• Bangladesh – un appel au respect, à la mobilisation et à gagner des droits, à l’occasion de la journée historique de la rébellion des Santals

    Aujourd’hui, 30 juin, est le jour historique de la rébellion des Santals. Ce jour-là, en 1855, des milliers d’hommes et de femmes de la nation santale se sont soulevés contre le colonialisme britannique, l’exploitation des propriétaires terriens et des usuriers, sous la direction de Sidhu, Kanu, Chand et Bhairav.

    Cette rébellion était plus qu’un acte de résistance, c’était un sacrifice pour préserver la liberté, l’honneur et l’existence de leur propre peuple.

    Environ 25 000 hommes et femmes santals sont tombé.e.s en martyr.es lors de cette rébellion. Les forces britanniques et les propriétaires terriens les ont brutalement massacrés. Bien que les Britanniques aient réprimé cette rébellion, la lumière du sacrifice et de la lutte de la nation santale brille toujours dans l’histoire de tous les peuples opprimés.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2025/07/18/bangladesh-un-appel-au-respect-a-la-mobilisati

    #international #bangladesh

  • Horror und Humor : Graphic Novel „Die Balkanroute“ : Reem Helou hat ihre Flucht gezeichnet
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/horror-und-humor-graphic-novel-die-balkanroute-reem-helou-hat-ihre-fluc

    Cette Syrienne a dessinée son périple sur la route des Balkans. Information intéressante : suivant cet article les free-lance ne sont pas naturalisés. Les résidents qui ne sont pas riches ont besoin d’un emploi fixe pour y avoir droit.

    17.8.2025 von Annette Kögel - Die Syrerin Reem Helou, 39, ist 2015 mit zwei Freundinnen nach Berlin geflüchtet. Die Illustratorin will mit einer Startnext-Kampagne ihren Comic-Lebenstraum realisieren.

    Mitten im Albtraum duftet es nach Erdbeeren. Das Schlauchboot zwischen der Türkei und Lesbos ist voll Wasser, der Motor stockt, alle sitzen in Todesangst gedrängt. „Und dann musste ich schmunzeln“, erzählt Reem Helou. „Eine Freundin hatte, wie von den Schleppern verlangt, Gepäck abgeworfen, aber nicht ihre Bodylotion.“ Lächeln gegen Panik und Erstarrung, laut Trauma-Psychologen ein Segen.

    In der Graphic Novel, an der die gebürtige Syrerin Reem Helou seit acht Jahren parallel zum Alltag in Berlin arbeitet, finden sich viele dieser absurd wirkenden Szenen zwischen Heulen und Humor. Die heute 39-jährige Bühnenbildnerin und Illustratorin nimmt ihre Leserschaft mit auf den Roadtrip dreier Frauen zwischen Leben und Tod, inmitten vieler junger Männer und Familien. Für die in Mitte wohnende Künstlerin aus Damaskus gab es 2015 keine andere Option als die Flucht vor allen „nur denkbaren Arten von Ungerechtigkeit und Tod“. Sogar der Bewacher eines Checkpoints in Syrien ist da neidisch, sieht man auf einem Bild: „Steck uns doch mit in die Tasche. Ich würd gerne mal Borussia Dortmund live erleben.“

    Nicht sympathisch, aber man ist von ihm abhängig: Schlepper in der Türkei, 2015. L Bild Reem Helou

    Entweder wir brechen in Tränen aus, oder wir machen uns über dieses verdammte Schicksal lustig .
    Reem Helou, Illustratorin, Bühnenbildnerin und Master of Fine Arts

    Dass sie ihre Geschichte voller Tragik und Chaos, Hoffnung und unerwartet komischen Momenten erzählt, „darüber sind viele Deutsche erstmal verwundert, die Balkanroute ist für sie allein mit Leid und Tod verknüpft“, erzählt Reem Helou. „Wir hatten zwei Möglichkeiten, mit dem zermürbenden Druck umzugehen: entweder, wir brechen in Tränen aus, oder wir suchen in unserer Fantasie und unserer Seele nach etwas, um uns über dieses verdammte Schicksal lustig zu machen und weiterzugehen.“

    Fast 1000 Zeichnungen. Reem Helou, 39, aus Berlin-Mitte, hat eine Startnext-Kampagne für ihr Graphic-Novel-Projekt organisiert. Foto Reem Helou

    Reem, Sarah und Dana wurden, wie vielen Flüchtlingen, wohl gefälschte serbische, kroatische, französische und deutsche Personalausweise und Pässe präsentiert. Sie fragten sich: Warum entscheidet nur eine Plastikkarte darüber, ob ich als Mensch unter Bomben oder im Frieden leben darf? Helou floh 25 lange Tage und 25 Nächte, davon viel zu Fuß. Der letzte geliebte Verwandte, von dem sie sich verabschiedet, ist am 24. September 2015 ihr kleiner Bruder. Ankunft im neuen Leben in Berlin: 17. Oktober 2015, 2.30 Uhr.
    Ihre Schwester überlebte Israels Angriff auf Damaskus durch Glück

    Ihre Schwester, die in Damaskus lebt und in einem Gebäude gleich neben dem Verteidigungsministerium arbeitet, hat die israelischen Bombenangriffe am Mittwoch, 16. Juli 2025, nur dadurch überlebt, dass sie an diesem Tag krank war und nicht zur Arbeit konnte.

    Alles mit Fotos und Google-Maps-Screenshots zu dokumentieren, gab der Künstlerin Halt. „Auch, wenn wir auf den letzten Etappen fast bewusstlos waren vor Müdigkeit und Erschöpfung.“

    Für die finale Realisation der Doku des Frauen-Roadtrips in die Freiheit, die Graphic Novel „Die Balkanroute“, fehlen aktuell rund 2200 Euro. Bis zum 31. Juli läuft eine Spendenkampagne auf der Online-Plattform Startnext, um Geld für die Übersetzung, digitale Bearbeitung, Druck und Versand zu sammeln. Vielleicht finde sich mittelfristig ein Verlag.

    Grüße an „Mama Merkel“. Auszug aus der Graphic Novel „Die Balkanroute“ von Reem Helou. Foto Reem Helou

    Erstes Material für ihre künstlerische Arbeit konnte die Frau mit dem wachen Blick und dem warmen Lächeln dank eines Stipendiums der Cultural Ressource Foundation kaufen. „Mich haben einige Menschen ehrenamtlich unterstützt, auch professionelle Texter und Dramaturgen, etwa bei der Übersetzung.“ Das Buch wird es zuerst auf Deutsch geben; später auf Englisch und Arabisch.
    In Potsdam den „Master of Fine Arts“ an der Film-Uni gemacht

    Deutsch zu lernen, sei schwer. Und doch hat sie 2023 ihren Master of Fine Arts an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam mit „sehr gut“ abgeschlossen. Die Uni unterstützte sie auch bei dem Comic-Vorhaben. In der Masterarbeit im Fachbereich Szenografie mit Studienschwerpunkt Production Design heißt es, dass die meisten Menschen nicht verstehen, „was es bedeutet, seine Familie, sein Land, seine Freunde zu verlassen und sich der Gefahr auszusetzen, sogar sein Leben zu riskieren, um aus der Hölle herauszukommen“. Man ahnt es beim Blick auf die Bilder.

    Nach Deutschland für Fußball: Selbst der syrische Checkpoint-Kontrolleur würde gern mit. Foto Reem Helou

    Im vorigen Leben, in Syrien, hat Helou als Kostüm- und Szenenbildnerin gearbeitet, an Buchprojekten und Zeitschriften für Kinder mitgewirkt, wie von 2008 an für das „Osama’s Children’s Magazine“ vom Kulturministerium der Assad-Regierung in Damaskus. „Man konnte nicht mit mehr Einnahmen rechnen als Zigaretten für zwei Wochen kosten, egal wie berühmt oder hochrangig ein Zeichner war“, erzählt sie.

    Dank des guten Verhältnisses zur Chefredakteurin ließ ihr diese beim Zeichnen, Gestalten und der Wahl der Technik ihrer Comics freie Hand. „Bei meiner Arbeit als Bühnenbilderin hatte ich solche Freiheiten nicht. Viele Dinge waren nicht verhandelbar, wie die künstlerische Vision des Regisseurs oder die Anzahl der, auch berühmten, Schauspieler.“ Das Theater sicherte den größten Teil des Einkommens, als Illustratorin fand sie ein Ventil.

    Die drei jungen Frauen aus der Graphic Novel „Die Balkanroute“ werden mit dem Stift zum Comic-Leben erweckt. Foto Reem Helou

    Themen wie Politik und illegale Einwanderung werden in „Die Balkanroute“ bewusst über Haupt- und Nebenfiguren transportiert. Und dann gibt es die ganz menschlichen Details. Als sie hinterm Busch austrat, nachts am Strand in der Türkei, erschrak sie sich zu Tode. Die Geräusche, kein Monster, ein Kind. Aber die Schlepper waren Monster, sie hatten Waffen, sie belästigten die Frauen sexuell, einer bot mit offenem Hosenschlitz günstigere Preise an. Dana, Sarah und Reem sind solchen Situationen todesmutig entkommen.

    Hoffen auf eine feste Stelle

    „Wenn Frauen die Welt regieren würden, gäbe es weniger Gewalt und Krieg“, ist Helou überzeugt. Aktuell denkt sie über eine Action-Serie, einen Film oder ein Theaterstück nach, über verrückte und ungewöhnliche Lebenswege syrischer Frauen in Berlin, die sie kennt, und deren Storys entgegen allen Klischees noch niemand gehört hat. Gern würde sie eine Tätigkeit bei Film, TV oder Fernsehen als feste Mitarbeiterin finden; als Freie, wie in der Branche üblich, hat sie auch nach Jahren noch keinen Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch auch mit diesem Status will sie endgültig im neuen Leben in Berlin ankommen.


    „Die Balkanroute“ soll erst auf Deutsch, dann auf Arabisch und Englisch erscheinen. Foto Reem Helou

    Und jetzt die Graphic Novel beenden. „Die Farben für den Himmel entsprechen dem Gefühl für den Ort darunter.“ Vom matten Ocker Damaskus’ über hellbblauem UN-Zelt-Himmel in Osteuropa bis Grau Berlins. Das Buch liest sich wie im Arabischen, und bei Mangas, aus hiesiger Sicht verkehrt herum, von hinten nach vorne und von rechts nach links. Alles spiegelverkehrt umzustellen hat sie versucht, aber das sah nicht gut aus. „Außerdem ging auch die Strecke von Osten nach Westen, von rechts nach links“, fügt Helou hinzu. Durch die Geschichte führt ein auktorialer, also allwissender Erzähler, „meine innere Stimme“.

    Sie weiß auch von „Mord und Tod in all seinen seltsamen und unfassbaren Formen“ in Syrien. Der Film von Rainer Werner Fassbinder, „Angst essen Seele auf“, auch das kenne sie.

    Diese „Concept Art“ von Reem Helou heißt „Ship X and the Fox 2020“. Das Schiff symbolisiert die Menschheit, die verhärtet, und kein Mitgefühl mehr kennt. Foto Reem Helou

    Auf der Balkanroute schützte Helou das kostbare Alleskönner-Smartphone mit Frischhaltefolie und Einmalhandschuhen vor dem Salzwasser des Mittelmeeres. Die Schuhe noch triefend, zog sie sich in einer Hotelanlage in Griechenland um, erhobenen Hauptes, als wäre sie eine Touristin. Urlauber halfen oft, reichten Wasser oder Essen an, geschockt auch von den erstarrten oder weinenden Kindern am Strand.


    Reem Helou aus Syrien auf ihrer Flucht über die Balkanroute 2015. Hier vor einer Touristenanlage auf Lesbos, Griechenland. Heute lebt die Künstlerin in Berlin. Sie arbeitet an der Fertigstellung ihrer Graphic Novel „Die Balkanroute“.Foto privat

    In Berlin fühlt sie sich manchmal niedergeschlagen, die Absagen nach Bewerbungen. Oder wegen Arbeitsbedingungen für Freie beim Film, als sie mal in einem riesigen Gebäude mutterseelenallein ein Modell bauen musste, oder Möbel schleppen. Aber: Sie hat schon ganz anderes geschafft.

    #Berlin #Syrie #bande_dessinée

  • Appel urgent (Bangladesh) : Soutenez les victimes des inondations à Feni –
    Votre aide est nécessaire IMMÉDIATEMENT !

    Les inondations soudaines qui ont frappé début juillet ont causé des ravages considérables dans les communautés de Fulgazi, Parshuram et Chhagalnaiya Upazilas, laissant derrière elles un paysage dévasté.

    Chers amis, fidèles donatrices et donateurs et à toutes les personnes de bonne volonté,

    Au moment où vous lisez ces lignes, des milliers de familles du district de Feni, au Bangladesh, luttent désespérément pour leur survie. Les inondations soudaines qui ont frappé début juillet ont ravagé les communautés de Fulgazi, Parshuram et Chhagalnaiya Upazilas, laissant derrière elles un paysage dévasté.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2024/08/27/bangladesh-un-appel-urgent-pour-les-victimes-des-inondations/#comment-67987

    #international #bangladesh

  • François Besse, un flamboyant rebelle si discret
    https://lundi.am/Francois-Besse-un-flamboyant-rebelle-si-discret

    Bandit d’honneur, Robin des Bois moderne, nouvel Arsène Lupin, ennemi public n°1 français, Roi de la cavale, Lieutenant de Mesrine, les surnoms et superlatifs n’ont pas manqué pour qualifier François Besse au parcours unique dans le grand #banditisme. S’il fait partie des hors-la-loi les plus célèbres du XXe siècle, son parcours, tel qu’il est généralement relaté, se cantonne bien souvent à certains moments marquants et laisse de côté ses #révoltes, ses inspirations et ses aspirations libertaires, ses combats contre les #QHS, sa solidarité avec les prisonniers en lutte, sa haine de la société et de ses injustices. C’est tout un versant politique implicitement présent ou explicitement revendiqué qui est oublié. Or, c’est celui-ci qui donne tout son sens et une dimension à ses incroyables exploits, lorsqu’il a maintes fois défié la police, l’État et les banques.

    ce que ne dit sans doute pas l’article, variante autour de la reconnaissance particulière due à qui prend les armes pour prendre l’argent là où il est (où il était), que ce soit en prison, parmi les policiers, ou dans la société, c’est que le braquage de banques, des vols à main armée et non des cambriolages, fut une pratique de masse dans les années 70.
    en raison des mesures de protection comme de la spécialisation de sections policières, le phénomène commence décroître durant les années 80, pour ensuite quasiment s’éteindre, laissant place à des vols à main armée en supérettes, stations service, etc. quand ce n’est pas hors des circuits légaux les mieux protégés où de l’argent liquide circule (drogue, mode, spectacle, travail et commerce au noir, ...), cf. le Omar de Wire, bien ultérieur à ces attaques de banques (qui raréfiées se sont muées en des opérations plus militarisées encore sur des transports de fonds).

    c’est aussi l’époque d’un mot d’ordre oublié qui a alors cours dans l’Europe de l’après-68 : "jamais plus sans fusil"

    #beau_comme_une_barricade #argent #cash #braquage #prisons

  • Noëlle Besse, une illustre bandite pourtant inconnue
    https://stuut.info/Noelle-Besse-une-illustre-bandite-pourtant-inconnue-7381

    Une grande partie de l’existence de Noëlle Besse est faite d’évasions, de cambriolages, de lutte dans les #prisons et de solidarité. Pourtant, elle est bien moins connue que son frère, François Besse, gangster français légendaire. Paradoxalement, elle incarne à la fois la femme qui va aider, soigner et suivre sans faillir les hommes de sa vie, et celle qui va bousculer les codes de l’illégalisme à la recherche d’une liberté totale en assumant ses choix et son indépendance. De ses cavales à ses réflexions féministes dans le monde misogyne du #banditisme, de son soutien indéfectible à son frère jusqu’au fait que sa fille ait passé les premières années de sa vie en taule avec elle, la vie de Noëlle Besse vaut la peine d’être connue et reconnue, à la hauteur du courage qu’il a fallu pour la mener. La voici racontée.

    [...]

    Noëlle est ramenée au mitard. Elle ne mange plus, ne parle plus, n’est plus capable de voir son avocat. Les autres femmes de la prison chantent dans la cour « Le Pénitencier », la chanson préférée de Noëlle, dont il existe d’ailleurs un enregistrement de François et de Mesrine en cavale l’interprétant. Malgré les menaces de privation de promenade, les prisonnières continuent le raffut jusqu’à être enfermées dans leur cellule. Quasi-inconsciente, Noëlle est hospitalisée en urgence puis traînée de nouveau au mitard pour finir sa peine. À la sortie de ce régime spécial, elle reçoit une vingtaine de lettres d’autres détenues, qui, avec franchise et force, la motivent et l’aident à remonter la pente.

    https://www.youtube.com/watch?v=Jfu8xDeb6no

    #féminisme #blouson_noir

  • Reise eines Zwannis: Diese Geräte tracken deine Geldscheine
    https://netzpolitik.org/2025/reise-eines-zwannis-diese-geraete-tracken-deine-geldscheine/#netzpolitik-pw

    09.07.2025 von Martin Schwarzbeck, Marc Lagies - Immer wieder lesen Maschinen die Seriennummern unserer Banknoten aus. Für diese Recherche begleiten wir einen Zwanzig-Euro-Schein durch den Bargeldkreislauf und sehen, wie das Tracking zunehmend anonyme Zahlungen gefährdet.

    Der Protagonist dieser Geschichte ist als „Zwanni“ bekannt. Es ist ein 20-Euro-Schein, der ein bewegtes Leben vor sich hat. Sehr viele Menschen werden ihn berühren, ihn mal mehr, mal weniger wertschätzen. Er wird immer wieder vereinzelt und gebündelt, von Automaten eingezogen, von bewaffnetem Sicherheitspersonal herumgetragen und in gepanzerten Transportern chauffiert, von Maschinen in rasender Geschwindigkeit geprüft, gezählt und verbucht und von anderen Automaten wieder ausgespuckt. Bald wird er Falten bekommen und eine Ecke wird eingeknickt sein.

    Zwanni ist einzigartig. Nicht nur wegen der Verschmutzungen, Falten und Fingerabdrücke, die er sich zuziehen wird, oder wegen seiner spezifischen Faserstruktur. Sondern vor allem wegen des Schriftzugs, den er in sattschwarzen Lettern auf seinem Rücken trägt. WA0453338776 steht dort in der rechten oberen Ecke.

    Mit dieser Nummer hinterlässt Zwanni eine Datenspur, die ihn sichtbar macht wie der Schweif eines Kometen. Sie verknüpft Zwannis Besitzer*innen miteinander und erlaubt Rückschlüsse auf ihre Vorlieben und Bedürfnisse. Wer der Datenspur folgt, lernt, wer mit Zwanni wo gezahlt hat – und wofür. Daraus lassen sich mitunter intime Details ablesen, beispielsweise wer an welche politische Organisation gespendet hat oder woher die Geldscheine bei einer Dealerin oder einem Sexarbeiter kommen. Seine Seriennummer macht Zwanni zu einem nützlichen Helfer für Polizist*innen und Staatsanwält*innen. Und zu einem Überwachungsinstrument.

    Im Vergleich zu digitalen Zahlungen gewährt Bargeld einen weit umfassenderen Datenschutz. 80 Prozent der Deutschen halten das für eine wichtige Eigenschaft. Doch diese gefühlte Anonymität ist in Gefahr.

    Zunehmend werden Menschen, die hinter Schaltern, Kassen und Theken arbeiten, durch Automaten ersetzt. Und die können mit optischer Zeichenerkennung Ziffern und Buchstaben lesen. Immer mehr Geräte erkennen immer zuverlässiger Banknoten-Seriennummern. Und je engmaschiger dieses Bargeld-Tracking-Netz geknüpft wird, desto leichter lassen sich Muster aufdecken, die sich Gruppen und Personen zuordnen lassen. Desto klarer kann Zwannis Weg Beziehungen und Interessen seiner Besitzer*innen beschreiben.

    Es ist eine Überwachungs-Infrastruktur im Aufbau. Sie ist noch nicht lückenlos und auch noch nicht scharfgestellt. Es gibt aktuell keine Datenbank, in der alle Bewegungen unserer Banknoten samt ihrer zwischenzeitlichen Besitzer*innen verzeichnet sind. Aber auf seinen verschlungenen Wegen vom Druck bis zum Schredder wird Zwannis Seriennummer schon jetzt an einer Vielzahl von Positionen erfasst. Weltweit und auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, die erfassten Seriennummern zu verknüpfen. Zwannis Rundreise durch den Bargeldkreislauf zeigt, wie umfassend die Vernetzung dieser Informationen Bargeld deanonymisieren kann.
    Follow the Zwanni

    Zwanni ist ein gebürtiger Leipziger. Er wurde dort von Giesecke+Devrient (G+D) hergestellt, das zeigt der erste Buchstabe seiner Seriennummer. Das Familienunternehmen druckt seit 1854 deutsches Geld. Zuerst für deutsche Kleinstaaten, dann fürs Kaiserreich, für die Weimarer Republik, die Nazis, für Westdeutschland und die wiedervereinigte Bundesrepublik. In Deutschland drucken ausschließlich G+D und die Bundesdruckerei Euro-Banknoten.

    G+D druckt nicht nur Geld. Das Unternehmen ist auch zentral in der deutschen Sicherheitsarchitektur. Es sichert Regierungs-, Behörden- und Militärkommunikation, stellt Infrastruktur für Zutrittskontrollen zu Hochsicherheitsbereichen her und die Geräte für Überwachungschnittstellen bei Internetdienstleistern, außerdem SIM- und Krankenkassenkarten. Es arbeitet über Tochterfirmen mit über 100 Zentralbanken zusammen, darunter die chinesische. Es stattet die Banken unter anderem mit Maschinen aus, die Geldscheine prüfen und sortieren – und ihre Seriennummern lesen können.

    Die Schöpfer von Zwanni sind sozusagen Helikopter-Eltern. G+D spielt eine wichtige Rolle bei der Verfolgung von Bargeld. Die G+D-Software „Compass Banknote Intelligence“ vernetzt Geldtransportunternehmen und Banken, mit dem Ziel, den Weg unserer Scheine umfassend transparent zu machen. Bei der Deutschen Bundesbank läuft das System gerade im Testbetrieb.

    In einem Joint Venture mit dem Geldautomatenhersteller Diebold Nixdorf (DN), genannt CI Tech Sensors, entwickelt G+D zudem Sensoren, die Seriennummern lesen können. CI Tech Sensors hält auch ein Patent über die Verknüpfung von Banknoten-Informationen mit persönlichen Daten der einzahlenden Person.
    Etappe 1: Zwanni kommt zur Welt

    Wann genau Zwanni gedruckt wurde, das wissen nur G+D und die Bundesbank. G+D zeichne die gedruckten Seriennummern auf, sagt Alfred Schmidt im Gespräch mit netzpolitik.org. Er war bis 2018 Produktmanager für Banknotenbearbeitungssysteme bei G+D. Die Nummern würden fortlaufend gedruckt, jede Seriennummer nur ein Mal verwendet.

    Von der Druckerei geht es für Zwanni zuerst zur Bundesbank. Die bekommt von G+D auch die erste und die letzte verwendete Seriennummer des Druckauftrags mitgeteilt, so die Behörde auf Anfrage. Aufgezeichnet wird auch, in welche Bundesbank-Filiale Zwanni mit seinen frisch gedruckten Geschwistern wandert: „Bei der Auslieferung von neu produzierten Banknoten lassen sich den jeweiligen Auslieferungseinheiten spezifische Seriennummern zuordnen“, schreibt die Bundesbank.

    Danach gibt es jedoch eine Lücke in Zwannis Datenspur: Nach eigenen Angaben zeichnet die Bundesbank keine Seriennummern auf, wenn Scheine die Filialen verlassen.
    Etappe 2: Zwanni reist ins Cash-Center

    Ein Geldtransportunternehmen holt Zwanni bei der Bundesbank ab und bringt ihn in eines seiner Cash-Center. Das ist ein Gebäude, in dem Maschinen Geld sortieren und prüfen. Wahrscheinlich heißt das Unternehmen Prosegur, Ziemann oder Loomis. Denn diese drei Geldtransportunternehmen teilen sich den deutschen Markt. Allein Marktführer Prosegur transportiert täglich 500 Millionen Euro durch die Republik und betreibt 20 Cash-Center in Deutschland.
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    Das Transportunternehmen packt Zwanni im Cash-Center in eine Geldautomatenkassette. Moderne Banknotenzähl- und -bearbeitungsgeräte erfassen dabei seine Seriennummer. Bargeld-Experte Alfred Schmidt sagt: „Maschinen, die Seriennummern lesen können, werden inzwischen flächendeckend eingesetzt.“ Mindestens eines der Unternehmen speichert die erfassten Seriennummern auch. Es gibt sie an ein Start-up weiter, das diese Daten sammelt und für Sicherheitsbehörden auswertet. Mehr darüber berichten wir im anderen Teil dieser Recherche.
    Etappe 3: Zwanni landet im Geldautomaten

    Ein bewaffneter Bargeldlieferant fährt die Geldkassette, in der auch Zwanni steckt, zu einem der locker 50.000 Geldautomaten in Deutschland und steckt sie hinein. Mit einiger Wahrscheinlichkeit lässt sich auch diese Etappe von Zwanni nachverfolgen. Das legt eine Aussage des BKA gegenüber netzpolitik.org nahe. Demnach seien Seriennummern zur Aufklärung von physischen Angriffen auf Geldautomaten relevant. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die eingelagerten Seriennummern in mindestens einigen Fällen vorliegen.

    An dieser Stelle von Zwannis Reise zeigt sich ein potenzielles Datenschutz-Problem. Denn der Geldautomat ist ein vulnerabler Punkt des Bargeldkreislaufs. Hier kann ein Schein theoretisch mit dem Konto verknüpft werden, von dem das Geld ausgezahlt wird. Das bestätigt die Polizei Niedersachsen auf Anfrage. Demnach ist es beispielsweise vorstellbar, dass die Polizei „in geeigneten Konstellationen/im konkreten Einzelfall“ Banken anweist, die Seriennummern von Banknoten aufzuzeichnen, die sie an eine bestimmte Person ausgibt.

    Die Technologie dafür gibt es bereits seit vielen Jahren. Das Unternehmen Wincor Nixdorf, heute: Diebold Nixdorf (DN), hat bereits 2010 eine Geldkassette für Geldautomaten vorgestellt, die Seriennnummern der Scheine darin aufzeichnet. Die Kassette loggt auch, wann und wo auf die Scheine zugegriffen wird, und schickt die Daten an einen Server. DN schreibt auf Anfrage: „Jegliche Implementierung, Speicherung und Weiterverwendung der Banknoten-Seriennummern liegt im Ermessen des jeweiligen Finanzinstituts und muss den lokalen gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.“
    Zwanni unter Verdacht

    Wir wissen also nicht, ob der Geldautomat Zwannis Seriennummer erfasst und mit dem Konto seines neuen Besitzers verknüpft. Das kann passieren, muss aber nicht. Es gibt aber einen Fall, in dem die Seriennummern von Geldscheinen immer mit Kontonummern verknüpft werden: bei Falschgeldverdacht.

    Aus einem Beschluss der Europäischen Zentralbank von 2010 geht hervor, dass Bankautomaten, die Bargeld annehmen, fälschungsverdächtige Banknoten einem Kontoinhaber zuordnen können müssen. Wenn beispielsweise ein Ein- und Auszahlungsautomat, auch Cash-Recycler genannt, einen Schein nicht sicher als echt identifizieren kann, legt der Automat diesen Schein in einem Extrafach zur erneuten Prüfung ab und es geht ein Bericht mit der Seriennummer des Scheins und der Kontonummer zur versuchten Einzahlung an die Polizei. Ein solcher Bericht ist auch Pflicht, wenn Geldtransportunternehmen oder die Bundesbank Falschgeld finden.

    Cash-Recycler gelten in der Branche als Zukunftstechnologie. Denn wenn die Geräte nicht nur Geld ausgeben, sondern auch annehmen können, muss man sie nicht ständig nachfüllen. Das spart Kosten für Geldtransporte. Und die Bundesbank schreibt: Einige Cash-Recycler können selbstständig Seriennummern lesen und speichern.

    Die Seriennummererfassung im Cash-Recycler sei allerdings nicht dauerhaft scharf gestellt, schreibt der Bankautomatenhersteller Diebold-Nixdorf auf netzpolitik.org-Anfrage. Diese Funktion werde nur „auf Anfrage des betreffenden Finanzinstituts und/oder der entsprechenden Strafverfolgungsbehörde eingesetzt.“ Auf Wunsch könne das Gerät sogar gezielt Seriennummern anhand von Listen suchen.

    Technisch möglich wäre also Bargeld-Tracking am Automaten. Welche Anbieter reizen das aus? Die Betreiber zeigen sich auf netzpolitik.org-Anfrage mäßig transparent. Die Deutsche Bank antwortet nur ausweichend auf eine von 17 Fragen: „Sofern im Rahmen von Cash-Recyling Banknoten wieder an den Kunden ausgegeben werden, stellt die Deutsche Bank sicher, dass diese vollständig geprüft werden.“

    Sparkasse und Commerzbank antworten gar nicht. Die GLS Bank verweist an die Reisebank, die ihre Einzahlungsautomaten betreut. Die Reisebank schreibt, sie habe kein Bestreben, Sicherheitsvorkehrungen offenzulegen. Die DZ Bank verweist an den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, der wiederum an die Deutsche Kreditwirtschaft.

    Dieser Zusammenschluss verschiedener Bankenverbände antwortet: „Bei falsch-verdächtigen Banknoten werden Informationen zur Banknote ausschließlich temporär auf dem Gerät gespeichert. Eine Übermittlung dieser Daten erfolgt nicht. Sie dienen dem Kreditinstitut ausschließlich zur Rückverfolgung eines Einzahlvorgangs bei Falschgeldverdacht.“

    Außerdem schreibt die Deutsche Kreditwirtschaft: „Es findet keine allgemeine, institutsübergreifende Erfassung der Seriennummern von Banknoten statt.“ Offen bleibt damit, inwiefern Seriennummern innerhalb einzelner Institute getrackt werden.
    Etappe 4: Zwanni darf ins Portemonnaie

    Für diesen Moment war Zwanni bestimmt, seit er bedruckt wurde: Ein Mensch befreit ihn aus dem Bankautomaten und steckt ihn ins Portemonnaie zu ein paar anderen Scheinen, die schon länger im Umlauf sind.

    Ab hier könnte sich Zwannis Datenspur verlieren. Er könnte in einem Sparschwein landen und dort für viele Jahre untertauchen. Oder sein Schicksal führt ihn an einen der zahlreichen weiteren Orte, wo Seriennummern erfasst werden können. In ein Casino? In die Wohnung eines Kokain-Dealers, der bei einer Razzia auffliegt? In einen Fahrkartenautomaten, im Austausch gegen ein Ticket nach Pullach? Einen Parkautomaten, der ihn mit einem Auto-Kennzeichen verknüpfen kann? Einen Glücksspiel- oder einen Zigarettenautomaten, der auch den Personalausweis scannt? Die Selbstbedienungskasse eines videoüberwachten Supermarktes?
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    Mit stetig wachsender Wahrscheinlichkeit landet Zwanni früher oder später wieder in einer Maschine, die seine Seriennummer liest. Neben CI Tech Components baut beispielsweise auch Japan Cash Machine (JCM) Banknotenmodule, die Seriennummern erfassen. JCM bietet auch eine Software an, die den Geldbestand in Automaten zentral überwachen kann.

    Wie verbreitet Bargeld-Tracking jetzt schon ist, zeigt ein Beispiel aus Berlin. Dort erfasst sogar ein Automaten-Späti die Seriennummern – also ein kleiner Laden, wo man an Automaten Snacks und Getränke ziehen kann. Der Betreiber schreibt netzpolitik.org, das Tracking sei nötig für „bestimmte Compliance-Anforderungen“. Mehr noch: Seine Automaten seien in einer Cloud vernetzt, so dass sich beispielsweise Umsätze und Füllstände aus der Ferne abrufen lassen.
    Etappe 5: Zwanni wird schon wieder chauffiert

    Stellen wir uns vor, dass Zwannis Besitzer ihn im Supermarkt gegen seinen Wocheneinkauf eintauscht. Inmitten eines ganzen Stapels mehr oder weniger abgegriffener Zwanziger landet Zwanni in der Supermarktkasse. Wenn er nicht sogleich wieder als Wechselgeld herausgegeben wird, kommt er nach Feierabend der kassierenden Person in einen Beutel. Zum Marktschluss wird dieser von einem Geldtransportunternehmen abgeholt. Vielleicht ja sogar dem gleichen, das Zwanni schon von der Bundesbank zum Geldautomaten gebracht hat.

    Die Transportunternehmen sind zentrale Punkte im Bargeldkreislauf. Immer wieder kommen die Scheine bei ihnen vorbei. Und auch diesmal geht es für Zwanni wieder in ein Cash-Center und er durchläuft eine Maschine, die seine Seriennummer erfassen kann. Bei der Banknotenbearbeitung wird das Geld jeder einzahlenden Institution getrennt geprüft und gutgeschrieben. Die Trennung erfolgt beispielsweise durch „Headerkarten“. Die Geldtransportunternehmen können somit erfasste Seriennummern teils sogar einzelnen Kassenschichten zuordnen.

    Aber tun sie das auch? Die Geldtransportunternehmen Ziemann und Loomis haben auf Fragen von netzpolitik.org nicht geantwortet, ebenso die Bundesvereinigung deutscher Geld- und Wertdienste. Marktführer Prosegur lässt über eine PR-Agentur antworten: „Seriennummern sind nicht im Dienstleistungs-Fokus von Prosegur. Natürlich verfügen unsere Einzahllösungen über entsprechende Schutz- und Prüfmaßnahmen, zu denen wir uns aus Sicherheitsgründen nicht äußern.“
    Etappe 6: Zwanni kommt zurück zur Bundesbank

    Es ist wahrscheinlich, dass Zwanni die Etappen Geldautomat, Portemonnaie, Kasse, Geldtransporter mehrfach durchläuft. Aber im Schnitt 1,45 Mal pro Jahr bringen die Transportunternehmen eine Banknote wieder zurück zur Deutschen Bundesbank, um sie auf eigene Rechnung oder im Namen von Geschäftsbanken und Unternehmen einzuzahlen. Auch Zwanni ist eines Tages dabei.

    Dort wird er abermals maschinell gescannt und sortiert. Die Bundesbank nutzt dafür Maschinen vom Typ BPS M7 vom Hersteller G+D. Auch diese Geräte können Zwannis Seriennummer lesen.

    Alfred Schmidt sagt: „Die Seriennummerlesung fällt einfach an, sie ist zunächst in den Daten vorhanden. Und es ist ein- und abschaltbar, ob die Nummer gespeichert wird. Es ist kein Aufwand, die Daten zu speichern und für eine gewisse Zeit vorzuhalten.“

    Die Geräte können sogar im Strom der einlaufenden Scheine nach bestimmten Seriennummern suchen. Der Hersteller bietet eine Fernwartungssoftware an, mit der sich Seriennummer-Suchlisten unkompliziert in der Maschinenflotte aktualisieren lassen. Mit einem solchen Alarmsystem ließe sich ausmachen, in welchem Laden in welcher Stadt ein gesuchter Schein ausgegeben wurde – also wo sich beispielsweise ein gesuchter Erpresser aufhält.

    Wenn Zwanni also irgendwo auf seiner Reise nicht in guten Händen war und ins Visier von Ermittlungsbehörden geriet, könnte er jetzt auffliegen. Aber die Bundesbank nutzt diese Technologie nach eigenen Angaben nicht. Die Behörde schreibt: „Zwar bietet der Hersteller diese Funktionalität tatsächlich an, jedoch findet ein solches Listenverfahren bei uns aus grundsätzlichen Erwägungen keine Anwendung.“ Ein umfassendes Bargeld-Tracking sei zudem zu teuer für den erwartbaren Nutzen, schreibt die Bundesbank auf Anfrage.
    Abschied von Zwanni

    In gewissen Fällen erfasst die Bundesbank durchaus Banknoten-Seriennummern. Zum Beispiel wenn sie die Lebensdauer von Scheinen untersucht. Dabei geht es laut Bundesbank nur um spezifisch abgegrenzte Banknotengruppen. Die würden beispielsweise mit anderen Farben oder Lacken bedruckt, um zu testen, ob sie so widerstandsfähiger gegen Defekte oder Verschmutzungen werden. Wäre Zwanni also ein solcher Spezialschein mit ungewöhnlicher Lackierung, dann würde die Bundesbank ihn tracken. Das ist er aber nicht. Zwanni ist ein ganz gewöhnlicher Zwanziger.

    Zwannis zweiter Besuch bei der Bundesbank entscheidet maßgeblich über seine Zukunft. Die Bundesbank prüft, ob die gebrauchten Banknoten noch hübsch genug sind, um ihnen eine erneute Reise durch den Kreislauf zuzutrauen. Falls nicht, landen sie im Schredder – laut Bundesbank ohne Erfassung der Seriennummern.

    Es wäre allzu traurig, Zwannis Geschichte jetzt schon im Schredder enden zu lassen. Druckfrisch ist er nicht mehr, seine Falten sind nicht zu übersehen und wie vorausgesagt, war zwischenzeitlich eine Ecke geknickt, aber er tut’s noch. Als Banknote in umlauffähigem Zustand kommt Zwanni also wieder in den Umlauf – und wird schon wieder von einem Geldtransportunternehmen gescannt.

    In einem weiteren Teil dieser Recherche zu Bargeld-Tracking steht, wer versucht, die Informationen über Zwannis Leben zusammenzuführen. Und wie Sicherheitsbehörden bereits jetzt für Ermittlungen Scheine tracken.

    #paiement #argent #surveillance #banques

  • Bargeld-Tracking : Du hast Überwachungsinstrumente im Portemonnaie
    https://netzpolitik.org/2025/bargeld-tracking-du-hast-ueberwachungsinstrumente-im-portemonnaie/#netzpolitik-pw

    Les spécialistes sont mis au courant quand tu dépenses ton argent liquide. La fin de l’anonymat est proche.

    09.07.2025 von Martin Schwarzbeck, Marc Lagies - Bargeld gilt als anonymes Zahlungsmittel. Dabei ist anhand der Seriennummer durchaus ersichtlich, welche Routen Geldscheine nehmen. Die Infrastruktur zum Bargeld-Tracking wird immer weiter ausgebaut. Auch deutsche Sicherheitsbehörden nutzen sie für Ermittlungen.

    Er wartet in deinem Portemonnaie auf seinen Einsatz. Schon jahrelang ist er unterwegs und meldet seinen Standort, wann immer er gescannt wird – was ziemlich oft passiert. Er kann deine Interessen und Bedürfnisse nachvollziehbar machen, persönliche Verbindungen und Geschäftsbeziehungen aufzeigen.

    Er ist ein Geldschein, ein bedruckter Streifen aus Baumwollfasern mit zwei Buchstaben und einer zehnstelligen Zahlenkette in der oberen rechten Ecke auf seiner Rückseite – seiner einmaligen Seriennummer. Ein beispielhafter Zwanziger vielleicht. Er wird im Laufe seines Lebens an unzähligen Positionen registriert. Er durchläuft etwa Automaten für Fahrkarten, Parkscheine, Snacks, Kaffee, Zigaretten, Fotos oder Glücksspiel, und immer wieder Geräte, die Geld zählen, prüfen und sortieren. Maschinen mit modernen Banknoten-Verarbeitungs-Modulen können Seriennummern tracken.

    Selbst wenn ein Mensch die Banknote einkassiert, ist sie nicht vor automatisierter Seriennummern-Erkennung geschützt. Denn die Einnahmen der meisten Geschäfte werden täglich von Geldtransportunternehmen abgeholt. Und die jagen das Geld in ihren Cash-Centern durch Banknotenprüf- und -sortiermaschinen, die auch Seriennummern auslesen können.

    Der umfassende Einsatz von automatisierter Seriennummernerkennung bietet die technische Infrastruktur für eine detailreiche Nachverfolgung der Reise von Geldscheinen. Und es gibt zunehmend Bestrebungen, die anfallenden Daten zu speichern und zusammenzuführen. Bargeld wird so zum Überwachungsinstrument.

    Strafverfolgungsbehörden nutzen die Seriennummern-Nachverfolgung bereits für Ermittlungen. Die Industrie möchte damit die Bargeldlogistik optimieren. Und auch neugierige Menschen tracken Bargeld als Freizeit-Beschäftigung. „Weil es Spaß macht!“, heißt es auf einer Website für leidenschaftliche Euro-Banknoten-Tracker*innen.

    Dabei gibt es eine Menge Zahlungen, die einige Menschen lieber anonym abwickeln: Ausgaben für gesundheitliche Probleme oder sexuelle Spielarten beispielsweise, aber auch Spenden an politische Organisationen. Wenn der Schein, den ein hoher Beamter heute abgehoben hat, morgen in einer Arbeitsstätte für Sexarbeiter*innen auftaucht, kann ihn das erpressbar machen. Wenn ein ungeouteter Mensch mit einem getrackten Geldschein eine queere NGO unterstützt, kann das mancherorts seine Existenz bedrohen.
    Bargeld ist populär – auch wegen des Datenschutzes

    Über 80 Prozent der Deutschen sehen im Datenschutz ein Argument für Bargeldzahlungen. Mehr als zwei Drittel finden, dass Bargeld eine hohe Bedeutung für die Gesellschaft hat. Laut der aktuellsten Erhebung wurden 2023 immer noch über die Hälfte aller Bezahlvorgänge mit Bargeld abgewickelt. 395 Milliarden Euro bunkern die Menschen in Deutschland in bar.

    Datenschützer*innen warnen vor einer neuen Form der Massenüberwachung und dem immensen Grundrechtseingriff, den Bargeld-Tracking potenziell bedeutet. Die Bundesbank verweist darauf, dass der Schutz der Privatsphäre für viele Menschen ein wichtiger Vorteil des Bargelds sei. Menschen in Deutschland hätten ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dabei verfolgt die deutsche Zentralbank selbst zu gewissen Gelegenheiten den Weg bestimmter Banknoten. „Es ist davon auszugehen, dass sich das Seriennummernlesen dauerhaft und irreversibel etablieren wird“, schreibt sie in einem internen Dokument von 2021, das netzpolitik.org per Informationsfreiheitsanfrage veröffentlicht hat.

    Wer in die Welt des Bargeld-Trackings eintaucht, nimmt Geld anders wahr. Die Scheine erzählen dann nämlich Geschichten. In diesem Artikel erkunden wir, wie Bargeldindustrie, Strafverfolgungsbehörden und Zentralbanken weltweit an der Nachverfolgung von Bargeld arbeiten. Wir schauen uns an, wie deutsche Polizeien und Staatsanwaltschaften Bargeld-Tracking nutzen. Und wir lernen ein ziemlich unbekanntes Start-up kennen, das Seriennummern an einem zentralen Knoten des Bargeldkreislaufs sammelt und Einblicke in die Datenbank an Ermittlungsbehörden verkauft.
    „Eine vielversprechende Technologie“

    Die nötige Technik, um den Weg einer Banknote nachzuverfolgen zu können, existiert bereits und wird in zahlreichen Ländern eingesetzt. Der Lobbyverband der Zentralbanken und Unternehmen der Bargeldindustrie, die International Association of Currency Affairs (IACA), hält das Bargeld-Tracking, im Fachsprech „Cycle-Cash Visibility and Collaboration“ genannt, für eine vielversprechende Technologie. Sie soll Bargeld effizienter handhabbar machen.

    Wo die Branche die Zukunft sieht, zeigt die Auszeichnung für besonders fortschrittliche Lösungen der Bargeldnachverfolgung, die IACA Ende Mai vergeben hat. Gewonnen hat sie der japanische Konzern Glory Ltd mit einer Reihe von Projekten in Europa, bei denen Banken und Geldtransportunternehmen Seriennummern erfassen und automatisch nach Nummern gesucht wird, die in kriminelle Handlungen verwickelt waren.

    Die Firma entwickelte auch Kibango, eine Software für Analyse und Management von Seriennummern. Darin lassen sich Seriennummern-Suchlisten importieren. Jede Banknote, die von einem Geldautomaten abgehoben werde, könne damit nachverfolgt werden, so Werbematerial der Firma. Derartige Software löst, wenn unser Beispiel-Zwanziger auf einer Suchliste verzeichnet ist, einen Alarm aus, sobald er irgendwo gescannt wird.
    Diese Staaten tracken Bargeld bereits sehr genau

    In China müssen Geldautomaten die Seriennummer jeder Banknote, die sie auszahlen, einem Konto zuordnen. So ist bei jedem Schein klar, wer ihn in Umlauf gebracht hat. Einige Geräte erfassen sogar biometrische Daten der abhebenden Person.

    In Südafrika betreibt die Zentralbank eine Echtzeit-Nachverfolgung von Bargeldbewegungen, so Pearl Kgalegi, Chefin des dortigen Währungsmanagements, auf einer IACA-Tagung. Informationen aus Geldautomaten würden in einer zentralen Datenbank gesammelt und mit Sicherheitsbehörden geteilt. Seit dies geschehe, gäbe es mehr Verhaftungen, zum Beispiel nach Bankautomatensprengungen.

    Die kanadische Zentralbank führt eine Datenbank mit Daten zu allen in Umlauf befindlichen kanadischen Banknoten, um Abnutzungserscheinungen zu erfassen. Die Bank of Israel hat ebenfalls eine Banknoten-Datenbank.
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    In den USA betreibt ein Zusammenschluss von 10.800 US-Strafverfolgungsbehörden, Regional Information Sharing Systems (RISS) genannt, ein Netzwerk von Geldzählmaschinen und eine Datenbank, in der die erfassten Geldscheine mit Fotos und Seriennummern gespeichert werden. Ermittler*innen teilnehmender Behörden können diese Datenbank durchsuchen. In Hawaii sei damit ein Drogengroßhändler gefasst worden, nachdem man Geld verfolgt hatte, das bei einem Kunden beschlagnahmt, registriert und wieder ausgehändigt worden sei, so eine RISS-Broschüre.

    Auch deutsche Sicherheitsbehörden verwenden registrierte Geldscheine aktuell als Ermittlungsinstrument. Und gerade gibt es Bestrebungen, deren Bargeld-Tracking auf ein ganz neues Level zu heben.
    Diese Straftaten verfolgt die deutsche Polizei mit Bargeld-Tracking

    Die deutsche Polizei nutzt spätestens seit den 70er Jahren Seriennummern von Geldscheinen zur Nachverfolgung von Bargeldströmen. Das kann zum Beispiel so aussehen: Ein Mensch wird entführt, die Entführer*innen stellen eine Lösegeldforderung. Doch bevor das Geld im Koffer übergeben wird, erfassen Polizist*innen die Seriennummern der zu übergebenden Scheine in einer Polizeidatenbank. In dieser Datenbank vermerken sie auch Seriennummern von Banknoten, die bei Bankautomatensprengungen oder Überfällen auf Geldtransporter erbeutet wurden. Wenn dann beispielsweise an einem Grenzübergang oder bei einer Hausdurchsuchung größere Mengen Bargeld auffallen, prüft die Polizei oder der Zoll, ob gesuchte Scheine dabei sind. So können sie, je nachdem, wo das Geld wieder auftaucht, Rückschlüsse auf die Täter*innen ziehen.

    Die Seriennummern werden in der Polizeidatenbank auch mit Personen verknüpft. „Im Polizeilichen Informationsverbund ist die Verknüpfung verschiedener Informationskategorien möglich, unter anderem auch personenbezogener Daten“, schreibt die Polizei Bremen. Parallel zur Speicherung in der nationalen Datenbank erfolge auch eine Fahndungsspeicherung im Schengener Informationssystem, in dem sich Banknoten-Seriennummern auch europaweit suchen lassen.

    Das heißt: Da draußen zirkulieren Polizei-bekannte Geldscheine. Und es kann sein, dass du einen davon in deinem Portemonnaie hast.

    Die Ermittler*innen scheinen nicht gerne über dieses Werkzeug zu sprechen. BKA und Landespolizeien verweisen auf ermittlungstaktische Gründe, aus denen sie keine Angaben machen dürften. Die Polizei Hamburg wehrte Ende Mai sogar eine entsprechende parlamentarische Anfrage des Linken-Abgeordneten Deniz Celik ab. Doch aus dem wenigen, das die Polizeibehörden dann doch geantwortet haben, lässt sich ablesen, dass und wie Banknoten-Seriennummern für Ermittlungen verwendet werden.

    Die Polizei Thüringen schreibt: „Bei der Verfolgung von Geldwäsche kann die Kenntnis der Seriennummern helfen, illegale Geldflüsse nachzuvollziehen und die beteiligten Personen oder Organisationen zu identifizieren.“ Die Polizei Bayern nennt als Einsatzbeispiel die Terrorismusfinanzierung, wo Bargeld-Tracking „Bargeldströme oder deren Herkunft“ aufklären könne. Die Polizeien weiterer Bundesländer bestätigen, dass Seriennummern von Banknoten für Ermittlungen in verschiedenen Kriminalitätsbereichen erfasst und gesucht werden.

    Bislang müssen die Behörden darauf hoffen, dass die gesuchten Geldscheine irgendwann mal bei einer Polizei- oder Zollkontrolle auftauchen. Die Chance ist relativ klein. Wohl auch deshalb fragen Ermittler*innen regelmäßig bei der Bundesbank an, ob dieser ein bestimmter Geldschein begegnet ist. Das geht aus einer internen Studie von 2020 hervor, die netzpolitik.org per Informationsfreiheitsanfrage öffentlich gemacht hat. Die Bundesbank testete damals, ob sie umfassend Seriennummern verarbeiten könne, auch um den Ermittler*innen entgegen zu kommen. Sie entschied sich letztlich dagegen. Doch die Ermittler*innen können inzwischen in einer anderen Datenbank nach den Scheinen suchen lassen. Eventuell bekommen sie sogar Anschluss an eine Art Echtzeiterfassung des deutschen Bargeldkreislaufs.
    “Wir lauschen quasi dem Bargeld“

    Gerrit Stehle, Geschäftsführer der Elephant & Castle IP GmbH, will das behördliche Bargeld-Tracking in Deutschland auf eine neue Ebene heben. Stehle bietet einen beständigen, automatisierten Massenabgleich mit zirkulierenden Banknoten-Seriennummern. Eine Schnittstelle in den Maschinenraum der Bargeldinfrastruktur.

    Sein Unternehmen bekommt Banknoten-Seriennummern mit Ort und Zeit der Erfassung von einem der Geldtransportunternehmen, die in Deutschland operieren. Die Geldtransporter sind zentrale Punkte im Bargeldkreislauf – hier kommen die meisten Scheine regelmäßig vorbei. Gerrit Stehle recherchiert für Sicherheitsbehörden als Gutachter in dieser Datenbank. Die Seriennummern der Scheine, deren Geschichten er für Behörden nachspürt, speichert Stehle ebenfalls in seinem System. Seine Firma arbeite bereits mit mehreren deutschen Staatsanwaltschaften zusammen und auch mit Sicherheitsbehörden aus anderen Ländern, sagt er.

    „Unsere Technologie ermöglicht es, auf Knopfdruck die Historie von Banknoten nachzuvollziehen“, sagt Stehle. Es ließe sich etwa herausfinden, welche Scheine wie oft im Umlauf waren, welche verschwunden sind oder welche das Land verlassen haben. „Wir nutzen die Datenanalyse, um ein tiefes Verständnis für die Bewegungen von Bargeld zu entwickeln und Zahlungsströme zu identifizieren, die potenziell verdächtige Muster aufweisen. Wir ,lauschen’ quasi dem Bargeld“, sagt er. Seit sieben Jahren arbeite er an dem Projekt, inzwischen seien 15 Menschen daran beteiligt.

    Die Cybercrime-Staatsanwaltschaft von Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) hat das System getestet und es in einer Online-Schulung Fachdezernenten von Staatsanwaltschaften aus den Bereichen Organisierte Kriminalität, Betrug und Korruption vorgestellt. Die ZAC NRW verleiht auch eine Geldzählmaschine, die Seriennummern liest und bietet Hilfe bei der Datenerfassung an. ZAC-NRW-Leiter Markus Hartmann sagt, die Datenbank sei ein „Instrument, das in einer überschaubaren Anzahl von Fällen genutzt wurde“.

    Stehle und sein Partnerunternehmen setzen bei der Seriennummernerfassung auf ein bestimmtes Geldzählgerät des Herstellers Glory Ltd aus Japan, das sei am zuverlässigsten. Die gewonnenen Informationen teilt Stehle in Form von Gutachten mit Ermittlungsbehörden. Die könnten die Daten dann mit den Aussagen von Beschuldigten abgleichen und Ungereimtheiten aufdecken oder Einlassungen bestätigen. „Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Fall behauptete eine Person, das Geld stamme frisch von der Bank, doch durch unsere Analyse konnten wir nachweisen, dass das Bargeld schon wesentlich älter war“, sagt Stehle.
    Behörden sollen direkte Schnittstelle bekommen

    Am liebsten möchte Stehle noch weitere Kontrollpunkte an sein Bargeldüberwachungsnetz anschließen. „Geldzählgeräte sind bereits weit verbreitet, etwa im Backoffice von Supermärkten, was ein erhebliches Potenzial bietet. Wenn Seriennummern von Banknoten systematisch erfasst würden, könnten Überfälle auf ältere Bevölkerungsschichten, Geldtransporter, Bankautomaten oder Einzelhandelsgeschäfte deutlich an Attraktivität verlieren.“

    Dabei sieht Stehle durchaus die Gefahr. Die Möglichkeit, anonyme Transaktionen durchzuführen, „stellt eine fundamentale Säule der Freiheit dar“, sagt er. Aber er sehe eben auch die Schattenseite: Bargeld könne missbraucht werden, um illegale Aktivitäten zu unterstützen.
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    Stehles Ziel ist, sein System Ermittler*innen über entgeltpflichtige Softwarelizenzen direkt zugänglich zu machen. Ohne Umweg über den Gutachter. „Über eine benutzerfreundliche Schnittstelle könnten sie sich dann an das System 24/7 anbinden und die entsprechenden Auswertungen eigenständig durchführen“, sagt Stehle.

    Das Werttransportunternehmen, von dem die Daten stammen, erhält dafür kein Geld. „Das Unternehmen hat den Vorteil, dass Kosten sinken können, weil es tendenziell weniger Angriffe gibt und dass es Einzelhändlern und Banken die Nutzung dieser neuen Technologie anbieten kann“, sagt Stehle. Welches der Unternehmen mit ihm zusammenarbeitet, will er nicht verraten.

    Die erhobenen Daten lägen, mit Kopien an mehreren Orten, in einer Cloud, die in einer Kooperation mit Google und Telekom entwickelt wurde, sagt Stehle. Dort seien sie auch geschützt vor dem unbefugten Zugriff durch US-amerikanische Sicherheitsbehörden.
    Wie sensibel sind die Daten?

    Datenschutzrechtlich sieht Stehle keine Probleme. „Es handelt sich hierbei um Sachdaten, die nicht dem Datenschutz unterliegen. Wir erheben keinerlei personenbezogene Daten der Bürgerinnen und Bürger“, sagt er. Die DSGVO schützt nur personenbezogene Daten – also solche, die sich auf eine direkt oder indirekt identifizierbare Person beziehen. Jede Menge andere Daten fallen nicht darunter, zum Beispiel Wetteraufzeichnungen. Aber haben Daten über Bargeldströme wirklich so wenig mit einzelnen Personen zu tun wie etwa die Windstärke?

    Luke Hoß, Bundestagsabgeordneter der Linken, sieht im Bargeld-Tracking durchaus eine Bedrohung der Privatsphäre: „Eine umfassende Nachverfolgung von Bargeld-Seriennummern würde tiefgreifende Einblicke in das Privatleben von Menschen ermöglichen. Nicht nur der Gang zum Bäcker, auch die Fahrt zu einer Klinik für Schwangerschaftsabbrüche wäre nachvollziehbar.“ Das Recht auf Privatsphäre dürfe nicht unter Verweis auf Sicherheitsaspekte weiter eingeschränkt werden. „Bei einer Machtübernahme autoritärer Parteien wie der AfD besteht die Gefahr, dass die hierbei erfassten Vorgänge zu Verfolgung führen, auch wenn sie nach aktueller Rechtslage legal sind“, sagt er.

    Obwohl Gerrit Stehle von „Sachdaten“ spricht, zeigt er dennoch Verständnis dafür, dass die Daten nicht ganz harmlos sind. „Sie besitzen eine gewisse Potenz, solche Informationen sollten nicht in privaten Händen liegen“, sagt er. Deshalb biete er seine Dienste nur staatlichen Stellen an. Zum Teil gäbe es schon Schnittstellen zwischen polizeilichen Fallbearbeitungstools und seinem System. „Deren Tools laden unsere Daten in ihre Tools hoch“, sagt er.

    Welche Zukunft Stehle sich vorstellen kann, zeigt ein internationales Patent, das er 2018 angemeldet hat. Er nennt es den „Nukleus des Projekts“. Stehle beschreibt darin einen Automaten, der Bargeld annimmt und mittels der Seriennummern auf den Scheinen erkennt, ob dieses Geld gestohlen gemeldet oder im Rahmen einer Lösegelderpressung übergeben wurde. Bei entsprechenden Funden soll er automatisch Polizei oder Sicherheitsdienste benachrichtigen können. Und an Tankstellen könnten, so Stehles Patentschrift, Einzahlungsautomaten bei einem Fund von gesuchtem Geld automatisch die Speicherung der passenden Videobilder initiieren.
    Zoll-Gewerkschaftschef fordert umfassendes Bargeld-Tracking

    Frank Buckenhofer, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei im Zoll, ist ein engagierter Fürsprecher der Technologie zum Bargeld-Tracking. „Banken und auch Geldkurierdienste erfassen die Nummern der Geldscheine und deren zeitlich-örtliche Zuordnung. Hilfreich wäre, wenn diese Daten zusammengeführt und den Polizei- und Zollbehörden verfügbar gemacht würden“, sagt er. Die Daten ergäben ein relativ dichtes Netz von wichtigen Informationen über Weg und Herkunft des Bargeldes. „Und weil die bloßen Nummern keine personenbezogenen Daten sind, spielt auch der Datenschutz keine Rolle“, behauptet er. Die Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein sieht das anders – dazu gleich mehr.

    Wenn von Polizei- und Zollbehörden größere Mengen Bargeld aufgefunden würden, so Buckenhofers Hoffnung, könnten mit Hilfe registrierter Seriennummern Widersprüche in den Aussagen ermittelt werden. „Wird zum Beispiel jemand an der Grenze mit einer Million Euro Bargeld oder mehr aufgegriffen, was immer wieder vorkommt, kann er den Beamten jede Geschichte erzählen. Zum Beispiel die, dass es ,Erspartes von der Oma‘ sei“, sagt Buckenhofer. Wenn dann aber mit einer Geldzählmaschine Scheine identifiziert würden, die in den letzten 48 Stunden noch in vielen verschiedenen Geldautomaten, an Tankstellen oder Supermärkten waren, dann breche die Geschichte des Geldkuriers zusammen. „Wir brauchen also dringend diese Daten, sonst können uns die Leute die Hucke vollügen.“

    Mit der Technologie lasse sich auch ehemaliges Lösegeld und Geld aus geknackten Geldautomaten aufspüren. So kann beispielsweise die Suche nach Verdächtigen in Regionen intensiviert werden, in denen gesuchte Geldscheine auftauchen. „Die systematische Erfassung der Geldscheine in einer Datenbank ermöglicht eine ganze Reihe von Nutzungen für die kriminalistische Arbeit von Zoll und Polizei“, sagt Buckenhofer. Er hätte gerne Gesetze zum Bargeld-Tracking und eine privatwirtschaftliche Seriennummern-Datenbank, auf die Zoll- und Polizei-, Steuer- Finanz- und Geldwäscheaufsichts-Behörden online zugreifen können.
    Datenschutzbeauftragte in Sorge

    Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holstein, sieht umfassendes Bargeld-Tracking kritisch. Sie sagt: „Wenn Seriennummern mit Zeit und Ort der Erfassung gespeichert und diese Daten immer granularer gesammelt werden, verliert man die Anonymität des Bargelds.“ Auch wenn die Erfassung jeweils berechtigte Interessen verfolge, könne sie problematisch sein. „In der Gesamtschau entsteht das Risiko, dass die einzelnen Daten einen Personenbezug ergeben. Ab einer gewissen Schwelle könnten beispielsweise Standortdaten von Personen abgeleitet werden. Ebenso ließe sich dann ablesen, wer sich wofür interessiert“, sagt sie.

    Durch umfassendes Bargeld-Tracking entstünden nicht nur Risiken für Individuen, sondern auch für Geschäftsgeheimnisse und womöglich gar für die innere Sicherheit, sagt Hansen. So könnten damit beispielsweise geheimdienstlich verwertbare Informationen über sicherheitsrelevante Personen gewonnen werden.

    Hansen vergleicht die Seriennummern mit den Drucker-IDs, sogenannten Yellow Dots, die in Farbausdrucken enthalten sind. „Das sind auch erstmal nur technische Daten und dennoch lassen sie sich beispielsweise dazu nutzen, Whistleblower zu identifizieren.“

    Hansen hält es für wichtig, dass Menschen eine wirklich anonyme Zahlungsmöglichkeit zur Verfügung steht. Denn aus den Zahlungsspuren ließen sich persönliche oder gar intime Details ablesen: mehr oder weniger gesunde Ernährung, Süchte, Liebschaften. „Das sind Informationen, die andere nichts angehen. Hier haben Menschen das legitime Interesse, keine Spuren zu hinterlassen“, sagt sie.

    In einem weiteren Teil dieser Recherche verfolgen wir das Leben einer Banknote vom Druck bis zum Schredder und sehen, wo überall bereits Seriennummern erfasst werden. Die Rundreise im Bargeldkreislauf zeigt eindrücklich, wie die drohende Vernetzung der Datenpunkte das Bargeld deanonymisieren würde.
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    Über die Autor:in
    Martin Schwarzbeck

    Martin ist seit 2024 Redakteur bei netzpolitik.org. Er hat Soziologie studiert, als Journalist für zahlreiche Medien gearbeitet, von ARD bis taz, und war zuletzt lange Redakteur bei Berliner Stadtmagazinen, wo er oft Digitalthemen aufgegriffen hat. Martin interessiert sich für Machtstrukturen und die Beziehungen zwischen Menschen und Staaten und Menschen und Konzernen. Ein Fokus dabei sind Techniken und Systeme der Überwachung, egal ob von Staatsorganen oder Unternehmen.

    Commentaires

    34 Ergänzungen

    Pranee sagt:
    9. Juli 2025 um 08:26 Uhr

    Gut.

    Dann werden wir Datenschützer uns Methoden überlegen müssen, wie Bargeldnutzung in Zukunft untrackbar wird. Und, wenn nicht alle von uns in einer Partei sind, wie wir entsprechende Gesetze in die Wege leiten.

    Der Geheimdienst möchte doch auch nicht getrackt werden, im eigenen Interesse. Die Deutschen hängen zudem noch an ihrem Bargeld. Nur Bares ist wahres. Nutzen wir das aus, um sie auf unsere Seite zu ziehen!
    Antworten
    Titus von Unhold sagt:
    10. Juli 2025 um 07:51 Uhr

    Faktentreu sind die Deutschen, trotz anderslautender Witze, nicht einmal Spitzennutzer in Sachen Bargeld. DE liegt in der Summe der Bargeldtransaktionen pro Kopf nur im Mittelfeld liegt und hat in absoluten Zahlen lediglich 210 Mio. Transaktionen mehr als Frankreich – mit einem Drittel mehr Bevölkerung.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/324934/umfrage/eu-laender-mit-den-meisten-pro-kopf-transaktionen-bargeldloser-zahlungs

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202813/umfrage/eu-laender-mit-den-meisten-transaktionen-im-bargeldlosen-zahlungsverkeh

    Ansonsten lässt sich ein Bargeldtauschring genauso gut etableiren wie ein SIM-Karten-Tauschring.
    Antworten
    Marvin sagt:
    9. Juli 2025 um 08:42 Uhr

    Das Problem ist weniger das Tracking als die mangelnde Aufsicht und die fehlende Schutz der Privatsphäre. Die genannten Szenarien – meist die Aufklärung des Verbleibs großer Mengen an Geldscheinen nach Überfällen oder der Sprengung von Automaten – erklären plausibel das Interesse und vielleicht sogar die Notwendigkeit, Geldscheine nachverfolgen zu können.

    Was sie weder erklären noch rechtfertigen, ist das Begehren nach unkontrollierter Echtzeitüberwachung. Wobei die große Gefahr hier gemeinsame Interessen von Herstellern – die viele Geräte und Lizenzen verkaufen wollen – und Behörden – die möglichst viel überwachen wollen.

    Sorge macht hier vor allem das mangelnde Bewusstsein – oder das mangelnde Interesse? – etwa der Zollbeamten, die möglichst viel und möglichst unkontrolliert überwachen wollen. Für den Fall, dass da was sinnvolles rauskommt. Und Risiken dabei ausblendet.
    Antworten
    Thomas Schöffel sagt:
    9. Juli 2025 um 10:05 Uhr

    Das verfolgen von Bargeldscheinen anhand der Nummern ist theoretisch zwar möglich, dazu müßte jedoch bei jeder Bargeldzahlung der Name des Bezahlers zu den Nummern erfaßt werden. Daß das geschieht, habe ich jedenfalls noch nie feststellen können. Das dürfte einen Ausnahmefall darstellen. Bei der Onlinebezahlung ist jedoch bei jedem Bezahlvorgang der Name erforderlich, weil das System ja bei jedem Zahlvorgang prüfen muß, ob der Zahler solvent ist. Selbst beim Kauf einer Bratwurst und einer Cola ist der Kunde gläsern, denn auf dem Kontoauszug ist ja dieser Kauf für immer und ewig nachvollziehbar. Wer das gutfindet, von mir aus. Ich mag es nicht.
    Antworten
    Anynümus sagt:
    13. Juli 2025 um 19:48 Uhr

    Freiheit ist das höchste Gut der Menschen! Ich finde das einfach nur pervers! Theoretisch muss Jedem Menschen,die Freiheit gewährt werden, tun und lassen zu dürfen, was Er will. Es gibt Dinge, die gehen den Staat, einen Scheissdr3ck an! Theoretisch muss auch Jeder Mensch, einen Mord begehen „dürfen“, solange er sich danach vor einem Gericht/Richter danach verantwortet.

    Daraus würde für Mich erstmal resultieren, sein Eigenes Bezahlungssystem zu etablieren.Dann handeln Wir eben, wieder bald mit Muscheln und Knöpfen! Und begeben Uns damit in die Steinzeit zurück! Auch der digitale Euro ist noch perverser. Wer seine Rechte und Freiheiten nicht kennt/Nicht weiss was (seine Freiheit) bedeutet,oder seine Rechte und Freiheiten, so leicht hergibt,ist für Mich, ein ganz dummer Mensch!
    Antworten
    Anybode sagt:
    14. Juli 2025 um 09:40 Uhr

    Das ist nur teilweise richtig.
    1. Beim Abheben vom Geldautomaten kann sehr leicht ein Personenbezug hergestellt werden. Und wenn dieses Geld an einer Ladenkasse ausgegeben und gescanned wird (egal ob vom Ladenbesitzer oder dem Geldtransporteur), gibt es zumindest einen begründeten Verdacht, von wem das Geld ausgegeben wurde.
    2. Schwieriger ist es mit dem Geld, das man als Wechselgeld zurückbekommt. Da müßten die Überwachungsmethoden noch stark verfeinert werden, um eine Zuordnung zur Person zu erreichen.
    Antworten
    Notorisch Rhetorisch sagt:
    9. Juli 2025 um 10:28 Uhr

    Zwei Gedanken dazu:

    1. Ein Geldschein ist ein Geldschein. Sein Wert ist entscheidend, nicht seine Seriennummer.
    So sollte es sein.
    2. Es gibt ebenfalls keinen Zwingenden Grund Bargeldlose Zahlungen zu tracken.
    So sollte es nicht sein.

    Seriennummern-abgleiche finden sich als Ermittlungsmethode doch schon seit Jahrzehnten in Krimis u.a. Ich bin nicht überrascht das dies nun AUCH weiter ausgedehnt wird. Aber auch hier sollte man nicht übers Ziel hinaus schießen. Was die im Artikel angedeuteten Pläne aber nahe legen. Und wieder mal: Ohne Internet wäre das so nicht möglich, nicht schnell und Effizient.

    BTW. Ich sehe kein Optimierungspotential darin Geldscheinnummern zu speichern. Welcher übliche Geschäftsvorgang sollte damit wohl Effizienter werden können?
    Antworten
    Philip Engstrand sagt:
    9. Juli 2025 um 10:55 Uhr

    Ich lach mich schräg. Ich hatte vor Jahren einen Kommentar hier über das Tracking von Geldscheinen und wurde von der gesammelten Manschaft ausgelacht, das das ja nicht möglich wäre.
    Antworten
    Gegenmaßnahmen? sagt:
    9. Juli 2025 um 12:32 Uhr

    Mach Dir nichts draus, das „Unglaubwürdigmachen“ ist sicher gewollt.
    Antworten
    Constanze sagt:
    9. Juli 2025 um 12:46 Uhr

    Zeig mal her.
    Antworten
    Zeit für einen Engstrand’schen Imperativ sagt:
    9. Juli 2025 um 14:53 Uhr

    Lebe stets so, dass Dir deine Erinnerungen keinen Streich spielen!

    Seit dem 22.09.2009 hat Philip Engstrand genau 1332 Ergänzungen geschrieben.
    In diesen 1332 Ergänzungen kam das Wort „Geldschein“ genau einmal vor, nämlich in der Ergänzung wo er sich „schräg lacht“ (oben).

    Ha, Ha, Ha!!! Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.
    Antworten
    Philip Engstrand sagt:
    9. Juli 2025 um 17:07 Uhr

    Stimmt, war nicht hier und nicht unter diesem Namen (und natürlich kommentiere ich das nur um auf die 1333 zu kommen).
    Antworten
    adfhbn sagt:
    10. Juli 2025 um 14:24 Uhr

    Hatte ich auch schon vor Jahren versucht,
    durchaus auch mit EDV-Leuten zu besprechen,
    erntete nur Hohn.
    (so ein Schein geht durch soo viele Hände…)

    Nun könnte sich netzpolitik ja mal der unsinnigen Behauptung,
    alle Postsendungen würden allseitig fotografiert und ausgewertet,
    widmen.
    Notorisch Rhetorisch sagt:
    14. Juli 2025 um 00:00 Uhr

    Wo kann man den das nachlesen/prüfen? Oder, wenn es interne Informationen sind:

    Ist es rechtens diese hier Öffentlich zu machen, in der (anonymen/Pseudonymen Kommentarfunktion eines Blogs das auf Datenschutzverstöße zielt?

    Das hat schon; mit einem Augenzwinkern; das G’schmäckle das die Antwort mehr über den Antwortenden aussagen könnte – als über den Adressaten.

    Sorry, ich MUSSTE einfach fragen. ;)
    Antworten
    Postdemocracy sagt:
    9. Juli 2025 um 13:02 Uhr

    Danke für den interessanten Bericht. Dass das so weit geht war mir nicht klar.

    Der Privatsphäre-Vorteil gegenüber digitalen Bezahlformen oder des „Digitalen Euros“ bleibt dann aber wohl trotzdem beim Bargeld, so lange nicht der Name oder die Identität der Bezahlenden festgestellt wird (wäre das denn möglich? Mit Biometrie an den Kassen?). Außerdem lässt es sich nicht programmieren und damit Menschen und Waren vom Zahlungsverkehr ausschließen, so wie das bei der Bargeldbekämpfung bei Geflüchteten mit der Bezahlkarte passiert.

    Aber dass trotzdem alles, was irgendwie überwacht werden kann, auch überwacht wird, kann man nicht nur schon lange als These bei Zuboff lesen sondern es gerade live und in Farbe miterleben.
    Antworten
    Wenn wir schon beim Thema sind sagt:
    9. Juli 2025 um 18:05 Uhr

    https://www.telepolis.de/features/Visa-bietet-Gaststaetten-Geld-wenn-sie-kein-Bargeld-mehr-nehmen-3772481.ht
    Antworten
    Anonym sagt:
    9. Juli 2025 um 20:39 Uhr

    https://multipolar-magazin.de/artikel/de-banking-chronik
    Regimekritikern und echten Journalisten wie Gaby Weber wird das Bankkonto gekündigt.
    Antworten
    schnuffelkeks sagt:
    11. Juli 2025 um 15:33 Uhr

    Es besteht ein massiver Unterschied zwischen „Regimekritikern“ und Menschen, die gewerbsmäßig die Pressefreiheit zur Verbreitung von Lügen missbrauchen (z. B. Kontrafunk, Apolut, AUF1) und/oder ihre Leserschaft finanziell und gesundheitlich schädigen (z. B. Michael Ballweg, Stefan Homburg, Sucharit Bhakdi). Da herrscht eindeutiger Aufarbeitungsbedarf, damit die Taten möglichst nicht verjähren.
    Antworten
    Paul sagt:
    9. Juli 2025 um 22:27 Uhr

    Zu „Biometrie an den Kassen“

    Einfach mal nach oben schauen. Die meisten Domkameras kommen ab Werk schon mit Facial Recognition. Das Häckchen ist natürlich im Webpanel nicht gesetzt Zwinker. Technische Infrastruktur wäre schon soweit.
    Antworten
    Notorisch Rhetorisch sagt:
    13. Juli 2025 um 23:53 Uhr

    Also ich trage beim Einkauf oft ein Basecap weil es mir Zwinker die Sonne aus dem Gesicht hält. Und nach oben gucken muß ich im Markt auch nicht weil ich schon weiß das da eine Weiße Decke ist – und „Zwinker“ einige Halbrunde Kamerakugeln. Bedenklicher sind da doch die „Wegen erschwerter Bargeldversorgung bitte auch kleinbeträge mit Karte zahlen“ Hinweise an der Kasse. Oder die teils renitente Werbung mit Payback-Punkten – für die man auch eine solche Karte braucht aber auch Bar zahlen kann (Vermute ich). Mit beiden ist man dann wieder Identifiziert und korreliert (Zahlung zu Ort, Datum Kunde, u.s.w.).
    Antworten
    Anonym sagt:
    9. Juli 2025 um 18:40 Uhr

    Das kann theoretisch wie mit z.T. mit Ortszuordnungen auch gehen.

    Also Nummern, die irgendwo reingehen, und irgendwo wieder rausgehen. Nun reicht aus meiner Sicht die Überwachung beim Bäcker vermutlich nicht hin, da kaum vorhanden bei hoher Fluktuation.

    Prinzipiell ist aber z.B. beim Auszahlen am Automaten eine Zuordnung wahrscheinlich. Wird der Schein irgendwo „gefunden“, also vom Bäcker bei Bank in Hartgeld getauscht, gibt es einen weiteren Datenpunkt. Oder zwei, wenn man die Abrechnungen des Bäckers kennt. Solange das nicht auf den Bon runtergeht, bleibt das aber auch noch Sci-Fi.

    D.h. die Hopdistanz für eine sinnvolle Zuordnung ist wohl nicht sehr hoch, außer vielleicht bei regelrechten Scheinmengen. Das nützt beim Bordellbeispiel allerdings nichts, wenn der Schein direkt vom Automaten kommt.
    Antworten
    Anonym sagt:
    10. Juli 2025 um 03:01 Uhr

    Mal eine rein hypothetische Überlegung: Euronoten bleiben ja gültig, solange noch mehr als die Hälfte des Scheins da ist. Eine Schwärzung der Seriennummer an beiden Stellen auf der Rückseite mit Edding sollte den Schein also eigentlich nicht ungültig machen. Die Schwärzung müsste ja nicht mal perfekt sein, nur gut genug, damit die Nummer nicht mehr automatisiert gelesen werden kann.
    Antworten
    Notorisch Rhetorisch sagt:
    13. Juli 2025 um 23:37 Uhr

    Da würde ich; als eine Art Educated Guess; mal annehmen das der Schein bei nächster Verwendung (Computerkasse, Einzahlung per Automat, ???) aus dem Verkehr gezogen wird weil eben eines der „Sicherheitsmerkmale“ (Eben die Nummer) nicht mehr lesbar ist. An seine Stelle tritt dann ein Intakter Schein und nichts ist gewonnen. Wenn der untersucht und die Nr. Rekonstruiert wird droht dem letzten Verwender/Einlieferer evtl. sogar Unbill. Würde mich auch nicht wundern wenn ähnliches in Irgendwelchen Gesetzen (zur Währung) oder Verordnungen (für Banken und Geschäftsverkehr) stünde. Und, es gibt dann eben DOCH einen Datenpunkt dazu.
    Warum sollten Automaten Scheine mit geschwärzter Nummer überhaupt annehmen? Könnte ja SCHWARZgeld sein! ;-) Aber bitte, Probiere es aus. Nr. schwärzen und bei deiner Bank am Automat einzahlen. Und… was kam dabei raus – neben einer Anklage wg. Betrug oder Geldfälschung?
    Antworten
    Christoph Schmees pc-fluesterer.info sagt:
    10. Juli 2025 um 07:59 Uhr

    Wir müssen hier, glaube ich, unterscheiden zwischen der geheimdienstlichen Verfolgung konkreter Zielpersonen einerseits, und Massenüberwachung andererseits. Für letztere scheint mir das Geldschein-Tracking nicht geeignet. Insofern kann ich weiterhin beruhigt schlafen. Und wenn du Zielperson der Schlapphüte bist, dann kriegen sie dich so oder so, mit oder ohne Geldschein-Tracking.
    Antworten
    Anonym sagt:
    10. Juli 2025 um 13:01 Uhr

    Wobei vielleicht die Bargeldprüfer irgendwann vernetzt werden, und wann geprüft werden soll, kommt dann per elektronischer Post rein.
    Antworten
    Alfred Schmidt sagt:
    10. Juli 2025 um 13:23 Uhr

    Ich halte die Darstellung der Möglichkeiten des Bargeld-Trackings für welt- und praxisfremd. Die beteiligten Institutionen (Werttransportunternehmen, Banken) stehen unter Kostendruck und sind nicht gewillt, ohne gesetzliche Grundlage solche Daten zu erheben und zur Verfügung zu stellen. Zudem gibt es Lesefehler bei der Erkennung der Seriennummer von Banknoten, so dass sie im Einzelfall gar nichts beweisen.
    Zum sensitivsten Beispiel (Arbeitsstätte für Sexarbeiter*innen) mag ich nur ergänzen, dass das Kennzeichen des parkenden Autos (vielleicht sogar mit Fotobeweis!) wahrscheinlich den weit einfacheren Plan für eine Verfolgung bzw. Erpressung darstellt. Die Sexarbeiterin gibt den Schein vielleicht am nächsten Tag im nächsten Supermarkt aus (bei einem menschlichen Kassier, der sich weder an den Schein noch an die Person erinnert), der Schein landet als Wechselgeld bei einem anderen Kunden usw. Bargeld ist und bleibt die anonymste Form der Bezahlung, selbst wenn manchmal Seriennummern für bestimmte Zwecke erfasst werden. Daraus ein „Überwachungsinstrument im Portemonnaie“ zu machen, ist weit übertrieben. Bargeld ist die volkswirtschaftlich günstigste (weil niemand daran Gebühren verdient) und die anonymste Bezahlmethode.
    Antworten
    Anonym sagt:
    13. Juli 2025 um 13:40 Uhr

    Direkt im zweiten Absatz des Artikels wurde auf die „Möglichkeiten“ eingegangen:(…)Maschinen mit modernen Banknoten-Verarbeitungs-Modulen können Seriennummern tracken.(…)
    An jeder Kasse, „um sich vor Falschgeld zu schützen“, bspw.
    Der Kostendruck ist eher ein Argument für das Tracking. Durch die Daten lassen sich Kaufverhalten, Einkaufswege, durch Analyse der Produktkäufe Vorlieben erfassen und so Warenlogistik, Einkauf und Preisgestaltung optimieren. Selbst zusätzliche Einnahmen, durch Verkauf der Daten kann lukrativ sein. Warum sonst investiert der Handel seit Jahren in Infrastruktur und Datenbanken für PayBack und Deutschland-Card?
    Ein anderer Aspekt ist die Ermittlungstätigkeit der Strafverfolger. Theoretisch reicht es „den falschen, geflaggten Geldschein“ an der Tankstelle zu nutzen und schon kommen Geldschein, Gesichtserfassung (Kassenkamera) und Nummernschild (Außenkameras) zusammen, und landen evtl im Rahmen von Ermittlungen mit Namen und Adresse in den Datenbanken der Polizei.
    Und schwupps, wird man bei einer Abfrage der Strafverfolgungsdatenbank „gefunden“ und , vielleicht ganz anders behandelt, als ein „unbescholtener Bürger“?
    Antworten
    nik sagt:
    10. Juli 2025 um 19:34 Uhr

    Ab heute also nur noch Münzgeld 😉
    Antworten
    Notorisch Rhetorisch sagt:
    13. Juli 2025 um 23:44 Uhr

    Dein AG liefert dir deinen Monatslohn per Geldtransporter, eine Palette voll 2€ Münzen, Gerollt, gestapelt und eingeschweißt. Die Transportfirma freut sich bestimmt, und hält bei DIR die Hand auf. Oder sie liefern dir nur eine Halbe Palette. Die andere Hälfte haben sie (Sparzwang ähh Effizienzsteigerung) nicht mitgenommen, die blieb als Bezahlung gleich in deren Depot. ;-) Und nun?
    Antworten
    Fritz Bauer sagt:
    13. Juli 2025 um 08:43 Uhr

    Das hatte ich nicht auf dem Schirm!
    Ich beschäftige mich mit dem Gedanken an pazifistische Verteidigungsmöglichkeiten – zivilen Widerstand.
    Beim Lesen dieses Artikels kam mir der Gedanke, dass wir – und nicht nur wir!, solche Dinge sammeln sollten um sie im Fall eines
    Überfalles (Ukraine!) flächendeckend boykotieren zu können. Fragen wir doch mal bei den Datenschutzbeauftragten nach, was es noch alles abzuschalten, zu boykotieren gilt im Fall des Falles. Auch Pazifisten sollten ein Verteidigungsministerium für den Zivilen Widerstand aufbauen!
    Antworten
    Sebastian sagt:
    13. Juli 2025 um 11:31 Uhr

    Die Speicherdauer ist wieder ein so ein maßgeblicher Datenschutzfaktor. Natürlich können einmal erhobene Daten faktisch für die Ewigkeit sein. Wer weiß, was mit ihnen wirklich passiert? Wie zum Beispiel die Polizei damit umgeht, sieht man anhand Helene Fischer. Das die Polizei in Deutschland traditionell Narrenfreiheit besitzt, weil sie effektiv vor der Strafverfolgung von weiten Teilen des Staates geschützt wird, solange keine „gewichtigten“ Interessen beeinträchtigt werden, ist so eine Sache. Datenschutzvergehen ist in Deutschland das missliebige Stiefkind, auch wenn die GenZ das anders sieht und ein Veränderung der Mentalität eintritt.

    Zumindest wäre die Anerkennung als persönliche Information von Zahlungsmitteldaten auch beim Bargeld ein wichtiger Schritt, Speicherdauern und Zugriffe zu begrenzen.
    Es ist leider nämlich viel schwieriger, immer wieder etwas zu verhindern, was noch nicht da ist. Viel leichter ist es zu fordern, es einzuführen.
    Antworten
    Rösch sagt:
    13. Juli 2025 um 14:20 Uhr

    Schlimmer wird die Überwachung wenn nur noch Onlinebezahlungen erlaubt werden.
    Antworten
    DavidW sagt:
    13. Juli 2025 um 19:11 Uhr

    Insgesamt schätze ich diese Seite sehr und finde sie unterrepräsentiert. Aber…

    Wahrscheinlich hat man Euch auch nicht so ganz die Wahrheit erzählt. Eines der ersten Texterkennungsprogramme wurde ca. 1985 zum Zweck der automatisierten Erfassung der Banknotenkennziffer entwickelt:
    Das mithilfe einer Gratissoftware aus der CT (oder einer ähnlichen Fachzeitschrift), einem „neuronalen Netz“ (so hießen die KI-Vorformen damals).
    Der PC meines Vaters rechnete wochen- oder eher monatelang, bis dieses neuronale Netz die Ziffern 0 bis 9 auf Bilddateien sicher genug auseinanderhalten konnte. & irgendwann durfte ich, damals ungefähr 8 Jahre alt, halt zuschauen.
    Damals konnten PCs so etwas nicht, mehr als das Dateiformat (bspw. „jpg“) konnten Sie Dir über eine Bilddatei nicht sagen. Zu heute ist das kein Vergleich… man kann ein Hady gegen einen Text halten, und es übersetzt ihn Dir ihn alle möglichen ziemlich exotischen Sprachen.

    Was mein Vater damals als Prüfsumme und Kontrollgruppe verwendete, weiß ich heute auch noch, benenne es aber nicht (also das „wie“… beschreibe ich nicht, das bleibt „Geheimnis“).
    Einsatz gefunden haben dürfte die Software in dem BPS 2000 von Giesecke und Devrient, das es heute auch noch gibt. Damalige Begründung war (auch) die Suche nach Falschgeld und Beschmutzungen von Banknoten. (BPS = Banknotenprüfsystem).
    Dass das Kriminalitätsmuster des „bewaffneten Banküberfalls“ (und ähnliches) komplett ‚aus der Mode gekommen‘ ist, dürfte also auch daran liegen, dass man recht schnell herausfinden würde, wo der theoretische Bankräuber seine Zigaretten oder Brötchen kauft. An „nur Videoüberwachung“ glaube ich nicht.
    Wahrscheinlich weiß man staatlicherseits doch, welche Banknote in welcher Sparkasse oder welchem Bankautomaten landet. Und dass man es weiß, wissen am besten es die potentiellen Kriminellen, besser als ich Du und ich.

    „Gesetze“ sehe ich kritisch, eigentlich sollte ein Ermittlungsurteil…
    Antworten
    Pixi sagt:
    14. Juli 2025 um 15:53 Uhr

    Ich nehme mal an, der Artikel soll sagen, „Beharrt nicht auf Bargeld, es ist ja auch überwachbar“.

    Nein, ist es nicht. Jedenfalls nicht so sehr wie bargeldlose Zahlung. Selbst wenn jemand einen Schein am Geldautomaten bekommt und ihn morgen einer Prostituierten gibt, kann niemals bewiesen werden, dass nicht genau dieser Schein zwischendurch in den Besitz von jemand anderem gelangt war. Selbst wenn nur eine sehr kurze Zeit dazwischen liegt. Denn der Mensch kann ihn verloren haben oder bestohlen worden sein.

    Erst mit anderen Überwachungsmechanismen, wie z.B. Verfolgung seines Autos mit automatischen Systemen zieht sich die Schlinge weiter zu.

    Also vielleicht Geldscheine abheben und erstmal eine Weile liegenlassen? Nun, wir werden schon Möglichkeiten finden.

    Aber lasst Euch nicht einreden, Bargeld sei genauso überwachbar wie Plastikgeld.

    UND Bargeld habt Ihr. Zu Geld auf der Bank kann Euch in Sekundenbruchteilen der Zugang abgeschnitten werden. Beweise dafür gibt es zuhauf.

    #paiement #argent #surveillance #banques

  • Le bonheur au #jardin : villégiature et maisons de #campagne autour de #Paris au XIXe siècle
    https://metropolitiques.eu/Le-bonheur-au-jardin-villegiature-et-maisons-de-campagne-autour-de-P

    Fuir la ville pour la campagne est déjà, au XIXe siècle, le rêve des citadins confrontés à la promiscuité et aux miasmes d’une capitale en pleine croissance. Isabelle Rabault-Mazières met en lumière l’histoire des représentations littéraires de la #villégiature, désormais associées à la #banlieue résidentielle. À partir du Second Empire, journalistes, écrivains et caricaturistes tournent régulièrement en dérision une nouvelle mode perçue comme très contagieuse : la « fièvre de la villégiature » (Lemer s.d., p. #Terrains

    / campagne, #histoire, #littérature, Paris, villégiature, banlieue, jardin

    https://metropolitiques.eu/IMG/pdf/met_rabault.pdf

  • « Les événements climatiques extrêmes ne sont plus des risques marginaux, et le secteur bancaire tarde à en prendre la mesure »
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2025/07/07/les-evenements-climatiques-extremes-ne-sont-plus-des-risques-marginaux-et-le

    Depuis plusieurs années, les compagnies d’assurances alertent : les événements climatiques extrêmes ne sont plus des risques marginaux, mais Ils constituent désormais une donnée structurelle, incontournable, aux impacts systémiques. La hausse continue des sinistres – inondations, incendies, tempêtes – pousse certaines à réduire ou à cesser leurs activités dans les zones les plus vulnérables, comme la Californie ou la Floride. Le secteur bancaire, lui, tarde à prendre la pleine mesure de ce basculement. Si les assureurs encaissent les chocs, les banques pourraient en propager les effets.

  • Public Enemy shared their new album Black Sky Over The Projects: Apartment 2025, which they have surprise-released on June 27 through Enemy Records. Following the band’s 2020 album What You Gonna Do When The Grid Goes Down?, Public Enemy’s new record is their first in five years, and is now available to stream or purchase at a “pay what you want” option on #Bandcamp .


    https://newnoisemagazine.com/news-public-enemy-surprise-release-first-album-in-five-years

    https://publicenemy.bandcamp.com/album/black-sky-over-the-projects-apartment-2025


    https://www.publicenemy.com
    #HipHop #rap #public_enemy

  • Not Even War Can Stifle Ukraine’s Punk Rock Spirit | #Bandcamp_Daily
    https://daily.bandcamp.com/scene-report/not-even-war-can-stifle-ukraines-punk-rock-spirit

    Here are a few of the Ukrainian punk bands living through—and making music in—the middle of war.

    https://deelav.bandcamp.com/track/the-sounds-of-war

    DEATH PILL & HÄXAN - 2 Riot grrrl bands en Ukraine
    ITW #Kartonzine 2021 https://seenthis.net/messages/950672
    #Ukraine #musique #riot_grrrl #punk_rock

  • #BNP, #Banque_populaire... 20 milliards de dollars ont été investis dans le #chaos_climatique en 2024

    Dix ans après l’Accord de Paris, les banques continuent d’investir massivement dans le dérèglement du climat. C’est ce que démontre le rapport « #Banking_on_Climate_Chaos » (« Miser sur le chaos climatique » : https://www.bankingonclimatechaos.org), réalisé par l’ONG #Reclaim_Finance : 869 milliards de dollars (751 milliards d’euros) ont été engagés dans les #énergies_fossiles en 2024 par les 65 plus grandes banques mondiales. Soit une augmentation de +23 % par rapport à 2023.

    En France, les principales banques à avoir investi dans le développement des énergies fossiles l’an passé sont #BNP_Paribas (5,9 milliards de dollars), le #Crédit_agricole (5,4 milliards), la #Société_générale (4,7 milliards) et la Banque populaire et Caisse d’épargne (#BPCE, 4,2 milliards). Au total, elles cumulent 20,2 milliards de dollars (17,5 milliards d’euros) d’investissements dans des projets climaticides.

    Malgré son arrivée en bas du podium, la Banque populaire affiche « les tendances les plus inquiétantes », souligne Reclaim Climate. La BPCE a augmenté de 133 % ses financements dans le développement de nouveaux champs pétroliers et gaziers en un an.

    Ainsi, la Banque populaire « se distingue en 2024 par des transactions aux pires acteurs du secteur, devenant cette année-là la première banque française à financer #TotalEnergies », pointe Lucie Pinson, directrice de Reclaim Finance.

    https://reporterre.net/BNP-Banque-populaire-20-milliards-de-dollars-ont-ete-investis-dans-le-ch
    #finance #banques #rapport #énergie_fossile #pétrole #investissements

  • Hellfest 2025 : bienvenue à ceux qui aiment buter du PD
    https://unidivers.fr/hellfest-crime-homosexuel

    Il y a des enfers qu’on choisit. Et d’autres qu’on impose. Quand le #Hellfest 2025 programme Bård « Faust » Eithun, batteur du groupe Emperor, le festival ne rend pas hommage à l’esprit de révolte, ni à la liberté d’expression. Il banalise un #meurtre_homophobe. Il valide l’effacement d’une victime. Il transforme une scène en tribune, une batterie en pierre tombale.

    Un meurtre, 37 coups de couteau, et pas une once de remords

    Petit rappel des faits. En 1992, à Lillehammer, en Norvège, Bård « Faust » Eithun poignarde à mort un homme, Magne Andreassen, dont la singularité était de préférer partager ses sentiments et ses nuits avec une personne du même sexe. Trente-sept coups de couteau. À l’époque, le jeune homme de 18 ans est déjà une figure de la scène #black_metal naissante. Celui qui aurait pu aussi bien se surnommer Voldemort était proche du groupe Emperor, dont l’un des musiciens a été condamné à de l’emprisonnement pour incendie d’églises tandis que le chanteur du groupe en a toujours fait l’apologie.

    Bård G. Eithun dit Faust purge neuf ans et demi de prison sur les quatorze prononcés. Depuis sa libération, il remonte régulièrement sur scène avec le groupe Emperor, sans jamais avoir exprimé publiquement de remord ni participé à un quelconque travail de mémoire ou de réparation. Et pourtant, après un première programmation en 2014, il est de nouveau programmé au Hellfest cette année. Comme la fois précédente. Tranquillement. Comme si de rien n’était. Comme si son histoire n’était qu’une parenthèse marginale, un folklore noir au service du storytelling extrême.

    La transgression à géométrie variable

    Dans un monde où la moindre maladresse s’échange contre des torrents de dénonciation, comment expliquer ce silence autour d’un acte aussi radicalement violent  ? Faudrait-il rappeler que si Bård « Faust » Eithun avait tué un policier ou une célébrité, son retour sur scène aurait été impossible  ? Mais tuer un homosexuel dans un parc la nuit… est-ce encore considéré comme un fait suffisamment grave pour empêcher de taper sur des fûts, dix puis vingt ans plus tard, dans un champ de Loire-Atlantique  ?

    la suite... par Nicolas Roberti sur Unidivers.fr

  • La Libye, dernière escale avant l’Europe pour les migrants du Bangladesh
    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2025/06/11/la-libye-derniere-escale-avant-l-europe-pour-les-migrants-du-bangladesh_6612

    La Libye, dernière escale avant l’Europe pour les migrants du Bangladesh
    Par Mustapha Kessous
    Bangladesh-Libye-Italie. Ce trajet, long de près de 8 000 km, est aujourd’hui l’itinéraire le plus emprunté par les migrants bangladais souhaitant rallier l’Europe. Du 1er janvier au 9 juin, sur les 57 222 exilés arrivés sur le Vieux Continent – principalement par voie maritime (bassin méditerranéen et océan Atlantique) –, 5 840 personnes sont originaires de ce pays d’Asie du Sud, selon le Haut-Commissariat des Nations unies pour les réfugiés (HCR), faisant d’elles le premier contingent de migrants clandestins à entrer en Europe.
    Ces ressortissants bangladais débarquent sur les côtes italiennes, à Lampedusa ou à Naples, après avoir transité par la Libye. Au premier semestre 2025, ils représentent 37 % des 22 734 migrants partis de ce pays d’Afrique du Nord, loin devant les Erythréens (1 748) et les Pakistanais (1 705). Comme en 2024 : sur les 66 617 arrivées en Italie, 14 284 personnes, soit environ 21 %, venaient de ce pays lointain.« Il ne s’agit pas d’un flux [migratoire] nouveau, mais il prend de l’importance d’année en année », précise Flavio Di Giacomo, un porte-parole de l’Organisation internationale pour les migrations (OIM). Les Bangladais représentaient 14,5 % des arrivées en Italie en 2022, autour de 12 % en 2020 et en 2021, seulement 3,3 % en 2015.
    La raison de ce périple compliqué est simple : si les conditions de vie imposées aux migrants en Libye sont souvent inhumaines, « il est très facile de se rendre là-bas. Un visa touriste ou un permis de travail suffit », relate Shahanur Islam, président de The Justice Makers Bangladesh in France, une association basée en banlieue parisienne qui documente les violations des droits de migrants bangladais et les accompagne dans leurs démarches juridiques et administratives.
    « Dans les faits, la Libye est facilement accessible. Ce ne sont pas des visas mais des papiers ou des passeurs qu’on achète. Rien ne semble dissuader d’aller en Libye », ajoute Didier Leschi, directeur général de l’Office français de l’immigration et de l’intégration (OFII). « Les gens partent aussi à cause de la misère et de la récente crise politique », explique par ailleurs Shahanur Islam.
    En août 2024, le régime de la première ministre Sheikh Hasina – critiquée pour sa dérive autocratique – a été renversé, après quinze ans passés au pouvoir, par un mouvement d’étudiants, confrontés au chômage de masse. Dix-huit millions de Bangladais âgés de 15 à 24 ans sont sans emploi. « Partir est donc une solution et tout un système existe pour quitter le pays », souligne le juriste.
    Les autorités du Bangladesh encouragent depuis des années la migration de sa main-d’œuvre pour soutenir la croissance de ce pays de 171 millions d’habitants. Selon l’OIM, chaque année, quelque 500 000 personnes partent travailler à l’étranger, notamment dans le golfe Persique. Plus de 11 millions de Bangladais résident hors de leurs frontières et les fonds envoyés par cette diaspora sont conséquents pour l’économie nationale. En 2023, les transferts d’argent s’élevaient à près de 22 milliards de dollars (19 milliards d’euros), soit 5 % du PIB national, selon la Banque mondiale.
    Ce « système » s’appuie sur un réseau d’agences de recrutement, dont plus de 1 700 opèrent au Bangladesh, certaines de manière officieuse. « C’est alors que tout commence », indique Shahanur Islam. Des intermédiaires, appelés dalals – courtiers en bengali –, recrutent des candidats au départ pour ces agences. « Ils promettent un bon travail dans le bâtiment ou dans le nettoyage et de s’occuper des démarches administratives », précise-t-il. « Un réseau de passeurs sophistiqué les aide à obtenir des visas et des billets d’avion », ajoute Chris Borowski, porte-parole de l’agence européenne des frontières, Frontex.
    Il en coûtera entre 3 000 et 4 500 euros aux candidats au voyage pour se rendre en Libye, qui pour financer leur départ « doivent vendre leurs biens ou contracter des prêts qui deviennent excessifs, les menant à une situation de servitude pour dettes [une forme de travail forcé assimilée à de l’esclavage] », notait Felipe Gonzalez Morales, alors rapporteur spécial des Nations unies sur les droits humains des migrants, après sa visite effectuée au Bangladesh en janvier 2023.
    C’est donc par avion, souvent avec une escale en Turquie ou aux Emirats arabes unis, que ceux-ci rejoignent la Libye, où les réseaux de passeurs prospèrent notamment du fait de la rivalité entre deux autorités concurrentes. L’une basée à Tripoli, reconnue par l’ONU, et l’autre à Benghazi, dans l’est du pays, sous l’égide du maréchal Khalifa Haftar. Dans un rapport publié le 3 juin, Frontex s’inquiète ainsi que « la Libye orientale demeure un carrefour essentiel pour les migrants » et que « l’aéroport Benina de Benghazi y joue un rôle crucial ».
    Selon Adala for All, une ONG basée en France, qui promeut l’accès à la justice et les droits humains en Afrique du Nord, Berniq Airways, compagnie liée au clan Haftar, faciliterait l’entrée des migrants bangladais en Libye grâce à une liaison aérienne Dubaï- Benghazi, ouverte depuis avril 2024. « A leur arrivée, ces migrants se voient accorder des visas d’entrée », précise l’organisation.
    Mais une fois sur place, nombre d’entre eux ne trouvent pas le travail qu’ils attendaient. Certains migrants sont enlevés, torturés puis rançonnés par des policiers, des militaires ou des groupes armés, et contraints d’appeler leurs proches pour leur demander de l’argent en échange de leur libération, comme a pu le rapporter l’ONG Human Rights Watch (HRW). Une fois relâchés, il faut trouver un travail, de l’argent pour payer la traversée de la Méditerranée qui peut coûter jusqu’à 4 000 euros. Selon l’OIM, en 2024, un peu plus de 21 000 Bangladais, âgés de 20 à 39 ans, sur les quelque 800 000 migrants, vivaient en Libye.
    « Il y a une particularité complexe avec les migrants bangladais : tous ne veulent pas venir en Europe, soutient Flavio Di Giacomo. Beaucoup auraient préféré rester travailler en Libye, mais la façon dont ils sont traités les pousse à traverser la Méditerranée. » Ce constat rejoint celui de l’Office français de protection des réfugiés et apatrides (Ofpra) qui, après une mission au Bangladesh en 2023, notait : « La frontière entre migration légale et illégale est floue et, du fait de la prévalence de la corruption et de la vulnérabilité des candidats au départ, un parcours migratoire à l’origine légal peut facilement basculer dans l’illégal, voire dans l’exploitation. »
    A leur arrivée en Italie, les Bangladais cherchent à s’y établir ou se dirigent en France pour obtenir l’asile, constituant ainsi la deuxième nationalité la plus représentée parmi les demandeurs. En 2023, sur les 8 568 dossiers présentés à l’Ofpra, 520 ont obtenu le statut de réfugié. « Malgré les dangers, ils continueront à partir », répète le juriste Shahanur Islam. Par la Libye ou ailleurs. « On commence à voir des Bangladais traverser l’Atlantique, rien de massif, quelques centaines, relate Chris Borowski, de Frontex. Les réseaux sont capables d’organiser des voyages jusqu’aux Canaries. »

    #Covid-19#migrant#migration#libye#bangladesh#routemigratoire#migrationirreguliere#trafic#sante#asile

  • La Banque mondiale va soutenir des projets nucléaires « pour la première fois depuis des décennies »
    https://www.connaissancedesenergies.org/afp/la-banque-mondiale-va-soutenir-des-projets-nucleaires-pour-

    Connaissance des Énergies avec AFP parue le 11 juin 2025

    La #Banque_mondiale (#BM) va soutenir des projets de production d’#énergie à partir du #nucléaire « pour la première fois depuis des décennies », a annoncé mercredi le président de l’institution, Ajay Banga, au personnel dans un courrier que l’AFP a pu consulter.

    Cela passera par un soutien « aux efforts de prolongement des #réacteurs existants dans les pays qui en ont déjà, à l’amélioration des réseaux et infrastructures. Nous allons également travailler à l’accélération du potentiel des petits réacteurs modulaires (#PRM) qui offriront une option viable à plus de pays à long terme », a expliqué dans son mail le président de la BM.

    #SMR

    A fond dans l’mur. Apparemment, l’argent magique existe.

    • entendu cette nuit sur france koultoure. "Ma cité, mon cocon : jeunes filles entre elles et entre soi "
      https://www.radiofrance.fr/franceculture/podcasts/les-nuits-de-france-culture/ma-cite-mon-cocon-jeunes-filles-entre-elles-et-entre-soi-2006-6301124

      A l’écoute des jeunes filles d’une cité de Champigny-sur-Marne, « Ma cité, mon cocon : jeunes filles entre elles et entre soi » , un #documentaire issu de l’émission Terrains sensibles (2006).
      Leila, Kenza, Alexandra : elles ont 20 ans et vivent dans la cité des Mordacs de Champigny-sur-Marne. Elles décrivent leur quotidien, la solidarité, l’amitié, leur vision du futur, leur avenir professionnel. Se tenant loin des clichés véhiculés par « Ni putes ni soumises », elles évoquent les conventions pour se faire respecter des garçons mais s’interrogent en même temps sur les préjugés ou encore les relations entre les hommes et les femmes musulmans.

      Elles refusent le terme « communautarisme », mais soulignent que leurs amis sont tous issus de leur communauté d’origine. Les relations avec leurs parents sont essentielles et déterminantes dans leur vie.

  • Bangladesh : Conférence sur l’agriculture et la réforme agraire

    Aujourd’hui, 29 mai 2025, une conférence sur l’agriculture et la réforme agraire s’est tenue à la salle Jahur Hossain Chowdhury du Club national de la presse à Dhaka.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2025/05/30/declaration-de-la-mmf-bangladesh/#comment-67336

    #international #bangladesh

  • Civic, “Chrome Dipped” | Bandcamp Daily
    https://daily.bandcamp.com/album-of-the-day/civic-chrome-dipped

    First-time CIVIC producer Kirin J. Callinan has guided the band towards a sharper, more space-filled sound, stripping back the furious drumming of previous releases to a dry, precise cracking, and cutting way back on guitar pyrotechnics. You can hear the difference right away on lead-off track “The Fool,” where whiplash chords are set off by white space and you can hear every drum thwack separately and without blurring. This cleaner sound makes room for melody, as on the title track, where singer Jim McCullough sings rather than shouts or growls or harangues. He floats a mournful melody over guitar cacophony, and the sound breaks for choruses that drift like smoke. It’s not that they’ve softened the music—the guitar sound still swells in frenetic, obliterating waves—but now there’s room in it, somehow, for languid, trance-y tunefulness.

    Poison tracks 8 de l’album édité chez ATO records
    https://atorecords.bandcamp.com
    https://civicivic.bandcamp.com/track/poison


    https://atorecords.com/artists/civic
    2 dates en france cet été : 25/7 Supersonic à Paris et au BFBF le 26&27.
    https://lanefdfous.fr/la-programmation-2025
    #protopunk

  • Meghna Alam : reine de beauté et militante sociale au Bangladesh

    Les engagements de Meghna Alam et la bataille juridique à laquelle elle fait face, présentés par son père Badrul Alam, qui appelle à la solidarité.

    Enfance et entrée dans le monde des concours de beauté

    Meghna Alam est originaire du Bangladesh, où elle a commencé sa carrière de mannequin, gagnant en popularité grâce à son élégance, son charme et son engagement. Elle s’est lancée dans le monde très compétitif des concours de beauté afin de représenter son pays sur la scène internationale.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2025/05/30/declaration-de-la-mmf-bangladesh/#comment-67333

    #international #bangladesh

  • Bangladesh : Journée internationale de commémoration des luttes des travailleurs

    Aujourd’hui, le 1er mai 2025, la Bangladesh Sangjukto Building and Wood Workers Federation [Fédération des travailleurs du bâtiment et du bois du Bangladesh] (BSBWWF) a organisé une réunion-débat pour commémorer le grand 1er mai, Journée internationale de la solidarité des travailleurs, dans ses locaux de Dhaka. Présidée par le président par intérim de la BSBWWF, le camarade Badrul Alam, la réunion a été animée par le secrétaire général de la BSBWWF, AKM Shadul Alam Faruq, et le coordinateur du Progotisheel Krishok Sangram Parishad, Sultan Ahmed Biswas, entre autres.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2025/01/18/il-nous-faut-definir-clairement-ce-que-nous-entendons-par-un-bangladesh-sans-discrimination/#comment-67332

    #international #bangladesh

  • #Magdalena. Femmes du fleuve

    Magdalena. Femmes du fleuve est un #roman_graphique issu d’un processus de #recherche-création sur la vie des paysannes habitant sur les rives du fleuve Magdalena en Colombie. Le #livre part de la source dans les #montagnes andines et suit le cours du fleuve jusqu’à son embouchure dans la mer des Caraïbes. Il parcourt les histoires de huit femmes et les récits qu’elles tissent en relation avec les gens du fleuve, l’eau, la #faune, la #flore. Le roman montre également les résistances de ces femmes face aux projets d’aménagement et extractifs qui interrompent le cours de l’eau, ainsi que les voies parallèles de réexistence pour réinventer la vie après certaines conséquences irréparables. L’objectif de ce livre, au croisement de la recherche scientifique en géographie et de la création artistique, est de mettre en lumière des #histoires_de_vie qui ne sont pas souvent racontées, des réalités invisibilisées par des récits sur le fleuve essentiellement utilitaristes ou portés par des voix masculines. Magdalena souhaite faire exister non seulement les pluralités de formes selon lesquelles les femmes vivent sur et avec le fleuve Magdalena, ainsi que les continuités écologiques et culturelles qui unissent ce grand territoire de terre et d’eau.

    https://www.ateliermele.com/projets/magdalena-femmes-du-fleuve
    #fleuve #eau #Colombie #récit #femmes #histoires #lutte #résistance #Andes
    #BD #bande-dessinée

  • Déclaration de la MMF Bangladesh

    La violence à l’égard des femmes est souvent qualifiée de violence fondée sur le genre. En juillet 2024, le Bangladesh a connu un intense mouvement de réforme des quotas, au cours duquel le gouvernement a dû démissionner. Par la suite, la situation s’est aggravée et les femmes ont été confrontées à la violence, ce qui a affecté leurs déplacements réguliers et leurs revenus. Elles souffrent donc d’une crise financière de la sécurité sociale. L’activisme fondamentaliste s’est aggravé de jour en jour. Ils s’opposent aux femmes. Le groupe fondamentaliste veut contrôler le corps et la vie des femmes.

    Une commission de réforme des affaires féminines a été mise en place pour réformer la loi et la discrimination à l’égard des femmes dans ce domaine. La commission a remis son rapport au conseiller principal, le professeur Muhammad Yunus, le 19 avril, recommandant des mesures pour éliminer la discrimination à l’égard des femmes et parvenir à l’égalité avec les hommes. Si les objectifs généraux de la commission sont admirables, plusieurs de ses recommandations semblent en décalage avec le contexte socio-économique et religieux du Bangladesh, ce qui les rend controversées et difficiles à mettre en œuvre.

    https://entreleslignesentrelesmots.wordpress.com/2025/05/30/declaration-de-la-mmf-bangladesh

    #feminisme #bangladesh