• Kritik von allen Seiten „Autobahnen zu überdeckeln kostet ein Wahnsinnsgeld“
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/kritik-von-allen-seiten--autobahnen-zu-ueberdeckeln-kostet-ein-wahn

    16.05.2019 von Peter Neumann, Ulrich Paul - Hans Stimmann wirkte ungehalten. „Autobahnen zu überdeckeln kostet ein Wahnsinnsgeld, und es bringt nichts“, sagte der langjährige Senatsbaudirektor, der am Donnerstag ins Abgeordnetenhauses gekommen war. Die Annahme, dass sich städtebauliche Probleme auf diese Weise lösen ließen, sei ein „Mythos der 1970er-Jahre“: „Das ist naiv.“ Doch eine große Mehrheit im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hält daran fest. Nach ihrem Willen soll der Senat prüfen, ob eine Überdeckelung von Autobahnen und Bahnlinien machbar sei – und er soll Pilotprojekte vorbereiten.

    Ein entsprechender Antrag der rot-rot-grünen Koalition fand am Donnerstag auch bei der CDU und der FDP Zustimmung. Mit dem Verkehrsausschuss hat sich nach dem Stadtentwicklungsausschuss nun ein weiteres Parlamentsgremium dafür ausgesprochen, Berliner Verkehrswege in Tunneln verschwinden zu lassen. Zu den Vorbildern gehören Hamburg, wo die Autobahn A 7 an drei Stellen überdeckelt wird, und Barcelona, wo so Teile der Innenstadt zurückgewonnen werden konnten.

    A100. Autobahnüberbauung

    Hier verläuft heute noch die A100: Die Simulation zeigt, wie die Stadtautobahn im Westen Berlins überbaut werden könnte.
    Foto: ARGE Patzschke Schwebel Architekten

    „Ich bin eine große Freundin einer solchen Umgestaltung“, sagte Verkehrssenatorin Regine Günther. Die parteilose, von den Grünen nominierte Politikerin freut sich über die Unterstützung: „Da rollt eine Welle durch die Stadt.“ Besonders hässliche Ausprägungen der autogerechten Stadt würden nach und nach getilgt. Dazu gehöre auch die Schnellstraßenbrücke über den Breitenbachplatz, für deren Abriss sich der Verkehrsausschuss am Donnerstag ebenfalls ausgesprochen hat (bei Enthaltungen der CDU und FDP). Das umstrittene Bauwerk, das 1978 in Betrieb ging, müsste in fünf Jahren ohnehin saniert oder abgetragen werden.

    Die Senatorin mahnte aber, die Verwaltung nicht zu überfordern. „Wir haben rund 500 Kilometer Verkehrsflächen, bei denen eine Überbauung denkbar wäre“, sagte Günther. „Wir sollten uns auf einige Pilotprojekte fokussieren.“

    Hoher dreistelliger Millionenbetrag - wer zahlt?

    Im Antrag, den der Ausschuss annahm, werden mögliche Schauplätze bereits genannt: allen voran die A 100 rund um das ICC mit dem Dreieck Funkturm in Charlottenburg. Genannt werden aber auch der neue A 100-Abschnitt nach Treptow, der gerade gebaut wird, sowie die Ringbahn zwischen Schönhauser und Prenzlauer Allee.

    Allerdings sind noch viele Fragen offen. Zum Beispiel: Wer bezahlt die Überdeckelungen? „Wir werden über einen dreistelligen Millionenbetrag sprechen müssen“, sagte der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz. Für die drei insgesamt 3,7 Kilometer langen Autobahndeckel in Hamburg hat der Bund 420 Millionen Euro einkalkuliert, die Hansestadt will 167 Millionen Euro beisteuern.

    Dass sich der Bund in Hamburg in dieser Höhe beteiligt, liegt aber daran, dass er die Autobahn verbreitern will – was ihn zu zusätzlichem Lärmschutz verpflichtet. In Berlin ist jedoch kein Autobahnausbau geplant, weshalb der Großteil der Kosten wahrscheinlich am Land hängen bliebe.
    Ringbahn müsste unterbrochen werden

    Zu klären wäre auch, wie der Verkehr während des Baus geführt wird. Es wäre nicht erlaubt, die Stadtautobahn oder die Ringbahn bei laufendem Betrieb zu überbauen, warnen Bauexperten. Unter schwebenden Lasten darf sich kein Auto, keine S-Bahn bewegen. Es wäre also mindestens nötig, die A 100 jeweils halbseitig zu sperren, um erst die eine und dann die andere Tunnelröhre errichten zu können, hieß es. Die Abschnitte im Westen Berlins gehören zu den am stärksten frequentierten Autobahnen Deutschlands. Staus und ein massiver Umleitungsverkehr könnten die Folge sein.

    Auf der vergleichsweise schmalen Trasse der Ringbahn wäre eine solche Teilung wohl nicht möglich. Die Strecke, die für den S-Bahn-Verkehr eine große Bedeutung hat, müsste deshalb wahrscheinlich komplett gesperrt werden. Geschätzte Bauzeit: rund zwei Jahre.

    Hans Stimmann hat sich einst in seiner Doktorarbeit mit dem Thema befasst. „In der 1970er-Jahren gab es eine große Debatte über Autobahnüberbauungen“, erinnerte er sich. Sie sollten die autogerechte Stadt retten, verträglicher gestalten. „Damals waren die Grünen dagegen“, so Stimmann. Nur die Überbauung der damaligen A 104 an der Schlangenbader Straße wurde tatsächlich gebaut. „Aus meiner Sicht sind Überdeckelungen heute so out wie die autogerechte Stadt“, grollte der Planer.

    Berliner Architekten präsentieren erste Überlegungen

    Wie Autobahnüberbauungen in Berlin aussehen könnten, zeigen Überlegungen der Berliner Architekten Patzschke (Hotel Adlon) Schwebel und Lindner für den Abschnitt der A 100 zwischen Hohenzollerndamm und Halensee, die am Donnerstag präsentiert wurden. „Wir schlagen Autobahnüberbauungen mit Schaffung eines neuen Straßennetzes, Fahrradwegen, Grünanlagen sowie Wohnungsbau und Sozialeinrichtungen vor“, sagte Till-Jonathan Patzschke. „Dabei sollen die Sackgassen auf beiden Seiten der Autobahnschneise wieder zusammengeführt werden.“

    Über der Autobahn zwischen Hohenzollerndamm und S-Bahnhof Halensee könnte eine überbaubare Fläche von rund 80.000 Quadratmetern entstehen, die eine maximale Spannweite von 36 Metern hat. „Hier wäre eine Bebauung mit rund 3000 neuen Wohneinheiten auf fünf Geschossen sowie einem Staffelgeschoss möglich“, sagte Patzschke. Die Bruttogeschossfläche für alle Bauteile betrüge rund 138.000 Quadratmeter.
    Finanzierung wäre kein Problem, meinen Planer

    Und das Geld? Nach Angaben der Architekten kein Problem. „Die benötigten finanziellen Mittel für das Gesamtprojekt stehen bereits zur Verfügung“, so Patzschke. „Sobald die Überbauungsrechte erteilt worden sind, könnten wir mit dem Projekt starten.“ Die Wohnbebauung soll in halboffener Bauweise entstehen, sagt Architekt Mario Lindner. Am Autobahnausgang Hohenzollerndamm könnten rund 260 Parkplätze entstehen. In der Nähe des S-Bahnhofs Halensee seien zudem Gewerbeflächen geplant.

    Köln zeigt neben Hamburg, wie Verkehrsanlagen überbaut werden können. Im Westen der Dom-Stadt entstehen im Stadtteil Braunsfeld über einer Güterzugstrecke auf einer Länge von 160 Metern rund 70 Wohnungen, Gewerbeflächen und 100 Tiefgaragenplätze. Damit die Bewohner in den Häusern den Bahnverkehr kaum spüren, werden Wände und Decken im überbauten Gleisbereich gedämmt. Um die Erschütterungen durch den Güterverkehr zu reduzieren, wurden zudem die Gleise vor dem Baustart mit einer 50 Zentimeter dicken Betonschicht und mit Gummipolstern unterfüttert. Im August 2018 erteilte die Bezirksregierung die Genehmigung zur Überbauung. Seit Dezember laufen die Arbeiten für den Rohbau. Bis 2021 soll alles fertig sein.

    #Berlin #Charlottenburg #Verkehr #Stadtentwicklung

  • Angèle (et Charlotte Abramow) - Balance Ton Quoi
    https://www.youtube.com/watch?v=Hi7Rx3En7-k

    Avec une excellente scène de solidarité masculine au milieu du clip @mad_meg :)

    Les uniformes dans le clip sont achetables bientôt, et l’ensemble des bénéfices sera reversé a deux assocs pour les femmes victimes de violence, une belge et une française.
    https://www.difymusic.com/angele

    #musique #chanson #pop #féminisme #Angèle #Charlotte_Abramow #harcèlement #sexisme

  • Dans la #Silicon_Valley, le retour des #drogues #psychédéliques | Les Echos
    https://www.lesechos.fr/tech-medias/hightech/dans-la-silicon-valley-le-retour-des-drogues-psychedeliques-1006461

    Tous les matins, c’est le même #rituel. « Je me lève, je bois un thé vert, je prends ma #dose, puis je médite un peu. Sous la douche, déjà, je commence à sentir les bénéfices, j’ai plein d’idées qui apparaissent. » Lové dans un fauteuil de l’hôtel Rosewood Sand Hill, le QG officieux de la crème de la Silicon Valley, à deux pas du siège de Facebook, l’entrepreneur #Cory_McCloud admet ne pas pouvoir fonctionner sans sa « microdose » de #LSD . « Je prends un dixième d’une dose normale, parfois deux dixièmes selon les jours, détaille ce quadra, qui a vendu, au tournant des années 2000, sa première start-up d’édition en ligne à Martin Eberhard, le cofondateur de Tesla. Je le fais de façon quasi quotidienne depuis plusieurs années. Avec le temps, j’ai optimisé mon protocole. Ca m’aide à concevoir des systèmes dans ma tête, à imaginer les architectures dont j’ai besoin pour mes projets. Il y a un effet ’Eureka’. 

    Certains estiment pourtant que le LSD a été à la Silicon Valley ce que la cocaïne a été à Wall Street. « L’iPhone n’aurait jamais existé sans LSD », assure Cory McCloud, qui cite, comme beaucoup d’autres, Steve Jobs. »

  • Bill to allow removal of Confederate monuments dies in subcommittee

    Tension filled the room Wednesday as a House subcommittee voted to kill a bill that would have let localities decide whether to remove or modify Confederate monuments in their jurisdictions.

    Del. David J. Toscano, D-Charlottesville, introduced House
    House Bill 2377, which sought to change the current law that makes it illegal to disturb or interfere with war monuments. His bill would have given cities and counties authority to remove Confederate or Union monuments. This is the second year Toscano has sponsored such legislation.

    “We give localities the ability to control the cutting of weeds. But we haven’t yet given them the control over monuments that might have detrimental effects on the atmosphere and the feeling of the community,” Toscano said. “If you weren’t in Charlottesville in August of 2017, it would be hard to understand all of this.”

    He said people across Virginia want the ability to decide what to do with the monuments in their towns.

    Toscano said the monuments were erected during the “lost cause” movement, which viewed the Confederacy as heroic and the Civil War as a conflict not over slavery but over “states’ rights.”

    He addressed a subcommittee of the House Committee on Counties, Cities and Towns. The subcommittee’s chair, Del. Charles D. Poindexter, R-Franklin, gave those on each side of the debate five minutes to state their case. With a packed audience filling the small committee room, each person had little more than one minute to speak.

    Supporters of Toscano’s legislation held up blue signs with messages such as “Lose The Lost Cause” and “Local Authority for War Memorials” printed in black ink.

    Lisa Draine had tears in her eyes as she spoke of her daughter, Sophie, who was severely injured when a white supremacist, James Alex Fields Jr., drove his car into a crowd of people demonstrating against racism in Charlottesville.

    Fields, who was sentenced to life in prison last month for killing Heather Heyer, was part of the “Unite the Right” rally protesting the city’s plans to remove a statue of Confederate Gen. Robert E. Lee from a local park.

    “I couldn’t imagine that a statue had brought this to our town,” Draine said. “My daughter could have been your daughter.”

    A member of the Charlottesville City Council, Kathy Galvin, spoke in favor of the bill, citing the need for local legislators to have authority over the monuments.

    Matthew Christensen, an activist from Charlottesville, said it was an issue of “basic human decency” and the right of local governments. “They own the land, they own the statue, they should be able to decide what to do with it,” he said.

    Ed Willis, an opponent of Toscano’s bill, said it violates provisions in the Virginia Constitution prohibiting discrimination. “It’s painfully clear discrimination based on Confederate national origin is the basis of this bill,” he said.

    Like other opponents, Willis said his ancestors served in the Civil War. Some spoke of their families’ long heritage in Virginia and opposed what they felt was the attempt to sanitize or alter their history.

    Frank Earnest said he blamed the “improper actions” of the Charlottesville city government for the mayhem that took place in August 2017.

    “Just like the other socialist takeovers,” Earnest said, “it’ll be Confederate statues today, but don’t think they won’t be back next year to expand it to another war, another time in history.”

    The subcommittee voted 2-6 against the bill. Dels. John Bell and David Reid, both Democrats from Loudoun County, voted to approve the bill. Opposing that motion were Democratic Del. Steve Heretick of Portsmouth and five Republicans: Dels. Poindexter, Terry Austin of Botetourt County, Jeffrey Campbell of Smyth County, John McGuire of Henrico County, and Robert Thomas of Stafford County.

    Supporters of the bill met with Toscano in his office after the meeting. He said he knew the bill’s defeat was a “foregone conclusion.” HB 2377 was heard last in the meeting, giving little time for debate or discussion.

    People who want to remove the monuments asked Toscano, “How do we make this happen?”

    Toscano picked up a glass candy dish from his desk and placed a chocolate coin wrapped in blue foil in each person’s hand. This represented his desire for a Democratic majority in the House of Delegates, where Republicans hold 51 of the 100 seats.

    Toscano said he fought for years to get from 34 Democratic delegates to the 49 now serving. He urged the group to vote for those who share their concerns this November.

    “It’s all about the General Assembly,” he said.


    https://www.wdbj7.com/content/news/Bill-to-allow-removal-of-Confederate-monuments-dies-in-subcommittee-505136791
    #monument #mémoire #monuments #USA #Etats-Unis #statue #histoire #Etats_confédérés #confédération #toponymie #paysage_mémoriel #guerre_civile #Charlottesville #Virginia #Virginie

  • Neue Gedenktafel erinnert an Attentat auf Rudi Dutschke - Im Westen Berlins - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/bezirke/im-westen-berlins/article213817905/Neue-Gedenktafel-erinnert-an-Attentat-auf-Rudi-Dutschke.html

    Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke auf dem Kurfürstendamm niedergeschossen.
    17.09.2017, 08:41
    Philipp Siebert
    0

    Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke auf dem Kurfürstendamm niedergeschossen. An prominenter Stelle erinnert jetzt eine zweite Gedenktafel an das Attentat. Von Philipp Siebert Zufrieden wirkte Gretchen Dutschke-Klotz am Sonnabendmittag vor dem Haus am Kurfürstendamm 141 in Halensee. „Ich finde es gut, dass man hier etwas darüber erfahren kann - das wird zu oft vergessen“, sagte sie. Kurz zuvor hat sie unter den Augen von rund 30 Zuschauern eine Gedenktafel für ihren verstorbenen Mann Rudi Dutschke enthüllt. Diese erinnert an das Attentat, das genau an dieser Stelle zu Ostern 1968 auf den Wortführer der Studentenbewegung verübt wurde und an dessen Folgen er elf Jahre später starb.
    Gretchen Dutschke Klotz (li.) hat die Gedenktafel gemeinsam mit Jürgen Karwelat von der Berliner Geschichtswerkstatt und BVV-Vorsteherin Annegret Hansen (SPD) enthüllt. Foto: Philipp Siebert
    Gretchen Dutschke Klotz (li.) hat die Gedenktafel gemeinsam mit Jürgen Karwelat von der Berliner Geschichtswerkstatt und BVV-Vorsteherin Annegret Hansen (SPD) enthüllt. Foto: Philipp Siebert

    Nach dreieinhalb Jahren Planung und Vorbereitung wurde die neue Gedenktafel an der Bushaltestelle Kurfürstendamm/Joachim-Friedrich-Straße angebracht. Sie weist auch auf eine Steintafel hin, die bereits 1990 etwa fünf Meter entfernt in den Boden eingelassen worden war. „Ziemlich genau an dieser Stelle wurde auch auf Dutschke geschossen“, sagte Jürgen Karwelat aus dem Vorstand der Berliner Geschichtswerkstatt, auf dessen Initiative diese neue Gedenktafel maßgeblich zurückgeht. Allerdings ist diese Tafel zwischen Bürgersteig und Parkplatz kaum sichtbar. „Wir haben uns deshalb heute auch hier versammelt, um einen Missstand zu beheben“ sagte Karwelat. Auf Beschluss der Wilmersdorfer Bezirksverordnetenversammlung (BVV), in der er damals für die Grünen saß, habe man die erste Tafel bewusst so unscheinbar gestaltet. Mehr habe man für nicht angemessen gehalten. Umso mehr freue er sich, dass nach dreieinhalb Jahren Arbeit in der Gedenktafelkommission der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf und mit Zustimmung der Wall AG, der die Bushaltestelle gehört, nun diese zweite Tafel angebracht wurde.
    Die alte Tafel von 1990 ist kaum sicht- und schlecht lesbar. „Attentat auf Rudi Dutschke - 11. April 1968. An den Spätfolgen der Schussverletzung starb Dutschke 1979. Die Studentenbewegung verlor eine ihrer herausragendsten Persönlichkeiten“, lautet die Inschrift. Foto: Philipp Siebert
    Die alte Tafel von 1990 ist kaum sicht- und schlecht lesbar. „Attentat auf Rudi Dutschke - 11. April 1968. An den Spätfolgen der Schussverletzung starb Dutschke 1979. Die Studentenbewegung verlor eine ihrer herausragendsten Persönlichkeiten“, lautet die Inschrift. Foto: Philipp Siebert

    Dutschkes Witwe Gretchen Dutschke-Klotz zieht dabei auch Verbindungen zur heutigen Zeit: „Nie wieder Nazis und mehr Demokratie - wir wollten ein Land, das sich vom bösen zum guten Deutschland wandelt“, beschreibt sie die Intentionen der Studentenbewegung. Ihr Mann habe dafür mit dem Leben bezahlen müssen. Aber dieses gute Deutschland sei jetzt wieder in Gefahr, ergänzt sie und zeigt auf einen wenige Meter entfernten Wahlkampfstand der AfD.
    Dutschke starb an Spätfolgen des Anschlags

    Rudi Dutschke galt als wichtigster Wortführer der Studentenbewegung Ende der Sechzigerjahre. Als er am 11. April 1968 zum SDS-Büro am Kurfürstendamm ging, hatte der arbeitslose Hilfsarbeiter Josef Bachmann dort bereits auf ihn gewartet. Nach einem kurzen Wortgefecht zog Bachmann eine Pistole und schoss dreimal aus nächster Nähe auf Dutschke. Zwei Kugeln trafen ihn in den Kopf. Dutschke erlitt lebensgefährliche Gehirnverletzungen, konnte aber im Krankenhaus gerettet werden. Lange war man davon ausgegangen, dass Bachmann ein rechtsextrem motivierter Einzeltäter gewesen sei. Erst später wurde bekannt, dass er bereits ab den frühen 60er-Jahren Verbindungen in die rechtsextreme Szene hatte, für die Dutschke ein Feindbild war.
    Die neue Gedenktafel ist hinter Glas an der Bushaltestelle angebracht. Foto: Philipp Siebert
    Die neue Gedenktafel ist hinter Glas an der Bushaltestelle angebracht. Foto: Philipp Siebert

    Bachmann wurde wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dutschke nahm brieflich Kontakt mit ihm auf, erklärte ihm, er habe keinen persönlichen Groll gegen ihn. Bachmann beging allerdings am 24. Februar 1970 im Gefängnis Selbstmord. Rudi Dutschke stark am 24. Dezember 1979 mit 39 Jahren im dänischen Aarhus an den Spätfolgen des Attentats. Nach einem epileptischen Anfall ertrank er in der Badewanne.

    #Berlin #Charlottenbiug #Kurfürstendamm #Kudamm_140 #Geschichte #1968

  • Stele zur Erinnerung an die Opfer des „Generalplan Ost“ - Berlin.de
    https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/gedenktafeln/artikel.125745.php

    Infostele auf dem Gehweg auf dem Kurfürstendamm, Ecke Joachim-Friedrich-Straße und Johann-Georg-Straße, 10709 Berlin, gestiftet von Hans Wall, enthüllt am 9.5.2008, vom Stellvertretenden Bezirksbürgermeister Klaus-Dieter Gröhler, dem polnischen Botschaftsrat Wojciech Pomianowski und Prof. Dr. Andreas Nachama.
    Link zu: Infostele zur Erinnerung an den Generalplan Ost, 10.5.2008, Foto: KHMM
    Infostele zur Erinnerung an den Generalplan Ost, 10.5.2008, Foto: KHMM
    Bild: Bezirksamt

    Am Kurfürstendamm 140-143 befand sich
    ab 1939 das “Reichskommissariat für die
    Festigung des deutschen Volkstums”, eines
    von zwölf SS-Hauptämtern. Hier wurde
    1941-1942 der “Generalplan Ost” entwickelt.
    Der Plan sah vor, fünf Millionen Deutsche im
    annektierten Polen und im Westen der Sow-
    jetunion anzusiedeln. Die slawische und jü-
    dische Bevölkerung dieser Gebiete sollte un-
    terworfen, vertrieben oder ermordet werden.
    Damit waren bis zu 50 Millinen Menschen
    von Vernichtung durch unmenschlich harte
    Arbeitsbedingungen, durch Verhungern, so-
    wie durch Deportation und Mord bedroht.
    Link zu: Kartenausschnitt zum dritten „Generalplan Ost“, Foto: KHMM
    Kartenausschnitt zum dritten „Generalplan Ost“, Foto: KHMM
    Bild: Bezirksamt

    Der “Generalplan Ost” wurde im Distrikt
    Lublin in Polen am weitesten realisiert. Bei
    der angeordneten “Eindeutschung” der
    Kreise Zamosc und Lublin wurden ab No-
    vember 1942 über 100.000 Menschen, da-
    runter 10.000 Kinder von SS-, Polizei- und
    Wehrmachtseinheiten aus 300 polnischen
    Dörfern vertrieben und viele von ihnen in
    Konzentrationslagern ermordet.
    Der “Generalplan Ost” steht für den verbre-
    cherischen Charakter der nationalsozialis-
    tischen Politik und die Skrupellosigkeit der
    Täter. Allein der Verlauf des Krieges hat dem
    Plan ein Ende gesetzt.

    Rede der BV-Vorsteherin Dr. Marianne Suhr zur Enthüllung am 9.5.2008 https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/aktuelles/reden/artikel.199737.php

    #Berlin #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Kudamm_140

  • Historische Orte: Vier mal Achtundsechzig - taz.de
    http://www.taz.de/!5189221

    29. 12. 2007 - Im kommenden Jahr wird die Geschichte der 68er mal wieder neu erzählt. Viele Orte im Westteil der Stadt sind untrennbar mit dieser Episode des Aufbruchs verbunden. Ein paar davon haben wir noch einmal aufgesucht.

    Einer ist noch da. Einer von denen, die hier Ende der 60er von Revolution sprachen und vom Sozialismus. Hagen Krieger sitzt in der „Dicken Wirtin“ am . „Hier saßen Baader, Ensslin und Horst Mahler“, sagt er mit rauchiger Stimme und zeigt auf einen Tisch. Krieger weiß das noch sehr genau.

    Von 1966 bis 1968 arbeitete der Mann mit dem grauen Dreitagebart nämlich hinter der Theke. Damals, als die „Dicke Wirtin“ ein Treffpunkt der HDK-Studenten war. „Von Horst Mahler bekam ich damals ’sozialistische Schulungen’“, sagt Krieger. Sein Tresennachbar lacht: Der heutige Neonazi als Lehrer des Sozialismus. Wie lange ist das her.

    In der Kneipe ist die Zeit stehen geblieben: Theke, Stühle, Holzdecke sind dunkelbraun, Rauch hängt in der Luft wie ein Vorhang. Im Hintergrund ein Lied von Roxette: „Im spending my time, watching the days go by“. Krieger und die anderen Stammgäste sind über 60, und sie sind nicht viele.

    „Studenten kommen schon lange nicht mehr“, sagt Michal Woltman. Der Mann mit dem polnischen Akzent muss es wissen. Seit zwanzig Jahren steht er hinter der Theke. Die letzte große Zeit der „Dicken Wirtin“ hat er noch erlebt. Das war vor der Wende, als Touristen mit Bussen vor die Holztür gefahren wurden.

    Schon Ende 1968 zogen die Studenten fort, sagt Krieger. Zum „Schotten“ in die Schlüterstraße zum Beispiel. Warum? „Weil der Laden in Mode kam. Schily war auch immer da.“

    MATTHIAS LOHRE

    Die Frau vom Grill schaut erstaunt. Ob sie jemand mal nach der Plakette für Rudi Dutschke gefragt habe? Oder nach dem Büro des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds? „Nein, davon wollte noch nie jemand wissen.“ Dabei steht ihr Stand direkt vor dem einstigen SDS-Sitz, Kudamm 140. Und nur zehn Meter neben der Metallplakette im Gehweg, die an die Schüsse vor knapp 40 Jahren erinnert.

    Die Inschrift erinnert an den Mordversuch des Hilfsarbeiters Josef Bachmann am 11. April 1968: „An den Spätfolgen der Schussverletzung starb Dutschke 1979. Die Studentenbewegung verlor eine ihrer herausragendsten Persönlichkeiten.“

    Was genau geschah, erzählen diese Sätze nicht. Dutschke hatte gerade das Büro des SDS verlassen und wollte auf sein Rad steigen, als ein junger Mann auf ihn zutrat. Wenig später hallten Schüsse über den Kudamm. Dutschke lag blutend am Boden, mit Kugeln in Hals, Brust und Gehirn. Im Krankenhaus entfernten die Ärzte zwei Geschosse, die im Hals blieb vorerst drin. Der 28-Jährige, der Freunden wie Feinden weit mehr war als ein politischer Beirat des SDS, musste erst wieder sprechen lernen.

    Das Büro gibt es schon lange nicht mehr. Heute steht hier ein grauer Betonklotz, im Erdgeschoss ist ein Supermarkt. Im Nachbarhaus ist eine Polizeiwache, neben der Plakette hält der Metrobus.

    Ganz richtig findet es die Dame vom Grill übrigens nicht, wie mit dem Ort des Attentats umgegangen wird. Immerhin sehe sie manchmal Grüppchen, die sich auf Stadtführungen den Tatort zeigen lassen. „Aber ich finde es schon doof, wenn Leute direkt auf der Gedenktafel ihr Motorrad abstellen. Das macht man ja eigentlich nicht.“

    MATTHIAS LOHRE

    Wielandstraße

    Von seiner Hinterhauswohnung im vierten Stock hat Ralf Stephan den perfekten Überblick. Durchs Küchenfenster schaut der 65-Jährige auf die Wohnungen im Vorderhaus. Seit 30 Jahren wohnt er hier, Wielandstraße 13, in Kudamm-Nähe. „Dort drüben in der ersten Etage, das ist die Wohnung“, sagt der Mann mit den grauen, nach hinten gekämmten Haaren. Dort drüben befand sich die „Wielandkommune“.

    Rund 20 Personen lebten 1968 hier, auch Georg von Rauch und Michael „Bommi“ Baumann. In Anlehnung an die Tupamaros aus Uruguay nannten sie sich „Stadtguerilleros“. Rauch wurde 1971 bei einem Feuergefecht von einem Polizisten erschossen. Wie die Kommune I am Stuttgarter Platz praktizierte die Wielandkommune einen antibürgerlichen Lebensstil. Mit Drogen und sexuellen Experimenten.

    Hauptmieter war der Rechtsanwalt Otto Schily. Laut Stephan gehört ihm die Wohnung heute noch. Für ihn ist Schily ein „Drecksack“, ein „elendiger Karrierist. Gut, dass der jetzt nicht mehr in der Politik ist.“ Schilys spätere Frau habe mal bei ihm zur Untermiete gewohnt.

    Zur Bewegung hatte Stephan selbst keinen Bezug. „Immer die Frauen zu wechseln war nicht mein Ding.“ In den Räumen der damaligen Kommune arbeitet heute eine Gestaltpsychologin.

    TOBIAS GOLTZ

    Tegeler Weg

    „Fuck BGS, Kripo und Hurensöhne“ hat jemand auf ein Stromhäuschen gegenüber dem Landgericht am Tegeler Weg gesprüht. Dass das Graffiti mit der „Schlacht am Tegeler Weg“ von 1968 zu tun hat, darf bezweifelt werden, dafür ist die Farbe zu frisch. „Hier sind immer wieder Leute sauer auf Polizei und Justiz“, sagt ein Anwohner, der seit über 50 Jahren in der Gegend wohnt. Brutale Straßenschlachten wie im November 1968 habe es seitdem aber nicht mehr gegeben. Heute sei die Gegend „ein eher verschlafener Kiez“.

    An jenem 4. November hatte die Generalstaatsanwaltschaft beantragt, dem späteren RAF-Mitglied und heutigem Rechtsextremisten Horst Mahler Berufsverbot zu erteilen. Denn Mahler hatte nach dem Attentat auf Dutschke im April gegen Springer demonstriert. Am darauffolgenden Tag beschuldigte Bild den jungen Anwalt, die Demo angeführt zu haben. Das Landgericht lehnte den Antrag zwar ab, trotzdem versuchten mehr als 1.000 Demonstranten vors Landgericht zu ziehen. Mit bis dahin unbekannter Militanz gingen die Aktivisten gegen die Einsatzkräfte vor. Mit Folgen auf beiden Seiten: Die Einsatzkräfte, die damals noch die Tschakos der Kaiserzeit trugen, bekamen Helme verpasst. Und beim SDS entbrannte eine Debatte um Gewalt und Militanz, die zur Spaltung des Stundenverbands führte.

    Auf der anderen Straßenseite fließt noch immer die Spree. Ein Ausflugsschiff hat angelegt. „Schlacht am Tegeler Weg? Nie gehört“, sagt der Bootsmann. Dabei heißt sein Schiff „Kreuz AS & Nostalgie“.

    FELIX LEE

    #Berlin #Charlottenburg #Savignyplatz #Carmerstraße #Schlüterstraße #Kurfürstendamm #Wielandstraße #Tegeler Weg #Geschichte

  • La traversée de #Paris des #gilets_jaunes, par Grégoire #Bouillier - Libération
    https://www.liberation.fr/debats/2018/12/20/la-traversee-de-paris-des-gilets-jaunes-par-gregoire-bouillier_1698562

    L’#Arc_de_triomphe ? 

    Son anagramme est « #Charlot_déprime ».

    Je n’invente rien. On peut vérifier. Je le découvre maintenant. En lisant en écrivant. En éprouvant un petit orgasme au-dessus de la ceinture. En me rappelant cette journée de samedi.

    En me revoyant Charlot déprime dans les lumières jaunes de la ville tigre.

    Charlot déprime place Charles de Gaulle, sur son carrefour le sien, cinquante ans après mai 68, salut à toi mon général, bon anniversaire, les veaux te saluent bien.

    Charlot déprime en ces temps foutrement modernes, pris dans les rouages, broyé par la machine, tout concorde à merveille, rien n’a changé depuis 1936. La même logique basse du front populaire n’a fait qu’empirer la situation.

    Une chose n’est jamais strictement identique à elle-même. Elle en contient toujours mille autres en son sein, en puissance. Chaque mot recèle ses propres mystères. Rien n’est chargé à blanc. Même s’il l’ignore, tout Charlot qui déprime porte en lui un arc de triomphe.

    Je suis Charlot déprime.

    J’aimerais inscrire ça en grosses lettres jaunes sur mon tee-shirt. Taguer ces mots sous la statue de la liberté du pilier ouest de l’Arc de triomphe. Cela ferait joli. Cela résume mon état d’esprit à cet instant. Cela me fait marrer tout seul.

    Charlot #déprime_de_Noël.

    À hauteur du Fouquet’s (protégé par de grands panneaux de bois), Lolo m’a lâché pour aller là où ça chauffe le plus. Gaffe à toi, je lui ai dit. Je l’ai senti frétillant, intrépide. Car ça fritte plus haut.

  • Lietzenburger, Pariser und Kudamm - das Revier von Hanussen
    http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archive/2016/03/05/strassen_und_platze_bleibtreus

    Der Kiezer Weblog vom Klausenerplatz - Wir bloggen den Kiez
    ...
    Bis in die ersten Monate des Jahres 1933 hinein konnten zwei Mädchen aus ihrem Kinderzimmer am Südende der Straße direkt gegenüber ins Wohnzimmer des Hellsehers Erik Jan Hanussen schauen, der sich in dem Eckhaus Lietzenburger Straße 16 (jetzt: 100) und Bleibtreustraße 28 einen „Palast des Okkultismus“ eingerichtet hatte. Dann wurde er Ende März von der SA verschleppt und ermordet. „Offenbar wusste der Hellseher zu viel über die Vorgänge hinter den Kulissen der SA, hatte sich zudem ausgerechnet als Jude bei Hitlers Schergen einzuschmeicheln versucht. Dass man zugleich einen Gläubiger los wurde, kam den Mördern sicher gelegen.“
    ...
    Am anderen Ende der Straße, auf Nr. 2, gleich neben der Jazzkneipe A-Trane, liegt das einzige unbebaute Grundstück der Straße. Dort befand sich ein Wohnhaus, in dessen Keller 1926/27 ein jüdisches Tauchbad zur rituellen Reinigung eingerichtet worden war. Ab 1939 wurde das Gebäude als „Judenhaus” genutzt, um dort Menschen zwangsweise einzuquartieren, bevor sie im Konzentrationslager landeten und ermordet wurden. Heutzutage ist dort ein Spielplatz. Die umfangreichen Informationstafeln an der linken Wand wurden Ende 2015 entfernt, nachdem sie wiederholt beschädigt worden waren.
    MichaelR

    Es ist nicht immer leicht, historische Orte ausfindig zu machen in Berlin. Zu viele Dinge sind zerstört worden durch Krieg und Frenesie von „Wiederaufbau“ und „Wiedervereinigung“. Die geänderte Hausnummer von Hanussens Zaubertheater ist ein typisches Problem. Das kam so:

    Openstreetmap - Eckhaus Lietzenburger Straße 100 (früher 16)
    https://www.openstreetmap.org/node/1258307639

    Die Änderung der Numerierung der Lietzenburger Straße vom preußischen Hufeisen zur moderneren Vergabe von aufeinander folgenden grade-ungrade Paarungen an sich gegenüber liegende Grundstücke wurde nach dem Krieg 1963 erforderlich, weil die Lietzenburger Straße in die Trümmerlandschaft hinein bis zu #Kleiststraße und #Martin-Luther-Straße verlängert und zusammen mit der Straße #An_der_Urania zur #Südtangente wurde.

    Der Kaupert berichtet dazu:

    Lietzenburger Straße 1-108 in Berlin - KAUPERTS
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Lietzenburger-Strasse-10707-10719-10789-Berlin

    Vorher Straße der Abt. V/1 des Bebauungsplanes. In einem Stadtplan Berlins, der vor 1885 entstand, war die Straße als Weg gekennzeichnet, aber ohne Namen. Auf der Karte von 1890 war die Straße bereits namentlich von der Kostnitzer Straße in Wilmersdorfer bis zur Rankestraße eingezeichnet. Am 1.9.1963 wurde die Achenbachstraße in Wilmersdorf in die Lietzenburger Straße einbezogen. Der Abschnitt der Lietzenburger Straße zwischen Wieland- und Schlüterstraße (Wilmersdorf/Charlottenburg) kam am selben Tag zum #Olivaer_Platz. Der in Verlängerung der #Achenbachstraße bis zur Kleiststraße führende neu angelegte, auch als Südtangente bezeichnete Straßenzug (Wilmersdorf/Schöneberg) erhielt an diesem Tag ebenfalls den Namen Lietzenburger Straße. Für Schöneberg gilt damit der Name erst seit dem 1.9.1963. Die Lietzenburger Straße ist ein Teil der ehemaligen Bezirksgrenze zwischen Wilmersdorf und Charlottenburg.

    Bis dahin befand sich die Adresse Lietzenburger Straße 1 auf der Nordseite der Straße an der Konstanzer Straße und Olivaer Platz. Die höchste Hausnummer der Lietze lag gegenüber auf der Südseite. Am anderen Ende, am Rankeplatz Ecke Bundes- oder Kaiserallee lagen die „mittigen“ Hausnummern, was ein Beibehalten ihrer Numerierung bei Verlängerung über ihr altes „mittiges Ende“ hinaus unmöglich machte. Eine Verlängerung am anderen Ende wäre eine Verlängerung ohne Abschaffung des Hufeisens ebenfalls unmöglich gewesen, es sei denn, man hätte Hausnummern kleiner als Null vergeben.

    Dieser Kartenausschnitt zeigt, wie sich die grade/ungrade blau numerierte Lietzenburger Straße parallel zu Kudamm und #Pariser_Straße in das alte rot numerierte Hufeisenviertel schiebt, und sie am Olivaer Platz trifft.
    https://hausnummern.tagesspiegel.de/#3ur2h4g

    Früher begann die Lietzenburger Straße an der Kostnitzer Straße? Nie gehört, da wollte noch nie ein Fahrgast hin. Der Grund :

    Konstanzer Straße 1-65 in Berlin - KAUPERTS
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Konstanzer-Strasse-10707-10709-Berlin

    Alte Namen: Kostnitzer Straße (1895-1908), Priester Weg (um 1850-um 1885)
    Name seit 9.5.1908
    Konstanz, Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, Bundesland Baden-Württemberg.
    ...
    Die Umbenennung erfolgte, weil die vermeintliche Bezeichnung Kostnitz für Konstanz völlig veraltet war .

    #Berlin #Charlotttenburg #Bliebtreustraße #Lietzenburger_Straße #Hausnummern

  • Stationäre Säulen : Hier kommen Berlins neue Blitzer hin - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stationaere-saeulen-hier-kommen-berlins-neue-blitzer-hin/22582818.html

    19.05.2018 - Sie machen Fotos rund um die Uhr. Nun soll Berlin zehn neue Blitzersäulen gegen Raser bekommen – davon profitiert auch die Landeskasse
    ...
    Die neuen Blitzer-Standorte
    Bis auf den Blitzer an der Autobahn sind es kombinierte Geräte, also Tempo und Rotlicht:

    #Charlottenburg: #Kaiserdamm / #Messedamm
    #Tiergarten: #Kurfürstenstraße / #Schillstraße
    #Alt-Treptow: #Elsenstraße / #Puschkinallee
    #Reinickendorf: #Lindauer_Allee / #Roedernallee
    #Mitte: #Mollstraße / #Otto-Braun-Straße
    #Schöneberg: #Potsdamer_Straße / #Bülowstraße
    #Adlershof: #Adlergestell / #Otto-Franke-Straße
    #Oberschöneweide: #Rudolf-Rühl-Allee / #An_der_Wuhlheide
    #Britz: #Grenzallee / #Buschkrugallee
    #Heiligensee: #BAB_111, nördlich Schulzendorf

    #Berlin #Verkehr #Blitzer

  • 1er décembre. Le Comité #Adama appelle à manifester avec les gilets jaunes

    Le Comité Adama, qui lutte sans faille contre les violences policières et le racisme, appelle les quartiers populaires à manifester aux côtés des gilets jaunes samedi prochain. Ils dénoncent le régime Macron qui laisse les habitants des quartiers agoniser chaque fin de mois et expliquent les points de convergence avec ce mouvement de colère sociale qui a explosé dans le pays.

    http://www.revolutionpermanente.fr/1er-decembre-Le-Comite-Adama-appelle-a-manifester-avec-les-gile

    "Ce qui compte est d’avoir une ligne claire et de ne pas se trahir. Ne pas trahir ses idéaux politiques."
    RDV 13h30 Gare Saint-Lazare pour partir direction les Champs-Elysées.

    http://www.mizane.info/comite-adama-gilets-jaunes-nous-devons-lutter-dans-la-rue

    Le comité Adama rejoint les gilets jaunes : « Ce n’est pas une alliance au prix d’un renoncement politique »

    https://www.bondyblog.fr/reportages/cest-chaud/gilets-jaunes-quartiers-comite-adama

    #Comité_Adama #violences_policières #racisme #quartiers #gilets_jaunes #Macron #convergence #colère_sociale

    • DEUX SOCIOLOGUES DANS LES BEAUX QUARTIERS AVEC LES GILETS JAUNES

      Les violences commises sur les Champs-Élysées sont la réponse à la violence de l’oppression que nous subissons chaque jour.

      DEUX SOCIOLOGUES DANS LES BEAUX QUARTIERS AVEC LES GILETS JAUNES
      Lundi, 26 Novembre, 2018
      Monique et Michel Pinçon-Charlot
      Monique et Michel Pinçon-Charlot ont rejoint les gilets jaunes aux abords des Champs-Élysées. Récit d’une confrontation avec une richesse arrogante.

      En ce samedi 24 novembre 2018, nous partons rejoindre le mouvement des gilets jaunes pour nous faire notre propre opinion. Nous pressentons que l’instrumentalisation de l’extrême droite est une manipulation de plus pour discréditer la colère des « gueux », pour reprendre une expression souvent employée par des manifestants qui se sentent dépouillés non seulement financièrement, mais jusque dans leur humanité même. Le mépris et l’arrogance d’Emmanuel Macron reviendront plus souvent dans les témoignages que nous avons recueillis que la hausse des taxes sur le carburant. Cette hausse est en réalité le déclencheur d’une colère beaucoup plus profonde, qui réunit les hommes et les femmes dans une révolte dont ils savent parler. Ils contestent la légitimité d’Emmanuel Macron à l’Élysée, son élection n’étant que le résultat du pouvoir de l’argent sur le monde politique : « Nous ne sommes pas dans une démocratie mais dans une dictature ! » « Nous allons faire en sorte que Macron ne puisse plus se présenter comme le chef du monde libre et de la démocratie. » « Plus rien n’est cohérent, on ne peut plus faire de projets. » Quant aux violences commises, notamment sur les Champs-Élysées, elles sont « la réponse à la violence de l’oppression que nous subissons chaque jour ».

      « C’est nous qui vous engraissons »
      Les gilets jaunes choisissent de manifester dans les beaux quartiers, de façon visible, avec ce jaune fluorescent comme symbole de leur chaleureuse détermination à renverser les rapports de forces, puisque « c’est nous qui vous engraissons : rendez-nous notre pognon ! », comme ils l’ont dit aux clients du restaurant de l’Avenue, à l’angle de la rue de Marignan et de l’avenue Montaigne, juste en face de chez Dior. La préfecture de police voulait les cantonner au Champ-de-Mars, qu’ils ont boudé tout au long de la journée au bénéfice des lieux de pouvoir, le plus près possible de l’Élysée.

      Pour nous deux, la confrontation entre les gilets jaunes et les clients chics de ce restaurant cher du 8e arrondissement a constitué un moment d’observation sociologique exceptionnel. Poussés par les gaz lacrymogènes, les bombes assourdissantes et les canons à eau, nous avons fui par la rue de Marignan avec le slogan repris en chœur : « Macron démission ! » Il est aux environs de 13 heures et la terrasse du restaurant de l’Avenue est pleine à craquer d’hommes et de femmes des beaux quartiers qui portent sur leur corps et leur tenue vestimentaire la douceur et la richesse d’une vie quotidienne embaumée par les pétales de roses. Les gilets jaunes encerclent la terrasse avec leur corps malmené par des conditions de vie difficiles, et ce fameux gilet jaune, symbole du prolétariat et des gagne-petit. Il n’y aura aucune violence physique mais les paroles seront franches dans cette confrontation de classe entre les premiers et les derniers de cordée. « Profitez-en, cela ne va pas durer », « Picolez car vous n’allez pas rire longtemps ! » Les femmes minces et élégantes et leurs maris en costume croisé se lèvent peu à peu pour se réfugier à l’intérieur du restaurant, « Ah bon ! alors on vous dérange ? » demande un gilet jaune. Qu’à cela ne tienne, les manifestants se collent aux baies vitrées et poursuivent leurs invectives de classe : « L’ISF pour les bourgeois ! », « Ils sont en train de bouffer notre pognon ! » C’en est trop, les clients du restaurant ferment alors les rideaux. « Ah ! vous ne voulez plus voir les gueux ? » Ceux-ci se sont peu à peu éloignés pour manifester toujours et encore leur colère.

      Colère de classe contre assurance de classe
      Nous avons été frappés par le calme des grands bourgeois et surtout par leur détermination à déjeuner dans ce restaurant, le lieu où ils avaient décidé de retrouver leurs amis et où ils avaient réservé leur table, dans un entre-soi qu’ils savaient au fond d’eux-mêmes garanti par les forces de l’ordre. Au point même que, vers 13 h 30, quelques clients faisaient la queue à l’extérieur en attendant de pouvoir bénéficier d’une table à l’intérieur. Ils ont affiché une assurance de classe qui ne doit pas présenter de faille, tant que leur vie n’est pas en danger.

      Nous avons été surpris par la reconnaissance de notre travail sur la violence des riches : « Vous avez mis des mots sur notre souffrance et tout ce que vous dites, c’est la vérité ! », « Vous êtes vraiment nos porte-voix ! » Nous avons fait des selfies, il y a eu des embrassades amicales, nous avons échangé et longuement discuté avec les personnes qui nous ont reconnus et abordés. Avant de partir pour le salon du livre de Radio France à la Maison de la radio dans le 16e arrondissement, nous avons rencontré un militant de la fédération CGT des dockers qui leur a conseillé « de rallier les gilets jaunes pour participer à ce mouvement », en disant qu’il « fallait savoir prendre le train en marche pour l’orienter et le soutenir dans ses aspects de confrontation entre les intérêts du capital et ceux du travail ».

      Notre témoignage sûrement incomplet ne se veut pas une analyse péremptoire de ce mouvement des gilets jaunes. Il s’agit plutôt d’attirer l’attention sur les processus de stigmatisation qui ont été mis en œuvre dès le départ afin de masquer une colère de classe en casse séditieuse d’extrême droite. Lorsque nous sommes arrivés à Radio France, la fouille de nos sacs à dos a révélé la présence de nos deux gilets jaunes, dont nous avons dû nous séparer le temps de nos dédicaces mais que nous avons récupérés à la sortie. Nous avons été accueillis par de nouveaux gilets jaunes nous annonçant leur volonté de s’en prendre aux médias publics. Ils avaient le projet d’occuper le lendemain, dimanche 25 novembre, l’esplanade devant France Télévisions.

      Michel Pinçon et Monique Pinçon-Charlot

      https://www.humanite.fr/deux-sociologues-dans-les-beaux-quartiers-avec-les-gilets-jaunes-664163

      #mouvement #gilets_jaunes #instrumentalisation #extrême_droite #manipulation #colère #gueux #mépris #arrogance #Macron #carburant #révolte #pinçon_charlot #Charlot

    • Gilets jaunes : questions pour ceux qui cherchent des alliances
      https://carbureblog.com/2018/11/27/gilets-jaunes-questions-pour-ceux-qui-cherchent-des-alliances

      On aimerait bien y croire, dans la capacité des choses à être autre chose que ce qu’elles sont. Oui mais… s’il est évident que les quartiers ont tout à faire dans une insurrection populaire contre la misère, comment se fait-il que jusqu’à présent ils aient été absents de ce mouvement ? Est-ce qu’il n’y a pas une différence entre passer une #alliance avec un mouvement et simplement considérer que – de droit – on en fait partie ? Est-ce qu’on peut passer une alliance avec quelque chose comme une coquille vide ? Est-ce qu’on peut s’allier avec quelque chose qu’on va définir soi-même, c’est-à-dire avec quelque chose qu’on ignore ? Est-ce qu’on peut s’allier sans avoir fait le point sur ce qui nous oppose à ceux avec qui on s’allie ? Est-ce qu’on peut s’allier sans savoir si l’autre souhaite s’allier aussi ? Est-ce que le mouvement des Gilets jaunes ne dit rien, que ce soit par ses mots ou par ses actes ? Est-ce qu’il est vraiment une coquille vide qui attend d’être remplie ? Pourquoi a-t-on une oreille ouverte sur le « #social », et l’autre fermée sur le #racisme, comme si c’était des choses différentes, comme si ces discours sortaient de bouches différentes ? Est-ce que le « social » est un discours politique, et pas le racisme ? Est-ce que l’extrême-droite ne peut pas avoir un discours « social », qui impliquerait le racisme ? Est-ce que le « social », c’est seulement la gauche ? Est-ce que le racisme c’est juste un réflexe de petits blancs débiles, ou est-ce que ça peut orienter des politiques ? Est-ce que quand on est Noir ou Arabe en France, on a seulement des problèmes avec le racisme, où est-ce que ça implique une position sociale particulière ? Est-ce que les Blancs ont intérêt à ce que le racisme existe, ou est-ce que le racisme existe malgré eux ? Est-ce que ce mouvement est un mouvement d’intérimaires, de chômeurs et de bénéficiaires du RSA, ou de petits patrons, d’auto-entrepreneurs, de commerçants et d’artisans ? Ou les deux ? Et si oui, quel lien et quelle alliance entre les deux ? Est-ce que la France blanche-d’en-bas serait légitime, si elle n’était composée que de chômeurs, RSAstes, travailleurs précaires, etc. ? Est-ce qu’il faut travailler pour avoir le droit d’être Français ? Est-ce que le fait d’avoir du mal à remplir son frigo pour nourrir ses enfants, c’est la même chose que critiquer la hausse des taxes et de la CSG ? Est-ce qu’on a un problème avec la CSG quand on n’est pas imposable ? Est-ce que tout le monde a les moyens de se payer une voiture ou une moto ? Est-ce qu’on peut demander la baisse des loyers et baisser les taxes sur la propriété foncière ? Est-ce qu’on peut à la fois augmenter le SMIC et les minima sociaux et baisser les charges patronales ? Est-ce que la France blanche-d’en-bas et les quartiers peuvent s’allier sans mettre ces questions sur la table, quitte à se foutre sur la gueule ? Est-ce que la France blanche-d’en-bas se sent plus proches des petits patrons qui râlent sur le prix du gas-oil ou des habitants des quartiers ? Est-ce que les Gilets jaunes, ça n’est pas déjà une alliance entre pauvres et moins pauvres ? Entre ceux qui ont du mal à remplir leur frigo et ceux qui aimeraient partir plus souvent en vacances ? Et qui va ressortir gagnant de cette alliance ? Est-ce que la lutte des classes, c’est seulement entre le « peuple » et le pouvoir ? Est-ce que le problème c’est Macron ? Est-ce qu’il faut « dégager Macron » et refaire des élections ? Et dans ce cas qui sera élu à sa place ? Est-ce que les quartiers populaires ont quelque chose à y gagner ? Est-ce que la France blanche-d’en-bas a quelque chose à y gagner ? Est-ce que les plus pauvres ont quelque chose à y gagner ? Pourquoi quand les quartiers manifestent leur colère il y a couvre-feu, alors que quand la France blanche-d’en-bas le fait elle est reçue dans les ministères ? Est-ce qu’on a jamais demandé aux #émeutiers de 2005 de se choisir des #représentants ? Est-ce qu’il y a seulement entre les quartiers et la France blanche-d’en-bas de l’incompréhension et de vagues préjugés hérités de la colonisation ? Pourquoi on envoie l’armée à la Réunion et pas sur les barrages en Corrèze ? Pourquoi en 2016 Fillon appelait à interdire les manifestations, et pas maintenant ? Est-ce qu’on n’entend pas tout de même la France blanche-d’en-bas dire qu’elle a un droit légitime, en tant que VRAI peuple Français, à être mieux traitée que la France des quartiers, que les migrants, etc. ? Est-ce que quand des gilets jaunes menacent un patron parce qu’il embauche des étrangers, ça ne veut rien dire politiquement ? Est-ce que c’est du racisme, ou du protectionnisme, ou des mots en l’air ? Est-ce que ça peut être les deux, et si oui, quel est le lien ? Est-ce que n’existe pas un discours qui oppose ceux qui travaillent et ceux qui profitent et grattent les allocs ? Est-ce que ce discours ne vise pas explicitement les quartiers, et les racisés en général ? Est-ce que ce discours est d’extrême-droite pour ceux qui le tiennent ? Est-ce qu’il n’est pas aussi tenu à gauche, de manière de plus en plus répétée ? Est-ce qu’on peut vraiment passer sur tout ça au nom d’une alliance « populaire » ? Est-ce que ce discours n’est pas lui-même une « alliance » ? Est-ce qu’il faut ouvrir une lutte autour de la légitime qualification « populaire » ? Est-ce que les quartiers sont « populaires » ? Est-ce qu’ils représentent légitimement le peuple français ? Qui est-ce qui décide de ce qui est « populaire » et de ce qui ne l’est pas ? Qui est-ce qui décide de ce qui est légitime et de ce qui ne l’est pas ? Est-ce que les quartiers peuvent vraiment obtenir cette légitimité que tout le monde leur refuse, et que la société dans son ensemble accorde d’emblée à la France blanche-d’en-bas ? C’est quoi alors le « peuple », si les quartiers n’en font pas tout à fait partie ? Etc., etc.

      Rendez-vous samedi 1er décembre gare Saint-Lazare pour commencer à poser ces questions, et peut-être entrevoir quelques réponses.

  • Taxihalteplatz Stuttgarter Platz am Eingang zum Bahnhof Charlottenburg, ca. 2007
    https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/rundgaenge/kiezspaziergaenge/artikel.176649.php


    Foto: KHMM, Bild: Bezirksamt

    Der hier zitierte Artikel dreht sich um Chinesen in Charlottenburg, für uns ist jedoch das Foto der ehemalgen Taxihalte Stutti noch interessanter. Sie befand direkt am Ausgang des Bahnhofs und erlaubte Reisenden, bequem aus der Bahn ins Taxi zum Hotel umzusteigen.

    Heute sind wir weit entfernt auf die Straße verbannt, die ankommenden Bahnreisende finden kein Taxi, wir müssen beim Aussteigen mit gefährlichen Farrad- und Autofahrern kämpfen, und im Sommer ist das Auslüften des überhitzten Autos unmöglich, weil auf dem Fahrdamm kein Platz ist, um die Autotüren offen zu lassen.

    Im Ergebnis bleibt man im Auto sitzen und schadet seiner Gesundheit durch körperliche Untätigkeit, und wenn es richtig heiß ist, bleiben Motor und Klimaanlage eingeschaltet. Das muss dann sein, da sonst der Hitzetod im Auto droht. Ökologisch sinnvoll ist das nicht.

    Wir hätten gerne unseren alten Halteplatz zurück, der Innehalten und Aussteigen erlaubte. Gespräche mit Passanten und Kollegen waren dort möglich und Fahrzeugpflege kein Problem.

    Wann wird Taxi endlich wieder als Teil des öffentlichen Personnennahverkehrs wahrgenommen, so dass unsere Halteplätze nach den Bedürfnissen unserer Fahrgäste geplant und ihre Benutzung für uns Fahrer keine gesundheitliche Zumutung mehr ist?

    ... das wichtigste Nachschlagewerk zum Thema China und Berlin war das Manuskript eines Buches, das pünktlich zu unserer Ausstellungseröffnung im Heimatmuseum im be.bra verlag erscheinen wird. Der Titel ist “China in Berlin”, und die Autorin ist Dagmar Yu-Dembski. Sie ist die Tochter eines Chinesen und einer Berlinerin, heute Leiterin des Konfuzius-Instituts an der Freien Universität Berlin und Kuratorin der Ausstellung. Und ich freue mich sehr, dass Frau Yu-Dembski heute bei uns ist, uns begleitet und uns nicht nur einiges von ihren Forschungsergebnissen mitteilen wird, sondern uns auch vieles aus persönlichen Erlebnissen erzählen kann. Sie ist die Tochter des Gründers eines der ersten chinesischen Restaurants nach dem Zweiten Weltkrieg in Charlottenburg, “Canton” gleich hier um die Ecke, und sie kann sich noch lebhaft an die Einrichtung erinnern.

    #Taxi #Berlin #Charlottenburg #Stuttgarter_Platz #Taxihalte

  • Ku’damm: Hinter jeder Hausnummer eine Geschichte - Stadtleben - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/kudamm-hinter-jeder-hausnummer-eine-geschichte/4509026.html


    Literaturempfehlung: „Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm. Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard“. Herausgeber: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, text.verlag edition Berlin, ISBN 978-3-938414-31-6, 29 Euro

    Beim Verlag bestellen: http://textpunktverlag.at/01-Von-Haus-zu-Haus-am-Kurfuerstendamm

    Museum Charlottenburg-Wilmersdorf: Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin, +49 30 - 90 29 24 106, museum@charlottenburg-wilmersdorf.de, geöffnet Di–Fr 10–17 Uhr, Sa, So und Feiertage 11–17 Uhr

    17.08.2011 - Die Geschichte des Kurfürstendamms birgt viele Überrraschungen. So dürfte selbst Kennern der Schaubühne am Lehniner Platz unbekannt sein, dass an gleicher Stelle einst die „Deutschen Flotten-Schauspiele“ stattfanden: In einem 70 Meter langen und 65 Meter breiten Bassin kreuzten von 1904 bis 1908 hölzerne Modelle von Kriegs- und Handelsschiffen. Bei einer nachgestellten Seeschlacht flogen Explosionstrümmer bis ins Publikum, aber die Spektakel gingen weiter – auch weil sie unter der Protektion des Kaisers standen.

    Zwei Jahre Forschung in verschiedenen Archiven und Sammlungen stecken im zum 125. Ku’damm-Jubiläum erschienenen Buch „Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm“. Erstmals beschreiben Birgit Jochens, Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, und ihre Archivleiterin Sonja Miltenberger auf 256 Seiten mit 200 Abbildungen die Geschichte jedes einzelnen Gebäudes. Insbesondere stellen sie die früheren Bewohner vor, darunter viele jüdische Berliner, die während der Naziherrschaft ermordet oder vertrieben wurden. „Um der Fülle des Materials Herr zu werden, aber auch aus Datenschutzgründen“ reiche der zeitliche Rahmen größtenteils nur bis in die 60er Jahre, sagen die Autorinnen.

    #Berlin #Charlottenburg #Wilmersdorf #Kurfürstendamm #Geschichte #Architektur #Stadtentwicklung

  • Das Berliner Landhaus am Rupenhorn zeigt wieder Charakter | Monumente Online
    https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2014/4/ungeschminkt.php

    ls Richard Kluge 1928 drei Baugrundstücke Am Rupenhorn von der Preußischen Domäne erwarb, wünschte er sicherlich, dass dieser Besitz lange in seiner Familie bleiben würde. Doch alles kam anders. Schon 1932, kurz nachdem das Haus Am Rupenhorn 25 von der Architektengemeinschaft Hans und Wassili Luckardt und Alfons Anker fertiggestellt worden war, musste es wegen Geldmangels zwangsversteigert werden. Kaum fünf Jahre alt, wurde das als Gesamtkunstwerk konzipierte Stahlskelett-Gebäude im Stil des Neuen Bauens zum Mehrfamilienhaus umgestaltet. Während der Zeit des Nationalsozialismus entkam es nur knapp dem Abriss, wurde dann im Zweiten Weltkrieg beschädigt und fiel nach notdürftigen Reparaturen an das Bundesvermögensamt.


     
    Berlin-Charlottenburg, Landhaus am Rupenhorn © Christian Gahl, Berlin
    Der Schreibtisch im Berliner Landhaus am Rupenhorn mit Blick ins Grüne
    Ab 1950 wohnten vierzig Jahre lang unterschiedliche Mieter Am Rupenhorn. Die Ehefrau des Architekten Wassili Luckardt, der das desolate Äußere des Hauses aufgefallen war, erreichte schließlich, dass das Land Berlin 1973 Geld für das Nötigste zur Verfügung stellte. 1975 wurde das Landhaus in die Denkmalliste aufgenommen. Seine Lage besserte sich jedoch erst, als der Architekt Professor Robert Wischer und seine Frau, die Stadtplanerin Dr. Christa Kliemke, das leerstehende Landhaus mieteten und 1997 erwarben. Das Paar wollte die Ikone der Moderne für die Zukunft bewahren. Nach ersten dringenden Arbeiten zur Rettung der Substanz entwickelte es die Vision, dem Landhaus seine ursprüngliche Form - und in diesem Fall seinen Charakter - wiederzugeben. Im Laufe der Jahrzehnte war das kompromisslos kubische, streng und einfach gestaltete Haus immer wieder verändert worden.

     

    Berlin-Charlottenburg, Landhaus am Rupenhorn © Christian Gahl, Berlin
    Der Flur des Hauses am Rupenhorn ist mit rotem Linoleum ausgelegt.
    Die Entwurfsideen der Architekten, dem Bürger ein naturnahes Leben durch eine neue Raumaufteilung zu ermöglichen, ihm eine stufenlose Verbindung mit dem Garten zu schaffen - also das Haus und damit die Menschen zum Licht, zur Luft und zur Sonne hin zu öffnen - war kaum noch zu erahnen. Eine Spurensuche begann, an deren Ende nun wieder das rote Linoleum im Treppenhaus und graues in den Schlafräumen zu sehen ist, dazu vernickelte Geländer, Stützen, Türzargen und die Ölfarbflächen der Wände und Türen.

    Bereits 2004 war der Zustand von 1930 wiederhergestellt worden, darunter die weiße, enkaustisch behandelte Putzfassade. Bis 2011 wurden die Terrassen, Balkone und die Pergola restauriert. Ganz wichtig war es, die Bibliothek nach historischem Vorbild im zentralen Raum des Hauptgeschosses einzurichten. Inzwischen ist das Landhaus am Rupenhorn Museum, Veranstaltungsort und Tagungsstätte. Die Besucher können dort die Reformgedanken ablesen, die die Architekten damals bewegten. Sie spüren den Geist des liberalen Bauherrn, der es einst in Auftrag gab. Statt Zeitschichten zu zeigen, haben sich in diesem Fall die Eigentümer, die amtliche Denkmalpflege und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gemeinsam dafür entschieden, die Uridee aus dem Landhaus herauszuschälen.

    Christiane Schillig

    #Berlin #Charlottenburg #Westend #Am_Rupenhorn #Heerstraße #Architektur #Sehenswürdigkeiten

  • Charlottenburger Damen-Schwimmverein Nixe e.V. seit 1893
    http://schwimmverein-nixe.de


    Kennse Leni Riefenstahls Schwimmverein? Macht nix, die O.K. Frau kann sich ihre vergangenen Mitglieder hat nicht aussuchen. Vielleicht sie die Damen auch ein bischen stolz daruf, dass sie schon in ganz alten Zeiten jungen Mädchen das damals noch unübliche Sportschwimmen ermöglicht haben.

    Unser Verein ist der älteste Damen-Schwimmverein in Deutschland.
    Die Nixen begehen im Jahr 2018 das 125jährige Vereinsjubiläum.

    Mädchen und Frauen aller Altersgruppen haben bei uns die Möglichkeit, den Schwimmsport auszuüben:

    vom Schwimmunterricht für Nichtschwimmer über Breitensportgruppen bis hin zum Masters-Schwimmen. (Erwachsene ab 20 Jahre.) Zusätzlich gibt es ein Gymnastik-Angebot.

    Der Damen-Schwimmverein NIXE ist ausschließlich ehrenamtlich aufgebaut. Das bedeutet, dass sich alle Vorstandsmitglieder, Riegenleiterinnen und Trainerinnen freiwillig in ihrer Freizeit für unseren Verein engagieren und tätig sind.

    Charlottenburger Damen-Schwimmverein „Nixe“ e.V.
    Mindener Str. 2
    c/o Anette Gersbeck
    10589 Berlin

    Vertreten durch:
    Dr. Anja Lachmann
    Antje Wilkendorf
    Gabriele Marzilger
    Kontakt:
    Telefon: 030 – 342 82 71

    E-Mail: info[@]schwimmverein-nixe.de


    https://de.wikipedia.org/wiki/Leni_Riefenstahl#cite_note-BH-6

    In ihrer Freizeit erhielt Riefenstahl Klavierunterricht und begeisterte sich schon in jungen Jahren für Sport. Sie war Mitglied im Charlottenburger Damen-Schwimmclub Nixe, trat einem Turnverein bei, fuhr Rollschuh, spielte Tennis, ruderte und segelte auf dem Zeuthener See.

    #Berlin #Charlottenburg #Geschichte #Sport #Frauen

  • Rolf Hochhuth zum Kudamm-Karree: „Es ist unerhört, dass solche Politiker nicht vor Gericht müssen“ | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/kultur/rolf-hochhuth--es-ist-unerhoert--dass-solche-politiker-nicht-vor-ge

    Rolf Hochhuth ist als Störenfried bekannt. Der Autor, einer der bedeutendsten Dramatiker der Nachkriegszeit, gehört seit Jahrzehnten zu den lautesten Unterstützern der Bühnen am Kurfürstendamm. Hochhuth hat den Ruf des Woelffer-Privattheaters in den 50ern als wegweisendes zeitkritisches Forum maßgeblich geprägt. Für ihn ist der geplante Abriss der Theater ein Symptom des Verschwindens von Kultur in Berlin. Er hat sogar ein Drama über ihre Geschichte geschrieben, das im Sommer erscheinen soll. 

    Nun sitzt er in seiner Wohnung zwischen Hotel Adlon und Holocaustmahnmal, trägt Hemd und Krawatte, ringsum türmen sich Bücherstapel. Vor ihm vor ihm steht eine Tasse Suppe, die er nicht angerührt hat. Wenn es um die Theater geht, kann sich Hochhuth in Rage reden. Er ist wütend, seine Stimme zittert, er überbietet sich mit drastischen Vokabeln.

    Herr Hochhuth, weshalb geht Ihnen der drohende Abriss der Theater so nahe?

    Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu den Kudamm-Bühnen, weil dort am 20. Februar 1963 Erwin Piscator meinen „Stellvertreter“ uraufgeführt hat.

    Das ist das Stück, mit dem Sie berühmt wurden. Erinnern Sie sich noch an die Premiere?

    Aber sehr. Das war meine geistige Geburt. Ich habe das Stück ja in der Angst geschrieben, dass ich gar keine Bühne dafür finde. Ich hätte auch keine gefunden, hätte es nicht Erwin Piscator gegeben.

    Und die Bühne selber? Hatte die für sie auch eine Relevanz?

    Selbstverständlich. Sie war, als Berlin geteilt war, eine der bedeutendsten Bühnen Deutschlands. Die ganze internationale Dramatik der Gegenwart, die großen Amerikaner, die Franzosen, wurden ja dort uraufgeführt, dort und im Schillertheater. Vor allem wusste auch jeder von der Tradition dieses Hauses. Zwei Juden hatten die Bühnen gebaut und aus eigener Tasche bezahlt. Max Reinhardt und der berühmte Oskar Kaufmann. Es ist genau wie Theodor Fontane es gesagt hat: Die Juden finanzieren die deutsche Kultur, und wir Arier finanzieren den Antisemitismus. Es ist eine Kulturschande ohne Beispiel.

    Kulturschande ist ein harter Ausdruck.

    Darin drückt sich das Denken von Barbaren aus.

    Irritiert es sie, dass es so wenig Kritik an dem geplanten Abriss gibt?

    Andere sagen vielleicht nichts, weil sie wissen, dass die Einheitspresse es doch nicht druckt.

    Aber es ist viel darüber diskutiert worden, der Streit um den Verkauf geht Jahrzehnte zurück.

    Es war vor allem eine unerträglich bösartige Sozialdemokratin, Fugmann-Heesing, die die Bestandsgarantie zur Erhaltung dieser Bühnen für 8 Millionen D-Mark verhökert hat, ohne das Parlament zu befragen….

    … die frühere Finanzsenatorin, die 1989 dem damaligen Eigentümers Rafael Roth die Sicherung für die Theater verkaufte.

    Ein Verbrechen ohne Beispiel. Es ist unerhört, dass solche Politiker nicht vor Gericht müssen, wenn sie ohne das Parlament zu befragen, diesen Abriss ermöglichen. Aus Hass auf Kunst. Es kann ja kein anderes Motiv geben.

    Sie haben sich gar nicht geeinigt. Die Wahrheit wird vertuscht. Ein Theater wird völlig vernichtet, und das andere wird in einen Keller verlegt. Ich bitte Sie! Muss Berlin ein Theater in den Keller verlegen? In der prominentesten Straße? Bismarck hat über den Kudamm gesagt: Diesen herrlichen Corso den blöden Berliner Behörden aufzuzwingen, war der härteste Kampf meines Lebens.

    Der Senat vertritt die Ansicht, dass es keine andere Lösung gab.

    Es ist unbegreiflich. Ich hatte darüber mit Herrn Momper gestritten. Er sagte dann, ich weiß es jetzt noch: Aber wenn doch diese Theater den Wert des Gesamtareals dermaßen drücken…

    Das sagte Herr Momper zu Ihnen?

    Ist das nicht ekelhaft? Der Kaiser hat Theater gebaut, die Demokratie reißt sie ab.

    Waren die zwei Boulevardtheater als Kulturstandorte nicht wichtig genug?

    Wer seinen Hund töten will, bezichtigt ihn der Tollwut. Das ist ein fabelhaftes Theater. Es gab große Regisseure, Oscar Fritz Schuh, oder eben Piscator, und den Gründer Max Reinhardt. Man muss sich vorstellen, was das für eine kulturelle Leistung der Familie Wölffer ist, dass sie jahrzehntelang ohne Subventionen ausgekommen sind.

    Nach der 150. Aufführung meiner „Hebamme“ mit Inge Meysel fragte mich der Großvater des jetzigen Woelffer: Wollen Sie das Theater jetzt nicht kaufen, Herr Hochhuth? Das hätte mir sehr wenig Mühe gemacht finanziell. Weil Berlin damals in den 70ern ummauert war, hätte ich vom Bund große Zuschüsse bekommen. Ich hätte das natürlich tun müssen. Aber es gibt so manche Momente, da ist man wie vom Pferd getreten. Ich sagte, Herr Wölffer, wenn ich selbst ein Theater habe, werde ich ja nichts mehr schreiben können. Ich hätte nur sagen müssen: Wenn Sie und ihr Sohn es weiter führen… aber das kann man sich hinterher gar nicht mehr erklären. Da ist man ein Idiot.

    Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Theater mit dem maroden Einkaufszentrum ringsum jetzt sehen?

    Das war ja ein Flachbau, mit einem schönen freien Platz dafür, wie es sich für ein Theater gehört. Wie man überhaupt auf die Idee kommt, einer Frau Kressmann-Zschach zu erlauben, das aufzustocken und es schon äußerlich so zuzurichten, dass es von Tausend anderen Warenhäusern gar nicht mehr unterschieden werden kann, dann zeigt man schon, dass man der Kultur nur einen sehr geringen Stellenwert beimisst.

    Die Architektin Kressmann-Zschach hat das Kudamm-Karrée in den 70er Jahren gestaltet.

    Man kann ja so weit gehen zu sagen: Die Demokratie hat sehr großen Anteil daran, dass die Kunst keine Rolle mehr spielt. Glauben Sie dass es einen Touristen gibt, der sich für Kunst interessiert und eine Stadt besucht, die von Demokraten statt von Fürsten gebaut wurde? Gut, Frankfurt am Main, oder Lübeck. Aber sonst?

    Sind Sie in Kontakt mit dem Unterstützerkreis der Kudamm-Bühnen?

    Ich habe mehrmals öffentlich darüber geschrieben. Es ist ein Zeichen des Raubtierkapitalismus, der uns regiert, dass denkmalgeschützte Gebäude vernichtet werden können.

    Aber die Theater sind ja nicht denkmalgeschützt.

    Aber das hätte man ja machen können! Bevor die Kressmann-Zschach ihr barbarisches Einkaufszentrum daraufsetzte. Wir haben über 86 Einkaufszentren in Berlin, muss man da wo so ein großes Theater ist auch noch eins hin bauen? Und das Theater in den Keller verlegen? Es ist so schändlich, dass man nur lachen kann darüber.

    Das ist eigentlich ein Theaterstück.

    Das ist der dritte Akt meines Stücks. Da schreibe ich gerade dran. Das Stück heißt: Germany, 52. US-Bundesstaat.

    Ist diese Geschichte typisch für Berlin? Hätte sie auch in London oder Paris spielen können?

    Undenkbar.

    Aber der Kapitalismus funktioniert global.

    Ja, aber die Behörden sind dort so an Kultur interessiert, dass sie so etwas verhindern. So etwas lässt sich ja verhindern. Die Behörden können sagen: Hier wird nicht das 87. Warenhaus hingebaut. Wir sind eben ein Kulturvolk zweiten Ranges.

    Woran liegt das genau?

    Es ist die hündische Unterwürfigkeit der Politik gegenüber dem Großkapital – die identisch ist in allen Parteien.

    Sie haben im Februar 2017 auch im Kulturausschuss gesprochen. Wie sind ihre Worte da aufgenommen worden?

    Man hat mir das Wort abgeschnitten, weil ich länger als vier Minuten reden wollte.

    Wie waren die Reaktionen der Politiker?

    Völlig gleichgültig. Allein die Wirtschaft ist in diesem Land maßgebend.

    Andererseits sind die Theater sind ja nicht alleine. Der gesamte Kudamm hat sich stark verändert. Fast alle Cafés und Kinos sind von Modeketten verdrängt worden.

    Das Verschwinden der Cafés ist auch ein Verschwinden der Kultur. Das ist gar keine Frage. In all das müssten natürlich die Behörden eingreifen. Dass man jetzt im Kranzler nur noch Textilien kaufen kann, und wenn man ein Stück Torte will, muss man in einen Lift klettern, kleiner als ein Klo, und in den dritten Stock fahren. Oder dass das unsterbliche Café Möhring jetzt ein Textilgeschäft ist.

    Zurück zu Ihrem neuen Buch, in dem die Kudamm-Bühnen Thema sind. Um was geht es genau?

    Um ihre Vernichtung natürlich. Und um ihre große Geschichte. Denn wenn da ein 18-Jähriger Student im Publikum ist, der kann ja nicht mehr wissen, wer Max Reinhardt ist.

    Sie arbeiten das Thema dokumentarisch auf?

    Ich kann mit diesem Wort nichts anfangen. Als der Stellvertreter herauskam, wurde mit das angeklebt wie ein Viehstempel: Dokumentartheater. Ich habe mich sehr dagegen gewehrt.

    Wie gehen Sie denn mit der Geschichte um? Halten Sie sich an die historischen Vorfälle?

    Der dritte Akt nötigt mich zu einer ungewöhnlichen Machart: Ich habe Edith Hanke, die große Kabarettistin, wieder zum Leben erweckt, die hat ja sehr oft am Kudamm gespielt. Hinter sich hat sie Stühle stehen, wenn sie auf die Bühne tritt und sagt: Ich möchte Sie bitten, verehrtes Publikum, mitzureden, denn ich habe die gesamte Berliner Prominenz, Fugmann-Heesing, Momper, eingeladen, zu dieser Diskussion zu kommen, aber sie waren alle zu feige zu dem zu stehen, was sie angerichtet haben, nämlich die Vernichtung der Bühnen. Und deswegen habe ich hier Stühle frei. Kommen Sie aus dem Publikum. Das muss so sein.

    Und dann sollen wirklich Leute kommen?

    Ja, natürlich. Das Titelbild ist auch eine große Publikumsdiskussion, wie sie auf der Straße stadtgefunden, hat auf dem Kurfürstendamm. Das zeigt die totale Ohnmacht des Normalverbrauchers.

    #Berlin #Charlottenbiurg #Kurfürstendamm #Theater #Immobilien

  • Als wir mal Theater spielen wollten
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chris_Dercon

    Berliner Politik ist wie Theater, oft das grauame von Artaud und manchmal ist sie komisch wie eine Komödie von Meister Marivaux . Es geht um Theater in Berlin, Stoff für Verwechslung und Intrigen, aktuelles Politikum der Stadtgesellschaft.

    Chris Dercon ist oder besser war ein belgische Kunst- und Eventmanager, Liebling vom Regierenden Klaus und seinem dynamischen Tim , als Ersatz für Volksbühnenintendant Frank Castorf und sein Ensemble angetreten. Das Theater war bestimmt, zur berlinweiten Sensations-Maschine mit Massenevents überall bis zum Tempelhofer Flugfeld und noch viel weiter zu wachsen. Citius, altius, fortius, wenn von Berliner Olympiaplänen nur die BND-Festung geblieben ist, dann machen wir die Metropole im Einundzwangszigsten wenigstens zur fettesten Theaterstadt. Von heute aus gesehen scheint es, dass die politischen Spießgesellen und ihr hochbezahlter Belgier noch weniger vom deutschen Stadt- und Ensembletheater verstehen als ich armer Taxifahrer.

    Was ist passiert? Fangen wir mit dem Anfang an, mit einer Binsenweisheit. Ein Theater muss in der Gesellschaft verwurzelt sein, sonst bleibt es leer. Es funktioniert nicht wie die Stage Entertainment live entertainment company aus Holland, die über Reiseveranstalter weltweit Konsumenten busladungsweise zu den Locations karrt. Die richten sich an Leute, die Busreisen zu Shopping-Malls buchen. Man glaubt es kaum, das findet jede Woche erfolgreich statt. Für Dercon war Berlin nur Easyjetset-Stadt , die sich an jedem weekend mit Barcelona, London und Paris ums Touristenströme balgt. Dercons Konzept für seine Schickimicki-Freunde im Senat war Wirtschaft pur, Kultur als Charaktermaske. Das gefiel, der olle Castorf musste weg.

    Ergebnis waren wochenlange Proteste, Besetzung der Volksbühne durch freie Künstler, viel heiße Marketing-Luft und leere Vorstellungen ab Saisonbeginn. Im April ging der Mann nach nicht acht Monaten. Es bleibt ein Volksbühnen-Scherbenhaufen. Fettes Defizit, entkerntes Theater ohne Ensemble oder Inhalt, Chaos, das Nichts vor Anbeginn der Welt. Der Schöne Klaus hat Dercon kalt lächelnd ausgesessen und muss jetzt zeigen, ob er ein Kultursenator ist. Es gilt ein Vakuum zu füllen.

    Ist Kläuschen schlau, folgt er dem Beispiel von Kunstsenator Stein im Jahre ’70.
    Senator für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Werner Stein, SPD
    http://www.berlin.de/rbmskzl/regierender-buergermeister/senat/senatsgalerie/artikel.18479.php

    Dann bekommen wir eine „linksradikale“ Volksbühne, Kristallisationskeim einer Bewegung gegen Gegenwart, gegen die neoliberale Umgestaltung der Stadt. Als Senator Stein Regisseur Stein und mit Ensemble nach Berlin holt, im Jahre 1970, liest sich das im Spiegel so:

    DER SPIEGEL 52/1970: THEATER / BERLINER „SCHAUBÜHNE“ - Revolver entsichert
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43801060.html

    Denn die (CDU) Anthologie vermittelt offenen Einblick in Theorie, Praxis und Problematik eines Links-Kollektivs, stellt intelligente Menschen vor und erläutert die „Schaubühne“ als ein ernsthaftes Theater des wissenschaftlichen Zeitalters. Mit dieser Publikation hat sich die CDU bleibende Verdienste erworben.

    „Wir betrachten Theater als ein Mittel zu unserer Emanzipation“, vermerkt eines der ersten Protokolle; es gelte, den „bürgerlichen Individualismus durch kollektive Arbeit zu überwinden, um sozial wirksam zu werden“. Dem Berliner Senat jedoch diene die Links-Bühne nur „zur ornamentalen Ausschmückung seiner Politik“.

    Denn klar sei, daß die Leute, „die uns zuklatschten und uns Geld auf die Bühne schmissen, wenn wir dort geschminkt aufträten, die Revolver entsicherten, wenn wir ihnen als Manifestanten auf der Straße begegneten“. Man müsse „eine politische Praxis entwickeln, ohne das Unternehmen von vornherein zu gefährden“.

    Da Klaus Lederer kein Westberliner und auch zu jung ist, um die Schaubühnen-Revolution selber miterlebt zu haben, dürfen wir uns keine großen Hoffnungen machen. Vielleicht steckt ihm ein kundiger Genosse, dass Berlin heute noch vom Glanz der Schaubühne profitiert. Die Stein-Truppe wurde nach zehn jahren zu Recht mit einem modernen High-Tech-Theater im Mendelssohn-Bau am Lehniner Platz belohnt. Von den Schaubühnen-Schauspielern kennt heute noch jeder Bruno Ganz , und sei es nur als Hitler-Verarsche in unzähligen Untergang-bad-lip-reading-Videos auf Youtube.

    Dumm ist nur dieses prinzipienloses Nichts mit Namen Politik. Selten und mit viel Glück und gegen zähen Widerstand wird manchmal ein Entscheider auf die linke Spur gesetzt. Dann vielleicht geht die Verwechslungsintrige gut aus wie bei Marivaux.

    Voilà, zum Schluß der Spiegel über eine Schaubühen Inszenierung vom Mai 1985

    Theater: Liebe als Foltermaschine, von Hellmuth Karasek
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514609.html

    Ein Märchen? Ein Stück, eine Komödie von Pierre Carlet de Marivaux, verfaßt um 1736; trotz seiner mit griechischem Kostüm und antikisierten Namen drapierter Märchenhandlung und trotz seines Happy-Ends wird in diesem „Triumph der Liebe“ zwei Menschen so übel und grausam mitgespielt wie selten auf dem Theater. Und es gibt vermutlich nur noch ein Lustspiel, das eine Figur und ihre Gefühle ähnlich grausam zaust und beutelt: Shakespeares „Was ihr wollt“, in dem der Hofmeister Malvolio durch falsche Briefe, falsche Liebeshoffnungen und von ein paar übermütigen Saufköpfen buchstäblich in den Wahnsinn getrieben wird.

    Das passt zur Berliner Politik, finde ich.

    –---
    Peter Stein
    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Stein#Schaub%C3%BChne

    Bruno Ganz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Ganz

    Schaubühne – Geschichte
    https://www.schaubuehne.de/de/seiten/geschichte.html

    Wie es euch gefiel - Zeitenreise: Andreas Lewins Dokumentarfilm über die Schaubühne von Peter Stein
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/wie-es-euch-gefiel/8748320.html

    31.08.1981 Für das Theater ein Hallesches Ufer
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14341607.html

    Schaubühne am Halleschen Ufer
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schaub%C3%BChne_am_Halleschen_Ufer

    Schaubühne am Lehniner Platz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schaub%C3%BChne_am_Lehniner_Platz

    Stage Entertainment
    https://en.wikipedia.org/wiki/Stage_Entertainment

    Volksbühne Berlin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Volksb%C3%BChne_Berlin

    Der ursprüngliche Zuschauerraum hatte drei Ränge mit 1968 Plätzen. In den 1960er Jahren wurde ihre Zahl auf die heutigen 800 verringert.

    Frank Castorf
    https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Castorf

    Klaus Wowereit
    https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Wowereit

    Tim Renner
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Renner#Berliner_Staatssekret%C3%A4r_f%C3%BCr_Kultur_(2014%E2%80%93

    Chris Dercon
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chris_Dercon#Intendant_der_Volksb%C3%BChne_Berlin

    Intendant der Volksbühne Berlin
    Berlins Regierender Bürgermeister und Kultursenator Michael Müller teilte Ende April 2015 mit, dass Chris Dercon ab 2017 die Nachfolge von Frank Castorf als Intendant der Volksbühne Berlin antreten werde. Die Entscheidung war von Kulturstaatssekretär Tim Renner vorbereitet worden.

    Viele Mitarbeiter der Volksbühne und der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, lehnten Dercon und seine Pläne für die Entwicklung des Hauses ab. Die Kritik lautete: Mit Dercon vollziehe sich eine Entwurzelung der Berliner Volksbühne und deren Internationalisierung. Dercon stehe für ein „austauschbares, für den globalen Festivalbetrieb produziertes Durchreisetheater“. Der globalisierte Kunstmarkt übernehme ein Stadttheater, das in der Welt ein starkes Profil besaß. Quasi alle namhaften Intendanten Berlins äußerten sich kritisch über den Wechsel.

    Mit Dercon zeichne sich nicht nur ein Intendanten-, sondern ein Systemwechsel ab. Die Volksbühne solle als Repertoire- und Ensembletheater aufgelöst werden, das Sprechtheater solle durch Performance und Tanz abgelöst werden. Stattdessen sollten ein Kuratorenmodell, eine Eventmarke, ein internationales Label installiert werden.

    Am 13. April 2018 wurde bekannt, dass Dercon und der Berliner Kultursenator Klaus Lederer sich auf eine sofortige Beendigung von Dercons Engagement an der Volksbühne verständigt haben. Die Entscheidung sei im gegenseitigen Einvernehmen getroffen worden, hieß es in einer Erklärung der Kulturverwaltung.

    Claus Peymann
    https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Peymann

    Antonin Artaud
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antonin_Artaud

    * 4. September 1896 in Marseille; † 4. März 1948 in Ivry-sur-Seine

    Pierre Carlet de Marivaux
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Carlet_de_Marivaux

    * 4. Februar 1688 in Paris; † 12. Februar 1763 ebenda

    Chaos
    https://en.wikipedia.org/wiki/Chaos_(cosmogony)

    #Berlin #Kultur #Politik #Theater #Geschichte
    #Kreuzberg #Hallesches_Ufer #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Lehniner_Platz #Mitte #Rosa_Luxemburg_Platz

  • « Neige » d’après Maxence Fermine

    Voici quelques nouvelles du front. La présentation du Livre et la représentation de « Laurenzaccio » au Théâtre Blanche de Castille, début mai, se sont très bien passées. Quentin Herlemont, qui faisait le Making Off sur « Phil » est venu filmer... https://www.philippepillavoine.com/leblog/2018/05/13/neige-dapres-maxence-fermine

    #philippe_pillavoine #pillavoine #blog #news #artiste_mime #laurenzaccio #spectacle #neige #festival #charlot #nogent #l_art_du_crime #france_2 #poissy #Quentin_Herlemont #Adeline_de_Preissac #mario_Gonzalez #Maxence_Fermine #Fermine

  • Das Montags-Abschieds-Bild - DaybyDay ISSN 1860-2967
    http://daybyday.press/article6255.html


    Die kleinen Händler geben auf, weil es sich nicht mehr lohnt und weil sie alt geworden sind. Da kommt auch nichts nach, denn heute geht nichts mehr ohne Ebay, Amazon oder große Handelsketten - oder?

    Die letzte Zigarette am Abend des letzten Geschäftstages...
    ... danach wird das Geschäft - in der Kaiser-Friedrich-Str. 17A in Berlin-Charlottenburg - für immer geschlossen.

    Mal sehen, was wir in den nächsten Jahren entdecken werden - vermutlich wird es nicht mehr genügen, einfach durch die Stadt zu streifen.

    Wie bei Nachclubs wird eine online-Community, oft wiederum bei großen Kommunikationsplattformen, den so genannten sozialen Netzwerken, sich untereinander über Einkaufsmöglichkeiten verständigen. Crowdfunding wird Projekte anschieben und der kleine Händler wird nicht mehr allein in Charlottenburg sein, sondern genauso in Haight-Ashbury, Saint-Gilles oder in der Josefstadt. Auf Reisen wird das vorab Georderte eingesammelt, solange es klein genug ist, um im Handgepäck-Rollkoffer Platz zu finden, Größeres wird zugstellt. Standardartikel kommen vom Chain-Store.

    #Berlin #Charlottenburg #Kaiser-Friedrich-Straße #Handel