• Informationsstelle Militarisierung (IMI) - Keine weiteren Truppenentsendungen nach Afghanistan!
    http://www.imi-online.de

    Keine weitere Simulation von Handlungsfähigkeit durch weitere Truppenentsendungen nach Afghanistan!

    An die Abgeordneten des Deutschen Bundestages,

    fast 20 Jahre hat sich die sog. „westliche Staatengemeinschaft“ der Illusion hingegeben, durch die Entsendung bewaffneter Kräfte nach Afghanistan in der Region Einfluss geltend zu machen und die Situation zu beeinflussen. Aktuell müssen wir feststellen, dass der Einsatz von zeitweise mehr als 100.000 Soldat*innen aus NATO-Staaten, Angriffe mit bewaffneten Drohnen, die Luftschläge von Kundus 2009 und der Einsatz der bislang größten konventionellen Bombe durch die Trump-Regierung 2017 sowie all die militärischen und zivilen Opfer die NATO und ihre Verbündeten ihrem Ziel keinen Schritt näher gebracht haben. Selbst der seit sechs Jahren als Exit-Strategie verfolgte Aufbau der sog. Afghanischen Sicherheitskräfte (Afghan National Security Forces, ANSF) hat sich in den letzten Wochen als Popanz und grandioser Fehlschlag erwiesen, der letztlich von der NATO gelieferte Rüstungsgüter in die Hände der Taliban überführte.

    Der Einsatz bewaffneter Kräfte diente in all dieser Zeit dem Ziel, „Handlungsfähigkeit“ zu simulieren, wo sie de facto nie existierte. Der nun angelaufene Einsatz deutscher Spezialkräfte folgt exakt dieser Logik. Ob es Ihnen oder „uns“ gefällt oder nicht: Die Taliban üben aktuell in Afghanistan und insbesondere in Kabul die Kontrolle aus. Daran wird nach 20 Jahren NATO-Intervention der Einsatz einiger dutzend Spezialkräfte aus Deutschland und auch einiger tausend US-Soldat*innen nichts ändern. Den Taliban (und vermutlich auch noch anderen, „radikal-islamistischen Gruppen“ vor Ort) wäre es auch ohne die von der ANSF erbeuteten Waffen jederzeit möglich, selbst aus der Distanz, den Kabuler Flughafen kurzfristig unbrauchbar zu machen oder einen Hubschrauber über dem Stadtgebiet abzuschießen. Die Medienberichte und noch deutlicher die – Ihnen vorliegenden – Lageberichte der Bundesregierung lassen keinen Zweifel daran, dass auch die zwischenzeitliche, prekäre und tödliche „Stabilisierung“ am Flughafen Kabul primär auf das Agieren der Taliban zurückzuführen ist. De facto besteht vor Ort längst eine Kooperation der NATO-Kräfte und der am Flughafenzugang ihre Peitsche schwingenden Taliban. Das – und da dürften sich vermutlich alle parlamentarischen Kräfte und auch die Friedensbewegung einig sein – ist kein wünschenswerter Zustand, aber die Realität. Sicherheitspolitisch gesprochen verfügen die Taliban vor Ort aktuell über die Eskalationsdominanz. Es ist hochgradig dumm, in dieser Situation sog. „Hochwertfähigkeiten“ in ein Gebiet zu bringen, aus dem sie ohne Zustimmung des Gegners nicht mehr evakuiert werden können. Es wäre allerdings nicht der erste große Fehler einer v.a. auf das Militärische fokussierten deutschen Afghanistan-Politik.

    Was nun dem Bundestag in einer Sondersitzung im Wahlkampf als Mandat zur Abstimmung vorgelegt wird, ist das robusteste und wahrscheinlich auch gefährlichste Mandat in der Geschichte der Bundeswehr. Es ist allenthalben von einer „komplexen“, „dynamischen“ und „sich stündlich verändernden“ Lage die Rede, in der der Waffeneinsatz gegen Zivilist*innen geradezu naheliegend ist. Das kleine Kontingent wird von einem eigens eingeflogenen Brigadegeneral geführt, dem das BMVg in Kramp-Karrenbauer „vollstes Vertrauen, jegliche operationelle Freiheit und meine politische Rückendeckung“ zugesichert hat. Im Mittelpunkt dieses Mandates stehen Spezialkräfte und insbesondere das Kommando Spezialkräfte (KSK), das noch zu Beginn des Jahres aufgrund rechtsextremer Umtriebe sowie seiner Resilienz gegen parlamentarische und rechtliche Kontrolle kurz vor der Auflösung stand. Warum es diese Spezialkräfte sein müssen, die in dieser Lage „berechtigte“ und „unberechtigte“ Ausreisewillige separieren, ist erklärungsbedürftig. Im Grunde wären hier kompetente und erfahrene zivile Organisationen deutlich sinnvoller. Diese haben Erfahrung damit, Mitarbeiter*innen zu evakuieren. Zugegeben: Auch das KSK hat entsprechende Erfahrungen, jedoch nicht in wirklich vom „Feind“ kontrollierten Gebieten und nicht, wenn es um größere Zahlen an Zivilist*innen geht. Die Hubschrauber, die nun der Bundeswehr in Kabul zur Verfügung stehen, sind entsprechend auch auf wenige, zwei bis sechs, Evakuierte beschränkt. Und jeder einzelne birgt das Risiko einer dramatischen Eskalation. Es sollte entsprechend nicht das Bild vermittelt werden, das solche Einsätze „tatsächlich“ der Evakuierung von Menschenrechtler*innen dienen werden.

    Nach aktueller Planung würden die Flüge dieser, auf Spezialkräfte ausgerichteten, Hubschrauber von den US-Spezialkräften ihrerseits abgesichert. Damit bestimmen diese auch mit. Und wenn etwas schief läuft, werden „wir“ vermutlich auch wieder „solidarisch“ sein müssen. Dann fängt der Krieg in Afghanistan von Neuem an – und „wir“ sind mit dabei.

    An die Abgeordneten der LINKEN,

    Zwanzig Jahre lang habt Ihr nicht ein Mal diesem Irrsinn zugestimmt, Afghanistan mit NATO-Truppen zu kontrollieren. Nun steht die Entscheidung an, ob Ihr dem Unsinn zustimmt, mit einigen Spezialkräften so zu tun, als könnten „wir“, Deutschland, die Lage kontrollieren. Das mag opportun erscheinen, ist aber Quatsch. Wir müssen uns von der Simulation der Kontrolle endgültig lösen, unsere bescheidene Rolle anerkennen und die daraus hervorgehenden Mittel entwickeln: Wie viel mehr wäre Afghanistan geholfen, wenn wir den seit Jahrzehnten von dort geflüchteten Menschen hier eine ernsthafte Perspektive und Mitbestimmung gegeben hätten. Wie viel hätten wir mit dem in Waffen investierten Geld erreichen können in den Nachbarstaaten – die zwischen Demokratisierung und Autoritarismus gerade durch den NATO-Krieg in Afghanistan in letztere Richtung gedrängt wurden. Abgesehen von den furchtbaren Szenen am Kabuler Flughafen sollten wir nicht vergessen, dass Afghanistan viele Nachbarstaaten hat. Und dass es dort Demokratiebewegungen gibt, die mehr Potenzial haben, als deutsche Spezialkräfte am Kabuler Flughafen.

    Jacqueline Andres, Christoph Marischka und Jürgen Wagner, Mitglieder im Vorstand der Informationsstelle Militarisierung

    Veröffentlicht von IMI 23. August 2021
    #Afghanistan, #Antimilitarismus, #Asien, #Deutschland #Bundeswehr

  • Afghanistan et Haïti, deux visages de l’échec américain

    D’un côté, des humanitaires venant en aide à un pays frappé de plein fouet par un nouveau séisme ; de l’autre, des militaires dépassés par une foule prenant d’assaut un aéroport, cherchant désespérément à fuir la terreur qui vient. Les deux visages de la politique états-unienne ? En réalité, de l’Afghanistan à Haïti, se donne à voir une stratégie unique et un échec commun.

    https://entreleslignesentrelesmots.blog/2021/08/23/afghanistan-et-haiti-deux-visages-de-lechec-americain

    #international #usa #haiti #afghanistan

    • Afghanistan : Une armée qui évacue un pays en catastrophe ou pas, n’oublie pas ceux qui l’ont aidé.
      Collaborateurs, mercenaires, auxiliaires, indicateurs . . . . qui l’ont aidé à occuper le pays, en faisant le plus souvent un trés sale, sanglant, travail.

      Ils peuvent servir ailleurs, ne serait ce que comme mercenaires, tueurs . . .

  • #Shamsia_Hassani

    Ommolbahni Hassani dite Shamsia, née en 1988 à Téhéran, est une graffeuse afghane et professeure agrégée de sculpture à l’université de Kaboul. Elle popularise le street art dans les rues de Kaboul. Elle expose son art digital et son street art en Inde, Iran, Allemagne, Italie, Suisse et dans les missions diplomatiques de Kaboul1,2,3. En 2014, elle est nommée parmi les 100 membres des global thinkers4.

    Hassani peint des graffitis à Kaboul pour sensibiliser le public aux années de guerre.


    https://fr.wikipedia.org/wiki/Shamsia_Hassani

    Street harassment/ آزار و اذيت خياباني


    https://twitter.com/ShamsiaHassani/status/1355580774578147328
    #harcèlement_de_rue

    #graffitis #art_de_rue #street-art #femmes #femmes_afghanes #art #Afghanistan #guerre #paix

    ping @isskein @karine4

  • Les premiers Afghans arrivent à Paris : "Ces gens étaient de par leurs professions et prises de position menacés par les Taliban"

    Deux citations tirées de l’article :

    Ils n’ont pas le « #profil habituel » des demandeurs d’asile afghans arrivés en France ces derniers mois et ces dernières années - et que l’on retrouve sur le littoral nord de la France, vers Calais et Grande-Synthe. « Ils sont plus âgés. Ils ne viennent pas de la même #classe_sociale. Ils n’ont pas organisé leur venue, puisqu’ils n’avaient jamais pensé à venir ici », décrit le directeur général de l’#Ofii. « Ils ont tout quitté dans l’#urgence ».

    (...)

    Les profils des personnes qui arriveront aujourd’hui sont différents. « Ce sont des médecins, des artistes, des gens du monde de la culture. Des personnes qui de par leurs professions, leurs actions, leurs prise de position étaient ciblés par les Taliban ».

    https://www.infomigrants.net/fr/post/34424/les-premiers-afghans-arrivent-a-paris-ces-gens-etaient-de-par-leurs-pr

    –—

    Commentaire de Mathilde Robert sur twitter :
    Où le DG de l’@OFII_France nous délivre la fine fleur de la rhétorique répugnante du « bon » et du « mauvais » demandeur d’asile afghan. Le « bon » est donc éduqué, d’une classe sociale supérieure, et ne voulait pas quitter son pays.
    Alors en fait même les paysans et les bucherons sont partis dans l’urgence, n’ont pas organisé leur arrivée mais seulement réuni l’argent pour payer le voyage, et auraient de loin préféré rester dans leur pays si un Taliban n’avait pas décidé un beau jour de leur faire la peau.

    https://twitter.com/MathildeR0BERT/status/1428596197409820675

    –—

    L’OFII ajoute, dans un tweet en réponse de Mathilde Robert :

    Ces réfugiés ne ressemblent pas aux migrants économiques que vous défendez chaque jour. Ne pas faire la distinction ne peut qu’aller dans le sens de ceux qui veulent remettre en cause le droit d’asile…

    https://twitter.com/OFII_France/status/1428662557687042054

    #Afghanistan #réfugiés #asile #migrations #bons_réfugiés #âge #mauvais_réfugiés #catégorisation #tri #réfugiés_afghans #France
    #même_pas_honte

    ping @isskein @karine4

  • Kollabierte Armee in Afghanistan : Das Kartenhaus
    https://taz.de/Kollabierte-Armee-in-Afghanistan/!5792354

    Environ trente ans après le tragique départ des troupes soviétiques d’Afghanistan nous sommes témoins de la farce du départ des troupes de l’OTAN. On suivra le développement des conséquences du 18 brumaire du président Louis-Napoleon-Trump-Biden dont les troupes invincibles expériencent un cuisant échec face aux lois de l’histoire. L’auteur du journal TAZ nous raconte la vision occidentale et capitaliste du monde des politiciens et chefs millitaires et de leur stratégie vouée â l’échec face à des bandes organisées qui ont compris la leçon de leur propre défaite historique.

    L’auteur du TAZ passe à côté de la signification historique des événements car il est trop proche du courant politique qui a soutenu la participation allemande à cette guerre perdue d’avance. Pourtant on découvre dans ses observations les éléments de la lutte anticoloniale dont ila qualité véritable lui échappe. En ce qui concerne la force principale de la guerre afghane on se souvient de l’époque quand la CIA et les militaires étatsuniens se servaient du film « La Bataille d’Alger » pour développer leurs stratégies de counterinsurgency . Là ils ont oublié depuis on bon moment les raisons qui font bouger les peuples opprimés.

    Quelles lois de l’histoire agissent alors en Afghanistan ? D’abord un gouvernement ne peut exister sans l’accord du peuple gouverné. Le gouvernement de Kaboul n’a jamais réussi à obtenir le soutien du peuple.

    Puis les interventions étrangères ont toujours suvi une logique exclusivement militaire sans égard de la situation politique globale et sans analyse des rapports de classe propres au pays.

    D’après Clausewitz la guerre est la poursuite de l’action politique par des moyens différents. Les envahisseurs modernes ont systématiquement ignoré ce paradigme.

    Les lois de l’histoire demeurent généralement invisibles pour les puissants qui réussissent à tirer profit de l’exercice brutal de leur position. Leur démarche par contre n’est jamais le résultat d’une analyse scientifique impartiale et globale. Ils n’agissent alors qu’en fonction des lois de l’histoire qui sont la lutte des classes et l’obligation d’amasser et d’agrandir son capital dans notre ère.

    21.8.2021 von Sven Hansen - In Afghanistan sollten Armee und Polizei das Land gegen die Taliban verteidigen. Im entscheidenden Moment implodierten sie. Wie konnte das passieren?

    Selbst die Taliban waren überrascht, wie schnell am Ende alles ging. „Wir wollten Kabul noch nicht einnehmen“, sagte ihr Sprecher Saibihullah Mudschahid bei seiner ersten Pressekonferenz am Dienstagabend in Kabul. „Unsere Kämpfer sollten eigentlich vor der Stadt bleiben.“

    Doch als am vergangenen Sonntag Präsident Aschraf Ghani geflohen war, die Regierung zusammenbrach und in der Stadt Chaos drohte, zogen die Taliban in Kabul ein. Noch Tage zuvor waren westliche Geheimdienste davon ausgegangen, dass die Regierungstruppen die Hauptstadt noch Monate oder wenigstens Wochen halten würden. Stattdessen fiel Kabul innerhalb von Stunden – kampflos.

    Militär, Polizei und Bewohner hatten jede Motivation verloren, das eigene Leben zu riskieren. So hatten die militanten Islamisten zuvor schon auf ähnliche Art etliche Provinzhauptstädte in wenigen Tagen einnehmen können. Afghanistans Regierungstruppen sind regelrecht implodiert.

    Dabei hatten allein die USA seit 2001 mehr als 83 Milliarden US-Dollar in Ausrüstung und Ausbildung des afghanischen Militärs gesteckt. Im Unterschied zu den Gotteskriegern verfügte die Armee über moderne Waffen, darunter eine kleine Luftwaffe, Drohnen, Präzisionsgewehre und Nachtsichtgeräte.

    Washington zahlte den offiziell rund 180.000 afghanischen Soldaten und 120.000 Polizisten sogar Sold und Gehalt. Zwar gab es auch einige tausend „Geistersoldaten“, die nur auf dem Papier existierten und deren Sold andere kassierten. Manche waren auch längst desertiert. Aber die Taliban wurden lange auch nur auf 80.000 Mann geschätzt.

    Ein Abkommen, das viele demoralisierte

    Das von dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2020 in Doha mit den Taliban geschlossene Abkommen sah vor, dass nach dem vereinbarten Abzug des US-Militärs Afghanistans Armee und Polizei allein die Taliban in Schach halten sollten. Doch das Abkommen, an dem Kabul nicht beteiligt wurde, demoralisierte viele Afghan*innen, die Zweifel an ihrer Regierung und ihren bewaffneten Kräften hatten.

    Bei den Taliban hingegen stärkte es die Moral. Sie konnten erstmals sicher sein, dass die Zeit für sie arbeitete und sich ihre strategische Geduld lohnen würde. Erstmals seit 2001 war für sie ein Sieg greifbar. Nach einer baldigen Reduzierung der US-Truppen gingen die Taliban laut Recherchen der Washington Post unter dem Deckmantel lokaler Friedensgespräche zunächst in Dörfern und Distrikten auf Funktionsträger zu und forderten sie auf, an ihre Zukunft und ihre Familien zu denken.

    Während die Taliban mit der Regierung nie ernsthaft verhandelten, boten ihnen Gespräche mit Stammesältesten, Beamten, Millitär- und Polizeikommandeuren in den Distrikten die Chance, Kapitulationsangebote zu machen und ihnen mit Drohungen Nachdruck zu verleihen.

    „Die Taliban konnten mithilfe innerethnischer, religöser und ideologischer Differenzen Menschen auf ihre Seite ziehen und dabei noch von deren Enttäuschung über die Regierung profitieren“, sagte Saad Mohseni vom bisher einflussreichsten afghanischen Medienhaus Moby Group der New York Times. Zugleich bauten die Taliban ihre Macht im Untergrund aus und verstärkten ihre Angriffe.
    Eine Rette-wer-sich-kann-Dynamik

    Trotz Trumps Vereinbarung blieb ein US-Abzug für viele Af­gha­n*in­nen zunächst aber noch unvorstellbar. Die Amerikaner, die am Hindukusch so viel Geld investiert und Menschenleben verloren hatten – und die ja dort auch weiter strategische Interessen hatten, würden nicht einfach abziehen. So der verbreitete Glaube.

    Als US-Präsident Joe Biden im April den bedingungslosen Abzug bis zum 11. September verkündete und später sogar noch vorzog, war das für viele ein Schock. Damit verloren die afghanischen Streitkräfte ihre Korsettstangen. Bisher hatte die US Air Force als Back-up der afghanischen Armee gedient. Jetzt setzte eine Rette-sich-wer-kann-Dynamik ein, die auch die Korruption noch weiter anheizte. Zugleich gingen die Taliban in die militärische Offensive und verstärkten Angebote und Drohungen: „Wenn du den Widerstand gegen uns aufgibst, lassen wir dich am Leben. Gibst du uns deine Waffen, zahlen wir dir sogar Geld. Kämpfst du weiter, töten wir dich und deine Familie“, lautete der Tenor.

    Dies fruchtete bei vielen, die nicht an den Staat und die Regierung glaubten. Warum sollten sie jetzt noch für eine verloren scheinende Sache ihr Leben riskieren? Sie hatten zum Teil schon lange keinen Sold bekommen oder wurden mit wachsender Kontrolle der Überlandstraßen durch die Taliban nicht mehr mit Waffen, Munition und Lebensmitteln versorgt. So erschienen die Angebote der Taliban immer attraktiver. Als andere Alternativen blieben: die Uniform zu verbrennen, unterzutauchen oder zu fliehen.

    Vor allem bei lokalen Einheiten sank die Kampfbereitschaft stark – erst recht, wenn sie merkten, dass in der Nachbarregion oder von Vorgesetzten den Taliban schon nachgegeben worden war, und damit der eigene Kampf riskanter wurde. Nach einer Aufstellung des amerikanischen Lang War Journal hatten die Taliban am 13. April von den 388 Distrikten 77 eingenommen, am 16. Juni bereits 104 und am 3. August 223.
    Anschläge auf Piloten, kein Pardon bei Spezialkräften

    Ein Problem für die Gotteskrieger war Afghanistans professionelle Elitetruppe, die rund 10.000 Mann zählte. Sie wurden für schwierige Missionen quer durch das Land geschickt, oft um Orte von den Taliban zurückzuerobern. Doch kaum zogen die Special Forces weiter, gaben die lokalen Sicherheitskräfte, die eine Rückkehr der Taliban verhindern sollten, unter neuem Druck schnell wieder auf.

    Die Elitetruppe und die Piloten der kleinen, aber für die Taliban gefährlichen Luftwaffe, waren deren militärische Hauptgegner. Mit gezielten Anschlägen schalteten sie einzelne Piloten aus. Denn diese können nicht schnell ersetzt werden.

    Und gegenüber den Spezialtruppen gab es kein Pardon. Als im Juni eine Eliteeinheit kapitulieren musste, weil ihr beim Kampf in dem Dorf Dawlat Abad in der Nordprovinz Faryab die Munition ausgegangen und die angeforderte Luftunterstützung ausgeblieben war, wurden die 22 Soldaten exekutiert, wie ein von CNN enthülltes Video zeigte.

    Derweil wirkte die Regierung inkompetent und planlos. Präsident Ashraf Ghani hatte sich zunehmend isoliert, er wirkte wirklichkeitsfremd. Er vermochte weder den Sicherheitskräften das Gefühl zu geben, dass die Regierung sich um sie kümmere, noch konnte er die Bevölkerung gegen die Taliban mobilisieren. Bis zum Schluss war die Regierung nicht fähig zu klären, welche Städte und Provinzen sie halten und welche sie aufgeben wollte.
    Kämpfer aus Pakistan

    Die Taliban hingegen hatten nicht nur eine klare Ideologie, sondern auch eine für die Regierung überraschende Strategie. Sie konzentrierten sich anders als erwartet bei ihren Angriffen zunächst auf den Norden. Dort leben weniger Paschtunen – die Hauptethnie der Taliban, weshalb sie sich dort schwergetan hatten. Doch jetzt gelang es ihnen, die Unzufriedenheit mit der Regierung auszunutzen und durch massive Angriffe zu verhindern, dass sich dortige Warlords, die um Macht und Pfründen konkurrieren, wieder zu einer Al­lianz zusammenschließen konnten.

    Die laut US-Berichten um mehrere tausend Kämpfer aus Pakistan verstärkten Taliban übernahmen so immer mehr die Kontrolle über die Überlandstraßen. Das machte die Verbindungen zwischen den von der Armee gehaltenen Gebieten schwieriger. Derweil konnten die Taliban immer mehr Wegezölle kassieren.

    Dann nahmen sie fast alle Grenzübergänge ein, womit der Regierung wichtige Einnahmen fehlten, die jetzt bei den Taliban landeten. So hatten die Taliban eine lawinenartige Dynamik erzeugt, die weniger auf massiven militärischen Kämpfen basierte als auf psychologischer Kriegsführung und politischen Schachzügen. Und die von gezielten Terroranschlägen und der Angst davor begleitet wurde.
    „Psychologischer Krieg“

    „Keine Region wurde als Ergebnis eines Kampfes verloren, sondern als Folge des psychologischen Krieges“, sagte der frustrierte afghanische Brigadeneral Abba Tawakoli der New York Times.

    Nach mehr als 40 Jahren Krieg in Afghanistan zählt es dort zu den Überlebensstrategien, rechtzeitig zu kapitulieren, zum Sieger zu wechseln oder in der Bevölkerung abzutauchen. Schon beim Sturz des damaligen Taliban-Regimes 2001 verhielten sich etliche ihrer Einheiten angesichts der gegnerischen Übermacht so. Damals kursierte das Sprichwort: „Afghanen kann man nicht kaufen, sondern nur mieten.“

    Westliche Besserwisserei ist aber fehl am Platz. Schließlich konnten auch die USA trotz Obamas Aufstockung von 30.000 auf 100.000 US-Soldaten plus weitere 20.000 Nato-Soldaten von 2009 bis 2011 die Taliban militärisch nicht besiegen, vielmehr haben sie die Hoffnungen vieler Af­gha­n*­in­nen verspielt. Auch gut ausgebildete westliche Militärs und Politiker sind an der Komplexität des Konfliktes gescheitert.

    Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Der_achtzehnte_Brumaire_des_Louis_Bonaparte

    „Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“

    – Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Vorrede zur 3. Auflage, I.

    „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorhandenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“

    – Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1. Kapitel: Karl Marx 1852

    „Die Tradition aller todten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüme, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen.“

    – Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1. Kapitel: Karl Marx 1852

    „Aber die Revolution ist gründlich. Sie ist noch auf der Reise durch das Fegefeuer begriffen. Sie vollbringt ihr Geschäft mit Methode. Bis zum 2. Dezember 1851 [Anm. Staatsstreich Louis Napoleons] hatte sie die eine Hälfte ihrer Vorbereitung absolviert, sie absolviert jetzt die andre. Sie vollendete erst die parlamentarische Gewalt, um sie stürzen zu können. Jetzt, wo sie dies erreicht, vollendet sie die Exekutivgewalt, reduziert sie auf ihren reinsten Ausdruck, isoliert sie, stellt sie sich als einzigen Vorwurf gegenüber, um alle ihre Kräfte der Zerstörung gegen sie zu konzentrieren. Und wenn sie diese zweite Hälfte ihrer Vorarbeit vollbracht hat, wird Europa von seinem Sitze aufspringen und jubeln: Brav gewühlt, alter Maulwurf!“

    – Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 7. Kapitel: Karl Marx 1852

    #histoire #guerre #Afghanistan #France #lutte_des_classes #impérialisme #militarisme

  • Jean-Paul Sartre, préface à Les damnés de la terre de Frantz Fanon, 1961

    Voilà ce que les envahisseurs d’Afghanistan n’ont jamais compris.

    Quand les paysansu touchent des fusils, les vieux mythes pâlissent, les interdits sont un à un renversés : l’arme d’un combattant, c’est son humanité. Car, en le premier temps de la révolte, il faut tuer : abattre un Européen c’est faire d’une pierre deux coups, supprimer en même temps un oppresseur et un opprimé : restent un homme mort et un homme libre ; le survivant, pour la première fois, sent un sol national sous la plante de ses pieds. Dans cet instant la Nation ne s’éloigne pas de lui : on la trouve où il va, où il est - jamais plus loin, elle se confond avec sa liberté.

    #histoire #politique #colonialisme #Afghanistan #USA #Allemagne

  • « Pas d’autre choix que d’offrir l’asile sans conditions » :
    Femmes en mixité choisie, artistes, écrivaines, militantes, soignantes, politiques, simples vivantes : toutes, nous nous adressons à tous les décideurs:
    L’amour, pas la guerre
    Accueil inconditionnel des femmes afghanes

    Vous pouvez signer la pétition : https://www.change.org/p/%C3%A0-tous-les-d%C3%A9cideurs-politiques-l-amour-pas-la-guerre-accueil-inco

    La tribune : « L’amour, pas la guerre - Accueil inconditionnel des femmes afghanes »

    « Nous, féministes et femmes de tous les genres, de toutes les divergences, de toutes les écoles, de toutes les sphères sociales et politiques, nous décidons aujourd’hui d’enterrer la hache de guerre et la géopolitique et de faire front dans un seul objectif : la vie et la liberté pour les Afghanes, l’ouverture de nos frontières et l’accueil inconditionnel de nos sœurs et de leurs familles.

    Nous décidons, ensemble, de fermer nos oreilles à tous les arguments de la realpolitik, à tous les hommes — à commencer par notre président — qui trouveront toujours mille raisons de ne rien faire et de ne pas être le pays des droits des femmes, eux qui ont toujours trouvé des excuses pour ne pas être celui des droits de l’homme.

    Nous décidons, ensemble, de clamer haut et fort : le cœur a ses raisons que la raison connaît. Nous affirmons que face au danger absolu du viol, de la soumission et de la mort, pour un pays qui se réclame des Lumières et de la démocratie, il n’y a pas d’autre choix que d’offrir l’asile sans conditions.

    Nous décidons, ensemble, de faire front, car ce que nous voulons pour nous, la liberté et l’égalité, ne peut être gagné que si toutes le gagnent, sans distinction d’origine, de religion ni de frontières. Nous décidons que les mots des hommes qui veulent fermer la porte aux femmes afghanes ne nous font pas peur. Nous décidons qu’Emmanuel Macron ne parle pas en notre nom lorsqu’il évoque les Français qui s’inquiètent d’un nouveau flux migratoire : nous nous inquiétons, au contraire, qu’il n’ait pas lieu et que nos sœurs afghanes, et leurs proches, meurent égorgées, violées, massacrées en Afghanistan. Ou noyées ou d’épuisement sur les routes dangereuses de l’exil. Ou ici, finalement, dans un bidonville.

    Cela arrive déjà, et depuis des années, car, même avant la victoire des talibans, chaque rejet de demande d’asile pour les Afghanes et Afghans qui en faisaient la requête, sous prétexte qu’ils n’étaient pas en danger, était déjà un mensonge et un déni de droits. Cela arrive déjà, parce que notre pays a préféré financer des soldats, des armes et une occupation, plutôt que des initiatives de développement des droits humains et l’accueil ici des personnes en exil.

    Vingt ans après l’intervention militaire en Afghanistan, tous ceux qui ont eu le pouvoir en France sont au moins d’accord sur un point : la guerre a coûté très cher et n’a servi à rien. Pourtant, alors que ce constat unanimement partagé devrait les amener à revoir leurs copies, les messieurs qui nous gouvernent n’ont de nouveau que la guerre contre le terrorisme à proposer. Une guerre au nom de laquelle il faudrait faire taire tous les bons sentiments et se calfeutrer derrière les barbelés de Frontex pour faire face au terrible flux migratoire.

    Voilà comment, en dépit des droits humains, l’Europe et la France, si fières de leurs valeurs démocratiques, considèrent ces femmes qui viennent vers nous, précisément parce qu’elles y croient, chercher refuge pour leurs familles, leur liberté et leurs projets de vie. Un flux d’eau sale, ces femmes en quête d’un avenir pour elles et pour leurs petites filles qui rêvent de bancs d’école ? Une menace, ces femmes qui affrontent depuis toujours un obscurantisme que nos dirigeants prétendent combattre en agitant la peur, qui fait le jeu à son tour d’un autre obscurantisme, celui de l’extrême droite ?

    Nous, féministes et femmes, ne voyons pas un flux mais un afflux d’espoir. Nous ne sommes pas en guerre. Aux talibans et à leur violence, nous exigeons que l’on oppose les seules armes qui vaillent, celles que certains n’appellent valeurs de la République que pour mieux les trahir. Le réalisme, c’est la devise inscrite au fronton des écoles mixtes : Liberté, égalité, fraternité.

    Et si nos hommes politiques ne veulent pas s’emparer de la fraternité, s’ils ne sont pas capables de mettre de côté leurs oppositions comme l’avaient fait Sartre et Aron, alors c’est à nous d

    e faire vivre la sororité internationale, de lancer de nouveau une vague solidaire, comparable à celle qu’a été #metoo, pour nos sœurs afghanes.

    Ce que nous voulons, nous le voulons pour toutes. Mobilisons-nous pour l’accueil en urgence absolue des femmes afghanes, de leurs proches et des personnes des minorités de genre et d’orientation sexuelle. Pour des visas humanitaires en urgence absolue, et autant qu’il en sera demandé, pour l’assouplissement immédiat des conditions nécessaires au regroupement familial, pour la suspension immédiate des accords de Dublin et pour la délivrance de titres de séjour pour toutes celles qui sont déjà en France.

    Puisque la comparaison avec la guerre du Vietnam est utilisée par tous les commentateurs politiques, alors le temps est revenu du réalisme en mouvement, celui qui a gagné en disant L’amour, pas la guerre.

    L’accueil inconditionnel, pas la géopolitique mortifère et ses frontières. »

    #Afghanistan #femmes #sororité #Accueil_Inconditionnel #Asile

  • L’Afghanistan vu par les femmes de RAWA – ACTA
    https://acta.zone/lafghanistan-vu-par-les-femmes-de-rawa

    Les #Talibans ont pris le pouvoir en #Afghanistan dans la foulée du retrait des forces d’occupation américaines. Alors que la situation des femmes afghanes a souvent été instrumentalisée par les médias mainstream et les intellectuels philo-impérialistes pour légitimer les interventions occidentales, nous avons souhaité traduire en français cette interview de l’une des porte-parole de l’Association des #femmes_révolutionnaires d’Afghanistan (RAWA), réalisée il y a quelques semaines alors que les Talibans entamaient leur reconquête militaire.

    RAWA est une organisation politique féministe basée à Quetta, au Pakistan, et fondée en 1977 par Meena Keshwar Kamal dans le but d’aider les femmes dans leur lutte pour l’émancipation et les droits civils. Dès les années 1990, lors du premier régime taliban, elle a mené des activités clandestines dans le pays en soutien à l’émancipation des femmes. À travers cet entretien mené par l’Osservatorio Afghanistan, Maryam fait le bilan de 20 ans d’occupation occidentale et formule des perspectives sur la continuation de la lutte dans la nouvelle séquence qui s’ouvre.

  • Afghanistan, il dramma di chi resta: «Noi interpreti traditi dagli occidentali e lasciati ad aspettare la morte»

    La storia di #Hamdullah_Hamdard. Aveva lavorato come traduttore per tre anni con le forze Nato: è stato ucciso per questo. Ora suo fratello teme di fare la stessa fine

    (#paywall)

    https://www.repubblica.it/esteri/2021/08/16/news/afghanistan_talebani_usa_interpreti_collaborazionisti-314156428/?ref=RHTP-BL-I314089984-P2-S2-T1&__vfz=medium%3Dsharebar

    #Afghanistan #interprète #asile #réfugiés #OTAN #NATO #migration #droit_d'asile #interprètes #traducteurs

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    ajouté à la métaliste sur les #interprètes_afghans:
    https://seenthis.net/messages/740387

  • #Afghanistan : tu enfanteras dans le chaos
    [2020] - ARTE Reportage par Margaux Benn & Solène Chalvon
    https://www.arte.tv/fr/videos/098211-000-A/afghanistan-tu-enfanteras-dans-le-chaos
    https://api-cdn.arte.tv/api/mami/v1/program/fr/098211-000-A/1920x1080?ts=1627897070&type=TEXT&watermark=true

    Mai 2020 : des hommes armés font irruption dans une maternité tuant 25 personnes, principalement des sages-femmes et des mères sur le point d’accoucher. Le drame sidère la société afghane, pourtant rompue aux tueries indiscriminées. Alors que les talibans et le gouvernement négocient en vue d’un accord de paix, la guerre cible désormais même les nouveaux-nés. Comment donne-t-on la vie en Afghanistan aujourd’hui ?

    #guerre #pouvoir #patriarcat #femmes #maternité

  • #François_Malaussena sur Twitter

    Quand on voit les cartes, on peut se demander comment malgré des milliers de milliards et 20 ans à former une armée, on perd aussi facilement et aussi rapidement un pays ? Ca va être sévèrement décousu, mais un peu de #géopolitique de l’#Afghanistan.

    Fil géopolitique très complet avec #cartes, #géographie, #religions

    https://blogs.mediapart.fr/francois-malaussena/blog/190821/pourquoi-lafghanistan-est-tombe-si-vite-geopolitique-du-cimetiere-de
    https://twitter.com/malopedia/status/1427735616079474689

    #usa #réfugiés #guerre #conflits #talibans #islamisme #migration

  • #Afghanistan : des filles retournent à l’école à Hérat, sous le régime taliban
    https://information.tv5monde.com/terriennes/afghanistan-des-filles-retournent-l-ecole-herat-sous-le-regime

    Depuis ce weekend, les #talibans s’évertuent à afficher un visage plus présentable aux yeux du monde, assurant que la burqa ne serait plus obligatoire et qu’un autre type de hijab (voile) pourrait suffire, ou encore que les femmes seraient autorisées à travailler « dans le respect des principes de l’islam ».

  • Afghanistan : textes (2)
    Nous exigeons l’ouverture de voies légales et effectives d’accès à la France pour la protection des Afghanes et Afghans victimes de persécutions

    Afghanistan : la France doit agir rapidement pour sauver des vies

    Afghanistan : la communauté internationale doit empêcher une catastrophe humanitaire

    Abdulkader Sinno : L’Afghanistan après vingt ans d’occupation sous la houlette des Etats-Unis et suite à la présence des talibans à Kaboul

    En Afghanistan, la détresse des femmes, premières cibles des talibans

    https://entreleslignesentrelesmots.blog/2021/08/18/afghanistan-autres-textes-2

    #international #afghanistan

  • Conflit en Afghanistan : l’Ouganda prêt à accueillir des réfugiés afghans — La Libre Afrique
    https://afrique.lalibre.be/63044/conflit-en-afghanistan-louganda-pret-a-accueillir-des-refugies-afgha

    L’Ouganda est prêt à accueillir temporairement des réfugiés afghans, dont le pays est passé sous contrôle des talibans, a annoncé mardi le ministère ougandais des Affaires étrangères, indiquant avoir répondu favorablement à une demande américaine. Le ministère n’a fourni aucun détail sur le nombre de personnes concernées. « Les discussions se poursuivent », indique-t-il, alors que des médias ougandais évoquent le nombre de 2.000 réfugiés.

    « À la suite des événements du week-end dernier en Afghanistan, le gouvernement des États-Unis d’Amérique a contacté plusieurs de ses partenaires internationaux, dont l’Ouganda, pour aider dans la probable nécessité d’héberger temporairement certains Afghans et citoyens internationaux qui pourraient être évacués », affirme le ministère des Affaires étrangères dans un communiqué.

    Le président Yoweri Museveni « a exprimé la disponibilité de l’Ouganda pour fournir une assistance, y compris (pour) l’hébergement temporaire de certaines des personnes touchées par la crise actuelle », ajoute le texte, évoquant « la longue histoire et tradition d’accueil » de réfugiés.

    Un responsable du Haut comité aux réfugiés (UNHCR) dans le pays a indiqué à l’AFP que l’agence onusienne n’avait pas été impliquée dans les discussions, tout en se disant « prêt à soutenir » toute arrivée.

    L’Ouganda est un des pays qui abrite le plus de réfugiés au monde : près d’1,5 million de réfugiés et demandeurs d’asile y vivent, la majorité venant du Soudan du Sud et de RDC.

    Les agences humanitaires soulignent régulièrement le manque de financement pour l’aide aux réfugiés dans ce pays d’environ 44 millions d’habitants.

    L’Albanie et le Kosovo se sont également dit prêts dimanche à accueillir, à la demande des États-Unis, des centaines d’Afghans, dont des femmes dirigeantes, des fonctionnaires et d’autres personnes potentiellement menacées par les talibans.

    #afghanistan #usa #migrants #réfugiés

  • Afghanistan (textes et liens)

    Pierre Beaudet : L’effondrement de l’Afghanistan
    Pierre Beaudet : La tragédie afghane
    Bernard Dréano : A propos du Cedetim et de l’Afghanistan
    Complément de Pierre Metge
    Pierre Beaudet
    Appel de Negar – soutien aux femmes d’Afghanistan
    Moussa Tchangari : La chute de Kaboul, une alerte pour le Sahel
    Interview de Batul Moradi par Francine Sporenda
    Carine Fouteau : Réfugiés afghans : l’hypocrisie européenne
    Melanie Bonvard : Afghanistan : le terrible sort qui attend les femmes
    HCR : Les femmes et les enfants déplacés subissent les conséquences les plus néfastes du conflit en Afghanistan
    Pour les femmes en Afghanistan, « une situation pire que le bétail »
    Quelques-unes des restrictions imposées aux femmes par les talibans en Afghanistan
    Jérémie Rochas : Macron « en guerre » contre les réfugiés afghans
    Vives réactions et mobilisation en Suisse
    Tariq Ali : La guerre de quarante ans en Afghanistan et son issue prévisible

    https://entreleslignesentrelesmots.blog/2021/08/17/leffondrement-de-lafghanistan-et-autres-textes

    #international #afghanistan

  • Macron « en guerre » contre les réfugiés afghans

    Il aura osé.

    Nous sommes lundi 16 Août, quelques jours seulement après la prise de Kaboul par les talibans. Il est 20h quand Macron prend la parole devant les français. A la même heure, des milliers d’afghans convergent vers l’aéroport international de Kaboul. Ils fuient pour leurs vies et leur liberté. Certains s’accrochent même désespérément aux ailes des avions américains de rapatriement. Ce lundi, au moins trois civils ont chuté du toit d’un avion qui s’envolait, ils sont décédés.

    Cela fait 8 min 30 secondes que Macron a démarré son allocution. Pas une minute de plus. Devant le monde entier et face aux centaines de milliers d’afghans endeuillés, témoins directs de la destruction de leur pays, il ose.

    Sans honte, il menace et met en garde ceux qui auraient l’audace de demander la protection à la France : « La déstabilisation de l’Afghanistan risque d’entrainer des flux migratoires irréguliers vers l’Europe. […] Mais l’Afghanistan aura aussi besoin dans ces temps de ses forces vives. Et l’Europe ne peut pas assumer à elle seule les conséquences de la situation actuelle. Nous devons anticiper et nous protéger contre des flux migratoires irréguliers et importants qui mettraient en danger ceux qui les empruntent et nourriraient les trafics de toute nature. Nous porterons donc en lien avec la république fédérale d’Allemagne […] une initiative pour construire sans attendre une réponse robuste, coordonnée et unie qui passera par la lutte contre les flux irréguliers, la solidarité dans l’effort, harmonisation des critères de protection, et la mise en place de coopération avec les pays de transit et d’accueil, comme le Pakistan, la Turquie ou l’Iran. »

    Il n’aura pu s’en empêcher. La plus sobre des décences aurait suggéré un soutien verbal même hypocrite, comme à son habitude. Il ne s’embarrasse plus de ces foutaises. Comme le veut l’usage de l’allocution macronite, il réemploie le vocabulaire guerrier à sa sauce, le futur réfugié afghan devient l’« envahisseur ». La France doit « se protéger contre les flux migratoires irréguliers ». Cela nécessite donc une « réponse robuste et coordonnée ». Il ajoute même discrètement que les afghans devraient avoir le courage de se battre dans leur pays, argument habituel des doudounes bleues, et autres randonneurs fascisés. Le pays aura besoin de « forces vives » proclame t’il. Les habitants de Kaboul qui luttent pour leur survie depuis des années sont-ils des forces molles ? Il poursuit en amalgamant les exilés et les « trafics de tout genre », avant d’enchainer brutalement avec « la protection des principes et valeurs » et la lutte contre « l’obscurantisme ».

    Sentez-vous gronder l’armée de terroristes sanguinaires à nos portes, prêt à éliminer un à un chacun de nos « principe républicain » ? Si non, Macron est là pour vous convaincre. Le réfugié est un danger, c’est un fait.

    Cela relève de l’obsession, plus rien n’est raisonné. Aucun mot sur l’urgence humanitaire. Le discours de Macron est à tel point dénué d’humanité et de considération empathique qu’il se félicite en bon roi d’avoir accueilli en France « près de 800 membres de la société civil afghane qui ont travaillé pour la France ». On sauve le petit personnel, on verra les autres plus tard.

    En attendant, en France, les exilés afghans en demande d’asile sont condamnés à la rue, persécutés par les forces de l’ordre. Ils sont inlassablement chassés à l’extérieur de Paris, à l’ombre du périphérique. Les couvertures sont confisquées, les tentes tailladées. Les mineurs non accompagnés attendent des mois, parfois des années avant d’être protégés par l’Aide Sociale à l’Enfance. A Calais, un exilé perdait la vie ce jeudi 12 août en essayant de rejoindre l’Angleterre à bord d’une embarcation. Mais du côté français, rien ne semble pouvoir arrêter la répression. Les campements sont expulsés quotidiennement, les exilés sont arrêtés et enfermés en centre de rétention, les matraques tombent nuit et jour.

    Depuis quelques semaines, le sort des milliers de réfugiés afghans se joue entre les mains des dirigeants européens qui veillent chacun à ne pas accueillir plus qu’un autre. La France aura attendu le 11 juillet pour geler les expulsions. Les associations contestent et affirment que certains réfugiés ont été expulsés cet été. Depuis le début de l’année 2021, au moins 1200 ressortissants afghans ont été contraints de regagner le pays en guerre.

    Ce lundi, face caméra, Macron a essuyé le sang des civils afghans qu’il a sur les mains. Loin de remettre en question l’indignité avec laquelle les réfugiés sont accueillis dans son pays, il annonce une politique d’accueil toujours plus sécuritaire, des procédures de protection interminables, une méfiance perpétuelle et un amalgame avec le terrorisme à peine dissimulé.

    Si notre président à voulu faire passer un message de peur à nos frères et sœurs afghans, nous l’avons aussi entendu. Nous nous tenons prêts à fracturer les frontières de notre pays à grands coups de tenailles, d’antiracisme, et de solidarité populaire.

    https://blogs.mediapart.fr/jeremie-rochas/blog/170821/macron-en-guerre-contre-les-refugies-afghans

  • Stains : des policiers tirent à bout portant sur un conducteur, l’IGPN saisie – Libération
    https://www.liberation.fr/societe/police-justice/stains-des-policiers-tirent-a-bout-portant-sur-un-conducteur-ligpn-saisie

    Si le contexte n’est pas encore exactement connu, les images sont édifiantes. Une vidéo publiée sur Twitter [attention, les images peuvent choquer, ndlr https://twitter.com/EchoBanlieues/status/1427146335128637440] dans la matinée montre au moins trois hommes, deux en tenue sombre et un autre vêtu d’un t-shirt blanc, tenter d’immobiliser un véhicule vers 1 h 30 dans la nuit de dimanche à lundi dans une rue de Stains, en Seine-Saint-Denis.

    Alors que le conducteur recule brusquement puis accélère en marche avant, les hommes - qui ne sont pas identifiables en tant que policiers sur les images - tirent à bout portant, d’abord cinq fois, brisant les deux fenêtres avant de la voiture. Trois derniers coups de feu sont tirés par un des individus en tenue sombre, alors que le véhicule est arrêté. Après vérification, celui en t-shirt blanc ouvre finalement la portière du conducteur.

    Le conducteur et sa passagère ont été tous les deux transportés à l’hôpital avec leurs pronostics vitaux engagés, indique une source policière contactée par Libération.

    Pronostics vitaux engagés

    Selon une autre source policière, les tireurs sont bien des agents en civil, qui appartiendraient à la brigade anticriminalité (#Bac) de Stains. Ils seraient actuellement en garde à vue, et l’Inspection générale de la police nationale (IGPN) a été saisie de l’enquête. « Une procédure normale du moment que des coups de feu sont tirés », précise la même source, tout de même perplexe : « On ne voit pas ce qu’il se passe dans le véhicule, on s’interroge sur l’attitude des personnes dans l’habitacle quand on voit la réaction des policiers. »

    Pendant la marche arrière du véhicule noir, un policier situé derrière la voiture aurait été percuté. Alors qu’un deuxième tentait de son côté d’immobiliser le véhicule, le conducteur aurait poursuivi cette fois sa manœuvre en marche avant et entraîné le policier « sur plusieurs mètres ». Deux agents sont blessés, un à la main et l’autre au genou.

    Dans la foulée, une compagnie de CRS a été déployée pour sécuriser la ville de Stains. Elle devrait y rester cette nuit encore, nous indique une autre source policière.

    #police