• „Dauerkolonie“ im Afrikanischen Viertel in Berlin: Führung erklärt deutschen Kolonialismus
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/afrikanischen-viertel-in-berlin-fuehrung-erklaert-deutschen-kolonia


    Justice Mvemba will über die deutsche Kolonialgeschichte aufklären. Foto: Sabine Gudath

    27.1.2024 von Maria Häußler - Warum sollten manche Straßen umbenannt werden? Was ist problematisch an den Kleingartenkolonien in Wedding? Und was hat das alles mit Edeka zu tun?

    An diesem Freitagnachmittag im Januar zieht sich eine dünne Schneeschicht über den Gehsteig der Swakopmunder Straße im Wedding, in der sich eine Gruppe von etwa fünfzehn Menschen für eine „Dekoloniale Stadtführung“ trifft. Sie haben eine private Führung gebucht, die Kosten werden von einer Stiftung übernommen. Untereinander sprechen die Teilnehmer über kalte Zehen und wünschten sich, sie seien wärmer gekleidet. Trotzdem stellen sie so viele Fragen, dass die Führung, die auf zwei Stunden ausgelegt ist, eine halbe Stunde länger dauert.

    Warum sollten manche Straßen im Afrikanischen Viertel in Wedding umbenannt werden und andere nicht? Was ist daran problematisch, eine Kleingartenkolonie „Dauerkolonie Togo“ zu nennen? Und welche Folgen hatte die Afrika-Konferenz in Berlin? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Justice Mvemba. Die 32 Jahre alte Frau bietet eine „Dekoloniale Stadtführung“ an, in der all diese Fragen beantwortet werden. Sie ist damit auch an der Frontlinie eines Kulturkampfes: Während manche von einer „woken“ Bewegung sprechen, die nur spalte, sehen andere darin eine überfällige gesellschaftliche Änderung, die ihrer Meinung nach zu mehr sozialer Gerechtigkeit führt.

    Die Stadtführerin Justice Mvemba führt auch Gruppen durchs Humboldt-Forum, heute aber soll es das Afrikanische Viertel sein. An sieben Orten von der U-Bahnstation Afrikanische Straße bis zur Haltestelle Rehberge spricht die Stadtführerin über deutschen Kolonialismus und seine Folgen. Das beginnt schon beim Namen des Viertels: Carl Habenbeck wollte im Volkspark Rehberge einen Zoo mit afrikanischen Tieren aus den Kolonien gründen. Auch Menschen sollten in einer sogenannten Völkerschau ausgestellt werden. Die Völkerschau fand nie statt, das Afrikanische Viertel sollte trotzdem die kolonialen Errungenschaften würdigen.

    Davon erzählt Justice Mvemba gleich zu Beginn der Führung. Sie hält Fotos und Landkarten hoch, mal um zu zeigen, wie viele Staaten in den Kontinent Afrika passen, mal um über den Marterpfahl auf einem Spielplatz im Volkspark Friedrichshain zu sprechen. Die Teilnehmer der Tour stellen kaum kritische Fragen, stattdessen tragen sie ihr Wissen über rassismussensible Sprache und die deutschen Kolonien bei.

    „Kritische Fragen sind selten“, sagt Justice Mvemba der Berliner Zeitung. „Diese Gruppe ist aber besonders interaktiv.“ Dann spricht sie vom Handel mit Kolonialwaren, einen deutschen Kolonialwarenhändler gebe es immer noch. „Du grinst schon so. Kennst du ihn?“, fragt sie eine Frau mit Puschelmütze. „Edeka“, antwortet die. Die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler nennt sich tatsächlich immer noch so. „Während der Holocaust als Verbrechen gilt, ist die Kolonialzeit bis heute positiv besetzt“, erklärt Mvemba.

    Ist das eine Dauerkolonie oder kann das weg?

    Eine Deutschlandflagge weht über einer der Hütten des „Dauerkleingartenvereins Togo e.V.“, der inzwischen nur noch „Dauerkleingartenverein“ heißt. Vor Ort ist die Änderung nicht sichtbar, ein Schild zeigt daneben auch den Namen „Dauerkolonie Togo“. Dass Kleingärten auch Kolonien genannt werden, verharmlose laut Mvemba die Kolonialzeit. Sie zieht sogar eine Verbindung zwischen dem Hissen von Flaggen in den Kleingärten und auf jenen Gebieten, die Siedler in den Kolonien einst besetzten.

    Ein Großteil der Kleingärtner wolle die Umbenennung nicht. Sie selber habe nichts damit zu tun gehabt, sagt Mvemba, trotzdem führe sie Gespräche mit einzelnen Mitgliedern: Der Name sei Tradition, sagen die. Mvemba ist der Ansicht, der Name „Dauerkolonie Togo“ führe nicht dazu, dass Kleingärtner sich kritisch mit der Kolonialgeschichte auseinandersetzen. „Davon kann man nicht ausgehen“, sagt sie der Berliner Zeitung nach dem Stopp vor dem Kleingartenverein. „Nach einer Umbenennung beschäftigen sich die Leute eher damit.“

    Einige aus der Gruppe sehen das ähnlich. „Warum steht das Schild immer noch da?“ Die Person, die die Führung gebucht hat, klingt erstaunt. In der Petersallee fragt dann doch jemand genauer nach: „Wie siehst du das denn, sollte zum Beispiel die Swakopmunder Straße auch umbenannt werden?“, fragt ein junger Mann, der selbst im Afrikanischen Viertel lebt. Es klingt zögernd. Swakopmund ist eine Stadt in der ehemals deutschen Kolonie Namibia. „Das Afrikanische Viertel soll erhalten bleiben“, sagt Mvemba und schaut auf das Schild der Petersallee. „Es wäre fatal, wenn das ausradiert wird. Der Unterschied ist, dass hier ein Mensch geehrt wird.“

    Die Kolonisierten im ehemaligen Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) nannten Carl Peters wegen seiner Brutalität auch „Blutige Hand“. Nach ihm ist die Straße benannt, in der die Gruppe jetzt stehen bleibt. Die Stadt hat sie offiziell schon 1986 dem Berliner Stadtverordneten Peters gewidmet – doch das ist am Straßenschild nicht erkennbar. Das reicht den Initiativen nicht, die sich für Straßenumbenennungen einsetzen: Für einen Perspektivwechsel in der Erinnerungspolitik soll ihrer Ansicht nach ein Widerstandskämpfer geehrt werden, wie am Manga-Bell-Platz und der Cornelius-Fredericks-Straße.

    Die Führung endet an einer Informationsstele, auf der der Kampf um Sprache in Bezug auf postkoloniale Perspektiven noch einmal deutlich wird: Nach mehr als sechs Jahren Diskussion über die Formulierung eines Textes über das Afrikanische Viertel haben sich die Stadt Berlin und die afrodiasporische Gemeinschaft auf einen Kompromiss geeinigt: Auf einer Seite ist der Text der Stadt zu lesen, auf der anderen Seite der der afrodiasporischen Gemeinschaft.

    Die Teilnehmer wechseln von einer Seite zur anderen, sie sollen identifizieren, welcher Text von wem geschrieben wurde. An den Anführungsstrichen um das „Afrikanische Viertel“ und der Bebilderung erkennen sie es: Laut Mvembas Interpretation werden auf der Seite der Stadt nach wie vor die Täter in den Vordergrund gerückt. Die Kolonisierten seien dagegen herabwürdigend dargestellt: Auf einem der Fotos hocken einige von ihnen halbnackt auf dem Boden.

    #Berlin #Wedding #Swakopmunder_Straße #Afrikanische_Straße #Petersallee #Rehberge #Dauerkolonie_Togo #Stadtführung #Deutsch-Ostafrika #Tansania #Kolonialismus

  • Dualastraße
    https://m.kauperts.de/Strassen/Dualastrasse-13351-Berlin

    Plan
    https://www.openstreetmap.org/way/4603231

    PLZ 13351
    Ortsteil Wedding
    ÖPNV Zone B Bus 221
    Verlauf von Senegalstraße bis Afrikanische Straße
    Falk Planquadrat G 13
    Zuständigkeiten
    Geschichte
    Geschichte — Dualastraße Alter Bezirk Wedding
    Name seit 6.7.1927

    Info

    Duala, Hauptort und Hafenstadt der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun.

    Heute ist Duala die größte Hafenstadt der Republik Kamerun. Am 11.7.1884 traf der von Bismarck entsandte Reichskommissar Gustav Nachtigal an der Kamerunküste ein und schloß mit einigen Stammeshäuptlingen sogenannte Schutzverträge. Drei Tage später proklamierte der Kolonialpolitiker die deutsche „Schutzherrschaft“ über Kamerun. Der Duala-Stamm wehrte sich, und ein kaiserliches Marinekorps setzte im Dezember des Jahres Dörfer in Brand und richtete unter den Einwohnern ein blutiges Gemetzel an, womit der Widerstand vorerst gebrochen war. Die Großmächte Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien handelten hier ihre Einflußgebiete aus. Während des Ersten Weltkriegs eroberten französische und britische Truppen die deutsche Kolonie, die 1919 zum französischen Mandatsgebiet erklärt wurde. Der Begriff Duala steht zugleich für einen Bantustamm, dessen Angehörige sich vor allem als Waldlandpflanzer, Fischer und Händler betätigten.

    Vorher Straße Nr. 111 des Bebauungsplanes. Die Straße liegt im Afrikanischen Viertel.

    #Dualastraße #Berlin #Wedding #Senegalstraße #Afrikanische_Straße #Kamerun #Geschichte #Kolonialismus #Afrika

  • ’Cleansed by the Torah’: Why These #Afrikaners Converted to Judaism and Moved to Israel - Israel News - Haaretz.com
    https://www.haaretz.com/israel-news/2021-09-30/ty-article/.highlight/cleansed-by-the-torah-why-these-afrikaners-became-jews-and-moved-to-israel/0000017f-e2bb-d9aa-afff-fbfb151f0000

    Septembre 2021

    From a former Pentecostal pastor to entire families, a growing number of Afrikaners are converting to Orthodox Judaism and swapping South Africa for Israel – and, in many cases, West Bank settlements

    #apartheid #vitrine_de_la_jungle

  • #Allemagne : une nouvelle place au nom du résistant camerounais #Rudolf_Douala_Manga_Bell

    Une troisième place au nom de Rudolf Douala Manga Bell, résistant camerounais à la colonisation allemande, a été inaugurée en Allemagne, à #Aalen, le 1er juillet dernier. Une #pétition circule auprès des autorités allemandes pour la #réhabilitation de Rudolf Douala Manga Bell et de #Ngosso_Din.

    Rudolf Douala Manga Bell fut l’ancien roi du clan Bell du peuple Douala au Cameroun pendant la période coloniale allemande. Pour avoir tenté de fédérer les communautés contre le colonisateur, il fut pendu « pour haute trahison » le 8 août 1914 à Douala avec son secrétaire Ngosso Din.

    #Jean-Pierre_Félix_Eyoum, membre de la famille et installé en Allemagne depuis un demi-siècle, travaille depuis trente ans sur cette histoire. La place Manga Bell de Aalen a été inaugurée en présence des représentants des autorités du Cameroun. Avant cela, une place a été inaugurée à #Ulm en octobre, une autre à #Berlin en décembre.

    Jean-Pierre Félix Eyoum a déposé il y a un an une pétition auprès des autorités allemandes pour la réhabilitation de Rudolf Douala Manga Bell et Ngosso Din. Pourquoi une place à Aalen ? Parce que ce fut la ville d’accueil de Roudolf Douala Manga Bell, quand il vient apprendre l’allemand à 16/17 ans en 1891 en Allemagne raconte Jean-Pierre Félix Eyoum, au micro de Amélie Tulet, de la rédaction Afrique.

    La demande de réhabilitation de Rudolf Douala Manga Bell et Ngosso Din, figures de la #résistance contre la #colonisation_allemande, est examinée au Bundestag allemand. Avant sa visite en octobre dernier au Cameroun, la ministre adjointe aux Affaires étrangères allemande avait déclaré : « la peine capitale prononcée contre le roi Rudolf Douala Manga Bell en 1914 est un parfait exemple d’#injustice_coloniale ».

    https://amp.rfi.fr/fr/afrique/20230709-allemagne-une-nouvelle-place-au-nom-du-r%C3%A9sistant-camerounais-r

    #Cameroun #toponymie #toponymie_politique #décolonial #toponymie_décoloniale #colonialisme #mémoire #noms_de_rue

    ping @cede @_kg_ @reka

    • Le #martyr camerounais Rudolf Douala Manga Bell a désormais sa place à Berlin

      Après Ulm, Berlin est la deuxième ville allemande à avoir une rue ou une place du nom de Rudolf Douala Manga Bell, ce roi camerounais, figure de la résistance face aux colonisateurs.

      Le gris et le froid berlinois n’ont pas douché l’enthousiasme de la foule. Et pour cause : la place Gustav Nachtigal, du nom du colonisateur qui hissa le drapeau allemand sur le Cameroun, n’existe plus ; elle s’appelle désormais place Rudolf et Emily Douala Manga Bell.

      Rudolf Douala Manga Bell, c’est ce roi devenu héros national pour avoir osé défier le colonisateur allemand et qui fut exécuté en 1914. « Il s’était opposé à certains plans du gouvernement allemand colonial qui essayait de déposséder les gens, de leur prendre leurs terrains... et évidemment, ça n’a pas plu aux Allemands », raconte Jean-Pierre Félix Eyum, l’un de ses descendants. Emily Douala Manga Bell, l’épouse de Rudolf, fut quant à elle l’une des premières Camerounaises à avoir été scolarisées.
      « Un message d’espoir »

      Mais si Rudolf Douala Manga Bell a maintenant une place à son nom à Berlin, il n’est pas totalement réhabilité, ce qu’attend désormais Jean-Pierre Félix Eyum. « J’attends que le gouvernement allemand prononce enfin ces mots-là : "Nous sommes désolés d’avoir fait ce que nous avons fait". C’est cela que j’appelle réhabiliter Rudolf Douala Manga Bell », indique-t-il. Il se dit optimiste à ce sujet. Il a récemment déposé une pétition dans ce sens au Parlement allemand.

      L’actuel roi de Douala, Jean-Yves Eboumbou Douala Manga Bell, voit quant à lui dans cette cérémonie en l’honneur de son ancêtre « un symbole extraordinairement important de reconnaissance d’une situation qui a été déplorable en son temps ». « Un message d’espoir », dit-il. Cette inauguration est en tout cas une nouvelle étape dans la reconnaissance très récente par l’Allemagne de son passé colonial. Un passé longtemps éclipsé par les crimes commis par le régime nazi durant la Seconde Guerre mondiale.

      https://www.rfi.fr/fr/afrique/20221202-le-martyr-camerounais-rudolf-douala-manga-bell-a-d%C3%A9sormais-sa-plac

    • L’Allemagne inaugure une place Rudolf Douala Manga Bell en hommage au martyr camerounais

      Pour la première fois sur le sol allemand, une place au nom de Rudolf Douala Manga Bell a été inaugurée le 7 octobre, dans une tentative allemande de regarder son passé de colonisateur du Cameroun. Cela à Ulm, dans le sud de l’Allemagne, où le roi Rudolf Douala Manga Bell avait étudié le droit à la fin du XIXe siècle, avant de rentrer au Cameroun, où il fut ensuite exécuté par l’administration allemande pour avoir tenté de fédérer des communautés camerounaises contre les colons.

      Au Cameroun, son nom est dans tous les manuels scolaires : Rudolf Douala Manga Bell était un roi, le roi du clan Bell au sein du peuple Douala. Celui-ci était établi depuis des générations sur la côte Atlantique, au bord de l’estuaire du Wouri, où se trouve l’actuelle ville de Douala, capitale économique du Cameroun.

      C’est son père, le roi Auguste Douala Ndumbe Bell, qui l’envoie étudier en Allemagne pour qu’il maîtrise la langue de ceux dont la présence augmente sur la côte, avec l’arrivée de missionnaires puis l’installation de comptoirs pour le commerce.

      Mais quelques années après le retour de Rudolf Douala Manga Bell au Cameroun, le gouvernement colonial allemand remet en cause le traité de protectorat signé avec les chefs Douala. Le texte stipule que la terre appartient aux natifs, mais le gouverneur allemand veut alors déplacer les populations.

      Rudolf Douala Manga Bell s’y oppose, d’abord de façon légaliste, allant jusqu’au Parlement allemand plaider la cause de son peuple, avant de se résoudre à tenter de fédérer les autres communautés du Cameroun contre le colonisateur allemand. Mais il est arrêté en mai 1914, jugé et condamné en un seul jour. Il est pendu le 8 août 1914 avec son lieutenant pour « haute trahison ».

      Le Cameroun avait été sous domination allemande d’abord, avant d’être placé sous les mandats britannique et français après la Première guerre mondiale.
      Les descendants de la figure camerounaise appellent à la réhabilitation de son image par l’Allemagne

      Les descendants du roi Rudolf Douala Manga Bell attendent notamment sa réhabilitation par les autorités allemandes, pour laver son nom. Un des combats que mène notamment son arrière-petite-fille, la Princesse Marylin Douala Manga Bell qui constate que les choses bougent en Allemagne depuis le milieu des années 2010.

      https://www.rfi.fr/fr/afrique/20221025-l-allemagne-inaugure-une-place-rudolf-duala-manga-bell-en-hommage-au-ma

  • Un quartier de #Berlin rebaptise des lieux avec les noms de résistants africains à la #colonisation

    Une rue et une #place portant le nom de personnalités phares du colonialisme allemand ont été débaptisées, début décembre, dans le quartier de #Wedding. Elles ont désormais le nom de résistants ayant œuvré, au début du XXe siècle, contre l’action de l’Allemagne en Afrique.

    “Fini d’honorer les dirigeants de la colonisation.” Comme le rapporte le Tagesspiegel, plusieurs lieux du “quartier africain” de Berlin ont été rebaptisés, dans le cadre d’une initiative menée par les autorités locales. “L’ancienne place #Nachtigal est devenue la place #Manga-Bell ; et la rue #Lüderitz, la rue #Cornelius-Fredericks”, détaille le titre berlinois. Le tout au nom du “travail de mémoire” et du “#décolonialisme”.

    #Gustav_Nachtigal et #Adolf_Lüderitz, dont les noms ornaient jusqu’à présent les plaques du quartier, avaient tous deux “ouvert la voie au colonialisme allemand”. Ils ont été remplacés par des personnalités “qui ont été victimes de ce régime injuste”.

    À savoir Emily et Rudolf Manga Bell, le couple royal de Douala qui s’est opposé à la politique d’expropriation des terres des autorités coloniales allemandes au #Cameroun, et Cornelius Fredericks, résistant engagé en faveur du peuple des #Nama, avant d’être emprisonné et tué dans le camp de concentration de #Shark_Island, dans l’actuelle #Namibie.

    “Indemnisation symbolique”

    “Les noms des rues du quartier africain ont fait polémique pendant plusieurs années”, assure le journal berlinois. Lorsqu’en 2018 l’assemblée des délégués d’arrondissement de ce quartier, Wedding, dans l’arrondissement de #Berlin-Mitte, avait proposé pour la première fois de changer les noms de certains lieux, près de 200 riverains étaient montés au créneau, critiquant notamment le coût de la mesure. Ils assuraient par ailleurs qu’“on ne peut pas faire disparaître l’histoire des plaques de rue”.

    Mais les associations des différentes diasporas africaines, elles, considèrent que les changements de noms sont importants, dans un pays “où les crimes du colonialisme allemand ne sont pas éclaircis systématiquement”. L’Empire allemand a en effet été responsable de diverses atrocités commises pendant sa courte période coloniale – comme le génocide des Héréro et des Nama, entre 1904 et 1908, dans ce que l’on appelait à l’époque le “Sud-Ouest africain allemand” et qui correspond aujourd’hui à la Namibie.

    Cet épisode de l’histoire n’a été reconnu par l’Allemagne qu’en mai 2021, rappellent les organisations décoloniales d’outre-Rhin. “Elles demandent de nouveaux noms de rue à titre d’indemnisation symbolique pour les victimes, mais également à titre éducatif.”

    https://www.courrierinternational.com/article/memoire-un-quartier-de-berlin-rebaptise-des-lieux-avec-les-no

    #toponymie #toponymie_politique #colonialisme #résistance #noms_de_rue #rebaptisation #colonialisme_allemand #Allemagne_coloniale #Allemagne #toponymie_coloniale #mémoire

    ping @cede @nepthys

    • Keine Ehre für Kolonialherren in Berlin: Straßen im Afrikanischen Viertel werden umbenannt

      Aus dem Nachtigalplatz wird am Freitag der Manga-Bell-Platz und aus der Lüderitzstraße die Cornelius-Fredericks-Straße. Anwohner hatten gegen die Umbenennung geklagt.

      Nach jahrelangen Protesten werden ein Platz und eine Straße im Afrikanischen Viertel in Wedding umbenannt. Aus dem bisherigen Nachtigalplatz wird der Manga-Bell-Platz und aus der Lüderitzstraße die Cornelius-Fredericks-Straße.

      „Straßennamen sind Ehrungen und Teil der Erinnerungskultur“, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne). Daher sei es eine wichtige Aufgabe, Namen aus dem Berliner Straßenbild zu tilgen, die mit Verbrechen der Kolonialzeit im Zusammenhang stehen.

      Gustav Nachtigal und Adolf Lüderitz waren Wegbereiter des deutschen Kolonialismus, der im Völkermord an den Herero und Nama gipfelte. An ihrer Stelle sollen nun Menschen geehrt werden, die Opfer des deutschen Unrechtsregimes wurden.

      Das Königspaar Emily und Rudolf Duala Manga Bell setzte sich nach anfänglicher Kooperation mit deutschen Kolonialautoritäten gegen deren Landenteignungspolitik zur Wehr. Cornelius Fredericks führte den Widerstandskrieg der Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutige Namibia, an. Er wurde 1907 enthauptet und sein Schädel zur „Erforschung der Rassenüberlegenheit“ nach Deutschland geschickt und an der Charité aufbewahrt.

      Über die Straßennamen im Afrikanischen Viertel wurde viele Jahre gestritten. Im April 2018 hatte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte nach langem Hin und Her beschlossen, den Nachtigalplatz, die Petersallee und die Lüderitzstraße umzubenennen. Dagegen hatten 200 Gewerbetreibende sowie Anwohnende geklagt und die Namensänderungen bis jetzt verzögert. Im Fall der Petersallee muss noch über eine Klage entschieden werden.

      Geschichte könne nicht überall von Straßenschildern getilgt werden, argumentieren die Gegner solcher Umbenennungen. Denn konsequent weitergedacht: Müsste dann nicht sehr vielen, historisch bedeutenden Personen die Ehre verweigert werden, wie etwa dem glühenden Antisemiten Martin Luther?
      Klagen verzögern auch Umbenennung der Mohrenstraße

      Ein anderes viel diskutiertes Beispiel in Mitte ist die Mohrenstraße, deren Namen als rassistisch kritisiert wird. Auch hier verzögern Klagen die beschlossene Umbenennung. Gewerbetreibende argumentieren auch mit Kosten und Aufwand für Änderung der Geschäftsunterlagen.

      Vor allem afrodiasporische und solidarische Organisationen wie der Weddinger Verein Eoto und Berlin Postkolonial kämpfen für die Straßenumbenennungen. Sie fordern sie als symbolische Entschädigung für die Opfer, aber auch als Lernstätte. Denn bis heute fehlt es oft an Aufklärung über die deutschen Verbrechen. Die Debatte darüber kam erst in den letzten Jahren in Gang.

      Wenn am Freitag ab 11 Uhr die neuen Straßenschilder enthüllt werden, sind auch die Botschafter Kameruns und Namibias sowie König Jean-Yves Eboumbou Douala Bell, ein Nachfahre des geehrten Königspaares, dabei. Die Straßenschilder werden mit historischen Erläuterungen versehen. (mit epd)

      https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/keine-ehre-fur-kolonialherren-in-berlin-strassen-im-afrikanischen-viert

    • Benannt nach Kolonialverbrechern: #Petersallee, Nachtigalplatz - wenn Straßennamen zum Problem werden

      Die #Mohrenstraße in Berlin wird umbenannt. Im Afrikanischen Viertel im Wedding dagegen wird weiter über die Umbenennung von Straßen gestritten.

      Die Debatte über den Umgang mit kolonialen Verbrechen, sie verläuft entlang einer Straßenecke im Berliner Wedding. Hier, wo die Petersallee auf den Nachtigalplatz trifft, wuchert eine wilde Wiese, ein paar Bäume werfen kurze Schatten, an einigen Stellen bricht Unkraut durch die Pflastersteine des Bürgersteigs. Kaum etwas zu sehen außer ein paar Straßenschildern. Doch um genau die wird hier seit Jahren gestritten.

      Am Mittwoch hat die Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte beschlossen, die Mohrenstraße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umzubenennen, nach einem widerständigen afrikanischen Gelehrten. Im gleichen Bezirk hat die Organisation „Berlin Postkolonial“ in dieser Woche ein Informationszentrum zur deutschen Kolonialgeschichte in der Wilhelmstraße eröffnet – in den kommenden vier Jahren soll es von Erinnerungsort zu Erinnerungsort ziehen.

      Das Zentrum ist die erste speziell dem Thema gewidmete öffentliche Anlaufstelle in der Stadt.

      Andernorts aber kämpft man seit Jahren nach wie vor erfolglos für eine Umbenennung von Straßennamen mit Bezügen zur Kolonialzeit. In ganz Deutschland gibt es noch immer mehr als 150 – im Berliner Wedding treten sie besonders geballt im sogenannten Afrikanischen Viertel auf. Orte wie die Petersallee, der Nachtigalplatz und die Lüderitzstraße. Orte, die nach deutschen Kolonialverbrechern benannt sind.
      #Carl_Peters wurde wegen seiner Gewalttaten „blutige Hand“ genannt. Gustav Nachtigal unterwarf die Kolonien Togo, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika.

      Carl Peters (1856–1918) war die treibende Kraft hinter der Gründung der ehemaligen deutschen Kolonie #Deutsch-Ostafrika, seine Gewalttätigkeit brachte ihm die Spitznamen „Hänge-Peters“ und „blutige Hand“ ein. Gustav Nachtigal (1834– 1885) nahm eine Schlüsselrolle ein bei der Errichtung der deutschen Herrschaft über die drei westafrikanischen Kolonien Togo, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia. Und der Bremer Kaufmann Adolf Eduard Lüderitz (1834–1886) gilt als der Mann, der das deutsche Kolonialreich mit einem betrügerischen Kaufvertrag in Gang setzte.

      Eine Ehrung für außergewöhnliche Leistungen

      Straßennamen sollen eine besondere Ehrung darstellen, sie sollen an Menschen erinnern, die außergewöhnlich Gutes geleistet haben. Das deutsche Kolonialreich aufgebaut zu haben, fällt nicht mehr in diese Kategorie. Aus diesem Grund wurden in der Geschichte der Bundesrepublik bislang allein 19 Straßen umbenannt, die Carl Peters im Namen trugen. Das erste Mal war das 1947 in Heilbronn. Der aktuellste Fall findet sich 2015 in Ludwigsburg. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus und dem der DDR hat man im großen Stil Straßen umbenannt, die als Würdigung problematischer Personen galten.

      Im Wedding ist wenig passiert, in der Welt zuletzt viel. Die Ermordung des schwarzen US-Amerikaners George Floyd hat Proteste ausgelöst, weltweit. Gegen Rassismus, gegen Polizeigewalt. Aber auch gegen die noch immer präsenten Symbole des Kolonialismus, dem diese Ungerechtigkeiten, diese Unterdrückungssysteme entspringen. Im englischen Bristol stürzten Demonstranten die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston von ihrem Sockel und versenkten sie im Hafenbecken.

      „Krieg den Palästen“

      Ein alter Gewerbehof in Kreuzberg unweit des Landwehrkanals, Sommer 2019. Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, sitzt an seinem Schreibtisch in einem Co-Working-Space. Um ihn herum Bücher, Flyer. Hinter Della lehnen zwei große Plakate. Auf dem einen steht: „Black Lives Matter“. Auf dem anderen: „Krieg den Palästen“. Ein paar Meter über Dellas Kopf zieht sich eine großformatige Bildergalerie durch die ganze Länge des Raums. Fotos von Schwarzen Menschen, die neue Straßenschilder über die alten halten.

      „Die kolonialen Machtverhältnisse wirken bis in die Gegenwart fort“, sagt Della. Weshalb die Querelen um die seit Jahren andauernde Straßenumbenennung im Wedding für ihn auch Symptom eines viel größeren Problems sind: das mangelnde Bewusstsein und die fehlende Bereitschaft, sich mit der deutschen Kolonialvergangenheit auseinanderzusetzen. „Die Leute haben Angst, dieses große Fass aufzumachen.“

      Denn wer über den Kolonialismus von damals spreche, der müsse auch über die Migrations- und Fluchtbewegungen von heute reden. Über strukturellen Rassismus, über racial profiling, über Polizeigewalt, darüber, wo rassistische Einordnungen überhaupt herkommen.

      Profiteure der Ausbeutung

      „Deutsche waren maßgeblich am Versklavungshandel beteiligt“, sagt Della. In Groß Friedrichsburg zum Beispiel, an der heutigen Küste Ghanas, errichtete Preußen schon im 17. Jahrhundert ein Fort, um von dort aus unter anderem mit Sklaven zu handeln. „Selbst nach dem sogenannten Verlust der Kolonien hat Europa maßgeblich von der Ausbeutung des Kontinents profitiert, das gilt auch für Deutschland“, sagt Della.

      Viele Menschen in diesem Land setzen sich aktuell zum ersten Mal mit dem Unrechtssystem des Kolonialismus auseinander und den Privilegien, die sie daraus gewinnen. Und wenn es um Privilegien geht, verhärten sich schnell die Fronten. Weshalb aus einer Debatte um die Umbenennung von kolonialen Straßennamen in den Augen einiger ein Streit zwischen linkem Moralimperativ und übervorteiltem Bürgertum wird. Ein Symptom der vermeintlichen Empörungskultur unserer Gegenwart.

      Ein unscheinbares Café im Schatten eines großen Multiplexkinos, ebenfalls im Sommer 2019. Vor der Tür schiebt sich der Verkehr langsam die Müllerstraße entlang, dahinter beginnt das Afrikanische Viertel. Drinnen warten Johann Ganz und Karina Filusch, die beiden Sprecher der Initiative Pro Afrikanisches Viertel.
      Die Personen sind belastet, aber die Namen sollen bleiben

      Ganz, Anfang 70, hat die Bürgerinitiative 2010 ins Leben gerufen. Sie wünschen sich eine Versachlichung. Er nennt die betreffenden Straßennamen im Viertel „ohne Weiteres belastet“, es sei ihm schwergefallen, sie auf Veranstaltungen zu verteidigen. Warum hat er es dennoch getan?

      Seine Haltung damals: Die Personen sind belastet, aber die Straßennamen sollten trotzdem bleiben.

      „Da bin ich für die Bürger eingesprungen“, sagt Ganz, „weil die das absolut nicht gewollt haben.“ Und Filusch ergänzt: „Weil sie nicht beteiligt wurden.“

      Allein, das mit der fehlenden Bürgerbeteiligung stimmt so nicht. Denn es gab sie – obwohl sie im Gesetz eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Für die Benennung von Straßen sind die Bezirksverwaltungen zuständig. Im Falle des Afrikanischen Viertels ist es das Bezirksamt Mitte. Dort entschied man, den Weg über die Bezirksverordnetenversammlung zu gehen.
      Anwohner reichten 190 Vorschläge ein

      In einem ersten Schritt bat man zunächst die Anwohner, Vorschläge für neue Namen einzureichen, kurze Zeit später dann alle Bürger Berlins. Insgesamt gingen etwa 190 Vorschläge ein, über die dann eine elfköpfige Jury beriet. In der saß neben anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren auch Tahir Della, als Vertreter der Schwarzen Community. Nach Abstimmung, Prüfung, weiteren Gutachten und Anpassungen standen am Ende die neuen Namen fest, die Personen ehren sollen, die im Widerstand gegen die deutsche Kolonialmacht aktiv waren.

      Die #Lüderitzstraße soll in Zukunft #Cornelius-Fredericks-Straße heißen, der Nachtigalplatz in Manga-Bell-Platz umbenannt werden. Die Petersallee wird in zwei Teilstücke aufgeteilt, die #Anna-Mungunda-Allee und die #Maji-Maji-Allee. So der Beschluss des Bezirksamts und der Bezirksverordnetenversammlung im April 2018. Neue Straßenschilder hängen aber bis heute nicht.

      Was vor allem am Widerstand der Menschen im Viertel liegt. Mehrere Anwohner haben gegen die Umbenennung geklagt, bis es zu einer juristischen Entscheidung kommt, können noch Monate, vielleicht sogar Jahre vergehen.

      Eine Generation will endlich gehört werden

      Auf der einen Seite ziehen sich die Prozesse in die Länge, auf der anderen steigt die Ungeduld. Wenn Tahir Della heute an die jüngsten Proteste im Kontext von „Black Lives Matter“ denkt, sieht er vor allem auch eine jüngere Generation, die endlich gehört werden will. „Ich glaube nicht, dass es gleich nachhaltige politische Prozesse in Gang setzt, wenn die Statue eines Versklavungshändlers im Kanal landet“, sagt Della, „aber es symbolisiert, dass die Leute es leid sind, immer wieder sich und die offensichtlich ungerechten Zustände erklären zu müssen.“

      In Zusammenarbeit mit dem Berliner Peng-Kollektiv, einem Zusammenschluss von Aktivisten aus verschiedenen Bereichen, hat die Initiative kürzlich eine Webseite ins Leben gerufen: www.tearthisdown.com/de. Dort findet sich unter dem Titel „Tear Down This Shit“ eine Deutschlandkarte, auf der alle Orte markiert sind, an denen beispielsweise Straßen oder Plätze noch immer nach Kolonialverbrechern oder Kolonialverbrechen benannt sind. Wie viel Kolonialismus steckt im öffentlichen Raum? Hier wird er sichtbar.

      Bemühungen für eine Umbenennung gibt es seit den Achtzigerjahren

      Es gibt viele Organisationen, die seit Jahren auf eine Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Unrecht des Kolonialismus drängen. Zwei davon sitzen im Wedding, im sogenannten Afrikanischen Viertel: EOTO, ein Bildungs- und Empowerment-Projekt, das sich für die Interessen Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland einsetzt, und Berlin Postkolonial.

      Einer der Mitbegründer dieses Vereins ist der Historiker Christian Kopp. Zusammen mit seinen Kollegen organisiert er Führungen durch die Nachbarschaft, um über die Geschichte des Viertels aufzuklären. Denn Bemühungen, die drei Straßen umzubenennen, gibt es schon seit den achtziger Jahren.

      Kopp erzählt auch von der erfolgreichen Umbenennung des Gröbenufers in Kreuzberg im Jahr 2010, das seitdem den Namen May-Ayim-Ufer trägt. „Vor zehn Jahren wollte niemand über Kolonialismus reden“, sagt Kopp. Außer man forderte Straßenumbenennungen. „Die Möglichkeit, überhaupt erst eine Debatte über Kolonialismus entstehen zu lassen, die hat sich wohl vor allem durch unsere Umbenennungsforderungen ergeben.“

      Rassismus und Raubkunst

      2018 haben sich CDU und SPD als erste deutsche Bundesregierung überhaupt die „Aufarbeitung des Kolonialismus“ in den Koalitionsvertrag geschrieben. Auch die rot-rot-grüne Landesregierung Berlins hat sich vorgenommen, die Rolle der Hauptstadt in der Kolonialzeit aufzuarbeiten.

      Es wird öffentlich gestritten über das koloniale Erbe des Humboldt-Forums und dem Umgang damit, über die Rückgabe von kolonialer Raubkunst und die Rückführung von Schädeln und Gebeinen, die zu Zwecken rassistischer Forschung einst nach Deutschland geschafft wurden und die bis heute in großer Zahl in Sammlungen und Kellern lagern.

      Auch die Initiative Pro Afrikanisches Viertel hat ihre Positionen im Laufe der vergangenen Jahre immer wieder verändert und angepasst. War man zu Beginn noch strikt gegen eine Umbenennung der Straßen, machte man sich später für eine Umwidmung stark, so wie es 1986 schon mit der Petersallee geschehen ist. Deren Name soll sich nicht mehr auf den Kolonialherren Carl Peters beziehen, sondern auf Hans Peters, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Mitglied des Kreisauer Kreises.

      Straßen sollen vorzugsweise nach Frauen benannt werden

      Heute ist man bei der Initiative nicht mehr für die alten Namen. Für die neuen aber auch nicht wirklich. Denn diese würden nicht deutlich genug im Kontext deutscher Kolonialgeschichte stehen, sagt Karina Filusch, Sprecherin der Initiative. Außerdem würden sie sich nicht an die Vorgabe halten, neue Straßen vorzugsweise nach Frauen zu benennen.

      An Cornelius Fredericks störe sie der von den „Kolonialmächten aufoktroyierte Name“. Und Anna Mungunda habe als Kämpferin gegen die Apartheid zu wenig Verbindung zum deutschen Kolonialismus. Allgemein wünsche sie sich einen Perspektivwechsel, so Filusch.

      Ein Perspektivwechsel weg von den weißen Kolonialverbrechern hin zu Schwarzen Widerstandskämpfern, das ist das, was Historiker Kopp bei der Auswahl der neuen Namen beschreibt. Anna Mungunda, eine Herero-Frau, wurde in Rücksprache mit Aktivisten aus der Herero-Community ausgewählt. Fredericks war ein Widerstandskämpfer gegen die deutsche Kolonialmacht im heutigen Namibia.
      Bezirksamt gegen Bürger? Schwarz gegen Weiß?

      Für die einen ist der Streit im Afrikanischen Viertel eine lokalpolitische Auseinandersetzung zwischen einem Bezirksamt und seinen Bürgern, die sich übergangen fühlen. Für die anderen ist er ein Symbol für die nur schleppend vorankommende Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte.

      Wie schnell die Dinge in Bewegung geraten können, wenn öffentlicher Druck herrscht, zeigte kürzlich der Vorstoß der Berliner Verkehrsbetriebe. Angesichts der jüngsten Proteste verkündete die BVG, die U-Bahn-Haltestelle Mohrenstraße in Glinkastraße umzutaufen.

      Ein Antisemit, ausgerechnet?

      Der Vorschlag von Della, Kopp und ihren Mitstreitern war Anton-W.-Amo- Straße gewesen, nach dem Schwarzen deutschen Philosophen Anton Wilhelm Amo. Dass die Wahl der BVG zunächst ausgerechnet auf den antisemitischen russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka fiel, was viel Kritik auslöste, offenbart für Della ein grundsätzliches Problem: Entscheidungen werden gefällt, ohne mit den Menschen zu reden, die sich seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen.

      Am Dienstag dieser Woche ist der Berliner Senat einen wichtigen Schritt gegangen: Mit einer Änderung der Ausführungsvorschriften zum Berliner Straßengesetz hat er die Umbenennung umstrittener Straßennamen erleichtert. In der offiziellen Mitteilung heißt es: „Zukünftig wird ausdrücklich auf die Möglichkeit verwiesen, Straße umzubenennen, wenn deren Namen koloniales Unrecht heroisieren oder verharmlosen und damit Menschen herabwürdigen.“

      https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/petersallee-nachtigalplatz-wenn-strassennamen-zum-problem-werden-419073

  • A Genève, une sépulture théâtrale pour les victimes du colonialisme allemand

    Dans « #Vielleicht », l’acteur #Cédric_Djedje met en lumière le combat d’activistes berlinois pour que les rues du « #quartier_africain » de la capitale allemande changent de nom. Au Grütli, ce spectacle touche souvent juste, malgré des raccourcis discutables.

    Antigone est leur sœur. Comme l’héroïne de Sophocle, les comédiens afro-descendants Cédric Djedje et #Safi_Martin_Yé aspirent à rendre leur dignité aux morts, à ces dizaines de milliers de #Hereros et de #Namas exterminés en #Namibie par les Allemands entre 1904 et 1908. Un #génocide, reconnaissaient les autorités de Berlin au mois de mai 2021.

    Au Grütli à Genève, avant le Théâtre de Vidy et le Centre de culture ABC à La Chaux-de-Fonds, Cédric Djedje – à l’origine du spectacle – et Safi Martin Yé offrent une sépulture symbolique à ces oubliés de l’Histoire. L’artiste a découvert cette tragédie lors d’un séjour prolongé à Berlin. Il en est revenu avec Vielleicht, plongée personnelle dans l’enfer du #colonialisme. Ce spectacle est militant, c’est sa force et sa limite. Il met en lumière l’inqualifiable, dans l’espoir d’une #réparation. Il ne s’embarrasse pas toujours de subtilité formelle ni intellectuelle dans son épilogue.

    Qu’est-ce que Vielleicht ? Un rituel d’abord, une enquête ensuite, avec le concours de l’historienne #Noémi_Michel. Les deux à la fois en vérité. Un geste poétique et politique. Cédric Djedje et Safi Martin Yé ne vous attendent pas dans l’agora qui sert de lice à leur dialogue. Ils s’affairent déjà autour d’un monticule de terre. Ils y enfouissent des bocaux vides, habitacles des âmes errantes, qui sait ? Vous vous asseyez en arc de cercle, tout près d’eux. En face, une feuille d’arbre géante servira d’écran. Dans le ciel, des cerfs-volants badinent. Dans l’air, une musique répand sa prière lancinante.

    Le poids des noms

    C’est beau et triste à la fois. Ecoutez Cédric Djedje. Il raconte ces semaines à arpenter le quartier berlinois de Wedding, l’« #Afrikanisches_Viertel », son étonnement quand il constate que très peu d’Africains y habitent, sa surprise devant les noms des rues, « #Togostrasse », « #Senegalstrasse « . Que proclame cette nomenclature ? Les appétits de conquête de l’empire allemand à la fin du XIXe siècle. Que masque-t-elle surtout ? Les exactions d’entrepreneurs occidentaux, avidité prédatrice incarnée par l’explorateur et marchand #Adolf_Lüderitz qui fait main basse en 1883 sur #Angra_Pequena, baie de la côte namibienne.

    Cédric Djedje rencontre des activistes allemands d’origine africaine qui se battent pour que les rues changent de nom. Il les a interviewés et filmés. Ce sont ces personnalités qui s’expriment à l’écran. Quarante ans qu’elles œuvrent pour que #Cornelius_Fredericks notamment, chef nama qui a osé défier les troupes impériales entre 1904 et 1907, soit honoré. Vielleicht est la généalogie d’un crime et un appel à une réparation. C’est aussi pour l’artiste un retour sur soi, lui qui est d’origine ivoirienne. Dans une séquence filmée, il demande à sa mère pourquoi elle ne lui a pas parlé le #bété, la #langue de ses ancêtres.

    Si le propos est souvent captivant, les deux insertions théâtrales, heureusement brèves, n’apportent rien, tant elles sont maladroites et outrées – trois minutes pour résumer la fameuse conférence de Berlin qui, entre la fin de 1884 et le début de 1885, a vu les puissances européennes se partager l’Afrique. Le théâtre militant va droit au but, quitte à parfois bâcler la matière ou à asséner des parallèles qui méritent d’être interrogés.

    Le naturaliste genevois Carl Vogt, dont les thèses reposent sur une vision raciste de l’homme hélas courante à l’époque, est-il ainsi comparable aux colonialistes allemands de la fin du XIXe ? Invitée surprise, une activiste genevoise l’affirme à la fin de la pièce, exigeant avec d’autres que le boulevard Carl-Vogt soit débaptisé – le bâtiment universitaire qui portait son nom le sera bientôt, annonçait le rectorat fin septembre. On peut le comprendre, mais le cas Vogt, qui est toujours au cœur d’un débat vif, mériterait en soi une pièce documentée. Toutes les situations, toutes les histoires ne se ressemblent pas. L’amalgame est la tentation de la militance. Exit la nuance. C’est la limite du genre.

    https://www.letemps.ch/culture/geneve-une-sepulture-theatrale-victimes-colonialisme-allemand
    #toponymie #toponymie_politique #colonialisme #Allemagne #colonialisme_allemand #Allemagne_coloniale #art_et_politique #théâtre #Berlin #noms_de_rues

    ping @_kg_ @cede

    • Vielleicht

      Nous arpentons quotidiennement les rues de notre ville, nous y croisons des noms d’hommes (le plus souvent…) qui nous sont totalement inconnus. Qui étaient-ils au fond ? Qu’ont-ils fait de leur vivant pour mériter que leur mémoire soit honorée par un boulevard, une avenue, une place ?
      Cédric Djedje s’est penché sur ces questions en vivant plusieurs mois à Berlin dans le quartier de Wedding, quartier dit « africain » ou Afrikaniches Viertel qui doit son surnom avec vingt-cinq noms de rue se rapportant au passé colonial allemand, lui rendant par là hommage à l’endroit même où vivent, en somme, les descendants des peuples colonisés.
      En s’intéressant aux fantômes de la colonisation dans l’espace urbain contemporain, le comédien s’est interrogé sur comment on s’attache à un espace, comment l’histoire coloniale résonne avec cet attachement et comment dialoguent Histoire et vécu intime et quotidien.
      En imaginant une performance où se mêleront dimensions documentaire et fictionnelle, à la convergence de plusieurs disciplines et en faisant coexister et se frictionner les temporalités, la compagnie Absent.e pour le moment ambitionne de créer un spectacle qui questionne les concepts d’Histoire et de restitution : que veut dire « restituer » ? Est-ce possible ? Et comment ?
      Entre histoire dite « grande » et sentiments personnels vécus par le créateur — lui-même afro-descendant — lors de son enquête, Vielleicht fera peut-être écho chez les spectatrices à l’heure de traverser la place ou le carrefour si souvent empruntés au sortir de chez soi.

      https://grutli.ch/spectacle/vielleicht

  • Nur drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen gehen auf das Konto ...
    https://diasp.eu/p/12956612

    Nur drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen gehen auf das Konto der Staaten Afrikas. Für die Menschen im globalen Süden sind die Folgen des Klimawandels aber schon heute ganz konkret – und teils lebensbedrohlich. Gleichzeitig bekommen die Stimmen dieser Betroffenen so gut wie kein Gehör, weder medial noch in den internationalen Verhandlungen. Der Tagesspiegel wird nun ein ganzes Jahr lang die afrikanische Umwelt- und Klima-Bewegung portraitieren, sehr begrüßenswert.(piqd) #Afrika #Klima https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/unerhoert-engagiert-klimaaktivistinnen-in-afrika

  • Sklaverei und Kolonialismus erhalten derzeit eine nie gekannte Aufm...
    https://diasp.eu/p/12363775

    Sklaverei und Kolonialismus erhalten derzeit eine nie gekannte Aufmerksamkeit in der deutschsprachigen Öffentlichkeit. #Afrika rückt dabei in seiner historischen Dimension, aber nicht in seiner Vielfalt in den Blick. Aber was ist „Afrika“ überhaupt, wenn nicht ein durch und durch koloniales Konzept? https://geschichtedergegenwart.ch/afrika

  • 60 Jahre Unabhängigkeit - Ein Grund zum Feiern für Madagaskar? | DW...
    https://diasp.eu/p/11265461

    60 Jahre Unabhängigkeit - Ein Grund zum Feiern für Madagaskar? | DW | 25.06.2020

    Armut und soziale Ungleichheit prägen den ostafrikanischen Inselstaat Madagaskar. Auch 60 Jahre nach der Unabhängigkeit von Frankreich fehlt es an Perspektiven und das Verhältnis zur Ex-Kolonialmacht könnte besser sein. 60 Jahre Unabhängigkeit - Ein Grund zum Feiern für Madagaskar? | DW | 25.06.2020 #Madagaskar #Unabhängigkeit #Kolonialismus #Frankreich #Afrika #AndryRajoelina #IndischerOzean

  • Agnes Reinhold – Kiezhaus Agnes Reinhold
    https://www.kiezhaus.org/ueberuns/agnes-reinhold

    Die folgenden Texte über das Leben und Wirken von Agnes Reinhold sind Auszüge aus der Broschüre „Agnes Reinhold, eine vergessene Kämpferin der anarchistischen Bewegung“, veröffentlicht durch die Gustav Landauer Denkmalinitiative.

    Über das Leben von Agnes Reinhold und ihrem Mann Hugo ist wenig bekannt. Agnes, mit Geburtsnamen Schlapsky, wurde am 30. Dezember 1859 in Kyritz geboren, ihr Mann Hugo am 1. April 1843 in Schrimm, dem heutigen Śrem in Woidwodschaft Großpolen.

    Sie gehörten somit zu den tausenden Zuwanderern, die im 19. Jahrhundert aus den ländlichen Regionen in die wachsende Industriemetropole Berlin zogen. In den Akten finden sich keine Hinweise auf Kinder des Paares. Im Jahre 1890 wohnten sie in der Seydelstraße 9 in der nördlichen Luisenstadt nahe dem Spittelmarkt. Hugo war ein Schneidermeister. In der Textilindustrie mit hohem Anteil an Heimarbeit waren Niedriglöhne und die überwiegende Beschäftigung ungelernter Frauen üblich.

    #Berlin #Afrikanische_Straße #anarchisme

  • Straßenumbenennung im Wedding: Der König ist tot, lang lebe der König! - taz.de
    http://www.taz.de/!5595917


    Rudolf Duala Manga Bell, König des Duala-Volkes im heutigen Kamerun, wurde 1914 von den deutschen Kolonialisten ermordet. Nach ihm soll der bisherige Nachtigalplatz in Wedding in Manga-Bell-Platz umbenannt werden

    Die Gegner der neuen Straßennamen frohlocken: Ein Brief ist aufgetaucht, in dem sich ein Kameruner König beschwert. Leider stimmt die Story nicht ganz.

    15. 5. 2019 von Susanne Memarnia - Die „Initiative Pro Afrikanisches Viertel“ (IPAV) gibt nicht auf. Seit der Bezirk Mitte vor gut einem Jahr die Umbenennung von drei nach deutschen Kolonialisten benannten Straßen im Wedding beschlossen hat, läuft die Ini, die anders als ihr Name vermuten lässt, von jeher gegen Umbenennungen ist, verbissen Sturm. Jeder Schritt der beteiligten Ämter, jede Nachricht wird zum Anlass genommen, über das angeblich „zutiefst undemokratische Verfahren“ zu lamentieren und den verantwortlichen PolitikerInnen Kolonialherren-Manier, Paternalismus und andere Schlechtigkeiten vorzuwerfen.

    Für die heutige Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat IPAV mal wieder „Einwohneranfragen“ gestellt. Dieses Mal drehen sie sich um einen Brief, den ein Großneffe des Königs Rudolf Duala Manga Bell, nach dem der Nachtigalplatz in Manga-Bell-Platz unbenannt werden soll, an den Vorsteher der BVV geschrieben hat. Der Absender, ein pensionierter Lehrer aus Bayern, schreibt, dass er dem aktuellen König von den Plänen des Bezirks telefonisch berichtet habe.

    Beim Gespräch darüber sei ihnen „ein für uns gravierender Fehler“ aufgefallen, schreibt der Großneffe. So sei der Name Manga Bell „eine Erfindung der Kolinialherren“, die seinerzeit für ihre afrikanischen Untertanen einen Familiennamen brauchten; der eigentliche Name des Königs sei Duala gewesen. Bei aller Freude über die geplante Umbenennung: Man bitte diese Änderung zu veranlassen. Der Brief schließt mit der Feststellung, der König würde sich freuen, zur Umbenennungsfeier eingeladen zu werden.

    Für die BI ist das selbstredend ein gefundenes Fressen: Ob jetzt die „Umbenennung der schon einmal umbenannten Umbenennung vorgesehen“ sei (man hatte bereits den Bell-Platz wegen Einsprüchen der Feuerwehr in Manga-Bell-Platz ändern müssen), will man nun in der BVV wissen? Ob der aktuelle König denn zur Feier eingeladen werde? Ob dessen Belehrung über „die fehlerhafte, nämlich auf Kolonialisten-Perspektive“ basierende Namensgebung Konsequenzen habe für die anderen Straßennamen?

    „Durch Boten – EILT!“
    Nun hat auch die Autorin dieser Zeilen diesen „brisanten“ Brief bekommen – in einem anonym abgegebenen Umschlag mit dem Hinweis „Durch Boten – EILT!“ Eilig ist die Sache allerdings weniger, wie ein kurzer Anruf beim Absender klärte. Er habe den Brief schon im März geschrieben, sagt der Großneffe des 1914 von den Deutschen ermordeten Königs. Die Sache sei für ihn auch längst erledigt.

    Ach, so schnell? Ja, beteuert der Bayer. Der (am Umbenennungsprozess beteiligte) Verein Africavenir habe ihn angerufen und die Zusage gegeben, dass ein Schild über den Namensgeber des Manga-Bell-Platzes und die „kolonialistische Erfindung des Namens“ informieren werde. Und weil sie die Umbenennung grundsätzlich „natürlich befürworten“, hätten der aktuelle König und er diesen Kompromiss akzeptiert, „um die ganze Sache nicht zu gefährden“. Die Berliner hätten ihm erklärt, dass es ohnehin noch dauern werde mit den neuen Namen.

    In der Tat: Der Bezirk muss in den kommenden Monaten erst einmal zu den rund 1.200 Widersprüchen von 400 Einzelpersonen gegen die insgesamt drei Umbenennungen Stellung nehmen. Wo er ablehnt, dürfte es Klagen hageln, dafür wird IPAV schon sorgen. Das ganze Verfahren werde wohl noch Jahre dauern, sagte kürzlich Bezirksbürgermeister Stephan Dassel (Grüne).

    Cui bono?

    Zurück zum Großneffen: Der erklärt glaubwürdig, dass er voriges Wochenende nicht in Berlin war und seinen zwei Monate alten Brief auch nicht bei der taz abgegeben hat. Aber wer dann? Wem würde es nützen, wenn Berliner Medien Artikel schreiben mit Überschriften wie „König Douala Bell kritisiert Straßenumbenennung“, wie es der Tagesspiegel Checkpoint am Mittwoch dann wirklich tat?

    Anruf bei der Initiative Pro Afrikanisches Viertel. Nein, sie könne nicht sagen, wer den Brief der taz gebracht habe, erklärt Sprecherin Karina Filusch – und setzt hinzu: wenn derjenige das nicht möchte. Hmm…

    So gibt es am Ende dieser Geschichte zwar keinen Skandal mehr, den einige offenkundig wollten. Dafür sitzt in Bayern nun ein Mann, der, wie er sagt, „Angst hat, dass mein Brief den Gegnern der Umbenennung in die Hände spielt.“ Der IPAV dürfte das egal sein: Schließlich schwingt sie sich gerne ungefragt zu Fürsprechern afrikanischer Interessen auf.

    Erst kürzlich sagte Filusch in der Berliner Zeitung als Argument gegen die Umbenennungen, auch Berliner „mit afrikanischem Hintergrund mögen es nicht, in die Sonderrolle von Opfern gedrängt zu werden“. Was in Einzelfällen stimmen mag, insgesamt aber natürlich ein Affront gegenüber den vielen politisch organisierten Schwarzen ist, die sich seit Jahren für die Umbenennung von Straßen mit kolonialen Unrechtsbezügen engagieren.

    Zum Schluss noch eine gute Nachricht (von der Gruppe Berlin Postkolonial): Der König wird selbstverständlich eingeladen! Nur das Datum für die große Umbenennungsparty steht noch nicht.

    #Berlin #Wedding #Afrikanisches_Viertel #Straßenumbenennung

  • The creeping spectre of “white genocide”. The conspiracy theory that was once contained to South Africa is spreading worldwide.

    Founded in 2016, and with more than 186,000 members, #Afriforum focuses on the preservation of #Afrikaner rights. Two of its leaders are currently on tour in the U.S. — first stop Texas — campaigning to raise awareness about what they describe as “racist theft” (otherwise known as land expropriation), and farm murders. Pieter Du Toit, the editor-in-chief for HuffPost South Africa, noted earlier this month that while the group has not made public the list of people or media outlets they are meeting with, the issues they are raising have recently been taken up by #Ann_Coulter and #Alex_Jones.

    https://theoutline.com/post/4486/the-creeping-spectre-of-white-genocide?zd=5&zi=vj6thlgm
    #Afrique_du_sud #génocide_des_blancs #racisme #xénophobie

  • Berlin va rebaptiser des rues évoquant la colonisation allemande en Afrique
    http://www.lemonde.fr/afrique/article/2018/04/12/berlin-va-rebaptiser-des-rues-evoquant-la-colonisation-allemande-en-afrique_

    Les rues visées sont la Petersallee, hommage à Carl Peters, le fondateur de l’Afrique allemande de l’Est, l’actuelle Tanzanie ; la place Nachtigal, du nom de Gustav Nachtigal, qui avait notamment annexé en 1884 le Cameroun et le Togo ; et la rue Lüderitz, d’après Adolf Lüderitz, fondateur de l’Afrique allemande du Sud-Ouest.

    A leur place, les plaques porteront les noms de combattants contre l’occupation coloniale allemande : Rudolf Manga Bell, héros de l’indépendance camerounaise ; Anna Mungunda, une Herero résistante aux Allemands ; Cornelius Frederiks, chef des Nama ; ou encore Maji-Maji, nom donné au soulèvement de tribus d’Afrique orientale contre les autorités coloniales allemandes (1905-1907).

  • What is Uber up to in Africa?
    https://africasacountry.com/2018/04/what-is-uber-up-to-in-africa

    Uber’s usual tricks — to provoke price wars in an attempt to increase their share of markets, evade taxes, and undermine workers’ rights — are alive and well in Africa.

    Technophiles and liberals across the African continent are embracing the ride sharing application Uber. Their services are especially popular with the young urban middle classes. In most African cities, public transport is limited, unpredictable and often dangerous, especially after dark. Uber is also cheaper than meter-taxis. Uber’s mobile application makes taxi rides efficient and easy, and women feel safer since rides are registered and passengers rate their drivers.

    Since 2013, Uber has registered drivers in 15 cities in nine African countries: from Cape to Cairo; from Nairobi to Accra. In October last year, Uber said they had nearly two million active users on the continent. The plans are to expand. While media continues to talk about how Uber creates jobs in African cities suffering from enormous unemployment, the company prefers to couch what they do as partnership: They have registered 29,000 “driver-partners.” However, through my research and work with trade unions in Ghana and Nigeria, and a review of Uber’s practices in the rest of Africa, I found that there are many, including Uber’s own “driver partners,” who have mixed feelings about the company.

    Established taxi drivers rage and mobilize resistance to the company across the continent. While Uber claims to create jobs and opportunities, taxi drivers accuse the company of undermining their already-precarious jobs and their abilities to earn a living wage while having to cope with Uber’s price wars, tax evasion and undermining of labor rights.

    Take Ghana, for example. Uber defines its own prices, but regular taxis in Accra are bound by prices negotiated every six months between the Ghanaian Federation for Private Road Transport (GPRTU) and the government. The negotiated prices are supposed to take into account inflation, but currently negotiations are delayed as fuel prices continues rising. The week before I met Issah Khaleepha, Secretary General of the GRPRTU in February, the union held strikes against fuel price increases. Uber’s ability to set its own price gives it a distinct advantage in this environment.

    Like in most African countries the taxi industry in Ghana is part of the informal economy. Informality, however, is not straightforward. Accra’s taxis are licensed, registered commercial cars, marked by yellow license plates and painted in the same colors. Drivers pay taxes. Uber cars are registered as private vehicles, marked by white license plates, which gives them access to areas that are closed to commercial vehicles, such as certain hotels.

    Uber is informalizing through the backdoor and pushing a race to the bottom, says Yaaw Baah, the Secretary General of the Ghana Trade Union Congress (Ghana TUC). The Ghana TUC, the Ghanaian Employers Association (GEA) and the government all support the International Labor Organization’s formalization agenda, which says that the formalization of informal economy will ensure workers’ rights and taxes owed to governments.

    The fault lines in Uber’s business model have been exposed in other parts of the continent as well. In Lagos, Uber cut prices by 40% in 2017, prompting drivers to go on strike. Drivers have to give up 25 percent of their income to Uber, and most drivers have to pay rent to the car owners. Many drivers left Uber for the Estonian competitor, Taxify, which takes 15 percent of revenues. In February 2017, an informal union of Nairobi drivers forced Uber to raise their fares from 200 Kenyan Shillings to 300 (from 33 to 39 cents) per kilometer; yet still a far cry from a foundation for a living wage.

    In Kenya, South Africa and Nigeria, the fragmented and self-regulated taxi industry is associated with violence, conflicts and criminal networks. There are reports of frequent violence and threats to Uber drivers. So-called taxi wars in South Africa, which began in the 1980s, have turned into “Uber wars.” In South African, xenophobia adds fuel to the fire sine many Uber drivers are immigrants from Zimbabwe or other African countries. In Johannesburg two Uber cars were burned. Uber drivers have been attacked and killed in Johannesburg and Nairobi.

    The fragmentation and informality of the transport industry makes workers vulnerable and difficult to organize. However, examples of successes in transportation labor organizing in the past in some African countries, show that it is necessary in order to confront the challenges of the transportation sectors on the continent.

    A decade ago, CESTRAR, the Rwandan trade union confederation, organized Kigali motorcycle taxis (motos) in cooperatives that are platforms from where to organize during price negotiations, and to enable tax payment systems.

    For Uganda’s informal transport workers, unionization has had a dramatic impact. In 2006, the Amalgamated Transport and General Workers Union in Uganda, ATGWU, counted only 2000 members. By incorporating informal taxi and motorcycle taxes’ (boda-boda) associations, ATGWU now has over 80,000 members. For the informal drivers, union membership has ensured freedom of assembly and given them negotiating power. The airport taxis bargained for a collective agreement that standardized branding for the taxis, gave them an office and sales counter in the arrivals hall, a properly organized parking and rest area, uniforms and identity cards. A coordinated strike brought Kampala to a standstill and forced political support from President Yoweri Museveni against police harassment and political interference.

    South Africa is currently the only country in Africa with a lawsuit against Uber. There, 4,000 Uber drivers joined the South African Transport and Allied Workers Union, SATAWU, who supported them in a court case to claim status as employees with rights and protection against unfair termination. They won the first round, but lost the appeal in January 2018. The judge stressed that the case was lost on a technicality. The drivers have since jumped from SATAWU to National Union of Public Service and Allied Workers (Nupsaw), and they will probably go to court again.

    Taxi operators don’t need to join Uber or to abandon labor rights in order get the efficiency and safety advantages of the technology. In some countries, local companies have developed technology adapted to local conditions. In Kigali in 2015, SafeMotos launched an application described as a mix of Uber and a traffic safety application. In Kenya, Maramoja believes their application provides better security than Uber. Through linking to social media like Facebook, Twitter and Google+, you can see who of your contacts have used and recommend drivers. In Ethiopia, which doesn’t allow Uber, companies have developed technology for slow or no internet, and for people without smartphones.

    Still, even though the transport sector in Ethiopia has been “walled off” from foreign competition, and Uber has been kept out of the local market, it is done so in the name of national economic sovereignty rather than protection of workers’ rights. By contrast, the South African Scoop-A-Cab is developed to ensure “that traditional metered taxi owners are not left out in the cold and basically get with the times.” Essentially, customers get the technological benefits, taxis companies continues to be registered, drivers pay taxes and can be protected by labor rights. It is such a mix of benefits that may point in the direction of a more positive transportation future on the continent.

    #Uber #Disruption #Afrika

  • Flüchtlinge: Israel einigt sich mit UNHCR auf Umsiedlung von Afrika...
    https://diasp.eu/p/6955000

    Flüchtlinge: Israel einigt sich mit UNHCR auf Umsiedlung von Afrikanern

    Statt Tausende Afrikaner abzuschieben, will Israels Regierung sie nun nach eigenen Angaben umsiedeln. Zu den Aufnahmeländern zählen demnach auch Deutschland und Italien.

    #ausland #flüchtlinge #israel #unhcr #umsiedlung #afrikaner #regierung #angaben #aufnahmeländer #deutschland #italien #news #bot #rss

  • Petersallee wird endich umbenannt
    https://mobile.twitter.com/icke2AIDA/status/969299024783298561


    Carl Peters war einer der übelsten Kolonialverbrecher. Hänge-Peters erregte mit seiner perversen Brutalität sogar Unwillen bei den Offiziellen im deutschen Kaiserreich. Die extreme Rechte machte ihn zu ihrem Helden, der unter den Nazis vom Starschauspieler Hans Albers, ansonsten nichtgerade ein Nazi-Freund, dargestellt wurde. Es ist Zeit, dass das aufhört.

    Michael Konrad
    @icke2AIDA
    Petersallee: der Senat hat entschieden, daß nur der Austausch des straßenschildchen keine ordentliche Umbenennung war, also Peters oder Karl, es sei immer noch Karl. Damit Umbenennung durch #bvvmitte möglich #AfrikanischesViertel
    11:51 - 1. März 2018

    Nachtigal und Lüderitz standen sowieso seit Langem auf der Umbennnungsliste. Jetzt fehlt noch Kolonialist Wissman, dessen in Neukölln und Grunewald immer noch gedacht wird.

    Carl Peters – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Peters

    Reichskommissar am Kilimandscharo
    Der Versuch, Ostafrika durch die private „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ zu beherrschen, brach im Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung 1888/89 zusammen. Das Deutsche Reich übernahm die unmittelbare Kontrolle. 1891 wurde Peters zum Reichskommissar für das Kilimandscharogebiet ernannt. Hier kümmerte er sich um die Festlegung der Grenze gegenüber dem britischen Ostafrika (Kenia). Sein brutales Vorgehen aus persönlichen Gründen gegen einen Aufstand der afrikanischen Bevölkerung kostete Peters sein Amt. Peters hatte sich afrikanische Mädchen als Geliebte gehalten. Als er entdeckte, dass seine Konkubine Jagodia ein Verhältnis mit seinem Diener hatte, ließ er beide öffentlich aufhängen. Dies führte zu bewaffneter Gegenwehr der Tschagga, die über Monate niedergekämpft wurde.

    Gustav Nachtigal – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Nachtigal

    Im Jahre 1884 wurde Nachtigal zum Reichskommissar für Deutsch-Westafrika ernannt und damit in die deutsche Kolonialpolitik eingespannt. Seine unveröffentlichten Briefe und Tagebücher zeigen, dass ihm diese Aufgabe widerstrebte. Lediglich die Hoffnung, durch eine europäische Intervention dem Sklavenhandel einen Riegel vorzuschieben, ließ ihn Bismarcks Auftrag annehmen.

    Im Frühjahr 1884 reiste er als kaiserlicher Kommissar nach Kapitaï und Koba sowie an den Golf von Guinea. Am 5. Juli 1884 errichtete Nachtigal die sogenannte deutsche „Schutzherrschaft“ über das Gebiet von Togoland (heute Togo bzw. Teilgebiet von Ghana). Am 14. Juli stellte er Kamerun „unter deutschen Schutz“. Im selben Jahr beglaubigte er die teilweise betrügerisch erworbenen Rechte bzw. Landerwerbungen der Firma Lüderitz im heutigen Namibia („Lüderitzland“), zeigte aber Bedenken gegenüber einer Konfrontation mit Frankreich wegen Kapitaï und Koba in Guinea. Er hielt sich noch einmal in Kamerun auf und stellte am 11. März 1885 das Mahinland unweit des Nigerdeltas „unter deutschen Schutz“.

    Adolf Lüderitz – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_L%C3%BCderitz

    Franz Adolf Eduard von Lüderitz, meist nur Adolf Lüderitz (* 16. Juli 1834 in Bremen; † 24. Oktober 1886 im Oranje in Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia), war ein deutscher Großkaufmann und erster deutscher Landbesitzer im heutigen Namibia. Durch den „Meilenschwindel“ vergrößerte sich das erworbene Land, das später zum Kern der Kolonie Deutsch-Südwestafrika wurde, um ein Vielfaches als der Verkäufer ahnte.

    Hermann von Wissmann – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Wissmann

    Wegen seiner grausamen Strafexpeditionen (Wissmann tötete z.B. 200 Menschen, da deren Häuptling die kaiserliche Fahne vom Mast gerissen hatte) stellte Spiegel Online ihn in eine Reihe mit anderen Kolonialverbrechern wie Lothar von Trotha, Carl Peters und Hans Dominik.

    #Berlin #Wedding #Petersallee #Nachtgalplatz #Lüderitzstraße #Straßenumbenennung

  • Berlin-Wedding: Lüderitzstraße und Nachtigalplatz sollen umbenannt werden - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-wedding-luederitzstrasse-und-nachtigalplatz-sollen-umbenannt-werden/19332720.html


    Zeit wirds auch.

    Die Verwaltung will zwei Straßen im Afrikanischen Viertel nach Figuren der afrikanischen Emanzipation benennen. Die Namen der Kolonialisten Lüderitz und Nachtigal sollen weichen.

    #Berlin #Wedding #Lüderitzstraße #Nachtigalplatz #Petersallee #Afrikanische_Straße

  • Sister Fa | Urban Soul & HipHop from Senegal
    http://www.sisterfa.com/biography


    Zufallsbekanntschaften im Taxi haben es manchmal in sich, Wohnt doch in meiner Straße diese beeindruckende junge Frau mit ihrem mutigen Anliegen. Und tolle Musik macht sie auch noch. Anhören!
    https://www.youtube.com/watch?v=nvUot_AljCs

    In march 2006, Sister Fa moves to Berlin, Germany, to live with her husband, an Austrian ethnologist and documentary filmmaker. In Berlin, she continues her social and political engagement. She participated at a compilation of the bpb (Bundeszentrale für politische Bildung) on the subject “Pop and Islam” which was released under the title Many Lessons with the label Piranha. Since her arrival Sister Fa also played concerts, e.g. at the Ethno-Film-Festival in Dahlem, Berlin, 2006, at Yaam in Berlin and at Backstage in Munich.

    It was in Berlin as well where she met the members of her future band. Since two years now, Sister Fa is constantly developing her repertoire and her style with these professional Jazz musicians. Traditional Senegalese rhythms are joined by rap beats, soul, jazz and reggae elements.
    In the meantime, she discovered her amazing singing voice which alouds her to switch with ease between rap, African melodies and pure soul.

    Sister Fa talks about Female Genital Cutting
    https://www.youtube.com/watch?v=JrxzLBD0jPI

    #Berlin #Neukölln #Musik #Afrike #female_genital_mutilation

  • Afrika Bambaataa Accused of Sexually Abusing a Teenager | News | Pitchfork
    http://pitchfork.com/news/64523-afrika-bambaataa-accused-of-sexually-abusing-a-teenager

    Hip-hop pioneer Afrika Bambaataa has been accused of sexually abusing a minor more than three decades ago, the New York Daily News reports. Ronald Savage, a Bronx activist and politician and former music industry executive, said Bambaataa molested him multiple times in 1980, when Savage was 15 years old. Savage told the Daily News he’s going public because he wants to extend New York’s statute of limitations for child sex abuse, which currently blocks criminal or civil charges after the victim turns 23 years old.

    #viol #hip_hop #afrika_bambaataa #Zulu_nation #pédophilie... Shit is fucked

  • Die Mau-Mau Siedlung Lankwitz
    http://www.openstreetmap.org/#map=18/52.42779/13.35839

    Kenia war nicht weit weg, im Berlin der Fünfzigerjahre lag es gleich hinter der Straßenbahn-Endstation in Lankwitz. Mau-Mau-Siedlung nannte man die schnell hingerotzte Barackensiedlung für Vertriebene und Wirtschaftsflüchtlinge aus den verlorenen Ostgebieten, eine Heimstatt für jene, die ohne Ländereien und Industriebeteiligungen in den Westen gekommen waren.


    Wikipedia kennt nicht nur die Häuschen hinter der ehemaligen Pädagogischen Hochschule in Berlin-Lankwitz.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mau-Mau-Siedlung

    Die Bewohner dieser Siedlungen wurden vom mittelständischen Volksmund ab den 1950er Jahren abwertend als Mau-Maus bezeichnet, unter Bezugnahme auf den Mau-Mau-Krieg 1952 in Kenia. Man glaubte Verhaltensähnlichkeiten wie die Zerstörungswut der Aufständischen zu erkennen.

    Eingentlich waren die Hütten garnicht so schlecht, zumindest stehen die meisten noch und erstrahlen gerade im Glanz der energetischen Sanierung, teilweise werden sie sogar als Eigentumswohnungen verkauft.

    Richtigen Ärger gab es selten, aber der schlechte Ruf machte das Zusammenleben noch im Jahr 2000 schwierig. Die Berliner Zeitung (nicht die BZ) titelte:

    Bezirk will Konflikte abbauen: Anwohner fürchten „Mau-Mau-Gang“
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/bezirk-will-konflikte-abbauen-anwohner-fuerchten--mau-mau-gang-,108

    Den Anwohnern der Lankwitzer Emmichstraße an der Belá-Lüdecke-Siedlung ist eine Gruppe junger Leute ein Dorn im Auge, die sich allabendlich am Ende der Sackgasse trifft. Die Jugendlichen nennen sich selbst „Mau-Mau-Gangster“, denn die Wohnanlage war bis zur Sanierung als „Mau-Mau-Siedlung“ berüchtigt. „Wir haben viele Beschwerden erhalten“, sagt Baustadtrat Norbert Kopp (CDU). Manche Nachbarn hätten sogar Angst, an den Jugendlichen nur vorbeizugehen. Die Bürger sorgten sich, sagt Kopp, dass vor ihrer Haustür ein Drogenumschlagplatz entstehe. Im Polizeiabschnitt 46 gilt das Gebiet zwar als „unauffällig“. Doch Jugendamtsleiterin Elke Schubert räumt ein: „Die Gegend ist ein sozial belasteter Bereich.“ Viele Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose wohnten in der Siedlung. „In den 50er-Jahren war die Wohnanlage für unverschuldet in Not Geratene gebaut worden“, sagt GSW-Sprecher Andreas Mögelin. Bis zur Sanierung durch die GSW sei das Viertel heruntergekommen gewesen. Bis Ende 1998 sind durch Neubauten und Aufstockungen vorhandener Gebäude zusätzlich zu den bis dahin existierenden 223 Wohnungen 147 neue entstanden. Fast alle sind vermietet. Allerdings gibt es keine Anlaufstelle für Jugendliche in der Umgebung. Hagen Ludwig, einer von zwei Streetworkern die zweimal in der Woche zur Emmichstraße gehen, hält die Anwohnersorgen für übertrieben: „Dort ist kein Dealerplatz. Die trinken halt ihr Bier und rauchen Zigaretten. Vor denen muss niemand Angst haben.“

    Aber da kann man doch ’was machen ...
    https://www.steglitz.de/bunker/s1.htm


    Bunker FLAK-Leitstand Süd

    In einer vom Nachbarschaftsverein Lankwitz im Sommer 1997 angeregten Gesprächsrunde u.a. mit dem Jugendamt, der Wohnungsbaugesellschaft GSW und der Jugendfreizeiteinrichtung Wichurastraße wurde festgestellt, daß gewaltsame Übergriffe von Jugendlichen auf Sachen und Personen im Umfeld der Lüdeckestraße ( Lankwitz-Ost ) zugenommen haben.
    ...
    In Gesprächen, auf Stadtteilkonferenzen und auf der 2. Präventionsbeiratssitzung des Bezirks Steglitz wurde das Problem thematisiert. So entstand die Idee, einen alten Bunker auf dem Gelände der FU als Jugendtreff nutzbar zu machen.

    In Der Mau Mau Siedlung
    https://de-de.facebook.com/pages/In-Der-Mau-Mau-Siedlung/248900518455084
    Hinter diesem Link zu einer Facebook-Seite scheinen sich jüngere Bewohner und Besucher des Lankwitzer Kiez zu „verstecken“.

    Nicht weit davon lag die andere Mau-Mau-Siedlung Berlins in Lichterfelde Süd, in der Nähe der Thermometersiedlung.

    http://www.khd-research.net/ThS/Ex/Li-Sued_benachteiligt.html

    Sanierung der Woltmann-Siedlung immer wieder verzögert:
    Ende der 1960er-Jahre war bereits klar, daß die „Kleinraum-Siedlung am Woltmannweg“ dringend sanierungsbedürftig geworden war. Aber es geschah nichts. Bezirks-Politiker erzählten etwas von „Verdünnung“. Auch solle der Schandfleck „eines Tages aufgelöst werden“. Und es geschah wieder nichts, vermutlich weil keiner das Sanieren bezahlen wollte, um dort einmal nach Abriß Lukrativeres bauen zu können. Inzwischen war hier aber ein „sozialer Brennpunkt“ entstanden, wie man heute in amtlicher Sprachregelung sagen würde. Im Volksmund hieß die Siedlung deshalb abfällig „Mau-Mau-Siedlung“.

    Auf dieser Seite suchen ehemalige Bewohner Kontakt zu Weggenossen.
    http://www.lichterfelde.wg.am/gastebuch

    Alte Siedlung in Lichterfelde von Frank Stelzer, 20.05.2013, 08:31 Uhr:
    Wer kennt noch die alte Siedlung in der Ostdorfer Strasse.Hat jemand noch mehr Bilder von ihr? War eine tolle zeit damals,als Kinder sind wir immer zur Strasse gerannt wenn die Amerikanischen Panzer vom Truppenübungsplatz in die Kaserne fuhren.Der kleine Laden am Woltmannweg wo man sein Taschengeld für Eis und Schokolade ausgab. In der Siedlung hat sogar einmal der Sänger Drafi Deutscher gewohnt,bevor er berühmt wurde. Eine wirklich tolle Seite. Hoffentlich gibt es noch Bilder von der guten alten Mau-Mau Siedlung
    Grüße von Franky

    Ein Hallo an die ALTEN Lichterfelder! von Karin Mueller-Lewis, 01.05.2013, 03:00 Uhr:
    Freue mich sehr ueber diese Seiten. Was fuer Erinnerungen!
    Proske, Blockhaus, White Horse, am Jungfernstieg die Rakete! Kennt noch einer von Euch Mueller’s Bierstuben? Goerzallee Ecke Wismarer Str?
    Ich kann mich an so viele von unseren Gaesten erinnern. Kalle Blisse, Barkeeper im White Horse, Armin und Putzi, Martin Bittrich, der schoene Willi und Uschi, Marianne, Hansi, Ruediger Brandenburg, Gerd Rotkirsch... Herr Eiffert, Natascha, Detlef und Reiner...Gerd mit Frau, (Schwiegersohn von Lilo) Inge Koepernick...viele aus dem Prettauer Pfad.
    Lothar, Sohn von Ali Schnappauf, Tante Funkturm wie ich sie nannte, da sie ueber 2 m gross war und ihr Sohn, sie und mein Opa lebten in der Schwelmer Str.
    Dann die vielen Leute aus der Parkkolonie und Kolonie am Stichkanal... Conny Vogt, das Lokal gegenueber (?), wo auch eine Karin bediente....
    Doch wovon ich noch am meisten traume, sind die Currywuerste die noch immer von Familie Schmidt am Kranoldplatz, am Markt verkauft werden!!!
    Wir sind ja jetzt leider schon alle alt, doch noch jung im Herzen, so hoffe ich, es werden sich einige mehr hier melden.
    Gruesse aus Arizona Karin Mueller Lewis

    Drafi Deutscher, hä ?
    https://www.youtube.com/watch?v=_74YzFnQbzg


    Drafi Deutscher !

    Heute kaum mehr bekannt war Westberlin keine Insel des Wohlstands. Industrielle und Elite waren vor den „Kommunisten“ geflüchtet, da blieben Kleinbürger, Arbeiter und alle, die woanders keine Zukunft sahen.

    Noch unbekannter sind die afrikanischen Freiheitskämpfer, die um 1952 in einer regelrechten Mordkampagne von britischen Kolonialtruppen niedergemacht wurden.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mau-Mau-Krieg

    Die britische Kolonialmacht reagierte auf die Rebellion mit einem engmaschigen Netz aus Internierungslagern, in dem nahezu die gesamte afrikanische Bevölkerung Zentralkenias zusammengepfercht wurde. Zugleich führte sie von 1952 bis 1957 mit immensem militärischen Aufwand einen Krieg gegen die Guerilla-Kämpfer in den Wäldern und in der Hauptstadt Nairobi.

    Obwohl die Mau-Mau am Ende der 1950er Jahre besiegt waren, führte ihr Kampf doch dazu, dass Großbritannien 1963 Kenia in die Unabhängigkeit entlassen musste.

    Einer von ihnen, Jomo Kenyatta, wurde der erste Stattspräsident Kenias.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jomo_Kenyatta

    Die Bezeichnung der Mau-Mau-Siedlungen beruhte auf einem mehrstufigen Mißverständnis, das durch die Propaganda-Lügen der Nazis, der britischen Kolonialherren und der Führer des westlichen Nachkkriegsdeutschland entstand.

    Die Mau-Mau wurden als extrem gewalttätig und unzivilisiert hingestellt während sie in Wirklichkeit nur wenige Weiße getötet hatten, die Unterdrückung durch die Kolonialtruppen jedoch zehntausende Tote verursachte, wie immer traf es vor allem Alte, Frauen und Kinder.

    Diese gewalttätige Darstellung von Negern und Unterschichten deckte sich mit dem, was die damals Erwachsenen in den Schulen Nazideutschland über fremde Völker gelernt hatten.

    Die arrivierte kleinbürgerliche Gesellschaft Westdeutschlands stigmatisierte nur zu gerne die besitzlosen ostdeutschen Neuankömmlingen als Problemfälle, die zivilisiert werden mußten, bevor man ihnen den Zutritt zu besseren Quartieren gestattete.

    Franz Josef Degenhardt hat den Opfern dieses gesellschaftlichen Widerspruchs in seinem berühmtesten Lied ein Denkmal gesetzt.

    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
    https://www.youtube.com/watch?v=R_asUKHOAL8

    https://de.wikipedia.org/wiki/Spiel_nicht_mit_den_Schmuddelkindern

    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
    sing nicht ihre Lieder.
    Geh doch in die Oberstadt,
    mach´s wie deine Brüder,

    so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor.
    Er schlich aber immer wieder durch das Gartentor
    und in die Kaninchenställe,
    wo sie sechsundsechzig spielten
    um Tabak und Rattenfälle,
    Mädchen unter Röcke schielten,
    wo auf alten Bretterkisten
    Katzen in der Sonne dösten,
    wo man, wenn der Regen rauschte,
    Engelbert, dem Blöden lauschte,
    der auf einem Haarkamm biß,
    Rattenfängerlieder blies.
    Abends, am Familientisch, nach dem Gebet zum Mahl,
    hieß es dann: Du riechst schon wieder nach Kaninchenstall.
    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
    sing nicht ihre Lieder.
    Geh doch in die Oberstadt,
    mach´s wie deine Brüder!

    Sie trieben ihn in eine Schule in der Oberstadt,
    kämmten ihm die Haare und die krause Sprache glatt.
    Lernte Rumpf und Wörter beugen.
    Und statt Rattenfängerweisen
    mußte er das Largo geigen
    und vor dürren Tantengreisen
    unter roten Rattenwimpern
    par coeur Kinderszenen klimpern
    und, verklemmt in Viererreihen,
    Knochen morsch und morscher schreien,
    zwischen Fahnen aufgestellt
    brüllen, daß man Freundschaft hält.
    Schlich er abends zum Kaninchenstall davon,
    hockten da die Schmuddelkinder, sangen voller Hohn:
    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
    sing nicht ihre Lieder.
    Geh doch in die Oberstadt,
    mach´s wie deine Brüder!

    Aus Rache ist er reich geworden. In der Oberstadt
    hat er sich ein Haus gebaut, nahm jeden Tag ein Bad.
    Roch, wie bessre Leute riechen,
    lachte fett, wenn alle Ratten
    ängstlich in die Gullis wichen,
    weil sie ihn gerochen hatten.
    Und Kaninchenställe riß er
    ab. An ihre Stelle ließ er
    Gärten für die Kinder bauen.
    Liebte hochgestellte Frauen,
    schnelle Wagen und Musik,
    blond und laut und honigdick.
    Kam sein Sohn, der Nägelbeißer, abends spät zum Mahl,
    roch er an ihm, schlug ihn, schrie: Stinkst nach Kaninchenstall.
    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
    sing nicht ihre Lieder.
    Geh doch in die Oberstadt,
    mach´s wie deine Brüder!

    Und eines Tages hat er eine Kurve glatt verfehlt.
    Man hat ihn aus einem Ei von Schrott herausgepellt.
    Als er später durch die Straßen
    hinkte, sah man ihn an Tagen
    auf ´nem Haarkamm Lieder blasen,
    Rattenfell am Kragen tragen.
    Hinkte hüpfend hinter Kindern,
    wollte sie am Schulgang hindern
    und schlich um Kaninchenställe.
    Eines Tags in aller Helle
    hat er dann ein Kind betört
    und in einen Stall gezerrt.
    Seine Leiche fand man, die im Rattenteich rumschwamm.
    Drum herum die Schmuddelkinder bliesen auf dem Kamm:
    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
    sing nicht ihre Lieder.
    Geh doch in die Oberstadt,
    mach´s wie deine Brüder!

    #Berlin #Afrika #Mau-Mau #Drafi_Deutscher