Wenn Bismarck doch ertrunken wäre / Ein Sommerausgangsstück: Der Leuchtturmwärter und Europas Schicksal | Berliner Zeitung
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„Das sind die Beweise. Am 22. August 1862 wäre Otto von Bismarck an einem unserer Strände ertrunken, wenn ihn nicht der Leuchtturmwärter Pierre Lafleur aus den Wellen gerettet hätte“. Der spätere Eiserne Kanzler hat die Rettungstat großmütig und dankbar anerkannt: Er wurde Pate des Sohnes seines Retters, der - Ironie des Schicksals - nur einen Monat später dort ertrank, wo er den schon ohnmächtigen Preußen unter Lebensgefahr aus den Wogen und tückischen Strömungen geborgen hatte.Die Vorstellung, dass ohne die mutige Tat eines kleinen Basken, der keine Ahnung hatte, wen er da aus dem Wasser zog, die Geschichte Deutschlands, Europas, gar der Welt mit Sicherheit einen ganz anderen Verlauf genommen hätte, nimmt französischen Historikern noch heute den Atem. Bismarck hat das Deutsche Reich auf den Trümmern Frankreichs gegründet: er war es, der mit der manipulierten Emser Depesche den Ausbruch des Krieges von 1870/71 und damit Frankreichs Niederlage herbeiführte.