• https://www.humanite.fr/societe/defenseur-des-droits/demande-de-titres-de-sejour-comment-la-dematerialisation-provoque-des-attei

    Formation interrompue, perte de son travail, cessation des versements de prestations sociales… La dématérialisation des titres de séjour provoque de graves conséquences et des atteintes aux droits, alerte, ce mercredi 11 décembre, la Défenseure de droits, qui note une explosion des réclamations en matière de droits des étrangers en 2024.

    Dans son rapport, cette autorité administrative indépendante pointe ainsi les énormes dégâts engendrés par le déploiement un peu plus de cinq ans plus tôt de l’administration numérique pour les étrangers en France (Anef).

    Une pétition qui circule : https://righttooffline.eu/?lang=fr
    (https://fediscience.org/@ma_delsuc/113639116146912228)

    #dématérialisation #atteinte_aux_droits #immigré·es

  • Ukrainer hinter Nord-Stream-Sprengung : Deutsche Politiker in Erklärungsnot
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukrainer-hinter-nord-stream-sprengung-deutsche-politiker-in-erklaer

    D’après les dernières informations dans tous les médias allemands ce sont bien des militaires ou services secrets ukarainiens qui ont fait explosere le gazoduc North Stream 2. On peut alors constater que les forces armées d’un pays ami sous la surveillance d’un autre pays ami ont commis un acte de sabotage contre une infrastructure allemande avec le but de rendre impossible pour toujours que la Russie livre du gaz bon marché à l’Allemagne.

    Le journal ne publie pas la position du parti de gauche Die Linke. Tous les autres partis sauf le BSW et les extrémistes de droite ne trouvent rien à dire à propos de cette attaque contre l’Allemagne par l’Ukraine. Tout le monde semble être d’accord qu’il faille sacrifier le bien-aller du peuple allemand dans un plus grand intétêt.

    Bientôt j’aurai des problèmes pour payer le chauffage de mon appartement, je ne pourrai plus me payer de véhicule et je n’achêterai plus que des nouilles et du pain le moins cher pour me nourrir. Tout ça pour que les Russes et les Ukrainiens puissent continuer à s’entretuer ? Je participerai aux frais des bombes qu’on fera tomber sur moi ? Telle est la volonté du gouvernement SPD/Verts/FDP actuel.

    Alors aux élections du mois de février 2025 je vote pour quel parti ... ?

    39.11.2024 von Thomas Fasbender, Simon Zeise - https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukrainer-hinter-nord-stream-sprengung-deutsche-politiker-in-erklaer

    Es ist schon mehr als eigenartig. Journalisten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des Spiegel recherchieren zum Terroranschlag auf die Ostseepipeline Nord Stream, machen die mutmaßlich ukrainischen Täter aus und treffen sich mit ihnen in der Nähe von Kiew. Immerhin handelt es sich um den größten Angriff auf zivile deutsche Infrastruktur in Friedenszeiten. Doch von den deutschen Behörden und der Bundesregierung: kein Wort.

    Die Berliner Zeitung hat jetzt Abgeordnete befragt, quer durch die politischen Lager. Lediglich in den Reihen der Opposition wird Empörung laut.

    Michael Kretschmer (CDU): „Man hört aus Berlin nichts“

    „Man hört aus Berlin nichts“, schreibt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in seiner Antwort. „Es ist ein Angriff auf Deutschland, auf unsere Infrastruktur. Es ist doch das Mindeste, dass sich die Bundesregierung dazu äußert. Es waren Journalistinnen und Journalisten, die das aufgedeckt haben“, hebt Kretschmer hervor. „Jetzt hat der deutsche Rechtsstaat ermittelt und trotzdem wird es immer weiter verschleiert. Ich finde es unmöglich. So zerstört man Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat und in die politischen Institutionen.“

    Kretschmer betont, dass durch die Abkehr von den russischen Gasimporten die Energiepreise derart gestiegen sind, dass sie die Bevölkerung stark belasten und eine Deindustrialisierung der deutschen Wirtschaft droht.

    Michael Gahler (CDU): „Mit Nord Stream Putins Kriegsvorbereitungen unterstützt“

    Doch in der CDU ist Kretschmer allein auf weiter Flur. Sein Parteikollege, der Europa-Abgeordnete Michael Gahler, weist darauf hin, dass sich die Gaspreise „seit einem erheblichen Preisanstieg infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, (…) seit Anfang des Jahres 2023 wieder normalisiert“ hätten. Das liege auch an den europäischen Russlandsanktionen, an Effizienzsteigerungen und Einsparungen im Energiesektor sowie an der Umstellung unserer Energieversorgung auf bessere Lieferanten.

    Gahler ist überzeugt: „Das deutsche Volk will den russischen Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt und bestraft sehen.“ Die Nord-Stream-Pipelines waren für ihn „ein politisch motiviertes Projekt mit drei Zielen: Schwächung der Ukraine und anderer mittelosteuropäischer Partner, Vergrößerung der deutschen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen und Zähmung der deutschen Russlandpolitik“. Leider habe „Deutschland auch mit Nord Stream Putins Kriegsvorbereitungen unterstützt“.

    Nun ging es bei der Sprengung im September 2022 nicht darum, den Deutschen das Gasgeschäft mit dem kriegführenden Russland zu verleiden. Das war längst auf null zurückgefahren. Die Absicht war, Gas-Direktlieferungen aus Russland für alle Zukunft zu unterbinden – auch aus einem demokratisch gewandelten, prowestlichen Russland post Putin. Ziel war die Abtrennung der deutschen Industrie und der deutschen Verbraucher von nachhaltig preisgünstiger Energie – mit einem Wort: die geopolitische Schwächung Deutschlands.

    Reaktion auf mutmaßlichen Nord-Stream-Attentäter: Wagenknecht fordert Stopp von Waffenlieferungen
    Klaus Ernst (BSW) und Tino Chrupalla (AfD): Es war ein Angriff auf Deutschland

    Für die Erklärung des Erfolgs populistischer Parteien geben die Reaktionen auf den Terrorakt am Ostseegrund ein Paradebeispiel ab. Die AfD- und BSW-Abgeordneten nennen das Offensichtliche beim Namen. Als einen „Anschlag auf unsere Energiesouveränität“ bezeichnet der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla die Zerstörungstat. Klaus Ernst vom Bündnis Sahra Wagenknecht spricht von einem „Angriff auf die Interessen der Bundesrepublik Deutschland“. Und Chrupallas Kollegin Alice Weidel schlussfolgert mit Blick auf die mutmaßlichen Urheber: „Wer solche Verbündete hat, braucht keine Feinde mehr.“

    Nun heißt es nicht ohne Grund, der Zulauf der Populisten gründe darin, dass sie komplizierte Sachverhalte in einfacher Verpackung – also nicht immer wirklichkeitsgerecht – präsentierten. Im vorliegenden Fall hieße das: Die Nichtpopulisten, in ihrer Selbstbeschreibung die Vertreter demokratischer Parteien, müssten jetzt entweder erklären, warum die Zerstörung der Pipeline durch Verbündete ein begrüßenswerter Akt war – oder sie müssten als gewählte Vertreter ihres Souveräns mit aller Macht und Lautstärke dagegen protestieren.

    Ralf Stegner (SPD): „Heikle sicherheitspolitische Angelegenheit“

    Doch von Protest ist nicht viel zu hören. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, verweist auf „laufende“ Ermittlungen; die seien „hochkomplex und benötigen Zeit“. Zudem seien sie nach geltendem Recht vertraulich: „Den Ergebnissen wollen und können wir nicht vorweggreifen.“

    Schmids Parteikollege Michael Roth, einer der dezidiertesten Ukraineversteher unter den Sozialdemokraten, lässt mitteilen, er stehe für ein Statement nicht zur Verfügung. Ralf Stegner, ebenfalls SPD und eher als Russlandversteher bekannt, gesteht wenigstens zu: „Es spricht in der Tat einiges dafür, dass die Spuren in die Ukraine führen.“ Er nennt den Vorgang eine „heikle sicherheitspolitische Angelegenheit“, die „nicht durch öffentliche Spekulationen angeheizt werden sollte“.

    Keine Stellungnahme von FDP und Grünen

    Um Stegner gerecht zu werden: Er versucht immerhin, das komplexe Dilemma, in das die deutsche Politik durch die Pipeline-Explosionen geraten ist, einigermaßen abzubilden. So verweist er auf die Aussage des Bundeskanzlers, „dass wir äußere, innere und soziale Sicherheit nicht gegeneinander ausspielen dürfen“. Die hohen Energiepreise seien ein Problem, „aber weniger Unterstützung für die Ukraine macht Omas Stube nicht warm“. Wir „können und müssen“ beides leisten, so Stegner, „die Ukraine in diesem dritten Kriegswinter nicht alleine lassen und den Menschen bei uns Sicherheit und Zuversicht geben – auch bei den Energie- und Heizkosten“.

    Was bleibt, ist dieser Eindruck: Die Solidarität mit der Ukraine ist offensichtlich so wichtig, dass wir außer hohen Energiekosten auch noch die Missetaten unserer Verbündeten zu schlucken haben. Wie schaut man eigentlich international auf eine Regierung, die sich ein zentrales Element ihrer Energieinfrastruktur sozusagen unter dem Hintern wegbomben lässt und kommentarlos zur Tagesordnung übergeht? Ist die Annahme übertrieben, dass mancher ausländische Politiker die deutschen Kollegen für ziemliche Lappen hält?

    FDP und Grüne sahen der Berliner Zeitung gegenüber von jeder Stellungnahme ab, jedenfalls die angefragten Abgeordneten Wolfgang Kubicki, Sandra Detzer und Deborah Düring, ebenso die Pressestelle der Grünen-Fraktion.

    Sprengung der Gasröhren ein „Glücksfall für Deutschland“?

    Der Vogel-Strauß-Reflex vieler Politiker wird nur noch von der Gefallsucht einiger Journalistenkollegen getoppt. In einem Spiegel-Kommentar zu den jüngsten Enthüllungen heißt es sage und schreibe: „Der Ausfall der Gasröhren in der Ostsee war nicht nur aus Sicht der wichtigsten Bündnispartner ein Glücksfall. Sondern auch für Deutschland.“

    Der Verlust von bis zu 110 Milliarden Jahreskubikmeter Erdgas zu stabilen Niedrigpreisen – nicht heute, nicht zu Kriegszeiten, sondern in friedlicherer Zukunft – soll also ein Glücksfall sein. Eine solche Aussage gehorcht bestenfalls dem Motto: „Der Strom kommt aus der Steckdose.“ Schlimmstenfalls (und wahrscheinlich) steckt dahinter ein Kalkül allerbedenklichster Selbstverleugnung: Bloß keine deutschen Interessen definieren, formulieren oder gar vertreten – es könnte ja irgendwelchen Partnern missfallen.

    #Allemagne #OTAN #Russie #Ukraine #guerre #attentat

  • Why are female politicians more often targeted with violence? New findings confirm depressing suspicions

    Despite some progress, women remain seriously underrepresented in politics globally. As of 2023, women held only 26% of parliamentary seats and 15.8% of the positions as heads of state or government.

    My new research with colleagues raises one possible factor in this representation that goes beyond discrimination in selection procedures. It is simply more dangerous for women to pursue careers in politics than men. They are far more likely to become targets of violence.

    In Italy, where we conducted our study, elected female mayors are approximately three times more likely to experience an attack than their male equivalents.

    The reasons behind women’s ongoing underrepresentation in the corridors of power are multifaceted. Research has explored factors from political parties sidelining women and voter discrimination, to cultural norms and traditional familial expectations. Political violence might be part of the story.

    Although there is evidence suggesting that women are disproportionately targeted by political violence, researchers have yet to determine whether this relationship is truly causal. The main obstacle lies in data quality. Much of the research relies on self-reported surveys from selected politicians, which are non-representative.

    Additionally, female politicians often differ from their male counterparts in ways that extend beyond gender. Women in politics tend to be younger, less connected, and perceived to be more honest than men. These are all factors that may make them more vulnerable to attacks.

    Previous research hasn’t disentangled whether it’s these traits or their gender that puts them at higher risk.

    Our study tackles these questions by leveraging 12 years of data on attacks against Italian politicians. We use data from the annual reports compiled by the NGO Avviso Pubblico. This organisation works closely with Italian local governments and provides a reputable source of information on both online and offline attacks against politicians, including verbal threats and physical violence.

    Using this data, we can compare mayors who are similar in every way other than their gender. We compare towns where a female mayor won by a narrow margin with those where a male mayor won by a similar slim lead. Female and male mayors who win by small margins share similar characteristics across 16 different metrics, strengthening the case that gender plays a significant role in targeted acts of violence.

    Female mayors are three times more likely to be targeted by political violence than their male counterparts, according to our findings. Even when accounting for possible discrepancies in reporting and other demographic factors, the increased risk for women remains clear. This suggests gender plays a critical role in political violence.
    Why are female politicians targeted more?

    There are several reasons why women in politics may face more attacks than men. One possibility is their behaviour in office. Research shows that women often implement different policies, have different priorities, and lead in ways that differ from men. These differences might partly explain why women are targeted more often.

    Interestingly, our research indicates that policy choices are not a significant factor in explaining the gender gap in attacks. We observe no notable differences in spending choices on sectors like healthcare, social welfare, and education between male and female mayors.

    Our findings support the idea that women face double standards when it comes to political violence. They are targeted even when they make the same decisions as men. Misogyny and gender bias may cause people to judge female leaders more harshly. Using detailed measures of mayoral performance, we found that the gender gap in attacks only appears when mayors perform poorly. In these cases, women are more likely to be targeted than men for similar shortcomings. This aligns with other evidence of double standards against women in the corporate world.

    There is also the matter of visibility and the values of women’s empowerment represented by women leaderes. Female mayors are more frequently attacked in municipalities where gender quotas are enforced – suggesting a backlash in places where women achieve greater political representation.

    Violence is even more common in municipalities where female mayors are not facing term limits, suggesting attacks on women mayors could even be specifically motivated by a desire to keep them out of power and influence.

    And it seems to be an effective tactic. While women are just as likely as men to run for re-election, those who have been attacked are significantly less likely to do so. This indicates that violence discourages female politicians from seeking re-election, driving them out of office.

    Addressing this issue requires long-term educational interventions to shift societal attitudes towards women leaders. In the short term, implementing stronger public safety measures for newly elected women is essential.

    https://theconversation.com/why-are-female-politicians-more-often-targeted-with-violence-new-fi
    #violence #politique #politiciens #politiciennes #femmes #attaques #cible

    • Violence against Women in Politics

      We present the first causal evidence that female politicians are more likely tobe targets of political violence. Leveraging fourteen years of independent data onattacks against Italian politicians, we show that marginally elected female mayors,similar to their male colleagues and elected in comparable towns, are three timesmore likely to be attacked. We test whether violence aims at strategically influ-encing women’s policies or it stems from a gender bias among perpetrators. Wefind no gender differences in policymaking, performance, and corruption. Instead,consistent with discrimination and the application of double standards, the gendergap in attacks emerges regardless of mayors’ policy choices and performance in of-fice. Female mayors are less likely to seek re-election after an attack, underscoringhow violence may foster the persistence of the political gender gap.

      https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4508878

  • Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte nehmen zu
    https://www.borderline-europe.de/dramen/angriffe-auf-gefl%C3%BCchtetenunterk%C3%BCnfte-nehmen-zu

    Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte in Deutschland werden 2024 voraussichtlich die Zahlen des Vorjahres übersteigen, mit bisher 155 gemeldeten Fällen bis Oktober, während die Angriffe außerhalb der Unterkünfte um die Hälfte zurückgingen – ein Trend, der regionale Unterschiede offenbart und sowohl rechte Rhetorik als auch die Migrationspolitik der Bundesregierung in die Kritik rückt.

  • Les #Pays-Bas réintroduisent des contrôles aux frontières

    À partir du 9 décembre, des contrôles seront appliqués aux #frontières_terrestres des Pays-Bas par les autorités. La décision fait partie d’une liste de mesures anti-migrants proposées fin octobre par la coalition d’extrême droite au pouvoir.

    « Il est temps de s’attaquer concrètement à l’immigration irrégulière et au trafic de migrants ». C’est avec ces mots que la ministre néerlandaise des Migrations #Marjolein_Faber a annoncé, lundi 11 novembre, la réintroduction des contrôles aux frontières aux Pays-Bas.

    À partir du 9 décembre, des agents de la police royale et une partie de l’#armée néerlandaise seront postés aux frontières terrestres du pays, précise le média belge La Libre.

    Aucun financement particulier ni effectifs supplémentaires n’ont été prévus pour ces contrôles. Ces derniers s’appliqueront donc « dans le cadre des capacités existantes », ajoute le communiqué de Marjolein Faber. Des vérifications d’identité seront aussi pratiquées dans les #aéroports, sur les vols pour lesquels « il existe un #risque de migration irrégulière ou de #criminalité_transfrontalière ».

    La mesure est conforme à la législation de l’Union européenne (UE), qui exige des États membres d’informer Bruxelles quatre semaines avant de restreindre la liberté de circulation. Selon la loi européenne, les États membres sont autorisés à réintroduire temporairement des contrôles aux frontières intérieures de l’UE en cas de menace grave, par exemple pour la sécurité intérieure. Elle précise toutefois que les contrôles aux frontières ne doivent être appliqués qu’en dernier recours, dans des situations exceptionnelles, et qu’ils doivent être limités dans le temps.

    Le mois dernier, l’#Allemagne a pris une décision similaire à celle de son voisin néerlandais. Des contrôles de police sont aujourd’hui effectués aux frontières avec la France, les Pays-Bas, la Belgique, le Luxembourg et le Danemark.

    Mesures anti-migrants

    Marjolein Faber est membre du Parti pour la liberté (PVV), d’extrême droite, qui dirige la coalition quadripartite au pouvoir. Au printemps, elle n’avait pas mâché ses mots pour parler de l’immigration souhaitant « rendre les Pays-Bas aussi peu attrayants que possible pour les demandeurs d’asile ».

    Fin octobre, la coalition dont elle fait partie a détaillé de nouvelles mesures très contraignantes pour les demandeurs d’asile et les réfugiés, dont la #réintroduction_des_contrôles_aux_frontières du pays. La possibilité d’expulser des demandeurs d’asile syriens vers leurs pays d’origine, en déclarant certaines parties de la Syrie comme « zone sûres », ou la réduction du titre de séjour (visa temporaire) de cinq ans à trois ans « en accord avec les pays voisins », font aussi partie des propositions.

    À noter tout de même que ces deux dernières mesures doivent encore être approuvées à la fois par la chambre basse et la chambre haute du parlement de La Haye.

    Le gouvernement néerlandais a cependant reculé face à la volonté du chef du PVV Geert Wilders de déclarer une « crise de l’asile » aux Pays-Bas, ce qui aurait déclenché une loi d’urgence qui aurait permis de faire passer des mesures sans que le parlement n’ait à les approuver au préalable. Une « crise de l’asile » aurait concrètement permis aux Pays-Bas d’abroger la « loi sur la distribution » qui oblige les municipalités à créer des places d’accueil pour demandeurs d’asile ou encore de durcir les règles sur le regroupement familial.

    À l’instar des autres pays européens, les demandeurs d’asile sont légère en augmentation aux Pays-Bas. Selon Eurostat, un peu plus de 38 000 personnes ont déposé un dossier de protection internationale, contre 35 000 l’année précédente, et 24 000 en 2021.


    https://www.infomigrants.net/fr/post/61110/les-paysbas-reintroduisent-des-controles-aux-frontieres
    #frontières #migrations #réfugiés #fermeture_des_frontières #contrôles_frontaliers #frontières_intérieures #contrôles_systématiques_aux_frontières #Schengen #code_Schengen #attractivité #dissuasion

    ajouté à ce fil de discussion sur la réintroduction des contrôles aux frontières en France et Allemagne :
    https://seenthis.net/messages/1077683

  • How can we reliably spread evidence-based practices at the speed and scale modern health challenges demand?
    https://redasadki.me/2024/11/12/how-can-we-reliably-spread-evidence-based-practices-at-the-speed-and-scale

    At a symposium of the #American_Society_for_Tropical_Medicine_and_Hygiene (ASTMH) Annual Meeting, I explored how #peer_learning could help us tackle five critical challenges that limit effectiveness in #Global_health. For epidemiologists working on #implementation_science, peer learning provides a new path for solving one of #global_health’s most persistent challenges: how to reliably spread evidence-based practices at the speed and scale modern health challenges demand. The evidence suggests we should view peer learning not just as a training approach, but as a mechanism for viral spread of effective practices through health systems. How do we get to #attribution? Of course, an epidemiologist will want to know if and how improved health outcomes can be attributed to peer learning (...)

    #ASTMH #cascade_training #The_Geneva_Learning_Foundation #TropMed24

  • De la folie des #armes en Amérique
    https://metropolitiques.eu/De-la-folie-des-armes-en-Amerique.html

    Alors que les élections américaines ont lieu ce mardi, le romancier Paul Auster, disparu cette année, montre l’ampleur des morts liées aux armes à feu aux #États-Unis dans un essai qui s’appuie sur des photographies de Spencer Ostrander. Il souligne les menaces que ce phénomène fait peser sur les espaces publics et le vivre ensemble outre-Atlantique. Un collège dans l’Oregon (10 morts et 9 blessés en 2015). Une école en Pennsylvanie (6 morts et 5 blessés en 2006). Un temple sikh dans le Wisconsin (8 #Commentaires

    / #photographie, États-Unis, #violence, armes, #attentats, #démocratie, #espace_public, #terrorisme

  • #Évacuations de #Libye : l’interminable #attente des migrants dans le #centre_de_transit de #Gashora au #Rwanda

    Depuis septembre 2019, le Rwanda accueille dans le centre de Gashora, à l’est du pays, des demandeurs d’asile évacués par l’#ONU des prisons libyennes. Depuis le pays est-africain, ces exilés attendent ensuite que leur dossier d’asile soit traité par un pays occidental. Irshad, jeune Darfouri, fait partie de ces « #évacués », mais son attente à Gashora s’éternise. Reportage.

    « Ne vous inquiétez pas, je vous trouverai », nous a assuré Irshad au téléphone alors que nous descendions du minibus au carrefour principal de Gashora, une petite ville située à 40 km au sud-est de Kigali, au Rwanda. Le jeune homme, de nationalité soudanaise, nous a rapidement fait signe en venant à notre rencontre sur la seule route bitumée de la ville. « Vous avez de la chance d’être venus maintenant, la route est enfin construite », sourit-il. « Elle est moins cahoteuse ».

    Irshad est l’un des 600 réfugiés du centre de transit de Gashora, qui accueille les migrants évacués de Libye dans le cadre d’un programme onusien appelé « #Mécanisme_de_transit_d'urgence » (#ETM). Mis en place par le Haut-commissariat aux réfugiés des Nations unies (#HCR) en 2019, ce programme vise à évacuer les publics vulnérables des centres de détention libyens, de les installer dans le centre rwandais, puis de les transférer dans un pays occidental – où leur dossier d’asile est accepté. ETM prévoit aussi la possibilité de rentrer dans son pays d’origine ou même de rester au Rwanda.

    Sur la route principale de Gashora, ville située dans une région pauvre et encore meurtrie par le génocide d’il y a 30 ans, le revêtement de bitume a lui aussi été financé par le HCR. Nous marchons sur l’asphalte avec Irshad avant d’arriver devant la porte du #centre_de_transit. Le jeune homme nous invite à le suivre à l’étage d’un des bâtiments, dans une cafeteria avec vue sur la route flambant neuve. Nous apprenons qu’il s’agit du seul endroit à Gashora où les demandeurs d’asile du centre se retrouvent pour discuter et tuer le temps. Murs bleu turquoise et chaises en paille. Contrairement aux autres cafés du village, celui-ci ne sert pas de bière. « Et le cuisinier est érythréen », précise Irshad, nous faisant comprendre que la nourriture est bien meilleure ici que dans le reste du village.
    « J’ai des amis qui ont été acceptés en France et aux États-Unis »

    Le centre de Gashora est perçu par le HCR comme une réponse à la crise libyenne. Il permet dans le cadre du programme ETM d’offrir aux réfugiés un temps de répit au Rwanda avant de partir vers un pays tiers. Irshad, originaire du Darfour, attend cette fameuse réinstallation. Mais son transfert temporaire à Gashora s’est transformé en une attente permanente.

    Il pensait pourtant que quitter le Rwanda ne serait qu’une question de temps. « J’ai des amis qui ont été acceptés en France et aux États-Unis », explique-t-il. Un jeune Érythréen assis à côté de lui, dans le café, doit quitter Gashora le jour même. Sa demande d’asile a été acceptée en France.

    Mais pour Irshad, rien. Depuis son arrivée en 2022 au centre, il n’a toujours pas été « accepté » par un pays tiers. Sa demande de #réinstallation au Canada pour rejoindre sa sœur a été refusée il y a quelques mois. On ne lui a pas donné de raison, ni offert la possibilité de faire appel de la décision.

    Les pays tiers peuvent, en effet, refuser certains dossiers. Les demandeurs d’asile doivent alors recommencer les procédures à zéro, depuis le Rwanda, et déposer un nouveau dossier de réinstallation vers un autre État. Cela peut prendre des mois voire des années.

    « Je n’ai aucune idée de la raison pour laquelle ma demande vers le Canada a été refusée. Je vais devoir faire un nouveau dossier ailleurs, et cela risque de prendre des années […] Des demandeurs d’asile se trouvent à Gashora depuis l’ouverture de l’ETM en 2019 […] Ils essuient refus sur refus et n’ont d’autre choix que d’attendre et de continuer à déposer des demandes », continue le Soudanais.

    Un parcours du combattant déploré par les ONG. « En théorie, les gens ne sont pas censés rester plus de six mois, ici. Ceux qui sont orientés vers Gashora sont des personnes vulnérables et qui devraient avoir de fortes chances d’obtenir le statut de réfugié », explique R.S., un responsable d’une ONG internationale, sous couvert d’anonymat.

    L’enfer libyen

    Irshad a hâte de rejoindre un pays occidental et de laisser les traumatismes de son exil derrière lui. Le jeune Soudanais raconte son histoire, semblable à mille autres avant lui : il a rejoint la Libye avec son grand frère en 2018 avant d’être brutalement séparé de lui. « Nous sommes montés dans deux embarcations différentes pour rejoindre l’Europe. La sienne a rejoint l’Italie, la mienne a été interceptée par les gardes-côtes libyens », explique-t-il. Irshad réessaiera sept fois la traversée, en vain.

    Chacune des interceptions en mer l’a conduit en prison. En Libye, les autorités envoient automatiquement les migrants arrêtés en Méditerranée dans des centres de détention – où les exactions, les tortures, les viols sont légion. « Vous ne quittez la prison que si vous payez. Si vous ne pouvez pas payer, ils vous forcent à travailler. Vous devez essayer de rester en vie jusqu’à ce que quelqu’un paie pour vous ou qu’ils vous laissent partir », détaille-t-il en référence aux gardiens – ou aux milices - qui gèrent ces géôles libyennes.

    Autour de nous, d’autres personnes prennent des chaises et s’installent à notre table. Ce sont des amis d’Irshad, ils sont originaires d’Érythrée, de Somalie du Soudan : ils se sont tous rencontrés à Gashora. Ils se joignent à la conversation. Leurs témoignages sur les mois passés en Libye font écho à l’histoire d’Irshad. Certains montrent les cicatrices laissées par les tortures qu’ils ont subies en détention, des marques luisantes sur leurs bras, leurs jambes et leur dos.

    C’est aussi pour tenter de rompre ce cycle de violences que l’ONU a ouvert le centre de transit de Gashora. « J’ai accepté le programme du HCR parce que tout est mieux que d’être en Libye », continue Irshad. « Mais je ne savais pas que je resterais coincé ici pendant des années ».

    « Il ne fait aucun doute qu’il vaut mieux être transféré au Rwanda que de rester en détention en Libye », explique de son côté l’humanitaire R.S. « Mais l’ETM n’est pas la solution miracle. C’est un moyen d’essayer de répondre en urgence à la situation dramatique qui prévaut en Libye. Mais ce n’est pas un exemple à suivre ». Sans compter que le centre de Gashora ne compte que 600 places. L’ONU estimait en décembre 2023 que le nombre de migrants en Libye dépassait les 700 000.

    Le Rwanda, une alternative fiable pour les Européens

    Aujourd’hui, de nombreux pays de l’Union européenne (UE) considèrent le Rwanda comme un partenaire potentiel dans leur politique migratoire - alors même que le régime de Paul Kagame fait l’objet d’une surveillance internationale pour ses atteintes aux droits de l’Homme.

    En juillet dernier, le nouveau Premier ministre travailliste du Royaume-Uni, Keir Starmer, a mis fin au controversé « Plan Rwanda » qui prévoyait d’envoyer les migrants arrivés illégalement par « small boats » au Rwanda. Malgré l’échec de cet accord, l’externalisation de l’asile vers des pays tiers est toujours une option envisagée par de nombreux États membres de l’UE. L’Italie, par exemple, construit actuellement deux centres de détention en Albanie pour traiter les demandes d’asile des personnes secourues en mer.

    En mai dernier, les ministres de l’Intérieur de 15 États membres de l’UE ont même signé une lettre adressée à Ylva Johansson, alors commissaire européenne aux Affaires intérieures, décrivant l’externalisation de l’asile vers des « pays tiers sûrs » comme une solution à la migration irrégulière. Ils ont également cité l’ETM comme un modèle de « solution durable ».

    Mais le pays plait-il vraiment aux exilés ? Bien que le programme ETM offre la possibilité d’un séjour permanent au Rwanda, aucune des 2 000 personnes passées par Gashora n’a choisi d’y rester. « Personne ne veut rester au Rwanda », déclare Irshad, en regardant ses camarades. « Ce n’est pas parce que le Rwanda n’est pas sûr », poursuit-il. « Le Rwanda est très sûr si vous ne créez pas d’ennuis. Le problème, c’est qu’on n’a aucune certitude. Quelles garanties avons-nous que nous ne serons pas renvoyés au Soudan ? »
    "Pas de travail au Rwanda"

    L’autre obstacle réside dans le manque de perspectives professionnelles et économiques. « Il n’y a pas de travail pour les réfugiés au Rwanda. C’est un fait », affirme Irshad.

    Les demandeurs d’asile du camp de Gashora ne sont pas autorisés à travailler, même si nombre d’entre eux se rendent dans les villes voisines et arrondissent l’allocation hebdomadaire qui leur est versée en travaillant au noir. "Vous savez combien je touche pour une journée de travail à Kigali ? demande Irshad. « 2 000 francs rwandais [environ 1,5 dollar américain]. Ici, un paquet de cigarettes coûte 1 500 francs rwandais. Comment pouvez-vous survivre ainsi ? »

    « Je suis reconnaissant [envers l’ONU et le Rwanda] de m’avoir permis de quitter la Libye. Mais faire venir des migrants depuis l’Europe jusqu’ici pour traiter leur demande d’asile, c’est une très mauvaise idée. Les Rwandais ont du mal à trouver du travail. Comment peut-on s’attendre à ce que des réfugiés traumatisés par l’exil, qui ne connaissent pas le pays, ne parlent pas la langue puissent le faire ? »

    https://www.infomigrants.net/fr/post/60501/evacuations-de-libye--linterminable-attente-des-migrants-dans-le-centr

    ping @karine4 @_kg_

    • Citation :

      Depuis septembre 2019, le Rwanda accueille dans le centre de Gashora, à l’est du pays, des demandeurs d’asile évacués par l’#ONU des prisons libyennes. Depuis le pays est-africain, ces exilés attendent ensuite que leur dossier d’asile soit traité par un pays occidental. Irshad, jeune Darfouri, fait partie de ces « #évacués », mais son attente à Gashora s’éternise.

      Voilà un nouveau mot à ajouter à la liste de #mots pour désigner les personnes en migration : « évacués »
      –—

      ajouté à la métaliste sur les mots de la migration :
      https://seenthis.net/messages/414225
      #vocabulaire #terminologie #mots

  • Libano. Testimonianze e riflessioni da Beirut dopo gli attentati terroristici israeliani
    https://radioblackout.org/2024/09/libano-testimonianze-e-riflessioni-da-beirut-dopo-gli-attentati-terro

    Mentre la città di Beirut è ancora sconvolta dalle esplosioni e dai ferimenti di oltre 3000 persone in seguito agli attentati israeliani in tutto il paese, abbiamo parlato con David Ruggini – attivista di “Un Ponte Per” e residente nella capitale – dei possibili scenari futuri a partire da uno sguardo interno, focalizzandoci sulla frantumazione […]

    #L'informazione_di_Blackout #attacco_israele #Conflitto_Israele/palestina #esplosioni_in_libano
    https://cdn.radioblackout.org/wp-content/uploads/2024/09/davidrugginiunponteperlibano.mp3

  • Neukölln-Komplex : Taten einer Gruppe
    https://www.jungewelt.de/artikel/483638.neuk%C3%B6lln-komplex-taten-einer-gruppe.html


    Kundgebung vor dem Amtsgericht Tiergarten bei Beginn des Prozesses im »Neukölln-Komplex« (Berlin, 29.8.2022) AdoraPress/M. Golejewski

    Pendant des années la police politique de Berlin a saboté l’enquête contre les auteurs de plusieurs attentats contre des militants de gauche. En première instance les accusés ont alors été acquitté pour manque de preuve. En ce moment on peut assister à la procédure de deuxième instance.

    13.9.2024 von Annuschka Eckhardt - Berufungsverfahren im »Neukölln-Komplex«: Verlesung des Urteils der vorherigen Instanz und Zeugenvernehmungen

    Mehr als 30mal muss die Richterin es verlesen: »Rudolf Hess – das war Mord« (sic) und »Mord verjährt nicht«. Die beiden angeklagten Neonazis Tilo P. und Sebastian T. hatten diese Sprüche über Jahre in Berlin-Neukölln gesprayt, die Buchstaben »S« in »Hess« als Sigrunen, eine Schablone mit Konterfei des Naziverbrechers Heß führten sie offenbar auch mit sich. Außerdem sollen sie Brandanschläge auf Linke verübt haben, so auf den Politiker Ferat Koçak und den Buchhändler Heinz Ostermann. Die beiden Faschisten waren vor mehr als eineinhalb Jahren vom Amtsgericht Tiergarten aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Brandstiftung gegen die Autos ihrer politischen Gegner freigesprochen worden.

    Am Donnerstag begann der Berufungsprozess im sogenannten Neukölln-Komplex im Landgericht in Berlin-Moabit. Bislang sind 14 Verhandlungstage bis Ende November angesetzt. Nach Überzeugung der Generalstaatsanwaltschaft wollte das Duo Menschen einschüchtern, die sich gegen Neonazismus engagieren. Das Amtsgericht Tiergarten hatte den Angeklagten P. am 15. Dezember 2022 und den Angeklagten T. am 7. Februar 2023 in erster Instanz unter anderem vom Vorwurf der Brandstiftung aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Gleichzeitig hatte das Amtsgericht P. wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in mehreren Fällen zu einer Gesamtgeldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 30 Euro und T. wegen Betrugs, Sachbeschädigung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung, Beleidigung und Störung des öffentlichen Friedens zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Gegen die Urteile hatten sowohl die Generalstaatsanwaltschaft als auch die Angeklagten Berufung eingelegt. Mehr als 70 rechte Straftaten hatten die Ermittlungsbehörden seit 2013 in Neukölln gezählt. Erst im August 2021 erhob die Generalstaatsanwaltschaft Anklage.

    Die Verlesung des Urteils aus der ersten Instanz dauerte über eine Stunde. Stoisch wiederholt Richterin Susann Wettley Straßennamen, Hausnummern und Postleitzahlen von Orten im migrantisch geprägten Bezirk Neukölln, denen die Neonazis »Besuche« abgestattet hatten, um ihre faschistischen Botschaften anzubringen, Linke einzuschüchtern oder lebensbedrohliche Brandsätze zu legen. Doch darum sollte es am ersten Verhandlungstag der Berufung nicht gehen, sondern um eine Wohnung von T., für deren Miete er Geld vom Jobcenter erhielt, sie aber untervermietete. Dazu waren mehrere Zeugen geladen, unter anderem eine bulgarische Untermieterin und die angebliche Verlobte des Angeklagten, in deren Wohnung er seit 2021 offiziell gemeldet ist.

    »Es ist wirklich eine Schande, dass Herr Ostermann und ich nach fast sieben Jahren nun wieder bei diesem Prozess als Zeugen auftauchen müssen. Die Begegnung mit den Nazis, die meinen Tod und den meiner Eltern in Kauf genommen haben, ist für mich enorm retraumatisierend, kostet mich Schlaf und hält mich von wichtiger Arbeit ab«, sagte der Betroffene, Zeuge und auch Nebenkläger Koçak am Donnerstag gegenüber junge Welt. Der Tag des Anschlags und die damit einhergehenden Ängste bestimmten wieder den Alltag des Sprechers für antifaschistische Politik, Strategien gegen rechts und Klimapolitik der Fraktion Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus und den des Buchhändlers Ostermann. Besonders erschreckend sei, dass neben dem ehemaligen Neuköllner AfD-Vorstandsmitglied P. auch einer von »Der III. Weg« angeklagt ist, einer Gruppierung, die zuletzt mit Kampfsporttrainings für Faschisten im Berliner Raum Aufsehen erregt hatte. Gemeint ist der Angeklagte Sebastian T. »Es ist wichtig, dass endlich berücksichtigt wird, dass es hier um eine organisierte Gruppe und nicht um Einzeltäter geht, die seit Jahren Neuköllner terrorisieren«, so Koçak.

    Die Bedrohungslage scheint indes weiter vorhanden zu sein: Erst vor kurzem habe »Der III. Weg« vor Koçaks Wohnhaus eine Drohung hinterlassen haben, um ihn vor dem Prozess einzuschüchtern.

    #Allemagne #Berlin #Neukölln #justice #police_politique #extrême_droite #attentat

  • Immigration : l’Allemagne assume de se replier sur elle-même

    La ministre de l’intérieur sociale-démocrate a annoncé lundi 9 septembre rétablir les contrôles aux frontières. Un sommet s’est tenu mardi pour discuter d’éventuelles mesures supplémentaires en matière migratoire, en présence des conservateurs de la CDU-CSU.

    En théorie, les contrôles aux frontières intérieures ne devraient pas avoir lieu au sein de l’Union européenne (UE). Mais ils sont exceptionnellement possibles, depuis une récente réforme du #code_Schengen, lorsqu’un pays estime que l’#ordre_public ou sa #sécurité_intérieure sont susceptibles d’être menacés.

    Il n’en fallait pas plus à l’Allemagne pour décider de rétablir les contrôles à ses frontières, et à Nancy Faeser, ministre de l’intérieur, pour l’annoncer publiquement, lundi 9 septembre. Ceux-ci démarreront le 16 septembre. « Nous renforçons la sécurité intérieure et poursuivons notre #ligne_dure contre l’immigration irrégulière », a assumé la ministre, mettant en avant les « #menaces actuelles du #terrorisme_islamiste et de la #criminalité_transfrontalière ».

    Le gouvernement a, selon elle, informé la Commission européenne et ses voisins directs de cette décision, qui semble surtout vouloir satisfaire le parti d’extrême droite AfD (Alternative für Deutschland, Alternative pour l’Allemagne) – arrivé en tête des dernières élections régionales en Thuringe et en Saxe, dans l’est du pays – mais aussi les conservateurs de la CDU-CSU.

    Mardi 10 septembre après-midi, un sommet sur les migrations se tenait pour acter cette mesure et trouver des compromis avec l’opposition, insatisfaite, réclamant toujours davantage de restrictions sur les mouvements migratoires. Si les conservateurs de la CDU-CSU n’étaient pas certains d’y participer jusqu’à la dernière minute, ils ont finalement annoncé leur présence au sommet mardi matin : « Nous verrons si nous avons le même point de vue et si nous pouvons agir ensemble », a glissé Friedrich Merz, chef du groupe, au journal Der Spiegel.

    Enfermer les exilés à la frontière

    Très vite, les Verts ont dénoncé des « tentatives de chantage tout simplement ridicules ». « Friedrich Merz se comporte comme un enfant rebelle », a estimé la cheffe du groupe parlementaire des Verts, Irene Mihalic. Les représentant·es de la CDU-CSU ont d’ailleurs décidé de claquer la porte, en pleine réunion, comme le rapporte Der Spiegel, estimant que les négociations avaient échoué.

    La principale mesure évoquée lors du sommet vise à créer des #centres pour y enfermer les personnes migrantes à la frontière en attendant d’examiner leur situation, et de les expulser si elles n’expriment pas le souhait de demander l’asile, ou de les renvoyer vers le premier pays de l’UE par lequel elles sont passées, responsable de leur demande d’asile en vertu du règlement Dublin. Si les capacités de #détention ne sont pas suffisantes, les intéressées pourraient être placées en #garde_à_vue, « en raison d’un #risque_de_fuite, afin de sécuriser la procédure et les empêcher de se cacher », précise Der Spiegel.

    Pour renforcer l’idée de « #fermeté » sur la question migratoire, le gouvernement a en effet annoncé lundi que des #refoulements seraient organisés aux frontières, pour empêcher les exilé·es d’accéder au territoire allemand de manière dite illégale. Une mesure demandée par le chef du groupe d’opposition, et qui peut être contraire au droit international et à la convention de Genève relative aux réfugié·es si les personnes concernées ne parviennent pas à demander l’asile alors qu’elles le souhaitent.

    La Commission européenne a réclamé des mesures « proportionnées » et « strictement exceptionnelles », estimant que le retour des contrôles aux frontières intérieures de l’UE était une possibilité. Elle a déjà annoncé qu’elle « évaluerait la situation » une fois toutes les mesures annoncées de manière officielle.

    Les pays voisins, de leur côté, voient déjà d’un mauvais œil que des exilé·es passé·es par leur territoire pour rejoindre l’Allemagne leur soient « retourné·es ». Dès lundi et l’annonce de ces mesures, le ministre autrichien de l’intérieur, Gerhard Karner, a prévenu que son pays n’accueillerait aucune personne migrante refoulée par l’Allemagne à la frontière. « Il n’y a pas de marge de manœuvre là-bas », a-t-il déclaré, cité par le journal Bild.

    30 000 personnes refoulées depuis octobre

    Mardi, le premier ministre polonais a qualifié la décision du gouvernement d’Olaf Scholz d’« inacceptable », précisant que dans les prochaines heures, il s’adresserait « aux autres pays affectés afin de se concerter d’urgence sur une réaction au sein de l’UE, avec tous les voisins de l’État allemand ». Donald Tusk a par ailleurs plaidé pour « la surveillance et la sécurisation des frontières extérieures » de l’UE, expliquant que c’était ce dont « la Pologne avait besoin ».

    Le revirement de l’Allemagne en matière migratoire en surprend plus d’un. Avec plus de deux millions de personnes accueillies depuis 2015 (sans parler des Ukrainien·nes, plus d’un million de réfugié·es pour cette seule nationalité), le pays suit aujourd’hui un schéma de #repli, poussé par les extrêmes droites européennes, faisant le lien direct entre #sécurité et #immigration et criminalisant les personnes exilées qui, dans l’écrasante majorité des cas, souhaitent trouver refuge en Allemagne et reconstruire leur vie après avoir connu la guerre ou la misère.

    Nancy Faeser s’est déjà targuée d’avoir permis de refouler près de 30 000 personnes migrantes depuis octobre 2023, notamment grâce à un renforcement des contrôles à ses frontières avec la Pologne, la #République_tchèque, la #Suisse et l’Autriche. Pire, l’Allemagne a également repris les #expulsions de ressortissant·es afghan·es en août dernier – soit trois ans après la prise de pouvoir par les talibans.

    Une première dans un tel contexte, visant à répondre à certains #attentats et crimes impliquant des exilés, comme l’attaque au couteau perpétrée dans la nuit du 23 au 24 août à Solingen par un Syrien faisant l’objet d’une mesure d’éloignement, ou celle de Mannheim, perpétrée par un jeune Afghan, en mai dernier.

    « Il s’agit de ressortissants afghans, tous condamnés par la justice et sans droit de rester en Allemagne et qui ont fait l’objet d’ordres d’expulsion », s’est justifié le porte-parole du gouvernement Steffen Hebestreit dans un communiqué.

    Celui-ci a expliqué avoir demandé à « des partenaires régionaux clés un soutien », sans toutefois préciser lesquels, pour faciliter ces expulsions vers l’Afghanistan, où de nombreux hommes et femmes risquent leur vie. Vingt-huit réfugiés afghans ont alors été éloignés.

    https://www.mediapart.fr/journal/international/100924/immigration-l-allemagne-assume-de-se-replier-sur-elle-meme

    #contrôles_frontaliers #frontières #migrations #réfugiés #asile #fermeture_des_frontières #Autriche #refoulements #push-backs #Pologne #criminalisation_de_la_migration

  • #Charles_Stépanoff, #anthropologue : « Notre #nature_humaine, si elle existe, n’est pas renfermée sur elle-même mais s’ouvre sur l’altérité »
    https://www.lemonde.fr/livres/article/2024/09/11/charles-stepanoff-notre-nature-humaine-si-elle-existe-n-est-pas-renfermee-su

    Charles Stépanoff, anthropologue : « Notre nature humaine, si elle existe, n’est pas renfermée sur elle-même mais s’ouvre sur l’#altérité »
    L’anthropologue précise quelques points-clés de sa réflexion sur le fonctionnement des sociétés humaines élaborée dans son essai « #Attachements ».

    En rassemblant les résultats de ses enquêtes ethnologiques, l’anthropologue Charles Stépanoff compose avec Attachements une vaste fresque remettant en cause bien des acquis sur l’exceptionnalité humaine et la naissance des sociétés hiérar­chisées. Il répond aux questions du « Monde des livres » dans son bureau parisien, à côté du Collège de France.

    Lire aussi la critique | Article réservé à nos abonnés « Attachements » : habiter le monde autrement avec Charles Stépanoff

    Vous mettez en question l’idée que l’#Etat et la #hiérarchisation des ­sociétés humaines soient le fruit du passage à l’#agriculture, voire d’une « #révolution_céréalière ». Quel modèle alternatif proposez-vous ?
    Il ne s’agit pas de renverser tous les modèles explicatifs précédents, mais plutôt de les affiner, d’essayer de comprendre si les grands mécanismes qui établissent une corrélation directe entre la culture des céréales et les Etats sont valides. Or, on trouve des sociétés à Etats sans céréales, comme celles des steppes fondées sur le pastoralisme avec un impôt basé sur une ressource sauvage, à savoir les peaux des écureuils et des renards. Le plus grand Etat de la planète, la Fédération de Russie, s’est ainsi édifié sur la ­collecte des fourrures, héritage de la domination mongole, que les Russes ont ­ensuite retournée sur les peuples asiatiques. Les Etats à Hawaï sont fondés sur des économies à base de tubercules ou de cochons, donc sans céréales.

    Dans Attachements, je développe l’idée que notre nature humaine, si elle existe, n’est pas renfermée sur elle-même mais s’ouvre sur l’altérité. L’émergence des systèmes hiérarchiques passe par une altération des formes d’attachement. Chez les Indiens de la côte nord-ouest des Etats-Unis, par exemple, les nobles sont « hyperattachés » et possèdent l’exclusivité sur les liens avec l’invisible, les esprits de l’ours, du corbeau, des baleines. A l’inverse, à l’extrême bout de ­l’organisation sociale, on trouve les esclaves, qui sont « détachés » au sens où ils n’ont pas accès au monde spirituel et n’ont de rapport au monde que matériel. Selon la terminologie que j’emploie, les esclaves entretiennent un rapport « métabolique » avec le monde, qui relève de l’énergie, tandis que la noblesse acquiert le monopole sur les rapports « intersubjectifs » avec l’invisible ou les autres espèces. Ainsi, la différenciation ne s’opère ni par l’alimentation ni par l’économie, mais par la réorganisation des façons de s’attacher.

    Comment comprendre, dès lors, l’émergence de la domination ?
    On constate que l’homme a certes une tendance hiérarchique, mais également une tendance à l’égalité. On l’observe dans les sociétés humaines qui valorisent le partage et l’équité ; on le voit même chez les petits enfants, et cela a l’air d’être enraciné dans notre psychologie. Il n’en va pas de même avec les autres grands singes, chez qui on voit des formes d’organisation uniquement despotiques, des « mâles alpha » qui s’approprient une grande partie des femelles et toute la nourriture. Ce comportement tyrannique se retrouve en particulier chez les chimpanzés. Le chef, dans les sociétés de chasseurs-cueilleurs, n’est pas celui qui tape ou crie le plus fort, mais celui qui organise le partage et prétend assurer le bien-être grâce à ses relations avec les esprits et les dieux. Les humains ont besoin de s’appuyer sur quelque chose d’autre que le rapport de force interhumain afin d’asseoir des systèmes hiérarchiques pérennes.

    Dans l’ensemble de votre œuvre, vous insistez sur le rapport à ­l’invisible, aux dieux. Cherchez-vous à retrouver la vérité aussi dans le ­mythe ?
    Il ne s’agit pas de considérer que le ­mythe aurait raison sur la science. Ce qui m’intéresse, c’est plutôt d’observer des convergences entre celui-ci et les recherches les plus complexes, par exemple en génétique, en archéologie ou en botanique, qui nous parlent de coévolution entre les humains et les espèces animales ou végétales ainsi qu’avec les paysages. En réalité, la science académique et la science vernaculaire peuvent renouer des dialogues, parce que chez l’une et chez l’autre il y a une prise en compte des relations écosystémiques.

    Dans la pensée mythique, l’« agentivité », l’initiative d’entités autres qu’humaines, est toujours manifeste. D’où le « #pacte_domestique » conçu comme une forme d’alliance passée entre humains et #non-humains, ce qui implique que les premiers ne peuvent outrepasser leurs droits, sinon il y aurait un risque de rupture de ce pacte. Il s’agit d’un engagement réciproque.

    Concevez-vous votre livre comme une critique de la modernité ?
    Oui, et cette critique est présente dans beaucoup de sciences sociales, et en particulier dans l’anthropologie, à cause du simple fait que celle-ci remet en cause ce que l’on croit être des universaux et qui sont en fait des provincialismes de nos sociétés occidentales modernes. Je distingue néanmoins un universel dans ­notre capacité d’adopter et de créer des liens de parenté avec d’autres êtres vivants. Ce côté « pot de colle » des hommes est peut-être plus universel que le langage rationnel, le logos, la raison.

    REPÈRES
    1978 Charles Stépanoff naît à Paris.

    1999 Etudes de lettres et de philosophie à l’Ecole normale supérieure.

    2001 Il étudie un an à ­l’université Herzen de Saint-Pétersbourg (Russie).

    2002 Il commence une série d’enquêtes ethnologiques chez les Touvas et les Khakasses, peuples ­turcophones de Sibérie du Sud.

    2007 Thèse sur le ­chamanisme chez les Touvas.

    2008 Maître de conférences à l’Ecole pratique des hautes études, à la chaire Religion de l’Asie septentrionale et de l’Arctique.

    2019 Voyager dans l’invisible (La Découverte).

    2021 L’Animal et la Mort (La Découverte).

    2021 Directeur d’études à l’Ecole des hautes études en sciences sociales, ­membre du Laboratoire d’anthropologie sociale fondé par Claude Lévi-Strauss.

    Nicolas Weill

  • #Chronovélo #cours_Berriat : de la #contrainte naîtront les nouveaux #usages

    Depuis plusieurs mois, trois unions de quartier font part dans la presse locale (https://www.placegrenet.fr/2023/10/20/chronovelo-grenoble-fontaine-trois-unions-de-quartier-refusent-le-futur-sens-unique-cours-berriat-sans-faire-lunanimite/616121) de leur désaccord concernant le tracé de la piste cyclable Chronovélo n°1 sur la portion du cours Berriat entre J. Jaurès et l’Estacade (https://www.ledauphine.com/transport/2023/11/22/isere-grenoble-mise-en-sens-unique-du-cours-berriat-les-unions-de-quarti). Afin de maintenir un double-sens automobile, leurs membres souhaitent que la Chronovélo soit réduite en largeur, alors que l’aménagement prévu est déjà en-deçà des recommandations du CEREMA (https://www.cerema.fr/fr/actualites/rendre-sa-voirie-cyclable-cles-reussite-guide-pratique-du).

    Parlons-Y Vélo vous explique pourquoi il s’agit d’une (très) mauvaise idée.
    Le transit, un faux débat

    Ces unions de quartier expriment des craintes quant à l’augmentation du trafic dû au report de circulation sur la rue Nicolas Chorier. Cependant, nous refusons de nous appuyer sur des craintes non étayées pour justifier une dégradation de l’aménagement cyclable prévu. Focaliser le débat sur le trafic de transit n’est qu’une expression de la peur du changement.

    Comme les unions de quartiers, nous constatons, que l’automobile dans les espaces urbains est source de bruits, de pollutions, de dangers en particulier pour les plus vulnérables. Il convient de rappeler que 99,8 % des piétons tués en France l’ont été par un conducteur de véhicule motorisé (Libération, 2023).

    Le trafic de transit, par définition, ne s’arrête pas dans le quartier, il le pollue uniquement. Nous proposons donc de revoir totalement le plan de circulation du quartier afin qu’il n’accueille plus de trafic de transit sur aucune de ses rues traversantes. Il s’agit du principe de « #plan_en_marguerite ». Ce type de plan de #circulation existe dans d’autres villes européennes dont personne ne viendrait questionner l’attractivité ou la vitalité commerciale : Gand en Belgique, Barcelone en Espagne, par exemple.

    Ce type de #plan_de_circulation est un des leviers pour imposer une contrainte sur le #trafic_automobile, sans empêcher l’utilisation de la #voiture pour les besoins des résident-e-s. Cependant, celle-ci perd en #attractivité par rapport aux autres modes de transport. Le quartier Chorier-Berriat est longé par deux lignes de tramway, dispose de nombreux arrêts de bus métropolitains, et jouxte la gare de Grenoble et ses nombreuses destinations routières et ferroviaires. En 2020, les données INSEE montrent que voiture, marche et vélo sont déjà proches en part d’utilisation pour les trajets domicile-travail, il ne suffit que d’un coup de pouce pour renverser la balance.

    La contrainte sur le trafic, un levier majeur pour son évaporation

    Il est aujourd’hui inutile de rappeler les bienfaits des modes actifs sur la santé, et le besoin de décarboner les transports de courte ou longue distance. un espace public libéré des voitures permet d’autres usages : végétalisation, jeux d’enfants, extension commerçante , bancs, etc. Contraindre les #accès_automobiles amène un effet qui ne revient presque jamais dans le débat public : il s’agit de l’#évaporation_du_trafic, qui a été récemment confirmée par une thèse (https://transitec.net/fr/actualites/item/11224-levaporation-du-trafic-un-concept-confirme-par-une-these.html). Il est donc faux de considérer le trafic automobile comme une donnée constante : celui-ci évolue selon les choix qui sont faits sur l’espace public.

    Le projet Cœur de Ville – Cœur de Métropole de Grenoble, qui a consisté entre autres à la suppression du transit sur l’axe Rey-Sembat-Lyautey en hyper-centre, a été un très bel exemple d’évaporation du trafic. après 1 an de mise en place, 4% du trafic en entrée du centre-ville avait disparu (https://www.eco-compteur.com/ressources/grenoble-alpes-metropole-france). La #fréquentation_piétonne, elle, a bondi.

    Mais pour le #secteur_Berriat, malgré de nombreux compteurs de trafic automobile présents sur les routes de la Métropole, il est impossible de pouvoir juger de l’évolution… faute de la diffusion des données. À l’instar des unions de quartier, nous attendons avec impatience la publication de chiffres à ce sujet. Le silence actuel profite aux marchands de peur, et contribue à des débats passionnés, sans étaiement objectif possible. Nous le regrettons.

    La qualité de ville, la vraie question

    Si la #part_modale du vélo à Grenoble a fortement augmenté depuis 2015 (https://www.ledauphine.com/transport/2023/11/27/isere-velo-grenoble-fait-la-course-en-tete), c’est grâce à l’arrivée d’un nouveau public sur les bicyclettes, qui n’osait pas utiliser ce transport jusqu’alors : femmes, enfants, personnes âgées, etc. ainsi que le développement de nouvelles pratiques : vélos adaptés aux PMR, vélos couchés, cyclologistique. Rappelons qu’un enfant doit rouler hors du trottoir dès ses 8 ans, ce qui implique qu’il puisse le faire sur la chaussée. Ces nouvelles utilisations du vélo sont permises par la largeur importante du réseau Chronovélo. En effet, une piste cyclable large ne permet pas seulement d’absorber un trafic plus important ; elle offre un cadre sécurisé et agréable aux personnes plus lentes ou disposant de vélos-cargos ou tricycles, sans être gênées par les cyclistes plus aguerris ou plus rapides. Ainsi, une largeur de 4 mètres est indispensable pour garantir une pratique du vélo accessible à toutes et à tous.

    Dans ce contexte, quel intérêt de questionner la population sur 250 mètres de voirie qui passeraient à sens unique, sur un cours qui mérite aujourd’hui une rénovation totale de ses espaces et de ses usages ? Pourquoi s’attarder sur ce qui est finalement un petit sujet, au regard de la question existentielle qui s’est toujours posée aux urbanistes : quelle ville voulons-nous ? Souhaitons-nous des rues où la voiture n’a pas ou peu de contraintes, au détriment d’alignements d’arbres (même à l’ombre en été), de terrasses (qui seront à l’ombre en été, ce qui n’est pas si mal, non ?) et de pavés perméables pour laisser entrer l’eau de pluie dans le sol ? Bref, nous sommes déçus de voir que le débat ne s’intéresse qu’à la circulation de quelques voitures, et qu’il est amené toujours de la même façon : des oppositions de principe au moindre changement d’habitude.
    Avec le temps, les avis changent

    En 2016, les unions de quartier Centre-Ville et Championnet rejoignaient Grenoble à Cœur , pour s’opposer à CVCM Grenoble et de facto au passage de la Chronovélo sur Rey-Sembat-Lyautey. En 2018, une partie des membres des unions de quartier Berriat, Centre-Ville et Championnet s’opposaient au passage de la Chronovélo sur l’axe Lafontaine-Berriat (https://www.placegrenet.fr/2018/12/10/plan-chronovelo-le-velo-qui-marche/530046). Puis, ces mêmes membres se sont opposées à la bordure (https://www.placegrenet.fr/2019/04/07/chronovelo-bordure-le-velo-qui-marche/530545) de séparation entre la Chronovélo et la voie routière . Aujourd’hui, peu ou prou les mêmes personnes se déclarent « favorables » à la Chronovélo. Il y a donc bon espoir de les voir défendre des Chronovélo suffisament larges dans les années qui viennent, sur les futurs projets… peut-être les quais rive gauche ?

    https://parlons-y-velo.fr/chronovelo-cours-berriat-de-la-contrainte-naitront-les-nouveaux-usage
    #vélo #aménagement_du_territoire #urbanisme #Grenoble

    • Rendre sa #voirie cyclable : les clés de la réussite - Un #guide pratique du #Cerema

      Comment transformer progressivement la voirie pour encourager la pratique du vélo en ville ? Le Cerema publie un guide pratique pour aider les collectivités et acteurs de la mobilité à développer des aménagements attractifs et performants, à travers 8 #leviers_d'action.

      Améliorer la qualité des #aménagements_cyclables

      Il a été conçu pour répondre à un besoin des collectivités, qui cherchent de plus en plus à généraliser les aménagements cyclables en ville. Pour cela, il faut transformer en profondeur la voirie et amener à une modification des pratiques.

      Largement illustré, ce document disponible sur la boutique en ligne du Cerema présente des exemples de bonnes pratiques, des schémas explicatifs, les éléments réglementaires et signale des points d’attention. Il fournit aussi des références et ressources pour approfondir les différents sujets.

      "La France ambitionne une forte croissance de la part modale vélo, qui ne peut se réaliser que si les aménagements cyclables proposés s’adaptent pour accueillir les nouveaux cyclistes, qu’il s’agisse d’enfants à vélo, de familles avec des remorques, ou d’utilisateurs de vélo cargo.

      Cette ambition suppose de réinterroger l’offre quantitative mais également qualitative des aménagements cyclables. C’est pour aider les aménageurs à relever ce défi que le Cerema publie aujourd’hui ce guide « #voirie_cyclable »" (Thomas Jouannot - Cerema)

      Il a été réalisé collectivement au Cerema, à la suite de nombreux échanges avec les collectivités notamment au cours de webinaires organisés pour accompagner la mise en place d’aménagements cyclables temporaires et leur pérennisation.

      https://www.cerema.fr/fr/actualites/rendre-sa-voirie-cyclable-cles-reussite-guide-pratique-du

    • L’évaporation du trafic, un concept confirmé par une thèse !

      Les retombées d’une thèse de doctorat engagée par Transitec sur l’évaporation du trafic nous permettront de conforter des démarches encore plus ambitieuses pour les projets de #mobilité à venir ! Une belle mise en lumière de la « part des anges » du trafic automobile.

      Notre collègue #Pauline_Hosotte a soutenu publiquement sa thèse de doctorat ès sciences, intitulée L’évaporation du trafic, opportunités et défis pour la mobilité d’aujourd’hui et demain. Cette recherche de quatre ans, sur une thématique orpheline tant dans la littérature que dans la pratique de l’ingénierie, a été réalisée grâce à une collaboration entre notre bureau et le Laboratoire de sociologie urbaine (LaSUR) de l’EPFL, sous la direction du Prof. Vincent Kaufmann.

      Défendue à huis clos quelques mois auparavant, devant un jury de scientifiques et praticiens, la thèse a été acceptée sans réserves et proposée à l’unanimité par ce jury pour le prix 2022 de distinction pour une thèse remarquable.

      Pourquoi l’évaporation du trafic ?

      Quotidiennement, nous observons le phénomène dit d’évaporation du trafic, qui conduit à constater qu’en cas de restriction de circulation volontaire ou non, une certaine part de trafic « disparaît » spontanément, et parfois durablement. Dans un contexte et une époque où la saturation des réseaux et la volonté de réorienter les politiques de mobilité vers une meilleure maîtrise de la voiture revêtent une grande importance, ce sujet est porteur de défis et d’opportunités. Quasiment absent de la littérature scientifique et largement méconnu, la thématique de l’évaporation du trafic méritait une plus grande attention. Ce travail de thèse comble ainsi une lacune et les enseignements qu’il apporte sont riches pour gérer non seulement la mobilité d’aujourd’hui, mais également pour façonner celle de demain.

      L’évaporation du trafic est parfois un sujet de fantasmes : les plus ambitieux considèrent qu’elle devrait tout permettre, les plus réticents que c’est un concept "fumeux". Certaines collectivités pourraient être tentées d’intégrer une part d’évaporation dans chaque projet de requalification de l’espace public, ce qui permettrait de faciliter l’action publique. Il n’existe en effet aucun consensus sur la valeur à lui faire prendre, ce qui permet, en gros, de mettre un voile bien peu pudique sur tous les effets néfastes des politiques publiques sur le mode voiture.

      Pourquoi une thèse ?

      Puisque nous croyons en ce phénomène sans pour autant penser qu’il suffit à justifier tout et n’importe quoi, nous avons voulu étayer scientifiquement ce qui se cachait derrière l’évaporation, en nous appuyant sur cette thèse. Le sujet n’est évidemment pas apparu aussi récemment chez nous, mais nous espérons pouvoir consolider certaines situations en nous appuyant sur ce travail, que nous jugeons important et fondateur pour de nouvelles approches de la mobilité plus ambitieuse en cette période de crise climatique.

      Et la suite ?

      Outre la maitrise de ce sujet que nous transmettons à chaque membre de notre équipe et la méthode que nous développons en ce sens au niveau technique, nous travaillons à la rédaction d’un document vulgarisateur et appliqué à nos métiers. Il prendra la forme d’une « pause technique », notre série de publications de partage de connaissance dont le premier numéro sur la mobilité des femmes en Afrique est sorti en 2021 et dont le second, consacré à l’essor du vélo à Paris et les enseignements à en tirer, vient de paraître.

      Vous voulez en savoir plus ?

      Pour échanger de manière plus spécifique à vos propres enjeux autour de cette thématique d’actualité, nous organisons volontiers des séances de présentation et de discussion particulières en présentiel ou visioconférence.

      https://transitec.net/fr/actualites/item/11224-levaporation-du-trafic-un-concept-confirme-par-une-these.html

    • In 2018 Rachel Robertson asked us to write a song for her brother, Tim Burman. Tim was one of 270 people killed in the Lockerbie bombing on 21st December 1988 when flight PanAm 103 broke up above the small Scottish town killing all those on board and 11 people on the ground. He was 24 and on his way to New York to spend Christmas with his girlfriend, Rose. Rachel said she didn’t see it as being a sad song but a love song and a song to keep the Lockerbie families’ campaign for justice alive.

      –-
      https://www.youtube.com/watch?v=eVXAbEKwsrc&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fwww.antiwarsongs.or

      It’s a scene from a future that never could be
      He’s standing behind her beneath a lit tree
      And the lights of Times Square they are burning above
      He’s 24, madly in love
      He never reached her, he never stood there
      He never saw snowflakes fall on her soft hair
      At the airport she waited and fell to her knees
      She knew that his flight was PanAm 103

      Springtime and summer and autumn will run
      And the sweet days of singing so gently will come
      But the warm hearted winter is waiting for me
      When the soft snow comes falling down on Lockerbie

      It’s a scene from a future that ever will be
      We’re standing together beneath a tall tree
      Two hundred and seventy candles burn bright
      The long years of love will keep them alight
      Somewhere she’s standing, she’s holding the scale
      With a sword in her hand and a heart that can’t fail
      Whilst here in the picture I carry with me
      Tim Burman is smiling and always will be

      Springtime and summer and autumn will run
      And the sweet days of singing so gently will come
      But the warm hearted winter is waiting for me
      When the soft snow comes falling down on Lockerbie

      #The_Young'uns #Tim_Burman #Lockerbie #attentat #chanson #musique

  • Die Nihilisten – Wikisource
    https://de.wikisource.org/wiki/Die_Nihilisten

    Nihilisme mode d’emploi.

    Die russischen „Idealisten höchsten Rangs“ waren aber zugleich hochgradige Realisten, das muß man ihnen lassen. Das Exekutivkomité verdiente redlich seinen Namen. Das Mißlingen der Attentatsversuche vom Herbste 1879 wurde ihm nur ein Sporn zu neuen Unternehmungen.

    Die zunächst in’s Auge gefaßte und energisch an die Hand genommene war eine großartige. Eine so großartige, daß bei verhältnißmäßig so kleinen Mitteln nur die moderne Wissenschaft eine Möglichkeit der Ausführung gewährte. Der kaiserliche Winterpalast in Petersburg, eins der riesigsten Bauwerke, welche absolute Herrscherwillkür aufgethürmt hat, sollte in die Luft gesprengt werden. Diese Sprengung müßte ja wohl den Zaren mitsprengen. Die Insassenschaft des Schlosses zählte nach Tausenden – (6000?) – aber was hatte das zu sagen? Nichts, oder doch nur, daß diese Tausende immerhin in die Luft gehen mochten, wenn nur Alexander der Zweite mitging.

    Da war seit mehreren Jahren in der russischen Hauptstadt ein Bauerssohn aus dem Gouvernement Wjatka, Stepan Chalturin, Schreiner von Handwerk und als sehr geschickter Lackirer bekannt. Allem nach ein sehr begabter Mensch, frühzeitig in den Nihilismus eingetaucht, dann ein fanatischer Bekenner des terroristischen Zerstörungsdogma’s. In den petersburger Arbeiterkreisen hatte er sich schon seit 1873 als organisatorischer Kopf und ebenso gewandter als muthiger Agitator einen großen Stand gemacht. Die Stiftung und Ausgestaltung eines „nordrussischen Arbeiterbundes“ im Jahre 1878 war vorzugsweise sein Werk. Er hatte sich auch als Zeitungsschreiber versucht und eine Geheimdruckerei angelegt, die aber bald entdeckt und aufgehoben worden war. Dieser Fehlschlag scheint den Lackirer erst so recht fanatisirt zu haben. Er ging hin, im Herbst von 1879, bot dem Exekutivkomité seine Dienste an und legte zugleich einen Plan vor, für den Fall, daß Alexander der Zweite den Minenattentaten von Odessa, Alexandrowsk und Moskau entrinnen sollte, den Winterpalast mit sammt dem heimgekehrten Zaren auffliegen zu machen.

    Chalturin hat dafür gesorgt, daß wir über sein Wesen, Thun und Treiben genau und eingehend unterrichtet seien. Er hat ja schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen, eine Art von Denkwürdigkeiten, betitelt „Prebywanije Chalturina w Simnem Dworcje“ (Chalturins Aufenthalt im Winterpalast).

    Der von ihm vorgeschlagene vielversprechende Plan wurde angenommen, und als der vorausgesetzte Fall eingetroffen, ging Chalturin an’s Werk. Es fiel ihm nicht schwer, im Oktober unter die nicht geringe Anzahl von Arbeitern verschiedener Handwerke aufgenommen zu werden, welche jahraus jahrein im Winterpalast beschäftigt waren und in den Kellergeschossen ihre Werkstätten hatten, sowie ihre Schlafstätten. Der Schreinerwerkstatt zugetheilt und bald um seiner Geschicklichkeit willen bevorzugt, wußte er sich so angenehm zu machen, daß er zur Weihnacht eine Gratifikation von 100 Papierrubeln erhielt und der Palastgendarm, welcher die Aufsicht über die Schreinerwerkstatt hatte, dem liebenswürdigen Lackirer seine Tochter zur Ehe antrug.

    Der scharfsichtige und schlaue Nihilist hatte es bald heraus, daß die Palastpolizei eine sehr lässige und die Unordnung und Korruption der Palastverwaltung gränzenlos sei. Die Dienerschaft veranstaltete für ihre Verwandten und Bekannten Trinkgelage im Schlosse, und auf den Hintertreppen gingen Tag und Nacht Leute aus und ein, welche nicht zu den Insassen gehörten. Alles, was Finger hatte, stahl, und um nicht durch Ehrlichkeit aufzufallen und sich verdächtig zu machen, mußte auch Chalturin ab und zu [47] dies und das „konfisciren“, z. B. Eßwaaren. Den Umstand, daß ihn die ihm aufgetragenen Arbeiten in die verschiedenen Räume des riesigen Gebäudes führten, wußte er so vortrefflich auszunützen, daß er sich eine genaue Kenntniß der Oertlichkeiten, ihrer Lage und ihrer Verhältnisse zu einander verschaffte. So erlickerte er, daß der kaiserliche Speisesaal genau über dem Werkstattkeller der Schreiner lag und daß aufwärts nur eine Räumlichkeit dazwischen sich befand, das Gelaß, welches den Soldaten der jeweiligen Schloßwache zum Aufenthalt angewiesen war.

    Chalturin theilte das Gesammtergebniß seiner Beobachtungen einem Mitgliede des Exekutivkomité mit, Kwiatowski, welcher beauftragt war, die Verbindung mit dem lieben Lackirer zu unterhalten und demselben den nöthigen Vorrath von Sprengstoff zu liefern. Kwiatowski fiel jedoch am 6. December der auf ihn fahndenden Polizei in die Hände, und man fand bei ihm einen sauber gearbeiteten Plan vom Winterpalast, auf welchem der kaiserliche Speisesaal mit einem rothen Kreuz bezeichnet war. Das kam der Sicherheitsbehörde doch sehr bedenklich vor, um so bedenklicher, da der inzwischen nach Petersburg zurückgekehrte Zar sein gewohntes Winterquartier am Admiralitätsplatz bezogen hatte. Es wurde daraufhin wieder einmal ein Anlauf zu strenger Wachsamkeit und gewissenhafter Untersuchung aller fragwürdigen Merkmale und Erscheinungen genommen. Alle im Palast Aus- und Eingehenden unterwarf man beim Kommen und Gehen einer scharfen Visitation – für eine Weile. Plötzliche Besuche und Untersuche, auch nächtliche, fanden in allen Theilen des Schlosses statt, besonders aber in den Kellerräumen, in den Werkstätten und in den Behausungen der Dienerschaft.

    Der kühne Lackirer hat uns den Schrecken geschildert, der auf ihn gefallen, als ihn zum erstenmal die nächtliche Runde aus dem Schlafe aufstörte. Eine ganze Schar von Gendarmen, den Palastoberst an der Spitze, war in den Keller gestürmt, um den Raum und dessen Insassen, die Schreiner, zu visitiren. Schon glaubte Chalturin alles verloren, d. h. seinen großen Sprengplan verrathen und vereitelt. Denn er hatte ja unter dem Kopfkissen seiner Lagerstätte ein Pack Dynamit, welches ihm von Kwiatowski zugesteckt und von ihm nach und nach hereingeschmuggelt worden war. Wurde das entdeckt, so war alles aus.

    Aber es wurde nicht entdeckt. Die Herren Gendarmen machten mit ihren Stimmen, Säbeln und Sporen viel Lärm um nichts, d. h. sie verrichteten ihre Visitationsarbeit sehr obenhin. Unter Chalturins Kopfpolster zu greifen fiel gar keinem ein. Zwar wiederholten sich eine Zeit lang diese lärmenden nächtlichen Besuche, aber sie blieben resultatlos, weil eben gerade da, wo was zu finden war, nicht gesucht wurde. Chalturin athmete auf. Die nächtlichen Ruhestörungen machten ihm keine Sorge mehr, wohl aber machte ihm solche die bedeutend erhöhte Schwierigkeit, noch mehr Sprengstoff hereinzubringen und seinen Vorrath nicht allein vor den Augen der Gendarmen, sondern auch vor denen seiner Mitarbeiter zu verbergen. Als Dynamitlieferant war an die Stelle des verhafteten Kwiatowski’s Andrei Scheljabow vom Executivkomité „delegirt“ worden und mit tausend Listen brachten es die beiden Sprenger so weit, daß Chalturin im Laufe des ersten Monats von 1880 unter seinem Kopfpolster nach und nach 3 Pud (120 Pfund) des gefährlichen Materials ansammeln konnte, ohne auch nur den leisesten Verdacht zu erregen.

    Es belustigte ihn, mit den die Werkstatt visitirenden Gendarmen über den allgemeinen petersburger Gesprächsgegenstand von dazumal, über Nihilisten, Socialisten und Terroristen zu plaudern. „Ja, ja,“ sagte da wohl einer der Säbelträger, „das rothe Kreuz auf dem Palastplan das haben die Schurken nicht für nichts und wieder nichts hingemalt. Es muß wo im Schlosse Verrätherei stecken. Es müßte hübsch sein, so einen Vogel zu fangen.“ Darauf der Lackirer mit geschickt vorgesteckter Schafsmiene: „Aber wie soll man denn so einen Schubjak erkennen? Steht es ihm doch nicht auf der Stirne geschrieben, daß er ein Nihilist.“ Zur Antwort wieder einer der Gendarmen: „Du dummer Muschik, was, du glaubst, wir vermöchten so einen Kerl von Nihilisten nicht zu erkennen? Sofort erkennt man ihn; denn der schaut hoch herab, sieht verzweifelt aus und fürchtet sich vor nichts. Den erkennst du gleich, Bruder. Aber nimm dich vor ihm in acht; denn im Umsehen jagt er dir eine Kugel in den Leib.“

    3.

    Mit Scheljabow, welchen das Exekuktivkomité zum obersten Leiter der ganzen Unternehmung bestellt hatte, pflegte Chalturin am späten Abend auf dem Admiralitätsplatze zusammenzutreffen. Ihr flüchtiges und flüsterndes Gespräch verrieth mitunter, daß die beiden Verschwörer verschiedener Meinung waren. Nicht hinsichtlich des mörderischen Vorhabens, aber inbetreff der Ausführung.

    Scheljabow nämlich vertrat die Ansicht des Exekutivkomité, daß es räthlich, den kaiserlichen Speisesaal, während der Zar mit seiner Familie bei Tische wäre, in die Luft zu sprengen. Dabei würde eben „nur“ die kaiserliche Familie, sowie „etwa noch“ die Soldaten von der Palastwache im Mitteltrakt des Schlosses vernichtet werden, und das „genüge“. Chalturin dagegen bestand darauf, den ganzen Winterpalast zu sprengen. „Denn – meinte er – die Zahl der unschuldigen Opfer wird so wie so groß sein. Darum ist es besser, möglichst viel Dynamit anzuwenden, damit die Leute wenigstens nicht „umsonst“ getödtet werden und damit Er selbst ganz bestimmt mitgesprengt werde, so daß wir dann nicht genöthigt sind, noch weitere Attentate zu vollführen“. Scheljabow jedoch blieb dabei, daß es genüge, den Speisesaal in die Luft zu sprengen, und daß hierzu das bereits angesammelte Sprengmaterial ausreiche. Der Lackirer fügte sich widerwillig und setzte dann seinem Genossen auseinander, daß zur Ermöglichung des Anschlags ein Zusammentreffen günstiger Umstände nöthig sein würde. Die Mittagsmahlzeit der kaiserlichen Familie fand nicht immer genau zur selbigen Zeit statt, sondern unter Umständen eine halbe Stunde früher oder später. Schon dadurch konnte der ganze Mordplan zunichtegemacht werden. Sodann war es unbedingt erforderlich, daß genau zu derselben Zeit, wo der Zar im Speisesaale sich befände, Chalturin allein unbeaufsichtigt in seiner Kellerwerkstatt wäre, um das Letzte „am Werke“ thun zu können.

    Zu diesem Letzten fühlte sich der Lackirer, als der Februar herangekommen, immer mehr gedrängt. Ohnehin krank, wie er war – lungenkrank – vermochte er auf der Mine unter seinem Kopfkissen nicht mehr zu schlafen; denn der vom Nitroglyzerin ausströmende Giftdunst bereitete ihm furchtbare Kopfschmerzen. Den also körperlich Leidenden stachelte die beständige Angst, daß er jeden Augenblick errathen und verrathen werden könnte, in eine Ueberreizung der Nerven hinein, deren Beherrschung eine wunderbare Willenskraft und Verstellungskunst erforderte. Indessen war er sich klar, daß er das alles nicht lange mehr aushalten könnte, und er eilte daher zum Ende. Er that in den seltenen Augenblicken, wo er in der Werkstatt allein und gänzlich unbeobachtet war, die 120 Pfund Dynamit in seinen Koffer und verbarg das vulkanische Zeug so gut wie möglich unter Kleidern und Wäsche. Dann stellte er den Koffer in einen dunklen Winkel zwischen zwei Grundmauern, nachdem er sich vergewissert hatte, daß dieser Winkel gerade unter dem Wachtlokal und folglich auch unter dem kaiserlichen Speisesaal gelegen sei. Hierauf füllte er zwei Leitröhren mit einer eigens hierzu gefertigten Zündmasse und brachte die geschickt an und in dem Mauerwerk versteckten Röhren mit dem Innern seines Koffers in Verbindung. So war diese Koffer-Mine hergestellt, geladen, zündbereit.

    Wenn die Späher und Sbirren der „dritten Abtheilung von Sr. Majestät eigener Kanzlei“ schärfere Augen und feinere Ohren gehabt hätten, als sie hatten, müßte ihnen ein zwar unscheinbares, aber nicht unwichtiges Geschehniß aufgefallen sein, welches eine Reihe von Abenden hindurch auf dem Platze vor dem Winterpalast sich wiederholte. Da begegneten einander regelmäßig zwei Männer, beide im Arbeiteranzug, der eine groß und stattlich, der andere klein und schmächtig. Sie begrüßten einander nicht, blieben auch nicht stehen und ihr ganzer Verkehr beschränkte sich darauf, daß, während sie an einander vorübergingen ohne sich anzusehen, der Schmächtige vor sich hinflüsterte: „War nicht möglich!“ oder auch nur: „Nitschewo!“

    Am Abend vom 5. (17.) Februar 1880 fand diese Begegnung abermals statt. Dem so eben auf dem Platz angelangten Scheljabow kam von der Palastseite her Chalturin eilends entgegen. „Gotowo!“ keuchte er athemlos. Kaum war dieses „Fertig!“ gesprochen und vernommen, als die Bestätigung des Wortes erfolgte in Gestalt einer furchtbaren Donnerung, die vom Palast herkam, allwo im selbigen Augenblick alle Lichter erloschen.

    Die von Chalturin entzündete Lunte hatte die Mine erreicht. Sie war ausgeborsten. Aber hatte der Schlag getroffen?

    [48] Die beiden Attentäter starrten, eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, umsonst nach dem Schlosse hin, in welchem und um welches her ein gränzenloser Wirrwarr sich erhob. Sie sahen nur noch todte und verwundete Gardesoldaten aus dem Thore tragen. Dann wagten sie nicht, länger zu bleiben, sondern eilten davon, um ihren gewohnten Unterschlupf aufzusuchen.

    Getroffen hatte der Schlag wohl, nur nicht den, welchem er gegolten. Chalturin hatte mit diabolischer Kaltblütigkeit den Moment berechnet, wo der Zar mit seiner Familie in den Speisesaal getreten sein würde, um sich zur Tafel zu setzen. Er hatte die Zeit bis auf die Minute hin zu erspähen gewußt. Als die Minute gekommen und er in der Werkstatt allein war, that er den zündenden Funken an die Leitröhre zur Mine und entwich, so schnell er konnte, aus dem Palast. Aber die Rechnung hatte einen Fehler: es war in dieselbe eine Ziffer, welche Zufall hieß, nicht eingestellt worden. Ein fürstlicher Gast, den die kaiserliche Familie zur Tafel erwartete, hatte sich eine Verspätung zu schulden kommen lassen. Demzufolge begab sich Alexander der Zweite etwas später als gewöhnlich auf den Weg zum Speisesaal und das rettete ihn, seine Familie und sein Gefolge. Denn bevor der Zar in die Nähe des bedrohten Raumes gekommen, barst Chalturins Mine los, schlug mit furchtbarer Gewalt aufwärts, zertrümmerte Mauern, Böden und Decken, tödtete 10 und verwundete 53 Soldaten vom finnländischen Garderegiment in dem Wachtlokal und trieb ihre verheerende Wirkung bis hinauf in den kaiserlichen Speisesaal.

    Derweil die Insassen des Schlosses von Entsetzen betroffen waren, erwachte der mörderische Sprenger, welcher ohne die geringste Gewissensregung das Leben von Hunderten auf’s Spiel gesetzt hatte, aus einer Ohnmacht, in welche er, kaum in der Nihilistenherberge angelangt, gefallen war. Seine ersten Worte lauteten. „Ist Er hin?“ Man wußte ihm keine Auskunft zu geben. Denn erst im Verlaufe vom 6. Februar erfuhren die Verschwörer, daß Alexander der Zweite ganz unverletzt der fürchterlichen Gefahr entgangen sei. Der Lackirer brach darob in Wuth aus und überhäufte Scheljabow und alle vom Exekutivkomité mit wilden Vorwürfen, daß sie seinen Plan, den ganzen Winterpalast zu sprengen, nicht angenommen und durch Nichtlieferung einer ausreichenden Menge Dynamits vereitelt hätten. „Ich schwör’ euch“ – schloß er seine Zorn- und Scheltrede – „daß ich nicht ruhen werde, bis Er hin!“ Dieser Schwur ist ein Jahr später zwar nicht von dem Schwörer selbst, aber von anderen grässlich eingelöst worden.

    Chalturin vermochte ungefährdet Petersburg zu verlassen. Er trieb sich dann in Moskau, Kiew und Odessa herum, immer mordlustig und mordbereit. Im Jahre 1882 ereilte ihn das wohlverdiente Schicksal. Als er am 18. (30.) März seinem Genossen Schelwakow bei der Ermordung des Staatsanwalts Strelnikow in Odessa geholfen, wurde er noch an demselben Tage verhaftet. Am 22. März sind Schelwakow und Chalturin aufgegalgt worden, wie recht und ziemlich. Erst hernach wurde in Erfahrung gebracht und amtlich festgestellt, daß der in Odessa gehenkte Chalturin der Lackirer, Minenleger und Zünder vom Winterpalast gewesen sei.

    #histoire #nihilisme #attentat

  • Out of sight, out of mind : EU planning to offshore asylum applications ?

    In a letter sent to EU heads of state last month, European Commission president #Ursula_von_der_Leyen named 2024 “a landmark year for EU migration and asylum policy,” but noted that the agreement on new legislation “is not the end.” She went on to refer to the possibility of “tackling asylum applications further from the EU external border,” describing it as an idea “which will certainly deserve our attention.”

    “Safe havens”

    The idea of offshoring asylum applications has come in and out of vogue in Europe over the last two decades. In the early 2000s, a number of states wanted camps established in Albania and Ukraine, with the Blair government’s “safe haven” proposals providing an inspiration to other governments in the EU.

    The idea has come back with a bang in the last few years, with the UK attempting to deport asylum-seekers to Rwanda (a plan now shelved), and EU governments noting their approval for similar schemes.

    Austria plays a key role in the externalisation of border and migration controls to the Balkans, and the country’s interior minister has called on the EU to introduce “asylum procedures in safe third countries,” referring to “a model that Denmark and Great Britain are also following.” Denmark adopted their own Rwanda plan, but that was suspended last year.

    “Innovative strategies”

    Now the idea has made it to the top of the EU’s political pyramid.

    “Many Member States are looking at innovative strategies to prevent irregular migration by tackling asylum applications further from the EU external border,” says von der Leyen’s letter (pdf).

    “There are ongoing reflections on ideas which will certainly deserve our attention when our next institutional cycle is under way,” it continues, suggesting that the intention is to get working on plans quickly from September onwards.

    The news comes just as almost 100 organisations, including Statewatch, have published a statement calling on EU institutions and member states to uphold the right to asylum in Europe, underlining that attempts to outsource asylum processing have caused “immeasurable human suffering and rights violations.”

    Von der Leyen goes on to indicate that the offshoring of asylum applications may be tacked onto existing migration control initiatives: “Building on experience with the emergency transit mechanisms or the 1:1, we can work upstream on migratory routes and ways of developing these models further.”

    The phrase “the 1:1” refers to the intended human trading scheme introduced by the 2016 EU-Turkey deal: “For every Syrian being returned to Turkey from Greek islands, another Syrian will be resettled from Turkey to the EU.” In a seven-year period, up to May 2023, fewer than 40,000 people were resettled under the scheme, while tens of thousands of people remained trapped in Greek camps awaiting their intended removal to Turkey.

    The current Commission president, who is soon likely to be elected for a second five-year term, goes on to say that the EU can “draw on the route-based approach being developed by UNHCR and IOM,” allowing the EU to “support the setting up of functioning national asylum systems in partner countries while strengthening our cooperation on returns to countries of origin.” In short: someone else should take care of the problem.

    These efforts will be bolstered by the new Asylum Procedure Regulation, says the letter, with the Commission considering “how to better work in synergy with future designated safe third countries.”

    “Hybrid attacks”

    The letter closes with a consideration of the use of so-called “hybrid attacks” by the EU’s geopolitical enemies.

    “When I was in Lappeenranta [in Finland] in April, it was clear that Russia’s actions at the border with Finland, or those of Belarus at the border with Poland, Latvia and Lithuania, are hybrid attacks aimed at undermining the security of our external borders, as well as that of the border regions and our citizens,” von der Leyen writes.

    The Commission president goes on to suggest that more legislation may be forthcoming on the topic, further reinforcing the security approach to migration, despite the EU having only just approved rules on the issue, where the term used is “instrumentalisation of migrants.”

    “We will therefore need to continue reflecting on strengthening the EU’s legal framework to provide for an appropriate response not only from a migration but also from a security perspective in line with the Treaties,” says the letter.

    The need for new legislation is also hinted at in the “strategic agenda” adopted by the European Council at the end of June, the same meeting to which von der Leyen’s letter was addressed.

    That document states the European Council’s intention to “find joint solutions to the security threat of instrumentalised migration.”

    As for the people targeted by all these initiatives, they are barely mentioned in the letter – but von der Leyen notes that the Commission is “conscious of the need… to enable durable solutions to be found for the migrants themselves.”

    It might be remarked, however, that “solutions” will likely only be considered “durable” to the EU if they are outside its territory.

    https://www.statewatch.org/news/2024/july/out-of-sight-out-of-mind-eu-planning-to-offshore-asylum-applications
    #lettre #migrations #asile #réfugiés #externalisation #frontières #safe_havens #ports_sûrs #Tony_Blair #Albanie #Rwanda #pays_tiers #pays_tiers_sûrs #Autriche #Balkans #route_des_Balkans #Danemark #innovations #accord_UE-Turquie #1:1 #IOM #OIM #HCR #hybrid_attacks #attaques_hybrides #géopolitique #Russie #Biélorussie #frontières_extérieures #instrumentalisation #menaces_sécuritaires

  • Il genocidio in #palestina non si ferma: Netanyahu criminale di guerra ignora la comunità internazionale.
    https://radioblackout.org/2024/05/il-genocidio-in-palestina-non-si-ferma-netanyahu-criminale-di-guerra-

    Nella Striscia di Gaza non esistono “zone sicure”. Ormai è evidente a tutti, seppur dovesse essere chiaro sin dall’inizio. La comunità internazionale, l’ONU, alcuni governi, Amnesty International e le organizzazioni umanitarie mondiali, stanno esponendosi per tentare di fermare i crimini di guerra, così riconosciuti anche dal procuratore della corte penale Karim Khan, portati avanti da […]

    #L'informazione_di_Blackout #attacco_israele #ONU #rafah
    https://cdn.radioblackout.org/wp-content/uploads/2024/05/Eliana-Riva-su-Rafah2024_05_30_2024.05.30-10.00.00-escopost.mp3

  • Montbéliard. Cérémonie polémique pour la capitale de la culture : « Ils peuvent me virer, je m’en fous », Hervée de Lafond persiste
    https://www.estrepublicain.fr/culture-loisirs/2024/03/18/suite-a-la-ceremonie-d-ouverture-polemique-hervee-de-lafond-persiste-

    Sous le feu des critiques depuis samedi soir, la maîtresse de cérémonie maintient ses propos et sa posture : « Les élus savaient très bien ce qu’ils faisaient en me confiant cette mission. On n’est pas chez Poutine. En France, on a le droit de se moquer gentiment du Premier ministre. »

    « On n’est pas chez Poutine. »
    #lol #on_est_pas_chez_poutine

    Franche-Comté. Cérémonie ratée pour Montbéliard, capitale française de la culture 2024 : « On passe pour des ploucs ! »
    https://www.estrepublicain.fr/culture-loisirs/2024/03/17/montbeliard-capitale-francaise-de-la-culture-2024-on-passe-pour-des-p

    Les déboires de la soirée inaugurale font grincer des dents en haut lieu comme dans le public. Quelles en seront les conséquences ? Alexandre Gauthier, vice-président de l’Agglo en charge de politique culturelle ne peut masquer sa déception.

    #cérémonie_ratée #déception #quelles_conséquences

    Les élus de Montbéliard bien embarrassés après l’accueil musclé réservé à Gabriel Attal
    https://www.huffingtonpost.fr/politique/article/les-elus-de-montbeliard-bien-embarrasses-apres-l-accueil-muscle-reser

    POLITIQUE - Visiblement, la série de boutades est très mal passée. Samedi, lors de l’ouverture à Montbéliard de la « Capitale de la culture » 2024, la maîtresse de cérémonie, la comédienne Hervée de Lafond, âgée de 80 ans, n’avait pas hésité à tutoyer Gabriel Attal sur scène.

    « Tu es venu en avion alors qu’il y a un TGV, tu te prends pour qui ? Pour le Premier ministre ? » , avait-elle lancé au Premier ministre, avant de pointer aussi l’absence de la ministre de la Culture Rachida Dati ou encore les 200 millions d’euros d’annulation de crédits pour le ministère de la Culture en 2024. « On m’avait dit que la soirée s’appelait “Joyeux Bazar”, je confirme », avait rétorqué tout sourire Gabriel Attal.

    Malgré tout, plusieurs élus du Pays de Montbéliard n’ont pas digéré l’attitude d’Hervée de Lafond lors de la cérémonie. Dans une lettre, le député du Doubs Nicolas Pacquot, la maire de Montbéliard Marie-Noëlle Biguinet et le vice-président en charge de la Culture à Pays de Montbéliard Agglomération présentent leurs « plus sincères excuses » au Premier ministre « pour le comportement inapproprié de Madame Hervée de Lafond », elle qui est l’une des trois commissaires artistiques de l’événement culturel.

    « Les réactions de déception et de mécontentement exprimées par nos concitoyens, suite à ce dérapage, soulignent avec force que les comportements grossiers à l’égard d’un premier ministre sont une atteinte à notre République. Ils ne peuvent être tolérés et ne relèvent en aucun cas de la liberté d’expression », écrivent-ils notamment.

    #accueil_musclé #liberté_d_expression #atteinte_à_notre_république

    Faire des blagues et tutoyer : accueil musclé

  • « L’immigration participe à la vitalité de l’économie américaine »
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2024/03/15/l-immigration-participe-de-la-vitalite-de-l-economie-americaine_6222194_3232

    « L’immigration participe à la vitalité de l’économie américaine »
    Hillel Rapoport, Economiste
    S’il y a consensus parmi les économistes pour constater le déficit de croissance de l’Europe par rapport aux Etats-Unis, les analyses divergent sur les facteurs à mettre en avant pour expliquer le creusement progressif d’un fossé économique qui s’élargit depuis maintenant trois décennies et ramène l’Europe, en termes relatifs, à sa position d’avant les « trente glorieuses ». Les facteurs conjoncturels récents – la guerre en Ukraine, la hausse des prix de l’énergie – ont creusé ce fossé de façon spectaculaire et permis une prise de conscience. Mais seuls des facteurs structurels peuvent expliquer l’aspect graduel et apparemment inexorable du déclin européen.
    Parmi ceux-ci, l’immigration est un facteur fondamental, étrangement absent du débat sur le « décrochage ». Pourtant, l’immigration participe à la vitalité de l’économie américaine d’un point de vue tant conjoncturel que structurel. En comparaison, l’immigration vers l’Europe, pourtant équivalente en volume, fait pâle figure. Pour l’expliquer, deux aspects paraissent déterminants : d’une part, la structure de l’immigration est beaucoup plus qualifiée aux Etats-Unis, ce qui permet d’alimenter en continu les sources de la croissance à long terme que sont l’innovation, l’entrepreneuriat et l’insertion dans l’économie globale (« L’immigration qualifiée, un visa pour la croissance », Emmanuelle Auriol et Hillel Rapoport, note du Conseil d’analyse économique n° 67, novembre 2021) ; et, d’autre part, l’immigration aux Etats-Unis réagit beaucoup plus à la conjoncture économique, à laquelle elle s’ajuste, permettant d’amortir les chocs conjoncturels.
    Pour l’essentiel, l’immigration vers l’Europe a une structure pyramidale, avec une base peu qualifiée assez large. Aux Etats-Unis, un tiers des immigrés sont diplômés du supérieur (soit la même proportion que parmi les Américains). Il faut dire que, pour les plus qualifiés, l’attractivité des Etats-Unis est exceptionnelle, donc difficile, voire impossible, à concurrencer. Cela tient au fait que le capital humain se caractérise par des « rendements croissants », qui font que celui-ci tend à s’agglomérer, à se concentrer là où il est déjà abondant : plus il y a d’ingénieurs ou de chercheurs quelque part, plus leur productivité – donc leur rémunération – est forte. Les immigrés de première génération représentent ainsi plus du tiers des inventeurs ou des créateurs d’entreprises, contre 15 % de la population active aux Etats-Unis. En France ou en Allemagne, pour une même part de 15 % de la population active, ils ne fournissent que 10 % des inventeurs et entrepreneurs, soit trois fois moins.
    Le « coussin » migratoire
    Par ailleurs, l’immigration vers les Etats-Unis est beaucoup plus sensible à la conjoncture économique : les immigrés (notamment mexicains) sont largement retournés chez eux lors de la grande récession de 2008… et massivement revenus lors du rebond post-Covid-19 et des pénuries de main-d’œuvre qui l’ont accompagné depuis lors. L’immigration joue donc un rôle de « coussin », qui permet d’amortir les chocs en phase de récession comme de surchauffe. Elle a ainsi contribué au soft landing (« atterrissage en douceur ») et, plus généralement, à la bonne santé actuelle de l’économie américaine (« How Immigrants Are Saving the Economy », Paul Krugman, New York Times, 13 avril 2023).
    Au risque de caricaturer, l’immigration vers l’Europe est aujourd’hui largement déterminée par les push factors dans les pays d’origine – conflits, guerres civiles, catastrophes naturelles, crises politiques et économiques –, qui poussent les personnes à partir et à se réfugier politiquement ou économiquement en Europe, au nom du droit humanitaire ou familial. Aux Etats-Unis, ce sont en revanche les pull factors, c’est-à-dire les « facteurs d’attractivité », qui dominent : la concentration et la forte rémunération du capital humain, la fluidité du marché du travail, la perception diffuse de l’espoir de participer au rêve américain. C’est affaire de degré plus que de nature, mais les faits sont là.
    Quelles sont, dès lors, les marges de manœuvre de l’Europe ? Elles sont étroites et passent inévitablement par une reconsidération du rôle de l’immigration dans la construction de l’Europe démographique, économique et sociale. Le déficit d’attractivité de l’Europe est certes en partie le produit d’une géographie et d’une histoire que l’on ne peut modifier. Mais il provient également, pour une bonne part, d’attitudes négatives et stéréotypées et de politiques frileuses dont on peut s’affranchir. Il s’agit de s’ouvrir à l’immigration de travail de façon plus large et moins subie, de s’engager plus résolument dans la compétition internationale pour attirer les talents, de réfléchir à la place à reconnaître aux immigrés des première et seconde générations dans l’économie, la culture et la société, et de leur proposer un futur et une citoyenneté partagés.

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