• Die negative Fabrik Auschwitz - Teil 1
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Kapitalismus

    Das Schwarzbuch Kapitalismus (Untertitel: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft) ist eine 1999 erschienene Monographie von Robert Kurz, die sich kritisch mit der Geschichte und der Zukunft des Kapitalismus auseinandersetzt. Es gilt als das Hauptwerk des der Wertkritik zuzurechnenden Autors und löste eine Debatte über die vorgenommene Beschreibung der Entstehungsgeschichte des Kapitalismus, seine Gegenwartsdiagnose sowie über die Folgen der Kritik an den herrschenden Verhältnissen aus.

    Dans ce chapitre du Livre noir du capitalisme Robert Kurz explique pourquoi Auschwitz est à la fois l’expression du capitalisme moderne et le crime essentiel préparé de longue date et perpétré par les Allemands l’unique peuple au monde capable de s’y atteler.

    Il y dévéloppe l’idée d’Auschwitz comme une anti-fabrique et anticipation de la catastrophe mondiale causée par les forces inhérentes au capitalisme quand elles rencontrent le savoir-faire et l’idéologie colonialiste et raciste. Pour lui c’est la conséquence de la tentative d’une « Abschaffung » (abolition) du mal incarné par le capital juif au lieu de la « Aufhebung » dialectique du capitalisme dans la transformation socialiste.

    Aufhebung
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Aufhebung

    Texte en trois parties
    Teil 2 https://seenthis.net/messages/985499
    Teil 3 https://seenthis.net/messages/985498

    aus: Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus, 1999, Seit 270 ff.

    Die Geschichte der Zweiten industriellen Revolution - Die negative Fabrik Auschwitz

    Es ist oft von der Singularität des Menschheitsverbrechens Auschwitz gesprochen worden. Das trifft zwar insofern zu, als Auschwitz eine einmalige Dimension des Verbrechens enthält, die über bloßen Haß, über bloße Grausamkeit und Barbarei ebenso hinausgeht wie über einen Massenmord aus politisch-ökonomischen Nutzenkalkülen. Aber dieser Begriff der Singularität dient gleichzeitig den westlich-demokratischen Ideologen dazu, Auschwitz aus der deutschen Geschichte, aus Demokratie, Kapitalismus und Aufklärungsvernunft hinauszumythologisieren. »Singularität« meint dann nicht mehr eine einmalige Dimension des Irrationalismus auf dem Boden der modernen bürgerlichen Rationalität selbst, sondern den Einbruch jener »fremden«, äußerlichen und gewissermaßen »außerirdischen« Macht der Finsternis, die mit der reinen kapitalistisch-demokratischen Seele gar nichts zu tun haben kann.

    Mit einer gewissen Bauernschläue hat Ernst Nolte diese offensichtliche Ignoranz des demokratischen »Singularitäts«-Begriffs dafür ausgenutzt, bei seiner apologetischen Historisierung des Nationalsozialismus in einem Aufwasch auch gleich Auschwitz in die Reihe der gewöhnlichen Modernisierungsverbrechen einzugemeinden und als bloß »sekundäre« Untat zu verharmlosen. Und wie schon hinsichtlich der nationalsozialistischen Krisendiktatur im allgemeinen politisch-ökonomischen Sinne, so wäre auch hinsichtlich des Holocaust und seiner spezifischen Qualität im Gegensatz zu Nolte die Perspektive umzukehren, um unbeschadet jener Dimension der Singularität statt einer positiven eine negative Historisierung von Auschwitz vorzunehmen. Der Holocaust wird dann zur Generalanklage gegen Aufklärungsvernunft, Kapitalismus und deutsche Nationalgeschichte: Auschwitz war in diesem Sinne keine »fremde« Tat, sondern eine spezifisch deutsche Konsequenz der Modernisierungsgeschichte selbst, die ihre Wurzeln im allgemeinen Boden des bürgerlich-liberalen und demokratischen Denkens der Moderne hatte.

    Es ist ja eigentlich ganz offensichtlich, daß die ideologische Naturalisierung und Biologisierung des Sozialen von Hobbes über Smith, Malthus usw. bis Darwin eine historische Schicht von Auschwitz darstellt. Ebenso gehört zur Archäologie des Holocaust das Denken von de Sade, jenes »Libertins«, der zum ersten Mal die vollständige Ablösung sowohl der Sexualität als auch »funktioneller Handlungen« überhaupt von jeder menschlichen Gefühlsregung propagiert hat; ein den kapitalistischen »gesellschaftsmaschinellen« Funktionalismus in enthemmten Phantasien vorwegnehmender Alptraum des sozialen Bewußtseins, ohne den der Apparat von Auschwitz ebenfalls nicht denkbar gewesen wäre.

    Auch der moderne Antisemitismus als solcher wurzelt in der Aufklärungsphilosophie, wie Poliakov gezeigt hat; und das ist ja kein Zufall, sondern spiegelt jenen inneren Widerspruch des modernen bürgerlichen Bewußtseins, das den Anspruch der vernünftigen Selbstreflexion ausgerechnet in der Form der Selbstunterwerfung unter die Pseudo-Naturgesetze einer blinden Gesellschaftsphysik erhebt - ein irrationaler Grundsachverhalt, der bei jedem kapitalistischen Entwicklungs- und Krisenschub in der Projektion auf das »jüdische Fremdwesen« scheinaufgelöst wurde.

    Alle Grundelemente des Denkens, das zu Auschwitz geführt hat, entstammen dem breiten Strom der Modernisierungsgeschichte und ihrer Ideologisierung. Und hatte sich das antisemitische Syndrom schon in der kapitalistischen Aufstiegsbewegung des 19. Jahrhunderts über die ganze westliche Welt verbreitet, so wurde es in der fordistischen Zweiten industriellen Revolution zusätzlich aufgeladen. Denn in demselben Maße, wie die betriebswirtschaftliche Rationalisierung und innere Militarisierung des Menschen zu einem absoluten, die gesamte Gesellschaft lückenlos erfassenden System der »abstrakten Arbeit« drängte, spitzte sich auch das negative Moment der qualitätslosen, unheimlichen und gegen jede sinnliche Qualität gleichgültigen Arbeitskategorie zu.

    Die Naturalisierung und Biologisierung dieser negativen Qualität der Qualitätslosigkeit in der »jüdischen Rasse« und die Projektion der leeren, selbstzweckhaften Abstraktion des Kapitalismus auf ein »jüdisches Wesen« erhielt einen neuen und stärkeren Schub: durch die jetzt erst in vollem Maße gültig werdende soziale Gleichnamigkeit und Gleichschaltung der abstrakten Arbeitsquanta von Funktionseliten und »hands«, von Führern und Geführten, nahm das Bedürfnis nach einer pro-jektiven Entsorgung der damit verbundenen destruktiven Rationalität entsprechend zu.

    Die qualitative Steigerung der Zumutungen und die neue Stufe der Benthamschen Verinnerlichung waren daher nicht nur in Deutschland von einem Anwachsen und einer Verdichtung des antisemitischen Syndroms begleitet. Auch in der übrigen Welt und insbesondere in der Sowjetunion und den USA ließ die Zweite industrielle Revolution, im Westen verstärkt durch ihr vorläufiges Scheitern in der Weltwirtschaftskrise, die antisemitische Stimmung im gesellschaftlichen Bewußtsein anschwellen.

    Obwohl die bolschewistische Partei, ihrer Herkunft aus der Sozialdemokratie entsprechend, offiziell den Antisemitismus als bloße Dummheit verstand und ihn unmittelbar nach der Oktoberrevolution sogar unter Strafe gestellt hatte, machte sich in den Kreisen um Stalin schon seit den 20er Jahren eine unterschwellige antisemitische Strömung breit, die in den großen Verfol-gungswellen und Schauprozessen der 30er Jahre gegen angebliche »Verräter, Agenten und Saboteure« eine entscheidende Rolle spielte und die sowjetische Geschichte bis zum Ende begleiten sollte. Noch Anfang der 50er Jahre, kurz vor Stalins Tod, soll sogar die Deportation der sowjetischen Juden geplant gewesen sein; es gab eine Broschüre des Innenministeriums mit dem Titel »Warum die Juden aus den Industriegebieten ausgesiedelt werden müssen« (Rapoport 1992, 207), aber der Plan wurde dann nicht mehr ausgeführt. Später nährte sich der sowjetische Antisemitismus an der proarabischen Außenpolitik gegen Israel, die nach innen als Propaganda gegen »den Zionis-mus« wirkte und von einer Verfolgung angeblicher »zionistischer Agenten« begleitet war.

    Die sowjetische antisemitische Tendenz hatte allerdings eine besondere Note. Stalin stand am konsequentesten für die protofordistische Entwicklungs- und Modernisierungsdiktatur. Und in diesem Kontext muß wahrscheinlich auch das Aufgreifen des antisemitischen Syndroms gesehen werden, das ja in Rußland schon eine lange Tradition unter dem Zarismus hatte. Da die Sowjetunion von der westlichen Weltwirtschaftskrise nicht betroffen war und die Bewegung des Geldkapitals unter staatskapitalistischer Kontrolle stand, richtete sich die paranoide Projektion aber weniger gegen die als »jüdisch« imaginierte Abstraktion des zinstragenden Kapitals als vielmehr gegen die ebenso als »jüdisch« denunzierte »abstrakte Theorie«. Nicht die Spekulanten und Bankiers, sondern die Intellektuellen waren bevorzugtes Ziel der Verfolgung. Diese Variante spielte auch im westlichen Antisemitismus eine Rolle, aber in der Sowjetunion rückte sie ins Zentrum.

    Schon Lenin hatte ja mehr als einmal gegen die »Tagediebe und Hysteriker unter der Intelligenz« gegiftet. Es ist leicht zu begreifen, daß diese Angriffe dem Einschwenken auf den fordistischen Entwicklungspfad geschuldet waren und dem daraus resultierenden Imperativ: Schluß mit lustig, nicht mehr diskutieren über Sinn und Zweck, sondern Arbeitsquanta verausgaben in der Gesellschaftsmaschine. Die weitere theoretische Reflexion erschien zunehmend als Gefahr, nicht nur im Sinne eines als »unfruchtbar« denunzierten »abstrakten Geschwätzes«, sondern vor allem als jene mögliche Erinnerung an die verlorene Zukunft einer selbstorganisierten Räte-Gesellschaft, jenseits der Entfremdungsformen von Geld und Staat. Hinzu kam die Ideologisierung der Konkurrenz gegen den Westen, die mit der Erfindung eines »Sowjetpatriotismus« und zunehmender Ausländer-phobie einherging; »Intellektualismus« und kritische Reflexion wurden demgegenüber einer unpatriotischen »kosmopolitischen« Lauheit verdächtigt. Halb als schlechtes theoretisches Gewissen, halb als wütender Haß gegen dessen mögliches Aufkeimen, wurde die Intellektuellenhetze zu einer periodisch wiederkehrenden Veranstaltung des Partei- und Staatsapparats.

    Das war um so absurder und doppelbödiger, als die Parteiführung und ihre Kader auf allen Ebenen großenteils selber Intellektuelle waren, zu einem hohen Prozentsatz von jüdischer Herkunft.
    Die Widersprüche, Brüche und Abgründe eines gesellschaftlichen Geschehens, das nicht mehr begrifflich reflektiert werden durfte, jedenfalls nicht mehr kritisch, äußerten sich so auf gespenstische Weise in einer wechselseitigen Denunziation von Intellektuellen als »intelligenzlerische« Miesma-cher und Saboteure des »sozialistischen Aufbaus«. Stalin mußte nur das populäre antisemitische Syndrom und die Denunziation gegen den »jüdischen« unzuverlässigen Kosmopolitismus mit dem ebenso populären antiintellektuellen Ressentiment verbinden, um die hilflose Parteiintelligenz zur Abschlachtung freizugeben.

    Der ungeheure Terror der durchgepeitschten Industrialisierungspolitik, die Foltermethoden zur Einübung des Menschenmaterials in die abstrakte fordistische Zeitdisziplin und die antisemitisch legitimierte Verfolgungswelle gegen die Intelligenzia verbanden sich zum blutigen Gesamtkunstwerk dessen, was als »Tschistka (Säuberung; auch Reinigung oder Entleerung des Darms) [...]« (Rapoport 1992, 56) in die Geschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen ist. Gerade weil die Tschistka mit ihrer ungeheuren Willkür, ihren Massenerschießungen, Folterungen und grotesken Schauprozessen durch ein Orwellsches Vokabular der sozialistischen »Glücksordnung« und ihres Lebenskampfes gegen den westlichen Kapitalismus und seine »Agenten« begründet werden mußte, konnte sie nicht anders als in hysterischen und paranoiden Formen bis hin zur buchstäblichen Geistesverwirrung von Anklägern und Angeklagten ablaufen. Was da »hinausgesäubert« werden sollte, war der innere Widerspruch der in gesellschaftlichen Riesenschritten durchgesetzten »abstrakten Arbeit« (und der mögliche theoretische Einspruch dagegen). Dafür war die Mobilisierung des antisemitisch-antiintellektuellen Syndroms geradezu unerläßlich. Erhellend der Kommentar eines alten zaristischen Offiziers im Zuchthaus:

    »Am Ende werden die Träume unseres Zaren Nikolaus noch wahr, obwohl er selbst zu weich war, um sie zu verwirklichen: Die Gefängnisse sind voll von Juden und Bolschewiken« (Rapoport 1992, 70).

    In den USA schlug die antisemitische Hetze ebenso massiv durch, vielleicht sogar noch deutlicher als in der Sowjetunion. Hier waren es natürlich die Spekulation und die große Finanz- und Banken-krise, die auf das »jüdische Fremdwesen« projiziert wurden. John Kenneth Galbraith schrieb über die Stimmung nach dem »Schwarzen Freitag«: »Dicht unter der Oberfläche war der Antisemitismus zu spüren« (Galbraith 1995, 86). Weder blieb allerdings die antisemitische Paranoia-Ideologie unter der Oberfläche, noch war sie auf eine irrationale Krisenreaktion beschränkt. Henry Ford selber, der Prophet der Zweiten industriellen Revolution und ihr Mitschöpfer, war schon lange vorher vom antisemitischen Wahn durchdrungen. Unter seinen Schriften tauchte Anfang der 20er Jahre (und mehrfach ins Deutsche übersetzt) ein Machwerk mit dem Titel »Der internationale Jude« auf. Darin freut er sich fast wie Hitler über die allfällige Thematisierung der »Judenfrage«:

    »Die Judenfrage besteht in den Vereinigten Staaten seit Jahren; aber unter der Oberfläche der Öffentlichkeit [...] Gleichwohl ist es möglich geworden, das Wort >Jude <, das noch vor einem Jahr verpönt war, öffentlich zu gebrauchen. Es erscheint jetzt fast täglich auf der Vorderseite der Zeitungen, ist überall Gegenstand der Erörterungen [...]«(Ford 1922, 116f.).

    Der Grund, warum er die Juden haßt und fürchtet, ist für den freiheitlich-demokratischen Namensgeber der Epoche derselbe wie für Hitler und Stalin: Es geht ihm darum, das fordistische System der Rationalisierung und wissenschaftlich forcierten Aussaugung des Menschenmaterials frei zu halten vom Odium des abstrakten Selbstzwecks. Genau wie die Nazis stellt Ford »schaffendes«
    (nämlich sein eigenes) und »raffendes Kapital« (nämlich das zinstragende Geldkapital des Bankensystems) gegenüber. Alle negativen und zerstörerischen Erscheinungen des protofordistischen Krisenkapitalismus werden auf dieses »kosmopolitische« Geldkapital abgeladen und direkt mit den Juden als kulturell-biologischen Trägern identifiziert:

    »Der internationale jüdische Bankier, der kein Vaterland hat, sondern alle Länder gegeneinander ausspielt, und das internationale jüdische Proletariat, das von Land zu Land streicht, um die ihm genehmen wirtschaftlichen Bedingungen zu suchen, sind hinter allen Problemen zu finden, die heutzutage die Welt beunruhigen. Die Einwanderungsfrage ist jüdisch. Die Sittlichkeitsfrage in Kinos und auf der Bühne ist es. Die Lösung der Judenfrage ist in erster Linie Sache der Juden; tun sie es nicht, so wird die Welt sie lösen (!) [...] Ein Volk wird durch künstlichen Wechseldiskont schwer geschädigt; ein zweites dadurch, daß ihm das Geld aus dem wirtschaftlichen Blutumlauf genommen wird [...] In stürmischen Zeiten fallen mehr Pflaumen als sonst in die aufgehaltenen Körbe der internationalen Bankiers. Kriege und Notzeiten liefern ihnen die reichsten Ernten. Man gehe durch die Amtsräume der Regierung, wo die Geheimnisse der Einkommensteuer, der Bundesbanken, der auswärtigen Politik verwahrt werden sollen - und man findet Juden überall gerade an den Stellen sitzen, wo es dem internationalen Judentum erwünscht ist und wo es erfahren kann, was es will [...]
    Der amerikanische Landwirt und die Industrien, die den Tricks der internationalen Bankiers nicht gewachsen waren und denen bei dürftigem Kredit der Atem ausgeht, wundern sich, wo das Geld sein mag [...]«(Ford 1922,152f.).

    Ob in der Form des Staatskapitalismus oder des »freien« Konkurrenzkapitalismus: Stets ging es darum, das Hohelied der industriellen Massenproduktion zu singen, die im System fordistischer Rationalisierung und mit dem »schaffenden« Geldkapital als bloßem »Lehen« oder »Auftrag« des Arbeitsstaates angeblich unmittelbar für die Befriedigung der Massenbedürfnisse ins Werk gesetzt werden sollte - im Gegensatz zur »jüdischen Weltverschwörung« einer als gesellschaftlich verant wortungslos und blutsaugerisch denunzierten Geldmacherei jenseits der fordistisch aufgerüsteten Maschinenwelt und ihrer »Hymnen vom Schweiß«. Sowjetpatriotismus, nationalsozialistische Autarkiepolitik und US-Isolationismus angesichts eines geschrumpften und verdächtigten Weltmarkts befanden sich ebenso im ideologischen Gleichklang mit mehr oder weniger ausgeprägt antisemitischen Weltanschauungsmustern. »Arbeit« als klassenübergreifendes Pseudo-Konkretum und Nationalismus/Autarkismus als flankierendes Moment der weltweiten antisemitischen Welle wurden für den Durchbruch der Zweiten industriellen Revolution weit über den Kapitalismus des 19. Jahrhunderts hinaus ideologisch mobilisiert.

    Auch die organisatorische Form, in der sich dieser irrationale und mörderische Durchbruch vollziehen sollte, war als übergreifendes Muster zu erkennen, wenn auch wiederum in unterschiedlicher Gestalt und Intensität: das »Arbeitslager«, gesteigert zum »Konzentrationslager«. Das zwanghafte, militarisierende Moment der fordistischen Offensive äußerte sich in diesen »Lagern« am offensten und brutalsten. Wie weit der Kapitalismus bereits verinnerlicht war, wird daran sichtbar, daß es sogar freiwillige Erscheinungsformen des Arbeitslagers gab. In den 20er Jahren organisierten in Deutschland nicht nur rechtsradikale, sondern auch linke, gewerkschaftliche und sogar kommunistische Jugendorganisationen solche Camps eines geradezu religiösen »Arbeitsein-satzes«, die den »Arbeitsdienst« der Nazis vorwegnahmen. Unter dem Eindruck der Massenarbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise faßte diese Form einer entfremdeten, militärähn-lichen Staatsorganisation der »abstrakten Arbeit« seit 1935 auch in den USA Fuß:

    »Noch im März verabschiedete der Kongreß den Unemployment Relief Act, auf Grund dessen dann das Civilian Conservation Corps (CCC) gegründet wurde. Freiwillige zwischen 18 und 25 Jahren wurden hierin in einer Art Arbeitsdienstlagern zusammengefaßt und zu Natur- und Landschafts-schutzarbeiten eingesetzt. 1935 waren eine halbe Million junger Leute für 30 Dollar Lohn von solchen Lagern aus taug« (Sautter 1994, 383).

    Robert Kurz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Kurz

    Robert Kurz (* 24. Dezember 1943 in Nürnberg; † 18. Juli 2012 ebenda) war ein deutscher marxistischer Philosoph, Publizist und Journalist. Er war ein Theoretiker der Wertkritik.

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Robert_Kurz

    Les positions de Robert Kurz et d’André Gorz font partie des texte fondamentales du éco-socialisme.

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Gorz

    #capitalisme #nazis #Auschwitz #antideutsch #Schwarzbuch_Kapitalismus

  • Die negative Fabrik Auschwitz - Teil 2
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Kapitalismus

    Das Schwarzbuch Kapitalismus (Untertitel: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft) ist eine 1999 erschienene Monographie von Robert Kurz, die sich kritisch mit der Geschichte und der Zukunft des Kapitalismus auseinandersetzt. Es gilt als das Hauptwerk des der Wertkritik zuzurechnenden Autors und löste eine Debatte über die vorgenommene Beschreibung der Entstehungsgeschichte des Kapitalismus, seine Gegenwartsdiagnose sowie über die Folgen der Kritik an den herrschenden Verhältnissen aus.

    Texte en trois parties
    Teil 1 https://seenthis.net/messages/985500
    Teil 3 https://seenthis.net/messages/985498

    Keine Selbstorganisation eines höheren, befreiten Bewußtseins machte sich hier geltend, sondern die repressive »Gemeinnützigkeit« im Horizont des steckengebliebenen Fordismus und unter dem Diktat der »schönen Maschine«, ihrer Hüter und Antreiber. Um so schärfer stellte sich der Zwang jenseits aller verinnerlichten Freiwilligkeit in der sowjetischen Modernisierungsdiktatur dar. In einem großenteils noch nicht kapitalistisch formierten gesellschaftlichen Milieu mußte die staatskapitalistische Version der fordistischen Mobilisierung entsprechend schlimmere Formen annehmen. Schon kurz nach der Oktoberrevolution ließ Lenin keinen Zweifel an der wütenden Zwanghaftigkeit der kommenden Vollarbeitsgesellschaft aufkommen:

    »An einem Ort wird man zehn Reiche, ein Dutzend Gauner, ein halbes Dutzend Arbeiter, die sich vor der Arbeit drücken (ebenso flegelhaft wie viele Setzer in Petrograd, besonders in den Partei-druckereien), ins Gefängnis stecken. An einem anderen Ort wird man sie die Klosetts reinigen lassen. An einem dritten Ort wird man ihnen nach Abbüßung ihrer Freiheitsstrafe gelbe Pässe aus-händigen (!), damit das ganze Volk sie bis zu ihrer Besserung als schädliche Elemente überwache.
    An einem vierten Ort wird man einen von zehn, die sich des Parasitentums schuldig machen, auf der Stelle erschießen [...]«(Lenin 1961/1917,413).

    Die absurd moralisierende Begründung dieses Arbeitszwangs mit der regelmäßigen »Versorgung jedes Kindes armer Familien mit einer Flasche Milch« (a.a.O.) kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich in Wahrheit um die staatliche Installation der kapitalistischen Selbstzweck-Maschine handelte. Das wird erst recht an Lenins protestantischem Postulat deutlich: »Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen! - das ist das praktische Gebot des Sozialismus« (a.a.O., 412). Unter dieser Devise konnte Lenins Lieblingsthema der »schwersten Zwangsarbeit« (a.a.O., 412) zum Gebot der Stunde aufsteigen. Ganz offen wurde die fordistische Arbeitsdiktatur hier als Naturnotwendigkeit proklamiert, um ihre menschlichen Friktionen und Leidenspotentiale ignorieren zu können und den militärischen Zwang gegen das Menschenmaterial zur positiven Naturtatsache zu stilisieren - ganz wie ein Jahrhundert zuvor in der Ersten industriellen Revolution. Trotzkis »Militarisierung der Wirtschaft« war keine bloße Notmaßnahme in Bürgerkriegswirren, sondern das Programm einer ganzen Epoche.

    So verschärfte sich in der sowjetischen Version des Arbeitsstaates der Arbeitsterror unter dem doppelten Druck, daß die staatskapitalistischen »Hetzvögte« nicht nur die fordistische Mobilisierung durchsetzen mußten, sondern es dabei zusätzlich mit einer weitgehend bäuerlich und vorkapitalistisch sozialisierten Bevölkerung zu tun bekamen, die noch nicht einmal frühere Stufen der Domestizierung durchlaufen hatte. Diese historische Ungleichzeitigkeit brachte das grauenvolle System des Gulag hervor, ein gesamtgesellschaftlich organisiertes Netzwerk von Konzentrations-und Zwangsarbeitslagern, das Millionen von Sträflingen erfaßte. Die menschliche Arbeitskraft wurde dabei in der rohesten Form vernutzt bis zum Tod, besonders für die Infrastrukturprojekte der Turbo-Industrialisierung. Allein der Bau der Moskauer U-Bahn verschlang Zehntausende von Arbeitssklaven.

    Es konnte nicht ausbleiben, daß für westliche Ideologen im nachhinein das Terrorsystem des Gulag als die eigentliche Erfindung des Konzentrationslagers gilt. Auch in dieser Hinsicht kann dann die Nazi-Diktatur als bloßer Nachahmungstäter verharmlost werden, um das historische Übel einem dämonisierten Asiatentum anzulasten und die Nazi-Version des KZ als einen bloßen Be-triebsunfall der westlichen Geschichte erscheinen zu lassen. In Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt: Das KZ ist eine originär westliche Erfindung, die von der sowjetischen Entwicklungsdiktatur gewissermaßen importiert wurde. Das KZ war nämlich ursprünglich ein Produkt des westlichen Kolonialsystems im späten 19. Jahrhundert, wie der polnische Historiker Andrzej Kaminski gezeigt hat. Wahrscheinlich wurde der Ausdruck »KZ« von dem spanischen General Valeriano Weyler y Nicolau geprägt, als dieser 1896 einen Aufstand auf Kuba niederschlug und dabei anordnete, daß »in der unüberschreitbaren Frist von acht Tagen sämtliche Bauern, die nicht als Aufständische behandelt werden möchten, sich in befestigten Lagern konzentrieren sollten« (Kaminski 1990, 34). Diese Lager wurden »campos de concentración« genannt. Vier Jahre später waren es die USA, die zur Bekämpfung von Aufständischen auf der Insel Mindanao KZs errichteten, nachdem sie Spanien die Philippinen entrissen hatten. Solche »concentration camps« benutzte bekanntlich zur selben Zeit auch die britische Kolonialmacht im südafrikanischen Burenkrieg als Terrorsystem, das Zehntausenden von Zivilisten das Leben kostete.

    Es ist bezeichnend, daß diese militärische Erfindung des Staatsterrorismus gegen koloniale Aufstands- und Guerillabewegungen Jahrzehnte später als »zivilgesellschaftliche« Durchsetzungsform der Zweiten industriellen Revolution diente, mit einem breiten Spektrum von »freiwilligen«
    Arbeitslagern bis zu Vernichtungs-KZs. Die wirkliche Geschichte des KZ reicht aber weiter zurück als der bloße Name. Auf höherer Entwicklungsstufe und in größerem Maßstab wiederholte sich, was schon im 18. Jahrhundert nicht bloß in den Phantasien eines de Sade spukte. Die »Hundert Ta-ge von Sodom« beschreiben eine Art sexuelles Konzentrations- und Vernichtungslager, das seine reale Entsprechung in den Irrenanstalten, Armen- und Arbeitshäusern, Jugendgefängnissen und kolonialen Sklavenkasernen des Frühkapitalismus hatte, wie sie der Liberaldemokrat Bentham inklusive Bewachersystemen und erkennungsdienstlichen Tätowierungen so liebevoll auszumalen sich bemühte. Letztlich verweist das KZ im Mikro- wie im Makro-Maßstab auf die zwanghafte Natur des Kapitalismus überhaupt, dessen ganzes Fabrik- und Arbeitssystem nie etwas anderes war als die ins Alltagsleben übersetzte Militärdespotie.

    Zum gesteigerten Despotismus des kapitalistischen Selbstzwecks gehörte auch jene" Definition »lebensunwerten Lebens«, wie sie in den rassistischen und sozialdarwinistischen Diskursen bis zum Ersten Weltkrieg vorbereitet worden war. Im Prinzip ist für den Kapitalismus eigentlich jedes Leben »lebensunwert«, das nicht für die »Verwertung des Werts« verwurstet werden kann. Sowohl in der Sowjetunion als auch in den westlichen Ländern wurden einzelne Elemente dieses mörderischen Programms in der Durchsetzungsgeschichte der Zweiten industriellen Revolution praktiziert. Die Psychiatrisierung von Oppositionellen gehörte ebenso dazu wie die Zwangssterilisierung von Behinderten, wie sie zum Beispiel im brav sozialdemokratischen Schweden noch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg an der Tagesordnung war.

    Den Zusammenhang mit der Logik und allgemeinen Geschichte des Kapitalismus unter Einschluß seiner westlich-angelsächsischen Varianten sichtbar zu machen, darin besteht die eine Seite einer negativen Historisierung von Auschwitz. Die Nazis kamen nicht vom ändern Stern, sie waren Fleisch vom Fleisch der Modernisierungsgeschichte. Ihre grauenhaften Massenverbrechen wurzelten in den Zwängen der kapitalistischen Produktionsweise, die immer noch unser Leben beherrscht und heute zum großen Sieger der Geschichte ausgerufen wird. Solange aber der Kapitalismus nicht erledigt ist, kann auch Auschwitz nicht wirklich Geschichte werden.

    Die andere Seite dieser negativen Historisierung aber muß darin bestehen, Auschwitz in die Kontinuität der spezifischen deutschen Nationalgeschichte zu stellen. So sehr diese Tat zur westlichen Moderne gehört, ebensosehr ist wahr, daß sie nur von deutschen Tätern und getragen von der deutschen Gesellschaft vollbracht wurde. Einzelne Elemente von Auschwitz und seiner ideologischen Vorbereitung gehören der allgemeinen Geschichte der Zweiten industriellen Revolution an und sind in allen Ländern zu finden. Aber weder in der Sowjetunion noch in den USA wurde der Judenmord jemals zum Staatsprogramm. Sogar Henry Ford wandte sich später wieder vom Antisemitismus ab, der für seine Version der kapitalistischen Massenproduktion offenbar nicht lebenswichtig war. Nur in Deutschland gab es eine offene antisemitische Massenbewegung, die zur Macht gelangte. Ähnliches gilt für die Vernichtung »lebensunwerten Lebens«, deren Elemente überall in den zeitgenössischen Gesellschaften gefunden werden können, die aber nur von Nazi-Deutschland im großen Maßstab und generalstabsmäßig geplant durchgeführt wurde.

    Auschwitz als singuläre Tat war spezifisch deutsch. Aber auch in dieser Hinsicht kamen die Nazis nicht von einem ändern Stern, sondern aus den Tiefen der Nationalgeschichte, die dadurch für immer und unrettbar verdorben ist. Alle Versuche, Auschwitz in der deutschen Geschichte als Fremdkörper einzukapseln und an irgendwelchen besseren (demokratischen, aufklärerischen usw.) Traditionen anknüpfen zu wollen, sind zum Scheitern verurteilt. Daraus kann nur eine Konsequenz gezogen werden: der kategoriale Bruch mit der Nation überhaupt, der Bruch mit jeglichem nationalen Selbstverständnis und jeglicher nationalen Loyalität. Wie der Antisemitismus im allgemeinen zum Nationalismus im allgemeinen gehört, so gehört Auschwitz im besonderen zur deutschen Nation im besonderen. Aber das Allgemeine und das Besondere sind immer verschränkt; das Besondere ist das Besondere eines Allgemeinen und das Allgemeine enthält das Besondere. Insofern muß Auschwitz als der Anfang vom Ende aller Nationen betrachtet werden. Und damit steht auch der Kapitalismus als solcher zur Disposition, der die Nation erfunden und dessen Logik letztendlich auch Auschwitz hervorgebracht hat.

    In der Katastrophengeschichte der Zweiten industriellen Revolution wurde die über zwei Jahrhunderte hinweg entwickelte spezifische Legitimationsideologie der deutschen Nationsbildung abgerufen: die von Herder und Fichte zuerst erfundene, im Laufe des 19. Jahrhunderts rassistisch und antisemitisch unterfütterte Begründung der Nation nicht als politisch-juristische Einheit, sondern als Kultur- und Abstammungs- oder Blutsgemeinschaft. In der kapitalistischen Konkurrenz mit Großbritannien und Frankreich zum Selbstverständnis der deutschen »nachholenden Modernisierung« des 19. Jahrhunderts gemacht und verbunden mit den staatspaternalistischen Vorstellungen und Institutionen seit Adolph Wagners »Staatssozialismus« und Bismarcks »sozialem Königtum«, war daraus jene »deutsche Ideologie« der »Ideen von 1914« geworden, mit der sich das Deutsche Reich vom angelsächsischen Wirtschaftsliberalismus und von der französischen »politischen Nation« bis in das Staatsbürgerschaftsrecht hinein abzugrenzen suchte. Die Nazis waren die legitimen Erben dieses nationalen deutschen Selbstverständnisses, das sie nur noch mit den ursprünglich sozialliberalen und sozialdemokratischen Begriffen eines »National-Sozialismus« anreichern mußten, um zu einer wahnhaften »Demokratie des Blutes« unter der Fahne des protofordistischen Arbeitsstaats zu gelangen.

    In dieser blutsideologischen Frontstellung gegen die westeuropäisch-nordamerikanischen Varianten des Kapitalismus konnte die Zweite industrielle Revolution zur gesellschaftspolitischen »deutschen Revolution« überhöht werden: Jenes deutsche Selbstverständnis als »protestierendes Reich«, das nicht dem westlichen »Krämergeist« verfallen sei, wurde bis zur letzten Konsequenz getrieben und endete folgerichtig in einer Geschichtskatastrophe, wie sie in Jahrtausenden nicht erlebt worden war. Der ideologische Kern dieser Idee einer kulturnationalen Blutsgemeinschaft, nämlich die Vorstellung einer nicht in kapitalistischen Funktionen aufgehenden, der Moderne vor-gängigen und ontologischen »völkischen« Identität oder Wesenheit, suggerierte ein »über« dem Kapitalismus stehendes nationales Ziel. Der »Kampf ums Dasein« von »völkischen« Entitäten, obwohl selbst ein Produkt des Kapitalismus, erschien so als die eigentliche Wirklichkeit, der gegenüber die kapitalistische Ökonomie keinen Zweck (schon gar keinen Selbstzweck) darstellen durfte, sondern vermeintlich nur ein Mittel. Diese deutsche Version der Moderne, die kapitalistische Ökonomisierung der Gesellschaft mit einer antiökonomischen Blutsideologie durchzusetzen, wurde nun in den Strukturbrüchen und Krisen des Übergangs zum Fordismus in den Begriffen einer »völkischen Revolution«, »konservativen Revolution« oder »Revolution von rechts« gefaßt.

    Das Paradoxon eines »antikapitalistischen Kapitalismus« kennzeichnete die Zweite industrielle Revolution mehr oder weniger auch in der Sowjetunion und den USA. Die stärkere Betonung staatsökonomischer Momente, wie sie schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und durch den Weltkrieg forciert worden waren, die Betonung des »schaffenden« pseudokonkreten Industriekapitals, die Gleichschaltung und Egalisierung der »Arbeit« und Elemente einer nationalistischen Autarkiepolitik als Reaktion auf den Zusammenbruch des Weltmarkts: Das waren gemeinsame Strukturmerkmale, die überall eine »antikapitalistische« Färbung hatten, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität und ideologischer Begründung. Die technische und organisatorische Revolution der Rationalisierung ging einher mit vagen oder dezidierten Vorstellungen einer gesellschaftspolitischen Umwälzung hin zur fordistischen »Arbeitsdemokratie«. Diese »antikapitalistische Revolution« auf dem Boden und in den Formen des Kapitalismus selbst hatte nirgendwo etwas mit sozialer Emanzipation zu tun; sie war nur die repressive Durchsetzungsform für eine neue Entwicklungsstufe der kapitalistischen Gesellschaftsmaschine. Der bürgerliche, vom Sozialismus übernommene Revolutionsbegriff hatte eigentlich nie etwas anderes beinhaltet. Und deswegen war die »Revolution« im fordistischen 20. Jahrhundert auch »rechts« besetzbar geworden.

    In Deutschland aber bedeutete »rechts« eben nichts anderes als »völkisch« (und auch die Linke war ja von diesem schlimmsten aller bürgerlichen Ideologeme nicht frei). Die fordistische »Revolution« mit ihren Massenaufmärschen und Arbeitslagern war überall staatsautoritär, am deutlichsten aber in Deutschland, wo bereits die Nationsbildung selber als »Revolution von oben« und mit »völkischen« Ideen angereichert vollzogen worden war. Die hollywoodreifen Nazi-Inszenierungen brachten diesen allgemeinen Charakter der gesellschaftlichen Umwälzung am konsequentesten zum Ausdruck: Das war eine im Geist der Schützengräben geborene Revolution, eine Revolution im Gleich- und Stechschritt, ganz ohne befreiendes anarchisches Moment, sondern im Gegenteil in den Formen fordistischer Massendisziplinierung. Eine Bentham-Revolution. Und in der deutschen »völkischen« Erscheinungsform mußte sie zwangsläufig zum Programm des Massenmords werden.

    #capitalisme #nazis #Auschwitz #antideutsch #Schwarzbuch_Kapitalismus

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    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Kapitalismus

    Das Schwarzbuch Kapitalismus (Untertitel: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft) ist eine 1999 erschienene Monographie von Robert Kurz, die sich kritisch mit der Geschichte und der Zukunft des Kapitalismus auseinandersetzt. Es gilt als das Hauptwerk des der Wertkritik zuzurechnenden Autors und löste eine Debatte über die vorgenommene Beschreibung der Entstehungsgeschichte des Kapitalismus, seine Gegenwartsdiagnose sowie über die Folgen der Kritik an den herrschenden Verhältnissen aus.

    Texte en trois parties
    Teil 1 https://seenthis.net/messages/985500
    Teil 2 https://seenthis.net/messages/985499

    Die fordistisch-demokratische Selbst- und Massendisziplinierung konnte im Sinne der »völkischen« Legitimation geradezu als Vollendung eines überhistorischen Mythos erscheinen, weit jenseits spröder kapitalistischer Rationalitätsgesichtspunkte. Die allgemeine fordistische Scheinkritik am alten »bürgerlichen« Geld- und Honoratiorenkapitalismus gewann so eine besondere Durchschlagskraft zusätzlicher Irrationalität. Die Formierung einer »Demokratie des Blutes« grenzte die fordistische Egalität der »Arbeit« zwangsläufig auf das imaginierte deutsch-»arische« Rassen- und Herrenvolk ein, das sich von der »jüdischen Blutvergiftung« zu reinigen hatte, während die »slawische Rasse« im Osten des zu erobernden Großraums zu einem Heer von Arbeitssklaven gemacht werden sollte. Hier wird auch sofort der Unterschied zur Sowjetunion deutlich: War der Gulag ein rein funktionsrationales System der terroristischen Vernutzung von Arbeitskraft, so waren die Nazi-KZs gleichzeitig (und sogar jenseits der Arbeitsfunktion) ein System der rassisch-»völkischen« Selektion.

    Diese Selektion und »Arisierung« allein hätte noch nicht unbedingt zum Holocaust führen müssen. Die Nürnberger Rassengesetze mit dem berüchtigten Zwang zum »arischen Abstammungsnachweis« für alle Staatsbürger der deutschen Blutsdemokratie und dem Verbot von
    »Mischehen« oder überhaupt sexuellen Beziehungen von Deutschen und Juden als »Rassenschan-de«, die Diskriminierung und Enteignung der Juden (wovon bis heute nicht wenige Deutsche profitieren, auch als »Erben« von geraubtem Eigentum), die Pläne zur Deportation der Juden aus Deutschland - all dies waren wahnhafte Maßnahmen der Abtrennung, wie sie in der Logik der Blutsdemokratie lagen, noch nicht des Mordes.

    Aber die »deutsche Revolution« konnte nicht bei der bloßen »völkischen Reinigung« stehen-bleiben. Gerade die allgemeinere fordistische Qualität dieser Revolution drängte die deutsche »Säuberung« als rassisch-blutsideologische über die bloße Selektion hinaus. Die Juden galten ja nicht nur als »fremdes Blut«, sondern gleichzeitig als biologische Repräsentanz aller Negativität des Kapitalismus und seiner destruktiven Abstraktionen. Dieses seit langem aufgebaute Muster, das unter den Bedingungen fordistischer Mobilisierung ungeheure Brisanz gewonnen hatte, entwickelte nun eine Eigendynamik: Durch die Projektion auf die Juden sollte die negative Seite der »abstrakten Arbeit« aus dem fordistischen Arbeitsparadies verschwinden, ohne den Kapitalismus als solchen überwinden zu müssen. Blieb es bei Ford und Stalin eine bloße Projektion im Interesse systemfunk-tionaler Ziele, so wurde diese Projektion bei Hitler zu einem Selbstzweck sui generis.

    Unter den Bedingungen des Antisemitismus als Staatsprogramm und der praktisch bereits durchorganisierten »völkischen« Selektion konnte sich dieser Impuls in Deutschland zur realen Massenvernichtung steigern: Der ökonomische »Wert«, die fetischhafte Abstraktion verausgabter Arbeitsquanta als gesellschaftliche Pseudo-Eigenschaft der Waren, sollte in Gestalt der Juden aus der Welt verschwinden, die Waren sollten nur noch Gebrauchsdinge und trotzdem weiterhin Waren sein, aber von der »jüdischen« Abstraktion gereinigte - ebenso wie die warenproduzierende »Arbeit« als ihr Produktionsprozeß. Der US-amerikanische Soziologe Moishe Postone hat diesen Kern des antisemitischen »Antikapitalismus« der Nazis als erster auf den Begriff gebracht:

    »Eine kapitalistische Fabrik ist ein Ort, an dem Wert produziert wird, der »unglücklicherweise« die Form der Produktion von Gütern annehmen muß. Das Konkrete wird als der notwendige Träger des Abstrakten produziert. Die Ausrottungslager waren demgegenüber keine entsetzliche Version einer solchen Fabrik, sondern müssen eher als ihre groteske arische > antikapitalistische < Negation gesehen werden. Auschwitz war eine Fabrik zur >Vernichtung des Werts<, das heißt zur Vernichtung der Personifizierung des Abstrakten. Sie hatte die Organisation eines teuflischen industriellen Prozesses mit dem Ziel, das Konkrete vom Abstrakten zu >befreien<. Der erste Schritt dazu war die Entmenschlichung, das heißt, die >Maske< der Menschlichkeit wegzureißen und die Juden als das zu zeigen, was >sie wirklich sind<, Schatten, Ziffern, Abstraktionen. Der zweite Schritt war dann, diese Abstraktheit auszurotten, sie in Rauch zu verwandeln, jedoch auch zu versuchen, die letzten Reste des konkreten gegenständlichen >Gebrauchswerts< abzuschöpfen: Kleider, Gold, Haare, Seife. Auschwitz, nicht die >Machtergreifung< 1933, war die wirkliche >Deutsche Revolution< - die wirkliche Schein->Umwälzung< der bestehenden Gesellschaftsformation. Diese Tat sollte die Welt vor der Tyrannei des Abstrakten bewahren. Damit jedoch »befreitem die Nazis sich selbst aus der Menschheit« (Postone 1988, 253 f.).

    Diese Dechiffrierung steht nicht im Gegensatz zu einer Analyse, die Auschwitz gleichzeitig in das liberale Nutzenkalkül und in das fordistische Programm einordnet. Wie Benthams grausiger Utilitarismus noch die Exkremente und die Leichen der Sträflinge (ja sogar seine eigene Leiche) der Verwertung zuführen wollte, so verwerteten auch die Nazis die körperlichen Überreste der ermordeten Juden bis hin zu Lampenschirmen aus Menschenhaut. Insofern hat Auschwitz den liberalen angelsächsischen Utilitarismus in sich aufgehoben. Auch andere, »bevölkerungspolitische« Nutzenkalküle standen sicherlich in Verbindung mit dem KZ-System, das ja nicht nur die Juden erfaßte.
    Aber die entscheidende Dimension von Auschwitz geht darüber hinaus, wie sie auch über die Mas-sensklaverei des Gulag hinausgeht. In den sowjetischen Lagern wurden Menschen durch »Arbeit« vernichtet, aber diese Vernichtung war eine in Kauf genommene, kein unmittelbarer Zweck. Sie stand immer noch unter dem Bann eines Nutzenkalküls, nämlich der rücksichtslosen, über Leichen gehenden Turbo-Industrialisierung.

    Auch Auschwitz war eine fordistische Fabrik, genau wie »Volkswagen«. Die Vernichtungsmaschine wurde als ganz gewöhnliche kapitalistische Industrie betrieben, unter Beteiligung ganz gewöhnlicher Privatfirmen. Dazu gehörte etwa das Unternehmen J. A. Topf und Söhne (Erfurt), Maschinenfabrik und feuertechnisches Baugeschäft, das die Großöfen für die Menschenverbren-nung lieferte (Pressac 1995, 181). Der Ingenieur Fritz Sander, Angestellter dieser Firma, ließ sich das von ihm entworfene Modell eines riesigen Einäscherungsofens sogar patentieren (Pressac, a.a.O., 69). Aber Auschwitz war eine negative Fabrik. Dort wurde nichts produziert, sondern etwas »entsorgt« - nämlich die phantasmatische Verkörperung des gesellschaftlichen Abstraktionsvor-gangs in einem warenproduzierenden System. Insofern war Auschwitz die äußerste Konsequenz des Fordismus als kapitalistischer Arbeits- und Industriereligion: die industrielle Erlösung für die deutsche Blutsdemokratie durch die Vernichtung der Juden. Die Parole »Arbeit macht frei« über dem Tor von Auschwitz enthält so eine doppelte Bedeutung: »Arbeit« macht frei als kapitalistischer Da-seinszweck, wenn sie von den Juden und damit von der Abstraktion »befreit« ist. Nur so werden Himmlers berühmte, unbegreifliche, immer wieder zitierte Sätze gegenüber SS-Männern doch wieder begreiflich:

    »Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammenliegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei - abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen - anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und nie zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte« (zit. nach: Piper 1995, IX).

    Nicht persönlicher Haß durfte hier wirksam sein, noch nicht einmal persönliche Grausamkeit, sondern einzig jene »Banalität des Bösen« (Hannah Arendt) von Buchhaltertypen, fleißigen Ingenieuren und deutschen Pflichtmenschen, die alle menschlichen Regungen den Opfern gegenüber ersticken mußten für den »höheren Zweck« einer Art Menschheitserlösung. Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist. Die »ordentliche« Judenvernichtung der »deutschen Revolution« erschien so als eine Art Müllabfuhr des inkarnierten Bösen am Kapitalismus, eine schwere »Blutarbeit«, die anständig durchzustehen war, um hinterher duschen zu gehen und den gereinigten Kapitalismus endlich genießen zu können.
    Auschwitz und »Volkswagen« stehen in einem reziproken Verhältnis: eine Welt der Massenproduktion erlöster fordistischer Gebrauchsgüter, der erlösten Massen-Mobilität und des erlösten Freizeitkonsums um den Preis des jüdischen Blutopfers, das die »Arbeitssoldaten« freisprechen sollte von der Selbstunterwerfung unter die kapitalistische Maschine.

    Ein derart paranoides Konstrukt, das den allgemeinen Wahnsinn des Kapitalismus unüberbietbar zuspitzte, konnte nicht anders, als im Vernichtungswillen auch die Selbstvernichtung einzuschließen, die von Anfang an wie ein Alptraum der »völkischen« Ideologie und ihrer fordistischen Ausprägung inhärent war. »Ragnarök«, der Weltuntergang in der germanischen Mythologie, spukte durch dieses Bewußtsein. Das geheime Wissen um den irreversiblen Wahnsinn des eigenen Tuns, das selbstzerstörerische Formen annehmen mußte, war schon frühzeitig in den ideologischen Schüben der »deutschen Revolution« aufgeschienen und ist in Oswald Spenglers berüchtigtem Werk »Der Untergang des Abendlands« (erste Ausgabe 1918) sprichwörtlich geworden. Spengler (1880-1936) gehörte wie Jünger zu jenen Wegbereitern des Nazismus, die sich zwar bald von dessen Vulgarität abgestoßen fühlten, ohne doch jemals das Denken zu verlassen, das der »deutschen Revolution« zugrunde lag. In seiner organizistischen Geschichtsphilosophie erscheinen große Kulturen (ähnlich wie bei Herder Nationen oder Völker) als »Organismen«, die einen Lebensprozeß durchlaufen und schließlich unwiderruflich absterben müssen. Die zeitgenössische Geschichte ist für ihn das letzte Aufbäumen der arisch-»faustischen« abendländischen Kultur, das schon auf einen als »heroisch« imaginierten Untergang hindeutet:

    »Es ist der Verzweiflungskampf des technischen Denkens um seine Freiheit gegenüber dem Denken in Geld [...] Dies gewaltige Ringen einer sehr kleinen Zahl stahlharter Rassemenschen (!) von ungeheurem Verstand, wovon der einfache Städter weder etwas sieht noch versteht, läßt von fern betrachtet, welthistorisch also, den bloßen Interessenkampf zwischen Unternehmertum und Arbei-tersozialismus zur flachen Bedeutungslosigkeit herabsinken. Die Arbeiterbewegung ist, was ihre Führer aus ihr machen, und der Haß gegen die Inhaber der industriellen Führerarbeit (sie!) hat sie längst in den Dienst der Börse gestellt (!)[...] Aber damit steht das Geld am Ende seiner Erfolge, und der letzte Kampf beginnt, in welchem die Zivilisation ihre abschließende Form erhält: der zwischen Geld und Blut [...] Das Geld wird nur vom Blut überwältigt und aufgehoben (!) [...] Es handelt sich in der Geschichte um das Leben und immer nur um das Leben, die Rasse, den Triumph des Willens zur Macht, und nicht um den Sieg von Wahrheiten [...] So schließt das Schauspiel einer hohen Kultur [...] wieder mit den Urtatsachen des ewigen Blutes, das mit den ewig kreisenden kos-mischen Fluten ein und dasselbe ist [...]«(Spengler 1972/1918, 1192ff.).

    Weil das »letzte Gefecht« des kapitalistisch domestizierten Arbeitsmarxismus gegen die »abstrakte Arbeit« ausgeblieben war, um statt dessen den »bloßen Interessenkampf« (wie Spengler schlau bemerkt) innerhalb des als unüberwindbar gedachten warenproduzierenden Systems zu führen, brachte der Kapitalismus selber ein monströses Phantasma seiner Scheinüberwindung hervor. Die Nazis waren das grauenhaft verzerrte Spiegelbild einer sozialen Bewegung, die nicht mehr an die Emanzipation vom Fetischismus der Moderne herankommen konnte.

    An die Stelle der Idee einer selbstorganisierten Räte-Gesellschaft unter Beteiligung aller trat der elitäre Wahn eines »Führersozialismus« von »stahlharten Rassemenschen« vor der negativen Gleichheit des Arbeitszwangs, an die Stelle der Wahrheit die »Rasse«.

    Nicht die Überwindung von »Arbeit«, Geld und Staat durch den »Verein freier Menschen« war das Ziel, sondern die phantasmatische Aufhebung des Geldes durch das »Blut«, über die Köpfe der Menschen hinweg. Die tiefe Irrationalität dieser sich selbst realisierenden Vorstellung konnte die »Aufhebung« des Kapitalismus auf seinen eigenen Grundlagen nicht anders denken als ein »Ende der Geschichte« -aber im Unterschied zu den Aufklärern, Hegel und Comte als ein negatives und dunkles. Das »letzte Gefecht« der Blutsgemeinschaft sollte nicht in die soziale Emanzipation als Anfang einer selbst-bewußten Geschichte führen, sondern unter Strömen von Blut zurück in die Geschichtslosigkeit:

    »In den Kreis der Symbole des Niedergangs gehört nun vor allem die Entropie, bekanntlich das Thema des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik [...] Die Kraft, der Wille hat ein Ziel, und wo es ein Ziel gibt, gibt es für den forschenden Blick auch ein Ende [...] Das Weltende als Vollendung einer innerlich notwendigen Entwicklung - das ist die Götterdämmerung; das bedeutet also, als letzte, als irreligiöse Fassung des Mythos, die Lehre von der Entropie [...] Der historische Mensch< [...] ist der Mensch einer in Vollendung begriffenen Kultur. Vorher, nachher und außerhalb ist er geschichtslos [...] Und daraus folgt eine ganz entscheidende [...] Tatsache: daß der Mensch nicht nur vor dem Entstehen einer Kultur geschichtslos ist, sondern wieder geschichtslos wird, sobald eine Zivilisation sich zu ihrer vollen und endgültigen Gestalt herausgebildet und damit die lebendige Entwicklung der Kultur beendet, die letzten Möglichkeiten eines sinnvollen Daseins erschöpft hat«
    (Spengler, a.a.O., 542ff., 613f.).

    Welch böse Ironie: War die gesellschaftsphilosophische Reformulierung der Entropie bei Wilhelm Ostwald noch für die neurotische betriebswirtschaftliche Zeitsparlogik des Fordismus bemüht worden, so tritt sie wenige Jahre und einen Weltkrieg später bei Spengler schon als Untergangsprophezeiung auf. Darin wird nicht nur der Todestrieb der aufkommenden Nazis sichtbar, sondern der Todestrieb des modernen warenproduzierenden Systems überhaupt. Wie diese Ideologie die nicht verhandelbare, deterministische Gesellschaftsphysik des Kapitalismus in eine ebenso blinde, determinierte Logik des »Blutes« übersetzte, so deutete sie den inneren, auf eine absolute Schranke zulaufenden kapitalistischen Selbstwiderspruch als unaufhaltsame
    »Götterdämmerung« der Zivilisation. Auch jenseits von Auschwitz bleibt diese immanente Drohung des Kapitalismus bestehen: die Entropie des Kapitals soll der Tod des gesellschaftlichen Universums sein; wenn es nicht durch Blutopfer von sich selbst befreit werden kann, »will« das »automatische Subjekt«, daß sein eigenes Ende auch der Untergang der Menschheit und des irdischen Lebens überhaupt ist.

    #capitalisme #nazis #Auschwitz #antideutsch #Schwarzbuch_Kapitalismus

  • Topics in Neukölln: Warum ein Buchladen israelischer Betreiber schließen muss | Berliner Zeitung
    http://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/neukoelln-warum-ein-buchladen-israelischer-betreiber-schliess
    A Berlin les supporteurs inconditionnels d’Israel se mettent à la chasse au juifs .

    Es ist eine Abschiedsnachricht. „Liebe Freunde, ich möchte mich bei allen bedanken, die gestern gekommen sind, um mit uns zu trauern…“ – so beginnt der Eintrag vom 23. Juli auf der Facebook-Seite des Neuköllner Buchladens Topics. Seit vergangenem Sonnabend ist der kleine, schicke Laden an der Weserstraße geschlossen. Aus finanziellen Gründen, wie die Betreiber versichern. Das allein wäre nichts Besonderes. Kleine, individuelle Buchläden haben es grundsätzlich schwer, sich gegen große Ketten und vor allem den Internet-Handel zu behaupten.

    Doch Topics wurde von zwei Israelis betrieben. Er musste auch deshalb schließen, weil das Geschäft bedroht und beschimpft wurde. Das ist die Kurzversion.

    Tatsächlich ist die Situation um einiges komplizierter. Auf der Facebook-Seite des Ladens beschreibt Besitzer Doron Hamburger am 22. Juli in einer ausführlichen Stellungnahme, welche Gründe zur Schließung des Geschäfts geführt haben. Die finanzielle Lage sei schon längere Zeit nicht einfach gewesen, schreibt er.

    Doch dann ereignete sich das, was Hamburger den „Evola-Vorfall“ nennt. Ende Februar 2017 hatten die Topics-Betreiber eine Veranstaltung angekündigt, bei der sie das Werk von Julius Evola diskutieren wollten. Der italienische Kulturphilosoph und Verfasser rechtsextremer und antisemitischer Theorien sympathisierte zeitweise mit dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus. „Wir haben vielleicht nicht deutlich genug gemacht, worum es uns bei der Veranstaltung geht“, schreibt Hamburger selbstkritisch. Auf das, was die Ankündigung auslöste, waren er und sein Kollege Amir jedenfalls nicht vorbereitet.

    Ein Shitstorm ging auf die beiden Shop-Betreiber nieder, im Internet wurden sie als Nazis bezeichnet. Hamburger selbst beschreibt Facebook-Diskussionen mit Nutzern, die sich selbst der Antifa-Bewegung zurechnen. Er habe ihnen angeboten, an der Veranstaltung teilzunehmen, die als intellektuelle Auseinandersetzung mit Evolas Theorien geplant war, und ihre Kritik direkt zu äußern, so Hamburger. Doch an einem konstruktiven Dialog waren seine Gegner offenbar nicht interessiert.
    „Faschistischer Buchladen im Herzen Berlins“

    „Eines Morgens wachte ich auf und sah, dass wir auf Facebook als „faschistischer Buchladen im Herzen Berlins“ bezeichnet wurden. Mehrere Dutzend Nutzer hatten den Eintrag geteilt. Urheber war möglicherweise die linksextreme Szene. Sicher ist das nicht.

    Sicher ist nur: Nach dem „Evola-Vorfall“ erlitt Topics einen dramatischen Umsatz-Einbruch. Hamburgers Kollege Amir betont am Telefon, dass es keine Boykott-Aufrufe gegeben habe – schon gar keine offiziellen. Was die beiden Israelis zur Aufgabe bewegt hat, waren auch offenbar weniger die ökonomischen als die psychischen Folgen der Hetze.

    „Unser Laden war mehr als nur ein Geschäft“, schreibt Doron Hamburger in seinem emotionalen Facebook-Eintrag vom 22. Juli. „Die Veranstaltungen, die bei Topics stattfanden, waren die Schmuckstücke unseres Ladens. Doch nach allem, was geschehen ist, schwindet unsere Energie dafür.“ Es sei eine Sache, einen Laden in finanziell schwierigen Zeiten am Leben zu erhalten, weil man glaube, er sei wichtig für die Gemeinschaft, schreibt Hamburger weiter. „Aber es ist etwas völlig anderes, wenn man plötzlich realisiert, dass man selbst nicht mehr willkommen ist.“

    #Berlin Neukölln #Weserstraße #politique #Antideutsche

  • cosas que no se rompen
    https://cosasquenoserompen.noblogs.org
    Ce blog d’une activiste intiimpérialiste a été vidé de son contenu après des infâmes accusations d’#anti-semitisme par un groupe extrémiste. Son auteure risque de perdre son travail à l’université FU Berlin ne pourra que difficilement poursuivre sa carrière universitaire en #Allemagne.

    http://www.fu-berlin.de/vv/de/lv/307715?m=182537&pc=193632&sm=273470

    Les #Antideutsche sont un groupuscule pro-Israel qui dit avoir des positions de gauche mais nie l’existence de l’impérialisme étatsunien surtout quand l’état d’Israel est évoqué dans le contexte d’analyses internationales. A travers l’identification de toute critique d’Israel avec l’anti-semitisme ils utilisent l’ncontournable anti-anti-semitisme allemand pour discréditer toute expression critique envers l’état hébreux.

    Leurs agissements sont systématiquement utilisés par les médias pour taire des voix critiques de gauche. Ce procédé fait d’eux une des armes les plus efficaces contre des mouvements de gauche. Exemple : tu ouvres ta voix contre les bombardement de la bande de Gaza qui on tué 1400 palestiniens - tu es un anti-semite qui ne sera plus jamais invité sur les podiums de discussion et tu ne sera plus jamais payé pour un article dans les médias allemands.

    404
    https://cosasquenoserompen.noblogs.org/post/2015/09/20/shut-up-and-listen-reflexionen-zur-arbeit-vonmit-reclaim

    Le site extrémiste reste joignable.

    10.01.2017 Mena-Exklusiv
    FU Berlin: Antiisraelische Aktivistin als Politik-Dozentin

    Von Alex Feuerherdt

    Am Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin lehrt eine Dozentin, die Israel für ein Kolonialprojekt europäischer Juden hält, den palästinensischen Terror verharmlost und auch sonst in Wort und Tat einiges unternimmt, um den jüdischen Staat zu delegitimieren. Dazu zählen unter anderem die Verteidigung einer antisemitischen Politsekte und die Beteiligung an einem Musikvideo, in dem Israel und seine Unterstützer attackiert werden.

    La presse de droite rejoint la campagne des extrémistes.

    FU Berlin Studierende werfen Lehrbeauftragter Antisemitismus vor
    http://www.berliner-zeitung.de/25519448

    Dominik Mai 11.01.17, 15:23 Uhr
    Studierende der Freien Universität Berlin (FU) erheben schwere Vorwürfe gegen eine Lehrbeauftragte am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft: Eleonora Roldán Mendívil soll unter anderem auf ihrem deutschsprachigen Blog „cosas que non se rompen“ ("Dinge, die nicht brechen") den Staat Israel verunglimpft und dessen Existenzrecht bestritten haben, kritisiert die Hochschulgruppe „Gegen jeden Antisemitismus an der Freien Universität“ in einem Schreiben an das Präsidium der FU.

    „Israel ist ein Kolonialstaat. Und Punkt“, ist in dem Blog unter anderem zu lesen. An anderer Stelle schreibt sie, dass es absolut legitim sei, „auf die unhaltbare und selbst nach bürgerlichem Internationalem Recht zich Mal illegale, imperialistische und rassistische Situation in Palästina aufmerksam zu machen“.

    „Sie verharmlost mit diesen Vergleichen und Bezeichnungen nicht nur die historischen Verbrechen des Kolonialismus und der Apartheid und stellt den israelischen demokratischen Rechtsstaat mit Unrechtsregimen auf eine Stufe“, kritisieren die Studierenden in ihrem Brief. Ihre Äußerungen seien als „radikale Negation des Existenzrechts Israels“ zu verstehen.

    Zudem engagiere sich Roldán Mendívil, die sich selbst als Anarchistin und Marxistin beschreibt, in antiisraelischen Gruppen - unter anderem in solchen, die den palästinensischen Terror als absolut legitimen und gerechtfertigten nationalen Befreiungskampf verharmlosen.

    Außerdem habe die Politikwissenschaftlerin mit dem Rapper Kaveh zusammen gearbeitet, der Verbindungen zur verschwörungsideologischen und antisemitischen Szene unterhalte. Im Video zum Song „Antideutsche / Tayha Falastin“ („Lang lebe Palästina“) singe Roldán Mendívil „Freiheit für Falastin – kein Frieden mit dem Apartheidregime“. Das Lied müsse als Forderung verstanden werden, den Staat Israel abzuschaffen.

    Dans Wikipedia trouve une version abrégée et modérée de la Perspective de la droite allemande sur les Antideutsche .
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antideutsche

    La position officielle de l’état allemand est publiée par la #BPB (Bundeszentrale für politische Bildung)
    http://www.bpb.de/politik/extremismus/linksextremismus/33626/antideutsche-und-antiimperialisten

    Dans un article de 14 pages publié par la #RLS (Rosa Luxemburg Stiftung) Isabel Erdem discute les relations entre la gauche et les antideutsche.

    Anti-deutsche Linke oder anti-linke Deutsche ? Eine sachliche Betrachtung
    https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/192/192Erdem.pdf

    Dans une interview avec Jens Wernicke l’activiste Jules Jamal El-Khatib explique la différence entre la gauche et les antideutsche.

    Pseudo-linke Neocons – die Antideutschen und die Linke
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=33624

    Teile der Antideutschen äußern durchaus Verständnis für Kriege, sei es nun der Irakkrieg oder der israelische Angriff auf Gaza. Aber das Feindbild ist klar, alles was nicht dem ach so toleranten Westen angehört, wird erstmal skeptisch beäugt. Auch bei Kriegen wird mit doppeltem Maß gemessen: die russischen Bomben auf Syrien werden berechtigterweise kritisiert, die amerikanischen dagegen als humanistische Hilfe dargestellt. Dabei treffen beide „Interventionen“ die Bevölkerung und ob man nun durch eine Bombe der USA, Frankreichs oder Russlands stirbt, ist den Familien der toten Zivilisten ziemlich egal.

    Noch schlimmer ist es bei der EU und Kritik an dieser. Die EU wird unverfroren als Projekt der Toleranz und des Internationalismus verkauft, während gleichzeitig Frontex dafür sorgt, dass Flüchtlinge nicht nach Europa können und eine eigene Armee geschaffen wird.

    Aus diesem Grund greifen Sie dann auch Sahra Wagenknecht an, die eine durchaus berechtigte Kritik an der EU und ihren neoliberalen Verträgen äußert. Das ist ihr dritter – der zweite waren ja die Bomben – Punkt: Während Millionen Menschen im Süden Europas ihre Arbeitsplätze oder Wohnungen aufgrund des Troika-Diktats verloren haben, wird die EU als ein Hort des Fortschritts dargestellt, ein Projekt des Internationalismus, ein Ort des Friedens.

    Pseudo-linke Neocons – die Antideutschen und die Linke | NachDenkSeiten – Die kritische Website
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=33624

  • Après les engeulades le néant - le parti pirate allemand est en route vers /dev/null

    Die Hölle von Halle | Telepolis
    http://www.heise.de/tp/artikel/42/42083/1.html

    Die Piraten treiben heute niemanden mehr. Die Rebellenrolle der 8%-Protestpartei haben sie ausgerechnet an die AfD abgegeben. Während der Grad an Selbstbeschäftigung bei AfD, Linkspartei, Grünen und Piraten in etwa gleich hoch liegen dürfte, haben inzwischen alle Parteien eine professionelle Außendarstellung - nicht aber die hemdsärmeligen Piraten, die sich sogar ausgerechnet bei Social Media deklassieren ließen. Selbst nach dem vergeigten Bundestagswahlkampf wurde Personen, die etwa Plakate „mit Kleingedrucktem“ zu verantworten hatten, nicht ausgetauscht - mit dem Ergebnis, dass selbst die Familienpartei einen deutlich brauchbareren TV-Spot realisierte.

    So gelang es, die Zustimmung der verprellten Wähler nochmals von 2,2% (Bundestagswahl mit 5%-Hürde) auf 1,4% (Europawahl ohne Hürde) runterzufahren. Obwohl inzwischen viele gestandene Piraten die Partei verlassen haben oder schlichtweg rausgeekelt wurden, teilte der vor einem Dreivierteljahr gewählte Piraten-Babo unverblümt mit, er würde heute alles ganz genauso machen. Vor der Wahl des Frankfurters waren dessen enge Kontakte zu den Berliner Peinlichpiraten allgemein unbekannt.

    Berliner Heißluft

    Während sich die meisten Landesverbände der Piratenpartei tendenziell als sozialliberal verstehen, fassten vor allem in den Landesverbänden Berlin und Sachsen Bewegungen Fuß, die sich je nach Anlass als #Autonome, #Anarchisten, #Antideutsche, #Antifa, Linksradikale, „datenschutzkritische Spackeria“ und #Feministen bezeichnen. Entgegen der satzungsmäßigen Beschlusslage postuliert die Berliner Clique ideologische Symbolpolitik wie „gendergerechte Sprache“ und Machtverteilung nach Geschlechtszugehörigkeit. Die gleichfalls nach Linksaußen gedrifteten „Jungen Piraten“ fielen vor allem durch entsprechend ideologischen Shitstorm auf. Wer abweichende Meinungen vertritt, darf sich auf Nazi-Etiketten gefasst machen. Auch Identitätsdiebstahl und Anschwärzungen gehören zum Berliner Politikstil.

    Ausgerechnet das ursprüngliche Kernthema „Meinungsfreiheit“ wurde bei Berliner Lautsprechern zum Schimpfwort für „Spinner“ und Kritiker verbrämt, die von der vorgegebenen Linie abweichen. Während fragwürdige Berliner Piraten wie „Klick-mich!“-Buchautorinnen, Brandfackel-auf-Botschaft-Werferinnen, Busen-Herzeigerinnen und „prozessfreudige Anarchisten“ sakrosankt scheinen, reicht inzwischen in Berlin „Majestätsbeleidigung“ als Grund zum Parteiausschluss. So stören sich Berliner Piraten etwa an der Bezeichnung „strunzdummer LaVo-Hipster“ für einen stets Zylinder tragenden Landesvorstand, der 2012 mit seinem berühmten Zeitreise-Antrag die peinlich gewordene Partei endgültig lächerlich machte und die Forderung nach einer friedlichen Besiedelung des Mars für gute Öffentlichkeitsarbeit hält.

    Das Rückgrat der Piratenpartei stellen hingegen die großen Landesverbände NRW, Hessen, Bayern und Niedersachsen, wo die meisten Mitglieder wohnen. Dort und auch in vielen anderen Landesverbänden ist man vom schrillen Auftreten von Berliner Piraten entsetzt und fordert dieses Wochenende die Piratenpartei von einer dubiosen Funktionselite wieder zurück, welche sich an Schlüsselpositionen rangewanzt hat. Bekannte Piraten, welche die Partei geprägt hatten, verließen inzwischen das ideologisch aufgeladene Narrenschiff, so der vormalige Bundesvorsitzende Sebastian Nerz, Wahlkampfmaschine Mathias Schrade oder Lawblogger Udo Vetter.

    • L’auteur Markus Kompa décrit que parti pirate allemand « has done a good job » en poussant les autres partis á s’ouvrir un peu ou à revenir vers leur raison d’être qui a tendance à se perdre dans le marchandage politique quotidien.

      denn plötzlich redeten alle Parteien hysterisch von „Transparenz“, der Bundestag veranstaltete wenigstens pro forma eine Internet-Enquete. Die Grünen gaben ihre Verteufelung des Internets auf. CDU-Verbände experimentierten mit Liquid Feedback. Die SPD ließ die Basis über die Koalitionsfrage abstimmen. Die Linkspartei steht in Sachen Netzpolitik den Piraten inzwischen sogar in nichts mehr nach, beim Thema Überwachungswahn können diese bzw. ihre Quellparteien auf über zwei Jahrzehnte Widerstand gegen entsprechende gesetzgeberische Vorhaben verweisen. Das ebenfalls von der Linken kritisierte gegenwärtige Urheberrecht wird ohnehin kaum in Deutschland gemacht, sondern in Europa - wo sich die einzige Piraten-Abgeordnete allerdings der auch insoweit unzuverlässigen Grünen-Fraktion angeschlossen hat.

      Les pirates n’ont malheureusement pas réussi à s’établir comme une force stable qui aurait défendu la neutralité du net, la libre expression et une vision novatrice du droit d’auteur. L’article de Kompa explique une partie des raisons de l’échec de cette tentative. Il met l’accent sur le rôle des extrémistes de gauche dans le processus de déclin du parti.
      Contrairement à lui j’y vois surtout un manque de radicalité, le désir de se faire accepter par « la politique » dite officielle et la corruption morale et politique qui fait essentiellement partie du jeu politique dans notre système parlementaire.

      Il était évident et prévisible quelles obstacles qui allaient se poser pour ce nouveau petit parti qui était en route vers une place dans les parlements et les autres institutions démocratiques. Ils n’ont pas su les gérer, ni dans le sens d’un petit parti radical ni dans le sens d’une force démocratique stable. Tant pis, le rôle de l’opposition retombe entre les mains de « la gauche ».
      On verra ce que ca donnera.

  • Les "Antideutsche" s’intéressent à leurs origines


    Leur courant de pensée est plus récent , pourtant j’ai l’impression que les Antideutsche sont à l’Allemagne ce que les nouveaux philosophes sont à la France - en beaucoup moins intelligent et en beaucoup plus farfelu. Qu’on me corrige, je ne suis pas spécialiste en la question.

    L’organe central des Antideutsche est la revue Jungle World où j’ai trouvé cette page qui cite des textes écrites pendant la deuxième guerre mondiale. On y découvre une image de l’Allemand imprégné par une culture barbare incorrigible composée de guerriers avides de sang et de domination depuis l’époque de l’empire romain.

    Les Antideutsche d’aujourd’hui sont de fervants défenseur d’Israel utilisant un vocabulaire de gauchiste anti-impérialiste. Il me font penser aux chrétiens de droite américains qui soutiennent Israel parce qu’ils croient que la politique israélienne accélère l’arrivée de la fin du monde et l’avénement de l’empire de dieu.

    jungle-world.com - Archiv - 05/2010 - Dossier - Abdruck aus »Fight for Freedom. Die Legende vom anderen Deutschland« 
    http://jungle-world.com/artikel/2010/05/40315.html

    Die Gegner Lord Vansittarts versuchen das größte Kapital aus seiner Aussage zu ziehen, dass die Deutschen von der »Gier nach Weltherrschaft« erfüllt seien – eine Aussage, die sie mit dem Ruf »Britischer Imperialismus!« niederbrüllen und so in einem Sturm des Gespöttes und billigen Gelächters untergehen lassen wollen. Welchen Sinn hat es, mit solchen Leuten histo­rische Argumente auszutauschen, die nicht von allein erkennen, wie ungeeignet es ist, den »britischen Imperialismus« zu beschwören, wenn nicht einmal die zahllosen Plünderungen und Mordtaten der alten Hunnen einen angemessenen Vergleich für die Taten der modernen Hunnen bieten?

    Auch ich glaube jedoch, dass die Diagnose »Gier nach Weltherrschaft« keine angemessene Beschreibung der deutschen Krankheit ist, aber meine Begründung ist durchaus eine andere. Sicher, wenn es die Dummheit der anderen den Deutschen leicht genug macht, werden sie die Weltherrschaft auf ihrem Weg gern als eine Art nützliches Mittel zum Zweck übernehmen. Aber der Zweck selbst ist das Verbrechen um des Verbrechens willen, der Sadismus um des Sadismus willen, der Kannibalismus, der sich »aller Mittel und Ressourcen der modernen Wissenschaft bedient«, um des bloßen Kannibalismus willen – so wie es etwa in der Abschlachtung der Juden deutlich wird, die sich auf keine zweckmäßigen Motive zurückführen lässt. Die Deutschen sind, das sollte nicht vergessen werden, Idealisten oder, wie der gute alte Hindenburg gern sagte: »Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun.«

    Antideutsche http://de.wikipedia.org/wiki/Antideutsch

    Antideutsche sind eine aus verschiedenen Teilen der radikalen Linken hervorgegangene Strömung. Antideutsche wenden sich nach eigener Überzeugung gegen einen spezifisch deutschen Nationalismus, der im Zuge der deutschen Wiedervereinigung erstarkt sei. Weitere antideutsche Positionen sind Solidarität mit Israel und Gegnerschaft zum Antizionismus, Antiamerikanismus und Antiimperialismus. Diese führten und führen zu heftigen Kontroversen innerhalb des linken Milieus.

    L’article anglais cite Richard Wagner qui définissait le caractére allemand par la capacité de faire une chose pour elle-même. Il prônait l’art pour l’art par opposition à l’utilitarisme qu’il jugeait undeutsch . Bref : Si tu fais de la musique pour faire de la musique c’est deutsch , si tu fais de la musique pour gagner de l’argent c’est undeutsch .

    »Hier kam es zum Bewusstsein und erhielt seinen bestimmten Ausdruck, was Deutsch sei, nämlich: Die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben, wogegen das Nützlichkeitswesen, d.h. das Prinzip, nach welchem eine Sache des außerhalb liegenden persönlichen Zweckes wegen betrieben wird, sich als undeutsch herausstellte.«

    Les ennemis du barbare allemand en concluaient que le génocide des juifs était de l’art pour l’art d’après une vision culturelle germanique inaccessible aux autres peuples. Depuis l’histoire a montré que cette idée était complètement erronnée. Les Antideutsche y tiennent encore.

    #antideutsche #allemagne