• Kühne Pläne für den Bierpinsel: - Steglitz - berliner-woche.de
    http://www.berliner-woche.de/steglitz/bauen/kuehne-plaene-fuer-den-bierpinsel-d141958.html


    Wat soll man da noch sajen.

    in Kapselhotel, Office-to-go und Skybar hat Axel Bering im Kopf, wenn er an die Zukunft des Bierpinsels denkt. Bering ist Geschäftsführer der Schlossturm GmbH, die Eigentümer des Steglitzer Wahrzeichens ist. Beim Runden Tisch berichtete er über seine Ideen für den Bierpinsel.

    Der Runde Tisch Steglitz-Mitte wird regelmäßig von DRK Berlin-Südwest organisiert. Am 18. Januar stand die Zukunft des Bierpinsels auf der Tagesordnung. Wie sehr der seit fast zehn Jahren leerstehende Turm an der Schloßstraße das öffentliche Interesse erregt, wurde an diesem Abend deutlich: Über 50 Bürger waren in die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek gekommen, um Neuigkeiten zum Bierpinsel zu erfahren und auch ihre Wünsche zu äußern.

    Zunächst informierte Bering über die Ursachen des langen Leerstandes. Ein Wasserschaden im Winter 2009/2010 brachte alle Vorhaben der Eigentümerin, den Turm zu entwickeln, zum Erliegen. Die Auseinandersetzung mit der Versicherung über den Schadensausgleich zog sich hin. Aufgrund des langen Leerstandes muss ein neues Brandschutzkonzept entwickelt werden, das auch der künftigen Nutzung entspricht.

    Laut Bebauungsplan sind im Bierpinsel nur gastronomische Betriebe zugelassen. Aber, so Bering, nur mit Restaurants ließe sich der Bierpinsel nicht gewinnbringend betreiben. Die Investition von rund 2,5 Millionen Euro müsse sich auch refinanzieren. Durch die Kombination von Gastronomie und Hotel wäre das machbar, sagt Bering. Dabei denkt er an ein sogenanntes Kapselhotel: die Gäste schlafen in Mini-Boxen. Die Ausstattung ist entsprechend reduziert. „So ein Kapselhotel wäre in Berlin das erste seiner Art“, sagt Bering. In den Weltmetropolen sind diese Unterkünfte bereits im Kommen. Auch Steglitz würde es gut stehen. „Und es wäre rentabel“, so Bering. Falls sich diese Idee nicht umsetzen lässt, wäre ein „Office-to-go“ vorstellbar. Hier könnten sich Start-ups zeitweilig einmieten. Auf dem Dach würde Axel Bering gern eine Sky-Bar einrichten.

    Unter einigen Teilnehmern des Runden Tisches hat eine gastronomische Nutzung klare Priorität. Sie erinnerten an Westberliner Zeiten, als der Besuch des Bierpinsels und seinen Restaurants ein „Muss“ war. Andere wünschten sich, dass der Bierpinsel zu einem „Event-Turm“ werde. Das Gebäude sei prädestiniert für eine kulturelle Nutzung. Neben einem Restaurant könnten Ausstellungen und alternative Kunstaktionen viele Berliner und Touristen in die Schloßstraße locken. „Eine Belebung des Bierpinsels mit Kultur, Kunst und Restauration auch nach 20 Uhr könnte auch die Schloßstraße wieder beleben“, sagte Stephani Bahlecke vom Verein Kunst.Raum.Steglitz.

    Wenn der Bierpinsel wieder zur Attraktion werden soll, muss sich allerdings auch etwas auf dem Gelände unter dem Turm tun. „Der derzeitige Zustand ist nicht tragbar“, erklärte Bering. Hier sollten Bierpinsel-Eigentümer und das Bezirksamt als Verwalter des Grundstücks gemeinsam nach einer Lösung suchen. Bering könnte sich vorstellen, dass unter der Tiburtiussbrücke eine kleine Markthalle entsteht.

    Bis aber überhaupt etwas am Bierpinsel passiert, wird noch einige Zeit ins Land gehen, kündigte Axel Bering an. Erst müssten Brandschutz und Nutzungskonzept stehen, dann der Bebauungsplan geändert und darauf Baugenehmigungen erteilt werden. Die reine Bauzeit soll laut Bering rund 18 Monate dauern.

    #Berlin #Steglitz #Schloßstraße #Schildhornstraße #Joachim-Tiburtius-Brücke #Bierpinsel #Immobilien #Kultur

  • Axel Bering soll den Bierpinsel wieder zum Wahrzeichen erstehen lassen - Steglitz - berliner-woche.de
    http://www.berliner-woche.de/steglitz/wirtschaft/axel-bering-soll-den-bierpinsel-wieder-zum-wahrzeichen-erstehen-lasse

    Seit zehn Jahren gehört der Bierpinsel der Objektgesellschaft Schlossturm GmbH. Seit vier Jahren ist Axel Bering dort Geschäftsführer.

    Inzwischen werden Pläne geschmiedet. In der Schloßstraße gibt es zum Beispiel eigentlich ausreichend Gastronomie, nur in den Abendstunden fehlen entsprechende Angebote. Daher soll Gastronomie soll auf jeden Fall in den Bierpinsel wieder einziehen. „Es gibt aber mehrere Nutzungskonzepte“, erklärte Bering. „Entschieden ist noch nichts.“ So könnte sich der Geschäftsführer auch vorstellen, kleinere Start-ups Flächen anzubieten.

    „Wir sind gerade dabei, Themen mit dem Bezirksamt und der Stadt Berlin zu diskutieren“, betonte Bering. „Wir müssen zusammenarbeiten – das Land Berlin, der Bezirk, der Eigentümer und schließlich die Nutzer.“ Denn der Turm steht auf einem Grundstück des Landes Berlin. Die Schlossturm GmbH hat das Grundstück über einen Erbbaupachtvertrag erhalten.

    #Berlin #Steglitz #Schloßstraße #Schildhornstraße #Joachim-Tiburtius-Brücke #Architektur #Bierpinsel

  • Die unendliche Bereicherungs-Geschichte des Steglitzer Kreisel bei Urbanophil.net

    30 Jahre Kreisel-Tripper
    http://www.urbanophil.net/staedtebau-architektur/30-jahre-kreisel-tripper


    So sieht er aus, der Steglitzer Kreisel
    ... bis 2016 ...

    ...und in Zukunft (Quelle: http://www.cg-gruppe.de/immobilien/projekte/in-vorbereitung/wahrzeichen-mit-besten-aussichten-wohnprojekt-city-tower,-berlin/527) - ob das klappt ?

    Sigrid Kressmann-Zschach (SKZ): Die Presse nannte sie gerne die schöne Sigi. Eine Architektin, die in West-Berlin in den 1960er- und -70er-Jahren für Aufsehen sorgte. Zunächst mit ihrem scheinbar grenzenlosen Erfolg (u. a. erbaute sie auch das Ku’Damm Karrée), ihrer Durchsetzungsfähigkeit, ihrem Einfluss auf die Berliner Politiker, ihren prominenten Geliebten und insbesondere zuletzt mit der spektakulären Pleite ihres Bauunternehmens Avalon.

    Als SKZ von den Plänen des Berliner Senats erfuhr, eine U-Bahn nach Steglitz zu bauen, erwies sie den richtigen Riecher: Am Standort des (vorläufigen) Endpunktes der Linie 9 am Rathaus Steglitz sicherte sie sich von den privaten Grundstückseigentümern mit einer Scheinfirma die Optionen für den Grundstückserwerb. Ihr Plan: Die Errichtung eines Bürohochhauses mit Shopping-Mall. Wollte der Senat an seinen U-Bahnplänen festhalten, musste er den Plänen von SKZ zustimmen. Und da sich auf ihrem Grundstück die U-Bahnlinien 9 und 10 verzweigen sollten und daher ein Busbahnhof geplant war, lies sich SKZ den mit 180 Millionen Mark veranschlagten Bau zu etwa einem Viertel vom Berliner Senat finanzieren. Schließlich waren U-Bahn und Bus ja kommunale Projekte. Zudem stellte der Senat 33 Millionen Mark als Zins- und Tilgungshilfe zur Verfügung.

    Diese 33 Millionen DM waren dann doch einigen Berliner Politkern zu viel und sie forderten eine Absicherung. Diese gab SKZ in Form der privaten Bürgschaft, dem Land Berlin 10 Etagen des Kreisels im Jahr 1978 zu übermachen. Bis dahin sollten diese Etagen an das Steglitzer Bezirksamt vermietet werden – zu horrenden Mietpreisen. Doch der Bau war bereits in vollem Gange. Und um einen Prestige-Verlust zu vermeiden und das U-Bahnprojekt nicht zu gefährden, engagierte sich das Land finanziell immer stärker.
    Und das, obwohl mit jeder errichteten Etage des Gebäudes auch die Kosten wuchsen: Anstelle der ursprünglich veranschlagten 180 Millionen Mark waren es bis zum Baustopp 1972 nahezu 324 Millionen Mark. Und dieses Geld konnte SKZ nicht mehr auftreiben. Und so wurde der Kreisel zur prominentesten und skandalösesten Bauruine Berlins. Das Land verlor über 40 Millionen Mark, die es als Berlin-Kredit gewährt hatte, musste die 100%ige Bürgschaft für einen Bankkredit über 30 Millionen Mark einlösen und hatte eine weitere Investitionszulage aus Steuergeldern in Höhe von 22 Millionen Mark gewährt.
    Bausenator Schwedler, der mit Vorliebe Großprojekte in Berlin bewilligte, trat 1972 zurück. Gegen den Finanzsenator Heinz Striek wurde von der Staatsanwaltschaft ermittelt. Der oberste Finanzbeamte Berlins Klaus Arlt, der maßgeblich die öffentlichen finanziellen Unterstützungen für das Projekt zu verantworten hatte, wurde suspendiert, da er mehrfach mit SKZ (und auf ihre Kosten) „Dienstreisen“ unternommen hatte – jeweils mit gemeinsamer Übernachtung im Doppelbett…

    Ermittlungen gegen SKZ wegen Betrugsversuchs wurden 1975 ergebnislos eingestellt. Formaljuristisch hatte sie sich nicht strafbar gemacht. Sie wusste nur sehr geschickt den Berliner Filz zwischen Politik und Bauwirtschaft sowie die absurden Steuervergünstigungen und Investitionszulagen für Projekte in der Frontstadt West-Berlin zu nutzen. Und sie hatte ihre Projekte schöngerechnet. Kriminell – so zumindest die Ansicht der Staatsanwaltschaft war das nicht. SKZ († 1990) erhielt ein Ehrengrab auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof.

    Dem Land Berlin gehörte nun eine Bauruine, deren Rentabilitätsschätzungen – so erwies sich bei näherer Betrachtung – mit vollkommenden überzogenen Mieteinnahmen kalkuliert worden war. Bis 1977 blieb der Kreisel eine Bauruine. Und in unmittelbarer Nachbarschaft befand sich zwischen 1972 und 1974 die Bauruine des Bierpinsels, der ebenfalls mit öffentlichem Geld fertiggebaut werden musste.
    1977 konnte der Kreisel an den privaten Investor Becker&Kries verkauft werden – für gerade einmal 32 Millionen Mark. Und Becker&Kries erhielt vom Bezirk eine Mietgarantie für das gesamte Hochhaus auf 10 Jahre. Und so zog nach Baufertigstellung im Jahre 1980 – 11 Jahre nach Baustart – das Bezirksamt Steglitz in den Büroturm. Nach Ablauf dieser 10 Jahre kaufte der Bezirk den Kreisel für weitere 67 Millionen Mark. Dass es ein Asbestproblem geben könnte, ahnte man.
    Dieses wurden bereits 1990 auch offiziell bekannt. 2007 zog das (mittlerweile mit Zehlendorf fusionierte) Bezirksamt aus. Seither steht der Turm leer und kostet jährlich beinahe 2 Millionen Euro Unterhalt. Der Versuch des Liegenschaftsfonds Berlin das Gebäude zu verkaufen, waren bislang nicht erfolgreich. Und so ist auch ein Abriss des Gebäudes weiterhin nicht ausgeschlossen. Allerdings erst nach der Asbestsanierung, die mit ca. 30 Millionen Euro veranschlagt ist. Und der Sockelbau, in dem sich ein Hotel, der Busbahnhof und einige Geschäfte befinden gehört immer noch Becker&Kries. Somit würde im Falle eines Abrisses zwar der Turm verschwinden, nicht allerdings die gesamte Anlage.

    Die Verkehrsanlagen im Kreisel (aus: V+T 1975 (9) S. 350)

    Und noch ein Kleinod gibt es bei Urbanophil: Der Kreiselsong von Lokomotive Kreuzberg , aus der später die Nina Hagen Band hervorging.
    http://www.urbanophil.net/wp-content/uploads/2010/11/Kreiselsong.mp3

    Lokomotive Kreuzberg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lokomotive_Kreuzberg
    http://www.rockinberlin.de/index.php?title=24_-_30._November_1977_Lokomotive_Kreuzberg

    #Berlin #Steglitz-Zehlendorf #Steglitz #Architektur #Geschichte #Korruption #Filz #Musik #Nina_Hagen #Bierpinsel #Steglitzer_Kreisel