’y repense aujourd’hui quand le gars fonce à moitié sur nous avec sa voiture, qu’il crève en enfer me dis-je. Mais bon, il parait que si je questionne pourquoi sa copine était gênée c’est que moi-même je devais connaitre la réponse, qu’elle non plus, jamais de chez grand jamais elle n’a pensé à tuer quelqu’un. Mais penser n’est pas tuer, quand même ? et écrire alors ? Bande d’hypocrites.

    • Mikhaïl Timofeïevitch Kalachnikov
      J’ai appris son existence le jour de la fermeture de l’usine qui fabriquait le fameux AK-47.
      Donc pas vraiment le jour de sa mort, quoi que...
      En réalité, dans son cas la (les) mort ça ne (se) compte pas.
      Et le plus sidérant pour moi fut d’apprendre qu’à la fin de sa vie il aurait mis au point ... un piège à taupes !

      « Au total, Mikhaïl Kalachnikov a créé à peu près cent-cinquante armes diverses. »
      https://fr.wikipedia.org/wiki/Mikha%C3%AFl_Kalachnikov

    • Merci à toutes et tous. Même si je vais seulement picorer dans vos suggestions, il n’en est pas moins que vous avez ouvert une brêche pour ce qui est des personnes, notamment militantes, anonymes qui ont accédé regrettablement à la notoriété par leur mort, voilà typiquement des fantômes qui ont leur place dans mon récit décousu des Frôlés par un V1 .

      On n’est décidément jamais déçu quand on suscite l’intelligence collective de seenthis .

      Et surtout que ce mot de remerciement ne dissuade personne de continuer de forer dans cette tempête de cerveaux , je suis encore très éloigné d’une forme fermée de mon texte.

      Encore une fois, #merci

    • Peut-être d’autres brêches

      Les militant·es des droits des peuples autochtones, des terres, de l’environnement ayant un certain renom dans leur pays et qui ont été assassiné·es :
      Berta Cáceres militante écolo assez connue au Honduras
      Rodrigo Tot, leader indigène au Guatemala qui avait reçu le Goldman Environmental Prize
      Isidro Baldenegro López, mexicain, Goldman Prize 2005
      Si tu as besoin d’une liste tu peux faire une recherche #assassinat ou #meurtre, j’en ai référencé quelques uns

      Les femmes assassinées par leur compagnon ou leur ex :
      Zenash Gezmu, marathonienne éthiopienne réfugiée en France

      et aussi
      les victimes d’homophobie
      Hande Kader, l’héroïne de la Gay Pride retrouvée brûlée à Istanbul

    • Alain Kan est un chanteur français né à Paris le 14 septembre 1944 et disparu le 14 avril 1990. Sa carrière, qui s’étend du début des années 1960 au milieu des années 1980, est assez atypique, du fait de son passage d’un style à l’autre : d’abord chanteur de variétés, il passe au glam rock puis au punk, gagnant en originalité artistique tout en se marginalisant. De manière inhabituelle pour l’époque, il affirmait ouvertement son homosexualité, à laquelle il faisait référence dans certaines de ses chansons, mais aussi sa toxicomanie qui a contribué à nuire à sa carrière. Vu une dernière fois dans le métro parisien, il disparaît sans laisser de traces.

      https://fr.wikipedia.org/wiki/Alain_Kan#Disparition
      https://www.discogs.com/fr/artist/493333-Alain-Kan
      #Alain_Kan

    • Bon je vous livre, je vous dois bien ça, l’extrait en question écrit, grâce à ce que je qualifie dans cet extrait-même comme l’intelligence collective de Seenthis.

      Extrait donc de Frôlé par un V1, roman en cours

      Mort de Raymond Samuel Tomlinson (1941 – 2016). Je me souviens que c’est en apprenant sa mort, le 5 avril 2016, que j’ai découvert tout ce que je devais à Raymond Samuel Tomlinson, et ce n’est pas rien quand on y pense, rien moins, en effet, que le courrier électronique, qui est rien moins que ma deuxième drogue de prédilection, après la morphine. Et il faudrait sans doute ici dresser la liste de tant d’illustres dont j’ai paradoxalement appris l’existence le jour de leur mort, des figures de l’invisibilité en somme. L’écrivant, je me suis rendu compte que ce paradoxe relevait presque d’une expression du langage courant, Untel ou Unetelle, c’est la première fois que j’en entends parler, dit-on lors de certains décès, de certaines disparitions. Et il faudrait sans doute ici dresser la liste de tant d’illustres dont j’ai pareillement et paradoxalement appris l’existence le jour de leur mort, des fantômes par excellence. Mais alors, je me suis rendu compte que je n’avais pas d’exemples en tête de tels fantômes, de personnes apparaissant dans mon existence littéralement en mourant, et pourtant je jurerais que de telles personnes sont légions. Je tentais par exemple de parcourir les rayonnages désordres de ma bibliothèque tentant de me rappeler quels seraient les auteurs et les auteures que j’aurais lues, ma curiosité intriguée, pour ainsi dire, par l’annonce de leur décès, mais je me rendais bien compte que je regardais au plus mauvais endroit qui soit, ma bibliothèque qui recèle de morts bien vivants dans mon esprit, et celles et ceux que j’aurais adoptés tout juste post mortem et dont j’aurais lu les livres, parfois avidement, auraient rejoints le corpus quasi familial de mes auteurs et auteures avec lesquelles j’entretiens des relations quasi amicales quand ce n’est pas familiales. Je demandais un peu autour de moi, amis et famille, y compris à celles et ceux de mes proches dont justement je me souvenais qu’ils aient un jour proféré cette étrange parole de la naissance d’une personne à sa mort ― je me souvenais assez distinctement par exemple avoir appris la mort de je ne sais plus qui à B. qui me disait ne pas connaître tel auteur ou telle artiste, mais, pareillement, ces proches, B. compris, étaient comme moi, incapables de donner le moindre exemple, la liste de ces fantômes allait donc être très courte : l’ensemble vide, Ø, un ensemble fantôme en soi. Cela m’a vraiment taraudé quelques jours, je ne supportais plus l’idée que ce livre ne compte pas de ces authentiques fantômes, lesquels étaient en train, tels les fantômes qu’ils sont, de me poursuivre dans mes nuits jusqu’à m’en gâter le sommeil ― il m’en faut peu, on l’a vu, une scène d’égorgement nocturne, un octopode imaginaire...―, jusqu’à ce que j’en vienne à utiliser une de mes bottes secrètes, l’intelligence collective de Seenthis. Je m’explique. Seenthis est un réseau social libre, dont on doit, pour beaucoup, la conception, la réalisation, les nombreuses améliorations et l’entretien à un certain @arno ― toutes les personnes dont il va être ici question vont être appelées par leur nom de profil dans ce réseau social, dans lequel je suis moi-même @philippe_de_jonckheere. Il me faudrait sans doute plusieurs douzaines de pages pour décrire à la fois le fonctionnement de cet édifice mais surtout la très intense vie intelligente et cultivée qui y a cours, sans parler de ses très riches débats. Je donne un exemple malgré tout. L’année dernière ma fille Sarah, en préparant ses épreuves de baccalauréat, rencontrait de véritables difficultés avec ses exercices de cartographies, une épreuve, la cartographie, pour laquelle elle se faisait un souci insigne et je n’étais d’aucune aide pour elle, je m’en rendais bien compte, d’une part la géographie n’a jamais été ma matière forte ― ai-je une matière forte ? ― et par ailleurs je suis un très piètre pédagogue. Pour rire, je faisais remarquer à Sarah que c’était d’autant plus idiot que sur Seenthis je suivais, avec grand intérêt, les travaux de quelques cartographes fameux, @reka, @fil, @simplicissimus, @odilon, @visionscarto et leurs discussions passionnantes qui concernaient beaucoup la visualisation de données ― sujet auquel je trouvais une pertinence remarquable, une vieille marotte à moi : les images sont en train de devenir le langage etc… je vous épargne. « Ah Seenthis…, ton Facebook bio », avait répondu pleine de dédain juvénile Sarah, 18 ans. Vexé, évidemment, je décidais de mettre mon Facebook bio à l’épreuve et m’ouvrais, sur mon compte, @philippe_de_jonckheere, à la fois de l’incrédulité de Sarah ― ce qui fit bien rire et même adopter l’expression Facebook bio ― et, à la fois aussi, de la problématique ― la difficile mémorisation d’une carte qu’il faut ensuite restituer depuis un fond de carte, exercice nettement plus difficile qu’il n’y paraît ―, et quelle ne fut pas la richesse des réponses ― il fut même offert à Sarah une possible leçon particulière par visioconférence avec le célèbre @reka ―, et si j’exagérais un peu, ce que je ne fais pas naturellement, je pourrais pousser jusqu’à dire que grâce à Seenthis, mon Facebook bio, Sarah a finalement obtenu un très belle mention à son baccalauréat ― elle a obtenu la note de 15 sur 20 à son épreuve d’histoire-géographie. Il n’empêche, toutes plaisanteries et exagérations mises à part, il règne sur ce réseau de demi-savants une atmosphère d’intelligence collective et de mise en commun remarquable. Je décidais donc de m’ouvrir de ma difficulté du moment dans l’écriture de mon texte en cours, Frôlé par un V1. Je n’ai pas été déçu du résultat, puisque @odilon, @james, @vanderling, @touti, @alexcorp, @vazy ont participé à une conversation longue de quarante-deux messages, laquelle a été suivie, de près, par @marielle, @line_d, @7h36 et @reka et de laquelle est ressortie une figure particulièrement proéminente de fantômes , auxquels je n’avais pas du tout pensé : les victimes anonymes de violences policières, anonymes un jour, fondus et fondues dans la masse en somme, et parce que tués et tuées par les violences policières, ces personnes accédaient à une forme de notoriété étrange, il n’est que de ce citer certains de leurs noms pour vous faire toucher du doigt cette extraction surnaturelle de la masse indifférenciée de la foule, Malik Oussekine (1964 – 1986) ― le premier exemple donné par @james, qui, comme on va le voir, a résonné très étrangement à mes oreilles ―, Rémi Fraisse (1993 – 2014), Adama Traoré (1992 – 2016) et tant d’autres ― lors du printemps 2016, qui a été un véritable déluge de violence policières, s’est tenue une manifestation à Rennes qui a été elle-même violemment réprimée, et pour cause : les manifestants avaient peint au pochoir sur le pavé les noms des très nombreuses victimes de violence policières en France ― depuis 1945, si mes souvenirs sont bons. Mais le nom de Malik Oussekine cela avait une résonnance toute singulière, dont j’ai tenté en plusieurs endroits de mes différents textes ― dans le Jour des Innocents ( http://desordre.net/bloc/ursula/2014/cinquantaine ) notamment, mais aussi dans la longue lettre que j’ai écrite à Adrien Genoudet à propos de son livre l’Étreinte passage qui est devenu un élément saillant de notre spectacle éponyme ― de dire, justement, le frôlement qui a été le nôtre, Malik Oussekine et moi, et qui est, en soi, la figure du fantôme et du frôlement mêlés, fantôme et frôlement qui sont les deux thèmes de ce texte à propos de ce qui est à peine visible, quand ce n’est pas entièrement invisible. Malik Oussekine était un étudiant contestataire, à juste titre, des lois Devaquet-Monory en décembre 1986 ― et comme j’ai été rattrapé par une tristesse boudeuse, précisément en réglant les droits d’inscription élevés pour l’entrée à l’université de Sarah en septembre dernier, et dont je me souvenais que de tels droits, une telle somme, étaient l’une des mesures prévues par ces lois scélérates, et combattues pour cela, et dont je mesurais qu’elles avaient sans doute toutes été plus ou moins adoptées et mises en application, au fil des trente dernières années, en douceur, si j’ose dire, par les différents gouvernements de droite qui se sont succédés, sans discontinuer depuis décembre 1986, hiver au cours duquel, les manifestants avaient fini par obtenir, fort justement et dans la douleur, l’annulation des fameuses lois Devaquet-Monory (1923 – 2009). À ce titre dans la nuit du 6 au 7 décembre 1986 Malik Oussekine a été poursuivi dans la descente de la rue Monsieur de Prince à Paris par une escouade de voltigeurs ― sur une motocyclette, deux gendarmes, l’un pilote l’engin pendant que le second assis derrière, fait usage de sa matraque, notamment en frappant les personnes qui fuient leur charge dans les jambes, mais pas que dans les jambes, sont-ils maladroits ! Malik Oussekine a tenté de trouver refuge dans la très belle cour intérieure du 22 de la rue Monsieur le Prince mais dont l’accès était barré par un digicode ― le 9573 ―, lesquels n’étaient pas aussi fréquents alors, et que le gardien de cette adresse ― un type immonde de bêtise crasse et dont je dois confesser que j’ai souvent rayé, suis-je maladroit ! la carrosserie de cette voiture qu’il entourait de mille soins attentifs, notamment dans la cour intérieure le dimanche matin (Daphna ironisait souvent que sa femme ne devait pas connaître tant de douceur ― Daphna), et on a beau être étudiant aux Arts Déco, il est admirable à quel point on peut manquer d’imagination, et de compétence graphique, finalement, pour ce qui est des représentations obscènes gravées à la clef sur l’acier, des bites donc ― le gros gardien donc, n’a pas voulu lui donner le code, ce qui a condamné Malik Oussekine à prendre la fuite toujours plus bas dans la rue Monsieur le Prince, il a tout juste eu le temps de traverser la rue Racine avant d’être repris par un duo de voltigeurs et donc battu à mort ― je me souviens qu’Élie, le frère de Daphna, et moi, cruels et jeunes, avons tenté de faire valoir, les jours suivants, auprès de cet abruti de gardien qu’il portait la mort de Malik Oussekine sur la conscience, mais j’ai pu constater à quel point de tels concepts pénétraient imparfaitement l’intelligence si rare chez lui, qui nous a répondu, sans surprise, que tel n’était pas son problème à lui, à l’époque le point Godwin n’existait pas, mais je vous laisse imaginer le genre de reducio ad Hitlerum dont Élie et moi, nous sommes rendus coupables, brodant, sans grande imagination, sur des thèmes arendtiens pas spécialement bien maîtrisés par nous, je ne sais pas pour Élie, mais pour ma part il allait encore se passer de nombreuses années avant que je ne lise Hannah Arendt (1906 – 1975), qu’est-ce qu’on peut être péremptoire quand on est jeune ! Ce dont je me souviens surtout c’est que nous avons hurlé, Daphna et moi, depuis le fond de la cour, que le code c’était le 9573 ― pas une fois que je ne passe dans ce quartier sans que je ne tente, vainement depuis, de composer ce code à quatre chiffres au 22 de la rue Monsieur le Prince, rituel morbide, mais dont je ne peux m’empêcher ―, mais que Malik Oussekine dont j’ai le vague souvenir du visage lointain, souvenir qui ne correspond pas du tout à l’unique photographie connue de lui, comme si dans mon souvenir, vieux de plus de trente ans, son visage avait déjà été partiellement happé par la mort, tandis qu’il ne lui restait plus qu’une minute ou deux à vivre, Malik Oussekine ne nous a pas entendus, nos voix sans doute couvertes par le bruit de la rue et justement celui de la motocyclette qui approchait ― et peut-être aussi, je suis en train de m’en souvenir et de m’en rendre compte en l’écrivant, que Daphna et moi, dans notre précipitation, avons dit la même chose, 9573, de deux manières différents et finalement concurrentes, Daphna à l’américaine, neuf-cinq-sept-trois et moi à la française, quatre-vingt-quinze soixante-treize, concourant, presque autant que le gardien abject, finalement, au drame. Ici je dois aussi expliquer, j’imagine, que Daphna et moi résidions, alors, chez le père de Daphna, qui lui-même résidait ailleurs, dans ce qui avait été l’ancien atelier du photographe touche-à-tout pas forcément génial, André Vigneau (1892 – 1968), atelier dont le père de Daphna avait hérité du bail et dans lequel, aux mains justement de cet André Vigneau, Robert Doisneau (1912 – 1994) avait fait ses classes en photographie, ce dont il gardait un souvenir immuable, qu’il avait été content de partager avec moi, nous l’avons vu, lors d’un vernissage au Palais de Tokyo, du temps où ce dernier était le Centre National de la Photographie, avant d’être désamianté et laissé dans cet état assez lamentable qui est celui d’aujourd’hui et qui sert de façon assez décorative, il faut bien le dire, de décor de pseudo friche industrielle et qui permet sans doute à des artistes en manque de sensations révolutionnaires, tels Thomas Hirschhorn, de nous faire croire à leurs vagues intentions anarchistes, parfaitement cadrées par ailleurs, ce n’est pas l’absence de crépi sur les cimaises qui permet d’annuler l’institution. Mais je m’égare. Il y a, malgré tout, dans mon esprit, souvent désordonné, j’en conviens, des liens de sens quasi directs entre Malik Oussekine et Thomas Hirschhorn, les-quels passent étonnamment par le photographe Robert Doisneau. Et il y aura désormais ce genre de liens distendus et capillotractés dans mon esprit entre Raymond Samuel Tomlinson et Malik Oussekine. À la réflexion ce n’est pas le plus inadéquat des hommages si l’on consi-dère que Raymond Samuel Tomlinson a contribué, grandement ― le courrier électronique est la plus belle des fonctionnalités d’Internet ― à la construction et à l’essor d’Internet, qui est le lieu même de la sérendipité, le passage du coq-à-l’âne, grâce, notamment, aux invraisemblables catapultes que sont les liens hypertextes, l’autre merveilleuse fonctionnalité d’Internet. #merci #Raymond_Samuel_Tomlinson_, comme on dit sur _Seenthis. Sur Internet.

    • Je ne connaissais pas le mot sérendipité @philippe_de_jonckheere je regarde dans le dico, rien. un deuxième rien non plus, doivent être trop vieux.
      https://fr.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9rendipit%C3%A9

      La sérendipité est le fait de réaliser une découverte scientifique ou une invention technique de façon inattendue à la suite d’un concours de circonstances fortuit et très souvent dans le cadre d’une recherche concernant un autre sujet.

      sans parler de découverte scientifique, ça m’arrive souvent sur le net et sur @seenthis où je dérape souvent, Je sais d’où je pars sans savoir où je vais et bon dieu, j’adore ça. La merveilleuse glissade.

    • Jusque-là, j’associai @davduf à l’histoire de Malik Oussekine, bien que je ne retrouve pas de traces écrites. Je suppose qu’il a fait un travail de mémoire à ce propos, mais je ne me souviens plus :/

      Maintenant vous serez 2 pour me rattacher à lui. Et par lui, à qui j’etais en 1986...

      Bref, ce fil de discussion provoque en moi un vertige que j’ai du mal à exprimer. De l’inventeur du courrier électronique qu’on oubliera à nouveau dans un certain temps et cet étudiant qu’on ne pourra pas oublier... je ne sais pas comment dire... et pourtant j’aimerais bien...

    • @james

      je ne sais pas comment dire... et pourtant j’aimerais bien...

      Ben tu vois moi cela faisait des années que j’essayais d’en dire quelque chose, ce que j’ai donc déjà essayé de faire, et puis je n’y parvenais pas et c’est finalement toi, qui dans ce post de seenthis , a déclenché cet extrait dans une forme que je trouve enfin satisfaisante, ce dont je te suis reconnaissant.

      Si tu veux on peut échanger sur le sujet en dehors de seenthis par mail (pdj arotruc desordre.net), ce qui serait peut-être plus facile, je sens bien que tu es ému, je le suis également.

      Et si tu es francilien, samedi soir, à 20H, à Beaubourg, Adrien Genoudet et moi lisons l’Etreinte et la lettre que j’ai écrite à Adrien que je ne connaissais pas alors, et dans laquelle il est très brièvement question de la génération Malik Oussekine, c’est gratuit, je crois que cela vaut le jus.

      Amicalement

      Phil

    • @vanderling En fait c’est une traduction littérale de serenpidity en anglais et qui est désormais plus ou moins courament admis en Français. C’était même le plaisir par excellence sur Internet il y a vingt ans (@arno portait encore des culottes courtes) notamment parce que les moteurs de recherche alors n’étaient pas du tout pertinents dans les résultats qu’ils fournissaient, on avait coutume de dire qu’on obtenait pas souvent ce qu’on cherchait et presque toujours ce que l’on ne cherchait pas ou plus.

    • J’ai lu hier le très beau texte publié sur médiapart à propos de la disparition de Patrice_Barrat que je ne connaissait pas et ça m’a vraiment donné envie d’en savoir plus sur lui. J’ai cherché vainement et engluée dans ce vide, je n’ai pas eu le reflex de poster cette info sur seenthis.

    • Ma séquence « #vu_de_Gelbique » du coup...

      #Semira_Adamu https://fr.wikipedia.org/wiki/Semira_Adamu dont je découvre que l’ignoble meurtre s’est passé il y a presque 20 ans et dont le fantôme me soutient à chaque discussion avec mes contemporains moins ouverts à l’altérité

      #Julie et Mélissa, victimes de la perversion de Marc Dutroux. Deux fillettes dont la disparition avait semé l’émoi, provoqué bien des fantasmes puis fait découvrir que, si l’on peut rire de tout mais pas avec n’importe qui, on peut aussi le regretter durement quand l’incertitude baignée de distance et de pseudo indifférence laisse la place à l’horrible cruauté de la perversion mortelle

      #René_Michaux qui a droit à une brève notice Wikipédia en flamand mais pas en français ! https://nl.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Michaux. Un gendarme passé tout près d’être le héros qui aurait retrouvé les précédentes vivantes et, n’ayant pu l’être, s’est retrouvé anti-héros au coeur des discussions sur la guerre de polices. Il en est mort pendant 13 ans, avant de décéder.

      #Thierry_Lotin, lieutenant de l’armée belge mort au Rwanda avec les 9 membres de son peloton, en 1994 juste au début de ce qui est devenu le génocide.

      #Aaron_Swartz, militant superbe dont le nom m’était vaguement connu jusqu’à ce que la nouvelle de son suicide attire mon projecteur personnel sur son oeuvre militante...

      #Ian_Murdock, créateur et fondateur de Debian et du projet Debian. Un nom connu mais une personne inconnue. Une fiche Wikipedia tellement courte pour une trace tellement grande dans le monde du libre.

      Merci @odilon d’avoir attiré mon regard sur ce fil riche :-)

  • Les interdictions du ‘burkini’ en France ont à voir avec bien autre chose que la religion ou l’habillement

    Washington – Il y a quelque chose qui donne le tournis dans ces arrêtés d’interdiction du burkini qui fleurissent sur le littoral français. L’évidence de la contradiction – imposer des règles sur ce que les femmes peuvent porter sur la base de l’idée qu’il est injuste pour les femmes de devoir obéir à des règles sur ce que les femmes peuvent porter – montre clairement que quelque chose de plus profond doit être à l’œuvre.

    « Les « burkinis » sont à la base des maillots de bain qui recouvrent tout le corps en conformité avec les normes musulmanes relatives à la pudeur, et mercredi, le premier ministre Manuel Valls s’est jeté dans le débat enflammé sur les interdictions prononcées sans quelques villes balnéaires du pays, dénonçant ce vêtement qu’on voit rarement comme un élément de « l’asservissement des femmes. »

    Ceci ne porte évidemment pas réellement sur une tenue de bain. Les sociologues disent que cela n’a pas non plus un rapport premier avec la protection des femmes musulmanes contre le patriarcat, mais que c’est en lien avec une volonté d’éviter à la majorité non musulmane de la France de devoir se confronter à un monde qui change : un monde qui leur demande d’élargir leur vision de l’identité quand beaucoup voudraient qu’elle demeure telle qu’elle était.

    « Ce genre de déclaration [celle de Manuel Valls, NdT] est une manière de sanctionner [le sociologue emploie le verbe to police qui signifie contrôler, surveiller] ce qui est français et ce qui n’est pas français, » explique Terence G. Peterson, un professeur de la Florida International University qui étudie la relation de la France avec les immigrés musulmans et avec le monde musulman.

    Si cette bataille sur l’identité prend de l’ampleur au lendemain des attentats terroristes [Nice et Saint-Etienne du Rouvray, NdT], elle fait en réalité rage sous une forme ou une autre depuis des dizaines d’années dans la société française, affirme le Professeur Peterson. Ce qui semble être une confrontation sur une petite question de vêtement islamique porte en réalité sur ce que signifie être français.

    Pendant l’époque coloniale, quand la France contrôlait de vastes régions musulmanes, le voile était devenu un « symbole hyperchargé » explique le Professeur Peterson. Le voile était considéré comme un symbole de l’arriération des Musulmans et les normes vestimentaires féminines françaises, plus flexibles, étaient considérées comme un signe de supériorité culturelle, des façons de voir qui justifiaient le colonialisme.

    Le colonialisme est au fondement de la crise d’identité que vit la France actuellement parce qu’il a ancré un sentiment d’identité nationale française en tant que distinct et supérieur aux identités musulmanes – tout en promettant l’égalité aux Musulmans colonisés qui avaient commencé à immigrer en France en grand nombre. La choc qui en résulte prend souvent la forme de débats sur les tenues vestimentaires.

    Le voile est resté un symbole puissant de l’altérité quand le colonialisme s’est effondré après la seconde guerre mondiale et que les Musulmans des pays colonisés ont afflué en France. Mais maintenant, cette altérité se joue à l’intérieur même d’un pays qui tente de définir sa propre identité post-coloniale.

    Au fil des générations, le voile s’est répandu chez les Musulmanes françaises, en tant que pratique religieuse et, peut-être, comme symbole de leur héritage culturel particulier. Il était un signe visible de la manière dont la France elle-même, ainsi que son rôle dans le monde, était en train de changer.

    Le résultat a été que le voile est devenu le symbole non seulement d’une différence religieuse mais du fait que les Français « de souche » n’avaient plus le monopole de la définition de l’identité française. La France était devenue une nation multiculturelle et multiethnique où les traditions signifiaient différentes choses pour différentes personnes.

    Le symbole du voile à l’époque coloniale en tant que signe de l’infériorité musulmane en a fait une cible commode pour les arguments selon lesquels l’identité française « traditionnelle » devait demeurer non seulement dominante mais la seule identité culturelle en France.

    Les burkinis peuvent sembler effrayants car ils sont perçus comme menaçant ce type particulier d’identité française par l’expression d’une forme alternative d’identité – dans ce cas, en tant que Musulmans. Beaucoup de Français, au lieu de croire que ces identités peuvent coexister, les perçoivent comme nécessairement concurrentes.

    Il existe même un mot français péjoratif pour qualifier l’introduction de ces identités alternatives, le « communautarisme » dont le développement est considéré comme une crise nationale.

    Des articles d’habillement musulmans comme le voile ou le burkini sont devenus des symboles du fait que l’identité nationale française n’est plus le domaine réservé de groupes de populations qui vivent dans ce pays depuis des siècles. Des décisions comme les interdictions cet été du burkini ont pour but d’empêcher une redéfinition élargie de l’identité française en contraignant les Musulmans non seulement à s’assimiler mais aussi à adopter l’identité plus étroite et rigide [celle qui exclut les Français issus de l’immigration musulmane, NdT].

    C’est une méthode à laquelle la France a recouru pendant des dizaines d’années, et qui a à chaque fois échoué.

    John Bowen, anthropologue à la Washington University de Saint-Louis, explique que la France a rendu à essayer ce genre de restrictions aux moments où elle affrontait des tensions aussi bien sur le plan intérieur qu’extérieur en relation avec les Musulmans et le monde musulman.

    Les choses ont commencé en 1989 avec la fameuse affaire du foulard quand trois collégiennes françaises avaient été exclues pour avoir refusé de retirer leur coiffe. Ostensiblement, la raison était que les foulards étaient des symboles religieux visibles et qu’ils contrevenaient donc avec la loi française sur la laïcité, ou sécularisme. Mais la laïcité était dans la législation depuis 1905 et les foulards sur la tête étaient néanmoins autorisés en général.

    Ce qui a changé, écrivait le Professeur Bowen dans un livre sur le sujet, ce sont des événements dans le monde qui ont fait que l’Islam a semblé être une force particulièrement pernicieuse. En 1989, le leader de l’Iran, l’Ayatollah Rouhollah Khomeini avait signé un décret contre l’écrivain Salman Rushdie. A la même époque, des Algériens avaient constitué le Front Islamique du Salut (FIS), un parti tenant d’une ligne dure et qui basculera ensuite dans l’insurrection.

    Interdire les foulards dans les écoles françaises devenait une manière de gérer l’anxiété générée par les événements à l’intérieur et à l’extérieur du pays, et d’affirmer le droit de protéger les valeurs françaises.

    Les foulards à l’école sont revenus sur le devant de la scène nationale en 1993 et 1994 quand les autorités françaises craignaient de voir de jeunes hommes membres de familles immigrées algériennes rejoindre les rangs de l’insurrection islamiste en Algérie. Après les attentats du 11 septembre 2001, le voile cristallisa une fois de plus les peurs à l’égard de communautés musulmanes qui étaient à l’écart de la culture et de la société française dominantes.

    Et cet été, la France est sous le choc d’une série d’agressions terroristes et est de plus en plus préoccupée par les jeunes Musulmans qui vont en Syrie pour rejoindre l’Etat Islamique ou d’autres organisations djihadistes. Une fois de plus, certains en France voient le processus d’assimilation comme une question de sécurité nationale.

    Le voile est un symbole qui a une puissance anxiogène spécifique en matière d’assimilation parce qu’il est porté par choix. Tandis que des caractéristiques fixes comme la race ou la couleur de la peau n’impliquent aucun jugement sur la culture ou les valeurs françaises, l’habillement implique une décision de se différencier – de donner la priorité à son identité culturelle ou religieuse par rapport à celle de son pas d’adoption.

    Les interdictions vestimentaires ont pour but, en effet, de faire pression sur les Musulmans français pour qu’ils se détournent de tout sentiment d’identité communautaire et adoptent l’identité française étroitement définie qui préexistait avant leur arrivée. Mais essayer de forcer à l’assimilation peut avoir l’effet contraire : dire aux Musulmans français qu’ils ne peuvent pas avoir simultanément une identité musulmane et une identité française, les forcer à choisir, c’est ainsi les exclure de ce que recouvre l’identité nationale au lieu de les convier à y contribuer.

    La France a un autre choix : elle pourrait élargir sa définition de l’identité nationale pour inclure les Musulmans français tels qu’ils sont. C’est quelque chose qui peut effrayer beaucoup de Français, qui le vivrait comme renoncer à une identité « traditionnelle » confortable et non comme l’ajout d’une nouvelle dimension à celle-ci. En l’absence d’acceptation de ce changement, il existe une volonté de faire pression sur les Musulmans français pour résoudre la crise identitaire, mais cette démarche employée pendant des dizaines d’années n’a apporté que peu de progrès – et beaucoup de tensions.

    [ Amanda Taub , The New York Times, 18 août 2016 traduit par Djazaïri ]

    https://mounadil.wordpress.com/2016/08/19/burkini-et-crise-de-lidentite-francaise-vus-par-le-new-york-time

  • In die Siegesallee bitte
    https://de.wikipedia.org/wiki/Siegesallee

    Haben sie heute wieder bis in die Puppen gefeiert ? Ganz schön viel Glück haben sie, ich sorge dafür, dass sie ganz schnell ihren Kater ausschlafen können. Vor hundert Jahren hätten sie noch selber durch die Puppen spazieren müssen, Kraftdroschken gab es da noch fast keine.

    Bis in die Puppen kennen sie nicht ? Ach so, sie sind erst seit zehn Jahren in Berlin, Opa war noch in Hannover ? Also mit den Puppen ist das so. Vor 120 Jahren hat Kaiser Wilhelm II., richtig, der mit dem Kanonenboot auf dem Tanganjikasee, also vor 121 Jahren hat der sich eine schicke Allee mit allen seinen Vorgängern in den Tiergarten bauen lasssen. Das waren dann die Puppen , die Statuen, zwischen Mitte und Moabit. Auf dem Weg nachts von der Feier in die Heia mußte man damals durch die Puppen wanken, wenn einen keiner fuhr. Daher kommt der Spruch.

    Ich als Taxifahrer muß die alle kennen, die Puppen , auch wenn die Siegesallee weg ist. Wieso ? Na weil nach fast allen eine Straße benannt ist, die Marmorfigürchen sind nur Kaisers Sahnehäubchen oben drauf. Réclame Royale hieß das. Wie heute, da ist Reklame auch nicht immer schön, nur weniger königlich.

    Sie glauben das nicht, na dann los, ich sage ihnen mal die Puppen mit und ohne Straße auf, nur so zum Spaß.

    Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Figurengruppen_in_der_Berliner_Siegesallee

    1 Albrecht I. (1157–1170, 1. Markgraf von Brandenburg, auch Albrecht der Bär, Askanier)


    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Brandenburg))
    Albrechtstraße in Steglitz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Albrechtstrasse-12165-12167-Berlin
    Albrechtstraße in Tempelhof
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Albrechtstrasse-12099-12103-Berlin
    Markgraf-Albrecht-Straße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Markgraf-Albrecht-Strasse-10711-Berlin

    2 Otto I. (1170–1184, 2. Markgraf von Brandenburg, Askanier)

    3 Otto II. (1184–1205, 3. Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Pech gehabt, die Ottos haben heute keine eigenen Straßen.

    Die Ottostraße in Moabit wurde 1867 dem Zimmermann und Bauunternehmer Johann Karl Otto gewidmet.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Ottostrasse-10555-Berlin
    Dafür teilen die sich den Askanierring in Spandau, den Askanischen Platz in Kreuzberg und das immer noch vorhandene Askanische Gymnasium, die ollen Askanier.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Askanierring-13585-13587-Berlin
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Askanischer-Platz-10963-Berlin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Askanisches_Gymnasium

    4 Albrecht II. (1205–1220, 4. Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Dito Albrecht der Zwote.

    5 Johann I. und Otto III. (1220–1267, fünfter und sechster Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Für die hat es auch irgendwie nicht zur Straße gereicht.

    6 Johann II. (1266–1281, Markgraf von Brandenburg, Mitregent seines Bruders Otto IV., Askanier)


    Die Askanier sind den Berlinern der Gründerzeit wohl doch zu weit weg. Sie nennen Straßen lieber nach Toten, die sich noch warm anfühlen.

    7 Otto IV. (mit dem Pfeil) (1267–1308, Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Nix Straße, Askanierschicksal.

    8 Waldemar (der Große) (1308–1319, Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Waldemarstraße in Pankow-Niederschönhausen
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Waldemarstrasse-13156-Berlin
    Die bekannte Waldemarstraße in Kreuzberg heißt nicht nach dem Askanier-Waldi sondern nach einem Tibetreisenden, dem Preußenprinzen Friedrich Wilhelm Waldemar, der 1849 in Münster als Folge seiner Indienreise das Zeitliche segnete.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Waldemarstrasse-10179-10997-10999-Berlin

    9 Heinrich II. (das Kind) (1308–1319, Markgraf von Brandenburg, Askanier)


    Leider leider ist diesem Heinrich kein Straßengedenken gegönnt, denn der Kreuzberger Heinrichplatz heißt nach einem der vielen langweiligen Preußenprinzen aus dem neunzehnten Jahrhundert, Friedrich Heinrich Karl, Sohn Königs Friedrich Wilhelms II., General der Infanterie und Chef des zweiten ostpreußischen Infanterie-Regiments, Kommandeur des Hammschen Bataillons des vierten Garde-Landwehr-Regiments, Großmeister des Johanniterordens zu Sonneburg und Großmeister des Königlichen preußischen Johanniterordens. Kann man mit den ganzen Titeln problemlos vergessen, den Heinrichplatz-Heini.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Heinrichplatz-10999-Berlin

    Irgendwann war Ende mit den Askaniern und die Wittelsbacher schmissen den Laden eine Weile.

    Zwei Straßen haben sie auch:
    Wittelsbacherstraße in Wilmersdorf
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Wittelsbacherstrasse-10707-Berlin
    Wittelsbacherstraße in Lichtenrade
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Wittelsbacherstrasse-12309-Berlin

    10 Ludwig I. (der Brandenburger) (1323–1351, Markgraf von Brandenburg, Wittelsbacher)


    Verdamp lang her , sacht der Kölsche. erinnere ich mich nicht mehr so genau. Keine Straße.

    11 Ludwig II. (der Römer) (1351–1365, Markgraf von Brandenburg, 1356–1365 (erster) Kurfürst von Brandenburg, Wittelsbacher)


    Auch schon ganz kalt.

    12 Otto V. (der Faule) (1365–1373, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Wittelsbacher)


    Dieser Otto war ein Bayer und hat deshalb keine Straße in Berlin. Nachträglich verpaßte man ihm den schönen Beinamen, der ihn den Professoren des Joachimthalschen Gymnasiums als Thema von Besinnungsaufsätzen geeignet erscheinen ließ.
    Die Beine der Hohenzollern
    http://www.berlinstory-verlag.de/programm/leseprobe/96-Legenden_um_Otto_den_Faulen.html

    Abgang der Wittelsbacher, Auftritt der Luxemburger

    Auch die kriegen ihre 1907 Straße in Berlin-Wedding:
    Luxemburger Straße im Wedding
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Luxemburger-Strasse-13353-Berlin
    ... wobei ... das Jahr der Widmung und die Lage der Straße am Rand des Belgischen Viertels nahelegen, daß die Stadtoberen mehr vom Namen des bald zu erobernden Nachbarstaates inspiriert waren als von den alten luxemburgischen Markgrafen.

    13 Karl IV. (Kaiser) (1373–1378, keine Titel, Luxemburger)


    Karlplatz in Lichterfelde an Ring-, Baseler Straße und Kadettenweg, möglicherweise nach dem askanischen Karl, vielleicht aber einfach nach dem Männernamen benannt.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Karlplatz-12205-Berlin

    14 Sigismund (Kaiser) (1378–1397, 1411–1415, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, römisch-deutscher Kaiser 1433–1437, Luxemburger)


    Als der adlige Bauspekulant und Immobilienpromoter Fürst Guido Henckel von Donnersmarck 1910 sein Entwicklungsprojekt Frohnau einweiht, sind die alten märkischen Herrscher willkommene Namensgeber für die Adresskarten der Villenbesitzer. So kommt auch Kaiser Sigismund zu seiner geschwungenen Allee mit dem hübschen Namen Sigismundkorso.

    Sigismundkorso in Berlin-Frohnau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Sigismundkorso-13465-Berlin
    Die Sigismundstraße in Tiergarten hat nichts mit Kaiser Sigismund zu tun, die heißt nach einem Sohn des späteren Kaiser Friedrich III., Sigismund, Prinz von Preußen, der 1866 mit drei Jahren stirbt.

    Im Jahr 1415 ist Ende mit den Luxemburgern, weiter gehts mit den Hohenzollern.


    Hohenzollerndamm in Wilmersdorf
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Hohenzollerndamm-10713-10717-14199-Berlin
    Hohenzollernring in Spandau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Hohenzollernring-13585-Berlin

    15 Friedrich I. (1415–1440, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Der erste der Hohenzollern in Berlin hat keine Gedenkstraße. Warum ?

    16 Friedrich II. (der Eisenzahn) (1440–1470, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Eisenzahnstraße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Eisenzahnstrasse-10709-Berlin

    17 Albrecht Achilles (1470–1486, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Albrecht-Achilles-Straße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Albrecht-Achilles-Strasse-10709-Berlin

    18 Johann Cicero (1486–1499, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Cicerostraße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Cicerostrasse-10709-Berlin

    19 Joachim I. (Nestor) (1499–1535, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Nestorstraße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Nestorstrasse-10709-10711-Berlin

    20 Joachim II. (Hektor) (1535–1571, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Hektorstraße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Hektorstrasse-10711-Berlin
    Kurfürstendamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Kurfuerstendamm-10707-10709-10711-Berlin
    Der Kurfürstendamm war seit dem ollen Hektor der Knüppeldamm von Berlin zum 1542 erbauten Jagdschloß Grunewald.

    21 Johann Georg (1571–1598, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hohenzollern)


    Johann-Georg-Straße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Johann-Georg-Strasse-10709-Berlin

    22 Joachim Friedrich (1598–1608, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, seit 1605 Regent des Herzogtums Preußen, Hohenzollern)


    Joachim-Friedrich-Straße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Joachim-Friedrich-Strasse-10711-Berlin
    Joachimstraße in Mitte
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Joachimstrasse-10119-Berlin

    23 Johann Sigismund (1608–1619, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg; Herzog und Co-Regent in Preußen, Hohenzollern)


    Johann-Sigismund-Straße am Kudamm
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Johann-Sigismund-Strasse-10711-Berlin

    24 Georg Wilhelm (1619–1640, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg; Herzog in Preußen, Hohenzollern)


    Georg-Wilhelm-Straße am Kudamm (Halensee)
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Georg-Wilhelm-Strasse-10711-Berlin

    25 Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst) (1640–1688, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg; Herzog in Preußen, Hohenzollern)


    Kurfürstenstraße in Lichterfelde-Ost, wobei die Straße wahrscheinlich die Billigausführung für alle Kurfürsten gemeinsam war, eine virtuelle Siegesallee würde man sowas heute nennen.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Kurfuerstenstrasse-12249-Berlin
    Wer sich den Großen Kurfürst heute ansehen will, fährt zum Schloß Charlottenburg, da steht er im Hof rum, auf seinem Gaul und aus Blech.

    26 Friedrich I. (Preußen), Friedrich III. (Brandenburg) (1688–1713 als Markgraf und Kurfürst von Brandenburg sowie in Preußen bis 1701 als Herzog, dann bis 1713 als König im Gesamtstaat, Hohenzollern)


    Friedrichstraße in Kreuzberg und Mitte
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrichstrasse-10117-10969-Berlin

    27 Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) (1713–1740, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Hohenzollern)


    Wilhelmstraße in Kreuzberg und Mitte
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Wilhelmstrasse-10117-10963-Berlin

    28 Friedrich II. (der Große) (1740–1786, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Hohenzollern)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Friedrich_II._(Preussen)_Siegesallee_group28.JPG
    Der Große Friedrich wollte mit Berlin nichts zu tun haben. Dem Berliner Stadtschloß entfloh er wie Ludwig der XIV. dem Louvre und baute sich in Potsdam sein Popelversailles namens Sorjenlos und weil er kaum Deutsch konnte, hieß das dann Sans Souci. Alles was mit Fridericus Rex zu tun hat, spielt sich ganz weit weg von Berlin ab und dafür gibt es keine Straße. Jawoll.
    Obwohl es nicht paßt hat man ihm dann doch ein Denkmal Unter den Linden hingestellt, nochmal Blech mit Pferd, wie man das Mitte des Neunzehnten so machte.

    29 Friedrich Wilhelm II. (Der dicke Lüderjahn) (1786–1797, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, König von Preußen, Hohenzollern)


    Nur fressen, rumhuren und den Spiritisten geben macht beleibt aber nicht beliebt. So gibts auch keine Straße, selbst wenn man König und Kurfürst ist. So wird man höchstens zum unbekanntesten Hohenzollern des 18. Jahrhunderts. Klappt prompt, ich kenne nicht eine Straße, die direkt oder indirekt mit diesem Friedrich Wilhelm zu tun hat. Aber eine Skulptur in der Puppenallee mußte einfach sein.

    30 Friedrich Wilhelm III. (1797–1840, bis 1806 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, König von Preußen, Hohenzollern)


    Man kennt ihn vor allem als Mann der preußischen Ikone Königin Luise, die Schadow gemeinsam mit ihrer Schwester Friederike stehend als Prinzessinnengruppe und Rauch als Schlafende für ihren Sarkophag porträtierten.

    In seine Regentschaft fielen die Niederlage gegen Napoleon, die Befeiungskriege und die ersten Reformen Preußens auf dem Weg in das Industriezeitalter.
    Friedrich-Wilhelm-Platz in Friedenau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrich-Wilhelm-Platz-12161-Berlin
    Kaiser-Friedrich-Straße in Charlottenburg
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Kaiser-Friedrich-Strasse-10585-10627-Berlin
    Friedrichstraße in Lichterfelde-West
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrichstrasse-12205-Berlin
    Friedrichstraße in Spandau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrichstrasse-13585-Berlin

    31 Friedrich Wilhelm IV. (1840–1861, König von Preußen, Hohenzollern)


    Irgenwie wurde er vergessen, der Romantiker auf dem Thron. Keine Straße und romantisch war er eigentlich auch nicht. Zitat: „zum Abschied die Wahrheit: Gegen Demokraten helfen nur Soldaten.“ Die Berliner Bürger liebten ihn und seinen ollen Papa Wrangel, obwohl der 1848 die Aufständischen Unter den Linden von der Kavallerie niederreiten ließ.
    Also keine Straße, dafür hat gefühlt die Hälfte aller Straßennamen Berlins irgendwie mit ihm zu tun.

    32 Wilhelm I. (1861–1888 als König von Preußen, 1871–1888 deutscher Kaiser, Hohenzollern)


    Friedrich-Wilhelm-Straße in Tempelhof
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrich-Wilhelm-Strasse-12099-12103-Berlin

    33 Zwei ergänzende Gruppen am Brandenburger Tor

    33.1 Friedrich III. (1888, 99 Tage nach dem Tod Wilhelms I., König von Preußen und deutscher Kaiser, Hohenzollern)


    Nach 99 Tagen ist alles vorbei, zumindest für diesen wackeren Hohenzollern. Der zweite Kaiser des Jahres 1888 zieht kurz nach Übernahme der Amtsgeschäfte in die Ewigen Jagdgründe um, und der etwas behinderte Flottenfetischist Wilhelm II. übernimmt das Ruder.
    Dem 99-Tage-Kaiser Friedrich III. sind zwei Berliner Straßen gewidmet.
    Friedrichstraße in Lichterfelde-West
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrichstrasse-12205-Berlin
    Friedrichstraße in Spandau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Friedrichstrasse-13585-Berlin

    33.2 Kaiserin Friedrich (1888, 99 Tage nach dem Tod Wilhelms I., Kaiserin; Königin von Preußen; als Victoria von Großbritannien und Irland Princess Royal)


    Victoriastraße (1876 bis 1888)
    http://www.berlingeschichte.de/strassen/bez09h/v64.htm

    Victoria von Großbritannien und Irland lebte von 1840 bis 1901 und war im Drei-Kaiser-Jahr 1888 die 99-Tage-Kaiserin an der Seite ihren Mannes Friedrichs III. Warum man ihr die Straße im Todesjahr ihres Mannes weggenommen hat, weiß der Historiker-Teufel. Dafür bleiben ihr noch heute
    die Viktoriastraße in Tempelhof
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Viktoriastrasse-12105-Berlin
    die Viktoriastraße in Lichterfelde-West
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Viktoriastrasse-12203-Berlin
    mit dem Viktoriaplatz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Viktoriaplatz-12203-Berlin
    die Viktoriastraße in Pankow / Französisch Buchholz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Viktoriastrasse-13127-Berlin
    und das Viktoriaufer in der Altstadt-Spandau
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Viktoriaufer-13597-Berlin
    Vier lebendige Straße und noch mehr im virtuellen Stadtgedächtnis, das macht ein ganz schön fettes Gedenken für 99 Tage Regierungszeit, fast so gut wie die Bundespräsi-Apanage zum kurzfristigen Wulffabdanken 2012.

    Wilhelm II.


    Der Puppenallee-Auftraggeber Kriegskaiser Wilhelm II. hat auch noch seine Straße, nämlich den Kaiserdamm in Charlottenburg. 1967 war der auf Betreiben der CDU in Ademauerdamm umbenannt und, weil die Berliner das überhaupt nicht komisch fanden, 1968 wieder in Kaiserdamm rückbenannt worden. Wir woll unsan ollen Kaisa Willem wiedaham ... https://berlin.kauperts.de/Strassen/Kaiserdamm-14057-Berlin

    1918 will der Pazifist Hans Paasche die Puppen sprengen lassen, daraus wird aber nichts, dafür liebt Berlin seine Puppen viel zu sehr, auch wenn den Kaiser erstmal keiner mehr will. Das erledigt 27 Jahre später die Rote Armee, aber das ist eine andere Geschichte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Paasche
    Hans Paasche hat keine Straße, aber die Werkstatt der Kulturen will den Kolonialisten aus der Wissmannstraße weg haben und will lieber den Dichter und Kriesgegener in der Adresse führen.
    http://www.werkstatt-der-kulturen.de/download/file/location/kooperationen/wissmannstrasse/PM_Umbenennung.pdf

    Unser aller Tucholsky ist 1918 jedenfalls gegen die Sprengung der Püppchen.

    Bruch heißt Tuchos das Gedicht dazu.

    Was aber wird nun aus der Siegsallee?
    Wird man dieselbe, weil zu royalistisch,
    zu autokratisch und zu monarchistisch,
    abfahren in den Neuen See?

    Läßt man bei jedem Denkmal die Statur?
    und setzt nur neue Köpfe auf die Hälse?
    Nun, sagen wir mal, den von Lüders Else
    und Brutus Molkenbuhr?

    Weckt man den schönen, weißen Marmor ein?
    Vor langen Jahren, damals, im Examen,
    wußt ich, wie alle nach der Reihe kamen ...
    Soll das umsonst gewesen sein?

    Und sie ist schön! – Laß uns vorübergehen
    und lächeln – denn wir wissen ja Bescheid.
    Ich glaub, wir lassen still die Puppen stehen
    als Dokumente einer großen Zeit.

    Das Schicksal der Siegesallee wird von den deutschen Niederlagen der folgenden fünfzig Jahre bestimmt.

    Zitadelle Spandau zeigt Denkmäler
    http://enthuellt-berlin.de/kunde/enthuellt/pages/iframeContentBastler?source=e790&lang=ger

    27. Januar 1895
    Kaiser Wilhelms II. beschließt in der Siegesallee im Tiergarten „Marmor-Standbilder der Fürsten Brandenburgs und Preußens als Geschenk an die Stadt Berlin aufzustellen.

    22. März 1898 – 18. Dezember 1901
    Enthüllung der 32 Denkmalgruppen der Siegesallee. Eine Gruppe bestand jeweils aus einem Herrscherstandbild flankiert von 2 Büsten, die je einen bedeutenden Mann aus der Zeit des Herrschers darstellen. Sie wurden von einer halbrunden Bank eingefaßt.

    14. Juni – 22. September 1938
    Abbruch und Wiederaufbau der Denkmalanlage in der Großen Sternallee im Tiergarten als „Neue Siegesallee“. Die Denkmäler mussten der von Albert Speer geplanten gigantischen Nord-Süd-Achse der Hauptstadt „Germania“ weichen.

    Zweiter Weltkrieg
    Starke Kriegsschäden an den Denkmalgruppen. 4 Standbilder und 8 Büsten werden völlig zerstört.

    7. Juli 1947
    Der Magistrat zu Berlin beschließt den Abbruch der Denkmäler der Siegesallee.

    11. Mai – 25. August 1950
    Abbruch der Reste der Siegesallee. 28 Standbilder und 52 Büsten werden am Meißnerflügel der Ruine des Schlosses Bellevue abgestellt.

    September 1954
    26 Standbilder und der Großteil der Büsten werden am Südwestflügel des Schlosses Bellevue vergraben. Die Standbilder Albrecht der Bär und König Friedrich Wilhelm IV. sowie die nicht vergrabenen Büsten wurden später auf die Zitadelle Spandau gebracht. Einige Büsten finden anderweitig Aufstellung

    20. November 1978
    Die Siegesalleefiguren und -büsten werden im Zuge der Aktion des Berliner Senats „Rettung der Denkmäler“ ausgegraben und ab 1979 im Lapidarium, dem ehemaligen Pumpwerk, in Kreuzberg aufgestellt.

    Mai 2009
    Transport der Standbilder und Büsten der Siegesallee auf die Zitadelle in Vorbereitung der neuen Dauerausstellung Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ ab 2016 im ehemaligen Proviantmagazin.

    Der Wikipedia-Eintrag erzählt von der letzten Niederlage der Siegesallee. Nach dem Untergang Hitlerdeutschlands errichtet die Sowjetunion an Stelle der wilhelminischen Siegesallee ihr zentrales Berliner Denkmal für die im Kampf gegen die Naziarmeen gefallenen Rotarmisten.

    1947 dienten die stark beschädigten und noch vorhandenen Figuren für den Film Berliner Ballade als Kulisse. Der Kriegsheimkehrer Otto Normalverbraucher (gespielt von Gert Fröbe) spaziert hier durch die Trümmer Berlins, legt eine Rast bei der Siegesallee ein und salutiert reflexartig vor einigen Figuren. Kurze Zeit später, noch im selben Jahr, ordnete die Alliierte Kommandantur die Einebnung der Allee an. Auf der Trasse der ehemaligen Allee, an der Kreuzung der Siegesallee mit der Ost-West-Achse (Straße des 17. Juni) ließ die Rote Armee 1945 exakt mittig das Sowjetische Ehrenmal errichten, das deren Verlauf gezielt abriegelte. Die Trasse im Park wurde eingeebnet und durch Bepflanzung unkenntlich gemacht. Seit 2006 wurde der exakte Verlauf rekonstruiert und ist als Fußweg zwischen der Straße des 17. Juni und dem Kemperplatz begehbar.

    Berliner Ballade - Siegesallee bei 4:24
    https://www.youtube.com/watch?v=WS6FUXluF9g


    https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Ballade

    –---

    Die Geschichte des deutschen Kanonenboots SMS Graf Goetzen auf dem Tanganjikasee
    https://sarahpaulus33.wordpress.com/2011/11/28/daten-und-informationen-zur-mv-liemba-fruher-sms-graf-goetz
    Liemba (Schiff)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liemba_(Schiff)

    Bereedert wird das Schiff seit 1977 von der Tanzania Railways Corporation (TRC). ... Die Liemba ist heute das einzige große Passagierschiff, das regelmäßig auf dem See verkehrt.

    #Deutschland #Berlin #Charlottenburg #Frohnau #Kreuzberg #Lichtenrade #Lichterfelde #Mitte #Moabit #Niederschönhausen #Spandau #Tempelhof #Tiergarten #Wedding #Wilmersdorf

    #Albrechtstraße #Askanierring #Askanischer_Platz #Heinrichplatz #Karlplatz #Luxemburger_Straße #Markgraf-Albrecht-Straße #Ottostraße #Sigismundkorso #Straße_des_17_Juni #Unter_den_Linden #Waldemarstraße #Wittelsbacherstraße

    #Straßenumbenennung #Siegesallee #Puppenallee

    #Geschichte #Askanier #Wittelsbacher #Luxemburger #Preußen #Kaiserreich #Hohenzollern

    #Kunst #Bildhauerei

  • #Transnistrie, #Gagaouzie, #Taraclia : la #Moldavie à l’épreuve des particularismes

    Depuis qu’elle s’est libérée du joug soviétique en août 1991, la République de Moldavie ressemble à un petit puzzle dont les pièces menacent constamment de se détacher. A l’est, les séparatistes de Transnistrie sont parvenus à créer un Etat fantôme reposant sur la nostalgie de l’URSS. Au sud, la Gagaouzie jouit d’une très grande autonomie et menace de prendre son indépendance si le pays continue de se rapprocher de l’Union européenne. Pour compliquer le tout, les Bulgares de Taraclia sont en passe d’obtenir un statut inédit : celui de « département national culturel ».


    http://www.courrierdesbalkans.fr/minorites-moldavie