Mathilde-Jacob-Platz 1-1 in Berlin - KAUPERTS
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Straßenverlauf im Zuge der Turmstraße, Platz vor dem Rathaus Tiergarten
Falk‑Stadtplan Planquadrat K 13-14
Geschichte von Mathilde-Jacob-Platz
Ehemaliger Bezirk Tiergarten
Name seit 7.2.1997
Jacob, Mathilde, * 8.3.1873 Berlin, + 14.4.1943 Theresienstadt, Sekretärin, Opfer des NS-Regimes.
Sie war die älteste Tochter eines jüdischen Fleischermeisters. Von Ende 1913 bis 1919 arbeitete sie für Rosa Luxemburg als Sekretärin und war mit ihr eng befreundet. Sie schmuggelte, als Rosa Luxemburg im Gefängnis saß, ihre „Spartakusbriefe“ und die Junius-Broschüre nach draußen. Sie sammelte auch alle Briefe von und an Rosa Luxemburg und organisierte 1939 deren Transport in die USA. Am 28.7.1942 wurde Mathilde Jacob ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie neun Monate später verstarb.
Mathilde JacobWelche Vorkehrungen wurden für den Umgang mit dem schriftlichen Nachlass von Rosa Luxemburg getroffen?
▻http://www.rosalux.de/stiftung/rosaluxemburg/fragen-und-antworten.html
Mathilde Jacob (1873-1942), der langjährigen Privatsekretärin von Rosa Luxemburg, ist es zu verdanken, dass der Nachlass der Luxemburg gerettet wurde. Clara Zetkin formulierte in einem Brief vom 18. Januar 1919 an Mathilde Jacob eine Art Auftrag dafür: „Liebste Freundin, es ist Ihre Aufgabe, darüber zu wachen, dass nicht ein Zettel, nicht eine Zeile von Rosas Manuskripten verschleppt und verstreut wird, nicht eine ihrer alten, bereits gedruckten Arbeiten, Artikel, Broschüren etc. abhanden kommt. Sie müssen mit Argusaugen darüber wachen, dass unter keinem Vorwand gerichtlicher Feststellungen, Haussuchungen etc. nichts, auch gar nichts von Rosas geistiger und politischer Hinterlassenschaft entwendet werden kann. […] Rosas geistiges Erbe muss verteidigt werden, es gehört dem revolutionären Proletariat.“ (Clara Zetkin: Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. II, Berlin 1960, S. 73)
1939 übergab Mathilde Jacob den Nachlass dem amerikanischen Historiker Ralph Lutz, der ihn in die USA brachte.
▻https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Jacob
Stolperstein, Altonaer Straße 26, in Berlin-Hansaviertel
Ihr Leben und ihre Leistungen wurden von Heinz Knobloch erstmals recherchiert und 1985 in seinem Buch Meine liebste Mathilde veröffentlicht. Als historisches Verdienst wird Mathilde Jacob insbesondere angerechnet, dass sie 1915 Rosa Luxemburgs Manuskript Die Krise der Sozialdemokratie aus dem Gefängnis schmuggelte und für Druck und Verbreitung sorgte. Als weitere historische Tat gilt die Rettung von Teilen des Rosa-Luxemburg-Nachlasses, den Mathilde Jacob sorgfältig verwaltete und 1939 einem amerikanischen Historiker übergab.