• Puisque vous aimez les histoires de statue :-), celle de Joseph Bilé va être inaugurée à Berlin dans les tous prochains jours.

    Berlin’s Black Communist. Joseph Bilé, the Comintern, and the struggle for the rights of Black people par Robbie Atken

    https://www.rosalux.de/en/news/id/40552/berlins-black-communist


    Joseph Bilé („The Negro Worker“, July 1932, vol.2, no.7, p.28)

    On the 8th of December 1929 at Alexanderplatz in Berlin, the Sozialistischer Schülerbund (Union of Socialist School Pupils) staged an anti-nationalist and anti-colonial demonstration. This was part of the increasing anti-colonial events being organized and run by the political Left within Germany, under the direction of the Communist International (Comintern). The second speaker of the afternoon was Joseph Ekwe Bilé. Bilé, from Douala, Cameroon was enthusiastically greeted by his audience, which reports suggested included a further five Africans.[1] He proceeded to inform his listeners about the brutality of the German regime in the former colony of Cameroon as well as the abuse and mistreatment suffered by people of African heritage worldwide.

    The German authorities’ attention was soon brought to his propaganda activities. In light of a foreign policy which continued to cling on to hopes of one day regaining Germany’s former colonial possessions, Bilé’s opinions were unwelcome and led to a serious discussion about his deportation. For the President of the Deutsche Kolonialgesellschaft (German Colonial Society), former governor of Cameroon and colonial irredentist Theodor Seitz, Bilé’s political agitation was symptomatic of a pressing danger. Seitz argued: “I am convinced that under the current economic conditions the natives who still find themselves in Germany will fall completely under the spell of Communism.”[2] His suspicions were not entirely unfounded. Several weeks earlier Bilé and six Cameroonian contemporaries had formed the Comintern sponsored and radical anti-colonial group the Liga zur Verteidigung der Negerrasse (League for the Defence of the Negro Race, LzVN).[3]

    This essay focuses on the political career of Joseph Bilé in order to highlight aspects of the largely forgotten political activism of Africans who were living in Germany (particularly Berlin) in the late 1920s.[4] It examines the creation of the LzVN as well as several concrete examples of members’ political activities, including a remarkable theatre project staged by the group in 1930. These in turn highlight the presence of German-based Africans within wider transnational networks of anti-colonialism and anti-racism, often in connection with the Comintern, and transnational networks of Black Internationalism.❞ (...)

    #colonies_allemandes #anticolonialisme #communisme #antimpérialisme #Berlin #Black_studies #entre_deux_guerres

  • Kuraufenthalte von Kindern : Wir Verschickungskinder - taz.de
    https://taz.de/Kuraufenthalte-von-Kindern/!5818643

    Pendant l’époque de la guerre froide de 1950 à 1989 entre 8 et 12 millions enfants allemands ont participé au programme des « Verschickungen », des soi-disant colonies de vacances pour les enfants ayant besoin du bon air des montagnes et du bord de la mer. Dans presque toutes ces institutions les pratiques pédagogiques ressemblaient aux camps de concentration. Il y a eu un nombre de morts inconnu. En comparaison la pédagie noire post-nazie suivait un ensemble de règles plutôt sympatiques.

    Vu d’aujourd’hui on peut qualifier ces colonies comme programme pour briser l’estime de soi et inculquer le sentiment d’impuissance à la couche des non-fortunés de l’Allemagne de l’Ouest. Cet article décrit comment on a réussi à transformer durablement les réactions et sentiments des enfants victime du système carcéral à travers des humiliations et punitions corporelles.

    14.12.2021 von Sabine Seifert - Die Erinnerung kam vor zwei Jahren bei einer Chorfreizeit zurück. Gundula Oertel saß mit den anderen im Speisesaal der Unterkunft. Eine Mitsängerin erzählte, wie sie als Kind zur Kur war und dort gezwungen wurde aufzuessen. Egal was es gab. Wenn sie das Essen erbrach, musste sie so lange vor dem Teller sitzen bleiben, bis sie auch das Erbrochene gegessen hatte. Plötzlich war alles wieder da, sagt Oertel, die langen dunklen Tische im Speisesaal, der Teller, vor dem sie als Fünfjährige stundenlang allein hocken musste, der Geruch von Milchreis, von dem ihr bis heute schlecht wird.

    Ein Flashback, der blitzartig Licht auf etwas warf, das sich als Bild tief in ihr Innerstes eingebrannt hatte. „Ich hatte lange keine Worte dafür“, sagt Oertel, nur diese Bilder, eher Details von Bildern, die durch das Gespräch mit der Mitsängerin hochgekommen waren. Weiße, auf einem breiten grau gekleideten Rücken gekreuzte Schürzenbänder. Bunte Sandförmchen, die ihr weggenommen wurden und die sie als Einziges in Farbe erinnert – alles andere ist „eisgrau“. „Wie habe ich es bloß geschafft, diese Erlebnisse so lange wegzudrücken?“, fragt sich Oertel.

    Und wie soll man über etwas reden, woran man sich gar nicht richtig erinnert, das man am liebsten schnell wieder vergisst? Wie kommt man einer Erfahrung auf die Spur, die einen geprägt hat, ohne dass man sie genau benennen könnte? Eine Erfahrung, die mit Angst und Scham einhergeht, in nicht wenigen Fällen auch mit Traumatisierung. Trauma: Verschickungskind.

    Zwischen 8 und 12 Millionen Kinder sind in der Bundesrepublik von Anfang der 1950er bis Ende der 1980er Jahre zur Kur geschickt worden. Weil sie zu blass, zu dick, zu dünn waren, weil sie Asthma hatten, Tuberkulose oder Neurodermitis. In der Regel verbrachten sie sechs Wochen, getrennt von ihrer Familie, in Kinderkurheimen und Kliniken an der Nordsee oder in den Bergen. Statt gesund, wurden sie oft krank, krank gemacht. Weil an diesen Orten ein pädagogisches Regime herrschte, das sie schikanierte, misshandelte, ihre gesundheitliche Verfassung und ihre natürliche Schwäche ausnutzte. Ein Regime, das nicht das Kind und seine physische und psychische Gesundheit in den Mittelpunkt stellte, sondern mit dessen Konstitution und den Sorgen der Eltern Geld verdiente.

    Ich habe Gundula Oertel in den letzten Monaten bei ihrem Versuch der Aufarbeitung begleitet. Fragen, die sie sich stellt, stelle ich mir auch. Ich stelle sie mir aber erst, seitdem ich auf ihren Fall und auf das Phänomen der massenhaften Kinderverschickung aufmerksam gemacht wurde. Ihre Geschichte ist bei Weitem nicht die schrecklichste, sondern exemplarisch. Ich habe viele schreckliche Geschichten von ehemals als Kinder Verschickten kennengelernt.
    Nur zwei Erinnerungen

    Auch ich war ein Verschickungskind. Anders als Gundula Oertel fühle ich mich nicht traumatisiert. Zumindest bei unserer ersten Begegnung bin ich davon überzeugt. Ich habe nur zwei Erinnerungen an meinen Heimaufenthalt auf Borkum, die liegen wie Fotografien unter Glas. Sie haben mich mein Leben lang begleitet. Ich befinde mich auf der Fähre nach Borkum, mir ist schlecht, ich kotze, ich sitze auf dem Boden unter einem Tisch. Ich bin fünfeinhalb Jahre alt.

    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich meine Eltern in Köln zum Bahnhof gebracht oder dort wieder abgeholt haben. Ich kann mich nicht an den Speisesaal oder Essensgerüche auf Borkum erinnern. Ich kann mich nicht an die Namen der anderen Kinder oder an die Betreuerinnen erinnern. Ich kann mich aber erinnern, dass ich im Freien stand, die anderen Mädchen aufgereiht mir gegenüber, vor ihnen eine Nonne, die mir befahl, vor ihren Augen in einem Eimer mit kaltem Wasser mein Bettlaken auszuwaschen. Ich hatte nachts ins Bett gekackt. Die Szene habe ich gestochen scharf in Erinnerung.

    Nicht nur Bestrafung, sondern auch öffentliches Beschämen, Zurschaustellung gehören zum klassischen Instrumentarium der Schwarzen Pädagogik. Ich weiß inzwischen, dass es in den Heimen verboten war, nachts aufs Klo zu gehen. Oft waren die Schlafsäle abgeschlossen. Ich besitze vier Fotos aus unserem Familienalbum, die zeigen: Unsere Gruppe bestand aus Mädchen, es gab Betreuerinnen (vermutlich Praktikantinnen), Nonnen. Draußen Dünen, Frühjahr. Alle Mädchen tragen Jacken und die Haare kurz, reißen den Mund zum Lachen grotesk weit auf. Ich besonders. „Sabine auf Borkum 1963“ hat mein Vater notiert. Mehr habe ich nicht.

    Wie viele Verschickungskinder habe ich das Problem, dass die Eltern tot sind und nicht mehr befragt werden können. „Ich werfe es ihnen nicht vor“, sagt Gundula Oertel, „dass sie mich auf Kur geschickt haben. Aber wirklich in Ordnung war es nicht.“ Der Kinderarzt hatte unseren Müttern das Zauberwort „Reizklima“ eingeflüstert, gut für Bronchien, Haut und das Immunsystem. Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe, mit fünf ebenfalls an die Nordsee verschickt, beschreibt ihre Ankunft in einer kleinen Erzählung, die den Titel „Fieber 17“ trägt

    „Auf der Insel lernte ich im Handumdrehen alles, was fühlen muss, wer nicht hören kann: die Ohrfeige und den Morgenappell, wie man zum Frühstück eine Tasse Salzwasser leert, wie sich ein Vorschulkind nachts durch die Betten prügelt und am Morgen danach in der Strafecke steht; dass, wer schwimmen kann, nur langsamer umkommt; dass man weder ungestraft Geschichten erfindet, noch ungestraft bei der Wahrheit bleibt: den Betrug beim Diktat von Ansichtskarten, die zu Hause den Eindruck vermitteln sollten, ich sei hier auf Urlaub und auf dem glücklichen Weg der Genesung. In Wahrheit war ich längst auf dem Weg, erwachsen zu werden, wenn ich jeden Montag von Neuem einer der Wärterinnen diktieren sollte, was sie auch ohne mein Zutun geschrieben hätte: Mir geht es gut. Und wie geht es euch?“
    Prinzip der totalen Institution

    Viele Verschickungskinder berichten, dass sie gezwungen wurden, ihren Familien Postkarten mit positiven Nachrichten zu schicken. „Wir waren eingekerkert in einem System, das von außen nicht zu sehen war“, sagt Gundula Oertel. Das Prinzip der totalen Institution, nennt es die Sozialforschung, die den Begriff für Gefängnisse und Psychiatrien erfand, der aber auch auf Heime zutrifft, wie die So­zial­wissen­schaft­le­rin Birgit Behrensen sagt: von außen auferlegte Regeln, ein Ort der Isolation, Entmündigung und Ohnmacht.

    2019 brachte das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ einen Bericht über Verschickungskinder und -heime, der eine Lawine in Gang setzte. Im gleichen Jahr gründete sich die bundesweite Initiative Verschickungskinder, die inzwischen zahlreiche Landes- und Heimort-Gruppen hat. Auf der Webseite der Initiative können Betroffene Zeugnis ablegen von ihren Erfahrungen, über 5.000 Menschen haben bereits einen Fragebogen ausgefüllt.

    Oertel schloss sich in diesem Frühjahr einer Gruppe von Verschickungskindern an, die wie sie in St. Peter-Ording waren. Sie tauschten sich in Videokonferenzen aus. „Je mehr Details ich erfahre, je mehr Parallelen ich ziehen kann, desto mehr formt sich ein Bild.“ Im Juni 2021 trafen sie sich in St. Peter-Ording, spazierten gemeinsam zu den einstigen Heimorten. In welchem Heim sie untergebracht war, weiß Oertel nicht. „Ich fuhr dorthin mit der Vorstellung, vielleicht findet mein Körper das Heim.“ Sie fanden es nicht, sie und ihr Körper, zu dem sie seit Kindheitstagen ein gebrochenes Verhältnis hat.

    „Ich stehe im Leben“, sagt die heute 67-Jährige, die Biologie und Germanistik studiert hat, zum BUND als Campaignerin ging und sich später als Journalistin für Ernährungs- und Umweltthemen selbssttändig machte. „Ich habe kein verpfuschtes Leben. Aber die Beschäftigung mit diesem Thema fängt an, ein Licht auf Dinge zu werfen, die ich mir nie erklären konnte.“ Stereotype Albträume, Mobbing in der Schule, Vertrauensverlust in menschlichen Beziehungen. Eine Gesprächstherapie konnte „die Dämonen bändigen“, weg sind sie nicht. „Ich würde das gerne unterscheiden“, sagt Oertel. „Was sind meine persönlichen Macken, wie sie jeder hat, und was ist konkret auf die Kinderverschickung zurückzuführen?“

    Themen, die Oertel und ich bei unseren Treffen immer wieder diskutieren: Was gehört zur individuellen Veranlagung, was sind später erworbene psychische Schwierigkeiten? Wie unterscheidet sich Erinnerung von Trauma? Warum sage ich, ich fühle mich nicht traumatisiert, sie dagegen schon?

    Es reicht ein Blick auf die Seite der Initiative Verschickungskinder, um zu sehen, dieser Eingriff in kindliche Leben hat großes Leid zugefügt. Fast alle berichten von: Esszwang, nächtlichem Toilettenverbot, haarsträubenden hygienischen Zuständen, Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit, Kontaktverbot zur Familie, Einschüchterung, die zu Angst- und Schuldgefühlen führten: Haben mich meine Eltern verstoßen, sehe ich sie je wieder, was habe ich falsch gemacht? Eine Atmosphäre, in der „seelische Grausamkeit“ gedieh. Aber auch Fälle von Prügel, Eisduschen, Strafmaßnahmen wie nächtlichem Wegsperren in dunkle, kalte Kammern oder Dachböden, also physischem – aber auch sexuellem – Missbrauch sind bekannt.

    Viele Kinder haben geschwiegen, sind dort verstummt. Das Wort „Verstummung“ bringt bei mir etwas zum Klingen.

    Es gibt Menschen, die ihre Zeit im Kinderkurheim gut oder zumindest nicht brutal erinnern. Doch es reicht zu sehen, dass andere bis heute unter den Folgen leiden. Weit über tausend Heime hat es in der Bundesrepublik in der Hochzeit gegeben, etwa die Hälfte in privater Hand. An manchen Orten, auf Borkum zum Beispiel, waren es 30. Viel für eine kleine Insel.

    Anja Röhl nennt es eine „Kinderverschickungsindustrie“. Industrie, weil ein System dahinterstand, das ineinandergriff. Industrie, weil Millionen von Kindern betroffen waren. Und weil Menschen und Einrichtungen damit viel Geld verdient haben.

    Ich besuche Anja Röhl im Sommer in Fürstenwalde bei Berlin. Wir sitzen in ihrem Garten am Stadtrand, die Zucchini in ihrem Gemüsebeet gedeihen üppig, die eingefrorene Torte ist noch nicht ganz aufgetaut. Röhl, Jahrgang 1955, Tochter des gerade verstorbenen Publizisten Klaus Rainer Röhl und Stieftochter von Ulrike Meinhof, zweimal verschickt, hat im Frühjahr ihr erstes Buch zum Thema veröffentlicht, das Grundlagenforschung betreibt. Im Herbst wird das zweite Buch erscheinen, das Lebensgeschichten von Verschickungskindern protokolliert.
    Täglich Dutzende neue Mails von Betroffenen

    Die Sozial- und Heilpädagogin mit den langen grauen Haaren, die sie mit einem Band aus dem Gesicht fernhält, ist zur Aktivistin geworden. Sie war es auch, die die Initiative Verschickungskinder gegründet hat. Täglich treffen Dutzende neuer E-Mails von Betroffenen ein, die auf Antwort hoffen.

    Was ist Verschickung?

    „Das sind Institutionen, die sich Kindertagesstätte, Kinderheim, Kindererholungsheim, Kinderkurheim oder Kindersanatorium nannten. Allen gemeinsam ist, dass sie bis zu Sechs-Wochen-Kuren durchgeführt haben, mit Kleinkindern ab dem zweiten Lebensjahr, die allein dorthin verschickt wurden. Es war immer ein Arzt im Haus oder dem Haus angliedert. Es gab immer eine ärztliche Diagnose und sie wurde oftmals vom Gesundheitsamt verfügt.“ Die Kosten dafür trug die gesetzliche Krankenversicherung oder die Rentenversicherung, die zum Ausgleich Steuergelder bekamen. Die sogenannten Entsendestellen waren vertraglich an die Heime gebunden und verpflichtet, pro Jahr eine bestimmte Anzahl an Kindern aufzunehmen. Die Aufsicht über die Einrichtungen oblag normalerweise den Landesjugend­ämtern.

    Bei ihren Recherchen fiel Röhl jedoch auf, dass viele Kinderkurheime sehr darum bemüht waren, als „medizinisch-pflegerische Einrichtungen“ anerkannt zu werden, weil die Jugendämter dann nicht mehr zuständig für sie waren. Die lokalen Behörden schalteten sich selten ein – zumal die Kurkliniken ein wirtschaftlicher Faktor für die kleinen Nordseeinseln oder Luftkurorte darstellten. „In der Kinderheilkunde und Kinderkrankenpflege von damals muss sich etwas Unzeitgemäßes festgesetzt haben“, sagt Röhl, „abgekoppelt von der pädagogischen Entwicklung der Zeit. Etwas, das noch aus der Zeit des Nationalsozialismus und davor herrührte.“

    Auch die Nationalsozialisten praktizierten, solange es der Krieg zuließ, Kinderlandverschickung. Sie reaktivierten Erziehungsmethoden, die mit viel Gefühlskälte auf Drill und Leistung setzten und eine lange Tradition hatten. Protestantische Ethik, katholische Doppelmoral. Man denke nur an den Film von Michael Haneke „Das weiße Band“, der noch im deutschen Kaiserreich spielt.
    Niemand wurde zur Rechenschaft gezogen

    „Wir haben ganz viele Hinweise auf NS-ähnliche Nachinszenierungen“, stellt Röhl fest. „Manchen Kindern wurden am ersten Tag die Haare geschoren, woanders war es üblich, der ganzen Gruppe auf einmal die Mandeln herauszunehmen. Manchen wurde eine Nummer auf den Unterarm geschrieben, manche wurden die ganze Zeit mit einer Nummer angesprochen. Es ist gruselig.“

    Röhl will das Argument, in den 50er und 60er Jahren seien härtere Erziehungsmethoden gängig gewesen, nicht gelten lassen. „Das geht teilweise weit über schwarze Pädagogik hinaus.“ Sie sieht inhaltliche und personelle Kontinuitäten, die in die NS-Zeit zurückreichen und sich in den wenig kontrollierten und oft isolierten Kinderkurheimen eine Nische und einträgliche Existenz schufen.

    Die Ämter wurden oft erst aufmerksam, wenn jemand zu Tode kam. In acht Akten fand Röhl fünf ungeklärte Todesfälle. Sie wurden untersucht, aber niemand zur Rechenschaft gezogen. Die Diakonie Niedersachsen, die eine unabhängige Studie in Auftrag geben hat, hat in Obduktionsberichten zu Todesfällen in ihren Heimen Angaben zu einer möglichen „Erstickung durch Speisebreieinatmung“ gefunden. Die Staatsanwaltschaft, die diese Fälle untersucht hat, sah dennoch andere Gründe als todesursächlich an und schloss die Akten. So gesehen ist der Teller mit dem Milchreis, vor dem Gundula Oertel stundenlang sitzen musste, vielleicht doch nicht harmlos.

    Ich bin 1963 auf Borkum gewesen, ich vermute nach einer Hepatitis. Bis vor Kurzem wusste ich nicht, in welchem Heim. Ich beschließe, mit Gundula Oertel gemeinsam nach Borkum zu fahren, wo im November ein Kongress der Initiative Verschickungskinder stattfindet. Was erwartet sie vom Kongress? Zwei Punkte hat sie. Einen persönlichen: „Ich möchte gern wissen, wie frühkindliche Traumatisierung geschieht, welche Langzeitfolgen sie hat.“ Einen allgemeinen: „Welche Systematik steckt hinter der Kinderverschickung, und wie konnte es geschehen, dass die Würde von Kindern so eklatant verletzt wurde?“
    Ich stehe davor – und fühle nichts

    Etwa 80 ehemalige Verschickungskinder sind zum Kongress gekommen, alle mit einer individuellen Geschichte. Es gibt Lesungen, wissenschaftlichen Input, Arbeitsgruppen. Silke Ottersberg, eine der Koordinatorinnen, hilft mir anhand meiner Fotos, das Heim zu identifizieren, in das ich als kleines Mädchen verschickt wurde. Es ist das Kinderkurheim Sancta Maria, das heute eine Mutter-Kind-Klinik ist. Ich stehe davor – und fühle nichts.

    Autorin Anja Röhl auf Borkum Foto: Andreas Behr/dpa

    Ich bin erstaunt, dass die Klinik unmittelbar an ein Wohngebiet angrenzt. Ich hatte mir die Lage isolierter vorgestellt. In der Borkumer Kulturinsel, wo der Kongress auf Einladung des Bürgermeisters stattfinden kann, gibt es eine kleine Ausstellung im Foyer, die Informationen zu den einzelnen Heimen zusammengetragen hat. Zu Sancta Maria hat jemand ein Aktenzeichen notiert. 1953 sind dort zwei Mädchen verstorben.

    Aber wo fängt man mit der Suche an, wenn einem beim Kongress in Bezug auf den eigenen Aufenthaltsort keiner weiterhelfen kann? Gundula Oertel, von Berlin aus nach St. Peter-Ording verschickt, hat bei der Berliner AOK nachgefragt – keine Antwort. Ich hake nach – keine Antwort. Könnten Akten zur Kinderverschickung im Landesarchiv Berlin gelandet sein? Oertel hat einen Platz im Lesesaal beantragt. Sechs Wochen Wartezeit derzeit, nur zehn Akten auf einmal. Vieles ist noch nicht digitalisiert. Sie beginnt mit den Jahren ab 1945.

    Oertel stößt auf ein Schreiben von 1949 an alle Berliner Schulen, in dem darum gebeten wird, „erholungsbedürftige Kinder“ zu entsenden. Sie findet die Kostenaufstellung für ein vom Hilfswerk Berlin betriebenes Heim in St. Peter-Ording, 1949. Sie stellt fest, dass zigtausende Kinder aus Westberlin zur Erholung ausgeflogen worden sind. „Alles lose Fäden“, sagt sie. Oertel hat erneut Archiveinsicht beantragt, der Archivleiter eine lange Fundliste geschickt. Mut hat man ihr dort dennoch nicht gemacht.

    Anders als Gundula Oertel weiß ich, in welchem Heim ich war. Geleitet wird es noch immer von den Franziskanerinnen vom Heiligen Märtyrer Georg zu Thuine im Emsland, Niedersachsen. Schwester Maria Cordis Reiker ist Generaloberin und telefonisch zu erreichen. Sie wirkt ernsthaft bekümmert und mauert doch. Der Orden habe eine Dokumentation bei einer unabhängigen Historikerin in Auftrag gegeben, nachdem sich einzelne Verschickungskinder gemeldet hätten. Sie soll Anfang 2022 erscheinen, mehr will sie vorab nicht sagen.

    Ob sie Kenntnis von den 1953 in Sancta Maria gestorbenen Mädchen hat?, frage ich mich und beschließe, der Sache selbst nachzugehen. Bei der Suche im Archivinformationssystem stoße ich auf kurze Inhaltsangaben der Archivare: „Personalsachen; Bericht und Zeitungsausschnitt zum Tod der 12-jährigen Margret aus Ochtrup und der 14-jährigen Carola aus Dortmund beim Baden (1953); Druckschrift: Flyer mit Fotos des Heimes und des Heimlebens; Grundriss; Postkarte; Beschwerdebrief einer Mutter über Gewalt an ihren Söhnen 1970; darauf basierend ein Zeitungsausschnitt zu einer gewalttätigen und die Post zensierenden Ordensschwester im Heim 1970.“

    Allein diese Notizen belegen, dass zwischen 1953 und 1970 im Kinderkurheim Sancta Maria Vernachlässigung und Repression dazu gehörten. Zumal es Berichte aus anderen Heimen darüber gibt, dass Kinder, die nicht schwimmen konnten, zum Baden im Meer gezwungen wurden.

    Ab Anfang der 80er Jahre änderte sich die Gesetzgebung, Heime mussten zumachen, weil Diagnosen nicht mehr so leichtfertig erteilt wurden. Ihre Leitungen schrieben Bettelbriefe an Kommunen, Träger, Ämter, ihnen bitte Kinder zu überweisen, sagt Röhl. Die verbliebenen Heime haben sich in Mutter-Kind-Kurkliniken verwandelt. In der Inselbahn von Borkum-Hafen nach Borkum-Ort sitzt uns eine Mutter mit ihrer Tochter gegenüber. Das Mädchen ist fröhlich, ihr Koffer eine Sensation: ein Londoner Bus, auf dem sie wie auf einem Bobbycar fahren kann. Ab dem Moment, als die Mütter mit ihren Kindern zur Kur fuhren, änderte sich die Atmosphäre in den Kurheimen. Plötzlich waren da Angehörige, die aufpassten, Ärger machen konnten.

    Bei dem Kongress auf Borkum sehe ich Tränen fließen. Ich lerne Menschen kennen, die eine Traumatherapie machen, aber auch andere. Jörn, der manisch-depressiv ist und sein Leben lang falsch therapiert worden ist. Friedhelm, der ein Bild mitbringt, das er vor Kurzem von seinem Jahrzehnte zurückliegenden Aufenthalt in Sancta Maria gemalt hat: schwarze gesichtslose Gestalten, der Nonnenhabit, säumen den Weg zum Strand, den wir Kinder in Zweierreihen marschieren mussten. Regina, die weggesperrt wurde und der man zu Hause nicht geglaubt hat. Stefan, den seine Eltern nicht wiedererkannten. Silke, die mit dem Gehstock der „Tante“ verprügelt wurde.

    Gundula Oertel reichte es irgendwann nicht mehr, ihrer persönlichen Geschichte hinterher zu recherchieren, auch wenn sie damit noch lange nicht abgeschlossen hat. Sie engagiert sich jetzt in der Berliner Aktivengruppe der Initiative Verschickungskinder, wo es um Strukturen, Sichtbarkeit, die politische Ebene geht. Im Zug sagt sie: „Alle sind wir von der Verschickung betroffen, aber unterschiedlich intensiv. Doch jetzt verschiedene Betroffenheiten gegeneinander aufzurechnen, führt nur dazu, die schwerwiegenden Fälle wie Einzelfälle erscheinen zu lassen. Was uns alle eint, ist doch, dass wir dem Risiko ausgesetzt waren.“

    Marie Luise Schreiter, Psychologin und Neurowissenschaftlerin an der Uni Tübingen, beim Kongress live zugeschaltet, unterscheidet zwischen dem plötzlichen „Schocktrauma“ und dem „Entwicklungstrauma“, das sich über einen längeren Zeitraum in der Kindheit bildet. Bei Kindern sei das Gehirn noch sehr formbar, und traumatische Erlebnisse könnten sowohl die Entwicklung kognitiver als auch die emotionaler Verarbeitungsprozesse im Gehirn beeinträchtigen. Normalerweise stehen diese Prozesse in sensibler Balance, aber wenn das junge Gehirn in emo­tio­na­len Stress gerät, werden Botenstoffe ausgeschüttet, die zu langfristigen Veränderungen führen können. Zu Angstzuständen, Blockaden, Konzentrationsproblemen oder Depressionen. Jeder kennt es: Kein klares Denken ist mehr möglich, die Emo­tio­nen bestimmen das Verhalten, oder es herrscht Schreckensstarre. Werden die zugrunde liegenden traumatischen Erlebnisse später getriggert, kann dies das Gehirn in den gleichen physiologischen Zustand versetzen wie damals. Das Gehirn vermag dies nicht zu kontrollieren. Es muss lernen zu differenzieren.

    In einer speziellen Therapie können Menschen lernen, die physiologischen Signale unter Kontrolle zu bringen. Die herkömmlichen Therapieformen seien dafür allerdings teils unzureichend oder ihre Konzepte veraltet, sagt die Tübinger Neurowissenschaftlerin eine Woche später am Telefon. Schreiters Abteilung wird den Fragebogen der Initiative auswerten, den das Berliner Nexus Institut in Zusammenarbeit mit Anja Röhl konzipiert hat. Von den 5.000 Mitmachenden haben sich 2.500 zu weiteren Untersuchungen bereit erklärt.

    Schreiter begrüßt, dass der Koali­tions­vertrag der neuen Regierung auch Bürgerforschung gezielt zu fördern verspricht. Bei der Bürgerforschung – auch Citizen Science genannt – nehmen Betroffene die Forschung selbst in die Hand, indem sie, unterstützt von wissenschaftlichen Einrichtungen, selber Daten sammeln und ihre eigene Expertise einbringen. Dies war auch eine wesentliche Forderung der Initiative, verschiedene Institute haben bereits mit Forschungsvorhaben angedockt, eine Studie zu Medikamentenmissbrauch ist in Arbeit.

    Ich frage Marie Luise Schreiter: Haben wir nicht alle unser Trauma? Wird der Begriff zu verschwenderisch benutzt?

    „Als Faustregel gilt“, sagt sie, „wenn Leidensdruck da ist, der durch hochemotionale Erinnerungen entstanden ist, kann man von Traumatisierung sprechen. Diese können, müssen aber nicht in der Kindheit oder durch ein einziges Erlebnis ausgelöst worden sein.“

    „Natürlich ist es so“, sagt Anja Röhl, „dass wir alle mit bestimmten Traumamischungen leben lernen müssen. Die Kinderverschickung ist dabei manchmal eine ungute Grundierung im Leben, weil sie schon sehr früh erfolgt ist.“

    Entscheidend ist, sagt eine befreundete Psychologin, dass sich Erlebnisse zu einer traumatischen Erfahrung verdichten, wenn sie nicht mitgeteilt werden können, wenn man damit allein bleibt. Weil Eltern ihren Kindern nicht glaubten oder Kinder sich ihren Eltern nicht anvertrauten.

    Ich bin mir sicher, dass ich mit meinen Eltern nicht über das eingekackte Bettlaken gesprochen habe. Nicht über die Scham, öffentlich vorgeführt worden zu sein. Fällt es mir deswegen schwer, für mich einzutreten, vor anderen zu sprechen?

    „Meine Erinnerung ist körperlos“, sagt Gundula Oertel. „Ich habe nur den Gefühlsgehalt der Bilder, an die ich mich erinnere, im Kopf. Ich war dis­tan­ziert, vielleicht sogar sediert.“ Anders als Erinnerungen haben Traumata kein Narrativ. Sie ändern, sie verformen sich nicht.
    Bleischwer irgendwo am Grund unserer Seele

    Sie bleiben bleischwer irgendwo am Grund unserer Seele liegen. „Es ist ein schwarzes Loch“, sagt ein Kongressteilnehmer. „Das verunsichert, weil man nicht weiß: Welche Programmierung habe ich damals bekommen, die ich nicht kenne?“

    Der Kongress beschließt eine Resolution, die auf die Webseite der Initiative wandert. Gundula Oertel versucht, eine Formulierung einzubringen, die mehr auf das Politische, die Gemeinsamkeiten aller Verschickungskinder hinweist. „Spätestens, sobald Entschädigung gefordert wird, erweist sich die Verengung auf individuelle Schicksale als schwieriges Terrain.“

    In Berlin verabredet sie sich mit dem 72-jährigen Historiker Karl Pecha­tscheck und anderen ihrer Ortsgruppe zum Videogespräch. Pechatscheck hat ein internes Papier verfasst, Oertel hat es aufgegriffen und weitergeschrieben. Dem Historiker liegt daran, die Kinderrechte allgemein in den Fokus zu stellen, nach vorne und nicht zurück zu blicken. Oertel hingegen will den eigentlichen Skandal aufarbeiten, der hinter dem System Kinderlandverschickung stand.

    Auf Landesebene hat sich etwas getan. In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein hat es Anhörungen im Landtag gegeben. Baden-Württemberg hat einen runden Tisch eingerichtet, Nordrhein-Westfalen hat am 30. November einen solchen beschlossen.
    In zweieinhalb Jahren nur ein Gespräch

    Auf Bundesebene geht es langsamer. Dort fand zwischen der Initiative und den zuständigen Ministerien in zweieinhalb Jahren nur ein Gespräch statt. Die angekündigte Fortsetzung des „Fachaustauschs“ sei „bislang nicht möglich gewesen“, schreibt ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums auf Anfrage der taz, „da sich die Bundesregierung im Sommer intensiv den gesundheitlichen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona gewidmet hat und derzeit die Regierungsneubildung ansteht“. Immerhin wollte der SPD-Bundesparteitag am vergangenen Wochenende über einen Antrag zur Aufarbeitung der Kinderverschickung abstimmen.

    Die Initiative hat einen Forschungsverein gegründet, Vorsitzende ist Anja Röhl. „Wir streben kollektive Wiedergutmachung an“, sagt sie, „in Form von Beratungsstellen und Unterstützungsangeboten bei der Heimort-Recherche und Bürgerforschung. Wir brauchen runde Tische, individuelle Entschädigungen sind nicht unser vordringlichstes Thema. Wer will 12 Millionen entschädigen? Wir wollen einen Skandal aufklären!“

    Auch Gundula Oertel erwartet kein Geld, sondern wünscht sich tatkräftige Unterstützung auf allen Ebenen. „Menschen haben keinen Wert, sie haben Würde“, sagt sie, ein Zitat von Immanuel Kant.

    Und Kinder haben Rechte. Auch diejenigen, die mal Kinder waren. Und das Kind, das ich mal war, sagt mir, dass ich vielleicht mit einer anderen Trauma­mischung zu tun habe, als ich bisher dachte.

    #Allemagen #enfance #nazis #pédagogie #colonie_de_vacances

  • #Canada : Des femmes atikamekw qui allèguent avoir été stérilisées contre leur gré se tournent vers les tribunaux
    https://www.ledevoir.com/societe/648630/des-femmes-atikamekw-qui-alleguent-avoir-ete-sterilisees-contre-leur-gre-s

    Deux femmes atikamekw de Manawan affirment avoir été stérilisées contre leur gré au centre hospitalier de Lanaudière, à Joliette. Elles viennent de déposer une demande à la Cour supérieure pour exercer une action collective contre le CISSS de Lanaudière et deux de ses anciens médecins au nom de toutes les femmes atikamekw qui auraient subi de telles interventions sans avoir donné leur consentement libre et éclairé, et ce, depuis 1971.


    Photo : Martin Bureau Agence France-Presse Les demanderesses affirment que les défendeurs ont violé « leurs obligations déontologiques et civiles d’informer et d’obtenir le consentement libre et éclairé » de leurs patientes avant de pratiquer une intervention chirurgicale.

    « Parmi les pratiques discriminatoires graves qui ont cours au CISSS de Lanaudière, il existe un phénomène répandu de stérilisation subie par les femmes atikamekw sans leur consentement ou sans que ce consentement ne soit libre et éclairé. C’est notamment le cas des deux demanderesses », écrivent les avocats du cabinet Dionne Schulze, qui ont déposé la demande d’autorisation d’exercer une action collective à la Cour supérieure du Québec le 27 octobre dernier.

    Le CISSS de Lanaudière et les médecins visés ont indiqué dans des documents de cour déposés le 11 novembre avoir l’intention de contester.

    Unetelle et Madame X, qui sont nommées dans le document sous ces faux noms pour préserver leur vie privée, sont toutes deux originaires de Manawan, une petite communauté d’environ 3000 habitants située à 180 kilomètres de Joliette.

    Le 17 décembre 2004, Unetelle a été admise à l’hôpital de Joliette pour son cinquième accouchement, prévu par césarienne. « À aucun moment avant l’intervention, Unetelle n’a eu d’échange avec la Dre [Yvonne Brindusa] Vasilie ou tout autre membre du personnel soignant au sujet d’une intervention chirurgicale stérilisante », écrivent les avocats.

    « Malgré l’absence de toute connaissance de la procédure envisagée et encore moins du consentement de Unetelle à cette intervention, la défenderesse Dre Vasilie a procédé à l’installation de clips de Filshie lors de la césarienne. »

    La médecin n’aurait assuré aucun suivi par la suite et n’aurait rien dit à la patiente au sujet de la stérilisation. Ce n’est qu’un an plus tard, alors qu’elle croyait être de nouveau enceinte, qu’elle aurait appris qu’elle avait subi une stérilisation. « Elle était sous le choc et ne comprenait pas pourquoi on avait procédé à cette intervention », précisent les avocats.

    Pressions du médecin
    Madame X, elle, était suivie par le docteur Richard Monday, qui a depuis pris sa retraite, selon le document de cour. Selon la demanderesse, le médecin était « méchant avec elle, son ton était menaçant et il faisait souvent des remarques racistes ou désobligeantes envers les Autochtones ».

    Les avocats donnent plusieurs exemples de propos dégradants qui auraient été tenus : « Tu es encore enceinte », « C’est le temps de te faire une ligature », « Tu as trop d’enfants », « Tu ne dois pas avoir de maison et tu dois être sur le “BS” », « vous, les Autochtones, vous avez tous des problèmes d’alcool ».

    Selon la demanderesse, le médecin a insisté pour qu’elle subisse une opération stérilisante dès sa troisième grossesse. Après son cinquième accouchement, en 1993, à l’âge de 27 ans, elle aurait « cédé aux pressions » du médecin, qui lui « aurait laissé croire […] que cette opération était nécessaire compte tenu de sa situation médicale ou socio-économique ».

    Les avocats prétendent que le médecin a procédé à une ligature des trompes sans que la principale intéressée ait donné son consentement libre et éclairé.

    Pour les deux femmes, la stérilisation a entraîné des effets néfastes majeurs dont certains subsistent encore à ce jour : dérèglements hormonaux, incompréhension, culpabilité, sentiment d’humiliation, colère, peur et perte d’identité à titre de femme atikamekw. Aujourd’hui, elles sont toutes deux familles d’accueil pour des enfants de la communauté.

    Les histoires d’Unetelle et de Madame X décrites dans les procédures ressemblent à celle de Marie, une femme algonquine de Pikogan qui a confié au Devoir https://www.ledevoir.com/societe/600935/autochtones-et-soins-de-sante-une-femme-algonquine-et-crie-denonce-une-ste en mai avoir été stérilisée contre son gré dans des circonstances similaires à l’hôpital d’Amos. L’émission Enquête https://ici.radio-canada.ca/recit-numerique/2945/sterilisations-non-consenties-quebec-canada-racisee-autochtone a également publié un reportage récemment qui faisait état d’une dizaine de cas de femmes autochtones stérilisées contre leur gré au Québec.

    Négligence du CISSS ?
    Les demanderesses affirment que les défendeurs ont violé « leurs obligations déontologiques et civiles d’informer et d’obtenir le consentement libre et éclairé » de leurs patientes avant de pratiquer une intervention chirurgicale, d’autant plus que celle-ci était « non essentielle et non urgente ».

    Selon les demanderesses, le CISSS de Lanaudière « connaissait ou devait connaître l’existence d’une pratique répandue de stérilisation non consentie des femmes atikamekw au sein de son établissement », raison pour laquelle l’établissement est également visé par la requête.

    Elles soutiennent que le CISSS de Lanaudière aurait permis, « par ses actions ou par sa négligence », que des « actes fautifs » soient commis « en toute impunité » par les équipes médicales, ce qui engage « sa responsabilité civile directe ».

    Les deux femmes ont longtemps eu peur de dénoncer les actes qu’elles auraient subis, notamment en raison du « contexte colonial et de la crainte qu’elles éprouvent plus spécifiquement à l’endroit des médecins et du personnel travaillant au CISSS de Lanaudière », un phénomène qui a été documenté notamment dans le rapport de la commission Viens et pendant les audiences de la coroner sur le décès de Joyce Echaquan.

    « Le courage de [Joyce] Echaquan a permis aux membres du groupe de trouver la force de dénoncer les actes fautifs subis au CISSS de Lanaudière », précisent les avocats.

    Le CISSS de Lanaudière a décliné la demande d’entrevue du Devoir. « En suivi de votre demande, nous n’accorderons pas d’entrevue ni de commentaire à formuler à ce moment-ci, considérant que le dossier suit son cours au niveau judiciaire », a répondu par courriel la directrice des relations publiques de l’établissement, Pascale Lamy.

    Les docteurs Monday et Vasilie n’ont pas répondu aux demandes d’entrevue du Devoir. Les allégations des procédures judiciaires n’ont toujours pas été prouvées, et les défendeurs n’ont pas encore eu l’occasion de faire valoir leur point de vue devant le tribunal.

    #Femmes #Peuples_autochtones #nations_premières #colonies #stérilisation #médecins #docteurs #eugénisme #racisme #discrimination #autochtones

  • Covid-19 : le CHU de Martinique renonce à imposer le pass sanitaire à son personnel _ latribune.fr - Eric Benhamou
    https://www.latribune.fr/economie/france/covid-19-le-chu-de-martinique-renonce-a-obliger-le-pass-sanitaire-a-son-pe

    Selon nos informations, le CHU de Martinique a décidé de ne plus exiger aux personnels hospitaliers le pass sanitaire pour entrer dans leur service. Le centre hospitalier était soumis à une vive contestation d’une partie des personnels sur les obligations sanitaires qui s’imposent pourtant partout en France.


    Les anti "pass sanitaire" en Martinique ont finalement remporté leur bras-de-fer avec la direction du centre hospitalier. Dans un note interne diffusée aujourd’hui que La Tribune s’est procurée, le directeur général du CHU, Benjamin Garel, accepte que "tous les personnels hospitaliers pourront entrer dans leur service quelle que soit leur situation au regard du pass sanitaire". Les agents qui n’ont pas de pass sanitaire sont cependant "invités à réaliser un test de dépistage". A leurs frais ?
    La note ne le précise pas. "Des contrôles seront organisés et les agents éventuellement concernés seront invités à se rendre à la DRH", ajoute la note.

    Trouver une solution négociée
    Par ailleurs, conclut la note, "une démarche de médiation devra être entreprise pour permettre une mise en place d’une solution négociée".

    Depuis la mise en place du pass sanitaire, obligatoire depuis le 11 octobre pour les visiteurs et les salariés, des personnels manifestaient régulièrement leur opposition devant l’entrée du CHU, un mouvement très largement soutenu par les syndicats hospitaliers. Depuis le 14 octobre, les organisations syndicales étaient d’ailleurs assignées en référé par la direction du CHU pour « l’obstruction dans la mise en place d’une obligation légale » et « une atteinte grave portée à la santé et à la sécurité du personnel et des usagers ».

    « Nous avons assisté dans les constats d’huissier à des menaces, à des intimidations, à des injures, à des pressions de toute sorte qui empêchent la continuité du service public de santé et d’assurer la sécurité », a déclaré à l’AFP l’avocate du CHU, Pascale Berté.

    Taux d’indice trois fois supérieur
    Finalement, la pression aura été trop forte pour la direction du CHU. Le ministère de la santé n’a pas encore réagi. En attendant, alors que les mesures de confinement sont allégées, le pass sanitaire sera obligatoire pour les salariés des établissements recevant du public sauf... donc pour le CHU de Martinique !

    " La situation en Martinique s’est améliorée mais elle reste préoccupante parce qu’on a encore plusieurs dizaines de cas positifs à la covid-19 tous les jours ", a déclaré à l’AFP le préfet de Martinique Stanislas Cazelles. Le taux d’incidence s’élevait vendredi à 155 cas pour 100.000 habitants, soit le triple de celui observé dans l’Hexagone.
    #colonies #Martinique #manifestations #grèves #crise_sanitaire #soignantes #soignants #sante #santé #coronavirus #sars-cov-2 #variant #covid #pandémie #vaccins #santé_publique

  • Maroc-Espagne : le bras de fer sur le Sahara occidental se joue à Ceuta
    https://www.rfi.fr/fr/afrique/20210521-maroc-espagne-le-bras-de-fer-sur-le-sahara-occidental-se-joue-%C3%A0-ce

    Cette crise migratoire a pour origine une brouille diplomatique entre le Maroc et l’Espagne, autour d’un tout autre territoire : le #Sahara_occidental, revendiqué par les autorités de Rabat. La position marocaine s’est durcie depuis fin 2020 sur ce dossier en souffrance depuis des décennies, faute de référendum d’autodétermination pour les Sahraouis.

    Les tensions euro-marocaines ne sont pas près de s’éteindre, avec, fin juin-début juillet, une décision de la Cour de justice de l’Union européenne (CJUE) sur l’accord de pêche qui pourrait être défavorable au Maroc.

    La Royal Navy basée en face doit être sur ses gardes. le rocher de Gibraltar (#colonie_confetti de la couronne) ne s’en laisse pas compter sur la pêche. Pour les migrant.es le royaume à voté le brexit.
    https://seenthis.net/messages/914782
    Sahara occidental. Chantage marocain à l’immigration pour faire plier l’Espagne.
    https://orientxxi.info/magazine/sahara-occidental-chantage-marocain-a-l-immigration-pour-faire-plier-l-e

    Rabat voudrait que les pays européens suivent l’exemple des États-Unis, qui ont reconnu la souveraineté marocaine sur cette ancienne #colonie_espagnole qu’est le Sahara occidental. Pour cela tous les moyens sont bons, y compris laisser filer l’émigration clandestine vers les Canaries espagnoles. D’autant qu’en Espagne, l’opinion est plutôt favorable au Front Polisario.

    Entre quota de poissons ou d’humains, l’important est la qualité du filet.

    #Maroc #Espagne #Ceuta #émigration

  • 25.03.2021: Ohrfeigen zum Mittagsschlaf (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/399330.literatur-ohrfeigen-zum-mittagsschlaf.html

    25.03.2021, von Jürgen Heiser - Wie Anja Röhls »Das Elend der Verschickungskinder« mein eigenes verschüttetes Trauma ans Licht holte

    Es ist eine Binsenweisheit, dass Veränderungen nur durchsetzt, wer selbst quälende gesellschaftliche Verhältnisse erleidet. Sind die Betroffenen jedoch Kinder, kann es dauern. Oft können sie selbst erst als Erwachsene aktiv werden, wenn sie gelernt haben, wie das geht: Sich wehren, Widerstand leisten. Brennend aktuelles Beispiel ist das hundertausendfache Elend der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch kriminelle Täter der Amtskirchen und die Duldung und Vertuschung durch ihre Oberen.

    Das »Elend der Verschickungskinder« in der BRD, von dem jetzt das gleichnamige Buch von Anja Röhl berichtet, war lange Zeit als individualisiertes Leiden verschüttet. Viel zu lange, wie auch der Autor dieser Buchbesprechung bestätigen kann, der selbst im Alter von neun Jahren »Erholungskind« war, wie das im Rheinland der 1960er Jahre hieß. Der Vater, Straßenbahnfahrer bei der Düsseldorfer Rheinbahn, war glücklich, seinen Jüngsten über das Sozialprogramm seiner Firma sechs Wochen ins Allgäu schicken zu können. »Damit unser Kleiner endlich mal essen lernt und zunimmt«, hofften die Eltern. Doch nach der sechswöchigen »Erholung« fiel ihnen am Bahnhof ein schluchzendes Kind in die Arme.

    Was war nur passiert mit ihrem Kind in der Obhut der katholischen Schwestern des »Kinderkurheims Maria Theresia« in Kaufbeuren? Entsetzt erfuhren die Eltern, dass dort Essensentzug als Strafe verhängt wurde und tagtäglich ein zweistündiger Bettzwang zur Mittagszeit mit Ohrfeigen durchgesetzt wurde. Normale kindliche Regungen der Neun- bis Zwölfjährigen empfanden die Schwestern als »ungezogenes Benehmen« und ahndeten es oft mit urplötzlichen Züchtigungen. Angst war das Alltagsbrot unter der Obhut dieser sadistischen Truppe von Gottes Gnaden.

    Was die Kinder nach Hause schrieben, wurde zensiert. »Du willst doch auch, dass Mama und Papa nur Schönes zu lesen bekommen, oder?« Also wurde die Ansichtskarte unter Aufsicht neu geschrieben. Reiner Psychoterror. Für viele Kinder waren die Trennung von der Familie und das Ausgeliefertsein in fremder Umgebung der erste wirkliche Schock ihres Lebens.

    Von solchen Vorkommnissen berichtet die Sonderpädagogin und Journalistin Anja Röhl in ihrem Buch zu Hauf. Das Leiden betraf, so die Autorin, »mindestens acht bis zwölf Millionen Kinder«, die »in den 1950er bis 1990er Jahren Erholungs- und Kuraufenthalte in Kinderheimen und Kinderheilstätten« der BRD verbrachten. Seit Röhl, die selbst »Verschickungskind« war, das Problem in die Öffentlichkeit brachte, fassten viele Menschen Mut und trugen »Tausende von Erinnerungen« an »ein ganzes System von Gewalt und Erniedrigung« zusammen, wie es im Buch heißt.

    Die Autorin schildert, wie die »Verschickungskinder« erst erkennen mussten, dass sie nicht allein waren. So wie es auch dem Verfasser erging, dem die Buchbesprechung unverhofft zum Selbstzeugnis wurde. Da schrieb plötzlich das Kind aus dem Rheinland mit, das hoffte, zur »Erholung« im Allgäu auch endlich in so ein »tolles Ferienlager« zu reisen, wie es ihm seine beneidenswerten DDR-Freunde von ihren Pionier- und FDJ-Ferienlagern erzählten, wenn er jährlich einige Wochen bei der Familie seiner Mutter nahe Karl-Marx-Stadt verbrachte. Der Traum vom Abenteuer im Ferienlager verwandelte sich jedoch in den Alptraum eines Straflagers.

    So zeigte sich dem Rezensenten, dass dieses Buch ein Glück für alle ist, die noch ähnliche verschüttete Erfahrungen ans Licht zu holen haben. Röhls Grundlagenwerk steht für den Beginn einer Auseinandersetzung mit einem verschwiegenen Stück Elend der Kinder der Westrepublik. Es analysiert anhand der Betroffenenberichte den bislang von der Wissenschaft ignorierten Forschungsgegenstand, geht bis in die »Kinderheilkunde« des Nazifaschismus zurück und belegt, dass sich in den BRD-Kinderkurheimen das Unheil der »strafenden Pädagogik« der »NS-Schwesternschaft« fortsetzte. Es untersucht auch das lukra­tive Geschäftsmodell »Kinderkuren«. Aber es macht vor allem Mut, weil es davon zeugt, wie die früheren »Verschickungskinder« das individuelle Unglück heute in ein kollektives Erkenntnisprojekt verwandeln, um sich von diesem Trauma zu befreien.

    Anja Röhl: Das Elend der Verschickungskinder. Psychosozial-Verlag, Gießen 2021, 305 Seiten, 29,90 Euro

    Verein Aufarbeitung und Erforschung von Kinderverschickung e. V.: https://verschickungsheime.de/wissenschaft-und-forschung

    #Allemagne #pédagogie #nazis #colonies_de_vacances

  • « Guerres culturelles » : les #sciences_sociales sont prises pour cibles du #Brésil à la #Pologne

    En Amérique du Sud ou en Europe, les universitaires qui travaillent dans des champs attaqués par les conservateurs, comme les #études_de_genre, se retrouvent en première ligne. Parmi eux, la Brésilienne #Marcia_Tiburi, exilée en France, qui juge, malgré tout, nécessaire « de construire une #culture_du_dialogue avec les différences ».

    Comment parler à un fasciste ? C’est le titre, surprenant à première vue, qu’a donné l’universitaire brésilienne Marcia Tiburi à l’un de ses nombreux ouvrages. Un titre bien optimiste puisque de #dialogue, il n’en a pas été question : à partir de la publication de ce livre en 2015, elle a été la cible d’une campagne de #dénigrement et de #violences menée par l’#extrême_droite.

    Cette artiste, universitaire, féministe, engagée en politique avec le Parti des travailleurs (PT) – et qui avait dénoncé le coup d’État contre Dilma Roussef en 2016 – a même dû quitter son pays en 2018, juste avant l’arrivée au pouvoir du funeste Jair #Bolsonaro.

    C’est qu’elle s’était lancée, quelques semaines avant, dans la campagne pour le poste de gouverneure de Rio de Janeiro, « avec l’espoir que tout allait changer ». « J’ai conduit un véhicule blindé pendant la campagne, mais quand le PT a perdu, il n’y avait plus moyen de continuer dans le pays, car il n’y avait plus d’espoir. »

    Elle a été harcelée à l’université, a subi des #accusations calomnieuses. « En 2018, j’ai été victime d’une #embuscade_médiatique dans une station de radio où je donnais une interview. Un groupe fasciste appelé #MBL [#Mouvement_Brésil_libre], financé par des hommes d’affaires nationaux et internationaux, a envahi l’espace où je donnais une interview avec des téléphones connectés pour filmer ma réaction. Je suis partie, mais le lendemain, une campagne de #diffamation, avec de fausses nouvelles, des vidéos et affiches numériques a été lancée contre moi et se poursuit jusqu’à aujourd’hui », explique-t-elle.

    Elle vit désormais en France. Elle a été accueillie par l’université Paris VIII et a obtenu une bourse dans le cadre du programme #Pause (#Programme_national_d’accueil_en_urgence_des_scientifiques_en_exil), après un passage par les États-Unis dans une institution protégeant les écrivains persécutés.

    Le Brésil peut être vu comme un laboratoire de malheur, la vitrine des dégâts que la #politique_de_haine mise en œuvre aujourd’hui par l’extrême droite et relayée par la puissance des réseaux sociaux et des médias de masse peut causer à l’un des piliers de la démocratie, la #liberté_académique (lire ici son analyse publiée par l’Iris).

    De l’expérience de Marcia Tiburi, on retient aussi que dans ces « #guerres_culturelles », les universitaires se retrouvent en première ligne. En particulier ceux qui, comme elle, travaillent dans les sciences sociales et dans des champs pris pour cibles par les conservateurs, en particulier les études de genre.

    « Il s’agit d’une #offensive_néolibérale, juge-t-elle. Le cas du Brésil montre clairement que le #fascisme a été déployé comme une #technologie_politique au service du #néolibéralisme. Bolsonaro n’est qu’un épouvantail dans la #plantation_coloniale (malheureusement, mon pays a encore toutes les caractéristiques d’une #colonie), son but et son rôle sont de maintenir les gens hypnotisés et effrayés. »

    À des milliers de kilomètres du Brésil (où le gouvernement coupe dans les fonds destinés à la philosophie pour les réorienter vers les sciences dures jugées plus « utiles »), le continent européen n’est pas épargné. En #Pologne, en #Hongrie ou en #Italie, des chercheuses et des chercheurs sont victimes de cette offensive contre la liberté académique de la part de pouvoirs qui cherchent à imposer leur vision des sciences.

    À #Vérone, petite ville italienne célèbre pour la pièce de Shakespeare Roméo et Juliette, #Massimo_Prearo, qui travaille sur la #sociologie politique du genre et de la #sexualité, s’est retrouvé dans une tempête médiatique et politique pour avoir voulu organiser en 2018 une journée d’études intitulée « Demandeurs d’asile, orientation sexuelle et identité de genre ».

    La Ligue du Nord de Matteo Salvini venait d’accéder au pouvoir dans un gouvernement de coalition avec le Mouvement Cinq Étoiles. « Il y a eu une réaction très forte de la droite et de l’extrême droite qui s’opposaient à ce que ce sujet soit abordé à l’université, nous accusant d’utiliser des arguments idéologiques et non universitaires, et de vouloir imposer la dictature des études de genre et des questions #LGBT », explique Massimo Prearo.

    Plus inquiétant encore, à l’époque, le président de l’université avait cédé à cette pression en décidant de suspendre le colloque, au motif qu’il existait des risques pour les participants. Finalement, la mobilisation, qui s’est traduite par des manifestations et une pétition internationale, a payé : le président est revenu sur sa décision.

    Depuis 2013, les études de genre sont en Italie dans le viseur du camp conservateur. Si cette année-là est un tournant, c’est que trois projets de loi présentés par le gouvernement de centre-gauche sont alors débattus au Parlement : un légalisant le mariage entre personnes de même sexe, un contre l’homophobie et un dernier ouvrant la voie au financement des études de genre à l’école.

    Tous trois déclenchent d’intenses débats dans la société italienne, qui mettent au premier plan les chercheurs dont ces sujets sont la spécialité.

    « En raison de la traduction politique du travail que nous effectuions depuis des années, nous avons été accusés par ceux qui s’opposaient à ces projets de loi de les avoir promus. Nous avons également été accusés de profiter de l’argent public pour promouvoir des lois qui divisent la société », témoigne Massimo Prearo.

    Bref, les concepts circulent, mais lorsqu’ils quittent l’espace académique pour la sphère publique, les chercheurs sont pris à partie et finissent par trinquer. On leur reproche de manquer d’#objectivité ou de verser dans l’#idéologie – l’idéologie étant le discours de l’autre lorsqu’il s’agit de le disqualifier. Avant les études de genre, ce sont les #études_féministes qui avaient dû subir ce type d’attaques dans les années 1990, explique Massimo Prearo.

    « Pas d’autre moyen que de construire une culture du dialogue avec les différences »

    Plus au nord, en Pologne, les études de genre ou les droits des LGBT+ sont également ciblés par le gouvernement du parti Droit et justice (PiS), qui cherche non seulement à imposer sa vision de l’histoire mais aussi, plus largement, à dicter ses vues sur les sciences sociales, au nom d’un #intégrisme_catholique. Comme l’explique un universitaire polonais qui a requis l’anonymat de peur des représailles, la chose s’est faite en deux temps : le pouvoir polonais a commencé par fusionner le ministère de l’éducation et celui des sciences et de l’enseignement supérieur.

    Puis, sous l’égide de ce super-ministère, un nouveau système d’évaluation scientifique des universitaires a été mis en place, reposant sur un système à points. Dans la liste des publications auxquelles seraient attribués des points, ont subitement surgi « plus de 70 nouvelles revues catholiques qui ne répondent pas aux normes des #revues universitaires » et auxquelles sont accordés « plus de points que de nombreuses autres revues réellement universitaires ». « Puisque nous vivons et travaillons dans le système “publier ou périr”, et que nous sommes évalués sur la base des points obtenus par les publications, la conclusion est évidente. Sur la base de cette évaluation, nous pouvons/ne pouvons pas être licenciés ou nous pouvons/ne pouvons pas être promus au rang de docteur ou de professeur. »

    Un « #agenda_catholique_fondamentaliste » est donc à l’ordre du jour, sous la houlette du super-ministre Przemysław #Czarnek. « Il a initié les changements dans les programmes et les livres scolaires, en effaçant les figures et les événements historiques qui ne correspondent pas à la “politique historique” promue par le ministère de la justice (c’est-à-dire en effaçant ou en diminuant le rôle de #Lech_Walesa dans le processus de rupture du système communiste en Pologne) », explique ce chercheur.

    Par ailleurs, les « #créationnistes », qui croient que leur Dieu est à l’origine de l’univers, ont porte ouverte et l’#éducation_sexuelle est interdite dans les écoles. Pour couronner le tout, à l’université, une nouvelle discipline scientifique a été introduite : la #science_de_la_famille !

    Pour ce chercheur polonais, l’objectif est tout simplement de « détruire ou de discréditer l’#élite_universitaire, les #intellectuels, qui représentent le groupe d’opposition le plus dangereux ».

    Alors que faire ? Dans son ouvrage de 2015 (Comment parler avec un fasciste ?, paru aux éditions Record en portugais, trois ans plus tard, en espagnol chez Akal, et qui paraîtra en anglais cet été), extrêmement stimulant pour ceux qui tentent de se débarrasser du spleen qui nous assaille, Marcia Tiburi plaide pour une #politique_de_l’amour face aux campagnes de #haine, relayées par les #réseaux_sociaux.

    Prenant pour cible le fascisme qui revient, recyclé par un néolibéralisme aux abois, elle espère l’avènement d’un dialogue véritable, à l’opposé des débats de confrontation qui ont essaimé sur les écrans de médias hystérisés ; un dialogue véritable qui nous permette d’écouter l’autre, car, dit-elle, « le dialogue est une aventure dans l’inconnu ».

    « De la possibilité de perforer le blindage fasciste au moyen du dialogue dépend notre survie comme citoyen », explique-t-elle. Il est aussi beaucoup question, dans son ouvrage, des réseaux sociaux et des médias tels que Fox News qui se nourrissent du ressentiment et en ont fait un fonds de commerce.

    Alors, quelle n’a pas été sa stupeur lorsque Marcia Tiburi a vu dans son pays d’accueil les attaques menées contre l’université par des ministres français, celui de l’éducation nationale Jean-Michel #Blanquer et celle des universités Frédérique #Vidal. « J’ai vraiment #peur, dit-elle, parce que la France, où je suis accueillie et envers laquelle j’éprouve la plus profonde gratitude et le plus grand respect pour le monde universitaire, ne peut pas être victime de ce genre de #mystification et de #populisme. J’ai perçu [les attaques de Blanquer et Vidal] comme un manque total de #respect, une #violence_symbolique et un #abus_épistémologique contre les professeurs et toute la communauté académique. »

    Pour #Eric_Fassin, professeur à l’université Paris VIII au département de science politique et à celui des études de genre, même s’il faut se garder de généraliser en rapprochant des situations qui présentent des niveaux de gravité différents, « il n’y a plus d’un coté les pays où l’on est protégé et d’un autre côté ceux où l’on serait exposé ». Pointant « l’#anti-intellectualisme des régimes néolibéraux », il estime qu’« on n’est plus sûr de qui est à l’abri et pour combien de temps ». « C’est relativement nouveau », souligne-t-il, en jugeant indispensable « une #internationalisation_de_la_solidarité ».

    Depuis 2015, Marcia Tiburi a écrit trois autres essais sur le Brésil, dont Ridicule politique (2017) et Le Délire du pouvoir (2019). On l’interroge sur l’ironie de son titre Comment parler avec un fasciste ?, au vu de sa situation actuelle. « L’échec nous appartient à tous, répond-elle. Mais je ne vois pas d’autre moyen que de construire une culture du dialogue avec les différences. C’est la façon de soutenir les droits fondamentaux. »

    Dans un laboratoire, on mène toutes sortes d’expériences. Certaines réussissent, d’autres non. Dans celui du Brésil, il faut espérer que Jair Bolsonaro échoue. Et que Marcia Tiburi réussisse.

    https://www.mediapart.fr/journal/international/130321/guerres-culturelles-les-sciences-sociales-sont-prises-pour-cibles-du-bresi
    #université #solidarité

    ping @isskein @karine4

  • Covid-19 : « L’idée du “passeport sanitaire” n’est pas nouvelle, mais au XIXe siècle, son but était tout autre »
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2021/02/12/covid-19-l-idee-du-passeport-sanitaire-n-est-pas-nouvelle-mais-au-xixe-siecl

    Tribune. Alors que les gouvernements s’efforcent d’acquérir des vaccins contre le Covid-19 et de lancer des campagnes de vaccination en pleine incertitude mondiale, une nouvelle idée semble faire son chemin : le passeport vaccinal ou immunitaire. Ces « passeports Covid », nous dit-on, pourraient faciliter les voyages et le commerce, et certifieraient qu’une personne aurait reçu un vaccin ou aurait été infectée (en prouvant, par exemple, la présence d’anticorps contre le nouveau virus). Cette idée n’est pas nouvelle. Elle découle du « passeport sanitaire », une invention française du XIXe siècle (et pas sans controverses) mais dont le but était tout autre. Le détenteur du passeport sanitaire était considéré « immunisé » au sens médiéval du terme (du latin immunis) c’est-à-dire « exempt » de symptômes et ce, jusqu’à preuve du contraire. En outre, l’inoculation ne figurait pas sur ce document dont l’usage était plutôt de permettre aux autorités de détecter des cas suspects ou déclarés, et par conséquent d’éteindre toute menace épidémique aux portes de la France.
    Le 18 juin 1890, et afin d’empêcher la propagation en France du choléra qui sévissait en Espagne, le ministère de l’intérieur publia une circulaire demandant aux préfets de délivrer aux voyageurs un « passeport sanitaire » ainsi qu’une « carte d’avis » adressée au maire concerné. Le mécanisme consistait à faire examiner chaque voyageur par un médecin, puis à signaler aux autorités locales que la personne avait été « reconnue saine » mais qu’elle devait rester « sous surveillance médicale » pendant la période d’incubation. Ce passeport sanitaire venait s’ajouter au « passeport politique », une autre invention française conçue au XVe siècle initialement pour faire « passer » les marchandises et rapidement étendue aux personnes. C’est durant la conférence sanitaire internationale de 1893 à Dresde, qu’Adrien Proust, professeur d’hygiène à la faculté de médecine de Paris, médecin chef à l’Hôtel-Dieu et père du romancier Marcel Proust, suggère de généraliser cette procédure à l’échelle internationale. L’Empire austro-hongrois avait convoqué la conférence à Dresde dans un contexte d’épidémies de choléra qui se répandaient plus rapidement en Europe avec l’arrivée du bateau à vapeur. Il était donc impératif de standardiser les règlements internationaux de quarantaine contre la propagation de ces nouveaux fléaux.
    Pour Adrien Proust, toute épidémie se contrôle d’abord aux frontières. Il voyait dans le passeport sanitaire une version plus ciblée de la quarantaine et l’équivalent de l’« observation » au lazaret. Le passeport sanitaire était donc un moyen de tracer les personnes considérées asymptomatiques et de les isoler au cas où elles devenaient symptomatiques, l’objectif étant d’éviter l’apparition de « foyers » d’infections. Cette procédure permettait « d’agir vite et efficacement » avant qu’il ne soit trop tard. En revanche, l’inoculation préventive n’était possible que pour la peste, et n’était recommandée que pour les personnes les plus exposées (telles que le personnel qui désinfectait les navires). De plus, Adrien Proust considérait que l’inoculation était moins efficace qu’une « surveillance sanitaire » stricte pour plusieurs raisons. Tout d’abord, le sérum antipesteux n’était pas obligatoire ; en outre, il ne protégeait pas les personnes infectées mais asymptomatiques, et enfin, il n’induisait qu’une immunité de courte durée.
    Toutefois, le passeport sanitaire n’était pas sans détracteurs. Non seulement la délégation britannique ne signa pas l’accord conclu lors de la conférence de Dresde, mais l’idée d’un passeport sanitaire fut rejetée. Selon la prestigieuse revue médicale britannique, le Lancet, ces passeports sanitaires auraient été « inutiles » car ils pouvaient être falsifiés et inefficaces, dans la mesure où ils requéraient une infrastructure humaine démesurée par rapport à leur rendement sanitaire. Le Lancet concluait : « Nous pouvons être certains qu’aucun document de ce type ne sera jamais exigé des personnes arrivant dans ce pays ou dans certains des pays les plus avancés du continent. »Comment expliquer ce rejet ? Adrien Proust reproche l’approche « libérale » britannique qui – quoique contraignante sur son propre sol – était opposée à toute mesure susceptible de compromettre le commerce international. Pour le médecin chef de l’Hôtel-Dieu, le système britannique n’était pas à imiter. Si le « bill of health », l’équivalent de la « patente de santé », couramment utilisé par les marins depuis au moins le XVIIe siècle, était plus facile à administrer, il était moins efficace d’un point de vue sanitaire. De plus, le laisser-faire sanitaire dans les colonies anglaises était préjudiciable. Il avait entraîné en 1896 la diffusion de la peste vers l’Inde qui avait tué des milliers de personnes. On peut en dire autant de l’apparition du choléra en Egypte en 1883, 1805 et 1902, où les autorités coloniales britanniques n’avaient pas mis en place des mesures sanitaires adéquates.

    #Covid-19#migrant#migration#france#grandebretagne#histoire#passeportsanitaire#frontiere#epidemie#cholera#peste#colonie#economie

  • Des #livres sur l’émigration de travail italienne.

    Livres citées dans le livre « Cacciateli ! Quando i migranti eravamo noi » de #Concetto Vecchio :

    James Schwarzenbach, un editore colto e raffinato di Zurigo, rampollo di una delle famiglie industriali più ricche della Svizzera, cugino della scrittrice Anne Marie Schwarzenbach, a metà degli anni sessanta entra a sorpresa in Parlamento a Berna, unico deputato del partito di estrema destra Nationale Aktion, e come suo primo atto promuove un referendum per espellere dalla Svizzera trecentoquarantamila stranieri, perlopiù italiani. È l’inizio di una campagna di odio contro gli emigrati italiani che dura anni e che sfocerà nel referendum del 7 giugno 1970, quando #Schwarzenbach, solo contro tutti (giornali, establishment, Confindustria sono schierati su posizioni opposte), perderà la sua sfida solitaria per un pelo. Com’è stato possibile? Cosa ci dice del presente questa storia dimenticata? E come si spiega il successo della propaganda xenofoba, posto che la Svizzera avrà dal 1962 al 1974 un tasso di disoccupazione inesistente e sono stati proprio i lavoratori italiani, i Gastarbeiter richiamati in massa dal boom economico, a proiettare il paese in un benessere che non ha eguali nel mondo? Eppure Schwarzenbach, a capo del primo partito antistranieri d’Europa, con toni e parole d’ordine che sembrano usciti dall’odierna retorica populista, fa presa su vasti strati della popolazione spaesata dalla modernizzazione, dalle trasformazioni economiche e sociali e dal ’68. Schwarzenbach fiuta le insicurezze identitarie e le esaspera. “Svizzeri svegliatevi! Prima gli svizzeri!” sono i suoi slogan, mentre compaiono le inserzioni “Non si affitta a cani e italiani”.

    https://www.lafeltrinelli.it/libri/concetto-vecchio/cacciateli/9788807111525?productId=9788807111525

    #migrations #émigrants #travailleurs_étrangers #Suisse #histoire

    • Per cercare lavoro. Donne e uomini dell’emigrazione italiana in Svizzera

      Negli anni della guerra fredda, più di seicentomila immigrati vennero schedati e sorvegliati dalla polizia segreta svizzera. Una larga maggioranza di quegli immigrati, sospettati di attività sovversive, era composta da lavoratrici e lavoratori italiani che avevano scelto la Svizzera come terra promessa. Nella Confederazione elvetica, infatti, gli emigrati italiani furono un importante segmento sociale che per molto tempo coincise con il proletariato locale. Si unirono in associazioni a sfondo politico come le #Colonie_libere, a sfondo religioso come le #Missioni_cattoliche, ma fecero anche parte di semplici realtà aggregative, sportive, per il tempo libero, spesso organizzate su base regionale. Gli italiani diventarono presto uno dei principali problemi politici e temi di dibattito del paese, generando forti tensioni sociali dalle quali scaturirono formazioni xenofobe come l’Azione nazionale contro l’inforestierimento. Il libro intende raccontare questa storia dalle mille sfumature attraverso un ampio uso di fonti orali e di scritture di gente comune, tra cui scambi epistolari e testimonianze scolastiche dei figli di italiani, e attraverso numerosi materiali selezionati da archivi privati e pubblici. In particolare, le fonti orali consentono, da un lato, di restituire la complessità di un fenomeno migratorio prodotto al crocevia di tanti diversi vissuti e percorsi e, dall’altro, di non perdere mai il punto di vista degli stessi emigrati, per comprendere meglio le loro esperienze e le sfide quotidiane che hanno dovuto affrontare.

      https://www.donzelli.it/libro/9788868437893

    • Violences policières, racisme : « Un puissant déni validé chaque jour par les politiques »

      Dans notre émission « À l’air libre », retour sur la vidéo de violences policières dans le XVIIe arrondissement, avec le journaliste #David_Perrotin, l’universitaire #Mame-Fatou_Niang et l’ancien footballeur #Lilian_Thuram.

      Au sommaire :

      ➡️ Un homme a été tabassé pendant vingt minutes samedi par des policiers dans le XVIIe arrondissement de Paris. Les images sont insoutenables. La victime s’appelle Michel, il est producteur et il est noir. Il affirme que pendant son passage à tabac, les policiers l’ont traité de sale nègre. Ces images ont été révélées par le média Loopsider et le journaliste David Perrotin, qui est avec nous ce soir.

      ➡️ Nous revenons également sur cette affaire avec Mame-Fatou Niang, professeure associée à l’université Carnegie-Mellon à Pittsburgh (Pennsylvanie), où elle enseigne la littérature française et francophone. Et avec Lilian Thuram, l’ancien joueur de football qui vient de faire paraître La Pensée blanche (éditions Philippe Rey).

      ➡️ Dialogue également avec une actrice et réalisatrice engagée, Aïssa Maïga, rencontrée mercredi 25 novembre.

      https://www.youtube.com/watch?v=ZkBSiSbqtwM&feature=emb_logo

      https://www.mediapart.fr/journal/france/261120/violences-policieres-racisme-un-puissant-deni-valide-chaque-jour-par-les-p

  • L’Essai

    Avec L’Essai, Debon signe un histoire complète qui, entre fiction et réalité, met en scène l’histoire vraie d’une communauté anarchiste.

    Dans son nouveau one shot, #Nicolas_Debon s’inspire de l’histoire vraie d’une communauté anarchiste installée dans les Ardennes en 1903. Fonctionnant sur le principe de liberté et sur les préceptes libertaires, la communauté de L’Essai illustre à merveille l’espoir d’un modèle de société différent et exempt de toute autorité, dans une France plongée dans la misère. Un récit historique poignant sur un épisode méconnu de notre histoire et mis en images par un auteur au talent hors du commun.

    Une aventure documentaire, un récit inspiré d’une histoire vraie, mais aussi une bande dessinée servie par un graphisme original avec des couleurs directes parfaitement appropriées aux décors majestueux.

    https://www.dargaud.com/bd/lessaiempty

    #BD #livre

    #utopie #Aiglemont #Ardennes #liberté #anarchisme #ferme #hitsoire #France #communisme #éducaation #Le_Cubilot #communisme_expérimental #colonie_libertaire #Fortuné_Henry #milieux_libérés #imprimerie

  • Dessins et desseins de la France coloniale
    https://orientxxi.info/lu-vu-entendu/dessins-et-desseins-de-la-france-coloniale,4246


    https://orientxxi.info/IMG/arton4246.jpg?1603986748

    Dessins et desseins de la France coloniale

    À l’heure où les « caricatures de Mahomet » refont surface, incarnant pour certains contempteurs de l’islam la quintessence de la liberté d’expression et de l’esprit critique à la française ; où réapparait un Pascal Bruckner offensif, auteur en 1983 du Sanglot de l’homme blanc, Alain Ruscio et Marcel Dorigny (dans son introduction) nous livrent avec Quand les civilisateurs croquaient les indigènes un véritable abrégé d’histoire coloniale illustrée.

    #colonialisme #colonies

  • #Pikpa... la mort annoncée d’une #utopie

    Ce n’est pas un lundi ordinaire en Grèce. Alors que tous les médias sont braqués sur l’annonce des peines encourues par les membres de l’Aube Dorée, PIKPA, le dernier #camp_ouvert pour l’accueil des migrants ferme ses portes, forcé par le gouvernement. Et ses quelques cent résidents du moment seront envoyés à Moria, ou à ce qu’il en reste. Pourquoi Pikpa dérange tant ?

    Le taxi me dépose sur la route côtière à mi-chemin entre Mytilène et l’aéroport, en face d’un hôtel désaffecté. J’avance sur un petit chemin qui s’enfonce dans la forêt de pin et suis rapidement devant le portail de Pikpa. Nous sommes fin juin 2014 et il fait déjà bien chaud à Lesvos. Je cherche #Efi_Latsoudi, l’une des responsables de Pikpa qu’on m’a recommandé de voir à Athènes. Quelqu’un me montre une femme d’une quarantaine d’années du doigt, mais il me faudra presque une heure avant de pouvoir lui parler, tellement elle est sollicitée. Adultes, enfants, volontaires, migrants, tout le monde à quelque chose à lui demander et Efi réponde patiemment à toutes les questions. Je lui explique mon projet de film pour lequel je fais des repérages et elle me pose des questions. A peine a-t-elle appris que je suis iranienne qu’elle me demande si je veux bien aller parler à O. un jeune iranien, qu’elle a réussi à sauver de l’enfer de #Moria. Parce qu’il s’agit de ça. Chaque migrant accueilli à Pikpa est un de moins dans l’enfer de Moria. O. est tellement traumatisé qu’il se méfie de tout, au point même de refuser de parler le persan. C’est un jeune homme grand et fin, avec une étrange allure : mi barbu, mi rasé, mi brun, mi blond, au regard vif et fuyant. Tout en lui est un cri pour affirmer sa différence. Il m’a fallu du temps avant de gagner sa confiance et basculer peu à peu de l’anglais vers le persan. A Pikpa, on avait réussi à lui offrir des cours d’Anglais, de dessin et un suivi psychologique. C’était le premier d’une longue liste de migrants, fragiles et remarquables, que j’ai rencontré à Pikpa à mesure de mes visites.

    La fois d’après, quelques mois plus tard, lorsque je franchis le portail, je trouve tout le monde en larmes. La raison : l’émoi d’une femme syrienne dont le fils de vingt ans alors à Damas, devait être opéré d’urgence, mais bloquée par manque de fonds. Pendant quelques heures, on a remué ciel et terre pour trouver les quelques centaines d’euros manquant et les envoyer par Western Union. Je me souviendrai toujours du visage d’Efi, du traducteur palestinien et des autres membres du bureau de Pikpa qui ayant reçu la nouvelle de la réussite de l’opération, éclatent de nouveau en larmes. Ça n’est jamais fini, disent-ils, jamais... Et c’est vrai. Les malheurs des migrants qui arrivent chaque jour semble ne jamais tarir.

    Une autre fois, ce sera un jeune afghan mutique qui retient mon attention. Il a l’air différent des autres résidents de Pikpa, semble appartenir à un autre espace-temps. J’engage la conversation et j’apprends qu’il vit à Paris depuis dix ans a déjà obtenu l’asile politique en France, mais qu’il reste à Pikpa le temps que le résultat de son test ADN arrive. Lequel prouverait son lien de parenté avec son jeune frère, noyé pendant la traversée. Je dois ramener son corps en Afghanistan, pour que ma mère puisse accepter sa mort.

    L’un des derniers miraculés de Pikpa : A. un petit afghan de cinq ans, ayant arrêté de parler après les traumatismes subis pendant la traversée, puis à Moria. Lorsque je rencontre sa mère en août 2020, ils sont à Moria depuis un mois et le petit ne communique qu’en produisant des sons inintelligibles. Je les revois mi-septembre, quand je retourne à Mytilène après l’incendie de Moria. Le petit a commencé une thérapie depuis peu et prononce déjà quelques mots en me montrant fièrement le sac à dos que tous les enfants de Pikpa ont reçu pour la rentrée des classes.

    Les petites cabanes en bois, les murs des bâtiments communs couverts de peinture d’enfant et les petits maraîchers cultivés par les réfugiés, le terrain de jeu des enfants entouré de pins, le lieu aspire un tel calme qu’on a juste envie d’y rester.

    Combien de personnes y ont retrouvé le sommeil et le calme perdus à Moria ou sur les routes sinueuses d’une migration hasardeuse vers l’Europe ?

    Ancienne #colonie_de_vacances pour enfants handicapés transformée en lieu d’accueil destinés aux migrants fragiles, Pikpa fonctionne avec des dons privés et l’aide des volontaires. Pikpa a accueilli, malgré sa petite taille, plus de 30000 personnes depuis sa création.

    La date de fermeture annoncée par le ministre grec de l’asile et de l’immigration, M. Mitarakis : fixée au 30 octobre initialement, a été avancée au 15, puis au 12 octobre. C’est donc aujourd’hui que Pikpa fermera ses portes et ses habitants seront renvoyés à Moria.

    Étrangement, c’est aussi le jour tant attendu de l’annonce des verdicts du procès de l’Aube Dorée sur laquelle tous les médias grecs sont braqués pour des raisons évidentes.

    Les résidents de Pikpa ont déjà ramassé le peu de bien qu’ils possèdent depuis vendredi. Les adultes tentent de garder leur calme mais les enfants ne peuvent pas cacher leur désespoir. K. une femme afghane, mère de deux enfants, me dit que son fils de neuf ans Omid (prénom qui signifie espoir en persan) lui a dit hier, plutôt mourir que de retourner à Moria.

    Au-delà du sort des résidents de Pikpa, pour qui le retour potentiel à Moria représente le cauchemar absolu, reste à savoir si c’est l’existence même d’un lieu d’accueil utopique des migrants, alors qu’on en manque si cruellement, n’est pas ce qui dérange le plus le gouvernement grec.

    Sauvons la dignité des migrants, sauvons Pikpa !

    #SAVEDIGNITY #SAVEPIKPA

    PS. Deux jours de sursis ont été accordés à Pikpa qui prend fin demain. L’équipe se bat comme elle peut. A suivre...

    https://blogs.mediapart.fr/moineau-persan/blog/121020/pikpa-la-mort-annoncee-dune-utopie
    #réfugiés #asile #migrations #camps #Grèce #accueil #Lesbos

    • Grèce : les autorités évacuent le PIKPA, centre pour réfugiés vulnérables à Lesbos

      Les autorités grecques ont commencé jeudi 29 octobre à évacuer le PIKPA, qui a accueilli plus de 30 000 réfugiés vulnérables depuis 2012. Les ONG s’inquiètent de la décision du gouvernement conservateur de regrouper tous les migrants dans une même structure semi-fermée aux conditions de vie difficiles.

      Le PIKPA était un « havre de paix » à Lesbos, dans un environnement de plus en plus hostile aux demandeurs d’asile. Située à 7 km de la capitale de l’île, cette ancienne colonie de vacances transformée en centre d’accueil pour les réfugiés les plus vulnérables en 2012 avait depuis reçu plus de 30 000 réfugiés, des femmes seules, des enfants, des personnes à mobilité réduite, des personnes LGBT et des mineurs non-accompagnés.

      Début octobre, les autorités grecques ont déclaré vouloir fermer ce centre pour satisfaire la municipalité de Mytilène et les associations d’hôteliers et de résidents en colère qui ne veulent plus accueillir de réfugiés sur l’île. Jeudi matin, l’opération d’évacuation a démarré de manière inattendue avec le déploiement de deux véhicules de police et d’un camion de l’armée pour transporter les plus de 70 demandeurs d’asile (dont 21 mineurs non-accompagnés) du PIKPA vers le camp municipal de Karatepe, à une dizaine de kilomètres, près du port de Mytilène.

      Dans une vidéo partagée sur les réseaux sociaux, la fondatrice du centre, Efi Latsoudi, s’est indignée de l’opération d’évacuation qui n’est « ni décente ni humaine » : « Nous avons demandé aux autorités un peu de temps pour informer les gens, dont de nombreux enfants, qui vivent ici depuis des mois ou des années. Mais ils ont débarqué avec la police et l’armée ». Stephan Oberreit, chef de mission de MSF en Grèce, a dénoncé aussi une « décision absurde » : « La priorité du gouvernement devrait être de mettre en sécurité les personnes les plus vulnérables. C’est tristement ironique que 74 personnes vulnérables reçoivent l’ordre de quitter PIKPA, lieu sûr et digne, alors que des enfants atteints de maladies chroniques restent dans l’horrible Moria 2.0 », le surnom donné au nouveau camp.
      Durcissement de la politique d’accueil des réfugiés

      « PIKPA est un domaine public qui depuis des années était squatté et qui fonctionnait sans aucun contrôle », a déclaré le ministère des Migrations pour justifier sa décision.

      Après les incendies, début septembre, qui ont détruit le camp surpeuplé et insalubre de Moria, les autorités grecques ne sont pas revenues sur leur projet de créer des centres fermés pour les réfugiés et d’accélérer les retours de personnes déboutées de l’asile. Le durcissement de la politique d’accueil des réfugiés s’est poursuivi avec l’annonce du recrutement de nouveaux gardes-frontières, la signature d’un accord de retours volontaires avec l’Afghanistan et le lancement d’une enquête contre des ONG dénonçant les refoulements de migrants vers la Turquie.

      Au mois de septembre, un nouveau camp a été construit en quelques jours pour remplacer le camp de Moria, mais déjà début octobre, les premières pluies ont inondé les tentes, tandis que les sanitaires et les douches restent insuffisants pour la population de près de 8000 personnes. Le Haut-Commissariat aux Réfugiés de l’ONU (HCR) a averti dès le début du mois de la nécessité d’« améliorer les conditions de vie » dans le camp en vue de l’hiver et des pluies : des « travaux d’évacuation des eaux » sont nécessaires et de « meilleures solutions d’hébergement pour les familles et les personnes vulnérables » doivent être trouvées.

      https://www.courrierdesbalkans.fr/Grece-les-autorites-evacuent-le-PIKPA-centre-pour-refugies-vulner
      #évacuation

    • À Lesbos, le camp emblématique de Pikpa pour migrants vulnérables contraint de fermer ses portes

      Les autorités grecques ont commencé à évacuer vendredi le camp auto-géré par des bénévoles « Lesvos Solidarity-Pikpa » où vivaient des dizaines de personnes vulnérables, en majorité des femmes et des enfants. La gérante du camp dénonce une action « inhumaine ».
      C’était un havre de paix et de stabilité sur une île devenue célèbre pour les conditions de vie déplorables des demandeurs d’asile. Le camp auto-géré « Lesvos Solidarity-Pikpa » a commencé à être évacué tôt dans la matinée, vendredi 30 octobre. Pour justifier leur action, les autorités ont dénoncé l’occupation illégale des lieux.

      « Le terrain est public et a été occupé ces dernières années par l’ONG qui fonctionne sans aucun contrôle », selon un communiqué du ministère des Migrations publié jeudi. Ce dernier a demandé aux bénévoles de « coopérer ».
      https://twitter.com/teammareliberum/status/1322088994944000000
      Un cordon policier a été formé autour du camp alors que les 74 personnes qui y étaient hébergées doivent été transférées dans un camp municipal près du port de Mytilène, chef-lieu de Lesbos.

      Pour les bénévoles qui avaient créé en 2012 ce camp et pour Efi Latsoudi, la gérante du lieu, ce démantèlement est une « action inhumaine ».

      « Nous n’avons pas été informés (...) nous avons demandé aux autorités un peu de temps pour informer les gens dont de nombreux enfants qui vivent ici depuis des mois ou des années », a déploré cette figure emblématique de l’aide humanitaire à Lesbos dans une vidéo publiée sur la page facebook de l’ONG.

      Vendredi matin, l’évacuation des résidents du camp se déroulait sans que la presse, des interprètes ou l’équipe psycho-sociale du camp ne soient autorisés à entrer en contact avec les migrants, ont rapporté plusieurs associations et des journalistes sur les réseaux sociaux.

      https://twitter.com/CollavoAC/status/1322083055583068160

      Depuis 2012, le camp bénévole et auto-géré de « Lesvos Solidarity-Pikpa » héberge personnes et familles vulnérables, handicapés ou femmes enceintes. Il a joué un rôle important durant la crise migratoire de 2015, Lesbos étant alors devenue la principale porte d’entrée en Europe de centaines de milliers de demandeurs d’asile. Pour son action, Efi Latsoudi a reçu en 2016 le prix Hansen décerné par le Haut commissariat des Nations unies pour les réfugiés (HCR).

      Le gouvernement de droite de Kyriákos Mitsotákis a décidé, contre l’avis des ONG et de la population de Lesbos, de créer un camp fermé « d’ici l’été 2021 » pour remplacer celui de Moria. Selon le milieu associatif, la fermeture du camp de Solidarity Lesbos-Pikpa était réclamée par certaines autorités ou habitants de l’île, une manière de tolérer le nouveau camp fermé.

      https://www.infomigrants.net/fr/post/28224/a-lesbos-le-camp-emblematique-de-pikpa-pour-migrants-vulnerables-contr
      #auto-gestion

    • Commentaire de Vicky Skoumbi via la mailing-list Migreurop, le 01.11.2020 :

      Le comble de l’affaire est que le journal pro-gouvernemental Kathimerini, censément sérieux, prétend que la décision du Ministre grec de la politique migratoire Mytarakis fut prise car il y a eu un cas de contamination parmi le personnel du camp de PIKPA. Or c’est exactement le contraire qui est vrai, non seulement il y a eu aucun cas testés positifs ni parmi les volontaires et les solidaires ni parmi les habitants de camp, mais par contre, il y a bien eu le 29 octobre un cas détecté parmi le personnel dans l’ancien camp de Kara Tepe -voir en grec https://www.stonisi.gr/post/12529/o-koronoios-mphke-ston-palio-kara-tepe- où les familles et les enfants isolés du PIKPA ont été transférés de force -voir le dernier paragraphe de l’article
      https://www.ekathimerini.com/258630/article/ekathimerini/news/ngo-condemns-evacuation-of-refugees-from-lesvos-pikpa-camp
      L’intox ne connaît plus de limites......

  • Après que la campagne BDS et des personnalités scientifiques importantes, telles que le Prix Nobel de Chimie George Smith et l’académicien anglais Malcolm Levitt, ont demandé à la revue de chimie Molecules, de reconnaître que l’université d’Ariel se situait dans une colonie sur un territoire occupé et non pas en israel, la revue a fini par annuler complètement le numéro qui devait être coordonné par une professeure de cette université !
    https://www.mdpi.com/img/journals/molecules-logo.png?5fe518980f948bff

    Une revue scientifique refuse de normaliser l’université Ariel basée dans une colonie israélienne illégale
    No Ariel Ties, le 28 septembre 2020
    https://www.aurdip.org/une-revue-scientifique-refuse-de.html

    #BDS #Boycott_universitaire #Palestine #Science #colonies #occupation #Ariel #George_Smith #Malcolm_Levitt

  • Procès colonial contre des militants anti-chlordécone – solidaritéS
    https://solidarites.ch/journal/374-2/proces-colonialcontre-desmilitants-anti-chlordecone

    banane chlordécone, l’arme du crime colonial » pouvait-on lire sur une pancarte lors d’une manifestation en Martinique, à la suite de la condamnation de cinq militants. Cet insecticide, classé cancérogène probable en 1977 et interdit aux États-Unis dès 1978, a été largement utilisé dans les bananeraies jusqu’en 1993 (1991 en métropole).

    Les propriétaires terriens békés, soit les descendants blancs des grands propriétaires d’esclaves, ont en effet fait pression sur les autorités françaises pour pouvoir continuer à ordonner à leurs ouvriers·ères agricoles de l’asperger sur les cultures. Conséquences ? En 2018, une étude montre que le sang de 92 % des Martiniquais·es est contaminé. À cela s’ajoute la pollution des terres, des rivières et des eaux littorales. Au total, au moins 300 tonnes de chlordécone ont été répandues en Martinique et en Guadeloupe.

    #chlordécone

  • Seloua Luste Boulbina : “Les #colonies sont des bombes à retardement”
    http://www.lavie.fr/debats/idees/seloua-luste-boulbina-les-colonies-sont-des-bombes-a-retardement-03-08-2020-10

    La #décolonisation, généralement confondue avec la lutte pour les indépendances, est censée se terminer avec elles. Certaines indépendances ont été sanglantes (Algérie, Cameroun, Angola…), mais la tutelle coloniale en Afrique s’est parfois transformée et maintenue, comme c’est le cas avec la Françafrique. La sortie de la colonie va donc bien au-delà de la date des indépendances. L’hégémonie conservée des anciennes métropoles coloniales rend cette indépendance difficile. Dès lors, la décolonisation n’est pas une « période historique », elle ne se réduit pas à la souveraineté, c’est-à-dire à l’indépendance politique formelle. Elle inclut aussi l’indépendance économique, sociale et culturelle.

    #colonisation

  • Palestinians in the Jordan Valley face threat of displacement amid annexation push - Middle East Eye Video

    “The only thing left is to hang us.” Rafi Faqha, a Palestinian who lived through the Nakba and Naksa, faces the threat of displacement from the Jordan Valley under Israel’s annexation plans

    https://youtu.be/ZPau-l89DMs


    https://www.middleeasteye.net/video/palestinians-jordan-valley-face-threat-displacement-amid-annexation-p

    #Covid-19#Israël#Palestine#Cisjordanie#Colonie#Société_civile#Pandémie#migrant#migration#VIDEO

  • Coronavirus: Amid lockdown, Israel delivers demolition orders to Palestinian village - Middle East Eye
    While residents of the West Bank village of Bani Hassan have been under confinement, Israeli authorities are cracking down on construction in Area C

    In a matter of hours, authorities from Israel’s Civil Administration, the military body that enforces Israeli policy in the occupied West Bank, had posted 22 demolition and stop-work orders on Palestinian properties in the village

    #Covid19#Israel#Palestine#Colonie#Expulsion#migrant#réfugiés#migration

    https://www.middleeasteye.net/news/coronavirus-palestinian-village-israel-demolition-order-amid-lockdown

  • Les enfants invisibles de #Haraldvangen

    Cet épisode de notre série sur les mineurs sacrifiés aux frontières de l’UE révèle qu’en Norvège, pays champion des droits de l’homme, une centaine d’enfants migrants a tout de même été enfermée depuis 2018. Tout le pays semble ignorer l’existence de ces petits prisonniers… jusqu’aux contrôleurs des conditions de #détention.

    « C’est loin d’être ce que les gens imaginent… La plupart des familles vivent leur séjour ici comme une expérience positive. » Ole Andreas Flaa Valdal, sourire sympathique et barbe de trois jours, a tout sauf l’air d’un gardien de prison. Le directeur de Haraldvangen a troqué son uniforme pour un tee-shirt et un jean décontractés qui lui donnent l’air d’un éducateur cool. C’est d’ailleurs comme cela qu’il se voit : un travailleur social, pas un maton.

    Alentour, le paysage lui donne raison. Nous sommes à une heure d’Oslo, dans un décor enneigé de vacances à la montagne. Haraldvangen, ancienne #colonie_de_vacances entourée de sapins, fait face à un lac bleu étincelant. Ici, des générations de petits Norvégiens ont skié et nagé, étés et hivers durant. Mais depuis deux ans, la grande bâtisse de bois ne résonne plus des rires des enfants. Fin décembre 2017, le gouvernement norvégien a fermé le bâtiment à double tour, installé un feu rouge derrière la porte, fait enlever les poignées des fenêtres pour transformer la colo en bunker. Haraldvangen est devenu la première « #unité_familiale » du pays, un mot fleuri pour désigner un #centre_de_détention pour #mineurs migrants et leurs parents.

    En deux ans, selon les chiffres obtenus par Investigate Europe en février, 97 enfants ont été enfermés là parce que leur demande d’asile a été rejetée et qu’ils ont refusé de quitter le territoire de leur propre chef. Les mineurs et leurs familles ont ensuite été conduits à l’aéroport d’Oslo par l’unité police immigration, avant d’être expulsé « de force ».

    Alors qu’il déambule dans ce décor de chalet fait de meubles Ikea, d’écrans géants, de PlayStation et d’un débordement de peluches, le directeur nous explique les bienfaits de cette nouvelle prison conçue par le gouvernement norvégien. « C’est bien de la détention mais on ne jette pas les gens au fond d’une cellule. » Ole bombe le torse, il est fier du travail accompli. « Ici, on peut se concentrer à fond sur les familles. Et quand les parents sont trop occupés à appeler leurs avocats et les ONG, nous nous occupons des enfants, nous les informons, les impliquons, les amusons. » Lui qui partage son temps entre le centre pour adultes migrants et l’unité familiale mesure bien la différence de traitement.

    Avant la création de l’unité familiale il y a deux ans, les mineurs migrants étaient enfermés avec les adultes, dans le centre de détention pour migrants, Trandum. Entouré de plusieurs niveaux de barrières et de fils barbelés, ce bâtiment collé à l’aéroport d’Oslo n’a rien à envier à un pénitencier. Un pénitencier plongé dans le vrombissement assourdissant des moteurs d’avion qui décollent et atterrissent à toute heure du jour et de la nuit. En 2015, Hicham*, 11 ans, avait raconté son expérience derrière les barreaux à NOAS et Save The Children, deux ONG qui l’avaient pris en charge. « Là-bas, il y a des fils de fer frisés tout autour. J’ai même vu des caméras. Je pense qu’ils avaient mis des barrières pointues pour qu’on ne puisse pas s’échapper. Comme ça si on essaye de se sauver, ça fait mal. » 885 petits migrants ont ainsi été emprisonnés à Trandum entre 2013 et 2017, parfois pour une durée supérieure à trois semaines.

    Mais pendant l’année 2017, la mobilisation des ONG a porté ses fruits. Dans le pays champion international du respect des droits humains, la polémique avait atteint son apogée quand en 2017, dans une décision historique, la cour d’appel de Borgarting (l’équivalent de notre Conseil d’État) a condamné l’État pour avoir enfermé quatre enfants afghans pendant vingt jours. Âgés de 7 à 14 ans, les mineurs « ont été exposés a des traitements dégradants », a statué la cour (notamment à cause des longues durées de détention). Interrogé par Investigate Europe, leur avocat affirme que la police avait choisi de garder ces enfants qui venaient de l’extrême sud de la Norvège derrière les barreaux pendant trois semaines pour des raisons de facilité administrative. Au détriment de leur bien-être psychique et physique, au lieu de les renvoyer chez eux en attendant l’expulsion, les autorités ont préféré « la solution de facilité », dit-il.

    Fin 2017, le gouvernement finit donc par trouver un nouveau lieu pour l’accueil des familles. Mais il ne se contente pas de les déplacer dans une structure identique : il ouvre Haraldvangen, une parenthèse enchantée avant l’expulsion. Un endroit où les enfants migrants peuvent regarder le lac et la neige par la fenêtre. Un chalet forestier où ils entendent le chant des oiseaux et non le bruit angoissant des moteurs des avions. Avant de s’envoler vers un pays souvent inconnu, les enfants ont le droit de goûter à quelques heures de jeux vidéo et de peluches, ils ont même le droit de se faire dorloter par des matons-moniteurs de colo.

    Certes, ils ressentent les angoisses de leurs parents qui se mutilent parfois pour éviter l’expulsion, certes leurs pères et mères sont fouillés à nu ; ils doivent même exécuter des squats (des flexions avec les jambes) dénudés devant les policiers pour vérifier qu’ils ne cachent aucun objet dans leurs parties intimes. Mais à Haralvagen, on leur épargne au moins d’assister à l’humiliation de leurs parents. C’est en tout cas la promesse sur le papier, réitérée aux journalistes qui interrogent les autorités. Cela ne leur coûte rien : comme l’a découvert Investigate Europe, à Haraldvangen, jamais personne n’est venu contrôler.

    Quand il a décidé de déplacer les enfants en 2017, l’État norvégien les a totalement sortis des radars. Le « comité de surveillance » qui est tenu par la loi d’inspecter les centres de détention au moins deux fois par an pour vérifier que les personnes enfermées sont traitées en conformité avec la loi n’a pas mis les pieds à Haralvangen depuis deux ans. Ses inspecteurs se sont pourtant rendus entre cinq et six fois par an à Trandum. Mais l’unité familiale n’a été contrôlée qu’une seule fois, fin 2017, au moment de l’ouverture du centre, quand… il était totalement vide.

    Un problème qui ne dérange pas le comité : « Il est extrêmement rare que des familles avec enfants soient détenues et on nous a informés qu’ils ne gardent pas les enfants très longtemps », nous explique Cathrine Fossen, cheffe du comité. C’est donc sur la base de cette information que les inspecteurs assurent chaque année au gouvernement, au public et à la communauté internationale que les droits fondamentaux des enfants et de leurs parents sont bien respectés. Sans complexe, la responsable soutient que Haraldvangen « est une très bonne unité ». Comment pourrait-elle le savoir ? C’est Investigate Europe qui lui apprend que 97 enfants ont été enfermés ses deux dernières années : « C’est un chiffre plus élevé que je ne le pensais », s’étonne-t-elle.

    André Møkkelgjerd, avocat spécialiste de l’asile en Norvège et auteur de plusieurs rapports sur la détention des enfants, prend la révélation moins à la légère. « C’est totalement inacceptable, s’indigne-t-il. Si l’État a déplacé les enfants détenus, afin que leurs conditions de détention ne soient plus contrôlées, c’est très grave. » Interrogée, l’organisation NOAS, une ONG de soutien aux demandeurs d’asile, va jusqu’à remettre en cause l’indépendance du comité de surveillance, en indiquant que ses membres sont nommés par le ministère de la justice, celui-là même qui est responsable de l’application de la loi sur le retour des migrants.

    L’accusation est très sérieuse dans un pays où la transparence publique est érigée en principe sacré. En fait, la Norvège fait comme la plupart de ses homologues européens : elle enferme des enfants migrants mais maintient, volontairement ou non, ces petits loin des regards de son opinion publique.

    Grâce à une de ses anciennes enseignantes, nous sommes parvenues à retrouver la trace d’un de ces anciens petits prisonniers migrants. Quand nous échangeons au téléphone avec Azad, il est encore une fois derrière les barreaux : le jeune Afghan a été jeté au fond d’une cellule du commissariat d’Athènes, un des lieux de détention réservés aux enfants migrants en Grèce.

    En 2015, Azad avait fui Kaboul en guerre pour commencer une nouvelle vie en Norvège. Une nouvelle vie qui dure seulement quelques mois : à la suite d’un test osseux, il est déclaré majeur. Azad est donc emprisonné. Deux semaines plus tard, la police le met dans l’avion pour l’Afghanistan, un pays où il n’a plus ni famille ni proches. À peine de retour à Kaboul, il repart sur les routes et finit par atterrir en Grèce, où il se fait enregistrer comme mineur. Pour sa propre protection, la police l’enferme avec d’autres enfants dans une cellule du commissariat, sans lui expliquer « ce qu’on attend de lui ».

    Depuis deux mois, il partage donc le destin de misère de ses autres petits voisins de cellule. Il survit tenaillé par la faim, nous dit-il, et se sent tellement « triste ». Mais « qu’est ce que je peux faire d’autre ?, demande-t-il. Où puis-je aller maintenant ? » Après des mois de violences et d’errance, Azad se dit que sa chance est déjà passée : « Mon dernier espoir au monde, c’était la Norvège. »

    https://www.mediapart.fr/journal/international/210420/les-enfants-invisibles-de-haraldvangen

    #familles #mineurs #enfants #Norvège #rétention #détention_administrative #déboutés #renvois #expulsions #prison #Trandum #prisons #prison #MNA #mineurs_non_accompagnés #réfugiés_afghans #nudité #humiliation #invisibilisation #migrations #asile #réfugiés #test_osseux #tests_osseux #âge #Afghanistan #errance

    –------

    #Migrerrance :

    En 2015, Azad avait fui Kaboul en guerre pour commencer une nouvelle vie en Norvège. Une nouvelle vie qui dure seulement quelques mois : à la suite d’un test osseux, il est déclaré majeur. Azad est donc emprisonné. Deux semaines plus tard, la police le met dans l’avion pour l’Afghanistan, un pays où il n’a plus ni famille ni proches. À peine de retour à Kaboul, il repart sur les routes et finit par atterrir en Grèce, où il se fait enregistrer comme mineur. Pour sa propre protection, la police l’enferme avec d’autres enfants dans une cellule du commissariat, sans lui expliquer « ce qu’on attend de lui ».

    ping @isskein @karine4 @reka

  • Les colonies israéliennes en Cisjordanie, un crime de guerre ?
    Ghislain Poissonnier et Eric David, La Revue des Droits de l’Homme (2019)
    https://journals.openedition.org/revdh/7353

    La politique de colonisation israélienne dans le territoire palestinien occupé a été déclarée illégale à de nombreuses reprises par différents organes internationaux. L’illégalité de cette politique fait l’objet d’un large consensus au niveau international. Les dirigeants israéliens sont informés de ces condamnations internationales répétées et de l’illégalité en droit international de la politique qu’ils conduisent. Ainsi, en cas de poursuites devant la CPI, le Procureur pourra facilement établir que les principaux responsables de la colonisation avaient conscience du caractère illégal de l’acte de transfert d’une partie de la population civile israélienne en territoire palestinien occupé.

    #Palestine #Droit #Colonies #Cisjordanie #crimes_de_guerre

  • Faut-il boycotter Amazon ?
    Réseau Syndical International de Solidarité et de Luttes, le 27 février 2020
    http://www.laboursolidarity.org/Faut-il-boycotter-Amazon

    Ce mois-ci, la tant attendue base de données des sociétés complices de l’entreprise israélienne de colonisation illégale a été publiée par le Bureau du Haut Commissaire aux Droits Humains de l’ONU. Toutes ces sociétés doivent rendre des comptes, mais le Comité National BDS palestinien (BNC) fait remarquer que de nombreuses autres sociétés devraient être incluses dans cette liste, telles que G4S, Hewlett Packard, Caterpillar, Volvo, Heidelberg Cement et Cemex (1).

    Si l’on s’en réfère aux derniers événements, Amazon, société américaine de e-commerce, devrait également figurer sur cette liste et rendre des comptes. On peut même se demander si Amazon ne devrait pas être une nouvelle cible de la campagne internationale de BDS (Boycott, Désinvestissement et Sanctions).

    Amazon collabore depuis longtemps avec Israel Aerospace Industries, société détenue par l’État israélien, qui fabrique des avions et des armes pour l’armée israélienne, ainsi que pour l’armée du Myanmar. Amazon collabore aussi depuis longtemps avec Bank Hapoalim et Bank Leumi, deux banques israéliennes qui figurent sur la « liste de la honte » de l’ONU susmentionnée. Amazon collabore également avec Palantir, entreprise privée américaine qui participe à la déportation de migrants aux États-Unis et au profilage racial des Palestiniens par le gouvernement israélien.

    Enfin et surtout, Amazon offre la livraison gratuite de marchandises dans les colonies illégales israéliennes en Cisjordanie occupée, alors qu’elle fait payer les clients de Cisjordanie qui définissent leur pays comme « Territoires Palestiniens ». En plus de cette discrimination raciale évidente selon le droit international, Amazon ne devrait même pas être autorisée à vendre des marchandises dans des colonies illégales. Ceci équivaut à de la complicité avec un crime de guerre et, puisque aucun organisme international n’est prêt à tenir Israël pour responsable de ses crimes, il est temps pour la société civile de cesser de passer des contrats, de se fournir ou d’investir dans n’importe laquelle de ces sociétés qui sont complices de la politique de l’État d’Israël.

    À la longue liste de crimes qu’on soupçonne chez Amazon, dont la dureté des conditions de travail ou les activités anti-syndicales, on peut maintenant ajouter la complicité avec l’Apartheid israélien. En tant que syndicats du Réseau Syndical International de Solidarité et de Luttes, nous demandons à nouveau qu’Amazon se soumette au droit international et se désinvestisse d’Israël et des sociétés israéliennes.

    En tant que syndicats du Réseau Syndical International de Solidarité et de Luttes, nous sommes solidaires de nos collègues palestiniens du Syndicat Palestinien des Travailleurs du Service Postal (PPSWU) qui ont écrit au PDG d’Amazon Jeff Bezos (2), et avec tous les Palestiniens qui subissent l’occupation militaire israélienne, le blocus, la discrimination ou que l‘on empêche de retourner chez eux. Nous sommes solidaires de toute future action que la société civile palestinienne choisirait de mener, y compris la possibilité d’un large appel à un boycott international de cette honteuse société.

    (1) https://www.bdsfrance.org/publication-dune-base-de-donnees-longtemps-attendue-des-nations-unies-sur

    (2) https://www.facebook.com/Amazon/posts/10157580273548124

    En anglais :
    https://seenthis.net/messages/827573

    En espagnol :
    http://www.laboursolidarity.org/Este-mes-la-Oficina-del-Alto

    Le fichier pdf :
    http://www.laboursolidarity.org/IMG/pdf/2020_-_2_-_25_-_should_amazon_be_boycotted_-_engl_-_cast_-fr-3.pdf

    #USA #Amazon

    #ListeONU

    #Palestine #ONU #Territoires_Occupés #Territoires_67 #Colonies #Colonisation #Complicité #Boycott #BDS

    Sur ces thèmes :
    https://seenthis.net/messages/825418
    https://seenthis.net/messages/825806

    • Les organisations membres du Réseau syndical international de solidarité et de lutte

      Organisations syndicales nationales interprofessionnelles
       Central Sindical e Popular Conlutas (CSP-Conlutas) - Brésil.
       Confederación General del Trabajo (CGT) - Etat espagnol.
       Union syndicale Solidaires (Solidaires) - France.
       Confédération Générale du Travail du Burkina (CGT-B) - Burkina.
       Confederation of Indonesia People’s Movement (KPRI) - Indonésie.
       Confederación Intersindical (Intersindical) - Etat espagnol.
       Confédération Générale Autonome des Travailleurs en Algérie (CGATA) - Algérie.
       Batay Ouvriye - Haïti.
       Unione Sindacale Italiana (USI) - Italie.
       Confédération Nationale des Travailleurs - Solidarité Ouvrière (CNT SO) - France.
       Sindicato de Comisiones de Base (CO.BAS) - Etat espagnol.
       Organisation Générale Indépendante des Travailleurs et Travailleuses d’Haïti (OGTHI) - Haïti.
       Sindacato Intercategoriale Cobas (SI COBAS) - Italie.
       Confédération Nationale du Travail (CNT-f) - France.
       Intersindical Alternativa de Catalunya (IAC) - Catalogne.
       Union Générale des Travailleurs Sahraouis (UGTSARIO) - Sahara occidental.
       Ezker Sindikalaren Konbergentzia (ESK) - Pays basque.
       Confédération Nationale de Travailleurs du Sénégal Forces du Changement (CNTS/FC) – Sénégal
       Sindicato Autorganizzato Lavorator COBAS (SIAL-COBAS) - Italie.
       General Federation of Independent Unions (GFIU) - Palestine.
       Confederación de la Clase Trabajadora (CCT) - Paraguay.
       Red Solidaria de Trabajadores - Pérou
       Union Syndicale Progressiste des Travailleurs du Niger (USPT) - Niger.
       Union Nationale des Syndicats Autonomes du Sénégal (UNSAS) - Sénégal.
       Unión Nacional para la Defensa de la Clase Trabajadora (UNT) - El Salvador.
       Solidaridad Obrera (SO) - Etat espagnol.
       Confederazione Unitaria di Base (CUB) - Italie.
       Independent Workers Union of Great Britain (IWGB) - Grande-Bretagne.
       Ogólnopolski Związek Zawodowy Inicjatywa Pracownicza (OZZ IP) - Pologne.
       Centrale Démocratique des Travailleurs de Martinique (CDMT) – Martinique.
       Associazione Diritti Lavoratori Cobas (ADL COBAS) – Italie
       Bangladesh Anarcho-Syndicalist Federation (BASF) - Bangladesh
       Pakistan Labour Federation (PLF) - Pakistan

      Organisations syndicales nationales professionnelles
       National Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT/TUC) - Grande-Bretagne.
       Centrale Nationale des Employés – Confédération Syndicale Chrétienne (CNE/CSC) - Belgique.
       Sindicato Nacional de Trabajadores del Sistema Agroalimentario (SINALTRAINAL/CUT) -
      Colombie.
       Trade Union in Ethnodata - Trade Union of Empoyees in the Outsourcing Companies in the
      financial sector - Grèce.
       Syndicat national des travailleurs des services de la santé humaine (SYNTRASEH) - Bénin
       Sindicat dos Trabalhadores da Fiocruz (ASFOC-SN) - Brésil.
       Organizzazione Sindicati Autonomi e di Base Ferrovie (ORSA Ferrovie) - Italie.
       Union Nationale des Normaliens d’Haïti (UNNOH) - Haïti.
       Confederazione Unitaria di Base Scuola Università Ricerca (CUB SUR) - Italie.
       Coordinamento Autorganizzato Trasporti (CAT) - Italie.
       Syndicat des travailleurs du rail – Centrale Démocratique des Travailleurs du Mali
      (SYTRAIL/CDTM) – Mali.
       Gıda Sanayii İşçileri Sendikası - Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu (GIDA-IŞ/DISK) –
      Turquie.
       Syndicat National des Travailleurs du Petit Train Bleu/SA (SNTPTB) - Sénégal.
       Asociación Nacional de Funcionarios Administrativos de la Caja de Seguro Social (ANFACSS) –
      Panama.
       Palestinian Postal Service Workers Union (PPSWU) - Palestine.
       Union Syndicale Etudiante (USE) - Belgique.
       Sindicato dos Trabalhadores de Call Center (STCC) - Portugal.
       Sindicato Unitario de Trabajadores Petroleros (Sinutapetrolgas) - Venezuela.
       Alianza de Trabajadores de la Salud y Empleados Publicos - Mexique.
       Canadian Union of Postal Workers / Syndicat des travailleurs et travailleuses des postes (CUPW-
      STTP) – Canada.
       Syndicat Autonome des Postiers (SAP) - Suisse.
       Federación nacional de trabajadores de la educación (SUTE-Chili) - Chili.
       Plateforme Nationale des organisations professionnelles du secteur public - Côte d’Ivoire.
       Fédération nationale des ouvriers et collectivités locales - Union Marocaine du Travail (UMT-
      Collectivités locales) - Maroc.
       Centrale Générale des Services Publics FGTB, Cheminots (CGSP/FGTB Cheminots) - Belgique.
       Botswana Public Employees Union (BOPEU) - Botswana.
       Organisation Démocratique du Travail – Organisation Démocratique du Travail (ODR/ODT) –
      Maroc.
       Federacao Nacional dos Ttrabalhadores em Transportes Aéros do Brasil (FNTTA) - Brésil.
       Federação Nacional dos Metroviários (FENAMETRO) - Brésil.
       Namibia Football Players Union (NAFPU) – Namibie.
       Palestinian Electricians’ Trade Union (PETU) – Palestine.
       Missão Publica Organizada – Portugal.

      Organisations syndicales locales
       Trades Union Congress, Liverpool (TUC Liverpool) - Angleterre.
       Sindacato Territoriale Autorganizzato, Brescia (ORMA Brescia) - Italie.
       Fédération syndicale SUD Service public, canton de Vaud (SUD Vaud) - Suisse
       Sindicato Unitario de Catalunya (SU Metro) - Catalogne.
       Türkiye DERİ-İŞ Sendikasi, Tuzla et Izmir (DERİ-İŞ Tuzla et Izmir) - Turquie.
       L’autre syndicat, canton de Vaud (L’autre syndicat) - Suisse
       Centrale Générale des Services Publics FGTB, Ville de Bruxelles (CGSP/FGTB Bruxelles) –
      Belgique.
       Arbeitskreis Internationalismus IG Metall, Berlin (IG Metall Berlin) - Allemagne
       Sindicato Unificado de Trabajadores de la Educación de Buenos Aires, Bahia Blanca
      (SUTEBA/CTA de los trabajadores Bahia Blanca) - Argentine
       Sindicato del Petróleo y Gas Privado del Chubut/CGT - Argentine.
       UCU University and College Union, University of Liverpool (UCU Liverpool) - Angleterre. Sindicato di base Pavia (SDB Pavia) - Italie.
       United Auto Workers local 551 Ford Chicago (UAW Ford Chicago) – Etats-unis.
       Sindicato Uno Prodinsa, Maipú – Chili.
       Asociación Gremial de Trabajadores del Subterráneo y Premetro, Buenos Aires (SUBTE/CTAt) –
      Argentine.
       (‫)واحد‬ ‫حومھ‬ ‫و‬ ‫تھران‬ ‫اتوبوسرانی‬ ‫واحد‬ ‫شرکت‬ ‫کارگران‬ ‫سندیکای‬- Syndicat des travailleurs du transport de
      Téhéran et sa banlieue (Vahed) – Iran.

      Organisations syndicales internationales
       Industrial Workers of the World - International Solidarity Commission (IWW).

      Courants, tendances ou réseaux syndicaux
       Transnationals Information Exchange Germany (TIE Germany) - Allemagne.
       Emancipation tendance intersyndicale (Emancipation) - France.
       Globalization Monitor (GM) - Hong Kong.
       Courant Syndicaliste Révolutionnaire (CSR) - France.
       Fronte di lotta No Austerity - Italie.
       Solidarité Socialiste avec les Travailleurs en Iran (SSTI) - France.
       Basis Initiative Solidarität (BASO) - Allemagne.
       LabourNet Germany - Allemagne.
       Resistenza Operaia - operai Fiat-Irisbus - Italie.
       Workers Solidarity Action Network (WSAN) - Etats-Unis.
       United Voices of the World (UVW) - Grande-Bretagne.
       Unidos pra Lutar - Brésil.
       Corriente Político Social Sindical 1° de Mayo de Buenos Aires – Argentine.
       Coordinamento Nazionale Unitario Pensionati di oggi e di domani (CONUP) – Italie.
       National Association of Human Rights Defenders – Palestine.
       Red de Trabajadores – Argentine.

  • Should Amazon be boycotted?
    ILNSS, 25 February 2020
    http://www.laboursolidarity.org/Should-Amazon-be-boycotted?lang=en

    This month, the long-awaited UN Office of the High Commissioner for Human Rights database of companies that are complicit in Israel’s illegal settlement enterprise was published. All these companies must be held accountable, but the Palestinian BDS National Committee (BNC) points out numerous other companies that should be included in this list, such as G4S, Hewlett Packard, Caterpillar, Volvo, Heidelberg Cement, and Cemex (1).

    According to recent events, Amazon, the American e-commerce company, should also be included in this database, and held accountable. One may even wonder if Amazon should be a new target of the BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) international campaign.

    Amazon has a long collaboration with Israel Aerospace Industries, an Israeli state owned company that makes aircraft and weapons supplying the Israeli army, as well as Myanmar’s army. Amazon has another long collaboration with Bank Hapoalim and Bank Leumi, two Israeli banks that are included in the aforementioned UN “list of shame”. Amazon also collaborates with Palantir, a private US firm which participates in the deportation of migrants in the USA, and in the racial profiling of Palestinians by the Israeli government.

    Last but not least, Amazon offers free shipping of goods to Israeli illegal settlements in the occupied West Bank, while charging customers in the West Bank who list their country as “Palestinian Territories”. In addition to this obvious racial discrimination, under international law, Amazon should not even be allowed to sell goods to illegal settlements. This amounts to complicity in a war crime, and since no international body is ready to hold Israel accountable for its crimes, it is time for civil society to stop contracting, procuring from or investing in any of the companies that are complicit with Israeli state policies.

    To the long list of crimes that Amazon is suspected of, including brutal working conditions or anti-union actions, one can now add the complicity with Israeli Apartheid. As trade unions in the International Labour Network of Solidarity and Struggles, we ask again that Amazon complies with international law and divest from Israel and Israeli companies.

    As trade unions in the International Labour Network of Solidarity and Struggles, we stand in solidarity with our Palestinian colleagues in the Palestinian Postal Service Workers Union (PPSWU) who have written to Amazon CEO Jeff Bezos (2), and with all Palestinians under Israeli military occupation, blockade, discrimination or who are prevented to return to their homes. We stand in solidarity with every future action that Palestinian civil society may choose to take, including a possible wide call for an international boycott of this shameful company.

    (1) https://www.bdsmovement.net/news/release-long-delayed-un-settlement-database-significant-step-towards-ho

    (2) https://www.facebook.com/Amazon/posts/10157580273548124

    #USA #Amazon

    #ListeONU

    #Palestine #ONU #Territoires_Occupés #Territoires_67 #Colonies #Colonisation #Complicité #Boycott #BDS

    Sur ces thèmes:
    https://seenthis.net/messages/825418
    https://seenthis.net/messages/825806

  • Palestine : la liste des entreprises complices de la colonisation enfin publiée par l’ONU
    Solidaires, le 15 février 2020
    https://solidaires.org/Palestine-la-liste-des-entreprises-complices-de-la-colonisation-enfin-pu

    Établie en 2016, il aura donc fallu attendre quatre ans pour que l’ONU publie la liste des entreprises qui ont « directement ou indirectement, permis la construction et la croissance des colonies de peuplement, les ont facilitées et en ont profité », autrement dit des entreprises complices du « crime de colonisation », un crime reconnu par la justice française et considéré comme un crime de guerre au regard du droit international. Sa publication avait été entravée par l’administration Trump, et ce n’est sans doute pas un hasard qu’elle intervient après que le mal-nommé « deal du siècle » ait définitivement disqualifié ses auteurs sur la question de la colonisation.

    Mieux vaut tard que jamais, et nous nous réjouissons de la publication d’une telle liste qui ne fait que confirmer ce que les Palestinien..nes et les militant.es du monde entier répètent depuis des années. Montrer du doigt ces entreprises ne suffit plus, et il convient désormais de mettre fin à l’impunité, de faire cesser cette complicité, de faire respecter le droit international, et de faire pression sur ces entreprises si elles ne le respectent pas. Cette liste appelle à des mesures légales et coercitives, ainsi qu’au renforcement de la campagne de Boycott, Désinvestissement et Sanctions (BDS).

    Quelles sont ces 112 entreprises israéliennes et internationales prévenues et donc récidivistes ? Plusieurs sont déjà visées par la campagne BDS à travers le monde, en particulier des entreprises de tourisme (Airbnb, Expedia, TripAdvisor, Booking, eDreams et Opodo), la compagnie nationale israélienne d’eau Mekorot, ou Delta, le concessionnaire exclusif de Puma en Israël.

    Les seules entreprises françaises explicitement citées sont Alstom, Egis et Egis Rail, ciblées par Solidaires et de nombreuses autres organisations (citons entre autres la CGT, la CFDT, Al Haq, l’AFPS, la LDH, la FIDH ou la Campagne BDS France), pour leur implication dans le tramway de Jérusalem. Bien qu’elles se soient retirées d’appels d’offres visant l’extension de ce tramway, la présence de ces entreprises dans la liste de l’ONU prouve qu’elles sont toujours impliquées dans la maintenance du tramway et la coordination du projet, et que la campagne dans laquelle Solidaires est impliquée est plus que jamais justifiée pour faire respecter le droit international.

    La liste des Nations Unies comporte certaines imprécisions. Par exemple, si elle montre du doigt cinq banques israéliennes, elle passe sous silence que ce sont celles dans lesquelles la société d’assurance française AXA investit, et pour lesquelles une campagne de dénonciation menée par Solidaires et sensiblement les mêmes organisations se trouve là encore justifiée au plus haut niveau. De même, si elle cite Altice Europe comme une entreprise néerlandaise complice de la colonisation israélienne, elle passe sous silence qu’il s’agit en fait de la maison mère de la française SFR, ou que le groupe General Mills représente entre autres les marques Häagen-Dazs, Géant Vert ou Yoplait...

    Enfin, le comité national palestinien du BDS souligne de nombreux « oublis » de cette base de données, contre lesquelles des campagnes sont en cours, suite à des implications irréfutables dans des activités commerciales dans ou avec les colonies, citant pêle-mêle Hewlett Packard, Hyundai Heavy Industries, Volvo, Caterpillar, Heidelberg Cement, Cemex, G4S ou Elbit.

    Alors que ces entreprises s’enrichissent impunément aux dépends des Palestinien.nes, il est anormal que ce soient des citoyen.nes qui se voient poursuivi.es pour les avoir dénoncées. Le comité national palestinien du BDS appelle « toutes les institutions publiques, les conseils municipaux, les églises, les syndicats, les organisations culturelles, les universités, les fonds d’investissement et autres, de cesser d’avoir des contrats avec les compagnies sur la liste onusienne de la honte, de faire des achats de ces compagnies ou d’y investir, pour éviter toute complicité avec l’entreprise coloniale d’Israël. »

    Comme dans les années 1980, il convient que la campagne citoyenne de boycott de l’apartheid israélien soit enfin rejointe par les Nations Unies, et le comité national palestinien du BDS voit « la publication de cette base de données comme la première mesure significative et concrète par un organisme onusien pour faire rendre des comptes aux compagnies israéliennes et internationales qui rendent possibles les graves violations des droits palestiniens par Israël et en tirent profit. »

    Nous attendons des entreprises dénoncées, et en particulier françaises, qu’elles respectent la loi et qu’elles cessent immédiatement leur complicité avec le régime d’occupation militaire, de colonisation et d’apartheid israélien. Par la campagne BDS, nous voulons maintenir la pression sur ces entreprises, mais aussi sur le Haut-Commissariat des Nations unies aux droits humains pour qu’il complète et actualise la liste publiée. Solidaires, engagée dans le mouvement BDS pour les droits palestiniens, continuera sa lutte pacifique pour la liberté, la justice, l’égalité, et pour mettre fin à toute complicité avec le régime d’oppression israélien.

    Le rapport officiel du Haut-Commissariat des Nations unies aux droits humains est ici :
    https://www.ohchr.org/FR/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=25542&LangID=E

    La liste des entreprises complices de la colonisation en format word est ici :
    https://www.ohchr.org/EN/HRBodies/HRC/RegularSessions/Session43/Documents/A_HRC_43_71.docx

    Voir aussi :
    https://seenthis.net/messages/825418

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