• E-Patientenakte für alle : Bleibt Merz beim Plan, Menschen ohne ePA zu benachteiligen ?
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/e-patientenakte-fuer-alle-bleibt-merz-beim-plan-menschen-ohne-epa-z

    Espionne-moi ! Je te dirai tout et tu pourras même vendre mes donnés de santé ! Oui.

    Seulement 4 sur 70 millions d’assurés sous le régime publiic on rdfusé d’y participer.

    16.4.2025 von Christian Schwager - Die elektronische Patientenakte wird bundesweit eingeführt. Wer bekommt sie? Wie funktioniert sie? Wie sicher ist die Akte? Antworten auf die acht wichtigsten Fragen.

    Es sieht so aus, als wollte Karl Lauterbach am Ende seiner Amtszeit noch einmal etwas für seine Bilanz tun. Der scheidende Bundesgesundheitsminister bringt die elektronische Patientenakte an den Start. Am 29. April soll sie bundesweit gesetzlich Krankenversicherten zur Verfügung stehen. Das hat der SPD-Politiker den Gesellschaftern der Gematik schriftlich mitgeteilt. Die Gematik ist eine GmbH, die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständig ist.

    Für die große Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten wurde bereits eine E-Patientenakte angelegt. Sie haben keinen Widerspruch eingelegt. Erst Mitte Januar war eine Testphase in drei Modellregionen angelaufen. Das Verfahren sei nach wie vor noch nicht ausgereift, sagen nun Kritiker. Wo hakt es noch? Wie sicher ist das Verfahren? Was haben die Patienten davon? Und was müssen sie tun, wenn sie keine E-Patientenakte haben möchten?

    Die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

    1. Wozu die elektronische Patientenakte?

    Das deutsche Gesundheitswesen hat einen enormen Nachholbedarf, was die Digitalisierung anbelangt. Ohne Investitionen in diesen Bereich dürfte es die Herausforderungen der Zukunft kaum meistern. Demografische Verschiebungen werden zu einem höheren Aufkommen an Patienten führen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Beschäftigten, die sich um die Menschen kümmern können. Sie müssen von Arbeiten, die nicht direkt die Patienten betreffen, befreit werden. Dazu soll unter anderem die E-Patientenakte beitragen.

    Elektronische Patientenakte: IT-Experten prophezeien Datenklau bei Kassenpatienten

    Elektronischer Patientenakte unkompliziert widersprechen? Hier ist das Formular

    2. Was haben Patienten von der E-Patientenakte?

    Die Idee der E-Patientenakte (ePA) ist, die gesamte Krankengeschichte einer Person für Ärzte, Therapeuten, Apotheker und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen mit einem Mausklick zugänglich zu machen. Sie haben Einsicht in bereits erfolgte Therapien, verordnete Medikamente und Zugriff auf weitere wichtige Daten. Die Kommunikation unter den Leistungserbringern soll so vereinfacht, Fehler etwa bei der Medikation vermieden und insgesamt der Weg der Patienten durch das Gesundheitssystem koordiniert werden.

    Im Interesse aller Patienten soll auch sein, dass die Daten der medizinischen und pharmazeutischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Dies soll in anonymisierter Form geschehen. Für Unverständnis sorgte unterdessen eine Bemerkung von Minister Lauterbach, auch Tech-Konzernen wie Meta oder Google den Zugriff auf die Daten zu gewähren, da dies nicht im persönlichen Interesse der Menschen geschehe.

    3. Wer verwaltet die ePA?

    Grundsätzlich können die Versicherten in einer App der jeweiligen Krankenkasse selbst die Inhalte verwalten. Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums haben Kassenmitglieder die Möglichkeit, den Zugriff auf ihre Daten zu beschränken. Zum Beispiel auf bestimmte Praxen, Krankenhäuser oder Apotheken. Kritiker bemängeln jedoch, dass keine flexible und genaue Zuordnung möglich sei. Entweder Dokumente seien für alle verborgen oder für alle einsehbar.

    Die ePA wird von den Krankenkassen verwaltet. Auf die Inhalte allerdings sollen diese nicht zugreifen können.

    4. Wer bekommt die ePA?

    Privat Krankenversicherte müssen die Akte aktiv bei ihrem Versicherer anfordern. Bei gesetzlich Krankenversicherten ist es genau umgekehrt: Sie müssen aktiv widersprechen. Die Kassen waren dazu verpflichtet, ihre Mitglieder über diese Verfahrensweise zu informieren. Inzwischen wurde bundesweit von etwa 70 Millionen Menschen eine Akte angelegt. Rund vier Millionen haben widersprochen.

    Unlängst sorgte Friedrich Merz, damals noch Kanzlerkandidat, für Aufsehen, als er forderte, dass diejenigen, die einer ePA zustimmen, in den Genuss von finanziellen Vorteilen kommen könnten, sollten sie all ihre Daten zur Verfügung stellen. Zehn Prozent der Kassenbeiträge sollten ihnen erlassen werden, alle anderen somit benachteiligt werden. Wie ein künftiger Bundeskanzler Merz die Sache sieht, ist unklar.

    5. Wie funktioniert ein Widerspruch?

    Wer keine ePA haben möchte, muss dies schriftlich seiner Krankenkasse gegenüber kundtun. Das geht auf dem Postweg oder digital über Formulare. Wer es bisher versäumt hat, Widerspruch einzulegen, kann dies auch nachträglich tun. Die Akte und die darin enthaltenen Daten müssen daraufhin gelöscht werden.

    6. Welche Mängel zeigten sich in der Testphase?

    Die ePA wird derzeit in Hamburg sowie in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Franken einem Probelauf unterzogen. Dabei hat sich bisher herausgestellt, dass etwa zehn Prozent der Zugriffe nicht funktionierten. Es standen außerdem weniger Funktionen zur Verfügung als angekündigt. So gibt es keine E-Patientenakte für Notfallbehandlungen. Ebenso war der Service bei Problemen uneinheitlich.

    Die Kassenärztlichen Vereinigungen der Modellregionen fordern, den Start am 29. April zu verschieben. Manche sprechen sogar davon, wenigstens bis zum Jahresende damit zu warten. Die Zeit soll genutzt werden, um Fehler abzustellen und die Handhabung der Akte zu optimieren.

    7. Wie sicher ist die Akte vor unerwünschtem Zugriff?

    In dieser Frage gehen die Meinungen auseinander. Die Gematik bekräftigt, Sicherheitslücken, die zu Beginn des Jahres zutage getreten waren, geschlossen zu haben. Demnach soll unautorisierter Zugriff nicht mehr möglich sein, zum Beispiel für die Organisierte Kriminalität oder Geheimdienste. Ein solches Szenario hatten die Betreiber erst vor kurzem als realistisch in Erwägung gezogen.

    Die Zahl derjenigen, die auf die E-Patientenakten zugreifen dürfen, soll nun begrenzt sein, um Missbrauch zu verhindern. Sicherheitsexperten halten dagegen, dass es immer noch keine technische Prüfung der Zugriffsberechtigung gebe.
    8. Ist die E-Patientenakte für Ärzte und Krankenhäuser verpflichtend?

    Daten aus Arztpraxen, Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern sollen mit dem bundesweiten Start Ende April zunehmend automatisiert aus den Verwaltungssystemen in die Akte einfließen, wenn mit der Gesundheitskarte die Freigabe erteilt wurde.

    Ab Oktober soll es für alle Leistungserbringer bei Behandlungen von gesetzlich Versicherten zur Pflicht werden, die E-Akten mit Daten zu füllen. Ab 2026 soll eine Geldbuße fällig werden, wenn dies nicht geschieht. Das ist jedenfalls der Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Sollten die Mängel bestehen bleiben, dürfte es für seinen Nachfolger schwierig werden, eine solche Strafe durchzusetzen. Falls dieser das dann tatsächlich auch vorhaben sollte.

    #Allagne #politique #iatrocratie #dématérialisation #assurance_maladie #surveillance

  • Nicht ganz dicht. Lauterbachs elektronische Patientenakte für Hacker so offen wie ein …
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=127246

    Dans un mois les données de tous les patients allemands seront en libre accès - à l’exception de la petite minorité qui a déclaré son opposition à l’abolition du secret médical. La mesure s’appelle dossier électronique. L’absence de contrôle détaillé par les patients et le niveau de sécurité insuffisant des logiciels du système sont à l’origine de la catastrophe. Bientôt on verra les conséquences dramatiques de ce changement de paradigme. C’est effrayant.

    15.1.2025 von Ralf Wurzbacher - Heute startet die elektronische Patientenakte in den Pilotbetrieb, schon einen Monat später soll sie bundesweit ausgerollt werden. Das ist ein kühner Plan angesichts riesiger Sicherheitslücken und des geballten Protests von Medizinern und Datenschützern. Aber der Gesundheitsminister hat eine Verbündete von Rang: Deutschlands frühere Chefethikerin Alena Buyx. Die hatte schon in Corona-Zeiten ein Herz für die Staatsmacht, Big Pharma und folgsame Herdentiere. Dabei ist es geblieben.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss nehmen, was und wen er kriegen kann. Kurz vor dem Start der elektronischen Patientenakte für alle (ePA) hat sich Alena Buyx als Fan des Projekts geoutet. O-Ton im Interview mit Zeit-Online (hinter Bezahlschranke): „Ich freue mich darüber und werde nicht widersprechen.“ Ausgerechnet Buyx! Zu Corona-Zeiten ist sie als Vorsitzende des Deutschen Ethikrats noch jeden politisch verordneten Grundrechtsverstoß mitgegangen. Dazu verlangte sie eine allgemeine Impfpflicht. Man müsse „aus allen Rohren feuern“, denn „wir wissen alles über die Sicherheit“, und wer nicht mitmache, habe keine Solidarität verdient. Wenigstens rückblickend lag die 47-jährige Werteverfechterin in puncto Pandemie ziemlich oft daneben – gelinde ausgedrückt. Jetzt sagt sie über die ePA: „Ein perfektes System wird es niemals geben, und das Streben nach perfekter Risikominimierung führt dazu, dass etwas nie fertig wird.“ Und gefragt nach den eklatanten Sicherheitslücken im System setzt sie nach: „Das ändert für mich wenig.“

    Für einen ganz erheblichen Kreis an Experten ändert das eine ganze Menge. Seit Wochen melden sich wieder und wieder Akteure des Gesundheitswesens zu Wort – Mediziner, Klinikbetreiber, Apotheker, Datenschützer –, die das Vorhaben kritisieren, in Zweifel ziehen, rundweg ablehnen oder mindestens für einen Aufschub plädieren. Zum Beispiel rät der Verband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Eltern dazu, „sich aktiv gegen die ePA zu entscheiden“. Die Freie Ärzteschaft warnt vor einer „Abschaffung der Schweigepflicht“, einer „Täuschung von Patienten und Ärzten“ und einem Primat des Profits. Der Berufsverband Deutscher der Psychologinnen und Psychologen (BDP e.V.) spricht von katastrophalen Nebenwirkungen, Stigmatisierungen, mithin falsche Behandlungen, wenn sensible Daten über psychische Erkrankungen „in falsche Hände“ gerieten.

    Gesenkter Daumen vom Ärztepräsident

    Nicht zuletzt der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, straft die Planspiele mit Liebesentzug. Bei der Neujahrstagung seines Verbandes empfahl er Verbrauchern, das Angebot so lange nicht zu nutzen, wie bestehende Risiken bestünden. Momentan seien die „möglichen Einfallstore“ einfach zu groß. Jedenfalls gibt es kaum noch jemanden, der für Lauterbachs „Revolution“ den Daumen hebt, abgesehen von den Lobbyisten der Gesundheits- und Datenökonomie, und eben die sogenannte Medizinethikerin Buyx. Aber den Minister ficht die massive Kritik nicht an. Ob er die ePA guten Gewissens empfehlen könne, wollte web.de zu Wochenanfang von ihm wissen. Antwort: „Auf jeden Fall“, die Daten der Bürger „sind sicher vor Hackern“.

    Tatsächlich? Vor dem Jahreswechsel hatten IT-Spezialisten des Chaos Computer Club (CCC) auf dessen Jahreskongress demonstriert, wie sich mit wenig Mühe und auf verschiedenen Wegen auf bereits gespeicherte ePA-Daten zugreifen lässt, ganz ohne die Gesundheitskarte der Betroffenen. Stand jetzt sei dies in Zukunft bei allen über 70 Millionen Akten möglich. Aber während die Sicherheitsforscher „in der ePA wühlten, wurde am Fraunhofer-Institut das Sicherheitskonzept von einer KI gelesen und mit geringen Mängeln für ‚sicher‘ befunden“, heißt es in einer Medienmitteilung des Verbands. Das Vorgehen könne nur „Stirnrunzeln hervorrufen“, und die freudige Feststellung, die ePA für alle sei sicher, müsse getrost als „halluzinierte Fehldiagnose“ betrachtet werden.

    Erpressungspotenzial ungeheuerlich

    Auch der Gesundheitsminister hat die Befunde des CCC später zu einem „theoretischen Problem“ heruntergespielt. Ganz anders liest sich das beim Verband der Freien Ärzte, die Lauterbach und der zuständigen Nationalen Agentur für Digitale Medizin (gematik) eine „verantwortungslose Vernebelungstaktik“ vorwerfen. Aufschlussreich ist das, was die stellvertretende Bundesvorsitzende Silke Lüder in einer Medienmitteilung vom Montag ausführt. „Die Krankheitsdaten werden nicht auf der Karte gespeichert, sondern in der Cloud bei den Firmen IBM und Rise – im Klartext, nicht einmal Ende-zu-Ende verschlüsselt.“ Der Zugriffsschlüssel sei „einfach nur die Versichertenkarte“, ohne Prüfung, ob die Karte an die richtige Person ausgegeben wurde. Man benötige lediglich Namen, Versichertennummer und das Geburtsdatum des Versicherten, dann werde die Karte praktisch an jegliche Anschrift geliefert. „Da bei der neuen Version der ePA 3.0 auch noch die zugehörige PIN-Nummer abgeschafft wurde, kann man mit jeder Karte sehr einfach künftig auf die ganze Krankengeschichte zugreifen“, so Lüder. Für jede Aktion beim Online-Banking nutze man eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, „nur bei den sensibelsten Daten, die wir haben, gibt es diese Sicherheit nicht“.

    „Mindestens genauso gravierend“ sind für Verbandschef Wieland Dietrich „mögliche illegale Zugriffe“ durch praktisch alle Berufsgruppen des Gesundheitswesens. Insgesamt seien etwa zwei Millionen Menschen zugangsberechtigt. „Das ist ein Unding“, jeder Mitarbeiter einer Apotheke oder etwa einer Fußpflegepraxis kann nach Stecken der Karte sehen, ob der Patient eine erektile Dysfunktion, psychische Probleme oder eine Geschlechtskrankheit habe. „Das Erpressungspotenzial ist ungeheuerlich“, so Dietrich, der darauf pocht, „dass dieses gefährliche Projekt in der jetzigen Form sofort gestoppt wird“, und weiter: „Wir sollen als Ärzte unter Androhung finanzieller Strafen vom Staat gezwungen werden, die Arztbriefe unserer Patienten faktisch öffentlich zu machen. Das grenzt an Nötigung.“

    Profiteure vorm Beutezug

    Nötigung ist überhaupt das bestimmende Motiv der ganzen Unternehmung. Die NachDenkSeiten hatten am 20. November im Beitrag „Hauptsache Daten! Ein Patient hat gefälligst gläsern zu sein – nicht gesund zu werden“ die Hintergründe aufgezeigt. Die ePA existiert schon seit vier Jahren, war aber ein Ladenhüter. Kaum einer wollte sie. Nun werden die gesetzlich Versicherten zu ihrem „Glück“ gezwungen. Sie wird automatisch für alle eingerichtet, es sei denn, man widerspricht aktiv nach dem sogenannten Opt-out-Modell. Das aber machen aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit die allerwenigsten. Nach Angaben der großen Krankenkassen ist die Zahl der Ablehnungen verschwindend gering.

    Profitieren werden insbesondere die großen Pharmakonzerne, die sich von der Neuerung lukrative, aber nicht selten nutzlose Innovationen erhoffen. Das deutsche Gesundheitssystem ist vor allem deshalb so teuer, weil es hochgradig durchprivatisiert ist, auf kostspielige Gerätemedizin, vielfach unsinnige Operationen und ein Meer an Medikamenten mit zweifelhafter Wirkung setzt. Die ePA verspricht dahingehend ganz neue Möglichkeiten. Die in ihr abgelegten Daten werden künftig der Forschung grundsätzlich zur Verfügung gestellt, der in öffentlicher Hand wie auch der privaten. Allerdings sollen die Daten laut Gesetz lediglich pseudonymisiert und nicht anonymisiert werden. Fachleute beklagen, damit ließen sich die Informationen mit bloß geringem Aufwand der zugehörigen Einzelperson zuordnen. Möglichem Missbrauch sind hier Tür und Tor geöffnet und Szenarien, dass auch Versicherer, Kriminelle, Sicherheitsbehörden und Geheimdienste zulangen, praktisch programmiert.

    Ein Like von Facebook

    Frei bedienen können sollen sich auch die mächtigen IT-Konzerne. Ende November bei der Digital Health Conference in Berlin schwärmte Lauterbach über den riesigen und wertvollen Datenschatz, der mit dem Projekt gehoben und beim Forschungsdatenzentrum des Bundes (FDZ) gelagert werde. Sämtliche Techgiganten seien daran interessiert, um damit ihre KI-Systeme zu trainieren und eine „generative KI“ aufzubauen. „Wir sind im Gespräch mit Meta, mit Open-AI, mit Google“, und man habe sich von Israel beraten lassen, bemerkte der Minister. Ihm schweben noch weitere Durchbrüche vor, etwa in Sachen Telemedizin. So könnten Patienten künftig per Videoschalte behandelt werden und Ärzte „direkt alle Befunde einsehen und so entscheiden, ob der Patient doch in die Praxis kommen muss“. So ließen sich von einer Milliarde Arzt-Patient-Kontakten „bis zu einem Drittel“ einsparen, glaubt er.

    Das passt. Wie mehrfach berichtet, läuft Lauterbachs zuletzt beschlossene große Krankenhausreform auf einen radikalen Klinikkahlschlag hinaus. Auch dem soll die forcierte Digitalisierung der Medizin und damit verbunden die ePA Vorschub leisten, indem etwa die Notfallambulanzen „entlastet“ werden. Dass diese nicht selten vorschnell und zu Unrecht aufgesucht werden, ist ein offenkundiger Missstand. Allerdings wird im Zuge der Klinikreform die Lage der Notaufnahmen nicht verbessert. Vielmehr werden diese in großem Stil abgebaut, genauso wie Geburtskliniken. In besagtem Interview mit web.de entblößt der SPD-Politiker an einer Stelle sehr eindrücklich sein arg verkürztes Medizinverständnis. Nichts würde die „Kosten und die Qualität unseres Gesundheitssystems mehr beeinflussen als funktionierende Vorsorge“, stellte er sehr zutreffend fest. Aber dann sein Beispiel: „Die Hälfte der Menschen mit Bluthochdruck in Deutschland wird nach wie vor nicht medikamentös behandelt.“ Maßnahmen zur Gesunderhaltung in jüngeren Jahren, mehr Bewegung, Sport und besseres Essen kommen Lauterbach gar nicht erst in den Sinn.

    Schrumpelbananensoftware

    Am heutigen Mittwoch geht die „ePA für alle“ in die Pilotphase. In zunächst drei Modellregionen in Nordrhein-Westfalen, Franken (Bayern) und Hamburg und mit rund 270 Leistungserbringern wird das System auf Tauglichkeit in der Praxis geprüft. Kritiker haben für die Unternehmung den Begriff „tiefgrüne Schrumpelbananensoftware“ kreiert. Diese solle nach dem Geschmack der Verantwortlichen quasi erst im laufenden Betrieb allmählich reifen – trotz aller Gefahren und Unwägbarkeiten. Der bundesweite Rollout starte erst, „wenn der massenhafte Datenmissbrauch technisch ausgeschlossen ist“, beteuert dagegen Lauterbach. „Das sichere ich zu.“ Zugleich will er aber den dafür avisierten Termin, 15. Februar, nicht infrage stellen, gewiss auch aus Sorge, der nahende Regierungswechsel könnte ihm und seinen Auftraggebern einen Strich durch die Rechnung machen.

    Unterstützung gibt es dafür selbstredend durch die frühere Chefethikerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Buyx. „Sinnvoll ist, das Projekt jetzt auf die Straße zu bringen und gleichzeitig noch weitere Sicherungsstrukturen aufzubauen, wenn sich diese als nötig erweisen“ – sprich: wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist … In Großbritannien zum Beispiel sind im vergangenen Jahr Bluttestdaten von Patienten in großem Stil im Darknet aufgetaucht. In den USA sind vor knapp einem Jahr die Krankendaten von rund 100 Millionen Bürgern – Versicherungsinformationen, medizinische Dokumente, Zahlungsdaten sowie Sozialversicherungsnummern – in die Hände von Hackern gefallen. Die Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke bei Change Healthcare, dem größten Bezahldienstleister im Gesundheitswesen.

    Aber in Deutschland hat man alles im Griff und will ein Big-Pharma-affiner Gesundheitsminister ein riesiges Sicherheitsloch in nur einem Monat stopfen. Besser nicht darauf verlassen. Noch kann man der ePA widersprechen, auch nachträglich. Bei Netzpolitik.org steht geschrieben, wie das geht.

    #Allemagne #informatique #politique #patients #iatrocratie #protection_de_données #assurance_maladie

  • Anthem Blue Cross Blue Shield calls off surgery anesthesia cap
    https://www.axios.com/2024/12/05/blue-cross-blue-shield-anesthesia-anthem-connecticut-new-york

    A major health insurance company is backing off of a controversial plan to limit coverage of anesthesia, according to public officials.

    Why it matters: Anthem Blue Cross Blue Shield recently decided to “no longer pay for anesthesia care if the surgery or procedure goes beyond an arbitrary time limit, regardless of how long the surgical procedure takes,” according to the American Society of Anesthesiologists, which opposed the decision.
    The decision covered plans in Connecticut, New York and Missouri.
    The insurer had based the move on surgery time metrics from the Centers for Medicare and Medicaid Services, NPR reported.
    Friction point: The decision was controversial at the time — but outrage erupted this week after the murder of UnitedHealthcare CEO Brian Thompson in New York City cast a spotlight on divisive insurance decisions.

    The latest: “After hearing from people across the state about this concerning policy, my office reached out to Anthem, and I’m pleased to share this policy will no longer be going into effect here in Connecticut,” Connecticut Comptroller Sean Scanlon said Thursday on X.

    “We pushed Anthem to reverse course and today they will be announcing a full reversal of this misguided policy,” New York Gov. Kathy Hochul said Thursday in a statement. “Don’t mess with the health and well-being of New Yorkers — not on my watch.”

    [...]

    On social media, critics drew a direct line from controversial coverage decisions to the death of Thompson.

    “When you shoot one man in the street it’s murder. When you kill thousands of people in hospitals by taking away their ability to get treatment you’re an entrepreneur,” an X user wrote.

    https://seenthis.net/messages/1086181

    #É-U #assurance_maladie #assurances_privées #santé

  • Elektronische Patientenakte 3.0: Versicherte wissen nicht, was auf sie zukommt
    https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-3-0-Versicherte-wissen-nicht-was-auf-sie-zukommt-1

    1.12.2024 von Marie-Claire Koch - Der Start der elektronischen Patientenakte 3.0 wird begleitet von Ungewissheit und ethischen Bedenken. Risiken überwiegen mögliche Vorteile, so Experten.

    Bei der neuen Version der elektronischen Patientenakte (ePA 3.0) gibt es viele Unklarheiten – nicht nur hinsichtlich des angekündigten Starttermins, wie die Teilnehmer der zehnten Kongressveranstaltung der Freien Ärzteschaft in Berlin befanden. Die ePA sei bisher nicht funktionsfähig, solle aber für 70 Millionen Patienten ausgeliefert werden. Der Begriff „dunkelgrüne Bananensoftware“, die in Praxen reifen soll, sei daher ziemlich treffend.

    Zu den Referenten auf der Veranstaltung zählten unter anderem auch der ehemalige Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Ulrich Kelber, sowie der ehemalige Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Prof. Jürgen Windeler. Alle Teilnehmer übten Kritik an der Umstellung der ePA auf die widerspruchsbasierte Lösung (Opt-out).
    Unklarheiten bei Haftung und Datenschutz

    Die wenigsten Versicherten dürften jedoch mitbekommen haben, was mit der neuen Version der elektronischen Patientenakte auf sie zukommen könnte – denn seitens des Bundesgesundheitsministeriums sind sich widersprechende Informationen im Umlauf. Nur wenige Krankenkassen informieren umfänglich über die Version 3.0 der ePA. Dabei kommen mit der ePA umfassende Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten für die am Behandlungsprozess Beteiligten. Silke Lüder aus dem Vorstand der Freien Ärzteschaft erklärte, dass Apotheken, bei denen man verschreibungspflichtige Medikamente einlöst, im Grunde alles außer dem Zahnbonusheft einsehen können. Beim diesjährigen ePA-Summit wurde deutlich, dass zunehmend auch Versandapotheken Einsicht in die Patientenakten verlangen.

    Für Ärzte hingegen kommen weitere haftungsrelevante Fragen auf. Zwar betonte die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass der Arzt nicht alle Dokumente in der ePA lesen müsse, allerdings sei unklar, wie das vor Gericht am Ende ausgeht. Ebenfalls übte sie Kritik daran, dass das Beschlagnahmeverbot und das Zeugnisverweigerungsrecht für Gesundheitsdaten im Gesundeitsdatennutzungsgesetz nicht enthalten sind. Das hatten Datenschützer bereits Ende 2023 bemängelt.

    Unabhängigkeit der Ärzte

    Die Schweigepflicht ist laut dem Vorsitzenden der Freien Ärzteschaft, Wieland Dietrich, die „Basis eines unverzichtbar notwendigen Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient“. Dafür brauche es „fachliche und möglichst auch organisatorische Unabhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten“. Diese Unabhängigkeit werde zunehmend bedroht. Die neuen Regelungen mit der ePA 3.0 bedrohen laut Lüder die ärztliche Schweigepflicht, „die seit 2500 Jahren als Grundlage des Arzt-Patienten-Verhältnisses gilt“.

    Als „fatalen Irreweg“ bezeichnete es der Vorsitzende der Freien Ärzteschaft, Wieland Dietrich, dass suggeriert wird, dass Ärztinnen und Ärzte mit den Gesundheitsdaten der Patienten einen Benefit generieren, der aus finanziellen Gründen notwendig sei – zulasten der Schweigepflicht. Derartige Anreizsysteme gebe es bereits im Sozialgesetzbuch V, etwa mit dem Wirtschaftslichkeitsbonus, den Ärzte bei „wirtschaftlicher Veranlassung und Erbringung von Laborleistungen“ erhalten – also, wenn sie möglichst wenig von ihrem Laborbudget ausgeben.

    Der Arztberuf werde zunehmend kommerzialisiert und durch Fehlanreize geleitet, die das unabhängige Handeln im Sinne der Patienten kompromittieren könnten, erklärte Dietrich. Eine Änderung des Sozialgesetzbuchs V, das auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung kürzlich als einen schnell wachsenden Tumor bezeichnet hatte, sei „nicht nur in diesem Bereich überfällig“, so Dietrich. „Die Telematikinfrastruktur beschäftigt und stört die Abläufe in vielen Praxen weiterhin. Sie dient verschiedenen kommerziellen Interessen“, zudem würden ihre Kosten in „gigantische Höhen“ steigen.

    Vertrauensvorschuss für die ePA

    Laut den jüngsten Äußerungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollen bald auch Google, Meta und Co. mit den Gesundheitsdaten trainieren dürfen. Dass die Daten aus den elektronischen Patientenakten künftig Big Tech zum KI-Training zur Verfügung stehen, sorgt für Aufruhr. Für Windeler seien die versprochenen Vorteile der ePA aufgeblasen, gesundheitliche Vorteile seien bisher nicht zu kennen. Über die Risiken und Nebenwirkungen der ePA werde ebenfalls nicht gesprochen. Es seien Äußerungen im Umlauf, die nicht belegbar seien oder zeigen, dass es in Bezug auf die ePA kein einziges konkretes Forschungsprojekt gibt. Dabei zitierte er auch Matthias Mieves, Sprecher für eHealth der SPD: „Die ePA funktioniert mit Vertrauensvorschuss. Erst mit den Daten kommen die Mehrwerte.“
    Debatte wird tabuisiert

    „Wir wollen Digitalisierung, aber nicht so“, verkündete Christian Messer, Chef von MEDI Berlin-Brandenburg. Schon lange warte man auf eine „vernünftige Digitalisierung im Gesundheitswesen“. Zu Beginn werde es bei der ePA keinen Nutzen geben, „aber erhebliche Risiken“, so Messer. Die Gesetzeslage bedeute einen Paradigmenwechsel in der ärztlichen und medizinischen Behandlung. „Schweigen wird zur Zustimmung. Das ist neu. Schlimmer noch, die Debatte darüber wird tabuisiert. Zu groß ist die Gier nach Daten und Geld“, sagte Messer. Im Bundesgesundheitsministerium rede man sich bezüglich der zu hebendenden Datenschätze in Rauschzustände.

    „Was interessiert denn schon HIV, Drogenkonsum, Depression, wenn man mit diesen Daten mehr Geld verdienen kann?“ Und ob es nicht interessiere, wenn eine Frau mit doppelter Staatsbürgerschaft in Polen wegen eines Schwangerschaftsabbruchs verhaftet werden würde. „Das alles muss uns interessieren, es muss uns kümmern“, mahnte Messer. Die neue ePA wird zudem mit einem beschränkten Berechtigungsmanagement kommen – die bisherigen drei Vertraulichkeitsstufen wird es nicht mehr geben.

    Unnötige Doppeluntersuchungen als Argument?

    Auch Silke Lüder äußerte Kritik an den versprochenen Vorteilen der elektronischen Patientenakte und wies auf offene Fragen hin, wie etwa zur Haftung. Sie erklärte, dass sie bereits seit Jahrzehnten mit digitalen Patientenakten arbeite und beispielsweise nur wenige Doppeluntersuchungen durch vorhandene Dokumente tatsächlich vermieden werden könnten. Ihrer Meinung nach sei es oft nützlich, den Patienten noch einmal unvoreingenommen zu betrachten. Windeler zufolge sind die Gründe für Doppeluntersuchungen unter anderem folgende:

    erste Untersuchung ist zu alt
    erste Untersuchung ist qualitativ unzureichend (objektiv oder subjektiv)
    finanzielle Gründe, falsche Anreize
    zählen für die Weiterbildung
    Patient wünscht es (und weitere Gründe)
    Erstuntersuchung liegt nicht vor

    Nur der letzte Punkt könne durch ePA-Daten beeinflusst werden, so Windeler.

    Digitalisierung zu langsam und überhastet

    Digitalisierung hat durchaus „sehr positive Auswirkungen“ auf das Gesundheitswesen, gegen die aktuell geplante Umsetzung der ePA habe Prof. Ulrich Kelber jedoch seine Vorbehalte. Viele ethische Fragen seien ungeklärt, etwa zum Arztgeheimnis oder Mechanismen im Forschungsdatenzentrum, die vor Diskriminierung schützen. Obendrein verlaufe die Digitalisierung laut Kelber „zu langsam und überhastet zugleich“. Wenn beides zusammenkommt, sei das eine „absolute Katastrophe“. Elektronische Identitäten im Gesundheitswesen würden seit Jahren nicht weiterentwickelt und seien unterfinanziert. Dabei sei das eine absolute Basisfunktion. Es gebe Kelber zufolge „sehr viele Bastellösungen“, um Dinge zu umgehen, weil die Grundtechnologien fehlen. Analoge Prozesse würden 1 zu 1 in die digitale Welt übertragen, ohne sie wirklich zu digitalisieren.

    Überhastet hingegen sei es, das Sicherheitsniveau der ePA herabzusetzen. Dabei sei der Datenkranz mit sehr schützenswerten Daten viel zu groß. Die Anmeldung bei der ePA nach der ersten sicheren Authentifizierung sei zumindest nach Spezifikationen von Mitte 2023 rechtswidrig gewesen. Es könne nicht sein, dass Patienten selbst einschätzen müssen, welches Sicherheitsniveau sie nutzen wollen. Man hätte ein gestaffeltes Sicherheitskonzept verwenden können, bei dem die Sicherheitsstufe nicht generell herabgesetzt wird, sondern je nach Sensibilität der Daten abgestuft sei.

    Beim E-Rezept habe man den politischen Druck zu spüren bekommen, als man eine Regelung umsetzen wollte, nach der alle 18.000 Apotheken nur anhand der Krankenversichertennummer E-Rezept-Daten hätten einsehen können. Nachdem Kelber zu Bedenken gab, dass die Sicherheitsarchitektur sehr alt sei und nachgerüstet werden müsse, entzog man dem Amt des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit und dem Bundesinstitut für Sicherheit in der Informationstechnik das Veto-Recht. Das sei durch ein Gremium ersetzt worden, in dem künftig auch Ärzte über die Frage entscheiden sollen, ob Softwaresicherheit akzeptabel sei oder nicht.

    Umfassende Einsicht in Daten

    Weitere Kritik äußerte Kelber daran, dass Ärzte 90 Tage lang Zugriff auf die Daten aus der elektronischen Patientenakte haben. In der Default-Einstellung werden automatisch alle Daten für alle am Behandlungsprozess Beteiligten sichtbar. Bereits im Juni 2024 hatte sich Karl Lauterbach zur Kritik daran geäußert, dass einzelne Daten aus der Medikationsliste nicht herausgelöscht werden können, woran beispielsweise die Deutsche Aidshilfe Kritk geäußert hatte. Für die Abrechnungsdaten gilt das ebenfalls. Die meisten Versicherten bekommen davon jedoch nichts mit, dennoch drohe Personen mit bestimmten Erkrankungen Diskriminierung. Daraufhin sei es zu Diskussionen mit der Regierung geommen, was Techniker-Chef Jens Baas auf der Digital Health Conference stark kritisierte. Seiner Ansicht nach komme man mit Beschlüssen solcher Interessengruppen nicht weiter.

    Zu den Aussagen von Techniker-Chef Jens Baas befragt, antwortete Kelber: „Ich halte die geschilderte Position von Herrn Baas schlicht für unethisch“. Einerseits überfordere es Patienten, „wenn sie zu jeder Zeit wissen und bedenken sollen, welche besonders sensible Daten über sie automatisch im Hintergrund in die ePA geladen werden und dann für sehr viele Personen, von der Ärztin über den Apotheker bis zur Physiotherapeutin und dem Heilmittel-Versorger (und all ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) jeweils und jedes Mal bis zu 90 Tage nach dem Einlesen einer Gesundheitskarte dort sichtbar sind“. Andererseits sei es unfair zu sagen, „entweder darf ein neuer Arzt alles sehen oder gar nichts. Das ist Digitalisierung mit der Brechstange, die Vertrauen verspielt“. Mit einer gut gemachten Digitalisierung komme man schneller voran, als mit der „Hauruck-Methode, die auch vor Gerichten zu scheitern droht“.

    Was wollen Versicherte?

    Ebenso sei zu klären, welche Funktionalitäten es mit der ePA gibt, die Patienten vermissen. Aktuell sei die ePA ein Zwitterwesen, in dem Versicherte Daten löschen und hochladen können, die aber gleichzeitig die Grundlage für die ärztliche Behandlung sein soll. Das funktioniere aus Sicht von Kelber nicht. Er selbst hätte gerne eine Verbindung der Daten mit seinen eigenen lokalen Daten, etwa mit einer Smartwatch, um Daten lokal in Echtzeit auszuwerten im Sinne der Privacy-Enhancing-Technologies. Ebenso müssten die Diagnosen mit verknüpfbaren Kontextinformationen angereichert werden. Dafür ist es nicht notwendig, seine Daten an OpenAI zu schicken. Kelber nannte verschiedene Beispiele, etwa das föderierte Lernen und Trusted Cloud Computing.

    Bei all den Plänen könne man nicht sagen, dass Datenschutz Datennutzung verhindere, wenn das Ganze technisch richtig umgesetzt sei. Seit mehr als 20 Jahren wird bereits an der elektronischen Patientenakte gearbeitet, die Datenschutz-Grundverordnung ist allerdings erst 2018 inkraftgetreten. Dennoch habe sich Kelber immer wieder anhören müssen, auch seitens der Gematik, dass der Datenschutz Schuld an den Verzögerungen sei – oder auch Vorwürfe, dass der Datenschutz tötet. Windeler habe von der Vorsitzenden der Deutschen Ethikkommission, Alena Buyx, bisher nicht erfahren, in welchem Fall der strikte Datenschutz bereits Leben gekostet hätte.

    Es gibt laut Kelber allerdings keine politische Bereitschaft, das grundlegend zu ändern. Für die ePA brauche es eine „Akutversorgung“ und eine „Langzeitbehandlung“. Für ersteres sei zunächst eine längere Testphase von mindestens einem halben Jahr mit drei Monaten Evaluierung erforderlich und Sanktionen sollten zumindest ausgesetzt werden. Außerdem sollte es keine Mischung aus beiden Architekturen, sondern einen vollständigen Rollout der Telematikinfrastruktur 2.0 geben. Aktuell sieht es laut Kelber so aus, dass die ePA 3.0 ab Mitte Januar weniger Funktionalitäten hat als die bisherige ePA. Die Krankenkassen seien vom damaligen BfDI gewarnt worden, die Spezifikationen so umzusetzen. Jetzt müsse man sich anschauen, wie die praktische Umsetzung der ePA durch die Krankenkassen erfolgt. Denn bei den ePA-Daten handele es sich um Europas größten Honeypot an Daten.
    TI-Messenger als Hoffnungsträger

    Ein wichtiger Grund für die Digitalisierung sei der bessere Austausch von Daten im Gesundheitswesen, das sei Kelber zufolge nach wie vor etwas, wo nachgebessert werden muss. Dazu müssten auch Systeme wie KIM, Kommunikation im Medizinwesen, und zunehmend der TI-Messenger TIM zum Einsatz kommen, die über die Telematikinfrastruktur Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt übertragen. Der auf dem Matrix-Protokoll basierende TIM-Messenger sei ein Hoffnungsträger. Praktisch seien auch Chatbots, die Praxen zur Terminabstimmung einsetzen können, dazu sei Kelber mit einem Start-up im Austausch.
    Forschung mit ePA-Daten?

    Das Thema Forschung mit den Daten aus der ePA sieht auch Jürgen Windeler kritisch. Die Daten aus der ePA, die beim Forschungsdatenzentrum Gesundheit unter anderem mit Abrechnungsdaten und Daten aus 400 medizinischen Registern verknüpft werden sollen, hätten aufgrund der Abrechnungsdaten einen Bias und seien nicht generalisierbar, wie Lauterbach verspricht. Ob auf Basis der Abrechnungsdaten tatsächlich wissenschaftliche Erkenntnisse für die Medizin generiert werden könnten, sei daher fraglich. Darauf hatten auch schon andere Experten hingewiesen. Die Abrechnungsdaten der Krankenkassen sind möglicherweise unvollständig. Wird eine Diagnose zunächst richtig kodiert, kann sich hinterher herausstellen, dass es sich doch um eine andere Krankheit gehandelt hat.

    Krankenkassen dürfen Daten durchsuchen

    Deutliche Kritik übte Kelber auch daran, dass Krankenkassen mit dem umstrittenen § 25b in Zukunft auf Basis der Patientendaten Empfehlungen aussprechen dürfen.Im Gegensatz zu Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin für Digitalisierung und Innovation im BMG, die es als „unterlassene Hilfeleistung“ bezeichnet hatte, wenn Krankenkassen nicht vor Gefahren warnen dürfen, sieht Kelber das Sozialdatengeheimnis in Gefahr. Das sei mit seiner Erfahrung als Regionalmanager einer Krankenkasse nicht vereinbar. Gerade beim Krankengeld werde viel Druck auf Versicherte ausgeübt. Das sei zwar rechtswidrig, aber in Deutschland können die Krankenkassen keine Bußgelder erhalten.

    Digitaler Zwilling und Co.

    Wichtig sei in jedem Fall, dass bei IT-Fehlern nicht mehr die Anwender haften, sondern die Hersteller. Medizinisch, technisch und rechtlich komme viel auf die Ärzte zu, gerade im Bereich Mustererkennung. Auch das Konzept „digitaler Zwilling“ sei spannend, mit den Daten beim Forschungsdatenzentrum Gesundheit allerdings eher nicht. „Je mehr Daten, desto besser“, sei ein sehr „altmodisches Verständnis von Big Data und KI“. Stattdessen müsse die Datenqualität stimmen. Nach Sicht von Kelber wäre es sinnvoller, Daten aus Wearables und anderen Geräten zu erfassen und diese lokal auf dem Gerät auszuwerten und dann bei Bedarf lediglich die Ergebnisdaten weiterzugeben.

    „Ein digitaler Zwilling muss unglaublich viele Echtzeitdaten haben“, so Kelber. Zudem könne er eigentlich nur mit den lokalen Daten existieren. Die KI-Analysen werden auch individuell angeboten, wie das Beispiel eines Systems zeigt, das anhand einer Blutprobe beispielsweise Entzündungen im Körper erkennt.

    Update 01.12.2024, 23:02 Uhr

    Informationen zum Wirtschaftlichkeitsbonus präzisiert.

    (mack)

    #iatrocratie #informatique #assurance_maladie #Allemagne

  • Face à la hausse du #coût des #arrêts_de_travail, la #Caisse_nationale_d’assurance_maladie préconise de revoir le « système »

    Avec un #déficit annoncé plus élevé que les 11,4 milliards d’euros prévu et avant le vote du budget, la #Cnam affiche sa combativité. D’ici décembre, la Caisse va notamment contacter 30 000 à 40 000 salariés en arrêt depuis plus de dix-huit mois pour vérifier si leur absence se justifie toujours.

    La Caisse nationale d’#assurance_maladie devance l’appel. A quelques semaines de l’ouverture des débats parlementaires sur le financement de la Sécurité sociale pour 2025, son directeur général, Thomas Fatôme, remet sur le tapis la question du coût des arrêts de travail, trop « dynamique » à ses yeux. Lundi, lors d’un point presse au siège de la Cnam, il s’est spontanément « mis à la disposition du gouvernement et des parlementaires pour discuter de cette problématique », estimant que le système actuel est « questionnable en termes de #soutenabilité_financière et d’#équité ».

    Une façon d’orienter le prévisible tir à vue de Bercy et des parlementaires. Pour cause, le déficit de la branche maladie de la #Sécu devrait en fin d’année être encore plus élevé que les 11,4 milliards annoncés en juin. Alors que Bercy recherche activement près d’une quinzaine de milliards d’économies, l’#assurance_maladie est clairement en ligne de mire.

    « Des échanges, pas de contrôles »

    Or pour la Cnam, le coût des arrêts de travail a des allures de puits sans fond. En 2023, les #indemnités_journalières (IJ) versées aux assurés (hors Covid) ont atteint 15,8 milliards d’euros, moitié plus qu’en 2015. Un emballement que la Cnam peine à contenir. Et ce n’est pas faute d’y mettre du sien. En 2023, la campagne de vérification des prescriptions des médecins généralistes, la vérification de 1,2 million d’arrêts en cours, et les demandes d’explications réclamées à 900 entreprises de plus de 200 salariés présentant un taux d’absentéisme « atypique » ont certes permis de modérer la hausse du nombre d’arrêts (+ 1,8 % par rapport à 2022) mais pas leur coût (+ 6,1 %). Surtout, en l’absence de nouvelles mesures, le dérapage menace de se poursuivre pour la Cnam, avec un renchérissement des dépenses pour IJ de l’ordre de 8 % sur le premier semestre…

    Malgré cet échec relatif, la Cnam affiche sa combativité. Pour preuve, elle lance une série d’« actions » d’ici à décembre pour limiter la facture. Sa première cible : les assurés sociaux. D’ici la fin de l’année, 30 000 à 40 000 salariés en arrêt depuis plus de dix-huit mois devraient être contactés par ses services pour « #faire_le_point », et donc vérifier si l’#absence se justifie toujours. La situation de ceux en arrêt depuis plus de quatre ans sera aussi réexaminée. De même, les salariés qui ont cumulé plus de deux arrêts de travail en six mois (hors affections de longue durée et maternité) devraient recevoir un courrier de la Cnam leur proposant un « #accompagnement » mais aussi leur rappelant les règles entourant la délivrance des arrêts. A toutes fins utiles.

    Les médecins ne sont pas oubliés : quelque 7 000 généralistes, parmi les plus prescripteurs d’arrêt, vont être conviés à un « #entretien_confraternel ». « Il s’agit d’#échanges, pas de #contrôles », insiste Fatôme, peu soucieux de rallumer la guerre avec les syndicats de praticiens. L’occasion tout de même d’un petit coup de pression : la liste de leurs patients en arrêt depuis plus de dix-huit mois leur sera communiquée, tout comme les référentiels d’arrêts admis par pathologie : « Une gastro c’est trois jours, une grippe cinq jours… » glisse le DG de la Cnam.

    Equipe cyber en chasse

    Les entreprises sont aussi dans le collimateur : un nouveau millier d’entre elles vont devoir fournir des explications sur l’#absentéisme de leurs troupes, et le cas échéant seront invitée à intégrer un #programme_national_de_prévention. En parallèle, la lutte contre la #fraude s’intensifie. Les arrêts de travail sur papier, qui représentent encore 30 % du total, étant susceptibles d’être contrefaits, la Cnam enjoint aux médecins d’utiliser désormais un formulaire Cerfa sécurisé, donc non falsifiable ni photocopiable. Lequel deviendra obligatoire à compter de juin 2025. En outre, une équipe cyber va engager la chasse en ligne aux faux sites de délivrance d’arrêt de travail.

    Cet activisme de la Cnam la dédouane. Sans forcément apporter de solution pérenne à ses problèmes de gros sous. Car le coût des arrêts de travail dépend largement de facteurs qui lui échappent. Ainsi de la hausse des #salaires (et donc des indemnités journalières) à commencer par le smic qui a suivi l’inflation, de la baisse du #chômage et du vieillissement de la population active suite aux reports successifs de l’âge légal de la #retraite. Tout au plus, la Cnam peut espérer contrer l’augmentation tendancielle de la durée moyenne des IJ pour une même classe d’âge, et le recours plus systématique qu’autrefois aux arrêts de travail. d’où sa volonté de réviser les règles. Et d’abord pour les durcir, même si au passage ce pourrait être l’occasion de revenir sur certaines iniquités comme la moindre indemnisation des salariés en contrat depuis moins de six mois. Mais encore faudrait-il que cette dérive du coût des arrêts de travail ne soit pas le signe financièrement tangible d’une dégradation continue de l’#accès_aux_soins et de la santé physique et psychique de la population.

    https://www.liberation.fr/societe/face-a-la-hausse-du-cout-des-arrets-de-travail-la-caisse-nationale-dassur
    #vérification #maladie #France

    • @franceinfo
      https://x.com/franceinfo/status/1833382683705028634

      🔴 Indemnisation des arrêts de travail ➡️ "Nous avons convoqué 270 000 assurés en 2023. Dans à peu près 30% des cas, l’arrêt de travail n’est pas justifié", affirme Thomas Fatôme, directeur général de la caisse nationale de l’Assurance maladie.

      Nicolas Da Silva @dasilva_p13
      https://threadreaderapp.com/thread/1833410497363824999.html

      Pour rappel, la cour des comptes à évoqué le dossier des arrêts maladie dans son rapport du moi de mai. Il faut dire (au moins) deux choses à ce sujet :
      Premièrement, l’augmentation du coût des arrêts maladie n’est pas liée à un changement de comportement des assurés (prétendument plus opportunistes) mais à des causes structurelles :

      [(la Cour des comptes évoque une) hausse des arrêts pour « motif psychologique ». Il y aurait une dégradation de l’état de santé de la population. https://x.com/dasilva_p13/status/1796091981950546365?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E17960919 (en raison dune dégradation des conditions de travail et d’existence, ndc)]

      En particulier les indemnités augmentent du fait de la hausse (relative) des salaire, de l’augmentation de la population, de l’intégration de certains régimes au régime général de sécu, du #vieillissement de la population, des effets probables de la #pandémie, etc.

      Le rapport de la cour est bien en peine de montrer l’existence d’un effet d’opportunisme. A défaut de preuve, toute mesure sur les arrêts maladie est une pure mesure d’économie budgétaire (pas de moralisation/responsabilisation) des assurés.

      Deuxièmement, une fois n’est pas coutume le rapport explore l’hypothèse d’une augmentation des #recettes_de_la_sécurité_sociale en identifiant certaines formes d’évitement des cotisations sociales non justifiées (ou discutables).

      Les critiques de la cour pleuvent :
      « Des dispositifs dérogatoires nombreux aux objectifs imprécis » (p. 158)
      « un manque de transparence de certains intermédiaires » (p. 160)
      « Des montants importants distribués pour des objectifs macroéconomiques peu visibles » (p. 163)

      « Un financement de la sécurité sociale fragilisé, une équité du prélèvement social mise à mal » (p. 167)
      « Un principe de compensation des pertes de recettes de la sécurité sociale non mis en œuvre » (p. 169)

      « Une augmentation de la #perte_de_recettes équivalente à la hausse du déficit de la sécurité sociale entre 2018 et 2022 »
      On pourrait continuer encore et encore.

      Conclusion : il est faux de laisser penser que le déficit de l’assurance maladie est lié à une faute morale des assurés. Même la cour des comptes dit qu’il faut réfléchir aux recettes de la Sécu.
      Pour[quoi] ne pas parler de cela ?

    • Nicolas Da Silva sur X :

      Pour rappel, la cour des comptes à évoqué le dossier des arrêts maladie dans son rapport du moi de mai. Il faut dire (au moins) deux choses à ce sujet :

      Premièrement, l’augmentation du coût des arrêts maladie n’est pas liée à un changement de comportement des assurés (prétendument plus opportunistes) mais à des causes structurelles :

      En particulier les indemnités augmentent du fait de la hausse (relative) des salaire, de l’augmentation de la population, de l’intégration de certains régimes au régime général de sécu, du vieillissement de la population, des effets probables de la pandémie, etc.

      Le rapport de la cour est bien en peine de montrer l’existence d’un effet d’opportunisme. A défaut de preuve, toute mesure sur les arrêts maladie est une pure mesure d’économie budgétaire (pas de moralisation/responsabilisation) des assurés.

      Deuxièmement, une fois n’est pas coutume le rapport explore l’hypothèse d’une augmentation des recettes de la sécurité sociale en identifiant certaines formes d’évitement des cotisations sociales non justifiées (ou discutables).

      Les critiques de la cour pleuvent :
      « Des dispositifs dérogatoires nombreux aux objectifs imprécis » (p. 158)
      « un manque de transparence de certains intermédiaires » (p. 160)
      « Des montants importants distribués pour des objectifs macroéconomiques peu visibles » (p. 163)

      « Un financement de la sécurité sociale fragilisé, une équité du prélèvement social mise à mal » (p. 167)
      « Un principe de compensation des pertes de recettes de la sécurité sociale non mis en œuvre » (p. 169)

      « Une augmentation de la perte de recettes équivalente à la hausse du déficit de la sécurité sociale entre 2018 et 2022 »
      On pourrait continuer encore et encore.

      Conclusion : il est faux de laisser penser que le déficit de l’assurance maladie est lié à une faute morale des assurés. Même la cour des comptes dit qu’il faut réfléchir aux recettes de la Sécu.
      Pour ne pas parler de cela ?

      https://x.com/dasilva_p13/status/1833410497363824999?t=R0Toi85X0EyVvkwi1W6u5w

    • Hausse des arrêts de travail : le bluff des pouvoirs publics qui culpabilisent les salariés

      Dans la chasse aux économies, les indemnités journalières des arrêts maladie sont visées. Pourtant, leur hausse ces dernières années s’explique surtout par l’augmentation des salaires et le vieillissement de la population en activité.

      LeLe ministre de l’économie démissionnaire, Bruno Le Maire, a peut-être donné un avant-goût du prochain projet de loi de financement de la Sécurité sociale, durant son audition par la commission des finances de l’Assemblée nationale, lundi 9 septembre. Interrogé sur les perspectives d’économies pour remettre dans les clous le déficit public, il a clairement visé « notre modèle social », parce que « la Sécurité sociale, c’est 50 % [de la dépense publique] », et que « le pays vieillit ».

      En creux, il défendait ainsi la réforme des retraites. Mais en prime, il a ciblé les indemnités journalières (IJ) en cas d’arrêt maladie, qui ont, selon lui, « dérapé ». La veille, dans le journal Les Échos, le directeur général de l’assurance-maladie, Thomas Fatome, annonçait un autre dérapage, celui de la Sécurité sociale, dont le déficit devrait dépasser les 11,4 milliards d’euros annoncés en 2024, si la tendance du premier semestre se poursuit.

      Les recettes de la Sécurité sociale sont en baisse, les dépenses sont en hausse, et en particulier les indemnités journalières versées aux assuré·es en arrêt, à + 8 % depuis le début de l’année 2024. En 2023, elles augmentaient de 6,1 %, portant à 16 milliards ce poste de dépenses… sur les 470 milliards d’euros versés par les cinq branches de la Sécurité sociale. Les IJ étaient pourtant déjà ciblées en 2023, ainsi qu’en 2022. Sans effet, donc.

      L’assurance-maladie n’a pas ménagé ses efforts. Dans son rapport sur l’évolution des charges et produits pour 2025, elle rappelle avoir contrôlé 6 000 médecins aux prescriptions d’arrêts de travail jugées « atypiques », par rapport à la moyenne. Elle estime le « rendement » de ces contrôles à 150 millions d’euros.
      270 000 salariés contrôlés

      Les assuré·es ont également été controlé·es en nombre : 270 000 ont été ciblé·es, par exemple en raison d’arrêts de travail répétitifs, et « convoqué·es », explique à France Info le directeur général de l’assurance-maladie. Il ne veut pas jeter d’« anathème », mais tout de même : « Dans 30 % des cas, l’arrêt n’est pas justifié », assure-t-il. Ce qu’il ne précise pas, c’est que la somme récupérée sur ces contrôles des assuré·es est faible : 38 millions d’euros, selon le rapport de l’assurance-maladie.

      Les entreprises au fort taux d’absentéisme ont au contraire été ménagées : seules 336 entreprises de plus de 150 salarié·es ont été rencontrées. Elles ont bénéficié « d’actions de prévention et d’accompagnement attentionné ». Le « rendement » de ces 336 contrôles est cependant exceptionnel : 35 millions d’euros, presque autant que les contrôles des 270 000 assuré·es. Thomas Fatome a sans doute fait le calcul et s’engage, dans Les Échos, à renforcer les contrôles de ces entreprises aux « profils d’absentéisme atypiques ».

      Il prévoit aussi d’augmenter le contrôle des médecins généralistes qui prescrivent beaucoup d’arrêts de travail : 7 000 devraient recevoir cette année la visite d’un médecin-conseil. Et tou·tes les assuré·es en arrêt depuis 18 mois seront contacté·es pour vérifier « si leur arrêt est justifié ». Car « les abus, cela existe aussi ».
      Une hausse largement mécanique

      Les « abus » expliqueraient donc cette hausse des arrêts maladie, et les assuré·es seraient les premiers suspects et suspectes. Cette augmentation est pourtant largement mécanique, pour trois raisons au moins.

      Elle est d’une part portée par la hausse des salaires, et notamment du Smic (+ 5 % en 2022 et 2023), puisque les indemnités journalières sont égales à 50 % du salaire, avec un plafond d’indemnités calculé à 1,8 Smic. Dans son rapport sur la Sécurité sociale de mai dernier, la Cour des comptes prévenait que cette hausse des salaires continuerait « à avoir des effets en 2024 et au-delà ».

      Les IJ sont également liées à l’augmentation de la population active, + 2,5 % depuis 2017, mais aussi à son vieillissement. La part des plus de 55 ans en activité ne cesse de progresser avec les réformes des retraites successives. Et sans surprise, ces derniers sont plus souvent arrêtés : ils représentent « 18,3 % de la population active en 2022, et 27 % des journées indemnisées », rappelle la Cour des comptes.

      En prime, rappelle la Cour, l’assurance-maladie indemnise les arrêts de travail des indépendant·es depuis 2020 et des professionnelles et professionnels libéraux depuis 2021.

      Comment, dans ces conditions, parler d’une hausse des arrêts maladie abusive, donc rectifiable ? Au premier trimestre, l’assurance-maladie « ne sait pas expliquer » 40 % de la hausse des indemnités journalières, assure Thomas Fatome.
      Tirs croisés contre les arrêts maladie

      Dans son rapport, la Cour des comptes propose plusieurs scénarios de révision de la durée d’indemnisation à considérer : porter le délai de carence avant le versement des IJ par l’assurance-maladie, aujourd’hui de trois jours, à sept jours ; ou encore ne plus indemniser les arrêts courts, de moins de huit jours.

      Seulement, une telle mesure serait très inégalitaire : 70 % des salarié·es ne subissent aucune perte de salaire pendant leurs arrêts, car ils sont protégés par des conventions collectives et de généreuses complémentaires santé. Mais 30 % des salarié·es du privé, mal protégé·es, verraient leurs revenus lourdement chuter en cas de maladie.

      Thomas Fatome défend lui aussi la baisse de l’indemnisation des IJ, qu’il souhaite « plus soutenable », mais il aimerait en même temps que le système soit « plus juste » pour les salarié·es du privé les moins bien couvert·es. Est-ce seulement possible ?

      Autre piste de réflexion : l’indemnisation des fonctionnaires. Un rapport de l’Inspection générale des finances et de l’Inspection générale des affaires sociales, commandé au printemps par l’ex-premier ministre Gabriel Attal et remis aux parlementaires cet automne, vise spécifiquement leurs arrêts maladie. Le rapport propose la baisse du taux de remplacement de leurs salaires, de 100 % aujourd’hui à 90 %. Autre piste : l’instauration d’un deuxième, voire d’un troisième jour de carence avant le versement des indemnités.

      Instauré par Nicolas Sarkozy, supprimé par François Hollande, puis rétabli par Emmanuel Macron, les effets du jour de carence des fonctionnaires ont été évalués par l’Insee dans la fonction publique d’État. La proportion d’agent·es absent·es pour raison de santé une semaine donnée n’a pas bougé. Mais c’est le type d’arrêt qui a évolué : les absences de deux jours ont fortement diminué, tandis que celles d’une semaine à trois mois ont augmenté. Dans ce cas-là, le jour de carence n’a donc permis aucune économie.

      https://www.mediapart.fr/journal/economie-et-social/100924/hausse-des-arrets-de-travail-le-bluff-des-pouvoirs-publics-qui-culpabilise

  • Revue de dépenses Affections de longue durée - Pour un dispositif plus efficient et équitable - Inspection générale des finances
    https://www.igf.finances.gouv.fr/igf/accueil/nos-activites/rapports-de-missions/liste-de-tous-les-rapports-de-mi/revue-de-depenses-affections-de.html

    Le dispositif des affections de longue durée permet le remboursement par l’#assurance_maladie obligatoire des tickets modérateurs afférents aux soins et prestations en rapport avec ces affections. Créé dès l’origine de la #sécurité_sociale, ce dispositif a pour objectif de protéger les assurés contre des restes à charge élevés, notamment dans le cas des #maladies_chroniques

    En 2021, ce dispositif concernait 13,7 millions de personnes et représentait 123 Md€ de dépenses de santé, soit 60 % des dépenses prises en charge par l’assurance maladie. Toutefois, les investigations menées par la mission ont permis d’estimer que le coût spécifique du dispositif #ALD représentait 12 Md€ en 2021. Fortement concentrées sur quatre groupes de pathologies, les dépenses des assurés en ALD sont dynamiques depuis 2010, notamment du fait du #vieillissement_de_la_population.
    Les investigations menées par la mission IGF – #IGAS ont permis d’établir que le dispositif ALD a été très peu modifié depuis 1986 alors que sa cohérence s’est affaiblie dans le temps, en s’adaptant peu aux évolutions thérapeutiques, et en reposant davantage sur l’appréciation des médecins. Désormais peu contrôlé par l’assurance maladie, le dispositif ALD joue un rôle insuffisamment incitatif à la réduction des dépenses de #santé.
    Enfin, la mission :
    •  Identifie des mesures permettant de générer des rendements, en partie mobilisables à court terme, en partie pilotables en termes de gains attendus. La plupart de ces mesures conduisent à un transfert de charges direct ou indirect (via les primes des assurances complémentaires santé) vers les assurés ;
    •  Formule des propositions activant des leviers plus structurels. Ces propositions sont jugées nécessaires par la mission pour piloter plus efficacement le dispositif afin d’en garantir la soutenabilité financière et l’acceptabilité sociale. La mission estime par ailleurs que ces propositions sont de nature à recentrer le dispositif sur ses objectifs initiaux, et à en ralentir la dynamique de dépenses, tout en améliorant la pertinence des soins.

    le rapport
    https://www.igf.finances.gouv.fr/files/live/sites/igf/files/contributed/Rapports%20de%20mission/2024/Revue%20de%20dépenses%20Dispositif%20affections%20de%20longue%20du

    #malades #ticket_modérateur #déremboursement #dépenses_de_santé #économie #eugénisme

    edit
    . les arrêts de travail sont également dans le collimateur (pas « seulement » chez les fonctionnaires)
    https://seenthis.net/messages/1069282
    . 1ère sortie publique de Barnier hier dans un hosto parisien : je ferais pas de miracles, mais des économies.

  • Chasse aux #arrêts_de_travail : des médecins dénoncent « une campagne d’#intimidation générale »

    L’#Assurance_maladie contrôle des centaines de #médecins_généralistes qui prescriraient, selon elle, trop d’arrêts de travail, et leur impose des #quotas au mépris de la situation des patients. Des médecins, « écœurés », contestent la démarche.

    « Ça m’a fait perdre confiance en ma pratique. Je me suis dit : où est le problème, qu’est-ce que je ne fais pas bien ? » Comme d’autres confrères et consœurs, Valérie* [1] fait partie des 1000 médecins généralistes ciblés par l’Assurance maladie, parmi 6000 préalablement identifiés. En cause : leur trop grande prescription d’arrêts de travail. En juin 2023, le ministre de l’Économie, #Bruno_Le_Maire, dénonçait l’« explosion » des arrêts de travail et disait vouloir lutter contre les « #dérives » et « #abus ».

    Selon le gouvernement, les arrêts maladie auraient augmenté de 7,9 % en un an, et de 30 % entre 2012 et 2022, passant de 6,4 millions arrêts prescrits en 2012 à 8,8 millions désormais. Les #indemnités_journalières, versées par l’Assurance maladie pour compenser le salaire lors d’un arrête maladie, coûteraient 16 milliards d’euros par an.

    D’où la #chasse_aux_arrêts_de_travail, initiée par le gouvernement, qui se poursuit avec le projet de loi de financement de la #Sécurité_sociale pour 2024, adopté le 4 décembre dernier. Parmi les mesures que la #loi prévoit : la limitation à trois jours des arrêts de travail prescrits lors d’une téléconsultation, sauf prescription par le médecin traitant ou incapacité de se rendre chez le médecin. « Il y a véritablement eu un changement de politique en 2023 », constate Théo Combes, vice-président du syndicat des médecins généralistes MG France. L’homme voit dans cette offensive « une campagne d’intimidation générale contre la profession ».

    La particularité des patients oubliée

    « Qu’on discute de nos pratiques oui, mais on est dans le #soin, pas dans l’abus », réagit Valérie. Installée en Vendée, elle a eu la surprise de recevoir en juin dernier un courrier recommandé de l’Assurance maladie l’informant de sa trop grande prescription d’indemnités journalières. « En six ans, il y a une personne de 36 ans qui m’a demandé de lui faire un arrêt pour un rhume, que j’ai refusé. Là je suis d’accord qu’il ne faut pas abuser, mais ça m’est arrivé une fois ! » met-elle en avant. Surtout, les critères de contrôles ne tiennent selon elle pas du tout compte des particularités des patientèles.

    Partagée entre son cabinet en libéral et l’hôpital, Valérie est spécialisée en addictologie. « Pour les patients avec des problématiques d’addiction, on sait que les arrêts de travail, pour virus ou autre, sont source de rechute. Donc après, la pente est plus longue à remonter, et les arrêts aussi par conséquent. Pareil pour des patients qui ont des troubles psychiatriques, pour qui c’est vraiment source de décompensation », explique-t-elle. La professionnelle de santé a en effet constaté que ses prescriptions d’indemnités journalières ne font qu’augmenter : « Mais parce que ma patientèle ciblée augmente », précise-t-elle.

    Médecin depuis 30 ans dans le troisième arrondissement de Lyon et membre du Syndicat des médecins libéraux (SML), Laurent Negrello fait le même constat : « Je suis dans un quartier un peu défavorisé, avec 50 % de logements sociaux et plus de difficultés, ce qui impacte probablement mes quotas d’arrêts de travail », appuie-t-il. Contrôlé pour la deuxième fois en cinq ans, il insiste aussi sur le contexte sanitaire global, qu’il a vu nettement évoluer ces dernières années. « L’inflation des arrêts est à mon avis aussi due à des #conditions_de_travail qui sont devenues très difficiles. Les gens sont en #burn-out, ont des #accidents, une pression de rentabilité… ». Les conditions de travail (contraintes posturales, exposition à des produits toxiques, risque d’accidents, etc.) ne se sont globalement pas améliorées depuis 30 ans selon le ministère du Travail.

    Crainte de dépasser le quota

    Et il devient de plus en plus compliqué d’obtenir un rendez-vous chez un spécialiste. « À Lyon, il faut trois mois pour voir un orthopédiste ou un rhumatologue, et je ne parle même pas des psys, avec qui c’est impossible… », explique le généraliste. Plus les délais de prise en charge s’allongent, plus l’état d’un patient peut se dégrader et nécessiter un arrêt de travail. La #Caisse_nationale_d’Assurance_maladie (#Cnam) assure de son côté à Basta ! que ses données sont « standardisées » : « On essaie d’avoir des patientèles comparables. » La limite d’arrêts à ne pas dépasser, c’est plus de deux fois la moyenne du département. « Une approche purement statistique », déplore Théo Combes de MG France, qui pointe une « méthodologie contestable à plusieurs niveaux ».

    Alors que Michel Chevalier, médecin depuis 36 ans à Ousse, près de Pau, se remémore d’anciens contrôles par « entretiens confraternels », il déplore aujourd’hui « une absence de dialogue ». Après la réception d’un courrier recommandé en juin, il a été convoqué avec deux jeunes consœurs : « L’une exerce dans un quartier très pauvre de Pau et une autre dans un désert médical. Elle a 34 ans et n’en dort plus depuis le mois de juin », rapporte ce membre du Syndicat de la médecine générale (SMG). Valérie confie elle aussi s’être sentie « stressée d’être pointée du doigt » à la réception de ce courrier : « Je trouve la procédure violente en elle-même. Sachant qu’on a des délégués médicaux qui viennent régulièrement nous voir, avec qui ça se passe très bien. Je pense que ça aurait pu être fait autrement », met-elle en avant.

    À la réception du courrier, chaque médecin dispose d’un mois pour répondre et faire ses observations à l’Assurance maladie, qui décidera si les éléments apportés sont « suffisamment probants », nous détaille le service communication de la Cnam. Si ce n’est pas le cas, la procédure prévoit qu’il soit proposé au médecin ciblé une #mise_sous_objectif (#MSO) : pendant six mois, ce dernier doit réduire ses prescriptions d’arrêts de travail de 15 à 20 %. Ce que Valérie a refusé, comme de nombreux autres : « Heureusement, car au sein du cabinet médical où j’exerce, plus personne ne prend de nouveaux patients sauf moi quand ça touche des problématiques d’addiction. »

    Déjà contrôlé il y a cinq alors, Laurent Negrello avait alors accepté « la mise sous objectif » : « Pendant six mois, j’ai réduit mon temps de travail, donc les patients allaient voir ailleurs et j’ai atteint mes objectifs », relate-t-il avec ironie. Cette année, il a refusé ce procédé qu’il juge « très pesant et stressant » : « On travaille toujours dans la #crainte de dépasser le quota qui nous est imparti. Mais on est un peu dans le #flou parce qu’on ne sait pas vraiment quels sont les quotas exacts. On nous dit qu’il faut baisser de 20 %, mais c’est une zone grise, on ne sait pas comment baisser nos arrêts. Quels sont les critères ? On a face à nous des situations concrètes, donc baisser de 20 % c’est absurde », critique-t-il.

    En cas de refus de mise sous objectif, les médecins peuvent être « mis sous accord préalable », procédure pendant laquelle un médecin conseil de l’Assurance maladie doit valider tous les arrêts de travail prescrits par le médecin sous 48 heures. Valérie raconte avoir été convoquée à une commission ayant pour but de statuer sur sa soumission à ce dispositif en novembre.

    Convoqués à des « #commissions_des_pénalités »

    « Ça m’a occasionné beaucoup de stress et pris beaucoup de temps. J’ai préparé un argumentaire, fait des recherches. Sans compter les deux heures de route pour 30 minutes d’entretien prises sur ma journée de repos », relate-t-elle. La commission a voté à l’unanimité le refus de sa « #mise_sous_accord_préalable ». Mais la professionnelle de santé a dû attendre la réception d’un courrier de la CPAM, mi-décembre, pour avoir la confirmation de « l’abandon de la procédure ».

    Le 7 novembre dernier, Théo Combes a participé à l’une de ces « commissions des pénalités », notamment composées de représentants syndicaux et médecins d’un côté, et de représentants des employeurs et salariés de l’autre. « Des médecins sont venus s’expliquer. Ils étaient proches de la rupture d’un point de vue moral et psychologique, avec des risques suicidaires qui transparaissaient. J’aurais pensé que leurs récits auraient ému un mort, même si c’est peut-être un peu fort. Mais après quatre heures d’audition on s’est dit que c’était vraiment une #mascarade. C’est un système pour broyer les gens, les humilier », décrit le vice-président de MG France, écœuré.

    À l’issue des contrôles, des #pénalités_financières de plusieurs milliers d’euros peuvent s’appliquer s’il n’y a pas d’évolution du nombre de prescriptions d’arrêts de travail. « C’est très, très infantilisant. On a l’impression d’être dans la #punition plutôt que dans le dialogue, et de faire ça intelligemment », déplore Valérie, qui craint pour ses patients tout autant que pour sa profession. « On peut très bien imaginer maintenant que les médecins vont sélectionner les patients et ne plus s’occuper de ceux qui leur font faire trop d’arrêts », ajoute Michel Chevalier.

    L’Assurance maladie espère de son côté avoir un bilan chiffré de ces mesures « autour du deuxième trimestre 2024 ». Michel Chevalier, lui, ne sera plus là : « Le côté dramatique, c’est que j’ai décidé de prendre ma retraite à la suite de ces contrôles, ça a été la goutte d’eau. » Comme il n’a pas trouvé de successeur, ses patients n’ont plus de médecin depuis le 1er janvier.

    https://basta.media/chasse-aux-arrets-de-travail-medecins-denoncent-campagne-intimidation

    voir aussi :
    https://seenthis.net/messages/1041346
    #santé #France #humiliation #infantilisation #macronisme

    • Pourquoi ce médecin prescrit trois fois plus d’arrêts de travail que la moyenne à #Dieppe

      Le docteur Tribillac exerce au #Val-Druel, à Dieppe. Sanctionné pour avoir délivré trop d’arrêts de travail, il tente en vain d’expliquer la situation à l’Assurance maladie.

      « Je suis un lanceur d’alerte ! », commence #Dominique_Tribillac. Depuis 35 ans, ce médecin de famille exerce dans le quartier du Val-Druel, à Dieppe (Seine-Maritime). Âgé de 70 ans, il est ce que l’on appelle « un retraité actif ».

      Il devrait prendre bientôt sa retraite, avant l’été, mais un problème administratif l’occupe fortement depuis plusieurs mois : l’Assurance maladie l’a sanctionné car il donne trop d’arrêts de travail.

      La Sécurité sociale a fait les calculs, entre le 1er septembre 2022 et le 28 février 2023 : 4 911 journées indemnisées ont été prescrites.
      Trois fois plus d’arrêts de travail

      « Le nombre d’indemnités journalières versées, rapporté au nombre de patients a été de 16,7 », indique l’Assurance maladie. « En Normandie et au sein du groupe de communes semblables au sens de l’indice de défavorisation de l’Insee, l’institut national de la statistique et des études économiques, pour les praticiens exerçant une activité comparable, le nombre d’indemnités journalières versées par nombre de patients est de 5,90. »

      Le médecin du Val-Druel prescrit donc trois fois plus d’arrêts de travail.

      Une lettre aux médecins de France

      Mais le docteur Tribillac ne se laisse pas faire. Il conteste notamment l’indice de défavorisation mis en place par la Sécurité sociale. Selon lui, il ne reflète pas la réalité. « Il est très mal conçu, souligne-t-il. Il fait le contraire de ce qu’il est censé faire ». C’est-à-dire protéger et prendre en compte les populations les plus fragiles.

      « J’ai débusqué une véritable saloperie, ajoute Dominique Tribillac qui a le sentiment qu’on l’empêche d’aller au bout de sa démarche : « L’Assurance maladie essaie d’étouffer l’affaire. »

      Il va même envoyer une lettre ouverte à tous les médecins de France pour raconter son histoire et sa trouvaille concernant le référentiel sécu.
      Une population défavorisée

      Ce docteur, très apprécié de ses patients, ne cesse d’invoquer l’usure de ces derniers, dans un quartier prioritaire de la cité dieppoise. « Un quartier fermé avec une patientèle qui ne bouge pas, précise le professionnel. En tant que médecin de famille, j’ai vu les grands-parents, les parents, les enfants… Les gens qui vivent là y restent. »

      Au Val-Druel, « plus de la moitié de la population vit sous le seuil de pauvreté, indique-t-il. Les #polypathologies sont donc plus fréquentes, en moyenne deux fois plus élevées ». Le secteur dans lequel le médecin évolue est principalement touché par des problématiques psychologiques, de l’obésité, de chômage, de tabac, de cancers…

      Manque de spécialistes

      Selon lui, la moitié des habitants de ce quartier populaire arrive à la retraite invalide. « Ce sont des travailleurs qui ont des conditions de travail difficiles, explique Dominique Tribillac. Jusqu’à 45 ans, ils n’ont pas d’arrêt, et après ça commence.

      L’usure se déclare à cause de mouvements répétitifs qui sollicitent les mêmes membres ou muscles. « On arrive donc à une situation bancale en fin de carrière. Le patient peut-il encore travailler ou non, faire le même job… »

      Le médecin pointe aussi le manque de spécialistes dont les délais d’attente pour un rendez-vous sont de plus en plus élevés : « Les gens ne peuvent donc pas reprendre leur travail sans les avoir vus. »

      Un médecin dans l’#illégalité

      Mais tous ces arguments n’ont pas convaincu l’Assurance maladie. Ainsi, le docteur Tribillac a été sanctionné malgré un avis favorable d’une commission consultative pour le laisser exercer sereinement. C’était sans compter sur la direction de la CPAM de Seine-Maritime qui en a décidé autrement. Cette dernière n’a d’ailleurs pas souhaité répondre à nos questions au sujet du médecin du Val-Druel.

      Il exerce donc sa fonction dans l’illégalité depuis le 1er février 2024, refusant de remplir des papiers supplémentaires permettant à un médecin-conseil de vérifier les prescriptions d’arrêts maladie du docteur Tribillac. On appelle cette procédure une MSAP, une mise sur accord préalable.

      « Pas coupable »

      « Je ne suis pas coupable ! », argue-t-il. « Je ne remplirai pas ces dossiers. Ce médecin-conseil devrait plutôt voir ou appeler lui-même mes patients. »

      Conséquence pour ces derniers : ils ne peuvent plus toucher leurs indemnités journalières versées par la Sécu.

      https://actu.fr/normandie/dieppe_76217/pourquoi-ce-medecin-prescrit-trois-fois-plus-darrets-de-travail-que-la-moyenne-

  • Témoignage : pourquoi je ne retournerai pas vivre aux États Unis.
    https://www.youtube.com/watch?v=7hP_5MN1Y6k

    Cette jeune mère de quatre enfants nous explique les acquis sociaux pour lesquels il faut se battre.

    En écoutant sa déscription de la manière de vivre des classes moyennes états-uniennes j’ai l’impression que les gouvernements des states sont en train de mener une guerre contre le peuple. Pas étonnant que les gens votent pour n"importe qui leur promet d’être très méchant avec les autres

    #USA #immobilier #insécurité #armes #assurance_maladie #massacres #crocdiles #tornades #zombies ;-)

  • Un collectif de plus de 120 médecins généralistes dénonce des pressions de l’assurance maladie pour réduire les #arrêts_de_travail
    https://www.liberation.fr/idees-et-debats/tribunes/arrets-de-travail-des-medecins-denoncent-des-pressions-de-lassurance-mala

    En cette fin 2023, des milliers de médecins traitants sont « priés » par l’Assurance maladie de prescrire moins d’arrêts de travail, sur ordre de Bercy. « Priés », ou, plus exactement menacés de sanctions s’ils n’appliquent pas les procédures de mises sous objectif (MSO), et de mises sous accord préalable (MSAP).

    La MSO consiste à faire signer au médecin un contrat avec l’#Assurance_maladie, l’engageant à baisser ses prescriptions d’arrêt de travail d’un certain pourcentage. Si le médecin n’y parvient pas, il est sanctionné par une #amende de 6 800 euros en moyenne, renouvelable après chaque période d’observation… S’il refuse la MSO, le médecin se voit imposer la MSAP, qui l’oblige, pour chaque prescription d’arrêt, à solliciter l’accord préalable du médecin-conseil de l’Assurance maladie. Il est en quelque sorte mis sous tutelle : à la fois infantilisé vis-à-vis de ses patients, et culpabilisé puisqu’il sera rendu responsable par la Sécurité sociale du retard de paiement des indemnités journalières que cela entraîne.

    Ces procédures sont appliquées tous les ans depuis 2004 à de nombreux médecins désignés « forts prescripteurs ». Mais en 2023, le nombre de médecins déclarés en excès statistique et donc inquiétés par la Sécurité sociale a explosé, touchant plusieurs milliers d’entre eux, soit environ un quart des médecins traitants.

    Dans le viseur de la Sécu

    Chaque médecin traitant est statistiquement comparé à un groupe de médecins estimé comparable, alors que cette comparaison repose presque exclusivement sur des critères socio-économiques de sa commune d’exercice, et non pas sur les pathologies de ses patients. Or, une patientèle peut être très différente d’un médecin à l’autre, et donc générer d’importants écarts de prescription.

    Par exemple, un médecin installé dans un quartier « populaire » risque d’avoir beaucoup de patients pratiquant des travaux manuels et pénibles, présentant des pathologies musculo-squelettiques, par exemple des tendinites, nécessitant souvent des arrêts de #travail.

    D’autres médecins traitants qui pratiquent la psychothérapie prennent en charge de nombreux patients fragiles au niveau psychiatrique, dont l’état de santé nécessite parfois des prescriptions d’arrêts longs ou répétés. Ces médecins se trouvent de facto dans le viseur de la Sécurité sociale.

    En outre, cette comparaison se base sur des indicateurs parfois inexacts : arrêts de travail prescrits par d’autres médecins imputés au médecin traitant, failles quotidiennes dans les logiciels de l’Assurance maladie. Il est fréquent que des médecins se voient attribuer certains actes techniques qu’ils ne pratiquent jamais !

    L’Assurance maladie ne semble plus s’intéresser à la #santé des #patients. Lors de nos convocations à la Sécurité sociale, nous devons nous justifier sans donner d’éléments médicaux. Quelles que soient nos explications, l’entretien se termine presque toujours par une menace de sanctions… Seuls les chiffres comptent, aux dépens de la santé du patient. C’est le #délit_statistique. Nous n’exerçons plus sereinement notre métier : dans notre esprit se télescopent l’intérêt du patient et le nôtre. Soit nous choisissons de prioriser la santé du patient et prescrivons l’arrêt qui nous met en danger statistique, soit nous priorisons notre sécurité statistique et mettons de côté la santé du patient, en contradiction avec notre éthique.

    Des symptômes de souffrance au travail

    Nous appréhendons à présent les consultations qui pourraient mener à la prescription d’un arrêt, perdant parfois l’empathie nécessaire pour nos patients et développons nous-mêmes des symptômes traduisant notre souffrance au travail. Le « #management » que l’Assurance maladie exerce sur nous a de sérieuses analogies avec le management funeste qui fut celui de grandes entreprises… et avec celui que subissent nombre de nos patients en burn-out.

    Par ailleurs, tenir pour seuls responsables les médecins traitants de la hausse du montant des #indemnités_journalières est injuste et contre-productif.

    Cette hausse a bien été expliquée par de nombreux économistes : hausse du nombre d’actifs, de leurs salaires et donc du montant des indemnités journalières, vieillissement des actifs, hausse des maladies de longue durée, des maladies mentales, les suites de Covid, etc. Sans oublier l’impact déprimant et angoissant du monde, entre pandémie, guerres, perte du pouvoir d’achat et bien sûr la question climatique… De plus, le manque global de toutes les spécialités médicales, dont les médecins du travail et de médecins-conseils de la Sécurité sociale chargés de favoriser le retour au travail des patients, ne fait que retarder leur prise en charge et leur retour au travail.

    Par ailleurs, trop de médecins d’autres spécialités délèguent au #médecin_traitant la prescription de l’arrêt de travail qu’ils pourraient rédiger eux-mêmes.

    La France manque cruellement de médecins traitants, avec une baisse des effectifs de plus de 10% depuis 2010. C’est une spécialité très exigeante et l’une des moins rémunérées.

    Laissez-nous soigner !

    Les pressions croissantes de l’Assurance maladie ne font qu’aggraver ce déficit : les jeunes ne veulent plus s’installer, et de nombreux médecins déjà installés se déconventionnent ou se désinstallent, blessés et épuisés.

    Nous acceptons bien entendu les contrôles de l’Assurance maladie, car il s’agit d’argent public, mais uniquement sur des critères médicaux, dossier par dossier. Nous refusons le contrôle statistique, déshumanisé, déconnecté des pathologies de nos patients. Ce ne sont ni des individus standards que nous recevons, ni des chiffres, ce sont des êtres humains, tous différents.

    Laissez-nous exercer notre métier sereinement, qui nous fait accompagner le patient de la naissance jusqu’à la mort, nous place en première ligne, et parfois en dernier rempart quand tout s’effondre.

    Laissez-nous soigner en toute humanité !

    Ni complaisants, ni délinquants. Soignants, tout simplement.

    #soins #maltraitance #médecine #médecine_générale

  • Les vaccinés sont bien moins nombreux ! Une fake-news de plus ! Décoder l’éco
    https://www.youtube.com/watch?v=iWVKueq5XMU

    La stratégie mise en place par le gouvernement depuis 2 ans n’a jamais eu pour but de prendre soin des Français, mais de les pousser à la vaccination. Pour arriver à cette fin, des mesures coercitives lourdes ont été mises en place, et l’arsenal statistique a été déployé. Sa plus grande force a été d’invisibiliser les non vaccinés, les faisant passer pour des fous marginaux et insignifiants. Le nouveau rapport des statisticiens du ministère de la Santé https://drees.solidarites-sante.gouv.fr/sites/default/files/2022-10/DM5.pdf lève le voile sur ce mensonge, un des plus insidieux depuis le début de la crise, et qui a servi de socle à l’attirail statistique permettant de surestimer l’efficacité vaccinale.

    Toutes les sources sont dans l’article écrit : https://www.agoravox.fr/actualites/sante/article/bien-plus-de-non-vaccines-en-245217

    La stratégie de l’isolement
    Chacun a pu constater au cours des deux années écoulées tous les efforts du gouvernement français (en utilisant nos impôts) pour pousser les citoyens à se faire inoculer les fameux vaccins anti covid-19. Le Conseil d’Orientation de la Stratégie Vaccinale est clair sur la « pression politique, sociale et médiatique » https://solidarites-sante.gouv.fr/IMG/pdf/note_du_cosv_-_28_septembre_-_communication_primo-vaccination mise sur les non-vaccinés pour les faire céder. Toute l’énergie et tous les moyens financiers ont été mis dans des mesures coercitives comme le passe sanitaire, puis vaccinal, ainsi que dans les campagnes de communication, sans dépenser le moindre centime pour renforcer les effectifs de soignants, augmenter les places disponibles dans les établissements de soin, ou financer des études de chercheurs indépendants permettant, par exemple, de suivre des cohortes de vaccinés et de non-vaccinés, afin d’apporter de vraies preuves des gains promis par les fabricants de vaccins.

    Le but des campagnes de publicité et du pass vaccinal n’était pas seulement de forcer les non-vaccinés à céder, mais également de les rendre invisibles. En les interdisant de tous les lieux de sociabilisation, ils ont été cachés de la vue de tous. Être invisible pour les autres est un bannissement. Cela peut être bien plus difficile à supporter que les seules incitations publicitaires. Mais, en plus, cela permet de faire oublier aux vaccinés l’existence des très nombreux non-vaccinés, désormais bannis. Un petit nombre de vaccinés se sont levés contre les interdictions, mais ils furent très peu nombreux. La majorité n’a pas eu à faire d’effort pour éviter de s’indigner. Cependant, pour que cette stratégie fonctionne, il est nécessaire que les vaccinés soient persuadés que les non-vaccinés ne représentent qu’une toute petite fraction de la population. Il faut également que les non-vaccinés se croient trop peu nombreux pour pouvoir organiser une résistance. Cela a été permis, une fois de plus, grâce au ministère de la Santé et à des statistiques bien choisies https://solidarites-sante.gouv.fr/grands-dossiers/vaccin-covid-19/article/le-tableau-de-bord-de-la-vaccination . C’est également comme cela qu’il a été possible d’interdire de travailler et de laisser sans aucun revenu, tous les personnels des services de santé non-vaccinés. Cela, sans que les syndicats de travailleurs ne lèvent un sourcil, alors qu’il s’agit d’une attaque sans précédent contre le droit de travailler et la liberté de disposer de son corps.

    Un nouveau rapport https://drees.solidarites-sante.gouv.fr/sites/default/files/2022-10/DM5.pdf de la DREES nous montre que, comme pour tout le reste, le gouvernement s’est moqué de nous depuis le début. Même les taux de personnes vaccinées sont faux et calculés uniquement dans le but de servir les desseins du gouvernement : piquer un maximum de Français, à leurs frais.

    Couvrez ce non-vacciné que je ne saurais voir, par de pareils objets les âmes sont blessées.
    Le problème est posé dès le début du rapport :
    « Il existe aujourd’hui quatre sources de données publiées en open data par trois institutions différentes sur la couverture vaccinale contre le Covid-19 en France : en rapportant la population vaccinée aux estimations de population de l’Institut national de la statistique et des études économiques (Insee), la part de personnes non-vaccinées au 14 août 2022 serait de 6,5 % chez les 18 ans ou plus selon les chiffres de Santé publique France et 6,6 % selon la Caisse nationale de l’Assurance maladie (CNAM) ; 7,0 % des 20 ans ou plus seraient non vaccinés selon la Direction de la recherche, des études, de l’évaluation et des statistiques (DREES) ; enfin, la CNAM estime que 13,9 % de la population des 20 ans ou plus ayant consommé des soins remboursés en France en 2021 serait non vaccinée à la même date. Les trois premières sources donnent ainsi des estimations nationales convergentes au global, même si on constate des écarts plus importants par groupes d’âges. Les profils par âge de la part de personnes non-vaccinées sont par ailleurs très différents entre les trois premières sources et la quatrième. »

    L’estimation de la part de non-vaccinés dans la population des plus de 20 ans varie donc de 6,5 % à 13,9 % selon les sources. Du simple au double finalement. Constater des différences aussi énormes d’une source à l’autre pose, a minima, de sérieuses questions sur la robustesse des chiffres annoncés avec aplomb depuis le début. Dans un cas, les non-vaccinés sont, en effet, marginaux, dans l’autre ils sont aussi nombreux que les votants des principaux partis politiques aux élections présidentielles.

    On ne peut pas directement calculer un taux de non-vaccinés. Aucun système ne recense (heureusement pour le moment) les personnes non-vaccinées. La seule manière est donc d’estimer le taux de personnes vaccinées. Ce qui reste est le taux de non-vaccinés. 

    Il faut donc calculer un taux de personnes vaccinées dans la population. Cela suppose de connaître le nombre de personnes vaccinées et la taille de la population. Ce n’est en fait pas si simple et comporte de nombreux biais.

    Toutes les sources utilisent la base VAC-SI pour connaître le nombre de personnes vaccinées. Les vaccinateurs ont enregistré dans la base VAC-SI toutes leurs vaccinations de façon à se faire payer. La base VAC-SI est également alimentée par l’Assurance Maladie pour relier la vaccination au dossier patient du vacciné.

    . . . . . . .


    Il est extrêmement bizarre de prendre deux sources différentes au numérateur et au dénominateur, surtout lorsqu’elles ne sont pas du tout homogènes entre elles. 
    . . . . . . .
    La suite : https://www.agoravox.fr/actualites/sante/article/bien-plus-de-non-vaccines-en-245217

    #Mathématiques #Statistiques #Insee #Assurance_Maladie #pfizer #pharma #big_pharma #covid-19 #coronavirus #santé #pandémie #confinement #sante #covid #en_vedette #sars-cov-2 #vaccination #L'argent , le #fric #l'artiche , le #flouz le #jonc #la #fraiche

  • Soins médicaux pour personnes sans assurance maladie

    Vous vivez dans la ville de Zurich, vous n’avez pas d’assurance maladie et vous êtes malade ou ressentez des douleurs ?

    Dans la ville de Zurich, il existe différentes offres pour les personnes sans assurance maladie. Si vous vivez depuis au moins 3 mois dans la ville de Zurich, les coûts sont pris en charge.

    https://www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/gesundheitsversorgung/medizin/nkv/nkv-fr.html
    #sans-papiers #Zurich #Suisse #villes-refuge #migrations #soins_médicaux #santé #assurance_maladie #accès_aux_soins

    –—

    ajouté à la métaliste sur les villes-refuge :
    https://seenthis.net/messages/759145

    • Sans-Papiers sollen bessere medizinische Versorgung bekommen

      Geschätzt 10’000 Menschen haben in Zürich keine Krankenversicherung. Die Stadt schaltet auf ihrer Website eine Anlaufstelle auf, um die Betroffenen zu erreichen.

      Personen, die keine Krankenversicherung haben, sollen in der Stadt Zürich ab 2023 medizinisch versorgt werden. Die Stadt startet ein Pilotprojekt, um die Betroffenen, oft Sans-Papiers, zu erreichen.

      Geschätzt leben über 10’000 Menschen in Zürich, die über keine Krankenversicherung verfügen. Schwierig sei es vor allem, diese Menschen zu erreichen, wie die Stadt Zürich in einer Medienmitteilung vom Montag schrieb.

      Zwar gebe es bereits spezialisierte Anlaufstellen für Menschen ohne gültige Aufenthaltsberechtigung. Doch hätten Auswertungen ergeben, dass nur die wenigsten Betroffenen diese Einrichtungen besucht hätten. Darum schaltet die Stadt die Anlaufstellen auf ihrer Website auf, wie es weiter heisst.

      Das Angebot wird in 13 Sprachen aufgeführt. Beiträge in den sozialen Medien und Flugblätter sollen auf die Website aufmerksam machen.
      Kosten von 4,6 Millionen Franken

      Medizinische Erstkonsultationen sollen im Ambulatorium Kanonengasse der Stadt Zürich, der Meditrina-Praxis des Schweizerischen Roten Kreuzes des Kantons Zürich und in lebensbedrohlichen Notfällen in den Notfallaufnahmen des Stadtspitals Zürich stattfinden.

      Das Pilotprojekt hatte 2021 auch der Zürcher Gemeinderat deutlich gutgeheissen. Er hatte einen Kredit von 4,6 Millionen angenommen. Das Projekt ist auf drei Jahre angesetzt.

      https://www.tagesanzeiger.ch/sans-papiers-sollen-bessere-medizinische-versorgung-bekommen-946958582

  • La #Cour_des_comptes favorable au remboursement des psychologues par la #Sécurité_sociale
    https://www.francetvinfo.fr/sante/la-cour-des-comptes-favorable-au-remboursement-des-psychologues-par-la-

    Le remboursement des #psychologues_libéraux par l’#Assurance_maladie doit être « généralisé dès que possible », estime la Cour des comptes. Dans un rapport publié mardi 16 février, elle préconise, pour les cas les moins graves, « des #psychothérapies assurées par des psychologues libéraux » prises en charge par la Sécu, « sur prescription du médecin traitant », conformément au schéma expérimenté depuis deux ans dans les Bouches-du-Rhône, la Haute-Garonne, les Landes et le Morbihan.

    #psychiatrie

    La note de synthèse du rapport : https://www.ccomptes.fr/sites/default/files/2021-02/20210216-synthese-parcours-organisation-soins-psychiatrie.pdf
    Le rapport : https://www.ccomptes.fr/sites/default/files/2021-02/20210216-rapport-parcours-organisation-soins-psychiatrie.pdf

    • Alerte sur l’organisation de l’offre de soins en psychiatrie, Rachel Rodrigues
      https://www.lemonde.fr/societe/article/2021/02/16/alerte-sur-l-organisation-de-l-offre-de-soins-en-psychiatrie_6070103_3224.ht

      La Cour des comptes publie ce mardi son rapport sur les parcours dans l’organisation des soins en psychiatrie, dressant le bilan d’un système désorganisé et déficient.

      Elle ne s’était pas penchée dessus depuis 2011. Mardi 16 février, la Cour des comptes a publié un rapport dressant un bilan des dysfonctionnements actuels en psychiatrie et dessinant d’éventuelles pistes pour une prise en charge plus adaptée des patients selon les besoins. Le rapport intitulé « Les parcours dans l’organisation des soins en psychiatrie » revient sur les enjeux majeurs propres au système de soins psychiatriques français, avec, au cœur des préoccupations, un manque de « gradation de l’offre » de soins, qui aboutit à une perte cruelle d’efficacité auprès des patients.

      Les besoins en psychiatrie sont multiples. Ils vont des troubles dits « légers » ou « modérés », qui comprennent la plupart des troubles dépressifs et anxieux, aux troubles « sévères », regroupant, entre autres, les troubles psychotiques et bipolaires. Ces derniers demandant évidemment des parcours de soins plus complexes. Dans l’état actuel des choses, ce manque d’organisation par niveaux de spécialisation est délétère pour la qualité des soins prodigués. Ainsi, dans son rapport, la Cour des comptes pointe du doigt l’existence de déficiences multiples concernant la prise en charge des patients aux troubles dits « sévères ».

      Lire aussi l’enquête : La très grande souffrance de la psychiatrie française
      https://seenthis.net/messages/663509

      En premier lieu, des hospitalisations trop longues, et un recours excessif à la re-hospitalisation sous contrainte. Mais également un manque accru de suivi des patients après l’hospitalisation, que déplore Dominique Monchablon, psychiatre à Paris : « Quand les patients sortent de l’hôpital, beaucoup arrêtent leur traitement. Il serait légitime de faire ce mouvement d’aller-vers pour continuer cet accompagnement. »

      Alors qu’elles étaient très fréquentes dans les années 1970, au début de la politique de #sectorisation des systèmes de #soins psychiatriques, les visites à domicile deviennent rares, voire inexistantes, pour assurer un suivi auprès des patients. « Finalement, dès qu’ils rentrent chez eux, s’ils sont en refus de soins, ils sont très vite abandonnés à leur maladie » , ajoute-t-elle. Un constat confirmé par le rapport de la Cour des comptes, qui souligne que seulement « 4,5 % des patients adultes [ont] bénéficié en 2018 d’actes à domicile » .

      Les médecins généralistes en première ligne

      A la sortie de l’hôpital, les patients sont redirigés vers les centres médico-psychologiques (CMP) pour un suivi ambulatoire, quand celui-ci n’est pas entravé par un manque de places [ça alors ! ndc]. « La psychiatrie libérale nous aide beaucoup, mais encore une fois, cela ne s’adresse qu’aux patients qui ont les moyens », ajoute Dominique Monchablon.

      En outre, les systèmes de soins spécialisés et CMP, déjà engorgés, se retrouvent submergés par des patients aux troubles dits « légers », qui pourraient être pris en charge ailleurs. Pour les auteurs du rapport, le diagnostic est clair : « Les moyens spécialisés sont souvent “asphyxiés”, faute d’être centrés sur les publics prioritaires. » Au niveau national, il serait donc impératif de mieux structurer cette prise en charge des patients, en orientant les cas de troubles dits « légers » vers d’autres structures. En d’autres termes, opérer un filtrage d’accès aux CMP grâce à une consultation préalable auprès d’un médecin généraliste ou traitant, dit professionnel de « première ligne ».

      A ce titre, un dispositif « autorisant la prise en charge par la Caisse nationale d’Assurance-maladie de psychothérapies faites par des psychologues libéraux, sur prescription des médecins traitants » est en expérimentation dans quatre territoires de la métropole (Landes, Haute-Garonne, Bouches-du-Rhône et Morbihan) et contribue à faciliter ce filtrage d’accès aux CMP. Ce parcours de soins pris en charge par l’Assurance-maladie, fonctionne de telle manière que le médecin traitant peut, en accord avec le patient, lui prescrire d’une à dix séances de psychothérapies, sous ordonnance. (..., ndc)

      Plusieurs réformes

      Un dispositif concluant, qui, pour l’heure, a remboursé 200 000 séances, et dont la Cour des comptes recommande la généralisation, sur l’ensemble du territoire, en appui à une disposition déjà présente dans le Ségur de la santé (mesure 31) concernant précisément « le développement de consultations par des psychologues, prises en charge par l’Assurance- maladie dans un cadre structuré » . La mesure en question prévoit également le recrutement de 160 psychologues supplémentaires dans les CMP.

      Ce rapport est publié alors que plusieurs réformes doivent faire évoluer le système de soins en psychiatrie. A l’instar des PTSM, ou projets territoriaux en santé mentale, qui ont pour objectif de réorganiser cette dernière à l’échelle d’un territoire pour plus d’égalité d’accès aux soins, et qui mériteraient, selon le rapport, d’être renforcés. Enfin, la réforme tarifaire des soins en psychiatrie, énoncée à l’article 25 du budget 2020 de la Sécurité sociale et initialement prévue pour 2021, a, quant à elle, été reportée au 1er janvier 2022. En 2018, en France, plus de 2 millions de patients ont reçu des soins dits ambulatoires, en #CMP.

      #hospitalisation_sous_contrainte

    • extraits de la note de synthèse du rapport de la CC

      Entre 1981 et 1991, en France, le nombre de patients hospitalisés à temps complet en psychiatrie, chaque année, dans un établissement sanitaire, est passé de 475 000 (soit 8,8 pour 1 000 habitants) à 250 000 (soit un taux de 4,3/1 000), ce qui traduit le résultat d’une politique de « désinstitutionalisation » . Or il était remonté en 2018 à 340 000 patients (pour) des durées d’en moyenne 55 jours. Parmi eux, 82 000 patients ont été hospitalisés sans consentement.

      [...]

      Lorsque l’on prend en considération l’ensemble des coûts, en incluant les prestations en espèces, comme le fait la Cnam dans ses études périodiques par pathologies publiées dans le rapport Charges et produits, les dépenses en soins de santé mentale et de psychiatrie apparaissent comme le premier poste de dépenses, avec 25 Md€ par an environ . Si l’on ajoute en outre le coût des prestations servies dans les situations chronicisées (en particulier l’allocation aux adultes handicapés ou AAH), on mesure l’impact potentiel de mesures destinées à prévenir le risque de chronicisation et à organiser des parcours incluant une réhabilitation . Or, le déploiement de soins plus précoces et gradués présente l’intérêt de réduire les prescriptions d’arrêts de travail (ainsi que de psychotropes) et surtout les séjours hospitaliers évitables .

      [...] le taux d’hospitalisation et les durées moyennes en nombre de jours d’hospitalisation en psychiatrie avaient baissé rapidement de 1960 à 1990, ces paramètres ont augmenté à nouveau, traduisant une sorte de « panne » dans le mouvement de « désinstitutionalisation » et plus généralement un accueil et un suivi peu efficaces . Une politique cohérente de gradation et de coordination des soins constitue ainsi un levier indispensable pour renouer avec la politique de soins inclusifs, dessinée dès 1960 .

      Il faudrait une lecture plus détaillée mais je ne vois dans ce rapport que l’essai de prolonger le renversement d’un « désaliénisme » émancipateur que la sectorisation des soins des années 60 a traduit en norme, rentable et peu soucieuse du soin. La « sortie de l’asile » au profit d’une politique de « responsabilisation » des fous et de modalités de prise en charge sur le territoire s’est faite à bas couts, et ce qui inquiète la cour des comptes c’est que la doctrine des courts séjours et de l’ambulatoire (au nom du bien des patients, évidemment), ne marche pas, et encore le nombre de fous à la rue ou en prison n’est-il pas évoqué dans ce document de la technocratie française.
      On forme plus d’infirmiers psy (spécialité supprimée durant les années 80), très peu de psychiatres, il va falloir filer du taff au psychologues au chômage sous forme de prescriptions de séances (à la quantité contingentée) par des toubibs (mèdecine générale) qui ont tendance à déconner dans leur prise en charge de la souffrance psychique (surprescription de psychotropes, histoire de « répondre » à la demande), eux qui délivrent des consultations tayloriennes de 20 minutes à une patientèle en surnombre, sans plus pouvoir accepter de faire fonction de « médecin référent sécu ».

      Le jeu de massacre continue.

      Mot manquant dans la note de synthèse du rapport CD : #lits (supprimés par dizaines milliers sur 40 ans)

      #psychiatres est présent trois fois, ce qui est une façon comme une autre d’en dire le manque, dont il n’est par ailleurs pas question ( mais après tout c’est devenu un métier féminin, c’est dire à quel point ça vaut pas grand chose).

    • Santé mentale : « Qui soigner quand il n’y a pas la possibilité de le faire pour tout le monde ? » -
      Oriane Bentata-Wiener, Psychiatre, responsable du centre médico-psychologique (CMP) de Clichy-la-Garenne (Hauts-de-Seine).
      https://www.lemonde.fr/idees/article/2020/11/24/sante-mentale-qui-soigner-quand-il-n-y-a-pas-la-possibilite-de-le-faire-pour

      Dans une tribune au « Monde », la psychiatre Oriane Bentata-Wiener tire la sonnette d’alarme sur les conséquences de l’absence de moyens financiers et humains accordés à la pédopsychiatrie en France.

      Tribune. Il serait temps de soumettre aux politiques et aux citoyens les choix impossibles et douloureux des médecins. Qui soigner quand il n’y a pas la possibilité de le faire pour tout le monde ? La question est brûlante et rendue visible par la situation sanitaire actuelle, avec des services de réanimation qui pourraient avoir à faire le tri et « choisir » des patients en cas de surcharge des lits.
      Quels patients souffrant du Covid-19, à gravité égale, faudra-t-il choisir, à l’entrée du service de réanimation ? La mère, la jeune grand-mère, la fille ? Le policier, le cadre, l’artiste, le sans-abri ? Celui qui a une vie bien rangée, celui qui a une vie mouvementée… ?

      Mais cette question du « choix des malades » est à mon sens bien plus ancienne, déjà trop ancienne, depuis que les moyens ont été nettement réduits dans le monde du soin, notamment en psychiatrie où l’on ne peut déjà plus… soigner tout le monde.

      En tant que responsable d’un centre médico-psychologique (CMP) pour enfants et adolescents dans le nord des Hauts-de-Seine, il s’agit d’une question quotidienne, tant les listes d’attente pour être reçu par des professionnels de santé mentale se sont allongées ces dernières années (souvent plus de six mois après une première demande). Les plages de consultation sont saturées.

      Où tracer la ligne de partage ?

      D’une part, les financements ne se sont pas accrus voire ont été réduits et, d’autre part, il existe une augmentation des demandes de soins psychiatriques ou psychologiques d’une population qui, de plus, s’accroît. Par ailleurs, nos partenaires (protection de l’enfance, écoles, établissements de soins, etc.) souffrent du même manque de moyens. Le CMP devient alors le réceptacle des enfants et des familles pour lesquels les soins qui seraient nécessaires et adéquats ne sont pas disponibles.

      La mission première d’un CMP est d’accueillir toute personne en état de souffrance psychique. Et la question est alors de déterminer qui soigner en priorité, quand on ne peut pas recevoir tout le monde. Avec mon équipe, nous étudions la liste d’attente… Où tracer la ligne de partage entre ceux qu’il faut soigner d’abord et ceux qui peuvent encore attendre ? Qui choisir ?

      C’est alors le domaine de l’éthique qui s’impose. En effet, les choix à faire sont tous des dilemmes pénibles et relèvent plus de l’éthique que de la connaissance médicale ou psychologique. Ce terme, employé à tort et à travers, apparaît le plus souvent vidé de son sens. Mais, dans notre travail quotidien, il s’agit d’un mot « chaud », dans le sens qu’il implique de résoudre des équations insolubles, car leur cause première est le manque d’argent…

      Il s’agit ici de la délibération insupportable avant de choisir quels patients – en l’occurrence, ici, quels enfants et leurs familles – accueillir en priorité. Nous retournons alors dans tous les sens les choix possibles et tentons d’établir des critères, dont nous prenons tout de suite conscience des aberrations.

      Des choix lourds à assumer

      Faut-il respecter l’ordre chronologique de la liste d’attente et accueillir progressivement les patients, sans prendre en compte le possible degré d’urgence ? Accueillir les plus nécessiteux financièrement, sachant qu’ils ne peuvent accéder au libéral ? Mais comment prétendre être un service « public » si les classes moyennes, voire les plus riches, ne peuvent y accéder, alors qu’elles peuvent être tout aussi malades ?

      Faut-il recevoir les patients ayant les pathologies les plus lourdes, par exemple les personnes ayant des troubles graves du spectre de l’autisme, alors que nous n’avons pas toujours les ressources pour les accueillir décemment ? Ou, à l’opposé, choisir ceux qui souffrent de symptômes aigus, en lien avec un événement de vie difficile (divorce, décès…), pouvant nécessiter une intervention plus ponctuelle ?

      Faut-il accueillir une tranche d’âge en priorité ? La période fragile et mutante de l’adolescence, durant laquelle les jeunes peuvent avoir des troubles du comportement majeurs ou des idées suicidaires ? Ou bien la petite enfance, quand tout semble encore amendable ? Les choix peuvent être multiples mais sont toujours lourds à assumer, car impliquant de laisser certains enfants sans soins alors que d’autres sont pris en charge.

      Conditions sociétales

      On peut se réjouir que le Covid-19, dans la plupart des cas, n’atteigne pas gravement les enfants. En pédopsychiatrie, il n’est certes pas question de risque vital. Néanmoins il est à questionner quelle considération on donne à la vie psychique. Alors qu’en réanimation se pose la question de vie ou de mort, il est aussi important de ne pas négliger ce qu’est la vie psychique d’un enfant et la valeur de cette vie. Qui est en fait l’avenir de toute la nation. D’où l’importance de pouvoir accueillir tout enfant en souffrance psychique.

      On peut assumer un choix quand on peut assumer les conditions dans lesquelles il s’exerce. Or, je ne peux pas répondre de certaines conditions sociétales, notamment le manque de financement qu’on nous impose, alors que nous sommes définis comme des unités d’accueil « mises à la disposition de la population ». Autant que les réanimateurs n’ont pas à endosser le manque de lits, les restrictions budgétaires, la politique délétère de l’hôpital-entreprise ou une certaine négligence citoyenne par rapport à la transmission du Covid…

      C’est trop lourd de faire peser les choix sur les seuls médecins et soignants, alors qu’ils résultent d’années de politiques de restrictions budgétaires et de désengagement envers l’hôpital. Ils devraient être mis dans les mains des citoyens et des politiques. Il serait temps de leur soumettre les choix impossibles des médecins et professionnels du soin. Car ces choix sont tellement douloureux et intenables qu’en prendre connaissance permettrait, sûrement, de faire en sorte qu’on n’y arrive plus jamais.

  • Le gouvernement veut créer un #fichier pour les malades du coronavirus

    Le projet de loi du gouvernement prévoit la création d’un fichier spécifique rassemblant les noms des #malades du #Covid-19 ainsi que de leurs contacts. Et ce « sans le consentement » des personnes concernées.

    Comment assurer le #suivi des malades du Covid-19 et des personnes qu’ils ont croisées ? C’est pour répondre à cette question que le gouvernement entend créer un nouveau fichier, prévu par le projet de loi prorogeant l’#état_d’urgence_sanitaire, qui devrait être examiné par les parlementaires les 4 et 5 mai.

    L’article 6 du texte prévoit en effet que soient rassemblées dans un même fichier toutes les informations susceptibles d’aider à la reconstitution, par des « #brigades » d’#enquêteurs_épidémiologiques, des #relations de chacun. Le fichier, non anonyme, devrait ainsi contenir l’#identité des malades et les résultats de leurs #examens_biologiques, mais aussi plus largement la liste des personnes croisées au cours des derniers jours – car « présentant un #risque_d’infection » -, leur #adresse et leurs #déplacements. Et ce afin d’opérer, peut-on lire dans le texte du gouvernement une « #surveillance_épidémiologique aux niveaux national et local ».

    Plusieurs administrations auront accès aux données

    Le nouveau fichier, qui n’a aucun lien avec l’application de #traçage #StopCovid, dont Olivier #Véran a annoncé qu’elle ne serait pas prête le 11 mai, abritera ces #informations, d’abord collectées par le #médecin_traitant puis par les « brigades » de l’#Assurance_maladie. Des #données_personnelles extrêmement sensibles qui seront ensuite mises à la disposition non seulement des professionnels de santé en charge du suivi des personnes malades, mais aussi de plusieurs administrations comme le #ministère_de_la_santé, le service de santé des #armées, l’Assurance maladie et les #Agences_régionales_de_santé.

    Le dossier est d’autant plus sensible que les données dont il est question sont en partie couvertes par le #secret_médical. « Comme lorsque nous consultons un confrère à propos d’un patient ou lorsque nous envoyons à l’Assurance maladie les motifs médicaux d’arrêt de travail, nous serons dans le cadre d’un #secret_médical_partagé », assure le docteur Jacques Battistoni, président du premier syndicat de médecins généralistes, #MGFrance. Les #généralistes seront chargés de collecter les premières informations sur le « #premier_cercle » fréquenté par un malade dans le fichier. Ils ont d’ailleurs reçu un courrier en ce sens, jeudi 30 avril, signé par Nicolas Revel, le patron de l’Assurance maladie.

    « Je comprends que ce système puisse impressionner, car il contient des #informations_sensibles et personnelles, mais c’est un moindre mal. Il me semble vraiment indispensable si l’on ne veut pas que l’#épidémie reparte », souligne le docteur Battistoni.

    Une transmission de données « sans le #consentement des personnes »

    Autre question sensible, au cœur de ce nouveau fichier : la #transmission_des_informations qu’il contient sera opérée « sans le consentement des personnes intéressées », peut-on lire dans le projet de loi gouvernemental. Une précision qui inquiète plusieurs observateurs, comme le président de l’#Union_française_pour_une_médecine_libre (#UFML), le docteur Jérôme Marty. « Le consentement est l’un des socles de la médecine. Le fait de ne pas demander le consentement de son patient pour constituer un fichier est sans précédent. La situation d’#urgence ne peut pas tout justifier », alerte-t-il.

    « Imaginez le scandale si nous avions fait ce genre de fichiers pour le sida, poursuit-il. Cela pose un problème #éthique et déontologique important. » Ce praticien réclame l’avis Conseil de l’Ordre sur le sujet, mais aussi celui du Comité national d’éthique, de l’Académie de médecine, de la Cnil et du Conseil constitutionnel.

    « Garde-fous »

    « Que signifie cette absence de consentement ? », interroge quant à lui l’avocat Thierry Vallat. Ce spécialiste des données personnelles estime que des « #garde-fous » devront ainsi être nécessaires. « Il faut définir très précisément qui collectera les informations, la liste des informations précises, qui pourra y avoir accès et surtout pour combien de temps », insiste l’avocat. Sur ce dernier point, le gouvernement prévoit la disparition du fichier « au plus tard » un an après la promulgation de la loi.

    Mais surtout, l’avocat s’inquiète d’éventuelles #fuites de données. « Nous sommes dans un contexte exceptionnel où les services de l’État agissent très rapidement, et risquent de ne pas avoir le temps de sécuriser ce nouveau fichier. Or les données de santé font régulièrement l’objet de fuites, et elles sont extrêmement convoitées », estime-t-il.

    Dans l’ensemble, l’architecture de ce nouveau dispositif demeure assez floue. Et pour cause : il devrait ainsi être précisé, après coup, par un #décret d’application. Ce qui permettra de consulter la Cnil sur ce nouveau fichier. Jusqu’à maintenant, la Commission indépendante n’a en effet pas été sollicitée sur ce dossier sensible.

    https://www.la-croix.com/Sciences-et-ethique/Sante/Le-gouvernement-veut-creer-fichier-malades-coronavirus-2020-05-03-12010923
    #coronavirus #France #loi #déontologie
    ping @etraces @isskein

  • On me précise ça, peut-être utile pour certain.es :

    Comme vous le savez l’#Assurance_Maladie a mis en place un dispositif d’#arrêt_de_travail indemnisé pour les salariés contraints de rester à domicile suite à la fermeture de l’établissement accueillant leur enfant, sans possibilité de télétravail.

    Ce dispositif est étendu, à compter du 18 mars aux personnes dont l’état de santé conduit à les considérer comme présentant un risque de développer une forme sévère de la maladie Covid-19.

    Ces personnes sont, conformément à un avis rendu par le Haut Conseil de la santé publique :
    -les femmes enceintes ;
    -les personnes atteintes de maladies respiratoires chroniques (asthme, bronchite chronique…) ;
    -les personnes atteintes d’insuffisances respiratoires chroniques ;
    -les personnes atteintes de mucoviscidose ;
    -les personnes atteintes d’insuffisances cardiaques (toutes causes) ;
    -les personnes atteintes de maladies des coronaires ;
    -les personnes avec antécédents d’accident vasculaire cérébral ;
    -les personnes souffrant d’hypertension artérielle ;
    -les personnes atteintes d’insuffisance rénale chronique dialysée ;
    -les personnes atteintes de Diabète de type 1 insulinodépendant et de diabète de type 2 ;
    -les personnes avec une immunodépression :
    personnes atteintes de pathologies cancéreuses et hématologiques, ou ayant subi une transplantation d’organe et de cellules souches hématopoïétiques,
    personnes atteintes de maladies inflammatoires et/ou auto-immunes recevant un traitement immunosuppresseur,
    personnes infectées par le VIH ;
    -les personnes atteintes de maladie hépatique chronique avec cirrhose ;
    -les personnes présentant une obésité avec un indice de masse corporelle (IMC) égal ou supérieur à 40.

    Conformément aux décisions gouvernementales, ces personnes doivent impérativement rester à leur domicile, en arrêt de travail, si aucune solution de télétravail n’est envisageable. Elles peuvent désormais se connecter directement, sans passer par leur employeur ni par leur médecin traitant, sur le site https://declare.ameli.fr pour demander à être mises en arrêt de travail pour une durée initiale de 21 jours.

    Aussi, si vous êtes concernés :
    –avant de faire la déclaration, merci de prévenir votre manager et le service RH
    –une fois la déclaration effectuée il faudra l’envoyer par mail au service RH pour que nous puissions faire le nécessaire en paie.

    #coronavirus

    • Dans une situation où normalement je télétravaille en indépendante, vu la récession actuelle, je peux faire une croix sur une quelconque rémunération, que ce soient les aides ou le travail, télétravail or not, no taf = no money.

  • Opinion | How the Health Insurance Industry (and I) Invented the ‘Choice’ Talking Point - The New York Times
    https://www.nytimes.com/2020/01/14/opinion/healthcare-choice-democratic-debate.html

    To my everlasting regret, I played a hand in devising this deceptive talking point about choice when I worked in various communications roles for a leading health insurer between 1993 and 2008, ultimately serving as vice president for corporate communications. Now I want to come clean by explaining its origin story, and why it’s both factually inaccurate and a political ploy.

    Those of us in the insurance industry constantly hustled to prevent significant reforms because changes threatened to eat into our companies’ enormous profits. We were told by our opinion research firms and messaging consultants that when we promoted the purported benefits of the status quo that we should talk about the concept of “choice”: It polled well in focus groups of average Americans (and was encouraged by the work of #Frank_Luntz, the #P.R. guru who literally wrote the book on how the Republican Party should communicate with Americans). As instructed, I used the word “choice” frequently when drafting talking points.

    But those of us who held senior positions for the big insurers knew that one of the huge vulnerabilities of the system is its lack of choice. In the current system, Americans cannot, in fact, pick their own doctors, specialists or hospitals — at least, not without incurring huge “out of network” bills.

    Not only does the current health care system deny you choice within the details of your plans, it also fails to provide many options for the plan itself. Most working Americans must select from a limited list made by their company’s chosen insurance provider (usually a high-deductible plan or a higher-deductible plan). What’s more, once that choice is made, there are many restrictions around keeping it. You can lose coverage if your company changes its plan, or if you change jobs, or if you turn 26 and leave your parents’ plan, among other scenarios.

    #assurances #assurance_maladie #couverture_sociale #choix #manipulation #tromperie #inversion #etats-unis

  • Cigna Official Site | Global Health Service Company
    https://www.cigna.com

    At Cigna, we’re your partner in total health & well-being.

    Top 822 Reviews about Cigna Health Insurance
    https://www.consumeraffairs.com/insurance/cigna_health.html

    Karen of Maumelle, AR
    Verified Reviewer
    Original review: June 19, 2019

    Cigna plays God with your health. The company refuses to cover medical expenses for treatments other insurance companies have covered for years. Cigna does not consider how well your chronic conditions have been managed in the past, or what your doctor may order to monitor your condition. I’ve had rheumatoid arthritis for years, and under United and Blue Cross coverage was able to receive the treatments I need to manage my condition well. My husband has a severe case of myasthenia gravis that we have been able to manage with Blue Cross and United. Cigna does not care if people suffer; nor do the company’s doctors respect their highly reputable colleagues in the field of medicine. The doctors spend no time understanding your medical history; they simply follow standard black and white written protocols, without regard for patients’ well-being.

    Carl Icahn Cigna: Billionaire Slams Express Scripts Deal | Fortune
    http://fortune.com/2018/08/07/carl-icahn-cigna-express-scripts

    “Purchasing Express Scripts may well become one of the worst blunders in corporate history, ranking up there with the Time Warner/AOL fiasco and General Electric’s long-running string of value destruction,” wrote Icahn, citing one of the most heavily criticized mergers of the past few decades. Icahn reportedly has acquired a “sizable” stake in Cigna, according to the Wall Street Journal, but the precise extent of that stake is unclear.

    Icahn also mentioned the specter of Amazon entering the prescription drug business as a key reason why the Cigna-Express Scripts merger would amount to a “$60 billion folly,” adding that recent federal government actions scrutinizing the largely opaque benefits management industry are also a major red flag. PBMs have been accused of being one of the key reasons why prescription drug prices remain so high.

    “When Amazon starts to compete as we believe they will, with their 100 million Prime users and scale distribution system, they will have no trouble breaking into the so called ‘ecosystem.’ With lower prices, the beneficiary will be American consumer, not the owners of Express Scripts,” wrote Icahn in an underlined section of the letter. Icahn also disclosed that he has taken a short position on Express Scripts, expecting the stock to fall.

    Behind the Scenes, Health Insurers Use Cash and Gifts to Sway Which Benefits Employers Choose | HealthLeaders Media
    https://www.healthleadersmedia.com/behind-scenes-health-insurers-use-cash-and-gifts-sway-which-bene

    The insurance industry gives lucrative commissions and bonuses to independent brokers who advise employers. Critics call the payments a “classic conflict of interest” that drive up costs.

    #USA #assurance_maladie #capitalisme

  • Twitter users answer the question: “When did you become radicalized by the U.S. health care non-system?” / Boing Boing
    https://boingboing.net/2019/05/05/all-on-medicare.html

    With 2,700 replies and counting, All On Medicare’s tweet asking When did you become radicalized by the U.S. health care non-system? is now one of the most thorough (and thoroughly depressing) collections of evidence of the need for healthcare reform you’re likely to encounter.

    The title story of my new book Radicalized is about angry men whose most cherished family members are condemned to slow, painful deaths after their insurers refuse to cover lifesaving treatments by classing them as “experimental.” These men are radicalized on message boards where there’s always someone standing by to welcome people who are suicidal in their grief by urging them on, saying “Do it! And take some of those fuckers with you.”

    In the story, America is shaken by a wave of terrorist violence as angry, traumatized white dudes start to suicide-bomb health insurance companies and take shots at senators funded by them. These white guys are not classed as terrorists — not at first, anyway — because the color of their skin dictates that they be called “lone wolves” and the victims of their crimes are not the most charismatic people in America.

    Reading this thread took me back to the research I did on the story, looking through Gofundme pages for people who only wanted to die knowing that their death wouldn’t impoverish their loved ones. American health care is the most broken system in the world. I grew up with Canadian socialised medicine, then lived with the UK NHS for 13 years and now I’m in the USA and insured by Cinga (insert anguished scream here), and I’m here to tell you that Americans suffer under a system that no one else in the rich world has to tolerate.

    When did you become radicalized by the U.S. health care non-system?
    — All On Medicare (@AllOnMedicare) May 2, 2019

    “Watching my best friend’s father go from serene acceptance of his lymphoma diagnosis to shame and despair on his deathbed two years later that his treatment had permanently impoverished his wife and son. When my father received his own diagnosis, he refused all treatment instead.” (@sisyphusmyths)

    “My father killed himself so he wouldn’t bankrupt the family trying to treat his Parkinson’s. He was my best friend. We did a Go Fund Me for his medical care and ended up using it for his funeral” (@ErinDeweyLennox)

    “When my mother waited too long to go to the doctor when she found a breast lump. Being poor cost her life. If other advanced countries can do it, so can we. I’m sick of greedy fucking billionaires who’ve robbed America of a heart and soul.” (@CelloLvr)

    “My mother had a prolapsed uterus. She took to shoving it back in because her insurance wouldn’t cover any of the treatments locally, and she would have had to go to a hospital a hundred miles away to be treated. The idea of just shoving your organs back inside your body...” (@UrsulaV)

    “Early elementary school after eavesdropping on my mom while she fought with the insurance company to get my insulin to keep me alive. High school when my dad had to ask for an advance on his paycheck for my med device supplies. College when I had to ration my insulin.” (@msinsulindpndnt)

    “When I realized that Anthem was sending employees on trips to Hawaii and giving bonuses that were greater than my family’s combined yearly income and the people they were insuring were filing for bankruptcy over medical bills.” (@pgrayove)

    #USA #assurance_maladie #capitalisme

  • This is how American health care kills people
    https://theweek.com/articles/666799/how-american-health-care-kills-people
    https://images.theweek.com/sites/default/files/styles/tw_image_9_4/public/iStock-494504780.png?itok=ghgO-HOD

    All in all, from Stewart’s perspective, his insurance was reasonably good for prescriptions and routine care, he says. But when it came to serious illness — when he really needed it most — it basically did not exist.

    #santé #états-unis #assurance_maladie

  • ’Medicare for All’ backers find biggest foe in their own backyard - POLITICO
    https://www.politico.com/story/2019/05/25/medicare-for-all-health-1436763
    Hospitals threaten to derail big and small Democratic plans for coverage expansion.

    The multibillion-dollar industry has emerged as the most formidable foe of single-payer health care. It’s helped assemble a coalition of health care lobbies that has launched social media campaigns attacking Medicare for All and its most high-profile proponent, Sen. Bernie Sanders (I-Vt.), while fighting narrower Democratic proposals to expand federal health coverage over concerns any change would slash hospital revenue.

    That’s created a dilemma for Medicare for All champions who cast themselves as crusaders against a broken health care system full of greedy insurers and drug companies, yet remain wary of taking on hospitals that rank as top employers in many congressional districts and are seen by the public as life-saving institutions.

    #assurance_maladie #états-unis #hopitaux

  • Une institutrice américaine, atteinte d’un cancer, contrainte de payer son remplaçant AFP - 10 Mai 2019 - RTBF
    https://www.rtbf.be/info/monde/detail_une-institutrice-americaine-atteinte-d-un-cancer-contrainte-de-payer-son

    Des parents d’élèves d’une école de San Francisco ont organisé une collecte de fonds destinée à financer une institutrice malade du cancer, tenue par la loi de rembourser le salaire de son remplaçant : près de 200 dollars par jour (environ 180 euros) .


    Illustration - Une institutrice américaine, atteinte d’un cancer, contrainte de payer son remplaçant - © PHILIPPE DESMAZES - AFP

    Cette situation « n’est pas propre au district ou à San Francisco » , a assuré à l’AFP une porte-parole du district scolaire, Laura Dudnick, expliquant que l’obligation de remboursement s’applique dans toutes les écoles de Californie, conformément au code de l’éducation en vigueur dans cet Etat depuis 1976.

    En vertu de l’accord conclu entre le district et les organisations syndicales à San Francisco, chaque enseignant a droit à dix jours de congés-maladie payés par an. Les jours non pris peuvent se cumuler d’année en année.

    Une fois épuisés ces jours, les enseignants malades peuvent encore bénéficier de 100 jours de congés prolongés, durant lesquels ils reçoivent « l’intégralité de leur salaire moins le coût de leur remplaçant », explique la porte-parole.

    Enseignante en deuxième année de maternelle, l’institutrice, qui exerce dans l’école depuis 17 ans, souffre d’un cancer du sein et a demandé aux nombreux médias s’intéressant à son cas de protéger son anonymat.

    La collecte de fonds organisée sur internet par les parents de l’école élémentaire Glen Park a permis de lever près de 14.000 dollars et est désormais close.

    #californie #école #maladie #pauvreté #assurance_maladie #paradis californien

  • #Cynthia_Enloe

    A propos d’elle, je viens de recevoir ce message d’une amie/collègue...

    Cynthia Enloe signalait que la couverture maladie des #militaires a mis des décennies a intégré le/la gynéco après les premiers #femmes incorporées dans ses rangs. Je crois que c’est dans Maneuvers. Tu connais ses bouquins ? rien que les titres tu te régales

    ... et je me dis que ça peut peut-être intéresser des personnes sur seenthis.

    #armée #assurance_maladie

    Wikipedia dit cela d’elle :

    Cynthia Enloe Holden (née le 16 juillet 1938) est une écrivain et théoricienne féministe américaine1. Elle est surtout connue pour son travail sur le #genre et le #militarisme et pour sa contribution dans le domaine des #relations_internationales féministes.

    En 2015, le International Feminist Journal of Politics, en collaboration avec la maison de presse universitaire Taylor & Francis, a créé le prix Cynthia Enloe « en l’honneur de Cynthia Enloe, féministe pionnière dans la recherche sur la politique internationale et l’#économie_politique et sa contribution significative à la construction d’une communauté universitaire féministe plus inclusive »


    https://fr.wikipedia.org/wiki/Cynthia_Enloe
    #féminisme

  • #UDC : ceux qui toujours disent non

    Au moment où l’UDC perd sur une initiative identitaire, la retraite de la politique de #Toni_Brunner signe symboliquement la fin d’une période, écrit notre chroniqueur Yves Petignat.

    Toni Brunner aura été un vrai bonheur pour l’UDC. Carré de propos, jovial et nature, porte-parole fidèle de la pensée de Christoph Blocher, le paysan aubergiste d’Ebnat-Kappel aura présidé, durant huit ans, de 2008 à 2016, une #droite nationale-conservatrice à laquelle tout réussissait : élections, votations, initiatives populaires. Au moment où l’UDC perd sur une #initiative identitaire pour elle, la souveraineté et l’autodétermination, sa retraite de la politique à 44 ans signe symboliquement la fin d’une période. Celle où son parti dictait l’agenda politique grâce à l’immigration, à la crise de l’asile, à la peur de l’islam. Celle aussi où l’agressivité hargneuse, étrangère aux mœurs helvétiques, divisait le pays jusqu’au sein du gouvernement.

    Réadaptation du contenu

    Reconquête du deuxième siège au Conseil fédéral, renvoi des étrangers criminels, interdiction des minarets, frein à l’immigration, l’UDC n’a pas seulement atteint un sommet aux élections de 2015 avec 29,5% des voix, elle a surtout imposé sa vision isolationniste au reste du pays. Il lui suffisait alors d’être le parti qui toujours dit non. Toni Brunner jette l’éponge tandis que l’échec programmé des négociations européennes va contraindre tous les dirigeants politiques, y compris ceux de la droite isolationniste, à repenser leur stratégie. Alors que l’UDC, avec l’appui libéral-radical, ne peut plus échapper aux responsabilités du pouvoir. Au moment encore où, dans les cantons et plus particulièrement en Suisse romande et dans les zones périurbaines de Zurich ou d’Argovie, l’UDC enregistre ses premiers revers. Certes, il ne faut pas s’attendre à un brusque affaissement électoral en 2019. Mais cela nécessitera une réadaptation du contenu et du style politiques. La tentative de sobriété de la campagne du 25 novembre en était un avant-goût. Raté.

    Le discours monomaniaque sur l’#immigration a servi. Il fait de moins en moins effet. Les Suisses ont d’autres soucis, comme l’indiquent les sondages et le baromètre CS des préoccupations des Suisses. La hausse continue des coûts de la #santé et des #primes_maladie ainsi que la #prévoyance_vieillesse viennent largement en tête, y compris chez les jeunes. Seuls les électeurs de l’UDC continuent à placer la migration avant, même si les chiffres de l’#asile et ceux de l’immigration ont chuté. Or, bien que parti de gouvernement, l’UDC n’a pas de proposition sur l’#assurance_maladie ou la stabilisation de l’#AVS. Contrairement aux partis populistes européens, comme le Rassemblement national en France, l’UDC n’a pas de #discours_social. Ni environnemental ou économique d’ailleurs. Sinon celui, ultralibéral, de la #responsabilité_individuelle et du #moins-d’Etat.

    Cesser d’être à l’image de son maître

    Ce parti va devoir aussi réviser sa rhétorique anti-européenne. Certes, dans un premier temps, il baignera dans l’euphorie de l’échec inévitable des négociations avec l’#UE sur l’accord institutionnel. Mais, selon les effets politiques et économiques, face au risque de marginalisation des universités et chercheurs suisses, devant les difficultés d’#exportation des entreprises sur le marché européen, il lui faudra offrir aux Suisses d’autres solutions créatives. Abandonner le jeu de l’#opposition_systématique pour redéfinir nos relations avec l’UE. A défaut, même majoritaire, il continuera à se plaindre d’ostracisme. Mais un parti protestataire peut-il, sans se renier, cesser d’être à l’image de son maître à penser, « der Geist, der stets verneint », l’esprit qui toujours dit non ?

    https://www.letemps.ch/opinions/udc-toujours-disent-non
    #Suisse #populisme #extrême_droite #migrations #réfugiés #anti-Europe #université

  • A Nobel Prize-winning physicist sold his medal for $765,000 to pay ...
    https://diasp.eu/p/7807944

    A Nobel Prize-winning physicist sold his medal for $765,000 to pay medical bills

    Only in America. Article word count: 307

    HN Discussion: https://news.ycombinator.com/item?id=18142147 Posted by pseudolus (karma: 1229) Post stats: Points: 116 - Comments: 108 - 2018-10-04T18:05:04Z

    #HackerNews #765000 #bills #for #his #medal #medical #nobel #pay #physicist #prize-winning #sold

    Article content:

    Physicist Leon Lederman sold his 2012 Nobel Prize medal to pay mounting health care bills. Amy Sussman/Getty Images for World Science Festival

    Leon Lederman won a Nobel Prize in 1988 for his pioneering physics research.

    But in 2015, the physicist, who passed away Wednesday, sold his Nobel Prize medal for $765,000 to pay his mounting medical bills. The University of Chicago professor (...)

  • Health Insurers Are Vacuuming Up Details About You —… — ProPublica
    https://www.propublica.org/article/health-insurers-are-vacuuming-up-details-about-you-and-it-could-raise-yo

    With little public scrutiny, the health insurance industry has joined forces with data brokers to vacuum up personal details about hundreds of millions of Americans, including, odds are, many readers of this story. The companies are tracking your race, education level, TV habits, marital status, net worth. They’re collecting what you post on social media, whether you’re behind on your bills, what you order online. Then they feed this information into complicated computer algorithms that spit out predictions about how much your health care could cost them.

    #santé #assurance_maladie #Espionnage #données_personnelles #algorithmes

  • Suisse : Un serment d’Hippocrate contre les pressions financières sur les médecins Linda Bourget / mh - 20 Juin 2018 - RTS
    http://www.rts.ch/info/suisse/9662549-un-serment-d-hippocrate-contre-les-pressions-financieres-sur-les-medecin

    Comment résister aux pressions économiques qui pèsent sur les professionnels de la santé ? Le corps médical a développé un nouveau serment d’Hippocrate qui engage les médecins à ne pas agir sous la contrainte financière.

    « Je n’accepte aucune prestation financière ni d’autres avantages, en particulier pour l’assignation et le transfert des patients ; je ne conclus aucun contrat m’astreignant à des quantités définies de prestations. » 
    http://www.rts.ch/2018/06/20/20/25/9662811.image?w=900&h=506
    Voici l’un des dix points du « serment suisse », nouvelle version du serment d’Hippocrate initié par l’institut « Dialog Ethik » et porté par la FMCH (faîtière des chirurgiens suisses).

    « Ce serment a été fait pour éviter que la médecine ne devienne un pur business », explique Bernhard Egger, médecin chef en charge de la chirurgie à l’hôpital cantonal de Fribourg (HFR) et co-auteur du serment.

    Pas de discrimination en fonction de la caisse maladie
    Le 7 juin dernier, dans le canton de Fribourg, une quarantaine de médecins ont pour la première fois promis de le respecter. Ils se sont par exemple engagés à ne pas pratiquer d’opérations non nécessaires et à ne pas discriminer leurs patients en fonction de leur caisse maladie.

    La FMH soutient la diffusion de ce serment qui devrait se poursuivre ces prochains mois.

    Texte du « Serment Suisse »
    En ma qualité de médecin, je prends les engagements suivants dans l’exercice de ma profession.

    • Je pratique mon art au plus près de ma conscience et de mes connaissances ; j’assume pleinement la responsabilité de mes actes.

    • J’accorde la priorité au bien-être des patientes et des patients et je les préserve de tout préjudice évitable.

    • Je respecte les droits des patientes et des patients, je défends leur volonté et je prends en compte leurs besoins et leurs intérêts.

    • Je traite les patients sans discrimination1 et je respecte le secret médical.

    • Je fais preuve de bienveillance à l’égard des patientes et des patients et je leur consacre (ainsi qu’à leurs proches) le temps nécessaire.

    • Je fais preuve de franchise envers les patientes et les patients et je m’exprime de manière compréhensible ; je les aide à prendre leurs propres décisions.

    • Je traite les patients en conformité avec les règles de l’art médical et les connaissances actuelles, dans les limites de mes compétences ; je n’utilise pas les patientes et les patients pour servir ma carrière ni d’autres fins, et je ne leur impose aucun traitement que j’hésiterais à appliquer à ma propre personne ou à mes proches.

    • J’exerce la médecine avec discernement, en fonction des ressources dont je dispose, et je ne recommande ou ne prends que des mesures judicieuses.

    • Je veille à mon intégrité professionnelle et je n’accepte aucune prestation financière ni d’autres avantages, en particulier pour l’assignation et le transfert de patients ; je ne conclus aucun contrat m’astreignant à des quantités définies de prestations ou à l’omission de prestations.

    • J’adopte un comportement irréprochable et honnête envers mes collègues de travail, je partage avec eux mes connaissances et mon expérience, et je respecte leurs décisions et leurs actes, dans la mesure où ces derniers demeurent conformes aux normes éthiques et scientifiques de notre profession.

    #Suisse #santé #médecins #médecine #assurance_maladie #mutuelle #pharma #big_pharma #industrie_pharmaceutique #médicament #assurance#hippocrate #serment