• Chodowieckistraße und Co. in Berlin: Diese Straßennamen kann kein Mensch aussprechen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/chodowieckistrasse-und-co-in-berlin-diese-strassennamen-kann-kein-m

    Wenn’s weita nüscht is ...

    3.1.2024 von Anne Vorbringer - An manchen Straßennamen scheitern selbst alte Hauptstadthasen. Oder wissen Sie auf Anhieb, wie man die Chodowieckistraße in Prenzlauer Berg korrekt ausspricht?

    Im vergangenen Jahr haben die Sprachexperten der E-Learning-Plattform Preply untersucht, welche international bekannten Lebensmittel von den Deutschen am häufigsten falsch ausgesprochen werden. Dazu wurden knapp 500 Begriffe daraufhin analysiert, wie häufig deren Aussprache bei Google eingegeben wird.

    Die Top Fünf wurde von „Bruschetta“ angeführt, das Röstbrot aus dem italienischen Antipasti-Segment wird hierzulande mindestens genauso oft bestellt wie falsch ausgesprochen, was auch für Spezialitäten wie Ciabatta, Tagliatelle und Gnocchi gilt. Letztere werden in deutschen Restaurants gerne zu „Gnotschi“, „Gnoki“ oder „Noschi“ verhunzt.

    Leider gibt es noch keine statistisch verwertbare Erhebung zu den am häufigsten falsch ausgesprochenen Berliner Straßennamen, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass unsere fünf Beispiele es in jedes derartige Ranking schaffen würden.

    1. Prenzlauer Berg: Chodowieckistraße

    Als mein Ex-Freund damals aus unserer gemeinsamen Vorderhauswohnung in der sehr leicht auszusprechenden Dunckerstraße auszog, waren wir nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen. In meinem emotionalen Verlassenwerden-Tief galt es, auch Kleinigkeiten mit einer gewissen Schadenfreude zu betrachten. Zum Beispiel den Umstand, dass auf dem angespannten Berliner Innenstadt-Mietmarkt nur noch eine Hinterhofbutze in der Chodowieckistraße für ihn frei war.

    Ausgerechnet in der Chodowieckistraße, hahahaha, dachte ich. Nun würde er jedem Taxifahrer buchstabieren müssen, wo er nach seinen Kneipenabenden mit den Kumpels hinkutschiert werden will. Schließlich hat es die kurze, parallel zur Danziger Straße verlaufende Chodowieckistraße aussprachetechnisch in sich und selbst Profis wissen nicht, was eigentlich richtig ist.

    Ich jedenfalls habe in Taxis schon alles gehört, von „Chodowjetzkistraße“, gesprochen mit „zk“, über „Chodowikki-“ bis „Schodowikkistraße“ – also mit sch und doppeltem k. Benannt ist die Straße in Prenzlauer Berg nach dem 1726 in Danzig geborenen und 1801 in Berlin verstorbenen Maler, Radierer und Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki.

    Dessen Nachname wird laut Duden „Chodowjetski“ ausgesprochen, polnische Muttersprachler schlagen auf anderen Plattformen eher ein „Hoddowjetski“ vor. Zum Üben für die nächste Taxifahrt haben wir Ihnen einen YouTube-Link herausgesucht. Dass der Fahrer Sie dann auch versteht, dafür übernehmen wir allerdings keine Garantie. Mein Ex-Freund jedenfalls hat es irgendwann aufgegeben und bat immer darum, an der Ecke Danziger und Prenzlauer Allee rausgelassen zu werden.

    2. Grünau: Rabindranath-Tagore-Straße

    Früher hieß die vom Adlergestell bis zur Regattastraße verlaufende Rabindranath-Tagore-Straße im schönen Grünau mal schnöde-einfach Straße 900. Doch dann erfolgte auf Vorschlag des Indologen Professor Walter Ruben zum 100. Geburtstag des Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore die Umbenennung nach dem 1861 in Kalkutta geborenen Philosophen und Dichter.

    Der Schriftsteller Stefan Heym hat in der Rabindranath-Tagore-Straße gewohnt und erzählte Ende der Neunzigerjahre in der Zeit diese hübsche Anekdote zu seiner Adresse: „Die DDR wollte von Indien anerkannt werden, nannte deshalb unsere Straße Tagorestraße, und da sagte jener Indologe zum Bürgermeister: Es gibt drei Brüder Tagore. Die könne man verwechseln, wenn man nicht deutlich mache, welchen man meint. Deshalb heißt die Straße Rabindranath Tagore, und alle Pförtner von Hotels, in denen ich je einkehrte, mussten ‚Rabindranath Tagore‘ in ihre Bücher schreiben.“

    Auch heute noch hat sich an der Unaussprechlichkeit und Unbuchstabierbarkeit wenig geändert, berichtet ein Kollege aus Grünau. Selbst bei Google Maps herrscht Zungenbrecherpotenzial, und wenn das Kartennavi auf dem Handy die „Rabbindrannattrgorr-Straße“ ausspricht, will man sich vor Lachen kringeln und vergisst dabei unter Umständen, auf den Verkehr zu achten. Auch nicht ungefährlich.

    3. Wedding: Malplaquetstraße

    Malplakat? Malplack? Wasnochmal? Die Malplaquetstraße in Wedding stellt wohl selbst Anwohner vor Schwierigkeiten. Sie reicht von der Nazarethkirchstraße bis zur Seestraße, so viel steht fest. Doch wie spricht man sie nur korrekt aus?

    Lesen wir zunächst im Kauperts Straßenführer durch Berlin nach. Dort heißt es: „In der äußerst blutigen Schlacht bei Malplaquet am 11.9.1709 vernichteten während des Spanischen Erbfolgekriegs die vereint kämpfenden preußischen, österreichischen und britischen Truppen – unter Führung von John Churchill Marlborough – die Armee Ludwigs XIV. von Frankreich. Der verlustreich erkämpfte Sieg wurde nicht genutzt und hatte auch nicht die erhoffte kriegsentscheidende Wirkung.“

    Verlustreich, aber namensgebend: die Schlacht bei MalplaquetHeritage Images/imago

    Und weiter: „Vorher Straße Nr. 45, Abt. X/1 des Bebauungsplanes. 1888 entschied der Magistrat von Berlin anlässlich des 200. Geburtstags Friedrich Wilhelms I., der als Kronprinz in den Niederlanden seine Feuertaufe erhalten hatte, eine Anzahl Weddinger Straßen nach Ereignissen und Personen des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) zu benennen. So erhielt auch die Malplaquetstraße ihren Namen.“

    Malplaquet liegt in Nordfrankreich und wird demzufolge très français ausgesprochen und betont: malplakee.

    4. Tiergarten: John-Foster-Dulles-Allee

    John Foster Dulles war ein amerikanischer Politiker, der unter US-Präsident Dwight D. Eisenhower von 1953 bis 1959 als Außenminister der Vereinigten Staaten diente. Er war bekannt für seine kompromisslose Haltung gegenüber der Sowjetunion im Kalten Krieg und betrachtete den Kommunismus als „moralisches Übel“.

    Übel gerät bisweilen auch die Aussprache seines Namens in Berlin, ist nach Dulles doch eine kleine, vom Spreeweg bis zur Scheidemannstraße reichende Allee benannt. Die lässt von „Dallas“ über „Dulls“ bis hin zu „Dulli“ allerlei verhunzungstechnische Alternativen zu. Entscheiden Sie selbst, wie sehr Sie den Ami ärgern wollen, etwa wenn Sie das nächste Mal das Haus der Kulturen der Welt ansteuern, das in der John-Foster-Dulles-Allee 10 ansässig ist.

    5. Friedenau: Handjerystraße

    Von „Hand-cherie“ über „Händ-dschäry“ bis „Hand-jerri“ ist eigentlich aussprachetechnisch alles drin in der Friedenauer Handjerystraße, die von der Varziner Straße bis zur Bundesallee und Stubenrauchstraße führt. Benannt ist sie nach dem Politiker Nicolaus Prinz Handjery, der 1836 in Konstantinopel zur Welt kam und 1900 in Dresden starb.

    Wenn’s hilft: Auch eine Pflanze ist nach Handjery benannt. Der Bergahorn „Prinz Handjery“ hat einen breit ovalen bis kugelförmigen Wuchs.Agefotostock/imago

    Der Kauperts weiß: „Der Sohn eines russischen Staatsrats stammte aus einer vornehmen griechischen Familie. Seit 1845 mit seiner Familie in Preußen lebend, erhielt Handjery 1851 das preußische Bürgerrecht, 1854 legte er in Berlin das Abitur ab und studierte dann in Berlin und Bonn Jura. 1858–1861 diente er im Garde-Kürassier-Regiment. Nach dem Examen und juristischer Tätigkeit beim Berliner Stadtgericht und der Potsdamer Regierung wirkte Handjery von 1870 bis 1885 als Landrat des Kreises Teltow und vertrat den Kreis im Abgeordnetenhaus und im Reichstag. 1885 wurde Handjery Regierungspräsident in Liegnitz, bis er 1895 wegen Krankheit aus seinen Ämtern ausschied und zurückgezogen in Berlin lebte. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Großgörschenstraße.“

    Lässt man sich den Wikipedia-Artikel über den Juristen laut vorlesen, so spricht dort eine weibliche Stimme den Namen eher wie folgt aus: „Nikolaus Handjerü.“ Gibt man das wiederum in die Google-Sprachsuche ein, schlägt die Maschine Seiten vor wie „Handjob zum Nikolaus“. Das dürfte die Verwirrung endgültig komplett machen. Zumal es in Berlin gleich zwei Handjerystraßen gibt: Die andere liegt in Adlershof.

    #Berlin #Geschichte #Straßen #Handjerystraße #Adlershof #Friedenau #Tiergarten #John-Foster-Dulles-Allee #Wedding #Malplaquetstraße #Grünau #Rabindranath-Tagore-Straße #Prenzlauer_Berg #Chodowieckistraße

  • Der letzte Sommer der Schrebergärtner - Berliner Kurier
    https://epages.berliner-kurier.de/data/68808/reader/reader.html?#!preferred/0/package/68808/pub/81444/page/6/alb/3669656

    15 KOLONIEN SOLLEN AB NÄCHSTEM JAHR FÜR NEUE SCHULEN, KITAS UND TURNHALLEN WEICHEN. DAS STEHT IM NEUEN KLEINGARTENENTWICKLUNGSPLAN

    VON NORBERT KOCH-KLAUCKE
    Berlin - Das milde Wetter hat sie in den Garten gelockt. Karola Biski (69) steht in ihrer Parzelle der Kolonie „Ehrliche Arbeit“ in Adlershof, beschneidet Sträucher. Tomaten, Kürbisse, grüne Bohnen will sie wieder anpflanzen. So wie es aussieht, zum letzten Mal

    Denn wie Biski wurden jetzt Hunderte Hobbygärtner von der Nachricht überrascht, dass 15 Berliner Kleingartenanlagen ab 2020 komplett verschwinden sollen – auch die „Ehrliche Arbeit“.
    Der RBB berichtete gestern über die Existenz einer geheimen Streichliste, die zum Entwurf des „Kleingartenentwicklungsplanes 2030“ gehört, deren endgültige Fassung die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erst im April präsentieren will. Zu den 15 Kolonien kommen noch drei weitere Anlagen, deren Gärten ab 2020 nur zum Teil geräumt werden müssen.

    Insgesamt 429 Parzellen sind laut dem Entwurf betroffen. Die meisten davon fallen in Tempelhof-Schöneberg weg. In dem Bezirk sollen laut der Liste gleich zehn der insgesamt 15 Berliner Kleingartenkolonien verschwinden. Große Anlagen wie die Kolonie „Eschenallee“, „Hansakorso“ oder „Morgengrauen“ mit über 50 Parzellen und mehr stehen auf dem Entwurfspapier.

    Zur vollständigen Räumung sind auch Traditionsanlagen wie die Kolonie „Hamburg“ in Weißensee vorgesehen. Im kommenden Jahr wollen dort die 37 Pächter den 100. Geburtstag ihrer Kolonie feiern. Nun müssen ihre Gärten für einen geplanten Erweiterungsbau der Kunsthochschule Weißensee Platz machen.

    Die drei Kleingartenkolonien, in denen nur ein Teil der Pächter ihre Laubengrundstücke verlassen müssen, sind die Anlagen „Virchow“ und „Lehrter Straße“, beide in Mitte, und „Bornholm II“ in Pankow.

    Der Landesverband der Gartenfreunde Berlin zeigte sich von der Streichliste überrascht. Seit über einem Jahr ist der Verband an der Überarbeitung des Kleingartenentwicklungsplanes mit beteiligt.

    Zwar hätte man gewusst, das möglicherweise Kleingartenkolonien für soziale Bauvorhaben wegfallen würden. „Doch so im Detail sind wir nicht einbezogen worden“, sagt Marion Kwart, Sprecherin des Landesverbandes der Gartenfreunde Berlin. „Für die Pächter ist das ein harter Schlag.“ Nach ihren Angaben war Streichliste auch kein Thema, als sich Verbandmitglieder am 20. Februar mit Vertretern der Koalition trafen. „Der Entwurf des Kleingartenentwicklungsplanes wollte uns die Senatsverwaltung erst am 11. März vorlegen“, sagt Kwart.

    Die aufgetauchte Streichliste sei nur ein „verwaltungsinterner erster Vorschlag, keine endgültige, nicht einmal eine aktuelle Fassung“, versuchte gestern ein Sprecher der Senatsumweltverwaltung zu beruhi- gen. Man müsse noch die Stellungnahmen aller Bezirksämter und betroffenen Senatsverwaltungen einholen. „Dieser Entwurf ist noch in der Diskussion, wird noch mehrfach überarbeitet“, so der Sprecher. Auch müsse über den Plan mit den Kleingärtenverbänden und der Öffentlichkeit gesprochen werden, bevor das Papier im Mai dem Senat vorgelegt und voraussichtlich im Herbst vom Abgeordnetenhaus verabschiedet wird.

    Die Senatsumweltverwaltung macht klar, dass auf den freigeräumten Kleingartenflächen keine neuen Wohnungen entstehen werden. Sie sollen für Neubauten von Schulen, Kindergärten oder Turnhallen genutzt werden.

    Die Adlershofer Kolonie „Ehrliche Arbeit“ (20 Parzellen), die auf der Streichliste steht, soll eine neue Sportanlage für die benachbarte Schule werden. Der Bezirk Treptow-Köpenick will sie bis 2021 bauen. Dann wäre die Laubenpieper-Kolonie weg, in der Karola Biski seit 2009 leidenschaftlich gärtnert. „Für mich ist der Garten ein Stück Lebensglück, das man nicht so einfach ersetzen kann“, sagt sie. An ein Wunder glaubt sie nicht. „Für den Sommer wurden schon die Gutachter angekündigt, die den Wert unserer Grundstücke im Fall einer Entschädigung abschätzen sollen“, sagt Biski.

    #Berlin #Kleingärten #Adlershof

  • Stationäre Säulen : Hier kommen Berlins neue Blitzer hin - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stationaere-saeulen-hier-kommen-berlins-neue-blitzer-hin/22582818.html

    19.05.2018 - Sie machen Fotos rund um die Uhr. Nun soll Berlin zehn neue Blitzersäulen gegen Raser bekommen – davon profitiert auch die Landeskasse
    ...
    Die neuen Blitzer-Standorte
    Bis auf den Blitzer an der Autobahn sind es kombinierte Geräte, also Tempo und Rotlicht:

    #Charlottenburg: #Kaiserdamm / #Messedamm
    #Tiergarten: #Kurfürstenstraße / #Schillstraße
    #Alt-Treptow: #Elsenstraße / #Puschkinallee
    #Reinickendorf: #Lindauer_Allee / #Roedernallee
    #Mitte: #Mollstraße / #Otto-Braun-Straße
    #Schöneberg: #Potsdamer_Straße / #Bülowstraße
    #Adlershof: #Adlergestell / #Otto-Franke-Straße
    #Oberschöneweide: #Rudolf-Rühl-Allee / #An_der_Wuhlheide
    #Britz: #Grenzallee / #Buschkrugallee
    #Heiligensee: #BAB_111, nördlich Schulzendorf

    #Berlin #Verkehr #Blitzer

  • Als Neukölln noch dem Prinz Handjery huldigte
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolaus_Prinz_Handjery


    Eine üble Gegend war das schon immer, das Rollbergviertel. Aber was heißt schon „übel“. 1929 fiel hier die sozialdemokratische Polizei am zum Mai über demonstrierende Arbeiter her, heute reitet das SEK bei türkisch/kurdisch/arabischen/weißkeinersogenau Großfamilien ein, weil die angeblich ungefragt tonnenschwere Goldmünzen aus Museen abtransportieren.

    Big Maple Leaf
    https://en.wikipedia.org/wiki/Big_Maple_Leaf

    Vier Verdächtige nach Münz-Diebstahl in U-Haft
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/vier-verdaechtige-nach-muenz-diebstahl-in-u-haft-27957800

    Die Tat von Ende März gehe auf eine organisierte Bandenstruktur zurück, sagte Oberstaatsanwältin Martina Lamb. Man gehe davon aus, dass die Täter aus einem organisierten Clan stammten. Die Ermittlungen richteten sich gegen neun weitere Personen aus dem Bereich des Clans, darunter auch Väter der nun Festgenommenen. Der Clan soll in Berlin schon wiederholt mit Straftaten aufgefallen sein.

    Die im Barrikaden-Bild gezeigte Prinz Handjery Straße gibt es so nicht mehr, was nichts mit dem Zwang zum Bindestrich zu tun hat. Ihrem Verlauf folgen heute die Briesestraße und ein Fußweg zwischen den berüchtigten Sozialbauten.

    Stolperstein Fasanenstraße 71 - Berlin.de

    Blumenstand von Luise Bommert vor dem Kaufhaus Max Arnsdorff, Ecke Berg- und Prinz Handjery-Straße (heute Ecke Karl-Marx- und Briesestraße), 1921

    Prinz Handjery Straße, Neukölln, vor 1877 bis 14.2.1950
    http://www.berlingeschichte.de/strassen/bez14h/p514.htm
    Man fragt sich, warum einem durchschnittlichen preußischen Bürokraten, über dessen Heldentaten das Internet so gut wie nichts weiß, bereits zu Lebzeiten nicht nur eine Straße in Neukölln , sondern ein Platz in Lichterfelde und drei weitere noch heute existierende Straßen in Adlershof , Friedenau und Zehlendorf gewidmet wurden. Der hatte wohl seine Fans in jedem der Käffer neben der großen Stadt Berlin.

    Prinz-Handjery-Platz, Lichterfelde, vor 1893 bis ca. 1924
    http://www.luise-berlin.de/strassen/bez12h/p513.htm

    Prinz-Handjery-Straße, Zehlendorf, seit 1889
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Prinz-Handjery-Strasse-14167-Berlin

    Handjerystraße, Friedenau, seit 1883
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Handjerystrasse-12159-12161-Berlin

    Handjerystraße, Adlershof, vor 1889
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Handjerystrasse-12489-Berlin

    Bergahorn Prinz Handjery
    http://www.eggert-baumschulen.de/products/de/Laubgehoelze/botanisch-deutsch/A/Acer-pseudoplatanus-Prinz-Handjery.html


    Zu Zeiten seines Ruhms wurde zu allem Überfluß noch eine Zierpflanze nach ihm geannnt: Acer pseudoplatanus Prinz Handjery findet man im Blumengroßmarkt.

    Briesestraße, seit 14.2.1950
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Briesestrasse-12053-Berlin
    Warum den Neuköllner Sozen ein Rinnsal in den an die Kommunisten verlorenen Ostgebieten lieber war als der halbvergessene halbgriechische Preußenheld, erschließt sich aus heutige Sicht nicht ohne weiteres.

    Vielleicht sollten sich die neuen Bewohner der hier bald darauf entstehenden schicken Neubauten einfach nicht an den Blutmai in der Prinz Handjery Straße im Jahr 1929 erinnern, as die sozialdemokratische Polizei 11000 Schuß auf kommunistische Arbeiter und andere Hungerleider abgefeuuert hatte. Die Bösen waren ja nun nach 1945 die Nazis und die Kommunisten zusammen, die netten Sozialdemokraten hatten wieder alles richtig gemacht, denken die. Bis heute.

    Blutmai
    https://de.wikipedia.org/wiki/Blutmai

    Die grossen Mai-Unruhen in Berlin! Baumaterialien, welche von den Kommunisten zum Bau einer Barrikade herangeschleppt wurden, werden von der Polizei beseitigt. Im Hintergrund die auseinandergetriebenen Demonstranten.

    Man muß das ja nicht so sehen. Deshalb machen wir zum Schluß noch ein bischen Ernst Busch .

    Hanns Eisler - Der heimliche Aufmarsch
    https://www.youtube.com/watch?v=8S0I0J_fXLo

    #Berlin #Neukölln #Lichterfelde #Adlershof #Friedenau #Zehlendorf #Geschichte #Arbeiterbewegung #Straßenumbenennung