• Barrie Kosky zum Baustopp: „Die CDU bestraft die Komische Oper auch für ihre DDR-Geschichte“
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    Die Sanierungsarbeiten in der Komischen Oper haben bereits begonnen, doch nun droht der Baustopp.Collage mit Fotos von Jan Windszus und Imago

    Kennt ja jetzt schon keena mehr, liegt aber nicht an die Opa.

    30.11.2024 von Susanne Lenz - Inkompetenz, Ignoranz, Lügen – all das wird Politikern der CDU vorgeworfen, wenn man nach dem drohenden Baustopp für die Komische Oper fragt.

    Es geht um zehn Millionen, und das Geld ist knapp. Zehn Millionen, die über Leben und Tod eines Theaterhauses in Mitte entscheiden könnten, die Komische Oper in der Behrenstraße, die 2023 ins Schillertheater in Charlottenburg umgezogen ist. Vorübergehend, damit das Haus in Mitte saniert werden kann. Dort fiel bereits der Stuck von der Decke. Zehn Millionen aus dem Bauetat des Landes Berlin. Zehn Millionen, die der einstige Intendant der Komischen Oper Barrie Kosky als Krümel bezeichnet.

    „Es sind Krümel!“ Barrie Kosky ruft diesen Satz ins Telefon. „Diese zehn Millionen Euro für die Vorbereitung des Weiterbaus sind im Drei-Milliarden Sparmaßnahmenpaket nur Krümel!“ Doch diese zehn Millionen bedeuten den Baustopp.

    Nur vorläufig, nur zwei Jahre, wie der Kultursenator Joe Chialo (CDU) versichert, nachdem er sich vor ein paar Wochen noch, nach einer Premiere der Komischen Oper, für seine Ankündigung bejubeln ließ, es werde keinen Baustopp geben. Ein Versprechen, dem sich auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner anschloss. Ein Versprechen, das null und nichtig sein könnte, wenn das Abgeordnetenhaus den Sparetat bestätigt. Vor Weihnachten soll das noch passieren.

    Der aus Australien kommende Barrie Kosky war zehn Jahre lang Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper, er hat das Haus weltweit noch bekannter gemacht. Unter seiner Leitung wurde es mehrfach ausgezeichnet, als Opernhaus des Jahres und mit dem International Opera Award. Bis heute ist Kosky eng mit der Komischen Oper verbunden, mit zwei Inszenierungen pro Spielzeit.

    Barrie Kosky: „Ich habe noch nie so eine entsetzliche Wut gefühlt“

    Wir erwischen ihn in Amsterdam, in einer Probenpause. Die Niederländische Nationaloper hat seine „Fledermaus“ von der Bayerischen Staatsoper in München übernommen, Anfang Dezember ist Premiere. Barrie Kosky ist in Rage: „Meine Grundstimmung im Moment ist brennende Wut über die dilettantische, unverantwortliche Unprofessionalität dieser Regierung. Ich habe noch nie in meinem Leben so eine entsetzliche Wut gefühlt, und ich mag dieses Gefühl nicht.“

    Barrie Kosky: „Die CDU träumt schon lange davon, nur zwei Opernhäuser in Berlin zu haben.“ Paulus Ponizak/Berliner Zeiimago

    Denn es geht nicht einfach um zwei Jahre, in denen die Bauarbeiten in der Behrenstraße ruhen. Seit das Gerücht mit dem Baustopp im Sommer aufkam, werden Susanne Moser und Philip Bröking, die Co-Intendanz der Komischen Oper, nicht müde zu erklären, was das Problem damit ist: Es ist die Kostenexplosion, die durch die Verzögerung verursacht wird, durch steigende Baukosten, die Kosten für die Interimslösung. „Ein Baustopp von zwei Jahren führt zu einer Verzögerung der Fertigstellung um mindestens vier Jahre! 10 Millionen Euro werden gespart, es werden Mehrkosten von etwa 250 Millionen Euro verursacht. Das ist ein Skandal!“ Man könnte es auch einen Schildbürgerstreich nennen, wird sich doch das kleine Loch, das man jetzt zu stopfen meint, in ein paar Jahren vergrößert haben. Und womöglich bedeutet es den Tod der Komischen Oper auf Raten. Denn wo soll das Geld in zwei Jahren herkommen, mit dem die inzwischen viel teurer gewordene Sanierung weitergehen kann? Und auf Dauer im Schillertheater bleiben? „Dann bluten wir aus, künstlerisch, finanziell.“ Es wäre das Ende.

    Für Barrie Kosky ist die Sache glasklar: „Die CDU will die Komische Oper schließen. Das muss auf den Tisch. Sie lügen, wenn sie sagen, dass sie das Haus in der Behrenstraße erhalten wollen! Ich denke, dass der Finanzsenator Evers und auch andere in der CDU schon lange davon träumen, nur zwei Opernhäuser in Berlin zu haben. Die Deutsche Oper im Westen und die Staatsoper Unter den Linden im Osten. Und die Komische Oper wird bestraft: für ihren Erfolg, für ihre DDR-Geschichte, dafür, dass dieses kleine Haus für Diversität und Vielfalt sorgt. Dass sie jetzt sagen, die Komische Oper sei ihnen wichtig, das ist Bullshit.“

    _Zwei Jahre Baustopp würden zu viel höheren Sanierungskosten führen.C ollage mit Fotos von Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung und Jan Windszus

    Vor einer Woche hat sich Kosky mit einem Brandbrief an die Öffentlichkeit gewandt. Er schrieb von der jüdischen Geschichte des Gebäudes, an dem die jüdischen Operettenkomponisten und Operettenstars des 20. Jahrhunderts wirkten. Eine Geschichte, die mit den Nazis 1933 endete und die er mit seinen Inszenierungen wieder zum Leben erweckt hat. „Niemand glaubt daran, dass am Ende eines vorläufigen zwei- oder dreijährigen Baustopps die Sanierung der Komischen Oper tatsächlich noch abgeschlossen wird.“ Seitdem bekomme er Anrufe aus der ganzen Welt: „Die ganze Opernwelt ist empört. Und alle fragen: Was können wir tun?“ Momentan nicht viel, sage er ihnen.

    Die Komische Oper in Mitte ist ein Juwel der Ost-Berliner Nachkriegsmoderne

    Das Haus in der Behrenstraße, es wurde 1882 eröffnet. Ein paar Jahre später zog das Metropoltheater ein, dieses von jüdischen Künstlern geprägte Operettentheater. Nachdem die Nazis das Haus geschlossen hatten, wurde es im Krieg schwer beschädigt und war dann eines der ersten Häuser, die in Ost-Berlin wieder aufgebaut wurden. 1947, zwei Jahre vor Gründung der DDR, begann mit dem österreichischen Regisseur Walter Felsenstein die Geschichte des Gebäudes als Komische Oper.

    In den Sechzigerjahren machte der Architekt Kunz Nierade aus dem Opernhaus das, was es heute ist: ein Juwel der Ost-Berliner Nachkriegsmoderne, mit dem historischen Opernsaal im Neorokokostil als Zentrum des Hauses. 60 Jahre wurde nichts daran gemacht. Nun sollte es nach jahrelanger Planung und einem Architektenwettbewerb saniert und erweitert werden, für knapp 500 Millionen Euro. Seit Monaten ist das Haus von einem Bauzaun umgeben, die Stufen hoch zum Eingang sind aufgehackt, Wandpaneele in der Fassade fehlen. Mit der Spardebatte im Hinterkopf wirkt es schon jetzt wie eine Bauruine.

    Zurück nach Amsterdam: Barrie Kosky ist noch nicht fertig. Er kommt auf die geplanten Kürzungen im Kulturetat zu sprechen: 130 Millionen ab 1. Januar. Niemand im Kulturbereich sei der Auffassung, dass die Kultur nicht sparen muss, wenn alle anderen Bereiche sparen müssen. „Wir sind alle Bürger dieser Stadt, Teil der Gesellschaft. Wir sagen nicht, spart bei den Schulen, den Krankenhäusern, aber nicht an der Kultur. Das ist nicht unsere Haltung. Wir sind nur schockiert, dass wir so eine massive Kürzung binnen so kurzer Zeit stemmen sollen. Es gab keine Vorwarnung, keine Zeit. Diese Kurzfristigkeit ist unverantwortlich, das schockiert uns alle. Diese Kürzungen sind zu hart und in vielen Fällen für die Kultureinrichtungen existenzbedrohend.“

    Und noch etwas. „Wenn andere Bundesländer sehen, wie einfach es ist, bei der Berliner Kultur zu sparen, dann machen sie es nach. Das ist Selbstzerstörung von Identität, von der Seele des Landes. Grotesk!“

    Blick ins Foyer der Komischen Oper in der Behrenstraße: ganz vorne die „Pusteblume-Lampe“. Collage mit Foto von Jan Windszus

    Angela Merkel erwähnt die Komische Oper bei der Vorstellung ihrer Memoiren

    Die Komische Oper spielt auch am Dienstagabend im Deutschen Theater eine Rolle, als Angela Merkel ihre Memoiren vorstellt. Dass die einstige Kanzlerin ausgerechnet eine Passage vorliest, in der sie die Komische Oper erwähnt, ist womöglich Zufall, aber frappierend: „Einmal im Jahr fuhr meine Familie nach Berlin ins Theater. Hilmar Thate als Richard III. im Deutschen Theater und die Aufführung von ‚Der Fiedler auf dem Dach‘ in der Inszenierung von Walter Felsenstein in der Komischen Oper werden mir immer in Erinnerung bleiben.“ Diese Theaterbesuche bedeuteten ihr viel: „Meine Eltern hatten alles darangesetzt, für mich und meine Geschwister Schutzräume zu schaffen, so habe ich es empfunden. Dafür werde ich ihnen immer dankbar sein. Ich hatte eine glückliche Kindheit.“ Einer der Schutzräume war die Komische Oper.

    Dagmar Manzel weiß genau, was Angela Merkel meint: „Absolut“, sagt sie. Die Schauspielerin tritt seit 20 Jahren in der Komischen Oper auf, sie ist einer der Stars des Hauses, hat hier eine zweite Karriere als Sängerin gemacht: „Ball im Savoy“, „Anatevka“, „Perlen der Cleopatra“, „Eine Frau, die weiß, was sie will!“. Auch Dagmar Manzel ist auf hundertachtzig angesichts von Baustopp und Kulturkürzungen.

    Am Telefon setzt sie zu einem Monolog an, der an das anknüpft, was Angela Merkel gesagt hat, denn: „Das wurde überhaupt noch nicht besprochen, und darüber rege ich mich maßlos auf: Es war das Haus, der Ort für Musiktheater zu DDR-Zeiten. Das war nicht nur Felsenstein, das war auch Harry Kupfer, der einen Jochen Kowalski zum Megastar gemacht hat. Da waren fantastische Regisseure, die einzigartigen Chorsolisten, das tolle Orchester, die mich in meiner Jugend geprägt haben. Kein Haus hatte zu DDR-Zeiten so eine weltweite Ausstrahlung. Es ist der Geburtsort des Musiktheaters. Felsenstein hat eine Revolution angezettelt, indem er dafür sorgte, dass die theatrale Seite einer Opernaufführung genauso wichtig genommen wird wie die musikalische. So wie damals von Felsenstein erfunden, wird heute in ganz Europa Oper gezeigt. Mit der Komischen Oper in der Behrenstraße würde nicht nur DDR-Geschichte, sondern auch Operngeschichte vernichtet.“

    Es geht Dagmar Manzel also nicht nur um die DDR-Vergangenheit, sie spricht auch davon, was in den letzten 20 Jahren alles erreicht wurde in den Intendanzen von Andreas Homoki und Barrie Kosky. „Die Komische Oper Berlin hat wieder eine Vorbildfunktion für die halbe Opernwelt in Europa. Kein Haus hat es so wie sie geschafft, alle Bevölkerungsschichten für Musiktheater zu interessieren. Nirgendwo ist das Publikum so bunt wie hier. Nirgendwo gibt es regelmäßig Kinderoper auf der großen Bühne. Zugänglicher geht Oper nicht. Alle beneiden Berlin darum. Das soll alles nicht mehr sein? Ich fasse es nicht.“

    Dagmar Manzel: „Kein Haus hatte zu DDR-Zeiten so eine weltweite Ausstrahlung wie die Komische Oper.“ Paulus Ponizak/Berliner Zeitung

    Dagmar Manzel ist sicher, dass Wegner und Chialo nicht wissen, was dieses Haus war und ist

    Wie alle, mit denen wir in diesen Tagen sprechen, empört auch Dagmar Manzel die Ignoranz der Politiker: „Die setzen einfach den Rotstift an und wissen nicht mal, um was es geht, die kennen das Haus nicht mal, weder der Kultursenator noch der Regierende Bürgermeister. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die nicht wissen, was dieses Haus war und ist, wofür es stand und steht. Das macht mich sprachlos!“

    Manzel zitiert die Rechnung von der Kostenexplosion, die das Intendanten-Duo aufgemacht hat. „Wer soll in ein paar Jahren die Millionen aufbringen, dieses Haus nochmal auf die Beine zu bringen? Die Baukosten steigen durch das Verschieben auf den Sankt-Nimmerleins-Tag um 20 Millionen Euro pro Jahr. Woher soll das viele zusätzliche Geld kommen?“, fragt sie. Auch sie glaubt an einen Tod auf Raten: „Ein Opernhaus kann man nicht auf Dauer in ein Theater pferchen, das ist Schwachsinn. Die Kolleginnen versuchen, was geht, aber das geht nur mit Ach und Krach. Und vor allem: Es gibt dieses Haus in der Behrenstraße doch. Und es ist ein magischer Raum!“

    Die Empörung lässt ihre Stimme beben: „Mir platzt die Hutschnur. Es geht ja nicht nur um die Komische, Berlin ist Kulturstadt. Was hat die Stadt denn sonst zu bieten? Die Leute kommen nicht nach Berlin, um sich ein Kabelwerk anzuschauen. Jetzt kürzt die Politik den Etat mit dem Rasenmäher und macht alles kaputt, an allen Ecken und Enden. Ob das die Obdachlosenfürsorge ist oder die Jugendclubs, Museen, Theater, Opernhäuser.“ Sie wisse, dass gespart werden muss, aber: „Warum wurde sich nicht zusammen an einen Tisch gesetzt und überlegt: Was können wir machen, Kinder? Und es gab doch einen Riesenaufruf, da waren so viele Angebote, nicht nur von der Komischen Oper. Das ist einfach abgebügelt worden. Bumms aus. Das ist hochnäsig. Für Kultur wird zwei Prozent vom Gesamthaushalt ausgegeben. Das ist gut investiert, weil Kultur auch Zusammenhalt in einer Gesellschaft fördert. Hier zu sparen, macht mehr kaputt als alles andere.“

    An der Kasse der Komischen Oper Unter den Linden ist nicht viel los an diesem Nachmittag, nur klingelt ständig das Telefon. Der junge Mann hinterm Tresen erzählt, dass ältere Menschen ihn fragen, ob sie die Komische Oper jemals wieder sehen werden. Dass sie Angst haben, dass sie das Ende der Bauarbeiten nicht erleben, nun da sie verschoben sind. Dass sie befürchten, dass das Haus nie wieder aufmache. Eine Dame tritt ein, fragt nach Karten für „Echnaton“. Sie lebt in Wilmersdorf, hat es nun näher zur Komischen Oper im Schillertheater. „Aber dasselbe Klangerlebnis ist es nicht.“ Dass in zwei Jahren das Geld da ist, die Bauarbeiten fortzuführen, glaubt auch sie nicht: „Ich hab mich jedenfalls auch schon gefragt, wo sie diesen goldenen Topf versteckt haben.“

    Blick in den spektakulären Saal der Komischen Oper in der Behrenstraße.Collage mit Foto von Jan Windszus und Benjamin Pritzkuleit

    Katharine Mehrling: Der Geist der Komischen Oper ist in der Behrenstraße spürbar

    Katharine Mehrling schreibt uns kurz vor Mitternacht zurück: „Was für ein Wahnsinn, das alles!“

    Die Komische Oper sei ihre künstlerische Heimat geworden, schreibt die Sängerin, Musicaldarstellerin, Schauspielerin, die ein absoluter Publikumsliebling ist, eine geniale Brecht-Interpretin. Barrie Kosky holte sie zuerst für seinen „Ball im Savoy“. Derzeit kann man sie in seiner Inszenierung des Musicals „Chicago“ sehen, das seine Premiere schon nach dem Umzug der Komischen Oper ins Schillertheater feierte. Die beiden Häuser sind für Katharine Mehrling nicht zu vergleichen. „Die Behrenstraße war mein Zuhause, im Schillertheater bin ich eher zu Gast. Und so geht es fast allen Kolleginnen. Die Schönheit, der Glanz, der Geist, die Energie, die Geschichte und somit die Seele des Hauses sind spürbar in der Behrenstraße.“

    Sie schwärmt von der Institution: Musical, Operetten, Opernaufführungen und Konzerte, welches Haus in Berlin habe das zu bieten. „Das weiß vor allem das Berliner Publikum zu schätzen. Der Berliner Senat weiß es leider nicht. Joe Chialo habe ich vor der ‚Chicago‘-Premiere im Oktober 2023 noch nie in der Komischen Oper gesehen.“

    Der Schaden, den der Berliner Senat gerade anrichtet, sei nicht wiedergutzumachen. „Und er wird so viel größer sein, als das, was der Senat vermeintlich zu gewinnen versucht.“

    Den Spar-Etat für die Kultur nennt sie eine Katastrophe. Das Publikum werde erst nach einer gewissen Zeit begreifen, was ihm abhandengekommen sei. „Joe Chialo ist der derzeitige Senator für Kultur“, schreibt sie. KULTUR in Großbuchstaben. „Es ist seine Pflicht als Senator, die Kultur zu verteidigen und zu schützen.“

    Katharine Mehrling: „Joe Chialo gibt nicht alles“

    Sie schlägt den großen Bogen: „Kultur ist nicht nur ein Beruf oder Unterhaltung, sie hat eine Mission. Nämlich das Publikum zu bilden, zu inspirieren, zum Denken zu animieren, Herzen zu öffnen, Empathie auszulösen, eine Gesellschaft besser zu machen und auch die Demokratie zu stärken – gerade jetzt in dieser zerrissenen Zeit, wo alles erschreckend weit nach rechts rückt.“ Sie ist enttäuscht von Joe Chialo. „Weil er nicht alles gibt und nicht für das kämpft, was Berlin ausmacht: die Kultur.“

    Katharine Mehrling: „Joe Chialo habe ich vor der ‚Chicago‘-Premiere im Oktober 2023 noch nie in der Komischen Oper gesehen.“ Christian Behring/imago

    Berlin hat drei Opernhäuser, und wann immer die Stadt seit der Wiedervereinigung sparen musste, lag die Frage auf dem Tisch, ob sie sich das leisten kann oder will, ob man drei wirklich benötigt, oder sie eben nur „nice to have“ sind, wie der Finanzsenator Stefan Evers (CDU) all das betitelt, was Berlin nicht unbedingt brauche. Niemand weiß das besser als Thomas Flierl, der Ende der 80er-Jahre Mitarbeiter im Kulturministerium der DDR war, kurz nach der Wende das Kulturamt Prenzlauer Berg leitete und dann Berliner Kultursenator wurde, für seine Partei Die Linke.

    Das Amt hatte er von 2002 bis 2006 inne, als Berlin in einer schlimmen Haushaltsnotlage war, enorme Schulden hatte, und der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit von der SPD sparte, „bis es quietscht“. Kostbares Landeseigentum wurde damals zu Geld gemacht, kommunale Wohnungen wurden verkauft, ein Fehler, wie man heute weiß. Wie hat er es geschafft, in einer solchen Lage drei Opernhäuser zu verteidigen?6

    Thomas Flierl ist in seinem Haus am Bodden in Mecklenburg-Vorpommern, als wir ihn anrufen. Hierher komme er, um den Kopf freizukriegen. „Aber Sie holen mich ja gerade wieder in die Hauptstadt zurück.“ Er erzählt, dass es ähnlich wie heute um zehn Prozent Einsparungen ging, der gesamte Kulturetat habe sich damals auf rund 300 Millionen Euro belaufen, ein Drittel des heutigen. Damals war es die Existenz der Deutschen Oper, die auf dem Spiel stand. „Die Deutsche Oper war im Grunde schon aufgegeben von der damaligen Koalition“, sagt Thomas Flierl. „Man war der Meinung, die Vereinigung Berlins finde in Mitte statt. Meine Position war: Wir können jetzt nicht den Westen abwickeln, wir brauchen eine Lösung, mit der alle drei Häuser erhalten werden.“ Diese Lösung hat er gefunden.

    Der einstige Kultursenator Thomas Flierl: Wo ist die Intelligenz?

    Flierl rettete alle drei Häuser mit seiner Opernstiftung: Die Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper und die Komische Oper blieben als wirtschaftlich selbstständige GmbH-Betriebe erhalten und bekamen durch fünfjährige Zuschussverträge Planungssicherheit. Als Gegenleistung opferten sie 220 Stellen. Damals half auch der Bund, der den Kulturetat mit 16,4 Millionen Euro entlastete.

    Auch Flierl kritisiert Joe Chialos Spar-Etat. „Natürlich waren damals wie heute die drei Opernhäuser und die Bühnen mit den großen Mitarbeiterstäben die Hauptkostenpunkte. Das liegt in der Natur der Sache. Und meine Antwort darauf war, Intelligenz anzuwenden, die Strukturen kritisch zu prüfen. Das sehe ich jetzt nicht.“

    Er ist bis heute der Meinung, dass es richtig war, alle drei Opernhäuser zu erhalten. „Obwohl es damals sogar Nachfrageprobleme gab, was heute ganz und gar nicht der Fall ist.“ Die Komische Oper verzeichnet eine Auslastung von 93 Prozent. Nur den späteren Ausbau der Staatsoper von einer Rokoko-Oper zu einer Wagner-tauglichen Oper, wie man sie mit der Deutschen Oper schon hatte, sieht er kritisch. „Das war eine Riesenfehlentscheidung, die 440 Millionen Euro gekostet hat.“

    Flierl sieht mit Staunen, dass sich der Kulturhaushalt in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdreifacht hat. „Doch nachhaltige Strukturen hat man nicht gebaut.“ Das geht gegen Chialos Vorgänger Klaus Lederer von der Linken, der bis 2023 im Amt war. „Wenn man jetzt mit dem Rasenmäher kommt, geht viel mehr kaputt, als die zehn Prozent ahnen lassen. Das ist das eigentliche Problem. Man hat in gewisser Weise nicht krisenfest erweitert. Jetzt einfach kalt die Komische Oper abzuwickeln, bringt gar nichts“, sagt Flierl. „Was ist da der strukturelle Gedanke? Keiner!“

    Flierl denkt laut nach: „Wenn Chialo gesagt hätte, man könnte so etwas wie die Opernstiftung ja auch für die Theater machen, naja, man hätte sich ja mal unterhalten können.“ Doch der Kultursenator habe die Zeit mit Beruhigungsreden vertrödelt, anstatt mit diesem und jenem zu reden, wie man es denn anstellen könne. „Sparen erfordert Aufgabenkritik, sachgerechte Analyse und Konzept. Das alles fehlt. Jetzt hat er den Schlamassel.“ Flierl plädiert für ein Moratorium. Man müsse Zeit gewinnen. „Ich bin nicht der Meinung, dass man ein Budget nicht kürzen kann, aber das muss man natürlich durchdenken.“ Kurzum: Kürzungen sind möglich, aber man muss es intelligent machen und nicht mit der Rasenmähermethode.

    Thomas Flierl hat eine besondere Beziehung zur Komischen Oper

    Wie viele Ost-Berliner hat auch Thomas Flierl eine besondere Beziehung zur Komischen Oper. Aus der Ostgeschichte ist unter seiner Ägide dann eine Ost-West-Geschichte geworden – durch die Verbindung der Häuser in der Opernstiftung. Tags darauf schreibt er uns dazu in einer Mail: „Bei der Ost-West-Geschichte der Komischen Oper müssen Sie unbedingt Walter Felsenstein und Götz Friedrich erwähnen! Letzterer ging in den Westen und prägte und erneuerte die Deutsche Oper im Sinne von Felsenstein. Die Stadt war schon vor Maueröffnung Ost-West geprägt! Das darf man nicht zerschlagen.“

    Thomas Flierls Appell geht zum Schluss unseres Telefonats an das Abgeordnetenhaus: „Zu meinen, man könne sich den teuren Ausbau der Komischen Oper sparen und danach noch eine Komische Oper haben – das wird wohl nicht sein. Das ist so dramatisch gekoppelt, dass die Abgeordneten das hoffentlich vor Weihnachten noch einsehen. Meine Empfehlung: Die für den Interimsbetrieb notwendigen Mittel gewähren und für das Bauprojekt die Mittel zusagen – meinetwegen nach einer kritischen Bedarfsanalyse.“

    Donnerstagabend in der Komischen Oper im Schillertheater: Gegeben wird Stephen Sondheims Musical „Sweeney Todd“, Regie Barrie Kosky, auf der Bühne steht Dagmar Manzel als Pie-Bäckerin Nellie Lovett, die aus den Opfern des Serienmörders Sweeney die besten Fleischpasteten der Stadt macht.

    Im Foyer kann man fragen, wen man will, vom Baustopp wissen alle. „Warum hat Berlin nur Schulden, warum hat man nie Geld zurückgelegt“, fragt ein Mann, der mit seiner Frau vor dem Schillertheater steht. Er gehe seit seinem Umzug aus Thüringen 1964 in die Komische Oper, schwärmt von den Felsenstein-Inszenierungen. Dass der Baustopp das Ende bedeuten könnte, „das glauben wir auch“.

    . Die Komische Oper in Mitte ist von einem Bauzaun umgeben.Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    Besucher der Komischen Oper: „Wollen wir nur noch arm sein?“

    Ein Besucher mit Schiebermütze ist im Foyer mit dem Chef des Abenddienstes im Gespräch. Er fragt nach den Inszenierungen in der kommenden Spielzeit und outet sich dann als jemand, der mehrmals im Monat in die Komische Oper kommt. Er redet sich schnell in Rage: „Womit funkelt Berlin, wenn nicht mit der Kultur? Wollen wir nur noch arm sein, auch arm im Geiste?“ Er kommt extra nochmal zurück: Die CDU habe es immer gut gemeint mit der Kultur, ihr Agieren jetzt sei ein Zeichen für die Verwahrlosung dieser Generation von Politikern. „Und das ist parteiübergreifend.“ Und zuletzt: „Ich würde Chialo und Wegner gerne mal treffen und ihnen meine Worte in die Fresse hauen.“ Ein Besucher neben der Garderobe sagt: „So haben wir uns die Zeitenwende nicht vorgestellt.“

    Schaut man sich im Foyer um, scheint einem nichts abwegiger, als die Existenz dieses Hauses aufs Spiel zu setzen. Das Publikum ist gemischt, Junge, Alte, man hört Englisch, Schulklassen sind darunter, die Vorstellung ist auch an diesem Wochentag so gut wie ausverkauft, während der Vorstellung äußert sich die Begeisterung in Szenenapplaus. Das Messer, das der Barbier Sweeney Todd seinen Kunden an die Kehle setzt, hat in diesen Zeiten große Symbolkraft.

    Grafik: Berliner Zeitung. Quelle: Sparliste des Berliner Senats

    Bildstrecke

    Die Komische Oper, in der Behrenstraße 2023, kurz vor Beginn der Sanierung.Schoening/imago

    Das Intendanten-Team der Komischen Oper Susanne Moser und Philip BrökingBenjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    Die Komische Oper, Eingang Behrenstraße: Ein Bauzaun umgibt das Gebäude.Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    Das Schiller-Theater in Charlottenburg ist die Ausweichbühne für die Komische Oper. Fabian Sommer/dpa

    Blick in das Treppenhaus an einem Musiktheaterabend mit Katharine Mehrling. Jan Windszus/Komische Oper

    2022 Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin, spricht zum Ergebnis des Realisierungswettbewerbs „Umbau und Erweiterung Komische Oper Berlin“ Britta Pedersen/dpa

    Barrie Kosky, 2017. Damals war er der Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper. Paul Zinken/dpa

    Blick in den Zuschauerraum der Komischen Oper in Berlin im Jahr 2009. Tim Brakemeier/dpa

    Die Komische Oper Berlin im Jahr 2006. Soeren Stache/dpa

    Komische Oper Berlin: Szene aus der Inszenierung „Sommernachtstraum“, 1961 Arkiv/imago

    Berlin-Mitte, Blick auf die Friedrichstraße und das erste Gebäude der Komischen Oper, 1935 imago

    Eine Szene aus „Zieh Dich Aus“ an der Komischen Oper, Berlin, 1928 Gemini Collection/imago

    Theater Unter den Linden i.e. Metropol Theater, Komische Oper, Berlin in den 20er jahren piemags/imago

    #Berlin #Mitte #Behrenstraße #Unter_den_Linden #Glinkastraße #Kultur #Musik #Theater #Oper #Politik #CDU #Austerität #Geschichte

  • #Saint-Denis va, elle aussi, tester la #vidéosurveillance_algorithmique

    La sous-préfecture, qui accueille le #village_olympique, le #Stade_de_France et le #Centre_aquatique_olympique, a discrètement acquis un logiciel de vidéosurveillance algorithmique. Sans appel d’offres, sans délibération du conseil municipal ni étude d’impact, et sans en avoir tenu informé le collège d’éthique de la vidéosurveillance.

    La ville de Saint-Denis a déboursé 118 000 euros pour acquérir un logiciel de vidéosurveillance algorithmique (#VSA) de la société #Two-i, révèle Mediapart (https://www.mediapart.fr/journal/france/300724/en-catimini-saint-denis-achete-un-logiciel-de-surveillance-algorithmique).

    La loi #Jeux_olympiques autorise en effet, jusqu’en mars 2025, les polices nationale et municipales, la gendarmerie ainsi que les services de sécurité de la SNCF et de la RATP à coupler des #intelligences_artificielles (#IA) à des #caméras de « #vidéoprotection ». Cette #expérimentation se limite à huit situations prédéfinies, dont la présence d’objets abandonnés, un mouvement de foule, une densité de personnes trop importante ou le port d’une arme, lors d’événements sportifs et culturels.

    « Alors que, durant les #JO, ces algorithmes sont utilisés par la #RATP et la #SNCF dans plus de cinquante gares d’Île-de-France, Saint-Denis est l’une des premières municipalités à affirmer sa volonté d’y avoir recours », relève Mediapart.

    Pas de délibération au conseil municipal, ni contrat ni étude d’impact

    « Les JO ont motivé cet achat, notamment avec les flots de population qu’ils vont générer », précise à Mediapart la ville de Saint-Denis. Elle espère « que le #logiciel sera opérationnel pour les paralympiques, une fois que les agents y auront été formés ». Elle disposera alors de cinquante licences, qui pourront être couplées au même nombre de caméras.

    « Il n’y a eu aucune délibération du conseil municipal. Nous n’avons eu accès à aucune étude d’impact ni contrat », regrette de son côté Sophie Rigard. Élue de l’opposition, elle a appris l’existence de ce logiciel lors d’une réunion avec le directeur de la police municipale.

    Gwenaëlle Badufle-Douchez, adjointe à la sécurité, justifie de son côté l’absence d’appel d’offres par le fait que Saint-Denis avait acquis le logiciel via l’Union des groupements d’achats publics (Ugap), la centrale d’achat publique française.

    Membre du mouvement citoyen La Seine-Saint-Denis au cœur, mais aussi et surtout du collège d’éthique de la vidéosurveillance de Saint-Denis, Bakary Soukouna n’a pas non plus été sollicité. La Charte d’Éthique de la #vidéoprotection des #espaces_publics de la Ville de Saint-Denis précise pourtant qu’ « il est informé des projets en cours et à venir décidés par la Ville de Saint-Denis ».

    450 caméras ayant coûté 6,7 millions d’euros en 4 ans

    Le maire socialiste de Saint-Denis, #Mathieu_Hanotin, qui a « fortement développé l’usage des caméras », souligne Mediapart, s’est de son côté voulu rassurant. Il a évoqué une vidéosurveillance « dont l’#efficacité ne fait plus débat ».

    « Selon le dernier rapport d’orientation budgétaire de Saint-Denis, la ville a dépensé, entre 2020 et 2024, 6,7 millions d’euros dans la vidéosurveillance, portant le nombre de caméras dans la ville à 450 », rapporte Mediapart

    La ville dénombrait 230 caméras en 2023. Le 11 juillet dernier, son conseil municipal adoptait, à l’unanimité des 51 membres présents ou représentés, une demande de #subvention (.pdf) de 318 354 euros au #Fonds_Interministériel_de_Prévention_de_la_Délinquance (#FIPD) au titre de l’année 2024. La délibération précise que ce montant correspond à 50 % des 636 708 euros qu’elle prévoit de dépenser cette année en matière de « vidéoprotection ».

    De la « #détection_d’émotions » à la « #sécurité_préventive »

    Sur son site web, Two-i se présente comme « une plateforme d’analyse vidéo exhaustive » qui permet la mise en place de « mesures de #sécurité et de #sûreté préventives », et « apporte de la valeur à vos investissements en sécurité en transformant vos vidéos en données actionnables, traçables et pertinentes ».

    « En cas de survenue d’événements imprévisibles », Two-i propose aussi une solution de traitement d’images et d’analyse qui « optimise le temps passé à revoir et inspecter des vidéos issues des caméras de surveillance ».

    Dans son rapport sur la VSA, La Quadrature du Net relève que Two-I s’était d’abord lancée dans la « détection d’émotions », qu’elle avait expérimentée dans des gendarmeries et tenté d’utiliser dans les tramways niçois. Elle avait ensuite testé la reconnaissance faciale sur des supporters de football à Metz, avant de se concentrer sur des applications moins sensibles comme du comptage statistique en matière de « villes intelligentes ».

    Le site Technopolice, émanation de La Quadrature du Net, rappelle que Two-I s’était aussi fait connaître, dans le cadre de l’épidémie de Covid-19, en proposant d’identifier le non-respect des règles de distanciation sociale entre personnes.

    La start-up avait aussi été sélectionnée lors d’un appel d’offre en prévision des Jeux olympiques avec la « solution mobile de #contrôle_des_foules » #Mobil_Security de #BEHM. Censée permettre d’effectuer des contrôles sécurité « sans contact », elle visait à « contrôler 1 500 personnes à l’heure avec 4 agents » :

    « En intégrant la solution d’analyse vidéo de Two-i, qui détecte à l’avance les sacs, les personnes à mobilité réduite et les individus/véhicules non autorisés (…), les agents de sécurité disposent d’un outil puissant pour orienter proactivement le contrôle d’accès des foules. »

    https://next.ink/145459/saint-denis-va-elle-aussi-tester-la-videosurveillance-algorithmique
    #algorithme #vidéosurveillance #France #test #coût #budget

  • Learn health, but beware of the behaviorist trap
    https://redasadki.me/2024/06/30/learn-health-but-beware-of-the-behaviorist-trap

    The #Global_health community has long grappled with the challenge of providing effective, scalable training to health workers, particularly in resource-constrained settings. In recent years, digital learning platforms have emerged as a potential solution, promising to deliver accessible, engaging, and impactful training at scale. Imagine a digital platform intended to train health workers at scale. Their #Theory of change rests on a few key assumptions: On the surface, this seems sensible. Mobile optimization recognizes health workers’ technological realities. Multimedia content seems more engaging than pure text. Assessments appear to verify learning. Incentives promise to drive uptake. Scale feels synonymous with success. While well-intentioned, such a platform risks falling into the (...)

    #behaviorism #e-learning #health_training #HealthLearn #HRH #Human_resources_for_health #learning_culture #learning_strategy #workforce_development

  • Regina Ziegler: „Als ich nach Berlin kam, war ich wie im Rausch“
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/regina-ziegler-als-ich-nach-berlin-kam-war-ich-wie-im-rausch-li.215


    „Die Mitte meiden und sich am Rand wohlfühlen“: Regina Ziegler lebt in Zehlendorf. Foto Guido Werner/Ziegler Film

    30.10.2033 von Anne Vorbringer - Berlin hat rund 3,8 Millionen Einwohner, und jeder hat seinen eigenen Blick auf die Stadt. Was macht Berlin aus, wieso lebt man hier – und tut man es überhaupt gern?

    In unserer Rubrik „Fragebogen Berlin“ fragen wir bekannte Hauptstädterinnen und Hauptstädter nach ihren Lieblingsorten und nach Plätzen, die sie eher meiden. Sie verraten, wo sie gern essen, einkaufen oder spazieren gehen. Aber auch, was sie an Berlin nervt und was man hier auf keinen Fall tun sollte.

    Diesmal hat Regina Ziegler unsere Fragen beantwortet, die in diesem Jahr großes Jubiläum feiern kann. Vor 50 Jahren gründete sie Ziegler Film und wurde Deutschlands erste Produzentin. Bis heute realisierte sie rund 500 Filmprojekte und gehört damit zu den produktivsten und erfolgreichsten Produzenten des Landes.

    Für ihr neuestes Projekt arbeitete Ziegler mit dem Streaming-Riesen Amazon zusammen. Seit dem 26. Oktober läuft die Serie „Die Therapie“ exklusiv bei Prime Video. Die Buchvorlage stammt von einem anderen bekannten Berliner: dem Bestseller-Autor Sebastian Fitzek.

    1. Frau Ziegler, seit wann sind Sie schon in der Stadt?

    Eigentlich wurden meine Wurzeln in Berlin 1943 gepflanzt. Meine Mutter wohnte damals in Charlottenburg in der Röntgenstraße. Sie war mit mir hochschwanger und wurde mit meiner älteren Schwester an der Hand drei Tage und vier Nächte im Luftschutzkeller verschüttet. Als wir gerettet waren, war unsere Wohnung nicht mehr da. So trampte sie nach Allrode im Harz zu ihren Eltern und ich wurde am 8. März in Quedlinburg geboren und war der Hit des Weltfrauentages 1944. Diese Geschichte saß so tief in mir, dass ich nach dem Abitur 1964 zum Jurastudium nach Berlin zog.

    2. Welcher ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

    Der China Club in der Behrenstraße 72, der seit vielen Jahren meinen Gästen und mir auch wegen seiner fantastischen asiatischen Küche und wegen des Restaurantmanagers Henryk Vieillard ein Genuss ist.

    3. Wo zieht es Sie hin, wenn Sie entspannen wollen?

    In mein Bett …

    4. Welche Ecken der Stadt meiden Sie?

    Als Dauer-Radiohörerin kenne ich immer aktuell die Präsenz der Klebeaktionen der Letzten Generation und kann entsprechend reagieren. Meistens gelingt es mir, dadurch stundenlange Staus zu vermeiden und zu meinen Terminen pünktlich zu sein.

    5. Ihr ultimativer Gastro-Geheimtipp?

    Das 893 Ryotei in der Kantstraße und das Ponte in der Regensburger Straße zum Dinner. Zum Lunch empfehle ich die Salumeria Rosa in der Neuen Kantstraße 25.

    6. Ihr ultimativer Shopping-Geheimtipp?

    Es gibt kleine, feine Boutiquen rund um den Savignyplatz, in denen ich mich gerne nach ausgefallenen Modellen umschaue. Und an einem Issey-Miyake-Shop kann ich nicht vorbeigehen, ohne reinzuschauen. Gott sei Dank haben wir in Berlin keinen Miyake-Laden.

    7. Der beste Stadtteil Berlins ist …

    Charlottenburg war und ist immer noch mein bevorzugter Kiez. Als ich 1964 aus Obernkirchen nach Berlin kam, war ich wie im Rausch. So viele Menschen wie an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hatte ich noch nie gesehen. Ich mietete ein Zimmer in der Mommsenstraße 36 bei einer kinderreichen Familie. Meine Vermieterin und ihre vier Kinder nahmen mich wie ein Familienmitglied auf, und sie drückte auch ein Auge zu, wenn mein späterer Ehemann Hartmut Ziegler mal über Nacht blieb, was damals strikt verboten und deshalb sehr ungewöhnlich war und zu der Geburt von Tanja führte.
    Um mir etwas dazuzuverdienen, trug ich in Charlottenburg die Berliner Morgenpost aus und verkaufte an den Wohnungstüren Waschmaschinen. Während der ersten Jahre beim Sender Freies Berlin in der Masurenallee nutzte ich noch jeden Tag die Straßenbahn entlang der Kantstraße. Mein erster Spielfilm „Ich dachte, ich wäre tot“ lief 1974 mit großem Erfolg viele Wochen im filmkunst 66 in der Bleibtreustraße 12. Als die langjährigen Besitzer des Kinos, Rosemarie und Franz Stadler, das filmkunst 66 verkauften, haben Tanja und ich nicht lange überlegt – und uns einen Traum erfüllt.

    8. Das nervt mich am meisten an der Stadt:

    Klaus Wowereit hat mit Georgia Tornow vor vielen Jahren am Potsdamer Platz den Boulevard der Stars ins Leben gerufen. Da haben die Sterne noch gestrahlt. Meiner auch. Heute sind sie total verrottet und vergammelt. Diese Sterne sind für mich auch Sinnbild für die Filmfestspiele und deren ungewisse Zukunft.

    9. Was muss sich dringend ändern, damit Berlin lebenswert bleibt?

    Dass in Berlin keine Menschen mehr unter den Brücken schlafen müssen. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, wir brauchen eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrssituation. Die Menschen müssen kurzfristiger Termine bei den Bürgerämtern bekommen. Und beim BER müssen endlich die Laufbänder und die Fahrstühle funktionieren und nicht tagelang ausfallen. Ich finde es unverständlich, dass die Lufthansa nur wenige Direktflüge aus der deutschen Hauptstadt ins Ausland anbietet. Auch das muss sich dringend ändern.
    Und aus aktuellem Anlass möchte ich hinzufügen: Eine Stadtgesellschaft hat Regelungen und Gesetze, an die sich alle halten müssen – ganz gleich, ob sie in Berlin geboren oder erst später hierhergekommen sind: Sie sind Berliner. Es gibt keinen Platz für Hass, Aggression, Gewalt, Intoleranz und Antisemitismus.

    10. Ihr Tipp an Unentschlossene: Nach Berlin ziehen oder es lieber bleiben lassen?

    Wenn, dann die Mitte meiden und sich am Rand wohlfühlen.

    11. Cooler als Berlin ist nur noch …

    Quedlinburg, weil ich da geboren bin.

    –---

    Zur Person

    Regina Ziegler kam 1944 in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) zur Welt. 1964 ging sie nach Berlin und arbeitete nach einer Ausbildung zur Wirtschaftsdolmetscherin zunächst als Produktionsassistentin beim SFB. 1973 gründete sie ihre eigene Firma. Gleich für ihre erste Produktion „Ich dachte, ich wäre tot“ erhielt sie mehrere Auszeichnungen. Mittlerweile haben sie und ihre Tochter Tanja (Foto) rund 500 Filme und Serien für Kino und Fernsehen produziert.

    Tanja Ziegler stieg im Jahr 2000 ins Unternehmen Ziegler Film ein und besitzt inzwischen die Mehrheit der Anteile. Regina Ziegler ist Honorarprofessorin an der Filmuniversität Babelsberg, gemeinsam mit ihrer Tochter betreibt sie das Berliner Programmkino filmkunst 66. Vom Museum of Modern Art in New York wurde sie 2006 mit einer Retrospektive geehrt. 2017 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Geht nicht gibt’s nicht“. Ihre neue Produktion, die sechsteilige Thriller-Serie „Die Therapie“, läuft aktuell bei Amazon Prime Video.

    #Berlin
    #Charlottenburg #Bleibtreustraße #Kantstraße #Masurenallee #Mommsenstraße #Neue_Kantstraße #Röntgenstraße #Regensburger_Straße #Savignyplatz
    #Mitte #Behrenstraße #Potsdamer_Platz
    #Wilmersdorf
    #Zehlendorf

    #Fernsegen
    #Film
    #Gastronomie
    #Kino

  • #Pays_basque : le cadavre d’un jeune migrant retrouvé dans la #Bidassoa

    Samedi 18 juin au matin, l’alerte a été donnée depuis la berge française du fleuve Bidassoa, à hauteur du pont international de #Béhobie, pour la découverte d’un cadavre.

    Les pompiers français sont intervenus pour repêcher le corps d’un homme d’origine subsaharienne. Selon le « Diario Vasco », le corps ne présentait pas de trace de violence, ni d’un séjour prolongé dans l’eau, laissant supposer un décès récent.

    Dix morts en un an et demi

    Le corps a été déposé sur les berges espagnoles, à #Irun, où il a été pris en charge par la Guardia Civil. Des recherches ont été menées pour découvrir des éléments d’identification du défunt, qui ne portait aucun document. Le jeune noyé a été identifié ce samedi 18 juin, rapporte le « Diario Vasco ». #Abderraman_Bas était de nationalité guinéenne. Âgé de 25 ans, le jeune migrant était arrivé au Pays basque, depuis l’île de Lanzarote, dans l’archipel espagnol des Canaries, au mois de mai dernier.

    Le 12 mars déjà, trois migrants avaient tenté de traverser la Bidassoa, Deux seulement y étaient parvenus. Un important dispositif de recherche avait été déployé, sans succès

    Ce drame du 18 juin 2022 porte à dix, le nombre de migrants qui ont perdu la vie en un an et demi, alors qu’ils tentaient de traverser le fleuve frontalier, dans l‘espoir d’une vie meilleure.

    « Politique migratoire commune »

    Le maire d’Irun, José Antonio Santano s’est dit profondément attristé par ce nouveau décès et il a assuré « Nous ne pouvons pas nous habituer à cette situation, à ce drame. Nous ne pouvons continuer à vivre cette hémorragie de jeunes vies dans le fleuve Bidassoa. Ils se jettent à l’eau pour éviter les féroces contrôles aux frontières. Si tel est le problème, nous devons trouver une solution. »

    L’élu a insisté sur l’importance, que depuis la France, soit comprise la nécessité « d’établir en Europe une politique migratoire commune pour tous les pays de l’Union qui évitent cette situation. »
    Les associations d’aide aux migrants appellent à manifester dimanche 19 juin à 12 h 30, place San Juan à Irun

    https://www.sudouest.fr/pyrenees-atlantiques/hendaye/pays-basque-le-cadavre-d-un-jeune-migrant-retrouve-dans-la-bidassoa-1133924

    #décès #migrations #asile #réfugiés #mort #mourir_aux_frontières #France #Espagne

    –-

    Ajouté au fil de discussion sur les migrants morts à la frontière pyrénéenne :

    https://seenthis.net/messages/928561
    elle-même ajouté dans la métaliste sur les morts aux frontières alpines (même si c’est pas les Alpes... je sais je sais)

    https://seenthis.net/messages/758646

    ping @karine4 @isskein

  • Neues Vermittlungsmerkmal - 2G - Taxi Berlin News
    https://www.taxi-berlin.de/news/neues-vermittlungsmerkmal-2g

    Ist das jetzt Business-Development oder vorauseilender Gehorsam? Schwierige Frage auch ganz ohne Ironie. Auf jeden Fall sehen wir hier eine weitere Ausdifferenzierung des Taxiangebotes, das Taxi als Teil des öffentlichen Nahverkehrs weiter beschädigt.

    Merke: Es muss für ein einheitliches und qualitativ hochwertiges Taxisystem egal sein, welches Fahrzeug eine Kundin oder ein Kunde besteigt.

    Im Grunde sind bereits Kombi- Großraum und Inklusionstaxis als Erweiterung des traditionellen Taxis kontraproduktiv. Richtig wäre, nur noch Inklusionstaxis zuzulassen, die 6 Fahrgäste ohne Rollstuhl befördern können. Jede andere Fahrzeugart sollten Limousinenanbieter oder Speditionen betreiben, und sie nicht wie Taxis sofort auf Abruf bereitstellen dürfen. Was solls, nun wird es ungeimpfte und geimpfte Fahrerinnen und Fahrer geben.

    Warum wurde nicht bereits vor langer Zeit per behördlichem Erlass festgelegt, dass nur geimpfte und frisch getestete Chauffeure hinters Taxilenkrand dürfen ?

    7. DEZEMBER 2021 - Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    wie Sie aus dem aktuellen Pressegeschehen entnehmen konnten, gelten nun auch in Berlin wieder verschärfte Corona Regeln. Im letzten Newsletter haben wir Ihnen bereits die Informationen des Bundesverbandes zu dem aktuellen Infektionsschutzgesetz weitergeleitet. 3G gilt nun auch für Fahrer.

    Wir erhalten verstärkt das Kundenfeedback, bitte geimpfte, genesene oder getestete Fahrer zu vermitteln. Um diesem Sicherheitsbedürfnis der Fahrgäste nachzukommen und das Taxigewerbe in Berlin auch einmal mehr vom Angebot der Mietwagenmitbewerber abzuheben, werden wir ein entsprechendes Segment in der Vermittlung einführen.

    Da es technisch nicht möglich ist, tägliche Tests aller Fahrer zu kontrollieren, setzen wir gleich auf 2G.

    Wir führen also ein Merkmal „2G“ in die Vermittlung ein

    In den Aufträgen wird als Merkmal zu lesen sein „Fahrer geimpft/genesen”. Zunächst wird dies nur ein Auftragshinweis sein. Der Kunde wünscht, von einem entsprechenden Fahrer gefahren zu werden. Diese Aufträge können ohne Positionsverlust abgelehnt werden. Wer jedoch so einen Auftrag annimmt, ohne geimpft oder genesen zu sein, muss damit rechnen, am Ende eine Fehlfahrt zu haben, da der Kunde nicht mit ihm fahren möchte.
    Gleichzeitig können Sie als Fahrer einen Impfnachweis oder den Nachweis der Genesung per Mail an die Fahrer- und Unternehmerbetreuung schicken: fub@taxi-berlin.de. Das kann ein Screenshot aus der APP sein, die Kopie des Impfausweises oder Ähnliches.
    Wichtig ist nur, dass neben dem eigentlichen Nachweis (QR-Code, Aufkleber etc.) auch der Name zu erkennen ist. Wir werden dann im Fahrerprofil ein entsprechendes Merkmal eintragen. Auch wenn es sich zu Beginn nur um einen Auftragshinweis handelt, werden diese Aufträge von Anfang an bevorzugt an Fahrer mit diesem Merkmal vermittelt werden.

    Außerdem haben wir bereits einen weiteren Auftragshinweis eingeführt. Mit der größeren Anzahl von Tests rechnen wir auch mit mehr positiv getesteten Personen. Wer nun vor Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz positiv getestet wurde, muss auch irgendwie nach Hause. Das Taxi bietet hier sicherlich die bessere Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Es kann also sein, dass Sie ein Auftragsangebot erhalten, in dem “FG positiv auf COVID-19 getestet” zu lesen ist. Dies sind ausdrücklich nur Angebote, welche auch ohne Positionsverlust oder andere Konsequenzen von Ihnen abgelehnt werden können.

    Wir wissen jedoch, dass viele Fahrer, die mit uns arbeiten, geimpft sind und während der Personenbeförderung eine Maske tragen. Und wir wissen, dass die Fahrzeuge mit einem Trennschutz ausgestattet sind und regelmäßig desinfiziert werden. Daher werden wir auch diese Aufträge zumindest anbieten.

    Für weitere Fragen steht Ihnen die Fahrer- und Unternehmerbetreuung gern zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen
    Das Team von Taxi Berlin

    #Berlin #Taxi #Impfung #Sicherheit #Behördenversagen

  • À la frontière franco-espagnole, le renforcement des contrôles conduit les migrants à prendre toujours plus de #risques

    Au #Pays_basque, après que trois Algériens sont morts fauchés par un train à Saint-Jean-de-Luz/Ciboure le 12 octobre, associations et militants dénoncent le « #harcèlement » subi par les migrants tentant de traverser la frontière franco-espagnole. Face à l’inaction de l’État, des réseaux citoyens se mobilisent pour « sécuriser » leur parcours et éviter de nouveaux drames.

    Saint-Jean-de-Luz (Pyrénées-Atlantiques).– Attablés en terrasse d’un café, mardi 26 octobre, sous un ciel gris prêt à déverser son crachin, Line et Peio peinent toujours à y croire. « On n’imagine pas le niveau de fatigue, l’épuisement moral, l’état de détresse dans lequel ils devaient se trouver pour décider de se reposer là un moment », constatent-ils les sourcils froncés, comme pour marquer leur peine.

    Le 12 octobre dernier, trois migrants algériens étaient fauchés par un train, au petit matin, à 500 mètres de la gare de Saint-Jean-de-Luz/Ciboure. Un quatrième homme, blessé mais désormais hors de danger, a confirmé aux enquêteurs que le groupe avait privilégié la voie ferrée pour éviter les contrôles de police, puis s’était arrêté pour se reposer, avant de s’assoupir.

    Un cinquième homme, dont les documents d’identité avaient été retrouvés sur les lieux, avait pris la fuite avant d’être retrouvé deux jours plus tard à Bayonne.

    « Ceux qui partent de nuit tentent de passer la frontière vers 23 heures et arrivent ici à 3 ou 4 heures du matin. La #voie_ferrée est une voie logique quand on sait que les contrôles de police sont quasi quotidiens aux ronds-points entre #Hendaye et #Saint-Jean-de-Luz », souligne Line, qui préside l’association #Elkartasuna_Larruna (Solidarité autour de la Rhune, en basque) créée en 2018 pour accompagner et « sécuriser » l’arrivée importante de migrants subsahariens dans la région.

    Peio Etcheverry-Ainchart, qui a participé à la création de l’association, est depuis élu, dans l’opposition, à Saint-Jean-de-Luz. Pour lui, le drame reflète la réalité du quotidien des migrants au Pays basque. « Ils n’iraient pas sur la voie ferrée s’ils se sentaient en sécurité dans les transports ou sur les axes routiers », dénonce-t-il en pointant du doigt le manque d’action politique au niveau local.

    « Ils continueront à passer par là car ils n’ont pas le choix et ce genre de drame va se reproduire. La #responsabilité politique des élus de la majorité est immense, c’est une honte. » Trois cents personnes se sont réunies au lendemain du drame pour rendre hommage aux victimes, sans la présence du maire de Saint-Jean-de-Luz. « La ville refuse toutes nos demandes de subvention, peste Line. Pour la majorité, les migrants ne passent pas par ici et le centre d’accueil créé à #Bayonne, #Pausa, est suffisant. »

    Un manque de soutien, à la fois moral et financier, qui n’encourage pas, selon elle, les locaux à se mobiliser auprès de l’association, qui compte une trentaine de bénévoles. Son inquiétude ? « Que les gens s’habituent à ce que des jeunes meurent et que l’on n’en parle plus, comme à Calais ou à la frontière franco-italienne. Il faut faire de la résistance. »

    Samedi dernier, j’en ai récupéré deux tard le soir, épuisés et frigorifiés

    Guillaume, un « aidant »

    Ce mardi midi à Saint-Jean-de-Luz, un migrant marocain avance d’un pas sûr vers la halte routière, puis se met en retrait, en gardant un œil sur l’arrêt de bus. Dix minutes plus tard, le bus en direction de Bayonne s’arrête et le trentenaire court pour s’y engouffrer avant que les portes ne se referment.

    Guillaume, qui travaille dans le quartier de la gare, fait partie de ces « aidants » qui refusent de laisser porte close. « Samedi dernier, j’en ai récupéré deux tard le soir, qui étaient arrivés à Saint-Jean en fin d’après-midi. Ils étaient épuisés et frigorifiés. » Après les avoir accueillis et leur avoir offert à manger, il les achemine ensuite jusqu’à Pausa à 2 heures du matin, où il constate qu’il n’est pas le seul à avoir fait la navette.

    La semaine dernière, un chauffeur de bus a même appelé la police quand des migrants sont montés à bord

    Guillaume, un citoyen vivant à Saint-Jean-de-Luz

    « Il m’est arrivé de gérer 10 ou 40 personnes d’un coup. Des femmes avec des bébés, des enfants, des jeunes qui avaient marché des heures et me racontaient leur périple. J’allais parfois m’isoler pour pleurer avant de m’occuper d’eux », confie celui qui ne cache pas sa tristesse face à tant d’« inhumanité ». Chaque jour, rapporte-t-il, la police sillonne les alentours, procède à des #contrôles_au_faciès à l’arrêt de bus en direction de Bayonne et embarque les migrants, comme en témoigne cette vidéo publiée sur Facebook en août 2019 (https://www.facebook.com/100000553678281/posts/2871341412894286/?d=n).

    « La semaine dernière, un #chauffeur_de_bus a même appelé la #police quand des migrants sont montés à bord. Ça rappelle une époque à vomir. » Face à ce « harcèlement » et cette « pression folle », Guillaume n’est pas étonné que les Algériens aient pris le risque de longer la voie ferrée. « Les habitants et commerçants voient régulièrement des personnes passer par là. Les gens sont prêts à tout. »

    À la frontière franco-espagnole aussi, en gare de Hendaye, la police est partout. Un véhicule se gare, deux agents en rejoignent un autre, situé à l’entrée du « topo » (train régional qui relie Hendaye à la ville espagnole de Saint-Sébastien), qui leur tend des documents. Il leur remet un jeune homme, arabophone, qu’ils embarquent.

    « Ils vont le laisser de l’autre côté du pont. Ils font tout le temps ça, soupire Miren*, qui observe la scène sans pouvoir intervenir. Les policiers connaissent les horaires d’arrivée du topo et des trains venant d’#Irun (côté espagnol). Ils viennent donc dix minutes avant et se postent ici pour faire du contrôle au faciès. » Depuis près de trois ans, le réseau citoyen auquel elle appartient, Bidasoa Etorkinekin, accueille et accompagne les personnes en migration qui ont réussi à passer la frontière, en les acheminant jusqu’à Bayonne.

    La bénévole monte à bord de sa voiture en direction des entrepôts de la SNCF. Là, un pont flambant neuf, barricadé, apparaît. « Il a été fermé peu après son inauguration pour empêcher les migrants de passer. » Des #grilles ont été disposées, tel un château de cartes, d’autres ont été ajoutées sur les côtés. En contrebas, des promeneurs marchent le long de la baie.

    Miren observe le pont de Santiago et le petit chapiteau blanc marquant le #barrage_de_police à la frontière entre Hendaye et #Irun. « Par définition, un #pont est censé faire le lien, pas séparer... » Selon un militant, il y aurait à ce pont et au pont de #Behobia « quatre fois plus de forces de l’ordre » qu’avant. Chaque bus est arrêté et les passagers contrôlés. « C’est cela qui pousse les personnes à prendre toujours plus de risques », estime-t-il, à l’instar de #Yaya_Karamoko, mort noyé dans la Bidassoa en mai dernier.

    On ne peut pas en même temps organiser l’accueil des personnes à Bayonne et mettre des moyens énormes pour faire cette chasse aux sorcières

    Eñaut, responsable de la section nord du syndicat basque LAB

    Le 12 juin, à l’initiative du #LAB, syndicat socio-politique basque, une manifestation s’est tenue entre Irun et Hendaye pour dénoncer la « militarisation » de la frontière dans ce qui a « toujours été une terre d’accueil ». « Ça s’est inscrit dans une démarche de #désobéissance_civile et on a décidé de faire entrer six migrants parmi une centaine de manifestants, revendique Eñaut, responsable du Pays basque nord. On ne peut pas en même temps organiser l’accueil des personnes à Bayonne et mettre des moyens énormes pour faire cette #chasse_aux_sorcières, avec les morts que cela engendre. L’accident de Saint-Jean-de-Luz est le résultat d’une politique migratoire raciste. » L’organisation syndicale espère, en développant l’action sociale, sensibiliser toutes les branches de la société – patronat, salariés, État – à la question migratoire.

    Des citoyens mobilisés pour « sécuriser » le parcours des migrants

    À 22 heures mardi, côté espagnol, Maite, Arantza et Jaiona approchent lentement de l’arrêt de bus de la gare routière d’Irun. Toutes trois sont volontaires auprès du réseau citoyen #Gau_Txori (les « Oiseaux de nuit »). Depuis plus de trois ans, lorsque les cars se vident le soir, elles repèrent d’éventuels exilés désorientés en vue de les acheminer au centre d’accueil géré par la Cruz Roja (Croix-Rouge espagnole), situé à deux kilomètres de là. En journée, des marques de pas, dessinées sur le sol à intervalle régulier et accompagnées d’une croix rouge, doivent guider les migrants tout juste arrivés à Irun. Mais, à la nuit tombée, difficile de les distinguer sur le bitume et de s’orienter.

    « En hiver, c’est terrible, souffle Arantza. Cette gare est désolante. Il n’y a rien, pas même les horaires de bus. On leur vient en aide parce qu’on ne supporte pas l’injustice. On ne peut pas rester sans rien faire en sachant ce qu’il se passe. » Et Maite d’enchaîner : « Pour moi, tout le monde devrait pouvoir passer au nom de la liberté de la circulation. » « La semaine dernière, il y avait beaucoup de migrants dans les rues d’Irun. La Croix-Rouge était dépassée. Déjà, en temps normal, le centre ne peut accueillir que 100 personnes pour une durée maximale de trois jours. Quand on leur ramène des gens, il arrive que certains restent à la porte et qu’on doive les installer dans des tentes à l’extérieur », rapporte, blasée, Jaiona.

    À mesure qu’elles dénoncent les effets mortifères des politiques migratoires européennes, un bus s’arrête, puis un second. « Je crois que ce soir, on n’aura personne », sourit Arantza. Le trio se dirige vers le dernier bus, qui stationne en gare à 23 h 10. Un homme extirpe ses bagages et ceux d’une jeune fille des entrailles du car. Les bénévoles tournent les talons, pensant qu’ils sont ensemble. C’est Jaiona, restée en arrière-plan, qui comprend combien l’adolescente a le regard perdu, désespérée de voir les seules femmes présentes s’éloigner. « Cruz Roja ? », chuchote l’une des volontaires à l’oreille de Mariem, qui hoche la tête, apaisée de comprendre que ces inconnues sont là pour elle.

    Ni une ni deux, Maite la soulage d’un sac et lui indique le véhicule garé un peu plus loin. « No te preocupes, somos voluntarios » (« Ne t’inquiète pas, nous sommes des bénévoles »), lui dit Jaiona en espagnol. « On ne te veut aucun mal. On t’emmène à la Croix-Rouge et on attendra d’être sûres que tu aies une place avant de partir », ajoute Maite dans un français torturé.

    Visage juvénile, yeux en amande, Mariem n’a que 15 ans. Elle arrive de Madrid, un bonnet à pompon sur la tête, où elle a passé un mois après avoir été transférée par avion de Fuerteventura (îles Canaries) dans l’Espagne continentale, comme beaucoup d’autres ces dernières semaines, qui ont ensuite poursuivi leur route vers le nord. Les bénévoles toquent à la porte de la Cruz Roja, un agent prend en charge Mariem. Au-dehors, les phares de la voiture illuminent deux tentes servant d’abris à des exilés non admis.

    J’avais réussi à passer la frontière mais la police m’a arrêtée dans le #bus et m’a renvoyée en Espagne

    Fatima*, une exilée subsaharienne refoulée après avoir franchi la frontière

    Le lendemain matin, dès 9 heures, plusieurs exilés occupent les bancs de la place de la mairie à Irun. Chaque jour, entre 10 heures et midi, c’est ici que le réseau citoyen Irungo Harrera Sarea les accueille pour leur donner des conseils. « Qui veut rester en Espagne ici ? », demande Ion, l’un des membres du collectif. Aucune main ne se lève. Ion s’y attendait. Fatima*, la seule femme parmi les 10 exilés, a passé la nuit dehors, ignorant l’existence du centre d’accueil. « J’avais réussi à passer la frontière mais la police m’a arrêtée dans le bus et m’a renvoyée en Espagne », relate-t-elle, vêtue d’une tenue de sport, un sac de couchage déplié sur les genoux. Le « record », selon Ion, est détenu par un homme qui a tenté de passer à huit reprises et a été refoulé à chaque fois. « Il a fini par réussir. »

    Éviter de se déplacer en groupe, ne pas être trop repérable. « Vous êtes noirs », leur lance-t-il, pragmatique, les rappelant à une triste réalité : la frontière est une passoire pour quiconque a la peau suffisamment claire pour ne pas être contrôlé. « La migration n’est pas une honte, il n’y a pas de raison de la cacher », clame-t-il pour justifier le fait de s’être installés en plein centre-ville.

    Ion voit une majorité de Subsahariens. Peu de Marocains et d’Algériens, qui auraient « leurs propres réseaux d’entraide ». « On dit aux gens de ne pas traverser la Bidassoa ou longer la voie ferrée. On fait le sale boulot en les aidant à poursuivre leur chemin, ce qui arrange la municipalité d’Irun et le gouvernement basque car on les débarrasse des migrants, regrette-t-il. En voulant les empêcher de passer, les États ne font que garantir leur souffrance et nourrir les trafiquants. »

    L’un des exilés se lève et suit une bénévole, avant de s’infiltrer, à quelques mètres de là, dans un immeuble de la vieille ville. Il est invité par Karmele, une retraitée aux cheveux grisonnants, à entrer dans une pièce dont les murs sont fournis d’étagères à vêtements.

    Dans ce vestiaire solidaire, tout a été pensé pour faire vite et bien : Karmele scrute la morphologie du jeune homme, puis pioche dans l’une des rangées, où le linge, selon sa nature – doudounes, pulls, polaires, pantalons – est soigneusement plié. « Tu es long [grand], ça devrait t’aller, ça », dit-elle en lui tendant une veste. À sa droite, une affiche placardée sous des cartons étiquetés « bébé » vient rappeler aux Africaines qu’elles sont des « femmes de pouvoir ».

    Le groupe d’exilés retourne au centre d’accueil pour se reposer avant de tenter le passage dans la journée. Mariem, l’adolescente, a choisi de ne pas se rendre place de la mairie à 10 heures, influencée par des camarades du centre. « On m’a dit qu’un homme pouvait nous faire passer, qu’on le paierait à notre arrivée à Bayonne. Mais je suis à la frontière et il ne répond pas au téléphone. Il nous a dit plus tôt qu’il y avait trop de contrôles et qu’on ne pourrait pas passer pour l’instant », confie-t-elle, dépitée, en fin de matinée. Elle restera bloquée jusqu’en fin d’après-midi à Behobia, le deuxième pont, avant de se résoudre à retourner à la Cruz Roja pour la nuit.

    L’exil nous détruit, je me dis des fois qu’on aurait mieux fait de rester auprès des nôtres

    Mokhtar*, un migrant algérien

    Au même moment, sur le parking précédant le pont de Santiago, de jeunes Maghrébins tuent le temps, allongés dans l’herbe ou assis sur un banc. Tous ont des parcours de vie en pointillés, bousillés par « el ghorba » (« l’exil »), qui n’a pas eu pitié d’eux, passés par différents pays européens sans parvenir à s’établir. « Huit ans que je suis en Europe et je n’ai toujours pas les papiers », lâche Younes*, un jeune Marocain vivant depuis un mois dans un foyer à Irun. Mokhtar*, un harraga (migrant parti clandestinement depuis les côtes algériennes) originaire d’Oran, abonde : « L’exil nous détruit, je me dis des fois qu’on aurait mieux fait de rester auprès des nôtres. Mais aujourd’hui, c’est impossible de rentrer sans avoir construit quelque chose... » La notion « d’échec », le regard des autres seraient insoutenables.

    Chaque jour, Mokhtar et ses amis voient des dizaines de migrants tenter le passage du pont qui matérialise la frontière. « Les Algériens qui sont morts étaient passés par ici. Ils sont même restés un temps dans notre foyer. Avant qu’ils ne passent la frontière, je leur ai filé quatre cigarettes. Ils sont partis de nuit, en longeant les rails de train depuis cet endroit, pointe-t-il du doigt au loin. Paix à leur âme. Cette frontière est l’une des plus difficiles à franchir en Europe. » L’autre drame humain est celui des proches des victimes, ravagés par l’incertitude faute d’informations émanant des autorités françaises.
    Les proches des victimes plongés dans l’incertitude

    « Les familles ne sont pas prévenues, c’est de la torture. On a des certitudes sur deux personnes. La mère de l’un des garçons a appelé l’hôpital, le commissariat… Sans obtenir d’informations. Or elle n’a plus de nouvelles depuis le jour du drame et les amis qui l’ont connu sont sûrs d’eux », expliquait une militante vendredi 22 octobre. Selon le procureur de Bayonne, contacté cette semaine par Mediapart, les victimes ont depuis été identifiées, à la fois grâce à l’enquête ouverte mais aussi grâce aux proches qui se sont signalés.

    La mosquée d’Irun a également joué un rôle primordial pour remonter la trace des harragas décédés. « On a été plusieurs à participer, dont des associations. J’ai été en contact avec les familles des victimes et le consulat d’Algérie, qui a presque tout géré. Les corps ont été rapatriés en Algérie samedi 30 octobre, le rescapé tient le coup moralement », détaille Mohamed, un membre actif du lieu de culte. Dès le 18 octobre, la page Facebook Les Algériens en France dévoilait le nom de deux des trois victimes, Faisal Hamdouche, 23 ans, et Mohamed Kamal, 21 ans.

    À quelques mètres de Mokhtar, sur un banc, deux jeunes Syriens se sont vu notifier un refus d’entrée, au motif qu’ils n’avaient pas de documents d’identité : « Ça fait quatre fois qu’on essaie de passer et qu’on nous refoule », s’époumone l’aîné, 20 ans, quatre tickets de « topo » à la main. Son petit frère, âgé de 14 ans, ne cesse de l’interroger. « On ne va pas pouvoir passer ? » Leur mère et leur sœur, toutes deux réfugiées, les attendent à Paris depuis deux ans ; l’impatience les gagne.

    Jeudi midi, les Syriens, mais aussi le groupe d’exilés renseignés par Irungo Harrera Sarea, sont tous à Pausa, à Bayonne. Certains se reposent, d’autres se détendent dans la cour du lieu d’accueil, où le soleil cogne. « C’était un peu difficile mais on a réussi, confie Fofana, un jeune Ivoirien, devant le portail, quai de Lesseps. Ça me fait tellement bizarre de voir les gens circuler librement, alors que nous, on doit faire attention. Je préfère en rire plutôt qu’en pleurer. »

    Si les exilés ont le droit de sortir, ils ne doivent pas s’éloigner pour éviter d’être contrôlés par la police. « On attend le car pour aller à Paris ce soir », ajoute M., le Syrien, tandis que son petit frère se cache derrière le parcmètre pour jouer, à l’abri du soleil, sur un téléphone. Une dernière étape, qui comporte elle aussi son lot de risques : certains chauffeurs des cars « Macron » réclament un document d’identité à la montée, d’autres pas.

    https://www.mediapart.fr/journal/international/311021/la-frontiere-franco-espagnole-le-renforcement-des-controles-conduit-les-mi

    #frontières #migrations #réfugiés #France #Espagne #Pyrénées #contrôles_frontaliers #frontières #délation #morts #morts_aux_frontières #mourir_aux_frontières #décès #militarisation_de_la_frontière #refoulements #push-backs #solidarité

    –—

    voir aussi :
    #métaliste sur les personnes en migration décédées à la frontière entre l’#Espagne et la #France, #Pays_basque :
    https://seenthis.net/messages/932889

  • À la frontière franco-espagnole, la police « #traque » les migrants

    Depuis environ un mois, les contrôles à la frontière franco-espagnole se sont intensifiés. Selon les associations, les migrants, « traqués par la police », prennent de plus en plus de #risques pour atteindre la France. Les humanitaires redoutent un drame, d’autant que certains exilés tentent désormais de rejoindre l’Hexagone en traversant la #rivière #Bidassoa à la nage.

    « #Refoulements illégaux », « traque », « #chasse_à_l'homme », « violation des droits »... Les mots utilisés par les associations locales pour décrire la situation à la frontière franco-espagnole sont forts. Depuis un mois, les humanitaires observent une présence de plus en plus importante des #forces_de_l'ordre. « Il y a toujours eu des contrôles mais à ce point-là, jamais ! On a même vu des #militaires déambuler dans les villages », raconte Lucie Bortaitu de l’association bayonnaise Diakité.

    Début novembre, lors d’une visite dans les Pyrénées, le président Emmanuel Macron avait annoncé le doublement des effectifs aux frontières françaises pour lutter contre la menace terroriste, les trafics et l’immigration illégale.

    À cela s’ajoute la fermeture, début janvier, de 15 points de passage sur les 650 kilomètres de frontière qui séparent l’Espagne de la France pour contenir la pandémie de Covid-19. Cette #surveillance renforcée 24h/24 mobilise 230 #policiers et #militaires.

    Mais pour les associations, le principal enjeu est de limiter l’arrivée de migrants dans l’Hexagone. « Les autorités françaises utilisent l’excuse de la crise sanitaire mais en fait le but premier est le #contrôle_migratoire », estime Ion Aranguren, de l’association espagnole Irungo Harrera Sarea, active du côté d’Irun. « C’est clairement pour lutter contre l’immigration illégale : seuls les Noirs sont constamment contrôlés par les policiers », renchérit Lucie Bortaitu.

    Des refoulements quotidiens

    Depuis plusieurs semaines, selon les humanitaires, les migrants sont « traqués » sur la route, dans les trains et dans la rue. À #Hendaye, les #gendarmes sont même entrés dans le jardin d’un particulier pour y extraire un exilé venu se cacher de la police, rapportent les bénévoles. Des migrants ont aussi été arrêtés au-delà des #20_kilomètres de la frontière, un rayon dans lequel les contrôles d’entrée sur le territoire sont autorisés. Plusieurs personnes ont ainsi été interpellées à #Bordeaux à leur descente du train et expulsées en Espagne.

    D’autres migrants racontent avoir été interpellés, puis envoyés dans les locaux de police avant d’être expulsés à la frontière au beau milieu de la nuit. « L’autre jour, on a appris que cinq femmes avaient été déposées à #Behobia [ville espagnole frontalière située à quelques kilomètres d’#Irun, ndlr] tard le soir. On les lâche là au milieu de nulle part, loin des associations et alors qu’un couvre-feu est aussi en vigueur en Espagne », souffle Lucie Bortaitu. D’autres encore ont été laissés par la police française à #Ibardin, en plein cœur des Pyrénées, du côté espagnol.

    Ce genre de témoignages de refoulement sont recueillis quotidiennement par les associations, françaises et espagnoles. Certains exilés ont déjà tenté six, sept voire huit fois le passage.

    Les mineurs non plus n’échappent pas à ces renvois, malgré la possession d’acte de naissance pour certains, synonyme d’une évaluation de leur minorité et d’une prise en charge par le département.

    Atteindre la France par la rivière

    Ces refoulements, de plus en plus fréquents, inquiètent les humanitaires et les avocats. « Ces #expulsions, qui sont devenues la norme, se font en dehors de tout cadre légal. Ce sont purement et simplement des renvois expéditifs illégaux », signale Me Francisco Sanchez Rodriguez, avocat en droits des étrangers au barreau de Bayonne. Les exilés n’ont en effet pas la possibilité de déposer l’asile, et aucun document de renvoi ne leur est délivré par un juge, comme le prévoit la loi. « On n’avait jamais vu cela à cette frontière », assure l’avocat.

    Malgré la pression policière et les violations de leurs droits, les migrants restent déterminés à continuer leur route. Résultat : ils prennent de plus en plus de risques pour échapper aux forces de l’ordre. Quelques-uns ont même tenté d’atteindre la France en traversant la frontière Bidassoa, qui sépare les deux pays. Un itinéraire jusque-là jamais emprunté par les exilés.

    Tom Dubois-Robin, un habitant d’Hendaye, voit depuis environ un mois des migrants essayer de « passer en France à la nage », en dépit des dangers. Samedi 13 mars, alors qu’il est assis au bord de l’eau avec des amis, il porte secours à un jeune homme venu de l’autre côté de la rivière. Quelques jours plus tard, Tom Dubois-Robin ramasse une doudoune dans l’eau. Dans les poches, il trouve des effets de la Croix-Rouge, dont le centre à Irun accueille des exilés. « Il a dû tenter la traversée et a jeté sa doudoune car elle était trop lourde », pense l’Hendayais.

    Les associations et les citoyens du #Pays_basque redoutent un drame, et se battent pour empêcher que leur rivière ne devienne un cimetière. Tom Dubois-Robin partage ce combat. Cet ancien policier, qui a lâché son uniforme en 2018 en raison justement de ces renvois à répétition, a écrit aux élus de sa région pour « qu’ils tapent du point sur la table et qu’on évite le pire ». Las qu’il est depuis plusieurs années de « ce ping-pong incessant » qui consiste à « renvoyer à la frontière des familles avec enfants ».

    https://www.infomigrants.net/fr/post/31024/a-la-frontiere-franco-espagnole-la-police-traque-les-migrants

    #traque_policière #frontières #migrations #asile #réfugiés #Pyrénées #France #Espagne #contrôles_frontaliers #militarisation_des_frontières #armée #police

    ping @isskein @karine4

  • People with a disability now able to use taxi subsidy on Uber and the taxi industry is worried - ABC News
    https://www.abc.net.au/news/2021-02-03/uber-now-able-to-drive-people-disability-using-taxi-subsidy/13113136

    Key points:
    The Multi-Purpose Taxi Program pays up to 50 per cent of a fare for people living with a disability
    The taxi industry is worried the move will undermine a crucial revenue stream, especially for smaller operators
    Disability advocates say customers deserve more choice just like everyone else

    #<;Australien #Taxi #Uber #Behindertentransport

  • #Santé_mentale des #migrants : une #étude sonne l’alarme

    Une étude réalisée par le Comité pour la santé des exilés (Comede), portant sur la violence, la vulnérabilité sociale et les troubles psychiques chez les migrants, souligne l’importance d’une meilleure prise en compte des questions de santé mentale des exilés et de leur accompagnement.

    « La santé mentale des migrants/exilés constitue un enjeu important de santé publique », alerte le Comede. Dans son étude publiée ce mardi 5 septembre dans le #Bulletin_épidémiologique_hebdomadaire, le Comité pour la santé des exilés analyse les violences qu’ont subies les exilés, leurs conditions de vulnérabilité sociale et les troubles psychiques graves dont ils sont atteints. Et montre à quel point ces trois phénomènes sont étroitement liés. La question est rarement évoquée ; elle constitue pourtant un problème majeur dans les conditions de vie des migrants et leur intégration.

    Hébergé au sein de l’hôpital du Kremlin-Bicêtre, en banlieue parisienne, voilà près de 40 ans que le Comede vient en aide aux personnes exilées, en leur proposant des soins et un accompagnement dans leurs démarches administratives. Le traitement des troubles psychologiques et psychiatriques représente une part non négligeable de son activité. L’étude rapporte ainsi que sur les 16 095 personnes reçues entre 2007 et 2016 pour un bilan de santé, 16,6% affichaient des troubles psychiques graves. Il s’agissait pour les deux tiers de syndromes psychotraumatiques et de traumas complexes, mais aussi de troubles anxieux et de psychoses. Des pathologies lourdes qui se manifestent par des troubles du sommeil, de la mémoire et de la concentration, des idées suicidaires, et qui nécessitent souvent plusieurs mois de suivi thérapeutique.

    Ces troubles psychiques graves constituent ainsi « la première maladie qui affecte les exilés passés par le Comede, bien loin devant le VIH et la tuberculose », indique Arnaud Veïsse, l’un des auteurs de l’étude.

    Violences

    « Chez les exilés récemment arrivés en France, les psychotraumatismes résultent en premier lieu des causes ayant provoqué leur départ, ainsi que des conséquences immédiates de l’exil », remarquent les auteurs de l’étude. Or, 62% des quelque 5 000 personnes reçues en consultation médicale au Comede entre 2012 et 2016, originaires pour la grande majorité d’Afrique et d’Asie du Sud, ont dit avoir été victimes de violence, 14 % de torture et 13 % de violences liées au genre et à l’orientation sexuelle (viols, mariages forcés, excisions…).

    Au-delà des souffrances physiques immédiates, ces violences peuvent provoquer à long terme une vulnérabilité sociale. Selon l’étude du Comede, 98% des personnes interrogées n’avaient pas de logement personnel, 81% étaient dépourvus de protection maladie, 38% ne pouvaient pas communiquer en français, 23% ne pouvaient pas manger à leur faim. Une vulnérabilité sociale elle-même susceptible de renforcer les troubles psychiques. « C’est un cercle vicieux, analyse Arnaud Veïsse : les violences subies sont susceptibles de générer des psychotraumatismes qui peuvent conduire à un isolement social, qui accroît le risque d’être exposé à des violences… » L’étude observe ainsi que les traumatismes complexes, les idées suicidaires, les troubles de la mémoire et de la concentration ainsi que les troubles dépressifs sont plus nombreux chez les personnes en situation de détresse sociale.

    Le cercle vicieux des procédures administratives

    La situation administrative des exilés est également pointée comme pouvant constituer un facteur aggravant. « Les psychothérapeutes témoignent fréquemment de décompensations, de syndromes psychotraumatiques et de dépressions lors de la détérioration de la situation socio-administrative des patients », rapportent ainsi les auteurs de l’étude. Et de préciser : « Les structures de soins spécialisés constatent que les thérapies des personnes déboutées de l’asile sont plus longues. Le rejet de la demande d’asile, qui représente pour certains exilés un déni de reconnaissance des violences subies, provoque la peur d’être reconduit dans le pays d’origine et entraîne le plus souvent une précarisation des conditions de vie (perte d’hébergement, absence de ressources, impossibilité d’exercer un emploi). »

    Or le rejet de la demande d’asile peut être lui-même la conséquence de ces troubles psychiques et de l’incapacité de ceux qui en souffrent à se présenter aux convocations de l’administration, ou à raconter en détail les raisons qui les ont poussés à fuir leur pays. Comment en effet répondre à un interrogatoire ultra pointilleux sur les violences subies lorsqu’on souffre de pertes de mémoire ? Se profile alors le risque d’un autre cercle vicieux : incapables de tenir un récit solide et cohérent, les exilés voient leur demande d’asile rejetée, ce qui provoque une aggravation des symptômes.

    Apparemment conscient de l’ampleur du phénomène et de ses enjeux, l’Office français de protection des réfugiés et apatrides (Ofpra), qui statue sur les demandes d’asile, affirme avoir pris des mesures pour y répondre. Des mesures qui passent notamment par la formation de son personnel et des interprètes.

    Face à un constat alarmant, Arnaud Veïsse du Comede juge donc indispensable d’améliorer l’accueil des exilés en France, et plus spécifiquement l’accès à la santé mentale et à l’interprétariat. Et de déconstruire les idées reçues. « Souvent, les structures de santé publique nous renvoient des patients en disant qu’elles ne sont pas spécialisées dans le soin aux exilés. En réalité, elles manquent de temps et de moyens. »

    #mental_health #migration #France #rapport #Comede #violence #vulnerability #trauma #public_health #BEH

    Rapport : http://beh.santepubliquefrance.fr/beh/2017/19-20/index.html

    https://www.rfi.fr/fr/france/20170905-sante-mentale-migrants-une-etude-sonne-alarme

    • Bêtises de la sucrerie de Cambrai La Brique - Lille

      Le 3ème groupe mondial sucrier, Tereos, s’enorgueillit depuis le début du confinement de produire des litres de gel hydro-alcoolique ; aux héros industriels, la patrie reconnaissante.

      Le communiqué de presse de l’entreprise en date du 23 avril 2020 s’ouvre ainsi : « Pour des causes restant encore à déterminer, un incident est survenu le 10 avril sur un bassin de la sucrerie Tereos d’Escaudœuvres en France » . L’incident ?

      Un simple écoulement de boues issues de la transformation des betteraves sucrières. 100 000 mètres cubes de produits organiques en décomposition se sont déversés dans l’Escaut depuis la sucrerie situé à proximité de Cambrais.

      Si ce leader sucrier porte fièrement sa devise « voir loin, rester proche » , la faune et les végétaux qui vivaient le long de l’Escaut subissent les conséquences de l’incident jusqu’en Flandre à plus de 130 kilomètres de l’usine. Ce 23 avril, le journal flamand, De standaard rapportait les propos de Patrick Meire, biologiste à l’université d’Anvers : « sur tout son tracé français et wallon, le fleuve est ‘mort’ ; tout l’oxygène a été aspiré ». « Si tout est mort, il faudra du temps avant que la vie ne revienne. »

      Mais l’entreprise assure qu’à ce stade « Il est encore trop tôt pour établir de quelconques liens de causalité. Tereos, en tant qu’entreprise citoyenne , assumera sa responsabilité si elle venait à être établie. »

      Pour des causes déterminées, le poisson d’avril a le goût d’une marée noire sucrière.

      #Sucre #pollution #Tereos ex #Béhin_Say #Escaut #poisson_d_Avril #France

  • No Friend but the Mountains. The True Story of an Illegally Imprisoned Refugee

    In 2013, Kurdish journalist #Behrouz_Boochani sought asylum in Australia but was instead illegally imprisoned in the country’s most notorious detention centre on Manus Island. He has been there ever since. This book is the result.

    Behrouz Boochani spent nearly five years typing passages of this book one text at a time from a secret mobile phone in prison. Compiled and translated from Farsi, they form an incredible story of how escaping political persecution in Iran, he ended up trapped as a stateless person. This vivid, gripping portrait of his years of incarceration and exile shines devastating light on the fates of so many people as borders close around the world.

    No Friend but the Mountains is both a brave act of witness and a moving testament to the humanity of all people, in the most extreme of circumstances.


    https://blackwells.co.uk/bookshop/product/9781529028485?gC=5a105e8b&gclid=EAIaIQobChMIncGnxfz84QIVFOd3Ch3PVAXdEA
    #réfugiés #asile #migrations #Nauru #Australie #réfugiés_kurdes #Kurdistan #livre #témoignage

    Une chose m’intrigue... pourquoi la #montagne dans le titre?

    • Australia’s Shame

      Let us suppose that I am the heir of an enormous estate. Stories about my generosity abound. And let us suppose that you are a young man, ambitious but in trouble with the authorities in your native land. You make a momentous decision: you will set out on a voyage across the ocean that will bring you to my doorstep, where you will say, I am here—feed me, give me a home, let me make a new life!

      Unbeknown to you, however, I have grown tired of strangers arriving on my doorstep saying I am here, take me in—so tired, so exasperated that I say to myself: Enough! No longer will I allow my generosity to be exploited! Therefore, instead of welcoming you and taking you in, I consign you to a desert island and broadcast a message to the world: Behold the fate of those who presume upon my generosity by arriving on my doorstep unannounced!

      This is, more or less, what happened to Behrouz Boochani. Targeted by the Iranian regime for his advocacy of Kurdish independence, Boochani fled the country in 2013, found his way to Indonesia, and was rescued at the last minute from the unseaworthy boat in which he was trying to reach Australia. Instead of being given a home, he was flown to one of the prisons in the remote Pacific run by the Commonwealth of Australia, where he remains to this day.

      Boochani is not alone. Thousands of asylum-seekers have suffered a similar fate at the hands of the Australians. The point of the fable of the rich man and the supplicant is the following: Is it worse to treat thousands of people with exemplary inhumanity than to treat a single man in such a way? If it is indeed worse, how much worse is it? Thousands of times? Or does the calculus of numbers falter when it comes to matters of good and evil?

      Whatever the answer, the argument against Australia’s treatment of asylum-seekers can be made as trenchantly on the basis of a single case as on that of a thousand, and Boochani has provided exactly that case. Under atrocious conditions he has managed to write and publish a record of his experiences (experiences yet to be concluded), a record that will certainly leave his jailers gnashing their teeth.

      Given the fact that the foundational event of the Commonwealth of Australia was the arrival on the island continent’s east coast of a fleet of uninvited vessels captained by James Cook; given further that since the end of World War II Australia has taken in hundreds of thousands of refugees, most of them from Europe but many from Asia and Africa too, it is hard to comprehend the dogged hostility of the Australian public to the latest wave of refugees fleeing strife in the Middle East, Afghanistan, the Indian subcontinent, and northeast Africa. To call their hostility racist or xenophobic explains little. Its roots lie further back in time, suggests the historian Jane Haggis:

      The sense of victimhood, of being exiled—unwelcome at home, by virtue of being a convict, an ill-paid worker or an economically precarious tenant farmer…and of having struggled too hard to earn the land…meant Australia never totally embraced the discourse of humanitarianism and of human rights that came to define one sense of the Western self during the twentieth century…. The sense of exile, of expulsion from Europe to the bottom of the world, of being victims rather than members of God’s elect, [shapes] Australia and Australians’ historic sense of themselves as a national community [and] feeds a hyper-vigilance to maintain…“First World privilege.”

      Hostility to refugees is clearly to be seen in the positions taken by both main political parties, which respond to protests against the way they treat refugees with the mantra “We will put the people smugglers out of business, we will end the drownings at sea,” refusing bluntly to address what is unique about their common policy: that people are to be punished for seeking asylum, and that the punishment will be and is meant to be as harsh as possible, visible for all the world to see.

      Poll after poll attests that a majority of Australians back stringent border controls. Fed by the right-wing media, the public has swallowed the argument that there is an orderly immigration queue that boat people could have joined but chose not to; further, that most boat people are not genuine refugees but “economic migrants”—as if fleeing persecution and seeking a better life elsewhere were mutually exclusive motives.

      Under the uniquely complex, quota-based system that Australia follows for dealing with humanitarian cases, there is indeed an orderly queue for applicants waiting to be processed in camps overseas supervised by the United Nations High Commissioner for Refugees; and the system for processing these humanitarian cases does indeed function smoothly if somewhat slowly, though when we bear in mind that, by the latest count, there are 70 million persons displaced from their homes worldwide, Australia’s quota of about 12,500 humanitarian acceptances per year is modest, well short of Canada’s (28,000). As for the argument that boat people are trying to jump the queue, the fact is that—until the policy changed so that arriving by boat effectively nullified any future application for asylum—the actions of asylum-seekers who arrived on Australian shores without papers and were subsequently found to be “genuine” had no effect on the quota for acceptances from the camps. Simply stated, boat people have never been part of any queue.

      Most of those who head for Australia’s back door do so via Indonesia, where they spend as little time as they can: Indonesia routinely arrests sans-papiers and sends them back to their country of origin. At the height of the boat traffic to Australia in 2009–2011, some five thousand people a year were setting sail from ports in southern Indonesia, in leaky boats provided by smugglers. No official figures are available for deaths at sea, but Monash University’s Australian Border Deaths database estimates a total of some two thousand since the year 2000, with a spike of over four hundred in 2012.

      The preventive measures undertaken by the Australian navy to head off asylum-seekers are shrouded in secrecy; therefore we do not know how many of them have persisted in embarking for Australia since a harsh new policy of interning and processing them offshore was put into practice in 2013, but there is every reason to believe that the number has fallen drastically. It would appear that when the navy intercepts a refugee vessel, it immediately transfers the occupants to a disposable boat with a minimum of fuel, tows it back into Indonesian waters, and casts it off.

      Australia’s treatment of refugees is constrained by a number of treaties. First among these is the 1951 Convention Relating to the Status of Refugees, ratified in 1954 though with a number of reservations. This convention confirms the right (already enunciated in the United Nations’ Universal Declaration on Human Rights of 1948) of any victim of persecution to seek and enjoy asylum. It also binds signatories not to return asylum-seekers to the countries from which they have fled, a requirement known as non-refoulement.

      While adhering to non-refoulement, Australia has over the years exploited two lacunae in the convention, namely that it does not confer on an asylum-seeker the legal right to enter the country where asylum is sought, and that it does not oblige the country where asylum is sought to grant asylum. Successive Australian administrations have therefore taken the position—validated by Australian courts—that a person who enters Australian territorial waters without the requisite papers is in Australia illegally, whether or not that person has come to seek asylum.

      The question of asylum was repeatedly debated in the United Nations in the 1960s and 1970s. Australia voted alongside its allies the United States and the United Kingdom in favor of the right of asylum, while consistently reserving its position on the actual admission of asylum-seekers. In 1977 it spelled out that position: Australia “will wish to retain its discretion to determine ultimately who can enter Australian territory and under what conditions they remain.”

      Christmas Island, a sparsely populated island south of Java, was incorporated into Australia in 1958 despite being some nine hundred miles from the Australian mainland. It is to Christmas Island that most boat people seeking Australian asylum steer. To forestall them, the Australian parliament legislated in 2001 that for the purposes of the Refugee Convention, Christmas Island will be deemed to be not part of Australia. Once a refugee vessel has entered the waters of Christmas Island, its occupants are thus both illegally in Australia and also not yet in Australia. The Australian navy is empowered to detain such “illegal non-citizens” and remove them to a location outside Australia, where they may be held indefinitely, without recourse to judicial review.

      Because Australia does not have a bill of rights, challenges to its refugee policies on the basis of international law have tended to fail in the nation’s courts. They have succeeded only when it has been proved that provisions of the country’s Migration Act have not been met. However, such court rulings have typically been followed by appropriate adjustments to the Migration Act.

      As if this were not enough, the government legislated in 2014 to strike from the Migration Act almost all references to the 1951 Refugee Convention. The revised act states that “it is irrelevant whether Australia has any non-refoulement obligations in respect of an unlawful non-citizen,” i.e., an asylum-seeker. The legality of Australia’s asylum policy is thus, in the eyes of the government and, it would appear, of the courts as well, ironclad.

      Australia is a vast, sparsely populated continent. Since it became an independent nation in 1901, it has had to manage two contending forces: a need to increase its population and a fear that its way of life might be undermined or swamped or corroded (the metaphors are legion) if too many strangers are allowed in.

      In the early years, the latter fear expressed itself in frankly racial terms. The Immigration Restriction Act of 1901, the cornerstone of the policy commonly known as White Australia, was aimed in the first place at blocking immigration from Asia. A generation later the focus shifted to European Jews. When he came to power in 1933, Hitler declared that the only future for Germany’s Jews lay in emigration. But like other Western countries, Australia refused mass Jewish immigration. At an international conference held in Évian in 1938 to discuss the fate of Europe’s Jews, the leader of the Australian delegation made his country’s position clear: “As we have no real racial problem, we are not desirous of importing one by encouraging any scheme of large-scale foreign migration.”

      The truth is that Australia did have a racial problem, and had had one ever since British colonists established themselves on the continent. The problem was that the colonists held themselves to be intrinsically (in the language of the day, racially) superior to Aboriginal Australians, and did not regard this conviction as a problem. Their unproblematic racism—a problem that was not a problem—easily extended itself to Jews, who might be white but were not the right shade of white.

      The Évian conference confirmed that the traditional countries of settlement—the US, Canada, Australia, Argentina—would continue to the end to resist large-scale Jewish immigration. By the time the doors out of Europe closed in 1939, Australia had accepted some 10,000 Jewish refugees, a respectable quota by comparison with other Western countries, but minuscule in the larger picture.

      World War II, the redrawing of boundaries that followed it, and the flight of populations left millions of Europeans displaced. The 1948 United Nations Declaration on Human Rights and the Refugee Convention of 1951 were intended to address the problem of these displaced persons (DPs). Between 1947 and 1952 Australia took in some 170,000 European refugees. At first the government gave priority to candidates who fit the physical stereotype of the white Australian, for instance people from the Baltic lands. But as the DP camps emptied, and as public opinion softened, migrants began to be accepted from Greece, Italy, Croatia, and other Southern European countries. Refugees from Communist regimes were looked on favorably: Czech dissidents fleeing the Russians in 1968; Vietnamese boat people after the fall of Saigon in 1975; Chinese students after the massacre on Tiananmen Square in 1989. Gradually a nation began to emerge that was no longer quite so Anglo-Celtic in its ethnicity.

      Since the 1990s, however, refugee policy has again hardened, and has been complicated by the rise of Islamist terrorism. On August 26, 2001, shortly before the attack on the Twin Towers, a Norwegian vessel, the Tampa, picked up 438 passengers (mostly Afghan Hazaras) from a foundering boat and anchored near Christmas Island. The Tampa was soon boarded by Australian commandos, while the Australian prime minister announced that backdoor asylum-seekers would from then on be processed not on the mainland but in offshore facilities run by Australia in yet-to-be-decided third countries. After September 11, the refugees on the Tampa suddenly became Muslim boat people, and as Muslims became suspected terrorists. From then on, in the politics of the right, asylum-seekers have been tarred with the brush of terrorism. From that date too, broad support for the doctrine of human rights began to wane, not only in Australia but in Western democracies in general—witness Guantánamo.

      The practice of offshore processing announced in 2001 was maintained until the number of boat arrivals had dwindled to such an extent that the camps could be closed. However, soon after this was done, in 2004, boats began to arrive again. Why? Because refugees had simply been biding their time, waiting for Australia to relax its guard? Or because as the civil war in Sri Lanka intensified, thousands of Tamils were fleeing for their lives? Which was the determining factor: the pull of Australia or the push of world events?

      As the number of boat arrivals grew, the authorities became more and more nervous. Australia had to be made a less attractive destination. A panel of experts recommended what it called a “circuit breaker”: the resumption of offshore processing together with an end to compassionate border control.

      Agreements were concluded in 2013 with Papua New Guinea (PNG) and the tiny island state of Nauru. The old camps would be reopened. These two countries would process the protection claims of people arriving in Australia by boat and would resettle them either on their own territory or in a third country. Australia could then argue that it was not responsible for the ultimate fate of the asylum-seekers, even though the camps would be financed and run by the Australian government through private contractors.

      Manus Island belongs to an archipelago that forms part of PNG. It lies 650 miles north of the Australian mainland; the entire archipelago has a population of about 60,000. Between 2013 and 2016, when the PNG Supreme Court ruled that imprisoning asylum-seekers had been illegal from the start, several thousand people passed through the camps on Manus. However, when in 2017 the PNG police tried to close the camps, most of the occupants—some six hundred men—refused to leave, claiming to fear for their safety. Water and electricity were cut off, and a siege commenced that is vividly described in Boochani’s book. After a month, resistance crumbled, and the detainees were moved into compounds elsewhere on the island, where they have freedom of movement though, without papers, they cannot leave PNG.

      Nauru, nearly two thousand miles from Australia, is one of the world’s smallest nation-states, with a mere 11,000 inhabitants. Since its deposits of rock phosphate gave out a decade or two ago, its economic viability has depended on money-laundering and on the largesse of foreign patrons. On Nauru, prisoners have been held in what are called “open facilities.” However, since the island is tiny (eight square miles), the advantage is slight.

      The UNHCR has been extremely critical of Australia’s offshore policies. In 2017 it concluded that PNG and Nauru were intrinsically unsuitable as resettlement homes, given “the impossibility of local integration.” In other words, Papuans and Nauruans do not want refugees living among them, and refugees do not want to live in PNG or Nauru. New Zealand has offered to take 150 of the inmates, but Australia has vetoed this offer on the grounds that former detainees might make their way from New Zealand to Australia, thereby weakening the deterrent power of Australian policy.

      The operation of the camps was shrouded from the beginning under a blanket of secrecy. Inmates were to be known not by name but by number; circulating photographs of them was forbidden. For information on life in the camps, we have to rely on prisoners like Boochani and on those Australian doctors and social workers who have defied legislation that made it a criminal offense to report what they had witnessed.

      On the basis of such evidence, it is hard to avoid the conclusion that Manus and Nauru are not just processing centers but punishment camps where detainees—“clients” in the jargon of the bureaucracy—serve indeterminate or even indefinite sentences for the offense of trying to enter Australia without papers. The attitude of the Australian guards (“client service officers”), many of them veterans of Afghanistan and Iraq, seems to be unremitting hostility, fueled by suspicions that among their clientele are Islamic terrorists masquerading as refugees. The local populations, Nauruan or Papuan, also seem to regard the refugees with an unfriendly eye. In 2014 the Manus camp was invaded by Papuan police and civilians who assaulted the inmates, killing one of them.

      In the first year and a half after the agreement with Nauru and PNG, over three thousand people, including hundreds of children, were consigned to offshore detention. A pediatrician visiting the island camps reported a range of troubled behavior among children there: bed-wetting, nightmares, defiant behavior, separation anxiety, withdrawal, regression in speech, mutism, stuttering. Australia’s human rights commissioner concluded that the camps were too violent and unsafe to house children. The entire practice of putting children behind razor wire was damned by a UN special rapporteur. In the face of public disquiet, the Australian authorities began to remove children and their parents to the mainland. By February 2019 the last of them had either been resettled in the US or brought to Australia on an explicitly temporary basis.

      Refugee policy was not an issue in the recent elections for the Australian federal parliament, which were won and lost on arcane issues in the tax code. News that Australian voters had returned to power the same set of jailers responsible for their misery provoked a spate of self-harm and suicide attempts among the remaining detainees. An Indian who tried to set himself alight was treated for burns, then charged with attempting suicide. Boochani reports that most of the refugees left on Manus have fallen into a state of despair and no longer leave their rooms. To date, fourteen prisoners, most of them in their twenties, have died on Nauru and Manus, some by their own hand. They died because the camps were unhealthy, dangerous, and destructive not only of their psychic stability but of their very humanity.

      For years there has been a drumbeat of protest from within Australia against the demonization of asylum-seekers. One appeal came from Tim Winton, among Australia’s most widely read writers:

      Prime Minister, turn us back from this path to brutality. Restore us to our best selves. Turn back from piling trauma upon the traumatised. It grinds innocent people to despair and self-harm and suicide. It ruins the lives of children. It shames us. And it poisons the future. Give these people back their faces, their humanity. Do not avert your gaze and don’t hide them from us.

      Not everyone shares Winton’s sentiments. After being shown a poster targeting aspiring asylum-seekers that showed a boat in rough waters with the caption “NO WAY. YOU WILL NOT MAKE AUSTRALIA HOME,” President Trump tweeted, “Much can be learned!” Australia’s practices of imprisoning refugees and turning back boats have been applauded by the European right and in some quarters mimicked.

      At the peak of the influx of boat people, Manus housed 1,353 prisoners and Nauru 1,233. For Nauru, the camp business has been particularly lucrative. For each detainee it houses on behalf of Australia, Nauru earns about US$1,400 a year in visa fees. Holding a prisoner offshore costs Australia about US$38,000 per year. If the same prisoner were brought to the Australian mainland while his or her claim was being processed, the cost would fall to US$7,000. Persisting with the offshore camps has clearly been a point of honor with the Australians, no matter what the expense.

      In the last days of the Obama administration, it was announced that the United States would accept up to 1,250 refugees from Manus and Nauru. When President Trump took office in January 2017, the then Australian prime minister, Malcolm Turnbull, called to pay his respects and apprise the new incumbent of the agreement. President Trump was understandably baffled. Why could Australia not house the refugees itself? Turnbull replied:

      The only reason we cannot let them into Australia is because of our commitment to not allow people to come by boat. Otherwise we would have let them in. If they had arrived by airplane and with a tourist visa then they would be here.

      As Turnbull artlessly reveals, there is something arbitrary in welcoming people who have papers while treating people without papers not only badly but with spectacular heartlessness. Commentators have pointed to the contrived quality of the distinction and hinted at a motive behind it: that the sans-papiers are being offered up to the xenophobes and nativists to vent their rage on, while government and business are left free to run an orderly system of importing skilled migrants.

      With evident reluctance, President Trump has honored the deal made by the Obama administration. As of April 2019, over five hundred refugees had been resettled in the US, with further departures expected, while 265 applications had been rejected on character grounds. According to Boochani’s recent count, there are still 370 asylum-seekers on Manus, seventy of whom had been accepted by the US and are ready to leave. Sixty men on Nauru have been accepted, leaving about two hundred on the island. The prisoners rejected by the US provide Australia with a legal headache. It cannot send them back to their countries of origin without violating its non-refoulement obligations, yet if no third country will accept them, they will find themselves in indefinite detention, in violation of international human rights law.

      As a youngster, Behrouz Boochani tells us, he wanted to join the Kurdish guerrillas in their war of liberation but was not brave enough to take the final step: “To this very day I don’t know if I have a peace-loving spirit or if I was just frightened.” Instead he turned to a career in writing.

      About the journalism that got him into trouble with the authorities and his subsequent flight from Iran he has little to say. At Tehran airport he masquerades as a casual tourist, carrying nothing but a few changes of clothes and a book of poetry. In Indonesia he spends a miserable forty days hiding from the police, waiting for a place on a boat. The boat that he boards is barely seaworthy: he and his fellow fugitives spend most of their time bailing out water. They are picked up by an Indonesian fishing vessel, transferred to a British freighter, then finally arrested by the Australian navy and flown to Manus Island.

      Boochani understands at once that he and his companions have become hostages, to be used “to strike fear into others, to scare people so they won’t come to Australia.” His first impression of his new home is that it is “beautiful…nothing like the island hell that [the Australians] tried to scare us with.” Then, as he steps off the plane, he is hit by the suffocating humidity and stifling heat. Mosquitoes buzz everywhere.

      No Friend But the Mountains provides a wholly engrossing account of the first four years that Boochani spent on Manus, up to the time when the prison camp was closed and the prisoners resettled elsewhere on the island. Just as absorbing is his analysis of the system that reigns in the camp, a system imposed by the Australian authorities but autonomous in the sense that it holds the jailers as well as the prisoners in its grip.

      The aim of the system is to break the will of the prisoners and make them accept refoulement. It works by fostering animosities among them, eroding solidarity and leaving them feeling isolated. The simplest of means are used to create paranoia. The electricity running the fans that provide relief from the insufferable heat is switched on and off for no reason. There is drinking water, but it is always lukewarm. Occasionally chilled fruit juice appears, but according to no detectable schedule. With nothing else to do, prisoners become obsessed with finding patterns in these random events: “A twisted system governs the prison, a deranged logic that confines the mind of the prisoner, an extremely oppressive form of governance that the prisoner internalises.”

      New rules and regulations are introduced from week to week, for which no one will accept responsibility: “No person who is a part of the system can ever provide an answer—neither the officers nor the other employees…. All they can say is, ‘I’m sorry, I’m just following orders.’” The daily routine includes four body-checks. The eyes of the Australian guards who carry out the searches are “cold, barbaric, hateful.”

      Boochani’s fellow prisoners come from all over the world: Afghanistan, Sri Lanka, Sudan, Lebanon, Iran, Somalia, Pakistan, Myanmar, Iraq, Kurdistan. Having to live in close proximity with strangers becomes a torment. He withdraws further and further into himself.

      Moral standards deteriorate on all sides. Now and then the mango trees that surround the camp drop their fruit within the perimeter. Even Kurds, normally renowned for their hospitality, pounce on the fruit and devour it without sharing.

      The toilets become a place of refuge where a prisoner can be by himself and scream his lungs out. But they also become a place of self-harm and suicide. Boochani records a terrifying episode as the prisoners witness guards removing the body of a man who had slit his wrists with a razor. Among the onlookers he detects a pulsating excitement: “Their responses reveal an attraction to the thrills of a night of blood…. The scene is like a festival: a festival of blood, a festival of the dead.” For some prisoners, self-harm becomes “a kind of cultural practice,” a way of gaining respect. “The faces of those who have self-harmed show peace, a profound peace akin to ecstasy, akin to euphoria.”

      Boochani’s narrative reaches a climax when in October 2017 the PNG authorities try to close down the prison camp. Two weeks of nonviolent protest culminate in bloody warfare. Boochani is thrilled by the militancy of his comrades: “For the first time the prisoners did not feel oppressed by the fences. For the first time the rules and regulations meant nothing…. A bond of brotherhood emerged among the prisoners in this fierce movement, performed in the theatre of war for all to see.”

      A prefatory note to the book informs us that strict measures have been taken to conceal the identities of detainees. The characters “are not individuals who are disguised…. Their identities are entirely manufactured. They are composite characters.” Boochani’s wish to protect his fellow detainees from reprisal is understandable, but it is nonetheless a pity that we are given no reliable facts about them. Was Boochani an exception, for example, in having a university education? And what led these people to undertake the perilous voyage to Australia, of all places?

      Boochani is clearly a loner. Oppressed by the meaningless clamor of prison life, he longs “to isolate [himself] and create that which is poetic and visionary.” He flirts with the idea of himself as a poet-prophet, but it is not clear what he might be prophesying. By his own confession, he is not a brave man, yet it is clear that in those desperate days at sea he behaved with great courage. His motive for seeking asylum in Australia remains unexplored. As autobiography, No Friend is not the summing up of a life but a work in progress, the absorbing record of a life-transforming episode whose effects on his inner self the writer is still trying to plumb.

      It is significant that the medium Boochani chooses for his story is a mixed one: analytic prose on the one hand, traditional Kurdish folk-ballad on the other. He writes:

      The amazement and horror felt during the nights on Manus has the power to thrust everyone back into their long distant pasts. These nights uncover many years of tears deep in our hearts and open old wounds…they draw out the bitter truth; they force the prisoners to self-prosecute. Prisoners are driven to crying tears of bitter sorrow.

      Getting No Friend But the Mountains off the island and into the hands of readers in Australia was an achievement in itself. The text was typed in Farsi on a cell phone that Boochani kept hidden in his mattress, and then surreptitiously dispatched, one text message at a time, to a collaborator in the outside world.

      Boochani’s translator, Omid Tofighian, provides an afterword containing useful information about the genesis of the book and Boochani’s place in the Iranian and Kurdish literary traditions. It is as though, to save himself from the madness of the camp, Boochani had to draw upon not only his innate creativity, not only his immersion in Kafka and Beckett, but also submerged memories of “the cold mountains of Kurdistan” and the songs of resistance sung there. (Here the title of the book becomes relevant.)

      If we approach No Friend as if it were a conventional refugee narrative or refugee memoir, Tofighian tells us, we misread it profoundly:

      In contrast to the thriving “refugee industry” that promotes stories to provide exposure and information and attempts to create empathy…Behrouz recounts stories in order to produce new knowledge and to construct a philosophy that unpacks and exposes systematic torture and the border-industrial complex. His intention has always been to hold a mirror up to the system, dismantle it, and produce a historical record to honour those who have been killed and everyone who is still suffering.

      As for Tofighian’s own contribution, “translation [is] for me…a duty to history and a strategy for positioning the issue of indefinite detention of refugees deep within Australia’s collective memory.”

      Tofighian contrasts the greater island of Australia with the lesser island of Manus:

      One island kills vision, creativity and knowledge—it imprisons thought. The other island fosters vision, creativity and knowledge—it is a land where the mind is free. The first island is the settler-colonial state called Australia, and the prisoners are the settlers. The second island contains Manus Prison, and knowledge resides there with the incarcerated refugees.

      This is a bold and persuasive claim: that through their experience on the island the prisoners have absorbed an understanding of how power works in the world, whereas their jailers remain locked in complacent ignorance. The claim rests on an extended conception of what knowledge can consist in: knowledge can be absorbed directly into the suffering body and thence transfigure the self. The prisoners know more than the jailers do, even if they do not have words for what they know. As Boochani puts it, the prisoners

      have modified their perception and understanding of life, transformed their interpretation of existence…. They have changed so much—they have transfigured into different beings…. This has occurred for everyone…. They have become distinctly creative humans, they have unprecedented creative capacities…. This is incredible, it is phenomenal to witness.

      Tofighian’s afterword upends the image of the translator as the humble, invisible helpmeet of the author. Not only does he present himself, along with two other Iranian colleagues, as a full collaborator in the project, but he also—somewhat hectoringly—gives instructions on how to approach the book: not as an affecting record of suffering and tribulation but as a “decolonial intervention,” “a decolonial text, representing a decolonial way of thinking and doing,” written to spur us “to resist the colonial mindset that is driving Australia’s detention regime.” Boochani supports this mode of reading when he identifies himself less as a writer than as a political scientist who has chosen to employ the language of literature.

      The question is, how novel and how valuable is Boochani’s analysis of what he calls the “intersecting social systems of domination and oppression” that reinforce each other in the prison? That people who run prisons try to break down the solidarity of prison populations by encouraging mistrust of all by all and diverting the inmates’ attention to trivia is hardly news. What has not been done before, claims Tofighian, is to connect the warped psychic regime of the prison with “Australian colonial history and fundamental factors plaguing contemporary Australian society, culture and politics.”

      This is, to my mind, an empty claim. The book contains no analysis at all of contemporary Australia, a country that Boochani—and who can blame him?—wishes never to set foot in. No doubt the Australian guards at the camp detested the prisoners and wished them ill; but that is true of many prison guards vis-à-vis many prisoners. What is more of a mystery is why so many Australians wish refugees ill. To answer this question one needs to know a great deal more about Australian history, the tensions within Australian society, and the maneuverings of Australia’s political parties than Boochani, isolated on his island, has been able to inquire into.

      In May 1994, during the first session of the parliament of the newly liberated South Africa, Nelson Mandela read into the record a poem written in 1960 by the Afrikaans writer Ingrid Jonker (1933–1965). The poem mourns the death of a child shot by police during a protest meeting and foretells his resurrection. Mandela read the poem as a gesture of reconciliation with white Afrikaners, who were dubious about how welcome they would be in the new South Africa. “She was both an Afrikaner and an African,” Mandela said of Jonker.

      There is an aspect of Jonker’s poem that few of the parliamentarians listening to Mandela, or indeed Mandela himself, chose to take seriously. The poem ends with the lines: “The child, become a man, treks through the whole of Africa. The child, become a giant, travels across the entire world, without a pass.” The pass to which Jonker refers is the hated internal passport that black Africans were required to carry, without which apartheid as an administrative system would have collapsed. The meeting at which the child was killed was held to protest against having to carry passes; now, in 1994, the reborn child strides unstoppably across the world, disdaining a pass. Not only does Jonker’s poem look forward to the defeat of apartheid; it also looks forward to a day when the borders of the nation-state will crumble before the march of a free people.

      The new government headed by Mandela never for a minute considered abolishing or even questioning the nation’s borders, as defined years earlier by the erstwhile colonial power, Britain. Liberated or not, any child who treks through Africa without a pass will be stopped when he arrives at the South African frontier.

      Despite its teetering economy, South Africa remains attractive to migrants. Of the 58 million people residing within its borders, some three million are immigrants of various degrees of legality, half of them from Zimbabwe. To obtain a visa that entitles him or her to work in South Africa, a Zimbabwean needs a passport, a letter from an employer, an address in South Africa, and proof of funds. Most find these requirements impossible to meet. As for getting accepted as a refugee, this is complicated by the reluctance of the South African government to concede that political repression exists in Zimbabwe. Thus, papers or no papers, Zimbabweans have for years been crossing South Africa’s inadequately monitored northern border unannounced, at a rate of some seven hundred a day.

      Immigration is a burning issue in South Africa. Politicians blame foreign migrants for high crime rates, for overrunning the cities, for exploiting the social welfare system, for taking jobs from the locals. In 2008 there were outbursts of mass violence against foreigners that left scores dead. The South African authorities have responded to the challenge of undocumented migration with sporadic roundups and mass deportations. The exercise has been largely futile. Most of those expelled promptly turn around and come back.

      I mention the case of South Africa, not untypical in the postcolonial world, to illustrate what can happen when—unlike Australia—a country lacks the will and/or the means to close its borders to less affluent neighbors. Zimbabweans and other African migrants who find their way to South Africa reside there only precariously. They are at the receiving end of resentment and sometimes of violence from the locals. They are ill advised to appeal to the police for protection. On the other hand, they have yet to find themselves dispatched to a godforsaken island as punishment for entering the country through the back door.

      Cross-border migration is a fact of life in today’s world, and numbers will only increase as the earth heats up, former pastures turn to desert, and islands are swallowed by the sea. There are messy but humane—or at least human—ways of reacting to this world-historical phenomenon, just as there are neat but inhuman ways.

      https://www.nybooks.com/articles/2019/09/26/australias-shame
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      Et un peu plus sur le lien avec la montagne...

      It is as though, to save himself from the madness of the camp, Boochani had to draw upon not only his innate creativity, not only his immersion in Kafka and Beckett, but also submerged memories of “the cold mountains of Kurdistan” and the songs of resistance sung there. (Here the title of the book becomes relevant.)

    • Behrouz Boochani. La nostra resistenza pacifica è più forte della vostra violenza di Stato

      Behrouz Boochani è tornato in libertà nel corso di questa intervista. Lo scrittore curdo è stato tenuto prigioniero per sei anni in Papua Nuova Guinea dal governo australiano.

      La sua resistenza pacifica ha vinto. Dopo oltre sei anni di prigionia, traumi e torture, lo scrittore curdo Behrouz Boochani è libero. La splendida notizia è arrivata mentre questa intervista era in corso di svolgimento. Fino al 12 novembre, infatti, l’autore era confinato in uno dei luoghi più remoti al mondo, la Papua Nuova Guinea, dove l’Australia ha imprigionato migliaia di richiedenti asilo per quasi vent’anni. Ora Boochani si trova in Nuova Zelanda e a breve, probabilmente, partirà per il Nordamerica. “Lo scorso settembre è stato liberato il centro di detenzione di Manus Island e siamo stati trasferiti in alcuni appartamenti della capitale di Papua, Port Moresby. Entro fine novembre altri di noi dovrebbero essere liberati, ma 46 persone restano in carcere in condizioni durissime. Siamo molto preoccupati”, aveva affermato pochi giorni prima della liberazione.

      Questi sei anni di prigionia Behrouz Boochani li ha raccontati in un libro che è diventato un caso letterario internazionale. Nessun amico se non le montagne, uscito nel 2018 in inglese e pubblicato quest’anno in Italia da add editore, si è diffuso nel mondo come un grido inaspettato. Ha rivelato il dolore dei profughi lungo la rotta asiatica verso l’Australia. Ha scavato nelle storie di chi con lui si è nascosto nella foresta indonesiana e ha sfidato l’oceano sulle barche dei trafficanti, finendo in carceri finanziate dal governo di Canberra. Ha evocato la disperazione della sua gente, ovvero i perseguitati curdi in Iran. Ha ricordato come nel 2013 lui, giornalista e regista di 30 anni, sia stato costretto a scappare dal suo Paese, dopo che le Guardie della rivoluzione islamica (i pasdaran) avevano fatto irruzione nella sede di “Werya”, la rivista curda che aveva fondato. Quel giorno undici suoi colleghi furono arrestati.
      “Se i governi non rispettano i migranti, mettono a rischio le democrazie”

      Con la sua opera letteraria pluripremiata, inviata di nascosto al letterato di Sidney Omid Tofighian che l’ha tradotta dalla lingua farsi, Behrouz Boochani ha tolto ogni alibi agli indifferenti. Per quasi vent’anni la comunità internazionale si è mostrata inerte davanti a ciò che stava accadendo al largo delle coste australiane. Dal 2001 un modello migratorio, basato sul respingimento in mare e sulla detenzione in centri offshore, ha fatto deportare, incarcerare, affamare e torturare migliaia di innocenti. Bambini, donne e uomini scappavano da miseria, abusi e guerre. Provenivano da Afghanistan, Iraq, Iran, Siria, Sri Lanka, Myanmar Somalia, Sudan, Bangladesh, Pakistan, India, Nepal. I lager della vergogna – che ricordano quelli dove sono rinchiusi i migranti in Libia – sono stati creati su tre isole dell’oceano Pacifico: l’australiana Christmas Island, Manus nella Papua Nuova Guinea e Nauru, una piccola repubblica sulla linea dell’equatore. La maggior parte di essi è stata chiusa grazie alle proteste della società civile australiana. L’anno scorso tutti i bambini sono stati trasferiti con i loro famigliari sulla “terraferma”. Però, non è chiaro che cosa accadrà ai nuovi boat people in arrivo e alle 400 persone rimaste a Nauru e Port Moresby.

      In 18 anni non sono stati sufficienti i servizi giornalistici che parlavano dei suicidi fra i detenuti, delle labbra cucite come atto di protesta e dei minori che per la “sindrome da rassegnazione” si spegnevano, smettendo di mangiare e bere. Serviva qualcosa in più. Come un Silvio Pellico degli anni Duemila, Boochani è riuscito a scatenare un domino virtuoso.

      Quell’urlo di oltre 400 pagine, che supera i confini di genere e si legge col fiato corto, è una mano tesa a noi lettori. Anche gli abitanti dei Paesi più liberi e ricchi hanno bisogno d’aiuto. Come spiega a LifeGate l’intellettuale curdo, “le politiche disumane contro i migranti sono un esercizio di dittatura. I governi che non rispettano i diritti dei migranti, potrebbero scagliarsi contro tutti noi. Le nostre democrazie sono in pericolo”. Quest’intervista è stata raccolta nell’arco di diverse settimane per mezzo di Whatsapp, lo strumento con cui Boochani ha scritto il suo libro e ha comunicato con il docente di origine iraniana Omid Tofighian. Nelle risposte che seguono, l’autore si sofferma su quanto sta accadendo ai curdi in Siria e spiega perché ha scelto la resistenza pacifica. Sulla gestione del suo personale trauma, dice di non avere una risposta. Però, un obiettivo gli è chiaro: “Nelle mie nuove opere affronterò argomenti diversi. Non posso ridurmi a questa terribile esperienza”. Nessuno dovrebbe. Questa l’intervista completa.

      Che cosa pensa della recente offensiva militare turca contro i curdi in Siria?
      Ciò che sta accadendo nel nord della Siria non è soltanto un attacco contro i curdi, ma alla democrazia e ai suoi valori. I curdi hanno stabilito il sistema democratico più avanzato nella storia del Medio Oriente; un sistema che si basa sull’uguaglianza. Ora siamo difronte a un esercito fascista che assieme a gruppi terroristici colpisce i curdi che credono nella democrazia. Penso che la più grande minaccia globale sia il terrorismo di Stato e il fatto che i governi si accordino per supportarsi a vicenda nel violare i diritti umani. Oggigiorno li vediamo nascondersi dietro a concetti belli, quali pace, umanità e morale. Ecco perché quello turco (guidato dal presidente Erdogan, ndr.) ha nominato le sue operazioni di genocidio dei curdi ‘Primavera di pace’, una beffa. Ed è esattamente quello che sta facendo anche l’Australia: i suoi politici dicono che stanno salvando vite nell’oceano, ma in realtà stanno facendo torturare persone innocenti in prigioni remote, nascondendo loro stessi dietro una falsa morale.

      Era solo un bambino quando la sua famiglia cercò di scappare dalla guerra fra Iran e Iraq (1980-’88). Che cosa ricorda di quel periodo?
      Sono nato nel 1983 nella provincia di Ilam, che è una zona curda nell’ovest dell’Iran. La guerra arrivò anche lì, come racconto nel mio libro che però è simbolico. Non ho voluto scrivere un’autobiografia con dettagli veri sui miei famigliari e gli abitanti di Ilam, ma ho rappresentato molte storie tragiche accadute in quella regione. I curdi furono sfollati e persero tutto. Ho cercato di descrivere come la guerra distrugga ogni cosa e sia orribile.

      Che cosa significa essere curdo per lei?
      Essere curdo e vivere da curdo per me è la cosa più dura di questo mondo perché sei continuamente testimone della sofferenza della tua gente. Superpotenze e governi non democratici stanno cercando di privarci della nostra identità e dei nostri diritti. Come artista, ho il dovere di lottare per l’identità curda non solo perché appartengo a questa popolazione, ma in quanto essere umano che comprende profondamente tale ingiustizia o colonialismo. Per questo motivo potete ritrovare elementi culturali curdi in tutti i miei film e nel mio libro.

      I rifugiati nei centri di detenzione hanno sofferto per abusi fisici e psicologici, tra cui la “sindrome da rassegnazione” che porta gli ammalati, tra i quali anche bambini, a spegnersi fino alla morte. Al momento i prigionieri ricevono qualche assistenza medica?
      Finora 8 persone sono morte a Manus Island e 5 a Nauru. La maggior parte di loro per negligenza sanitaria e i restanti a causa delle violenze inflitte dalle guardie. Tutti questi decessi provano che questo sistema utilizza la malattia come un mezzo per torturare gli individui. Vorrei, inoltre, ricordare le tante persone danneggiate fisicamente e mentalmente. Abbiamo vissuto nell’assenza di cure e mezzi. Gli ammalati stanno ancora lottando contro questa mancanza. Fortunatamente, otto mesi fa il parlamento australiano ha approvato la “legge Medevac”, che ci sta aiutando molto. In base a essa, chiunque non riceva un trattamento medico in Papua Nuova Guinea e a Nauru deve essere trasferito in Australia. Finora 217 persone sono state portate sulla terraferma e altre dovrebbero partire entro il mese di novembre. Speriamo.

      Lei come sta? Come sta elaborando il dolore provato in questi ultimi 6 anni di migrazione, naufragi e prigionia?
      Il mio corpo è danneggiato. Io, come tutti gli altri rifugiati, sono stato testimone di cose terribili. Ho visto amici morire, altre persone ferirsi e tentare il suicidio. Molte sono state separate dai famigliari e dai loro bambini. Ho assistito a così tanta umiliazione e a così tanti traumi…Di certo tutte queste immagini sono dentro di me. Questa dura esperienza è diventata una parte di me. E’ difficile portarne il peso e al tempo stesso rimanere forte e positivo. Non sono sicuro di essere capace di elaborare tutto quanto. Ho combattuto per restare vivo e anche per far conoscere questo sistema. Ma non so se ho una vera risposta alla sua domanda.

      Adesso in quali condizioni vivono i rifugiati?
      Due mesi fa hanno chiuso il centro di detenzione di Manus Island e hanno trasferito ogni prigioniero – me compreso – a Port Moresby, capitale della Papua Nuova Guinea. Due anni fa a Manus c’erano 800 rifugiati, ora in questa pericolosa città circa 250. Non è sicura per chi viene da fuori. Almeno 46 individui sono stati incarcerati e si trovano in condizioni durissime. Sono preoccupato per loro perché il governo australiano non li ritiene dei rifugiati.

      La destra e l’estrema destra italiana, il cui leader più popolare è Matteo Salvini, vuole emulare il modello migratorio australiano nel mare Mediterraneo. Vorrebbe dire qualcosa ai nostri politici?
      Solo una cosa. Non guardate l’Australia come un modello. Non lasciate che il vostro governo la imiti. E non dico questo solo per i rifugiati, ma per la vostra gente e la vostra democrazia. Camberra ha compiuto tutti questi crimini per anni. Gli australiani glielo hanno permesso e adesso la loro società sta fronteggiando una sorta di dittatura. La democrazia australiana è a pezzi. Dopo aver sperimentato la dittatura a Manus, i governanti trattano gli australiani come i rifugiati. L’Australia al momento ha perso i suoi valori.

      Crede ancora nella “resistenza pacifica”? Anche per i curdi?
      Sì, sempre, anche per i curdi. Ciò, però, non significa che quando un governo fascista – come quello della Turchia – attacca la tua terra e la tua popolazione, tu non reagisci. Quella curda è sempre stata una resistenza pacifica per creare un sistema democratico in Medio Oriente. La nostra resistenza non violenta a Manus, per esempio, ha fatto vergognare l’Australia e ora ognuno condanna i suoi governi, chi li ha sostenuti, non noi. Abbiamo sfidato l’Australia in così tanti modi che alla fine l’abbiamo educata.

      Quali sono le sue speranze e i suoi obiettivi per il futuro?
      Dopo aver scritto per tanti anni in prigionia a Manus, sono arrivato a condividere le mie composizioni in un contesto internazionale. Di certo, però, d’ora in poi racconterò storie diverse e anche i miei prossimi lavori artistici tratteranno altri argomenti. Non riduco me stesso soltanto a questa esperienza.

      https://www.lifegate.it/persone/news/behrouz-boochani-intervista-scrittore-curdo

  • Nobel-Club Felix schließt in Mitte für immer seine Pforten – B.Z. Berlin
    https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/nobel-club-felix-schliesst-in-mitte-fuer-immer-seine-pforten

    5. Mai 2017

    Nach 13 Jahren Glanz und Glamour schließt der noble Mitte-Nachtclub. Hier feierten die Bayern ihren Pokalerfolg und Hollywood schaute auch gerne Mal vorbei. Am 13. Mai ist Schluss.

    Sehen und gesehen werden, schick essen gehen und tanzen zu den angesagtesten Beats. Dafür stand das Club-Restaurant „Felix“ in Mitte. Jetzt ist der angesagte Nachtclub Geschichte. Das Felix schließt nach 13 Jahren. Schlechte Geschäfte zwangen den Club in die Knie.

    Seit geraumer Zeit ging es mit dem Glamour-Club in Mitte rapide bergab: die Vip-Lounges wurden nicht mehr gebucht, unter der Woche tummelten sich gerade einmal noch 10 bis 20 Personen auf dem großen Dancefloor. An besucherstarken Sonnabenden kamen nur noch 300 Gäste – auch am Wochenende. Über 40 Mitarbeiter erhielten die Kündigung. Am 13. Mai schließen sich die Glitzer-Pforten für immer.

    Weiterer Flop für das Jagdfeld-Immobilien-Imperium
    Dabei begann die Geschichte des Felix so glamourös. 2004 eröffnete die Jagdfeld Gruppe den In-Club Felix auf der Rückseite des Adlon. Die Reichen und Schönen gingen dort ein und aus. Der FC Bayern feierte seinen Pokal Triumph. Hollywood schaute vorbei. Da knallten in der VIP-Lounge die Schampus-Korken für Daniel Craig und Christoph Waltz. Bei der „White House Down“ Premiere feierten hier Jamie Fox, Channing Tatum und Roland Emmerich.

    Jetzt ist Schluss mit Schampus. Dr. Christian Plöger, Sprecher der Jagdfeld-Gruppe zur B.Z.: „Das Felix war Trendsetter einer internationalen Nachtclub-Kultur, als es das in Berlin noch nicht gab. Die Entscheidung, endgültig den schwarzen Strich zu ziehen, ist uns nicht leicht gefallen.“

    Damit ist das noble Felix ein weiterer Flop des Jagdfeld-Immobilien-Imperiums. Auch das noble Grand Hotel Heiligendamm und der Departmentstore im Quartier 206 schlossen in den vergangenen Jahren. Ex-Clubmanager Daniel Kolenitchenko, der das Felix von 2010 bis 2012 geleitet hat: „Ich bin wirklich traurig! Ich habe dort das Handwerk des Clubmanagements gelernt.“

    Gerüchten zufolge trage er eine Mitschuld am Niedergang des Felix. Kolenitchenko sieht das anders: „In dieser Branche kann man nur sich selbst kaputt machen, es sind nicht die anderen.“ Wie es weitergeht, steht noch nicht fest. „Derzeit bestehen keine konkreten Nutzungspläne für die Räumlichkeiten“, so Plöger von der Jagdfeld-Gruppe.

    #wech_is_wech #Gastronomie #Club #Disco #Nachtleben #Berlin #Mitte #Behrenstraße

  • Schluss mit Glamour: Das Felix macht dicht | QIEZ
    https://www.qiez.de/felix-club-clubs-in-berlin-berlin-mitte

    Früher gehörte der Felix Club in Mitte zu den angesagtesten Locations in Berlin, nun ist der Glamour-Club Geschichte.

    Knallharte Champagnerfeten und echte A-Promis gehörten im Felix einfach dazu. Doch der Glanz vergangener Tage ist dahin, nach 13 Jahren blieben die Gäste aus und keiner hat es gemerkt.

    Ein simpler Name mit enormen Glamourfaktor: Im Berliner Nobelclub Felix gehen die Reichen und Schönen ein und aus. Und zwar die wirklich Reichen und echt Schönen, denn Superstars wie Kylie Minogue, Jamie Foxx und Robbie Williams ließen hier schon die Korken knallen, der Film Django Unchained feierte seine Premieren-Party im durchgestylten Ambiente und auch der FC Bayern war zur Feier seines Pokaltriumphs einst vor Ort. Felix steht für Glanz und Gloria. Entschuldigung, stand muss es heißen, denn der Nachtclub in Mitte wird nach dreizehn Jahren schließen. Die schlechten Geschäfte treiben den Betreiber des ehemals angesagten Lokals in den Ruin, selbst an besucherstarken Sonnabenden zählt das Felix nämlich nur noch 300 Gäste.

    Schnell wurde der 2004 eröffnete Club direkt am Brandenburger Tor, auf der Rückseite des Hotels Adlon, zu einem der beliebtesten Partyziele gerade für Touristen. Die strikte Kleiderordnung verweist die Damen in High Heels und hübsche Kleider, die Herren enstprechend in Anzüge oder zumindest Sakkos. An vier Tagen die Woche können die Partygäste zu Hip-Hop, House und manchmal auch Schlager stilvoll feiern. Im Inneren des Premium-Clubs wartet ein 20 Meter langer Bartresen auf Cocktailschlürfer und Rundenschmeißer. Rings um die Tanzfläche befindet sich die VIP-Lounge, die nicht nur so heißt, sondern gerne von dem einen und anderen Promi exklusiv gemietet wurde. Und jetzt? Funktioniert das High Society-Konzept nicht mehr in der Hauptstadt? „Am Samstag, den 13. Mai, öffnet der Club zum letzten Mal“, bestätigt uns eine Mitarbeiterin des Felix, übrigens eine von über 40 Mitarbeitern, die bereits ihre Kündigung erhalten haben.
     
    Der Nachtclub Felix gehört zum Jagdfeld-Imperium. Anno August Jagdfeld ist unter anderem auch Herr über das Fünf-Sterne-Hotel Adlon. Probleme innerhalb seiner Fundus-Gruppe sind allerdings nicht neu: 2012 musste der Immobilienunternehmer für sein Grand Hotel Heiligendamm Insolvenz anmelden und auch sein Modeladen Departmentstore im Quartier 206 existiert seit Ende Februar nicht mehr. Die Schließung des Felix ist ein weiterer Flop für den Immobilienkönig, der die meisten Geschäfte vor vier Jahren offiziell seinem Sohn Benedikt Jagdfeld übergeben hat. Die sehr gute Lage des Clubs wird sicher bald Nachfolger auf den Plan rufen, die eine neue Freudenstätte etablieren werden. Wir sind gespannt …

    Felix Club-Restaurant, Behrenstr. 72, 10117 Berlin
    Telefon 030 301117152

    Felix Club Berlin | Gästeliste030
    https://www.gaesteliste030.de/locations/felix-berlin-gF_7MOTMJkSwnbo7_y7Y1g

    Latest partyphotos Felix

    #wech_is_wech #Gastronomie #Club #Disco #Nachtleben #Berlin #Mitte #Behrenstraße

  • Que feriez-vous si des extraterrestres avaient envahi la planète, vidaient les océans, rasaient les forêts, construisaient des barrages sur toutes les rivières, bouleversaient le climat, contaminaient à l’aide de dioxines et de divers produits cancérigènes le lait maternel, la chair même de vos enfants, celle de votre partenaire, de votre mère, père, frère, soeur, de vos amis, ainsi que la vôtre ?
    Si des extraterrestres commettaient tout cela, résisteriez-vous ? S’il existait un mouvement de résistance, le rejoindriez-vous ?
    Si ce n’était pas le cas, pourquoi ne le feriez-vous pas ? À quel point la situation devrait-elle empirer avant que vous ne vous décidiez à arrêter ceux qui détruisent la planète, qui tuent ceux que vous aimez, et vous tuent vous-même ?

    (Derrick Jensen, in Écologie en résistance , vol 1, p 15).
    #livre #not_SF

  • How Zero Wins: Product Analysis of the Fasting Tracker
    https://hackernoon.com/how-zero-wins-product-analysis-of-the-fasting-tracker-d9d915b36977?sourc

    How Zero Wins: A Product Analysis of the Fasting TrackerZero (iOS)’s simple yet effective user flow.Don’t eat anything for the next 18 hours.If you’re shocked at the absurdity of this suggestion and wouldn’t even wish it as a punishment for your worst enemy, then you probably haven’t heard of intermittent fasting.First, Some ContextIntermittent fasting (I.F. for short), is not a diet, but a pattern of eating where you cycle between periods of fasting (most commonly 16 to 18 hours a day) and non-fasting. The protocol doesn’t dictate which foods to eat, but rather when you should eat them. While it has been around informally forever, I.F. came into the mainstream in 2016, after Professor Yoshinori Ohsumi was awarded the Nobel Prize in Medicine for his research on the role of autophagy (i.e. how (...)

    #product-management #design #health #behavioral-science #technology

  • Pays basque, la nouvelle route de l’exil

    De plus en plus de migrants entrent en Europe par l’Espagne et franchissent la frontière dans le Sud-Ouest. Reportage.

    Le car est à peine garé le long du trottoir que, déjà, ils se pressent à ses portes. Ils regardent avec anxiété la batterie de leur téléphone, elle est presque à plat, il faut qu’elle tienne quelques minutes encore, le temps de présenter le billet. Quatre jeunes filles s’inquiètent, leur ticket affiche un prénom masculin, le chauffeur les laissera-t-il passer ? Ou vont-elles perdre les 100, 200 ou 300 euros qu’elles ont déboursés à des « frères » peu scrupuleux - la valeur officielle est de 35 euros - pour acquérir ce précieux sésame vers Paris ? Chaque soir depuis quelques semaines, le même scénario se répète au terminus des « bus Macron » sur la place des Basques, à #Bayonne. Une centaine de jeunes, pour la plupart originaires d’Afrique francophone, plus rarement du Maghreb, monte par petits groupes dans les cars en partance pour Bordeaux ou Paris, dernière étape d’un périple entamé depuis des mois. Ils ont débarqué la veille d’Irun, en Espagne, à 40 kilomètres plus au sud, après un bref passage par la ville frontalière d’Hendaye.

    De #Gibraltar, ils remontent vers le nord de l’Espagne

    Les arrivées ont commencé au compte-gouttes au printemps, elles se sont accélérées au cours de l’été. Depuis que l’Italie se montre intraitable, l’Espagne est devenue le principal point d’entrée en Europe, avec 48 000 nouveaux exilés depuis le début de l’année. Croisés à Irun ou à Hendaye, qu’ils viennent de Guinée-Conakry, de Côte d’Ivoire ou du Mali, ils racontent la même histoire. Thierno est guinéen, il a 18 ans. Il a tenté la traversée par la Libye, sans succès, il a poursuivi par l’Algérie et le Maroc, puis fini par franchir le détroit de Gibraltar en bateau après deux échecs. Tous évoquent la difficulté à travailler et à se faire payer au Maroc, les violences, parfois, aussi. Puis ils parlent de l’Espagne, d’Algesiras, Cadix ou Malaga, en experts de la géographie andalouse. Parfois, la Croix-Rouge espagnole, débordée au Sud, les a envoyés en bus vers ses centres de Madrid ou Bilbao, leur assurant une partie de leur voyage. Aboubacar, 26 ans, est, lui, remonté en voiture, avec des « frères ».

    Personne n’en parle, les réseaux sont pourtant bien là, à prospérer sur ces flux si lucratifs. On estime à 1500 euros le prix de la traversée à Gibraltar, 100 ou 200 euros le passage de la frontière française depuis #Irun. Tous n’ont qu’un objectif, rejoindre la #France, comme cette femme, sénégalaise, qui demande qu’on l’emmène en voiture et suggère, si on se fait contrôler, de dire qu’elle est notre bonne. La quasi-totalité veut quitter l’Espagne. Parce qu’ils n’en parlent pas la langue et qu’ils ont souvent en France sinon de la famille, au moins des connaissances. Parce qu’il est plus difficile de travailler dans la péninsule ibérique, où le taux de chômage reste de 15 %. Parce qu’enfin ceux qui envisagent de demander l’asile ont intérêt à effectuer les démarches en France, où 40 575 protections ont été accordées en 2017, plutôt qu’en Espagne (4 700 statuts délivrés).

    Alors, ils essaient, une fois, deux fois, trois fois, dans un absurde jeu du chat et de la souris avec les policiers français. Les 150 agents de la #police_aux_frontières (#PAF) en poste à #Hendaye tentent, avec l’aide d’une compagnie de #CRS, de contrôler tant bien que mal les cinq points de passage. Depuis le début de 2018, 5600 réadmissions ont été effectuées vers l’Espagne, contre 3520 en 2017, mais, de l’aveu même d’un officiel, « ça passe et ça passe bien, même ». Si l’autoroute est gardée quasiment toute la journée, il reste un créneau de deux heures durant lequel elle ne l’est pas faute d’un effectif suffisant. Chaque nuit, des taxis espagnols en profitent et déposent des gens sur la place des Basques à Bayonne. La surveillance des deux ponts qui enjambent la #Bidassoa et séparent Irun d’Hendaye est aléatoire. A certaines heures, le passage à pied se fait sans difficulté. Il ne reste plus ensuite aux migrants qu’à se cacher jusqu’au prochain passage du bus 816, qui les conduira à Bayonne en un peu plus d’une heure.

    Les agents de la Paf ne cachent pas leur lassitude. Même si la loi antiterroriste de 2017 autorise des contrôles renforcés dans la zone frontière, même si des accords avec l’Espagne datant de 2002 leur permettent de renvoyer sans grande formalité les personnes contrôlées sans papiers dans un délai de quatre heures, ils ont le sentiment d’être inutiles. Parce qu’ils ne peuvent pas tout surveiller. Parce que l’Espagne ne reprend que contrainte et forcée les « réadmis », les laissant libres de franchir la frontière dès qu’ils le souhaiteront. Certains policiers ne prennent même plus la peine de raccompagner les migrants à la frontière. Gare d’Hendaye, un après-midi, le TGV pour Paris est en partance. Des policiers fouillent le train, ils trouvent trois jeunes avec billets mais sans papiers, ils les font descendre, puis les laissent dans la gare. « De toute façon, ça ne sert à rien d’aller jusqu’à la frontière, dans deux heures, ils sont de nouveau là. Ça ne sert qu’à grossir les chiffres pour que nos chefs puissent faire de jolis camemberts », lâche, avec aigreur, l’un des agents.

    La compassion l’emporte sur le rejet

    L’amertume n’a pas encore gagné le reste de la population basque. Au contraire. Dans cette zone où l’on joue volontiers à saute-frontière pour aller acheter des cigarettes à moins de cinq euros ou du gasoil à 1,1 euro, où il est fréquent, le samedi soir, d’aller boire un verre sur le littoral espagnol à San Sebastian ou à Fontarrabie, où près de 5000 Espagnols habitent côté français, où beaucoup sont fils ou petits-fils de réfugiés, la compassion l’emporte sur le rejet. Même le Rassemblement national, qui a diffusé un communiqué mi-août pour dénoncer « une frontière passoire », doit reconnaître que son message peine à mobiliser : « Les gens commencent à se plaindre, mais je n’ai pas entendu parler de débordements, ni rien d’avéré », admet François Verrière, le délégué départemental du parti. Kotte Ecenarro, le maire socialiste d’Hendaye, n’a pas eu d’écho de ses administrés : « Pour l’instant, les habitants ne disent rien, peut-être parce qu’ils ne les voient pas. » Lui, grand joggeur, les aperçoit lorsqu’il va courir tôt le matin et qu’ils attendent le premier bus pour Bayonne, mais aucun ne s’attarde dans la zone frontière, trop risquée.

    Chaque soir, place des Basques à Bayonne, des migrants embarquent dans les bus pour Paris.

    Le car est à peine garé le long du trottoir que, déjà, ils se pressent à ses portes. Ils regardent avec anxiété la batterie de leur téléphone, elle est presque à plat, il faut qu’elle tienne quelques minutes encore, le temps de présenter le billet. Quatre jeunes filles s’inquiètent, leur ticket affiche un prénom masculin, le chauffeur les laissera-t-il passer ? Ou vont-elles perdre les 100, 200 ou 300 euros qu’elles ont déboursés à des « frères » peu scrupuleux - la valeur officielle est de 35 euros - pour acquérir ce précieux sésame vers Paris ? Chaque soir depuis quelques semaines, le même scénario se répète au terminus des « bus Macron » sur la place des Basques, à Bayonne. Une centaine de jeunes, pour la plupart originaires d’Afrique francophone, plus rarement du Maghreb, monte par petits groupes dans les cars en partance pour Bordeaux ou Paris, dernière étape d’un périple entamé depuis des mois. Ils ont débarqué la veille d’Irun, en Espagne, à 40 kilomètres plus au sud, après un bref passage par la ville frontalière d’Hendaye.
    Des dizaines de bénévoles se succèdent pour apporter et servir des repas aux migrants, place des Basques, à Bayonne.

    Des dizaines de bénévoles se succèdent pour apporter et servir des repas aux migrants, place des Basques, à Bayonne.

    Les arrivées ont commencé au compte-gouttes au printemps, elles se sont accélérées au cours de l’été. Depuis que l’Italie se montre intraitable, l’Espagne est devenue le principal point d’entrée en Europe, avec 48 000 nouveaux exilés depuis le début de l’année. Croisés à Irun ou à Hendaye, qu’ils viennent de Guinée-Conakry, de Côte d’Ivoire ou du Mali, ils racontent la même histoire. Thierno est guinéen, il a 18 ans. Il a tenté la traversée par la Libye, sans succès, il a poursuivi par l’Algérie et le Maroc, puis fini par franchir le détroit de Gibraltar en bateau après deux échecs. Tous évoquent la difficulté à travailler et à se faire payer au Maroc, les violences, parfois, aussi. Puis ils parlent de l’Espagne, d’Algesiras, Cadix ou Malaga, en experts de la géographie andalouse. Parfois, la Croix-Rouge espagnole, débordée au Sud, les a envoyés en bus vers ses centres de Madrid ou Bilbao, leur assurant une partie de leur voyage. Aboubacar, 26 ans, est, lui, remonté en voiture, avec des « frères ».

    Personne n’en parle, les réseaux sont pourtant bien là, à prospérer sur ces flux si lucratifs. On estime à 1500 euros le prix de la traversée à Gibraltar, 100 ou 200 euros le passage de la frontière française depuis Irun. Tous n’ont qu’un objectif, rejoindre la France, comme cette femme, sénégalaise, qui demande qu’on l’emmène en voiture et suggère, si on se fait contrôler, de dire qu’elle est notre bonne. La quasi-totalité veut quitter l’Espagne. Parce qu’ils n’en parlent pas la langue et qu’ils ont souvent en France sinon de la famille, au moins des connaissances. Parce qu’il est plus difficile de travailler dans la péninsule ibérique, où le taux de chômage reste de 15 %. Parce qu’enfin ceux qui envisagent de demander l’asile ont intérêt à effectuer les démarches en France, où 40 575 protections ont été accordées en 2017, plutôt qu’en Espagne (4 700 statuts délivrés).

    Un migrant traverse le pont de St Jacques à Irun en direction de la France.

    Alors, ils essaient, une fois, deux fois, trois fois, dans un absurde jeu du chat et de la souris avec les policiers français. Les 150 agents de la police aux frontières (PAF) en poste à Hendaye tentent, avec l’aide d’une compagnie de CRS, de contrôler tant bien que mal les cinq points de passage. Depuis le début de 2018, 5600 réadmissions ont été effectuées vers l’Espagne, contre 3520 en 2017, mais, de l’aveu même d’un officiel, « ça passe et ça passe bien, même ». Si l’autoroute est gardée quasiment toute la journée, il reste un créneau de deux heures durant lequel elle ne l’est pas faute d’un effectif suffisant. Chaque nuit, des taxis espagnols en profitent et déposent des gens sur la place des Basques à Bayonne. La surveillance des deux ponts qui enjambent la Bidassoa et séparent Irun d’Hendaye est aléatoire. A certaines heures, le passage à pied se fait sans difficulté. Il ne reste plus ensuite aux migrants qu’à se cacher jusqu’au prochain passage du bus 816, qui les conduira à Bayonne en un peu plus d’une heure.
    Un groupe des migrants se fait arrêter à Behobie, côté français, après avoir traversé la frontière depuis Irun en Espagne.

    Un groupe des migrants se fait arrêter à #Behobie, côté français, après avoir traversé la frontière depuis Irun en Espagne.

    La compassion l’emporte sur le rejet

    L’amertume n’a pas encore gagné le reste de la population basque. Au contraire. Dans cette zone où l’on joue volontiers à saute-frontière pour aller acheter des cigarettes à moins de cinq euros ou du gasoil à 1,1 euro, où il est fréquent, le samedi soir, d’aller boire un verre sur le littoral espagnol à #San_Sebastian ou à #Fontarrabie, où près de 5000 Espagnols habitent côté français, où beaucoup sont fils ou petits-fils de réfugiés, la compassion l’emporte sur le rejet. Même le Rassemblement national, qui a diffusé un communiqué mi-août pour dénoncer « une frontière passoire », doit reconnaître que son message peine à mobiliser : « Les gens commencent à se plaindre, mais je n’ai pas entendu parler de débordements, ni rien d’avéré », admet François Verrière, le délégué départemental du parti. Kotte Ecenarro, le maire socialiste d’Hendaye, n’a pas eu d’écho de ses administrés : « Pour l’instant, les habitants ne disent rien, peut-être parce qu’ils ne les voient pas. » Lui, grand joggeur, les aperçoit lorsqu’il va courir tôt le matin et qu’ils attendent le premier bus pour Bayonne, mais aucun ne s’attarde dans la zone frontière, trop risquée.

    Des migrants sont accueillis en face de la mairie d’Irun par des associations de bénévoles.

    Le flux ne se tarissant pas, la solidarité s’est organisée des deux côtés de la #Bidassoa. A Irun, un collectif de 200 citoyens a répondu aux premiers besoins durant l’été, les autorités jugeant alors qu’organiser de l’aide était inutile puisque les migrants ne rêvaient que d’aller en France. Elles ont, depuis, changé d’avis. Mi-octobre, un centre de la Croix-Rouge proposait 70 places et un hôpital, 25. « Ils peuvent rester cinq jours dans chaque. Dix jours, en général, ça suffit pour passer », note Ion, un des piliers du collectif. Dans la journée, ils chargent leurs téléphones dans un coin de la gare ou patientent, en doudounes et bonnets, dans un campement installé face à la mairie. Dès qu’ils le peuvent, ils tentent le passage vers la France.

    A Bayonne aussi, l’improvisation a prévalu. Le réseau d’hébergeurs solidaires mis en place depuis 2016 n’était pas adapté à cette situation d’urgence, à ces gens qui n’ont besoin que d’une ou deux nuits à l’abri avant de filer vers Paris. Chaque soir, il a fallu organiser des maraudes avec distribution de repas et de vêtements, il a fallu trouver des bénévoles pour loger les plus vulnérables - des femmes avec de jeunes enfants sont récemment apparues. Sous la pression de plusieurs collectifs, la mairie vient de mandater une association locale, Atherbea, pour organiser l’aide. A proximité du terminal des bus, vont être installés toilettes, douches, lits, repas et prises de téléphone - un équipement indispensable à ces exilés, pour qui le portable est l’ultime lien avec leurs proches. La municipalité a promis des financements, mais jusqu’à quand ?

    Longtemps discret sur la situation, le gouvernement affiche désormais son volontarisme. Depuis quelques semaines, des unités en civil ont été déployées afin d’identifier les filières de passeurs. Dans son premier entretien comme ministre de l’Intérieur au JDD, Christophe Castaner a dit s’inquiéter de la pression exercée dans la zone et promis un « coordonnateur sécurité ». Les policiers espèrent, eux, surtout des renforts. « Il faudrait 30 à 40 agents de la police aux frontières de plus », juge Patrice Peyruqueou, délégué syndical Unité SGP Police. Ils comptent sur la nomination de Laurent Nuñez comme secrétaire d’Etat au ministère de l’Intérieur pour se faire entendre. L’homme n’a-t-il pas été sous-préfet de Bayonne ? N’a-t-il pas consacré son premier déplacement officiel au Pays Basque, le vendredi 19 octobre ? Mais déjà les voies de passage sont en train de bouger. De nouvelles routes se dessinent, à l’intérieur des Pyrénées, via Roncevaux, le tunnel du Somport ou la quatre-voies qui relie Saragosse, Pau et Toulouse, des accès moins surveillés qu’Irun et Hendaye. Le jeu du chat et de la souris ne fait que commencer.

    https://www.lexpress.fr/actualite/societe/pays-basque-la-nouvelle-route-de-l-exil_2044337.html

    #pays_basque #asile #migrations #réfugiés #routes_migratoires #parcours_migratoires #Espagne #frontières #solidarité #contrôles_frontaliers

    via @isskein

    • Entre l’Espagne et la France, la nouvelle route migratoire prend de l’ampleur

      L’Espagne est devenue la principale porte d’entrée en Europe pour des personnes originaires d’Afrique de l’Ouest qui tentent de gagner la France.

      L’Espagne est devenue la principale porte d’entrée en Europe en 2018. La majorité des personnes qui arrivent sont originaires d’Afrique de l’Ouest et tentent de gagner la France.

      Emmitouflé dans un manteau, la tête abritée sous un bonnet, Boris disparaît dans la nuit, sous la pluie. Ce Camerounais de 33 ans, qui parle un français parfait, « traîne » à Irun de puis un mois. Dans cette petite commune du pays basque espagnol, il attend de pouvoir traverser la frontière et rejoindre la France, à quelques mètres de là. L’aventure a trop peu de chances de réussir s’il la tente à pied, et il n’a pas l’argent pour se payer un passage en voiture. Il aimerait rejoindre Paris. Mais il doute : « On me dit que c’est saturé. C’est vrai ? Est-ce qu’il y a des ONG ? Vous connaissez Reims ? »

      Parti depuis un an de son pays, Boris a traversé le Nigeria, le Niger, l’Algérie et le Maroc avant de gagner l’Europe par la mer. Comme de plus en plus de personnes, il a emprunté la route dite de la Méditerranée occidentale, qui passe par le détroit de Gibraltar. Le passage par la Libye, privilégié ces dernières années, est devenu « trop dangereux » et incertain, dit-il.

      En 2018, l’Espagne est devenue la principale porte d’entrée en Europe. Quelque 50 000 personnes migrantes sont arrivées sur les côtes andalouses depuis le début de l’année, en provenance du Maroc, ce qui représente près de la moitié des entrées sur le continent.

      Sous l’effet de la baisse des départs depuis la Libye et des arrivées en Italie, les routes migratoires se redessinent. Et bien que les flux soient sans commune mesure avec le pic de 2015, lorsque 1,8 million d’arrivées en Europe ont été enregistrées, ils prennent de court les autorités et en particulier en France, qui apparaît comme la destination privilégiée par ces nouveaux arrivants originaires majoritairement d’Afrique de l’Ouest et du Maghreb.

      80 à 100 arrivées quotidiennes

      A Irun, Txema Pérez observe le passage en nombre de ces migrants et il le compare à l’exil des réfugiés espagnols lors de la guerre civile en 1939 : « On n’a pas vu ça depuis la Retirada », lâche le président de la Croix-Rouge locale.

      Face à cet afflux, l’organisation humanitaire a ouvert cet été plusieurs centres d’accueil temporaire sur l’itinéraire des migrants, dans plusieurs communes du Pays-Basque mais aussi à Barcelone à l’autre extrémité des Pyrénées, où ils font étape quelques jours avant de tenter de gagner la France.

      Cette semaine, une trentaine de personnes ont dormi dans l’auberge de la Croix-Rouge d’Irun. « Ils reprennent des forces et disparaissent, constate Txema Perez. Ils finissent tous par passer la frontière. 90 % d’entre eux parlent français. Et ils voient Paris comme un paradis. »

      Sur le chemin qui mène ces personnes jusqu’à une destination parfois très incertaine, Bayonne et en particulier la place des Basques dans le centre-ville, s’est transformée dans le courant de l’été en point de convergence. C’est là qu’arrivaient les bus en provenance d’Espagne et en partance pour le nord de la France. Si, au début, une dizaine de personnes seulement transitaient par la ville chaque jour, aujourd’hui la mairie parle de 80 à 100 arrivées quotidiennes. Et autant de départs. « C’est la première fois qu’on constate un tel afflux », reconnaît David Tollis, directeur général adjoint des services à la mairie.

      « Ils sont en majorité originaires de Guinée et il y a notamment beaucoup de gamins qui se disent mineurs. On a l’impression que le pays se vide », confie Alain Larrea, avocat en droit des étrangers à Bayonne. « Les jeunes hommes évoquent la pauvreté qui a explosé mais aussi les risques d’arrestations et d’enfermements arbitraires, ajoute Julie Aufaure, de la Cimade. Les femmes fuient aussi les risques d’excision. »

      « Je ne sais pas encore ce que je vais faire »

      Face à l’augmentation des arrivées et à la dégradation des conditions météorologiques, la municipalité a commencé à s’organiser il y a une dizaine de jours. « Je ne me pose pas la question du régime juridique dont ces personnes relèvent. Simplement, elles sont dans une situation de fragilité et il faut leur venir en aide, justifie Jean-René Etchegaray, le maire UDI de Bayonne. Nous avons dans l’urgence tenté de les mettre à l’abri ». Après avoir mis à disposition un parking puis, le week-end dernier, une école, la municipalité a ouvert, lundi 29 octobre, les locaux désaffectés d’un ancien centre communal d’action sociale. Des douches y ont été installées, des couvertures et des repas y sont fournis. Dans le même temps, la mairie a déplacé les arrêts des bus aux abords de ce lieu, sur les quais qui longent l’Adour.

      Mercredi 31 octobre, plusieurs dizaines de personnes faisaient la queue à l’heure de la distribution du déjeuner. Parmi elles, Lamine, un Guinéen de 19 ans, raconte son voyage vers l’Europe entamé il y a trois ans : « Je suis resté trois mois au Mali, le temps de réunir l’argent pour pouvoir ensuite aller en Algérie. » En Algérie, il travaille encore deux ans sur des chantiers. « On avait entendu qu’il fallait environ 2 000 euros pour passer du Maroc à l’Espagne », poursuit-il.

      A la frontière entre l’Algérie et le Maroc, il dit s’être fait confisquer 1 000 euros par des Touaregs. Arrivé à Rabat, il travaille à nouveau sur un chantier de construction, payé 100 dirhams (environ neuf euros) par jour, pour réunir les 1 000 euros manquants au financement de sa traversée de la Méditerranée. Il y reste presque un an. En octobre, il part pour Nador, une ville côtière au nord-est du pays. « On est resté caché une semaine dans la forêt avant de prendre le bateau, témoigne-t-il. On était 57 à bord. Des Maliens, des Guinées, des Ivoiriens. Un bateau de la Croix Rouge nous a porté secours au bout de quatre heures de navigation ».

      Comme la plupart de ceux qui arrivent sur les côtes espagnoles, Lamine s’est vu remettre un document par les autorités du pays, lui laissant un mois pour régulariser sa situation. Le jeune homme a ensuite rejoint en car, Madrid puis Bilbao et Irun. Il tente une première fois le passage de la frontière en bus mais se fait renvoyer par la police française. La deuxième fois, en échange de 50 euros, il trouve une place dans une voiture et parvient à gagner la France. « Je ne sais pas encore ce que je vais faire, reconnait-il. Je n’ai pas de famille qui finance mon voyage et je ne connais personne ici ».

      10 500 refus d’entrée prononcés en 2018

      Face à l’augmentation des traversées, les autorités françaises ont renforcé les contrôles aux frontières. Depuis le début de l’année 2018, 10 500 refus d’entrée ont été prononcés à la frontière franco-espagnole, soit une augmentation de 20 % par rapport à 2017. « La pression la plus forte est observée dans le département des Pyrénées-Atlantiques, où les non-admissions sont en hausse de 62 % », explique-t-on au ministère de l’intérieur. Dans les Pyrénées-Orientales, l’autre voie d’entrée majeure en France depuis l’Espagne, le nombre de non-admissions est reparti à la hausse depuis l’été, mais dans une moindre mesure.

      « Beaucoup de monde arrive par ici, assure Jacques Ollion, un bénévole de la Cimade basé à Perpignan. Les gares et les trains sont contrôlés parfois jusqu’à Narbonne. Et les cars internationaux aussi, au péage du Boulou (à une dizaine de kilomètres de la frontière). Ça, c’est la pêche miraculeuse. »

      Le nombre de non-admissions reste toutefois très inférieur à celui remonté de la frontière franco-italienne. En Catalogne comme au Pays basque, tout le monde s’accorde à dire que la frontière reste largement poreuse. Mais certains s’inquiètent d’une évolution possible à moyen terme. « Dès qu’il y a une fermeture, cela démultiplie les réseaux de passeurs et les lieux de passage, met en garde Corinne Torre, cheffe de mission France à Médecins sans frontières (MSF). Dans les Pyrénées, il y a énormément de chemins de randonnée ». Des cas d’arrivée par les cols de montagne commencent à être rapportés.

      Dans le même temps, les réseaux de passeurs prospèrent face aux renforcements des contrôles. « Comme les migrants ne peuvent pas traverser à pied, ils se retournent vers les passeurs qui les font traverser en voiture pour 150 à 350 euros », témoigne Mixel Bernadet, un militant de l’association basque Solidarité migrants - Etorkinekin.

      Une fois qu’ils sont parvenus à rejoindre le territoire, à Bayonne, Paris ou ailleurs, ces migrants n’en sont pas moins en situation irrégulière et confrontés à une difficulté de taille : enregistrés en Espagne au moment de leur arrivée en Europe, ils ne peuvent pas demander l’asile ailleurs que dans l’Etat par lequel ils sont entrés, en tout cas pas avant une période allant de six à dix-huit mois. Ils sont donc voués à être renvoyés en Espagne ou, plus vraisemblablement, à errer des mois durant, en France.

      Julia Pascual (Bayonne et Irun – Espagne –, envoyée spéciale)

      Poursuivi pour avoir aidé une migrante sur le point d’accoucher, le parquet retient « l’immunité humanitaire ». Le parquet de Gap a annoncé vendredi 2 novembre avoir abandonné les poursuites engagées contre un homme qui avait porté secours à une réfugiée enceinte, durant l’hiver à la frontière franco-italienne. Le 10 mars, Benoît Ducos, un des bénévoles aidant les migrants arrivant dans la région de Briançon, était tombé sur une famille nigériane, un couple et ses deux jeunes enfants, et deux autres personnes ayant porté la femme, enceinte de huit mois et demi, durant leur marche dans le froid et la neige. Avec un autre maraudeur, il avait alors décidé de conduire la mère en voiture à l’hôpital de Briançon. En chemin, celle-ci avait été prise de contractions et à 500 mètres de la maternité, ils avaient été arrêtés par un contrôle des douanes ayant retardé la prise en charge médicale selon lui, ce que la préfecture avait contesté. Le bébé était né dans la nuit par césarienne, en bonne santé. Une enquête avait ensuite été ouverte pour « aide à l’entrée et à la circulation d’un étranger en situation irrégulière ».

      https://mobile.lemonde.fr/societe/article/2018/11/03/entre-l-espagne-et-la-france-la-nouvelle-route-migratoire-prend-de-l-

    • #SAA, un collectif d’accueil et d’accompagnement des migrants subsahariens aux frontières franco-espagnoles

      Dans ce nouveau numéro de l’émission “Café des libertés”, la web radio du RAJ “Voix de jeunes” a reçu sur son plateau deux activistes du sud de la France plus exactement à Bayonne, il s’agit de Marie cosnay et Vincent Houdin du collectif SAA qui porte le prénom d’un jeun migrant guinéen décédé durant sa traversé de l’Espagne vers la France.
      Nos invités nous ont parlé de la création du collectif SAA, ses objectifs et son travail d’accueil et d’accompagnement des migrants subsahariens qui traversent la frontière franco-espagnole dans l’objectif d’atteindre les pays du Nord telle que l’Allemagne.
      Ils sont revenus également sur les difficultés que posent les politiques migratoires dans la région notamment celle de l’union européenne marquées par une approche purement sécuritaire sans se soucier de la question du respect des droits et la dignité des migrants.
      Ils ont aussi appelé au renforcement des liens de solidarité entre les peuples dans le monde entier.

      https://raj-dz.com/radioraj/2018/11/11/saa-collectif-daccueil-daccompagnement-migrants-subsahariens-aux-frontieres-

    • France : 19 migrants interpellés dans un bus en provenance de Bayonne et assignés à résidence

      Des douaniers français ont interpellé 19 personnes, dont un mineur, en situation irrégulière lundi dans un car au péage de #Bénesse-Maremne, dans les #Landes. L’adolescent de 17 ans a été pris en charge par le département, les autres ont reçu une #obligation_de_quitter_le_territoire (#OQTF) et sont assignés à résidence dans le département.

      Lors d’un contrôle lundi 12 novembre au péage de Bénesse-Maremne, sur l’autoroute A6 (dans les Landes), un car de la compagnie #Flixbus a été intercepté par des douaniers français. Après avoir effectué un contrôle d’identité à l’intérieur du véhicule, les autorités ont interpellé 19 personnes en situation irrégulière, dont une femme et un adolescent de 17 ans.

      Les migrants, originaires d’Afrique de l’ouest, ont été envoyés dans différentes #casernes de gendarmerie de la région (#Castets, #Tarnos, #Tartas, #Lit-et-Mixe) puis libérés quelques heures plus tard. Le mineur a quant à lui été pris en charge par le département.

      En attendant de trouver un #accord_de_réadmission avec l’Espagne, la préfecture des Landes a notifié aux 18 migrants majeurs une obligation de quitter le territoire français (OQTF). Ils sont également assignés à résidence dans le département des Landes et doivent pointer au commissariat trois fois par semaine.

      Un #accord signé entre la France et l’Espagne prévoit de renvoyer tout migrant se trouvant sur le territoire français depuis moins de quatre heures. Mais selon Jeanine de la Cimade à Mont-de-Marsan (à quelques kilomètres de Bayonne), ce n’est pas le cas de ces 18 migrants. « Ils ne peuvent pas être renvoyés en Espagne car ils ont passé quatre jours à Bayonne avant d’être arrêtés au péage », précise-t-elle à InfoMigrants.

      Les migrants sont assistés d’avocats du barreau de Dax, dans les Landes, et un bénévole de la Cimade est aussi à leurs côtés selon France Bleu.

      Cette opération des douanes a été menée le même jour que la visite du ministre français de l’Intérieur à la frontière franco-espagnole. Christophe Castaner s’est alors dit inquiet de « mouvements migratoires forts sur les Pyrénées » et a annoncé une coopération accrue avec l’Espagne.

      http://www.infomigrants.net/fr/post/13368/france-19-migrants-interpelles-dans-un-bus-en-provenance-de-bayonne-et
      #assignation_à_résidence

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      Commentaire :
      On peut lire dans l’article :
      "Un accord signé entre la France et l’Espagne prévoit de renvoyer tout migrant se trouvant sur le territoire français depuis moins de quatre heures. »
      --> c’est quoi cet accord ? Quand est-ce qu’il a été signé ? Quelqu’un a plus d’information ?

      C’est l’équivalent de l’accord bilatéral de réadmission entre la Suisse et l’Italie (signé en 2000 : https://www.admin.ch/opc/fr/classified-compilation/20022507/index.html) et qui a été « repêché » par la Suisse à partir de 2016 ?
      Ou comme celui qui a été apparemment signé entre la France et l’Italie récemment ?
      https://www.agi.it/estero/migranti_francia_salvini_respingimento_concordato-4511176/news/2018-10-20

      #accord_de_réadmission #accord_bilatéral

    • A Bayonne, nouvelle porte d’entrée des migrants, « l’urgence fait exploser les frontières politiques »

      Une fois la frontière franco-espagnole franchie, des migrants affluent par milliers à Bayonne. Là, le maire de centre-droit et des militants de gauche ont bricolé, main dans la main, un hébergement d’urgence sous le nez du préfet. Les exilés s’y reposent des violences subies au Maghreb, avant de sauter dans un bus et de se disperser aux quatre coins de France. Reportage dans les #Pyrénées.

      https://pbs.twimg.com/card_img/1075002126915518464/L_aQEp7o?format=jpg&name=600x314

      https://www.mediapart.fr/journal/france/181218/bayonne-nouvelle-porte-d-entree-des-migrants-l-urgence-fait-exploser-les-f

    • A Bayonne, nouvelle route migratoire, l’impressionnante #solidarité des habitants malgré les carences de l’État

      La route de la Libye et de l’Italie étant coupée, de plus en plus de migrants arrivent en Europe via le Maroc et l’Espagne. Certains passent ensuite par le Pays Basque. En deux mois, 2500 réfugiés ont déjà transité par un centre d’accueil ouvert à Bayonne. La démarche, d’abord spontanée, bénéficie désormais du soutien de la mairie. L’État a quant à lui exercé des pressions sur les chauffeurs de taxi ou les compagnies d’autobus, en exigeant notamment l’identité des voyageurs. Basta ! a passé la nuit du 31 décembre au 1er janvier aux côtés des bénévoles de la « Pausa », et des réfugiés qui appréhendent un avenir incertain.

      A peine investi, il a fallu trouver un nom au lieu. « Ça fait un peu stalag », remarque Joël dans un sourire navré [1]. Planté dans la cour de ce bâtiment désaffecté de la Légion, sous les lumières aveuglantes qui semblent plonger depuis des miradors invisibles, le salarié d’astreinte hésite encore à proposer aux migrants l’entrée d’un édifice tout en grillage et en barreaux. Sur le parvis goudronné, encadré par de hauts murs et surplombé par la citadelle militaire de Bayonne, l’ombre fuyante des lignes ferroviaires prolonge ce décor figé par le froid. Cependant, le panneau « Terrain militaire - défense de pénétrer » est déjà égayé d’une série colorée d’autocollants antifascistes, et de bienvenue aux migrants. A l’intérieur, derrière les vitres polies, la lumière se fait aussi plus chaleureuse.

      Le lieu s’appellera finalement « Pausa », la pause en basque. Comme le premier bâtiment d’accueil, à vingt mètres de là, trop exigu et qu’il a fallu abandonner aux premiers jours de décembre. Mais aussi comme cette authentique pause, au milieu d’un périple exténuant qui dure parfois plusieurs années. Bayonne est devenue en 2018 une nouvelle étape essentielle sur les chemins de l’exil vers la France ou le nord de l’Europe. Une porte d’entrée en terre promise. C’est ici qu’aura lieu, ce soir, le nouvel an des réfugiés. Comme un symbole d’espoir, celui d’une vie dans laquelle il serait enfin possible de se projeter, laissant de côté les embûches de la route déjà accomplie.

      Un répit salutaire de trois jours

      Kébé vient de Guinée, comme beaucoup d’arrivants ces dernières semaines. Au milieu des préparatifs de la fête, il lit, imperturbable dans sa couverture, le récit autobiographique d’un jeune footballeur camerounais qui rêve de gloire sportive mais ne connaît que désillusions. Kébé ne veut pas être footballeur. Ainé d’une famille nombreuse restée à Conakry, il voudrait reprendre l’école et apprendre le métier de coiffeur à Bayonne. Parce que, dit-il, « c’est une ville très jolie et d’importance moyenne ». Il a déjà commencé un dossier pour faire valoir sa minorité et prétendre à une scolarité. Mais le temps lui est compté au centre d’accueil des réfugiés, où l’on s’efforce de ne garder les migrants que trois jours. Le temps d’un répit salutaire pour faire le point, quand le quotidien des migrants n’est fait que de recherche d’argent, de nourriture, de transport, d’hébergement, de passeurs, de policiers, ou bien pire. Initialement en route pour Paris, sans rien connaître de la capitale et sans contact, il a trouvé, juge-t-il, sa destination.

      C’est aussi le cas d’Ibrahim, parti de Sierra Leone il y a deux ans, qui fixe les premiers spots colorés de la soirée, comme une célébration de son arrivée à bon port. « Ici on est bien accueilli », constate-t-il. Lui aussi a 17 ans. Sa vie n’est que succession de petits boulots pour financer des kilomètres vers l’Europe. Il a appris le français en route, et ne souhaitait pas rester en Espagne, « à cause du problème de la langue ». Il continue d’explorer, sur son smartphone, les possibilités sans doute infinies que lui promet sa nouvelle vie, en suivant avec intérêt les préparatifs de la fête.

      Internet, ce fil de vie qui relie les continents

      Les bénévoles ne ménagent pas leur peine pour faire de cette soirée de réveillon une réussite : pâtisserie, riz à la piperade, bisap à gogo, sono, lumières, ballons... seront de la partie. Un « Bonne année 2019 » gonflable barre l’allée centrale du vaste dortoir, et s’achève vers un minuscule renfoncement aménagé en salle de prière. Les affiches de la Légion n’ont pas disparu. Elles indiquent par exemple le lieu où devaient être soigneusement pliées les « chemises arktis sable ». Mais l’ordre militaire a largement été chamboulé. La pièce principale sert à la fois de dortoir, de réfectoire, de cuisine, de magasin de produits d’hygiène, de bureau.

      Une borne wifi assure le flux Internet, précieux fil de vie durant un voyage au long cours. La nouvelle connexion déleste au passage les bénévoles, auparavant contraints de connecter une flopée d’appareils sur leurs propres smartphones, pour improviser des partages de connexion. Les écrans des téléphones sont autant de lueurs qui recréent des foyers dans les recoins les plus sombres de ce camping chauffé. Des gamins jouent au foot dans la cour, et la musique résonne jusque sur le quai de l’Adour. L’avantage, c’est que chacun peut programmer sa musique et la défendre sur le dance floor, avant de retourner tenir salon dans la semi-pénombre ou disparaître sous une couverture. Le temps de quelques sourires, sur des masques d’inquiétude.

      Près de 450 bénévoles, militants aguerris ou nouveaux venus

      Les bénévoles ont trouvé le bon tempo, après avoir essuyé les plâtres des arrivées massives. Aux premiers jours d’ouverture de ce nouveau centre, début décembre, il fallait encore faire le tour complet d’une cuisine chaotique pour servir un seul café aux réfugiés qui arrivaient affamés et par paquets, jusqu’au milieu de la nuit. A Bayonne, on sent le sac et le ressac de la Méditerranée pourtant lointaine, et le tempo des traversées se prolonge au Pausa, au gré de la météo marine du détroit de Gibraltar. Les bénévoles ont intégré le rythme. Ils sont désormais près de 450, regroupés au sein de l’association Diakité, mélange improbable de militants associatifs aguerris et de présences spontanées, gérant l’urgence avec la seule pratique de l’enthousiasme.

      Cet attelage bigarré s’est formé à la fin de l’été 2017. Les premiers bayonnais ont commencé à descendre spontanément des gamelles et des vêtements sur la Place des Basques, de l’autre côté du fleuve. C’est là que se faisait le départ des bus long-courriers, avant que le vaste chantier du Tram’bus ne les déplace sur le quai de Lesseps. Puis l’automne est arrivé et les maraudes ont commencé, pour réchauffer les corps congelés et organiser, dans l’improvisation, un accueil d’urgence, qui prenait la forme d’un fil WhatsApp paniqué. Les bayonnais ont ouvert leurs portes, les dons de vêtements ont afflué, submergeant les bénévoles qui n’en demandaient pas tant.

      Le maire UDI de Bayonne, Jean-René Etchegaray, est entré dans la danse, arrondissant les angles jusqu’à ouvrir, dès le mois de novembre, un premier bâtiment municipal promis à destruction. L’évêque est arrivé bon dernier, et s’est fait éconduire par des bénévoles peu indulgents avec ses positions traditionalistes, notamment sur l’avortement ou les droits LGBT. Dommage pour le parc immobilier du clergé, que les bayonnais présument conséquent. Mais il y avait ce vaste entrepôt de l’armée, dans l’alignement du quai, qui sera bientôt entièrement requalifié. Sa capacité de 300 lits fait régulièrement le plein, et impose aux bénévoles une organisation rigoureuse, notamment pour assurer des présences la nuit et le matin.
      Pressions de l’État sur les compagnies de bus

      L’inquiétude courrait pourtant en cette fin d’année : les bénévoles risquaient la démobilisation et le centre promettait d’être bondé. En période de vacances scolaires, les prix des billets de bus s’envolent, clouant certains migrants à quai. Dans les dernières heures de 2018 en revanche, les tarifs chutent brutalement et les voyageurs fauchés en profitent pour s’éclipser. Cette nuit du 31 décembre, 40 migrants ont repris la route, laissant le centre investi par près de 140 pensionnaires et une tripotée de volontaires soucieux de porter la fête dans ce lieu du marasme et de la convalescence. Vers 23h, les candidats au départ sont regroupés. Le bus est en bas, la troupe n’a que quelques mètres à faire. L’équipe de nuit accompagne les migrants.

      Il y a quelques semaines, la tension est montée d’un cran lorsque les chauffeurs de la compagnie Flixbus ont exigé les identités des voyageurs, après qu’une vingtaine de sans-papiers aient aussi été débarqués d’un autocar par les forces de l’ordre, au premier péage après Bayonne. Le maire de la ville, Jean-René Etchegaray, est monté au créneau, sur place, pour s’insurger contre ces pratiques. Cet avocat de profession a dénoncé une discrimination raciale, constatant un contrôle qui ne concernait que les personnes de couleur. Il a aussi laissé les bénévoles stupéfaits, voyant leur maire de centre-droit ériger une barricade de poubelles pour barrer la route au bus récalcitrant. La direction de la compagnie a dû dénoncer les faits, et le climat s’est apaisé.

      N’en déplaise au préfet des Pyrénées-Atlantiques qui maintient la pression sur les professionnels, notamment les chauffeurs de taxi, en promettant amende, prison et confiscation de véhicule pour qui aide à la circulation des « irréguliers ». Mais les chauffeurs de bus connaissent leurs droits, et même certains bénévoles, à force de passages tous les deux ou trois jours. En cette soirée du nouvel an, les chauffeurs sont espagnols, et semblent assurés que le monde contemporain est suffisamment inquiétant pour qu’eux mêmes ne se mettent en prime à contrôler les identités. Fraternité, salutations, départ. Les migrants, après quelques sourires gratifiants, replongent inquiets dans leurs téléphones. Retour au chaud et à la fête, qui cette fois, bat son plein.
      « Et c’est peut-être cela qui m’empêche de dormir la nuit »

      Le camping a toutefois des allures d’hôpital de campagne, avec sa piste de danse bordée de lits de camps occupés. Les migrants arrivent souvent épuisés, et la présence d’enceintes à quelques mètres de leurs couvertures ne décourage pas certains à s’y enrouler. Les femmes, plus discrètes, regagnent un dortoir séparé qui leur offre une intimité bienvenue. Dans les lumières tournoyantes, bénévoles et migrants se mêlent en musique. Jessica est venue avec sa jeune fille, après plusieurs jours sans avoir pu se libérer pour donner un coup de main. Aziz est avec sa famille, en visiteur du quartier. Saidou, Baldé, Ibrahima, exultent en suivant les convulsions d’une basse ragga.

      Cyril, bénévole de la première heure, est attablé un peu plus loin et se repasse le film des derniers mois dans le répit de la liesse. Peut-être pense t-il à l’enfant récupéré sous un pont de Saint-Jean-de-Luz, dans une nuit glaciale et sous des trombes d’eau, que les bras de sa mère protégeaient avec peine. Aux trois filles prostrées, qui voyageaient ensemble depuis trois ans et dont deux étaient mystérieusement enceintes. Ou aux trois guinéennes stupéfaites, atterrées et terrorisées, qu’il a fallu convaincre longtemps, dans une nuit glacée, pour enrouler une couverture sur leurs épaules. A celle qui a dû abandonner ses enfants en Guinée et finit par « bénévoler » de ses propres ailes dans le centre, rayonnante dans sa responsabilité retrouvée. A celui qui a perdu sa femme, enceinte, dans les eaux noires de la méditerranée « et c’est peut-être cela qui m’empêche de dormir la nuit », dit-il. Et à tous ceux qui se perdent sur cette route sans fin.
      L’appui de la mairie, qui change tout sur le terrain

      Sur la piste de danse, Nathalie rayonne. Elle a débarqué il y a quelques jours de Narbonne, avec une fourgonnette pleine de matériel de première nécessité. Le problème des réfugiés lui tordait le ventre. Elle a organisé une collecte et souhaitait livrer Gap, dans les Hautes-Alpes, avant d’entendre parler de Bayonne et d’avaler 450 km pour sonner au centre, le 25 décembre, avec des couvertures, de la nourriture, des produits d’hygiène. Elle y est devenue bénévole à temps plein, pendant une semaine, avant de regagner ses théâtres où elle est costumière et perruquière. Mais elle note tout et promet un compte rendu complet aux structures militantes de sa région, à l’autre bout des Pyrénées. Notamment du côté de Perpignan où, dit-elle, « un jour ou l’autre ils arriveront et je ne suis pas sûre qu’ils seront accueillis de la même manière ». « Émerveillée par la solidarité des basques », elle relève surtout l’appui de la mairie aux bénévoles, qui change tout sur le terrain. « Vous êtes extraordinaire » a t-elle lancé au maire quelques jours auparavant.

      Jean-René Etchegaray, maire de Bayonne et président de la Communauté d’agglomération Pays Basque, est aussi venu saluer les migrants ce 31 décembre. Il est justement question qu’il tisse des liens avec d’autres maires qui s’investissent dans l’accueil des migrants, tel Mathieu Carême (écologiste) à Grande-Synthe. Un accompagnement politique qui est aussi, du point de vue de certains habitants, un gage de sécurité et de tranquillité publique. Si Jean-René Etchegaray reconnait avoir reçu « quelques lettres anonymes sur un ton plutôt FN », sourit-il, il constate aussi que, depuis que le centre a ouvert, les plaintes des habitants se sont tues. L’accueil organisé des migrants leur fournit un point de chute, aidant à les soustraire aux circuits de passeurs ou aux appétits mafieux, et à assurer leur propre sécurité. Le contraire de cette « jungle de Calais » que les premiers détracteurs de l’accueil brandissaient, un peu vite, comme une menace.
      Un soutien financier de la communauté d’agglomération, en attendant celui de l’État ?

      Au-delà de la solidarité pour « des gens qui arrivent escroqués et épuisés » et « doivent bien s’habiller quelque part », le premier magistrat de la commune et de l’agglomération se tourne aussi vers l’État pour la prise en charge de ces exilés. Il dénonce une forme de « sous-traitance » de la politique migratoire et de « démantèlement de l’autorité de l’État », tant à travers les pressions exercées à l’encontre des professionnels du transport, que dans le manque de moyens utilisés pour faire face à cette crise. La police se contente bien souvent de raccompagner, en douce, les migrants derrière la frontière, à 30 km de là, comme en attestent de multiples témoignages ainsi que des images de la télévision publique basque ETB. La Communauté d’agglomération Pays Basque a voté à l’unanimité une aide de 70 000 euros par mois pour soutenir le centre Pausa, en particulier pour financer l’équipe de sept salariés recrutée parmi les bénévoles, et fournir un repas quotidien. « Mais il faudra bien que l’État nous aide », prévient Jean-René Etchegaray.

      Dans cette attente, l’édile continue ses tournées d’inspection quotidienne du centre Pausa. Il commence par l’accueil, demande le nombre d’arrivées et de départs, s’assure que le petit bureau d’information sur les départs fonctionne, puis se rend dans la pièce principale, scrutant les lits disponibles, l’état des couvertures, s’assurant que tout fonctionne, échangeant avec les bénévoles et les voyageurs, « des gens remarquables » dit-il, et suivant des yeux, amusé, les évolutions d’un petit groupe de migrants qui passe le balais, preuve que « tout se régule », sourit-il. Au-delà des problèmes de logistique, prestement résolus, Jean-René Etchegaray est en première ligne pour réclamer aux grandes enseignes de sa circonscription des vêtements, des couvertures, de la nourriture ou de petites urgences ponctuelles, comme des gants et des bonnets. Et assurer la fluidité de cette solidarité qui s’organise encore, et prend de l’ampleur chaque jour.
      2500 réfugiés ont déjà transité par la Pausa

      Pour l’heure, le temps s’arrête sur un compte à rebours déniché sur Internet. 3 - 2 - 1 - 0 ! Tout le monde s’embrasse dans la salle, au milieu d’autres corps terrés sous une masse de couvertures. Un élan qui mêle réfugiés et bénévoles pour conjurer le mauvais sort, valider le travail abouti, triompher de cette année qui a bouleversé Bayonne, et appréhender un avenir incertain où, d’un côté comme de l’autre, rien n’est gagné. Mais l’étape est belle. 2500 réfugiés ont transité par le centre Pausa en deux mois. La route du Maroc et de l’Espagne a été empruntée par plus de 50 000 personnes en 2018, à mesure que celle de la Libye se ferme sur des milliers de morts et d’exactions, et l’évacuation de 17 000 personnes par l’Office internationale des migrations.

      Le dispositif du Centre d’accueil de Bayonne est prévu jusqu’au mois d’août 2019, mais rien ne dit que le flux humain tarira. Le maire est en train de prévoir l’ouverture d’une annexe dans le bâtiment militaire voisin. Un stalag II, railleront les bénévoles, qui lui redonneront tout de même un nom plus reposant, des couleurs, et tout ce qui peut revigorer les âmes sans tanière sur leur route incertaine.

      https://www.bastamag.net/A-Bayonne-nouvelle-route-migratoire-l-impressionnante-solidarite-des-habit