company:bayer

  • Deutschland einig Autoland (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/346899.kapitalismus-in-deutschland-deutschland-einig-autoland.html

    Les chefs de la production d’automobiles sont les véritables rois d’Allemagne. Cet article explique l’essentiel sur le noyau de l’industrie allemande. Sa lecture est indispensable si on veut comprendre dans le détail les agissements de la politique du pays.

    10.01.2019 - von Beate Landefeld - Die Kraftfahrzeugproduktion ist die Leitindustrie in der Bundesrepublik. Zu dem Eigentums- und Machtverhältnissen bei Daimler, BMW und VW

    Von ehemals vielen deutschen Autoherstellern blieben drei, BMW, Daimler und VW, übrig. Nach der Liste »Fortune Global 500«, die die nach Umsatz erfolgreichsten Unternehmen für das Jahr 2018 versammelt, ist VW der weltweit siebtgrößte Konzern überhaupt und der zweitgrößte Autokonzern nach Toyota. Daimler belegt in der Branche den dritten Platz, den 16. bei allen Konzernen. BMW hat Platz acht bei den Autokonzernen und Platz 51 bei allen Konzernen und steht damit noch vor Siemens (Platz 66). BMW, Daimler und VW überlebten andere Hersteller, indem sie sich diese einverleibten. Schon in den 1950er und 1960er Jahren eröffneten sie Filialen in den USA, Lateinamerika und Südafrika. Die Schaffung des EU-Binnenmarktes und die als »Globalisierung« verklärte, gegenseitige Marktöffnung für die monopolistische Konkurrenz in den 1990er Jahren machten die Bahn frei für Übernahmen in West- und Südeuropa. Chinas Öffnung 1978 und der Fall der Mauer 1989 ebneten den Weg für Joint Ventures und Investitionen in Osteuropa und Asien.

    In Deutschland belegen VW, Daimler, BMW nach Umsätzen die ersten drei Plätze. All das verweist auf die überragende Bedeutung der Autoindustrie für die deutsche Volkswirtschaft. Während in anderen europäischen Ländern das Gewicht der Autoindustrie zurückging, stieg in der BRD von 2005 bis 2015 ihr Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung von 3,4 auf 4,5 Prozent, innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sogar von 15 auf 19,6 Prozent, erarbeitet von 871.000 Beschäftigten.1

    Daimler und BMW waren stets in Privateigentum, VW bis 1960 in Staatseigentum. Die Eigentümerstruktur der drei spiegelt die generelle Zusammensetzung der herrschenden Klasse der Bundesrepublik Deutschland, das Mit- und Nebeneinander von großen Privateigentümern, privaten Managern und staatlichen Beauftragten. Bei BMW und VW erwarben im Lauf der Zeit »Unternehmerdynastien« kontrollierende Mehrheiten in den Muttergesellschaften. An VW ist der Staat, vertreten durch das Land Niedersachsen, weiterhin beteiligt, hier gelten besondere Mitbestimmungsrechte. Bei Daimler war über längere Zeiten die Deutsche Bank Großaktionär, heute überwiegt der Streubesitz. Die Entwicklung der Eigentums- und Kontrollverhältnisse bei Daimler, BMW, VW soll hier näher betrachtet werden.

    Daimler

    Die Daimler AG entstand aus der 1883 von Carl Benz gegründeten Firma Benz & Cie. und der 1890 von Gottlieb Daimler gegründeten Daimler-Motoren-Gesellschaft. Daimler und Benz schieden um 1900 aus ihren Firmen aus. Die beiden Unternehmer vermarkteten ihre Patente und Produkte von Anfang an international, tätigten Zukäufe und gründeten Tochtergesellschaften. Neben Pkw stellten sie Nutzfahrzeuge, Boots- und Flugmotoren her. Im Ersten Weltkrieg rückte die Rüstungsproduktion ins Zentrum. Daimler baute den ersten deutschen Panzer und gehörte zu den größten Flugmotorenherstellern des Reichs. 1926 fusionierten die beiden Betriebe unter Federführung der Deutschen Bank zur Daimler-Benz AG. Danach wurden die Aufsichtsratsvorsitzenden, die das Management ein- oder absetzen können, von der Deutschen Bank ausgewählt.

    1932 war die Daimler-Benz AG nach der Adam Opel AG und der Auto-Union2 drittgrößter Automobilproduzent in Deutschland. Der Aufsichtsratsvorsitzende Emil Georg von Stauß (1925–1942) unterstützte den Aufstieg der Nazis. Während der Weltwirtschaftskrise kam es zu Massenentlassungen. Hitlers Aufrüstungsprogramm und seine Pläne zur Massenmotorisierung kurbelten dann die Produktion erneut an. Der Konzernumsatz wuchs von 65 Millionen Reichsmark im Jahr 1932 auf 942 Millionen 1943. Im Jahr 1941 machten Wehrmachtsaufträge 76 Prozent des Umsatzes aus. Die Belegschaft wuchs von 10.000 Ende 1932 auf über 74.000 im Jahr 1944. Während des Zweiten Weltkriegs bestand sie bis zur Hälfte aus Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Mit der Kriegsniederlage musste Daimler-Benz seine Werke im Osten Deutschlands und in den von den Hitlerfaschisten besetzten Ländern aufgeben (u. a. in Polen, SU, Tschechoslowakei, Elsass).3

    Nach 1945 feierte der Konzern wieder Erfolge in der Autoproduktion, vor allem mit der Marke Mercedes. Er baute ein internationales Vertriebsnetz auf, errichtete Werke in Argentinien, Brasilien, Indien, Südafrika, Iran und den USA. Dass in der Filiale in Argentinien mit Wissen Ludwig Erhards Nazigelder »gewaschen« wurden und Adolf Eichmann, wie zahlreiche andere untergetauchte Nazis, eine Beschäftigung erhielt, enthüllte 2004 die Journalistin Gaby Weber.4 In der Bundesrepublik übernahm Daimler-Benz Hanomag und die in Ingolstadt neu angesiedelte Auto-Union (inklusive der in den Westen übergesiedelten Fachkräfte). 1958 scheiterte der Versuch, BMW zu übernehmen. In den 1960er Jahren stellten die Milliardäre Herbert Quandt und Friedrich Flick gemeinsam mit der Deutschen Bank das Dreigestirn der Daimler-Großaktionäre, bis Quandt und Flick ab 1974 ihre Anteile an Kuwait und an die Deutsche Bank verkauften.5

    1987 wurde Edzard Reuter Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG. Sein Traum war der »integrierte Technologiekonzern«. Unter seiner Ägide wurden Teile von MAN, der Luft- und Raumfahrtkonzern Dornier, die AEG sowie die Mehrheit an Messerschmitt-Bölkow-Blohm erworben und daraus die Deutsche Aerospace Aktiengesellschaft DASA gebildet. Dabei gingen 16.000 Arbeitsplätze verloren. Nach 1989 schluckte die DASA die Flugzeugwerke der DDR. Thomas Enders, bis 1991 im Planungsstab des Verteidigungsministers, wurde 1995 Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender der DASA, die 2000 in das deutsch-französisch geführte Rüstungsunternehmen EADS einging.

    1998 schuf der neue Vorsitzende Jürgen Schrempp Daimler-Chrysler durch Zukauf des US-Konzerns für 36 Milliarden Dollar. Das Projekt erwies sich als Verlustbringer. Chrysler wurde weiterverkauft. Hochzeit und Scheidung kosteten rund 40 Milliarden Euro. 2012 einigten sich die Regierungen Frankreichs und Deutschlands auf eine neue paritätische Anteilstruktur bei EADS, die den Konzernen Daimler und Lagadère ermöglichte, schrittweise auszusteigen. Der Streubesitz wurde erhöht, und die Stimmrechte wurden auf Frankreich, Deutschland (je elf Prozent) und Spanien (vier Prozent) aufgeteilt. Danach konnte sich Daimler auf das Kerngeschäft Automobil konzentrieren.6

    Mittels des Beteiligungssystems können Kapitalgeber mit einem Minimum an Kapital ein Maximum an Einfluss ausüben, vor allem wenn sie sogenannte Depotstimmrechte, also Vollmachtstimmrechte, verwalten. Für die Wahl des Aufsichtsrats genügt die Mehrheit des auf der Hauptversammlung vertretenen, stimmberechtigten Kapitals. Sie hängt ab von der Hauptversammlungspräsenz. Dabei gilt: Je mehr Streubesitz, desto geringer ist die Hauptversammlungspräsenz. Je größer die Anteile von Großaktionären, desto höher ist die Hauptversammlungspräsenz.7 Ende 2018 hatte Daimler folgende Aktionärsstruktur:

    – Tenaciou3 Prospect Invested Limited8: 9,7 Prozent

    – Kuwait Investment Authority: 6,8 Prozent

    – Renault/Nissan: 3,1 Prozent

    – Institutionelle Investoren: 60,3 Prozent

    – Private Investoren: 20,1 Prozent.9

    Die Hauptversammlungspräsenz lag 2018 bei Daimler mit 55,71 Prozent unter dem Durchschnitt der 30 Dax-Konzerne (65,3 Prozent). Somit brauchte man 28 Prozent der Anteile für die Mehrheit. Real lag die Zustimmung der Daimler-Aktionäre bei keinem Vorschlag der Unternehmensführung unter 90 Prozent. Auch bei anderen Konzernen sind solche Ergebnisse üblich, denn die Konzernführungen organisieren im Vorfeld Konsultationen mit den wichtigsten Investoren.

    Mit Renault/Nissan ist Daimler 2010 eine strategische Kooperation eingegangen. Sie bauen gemeinsam Autokomponenten, haben ein 50:50-Joint-Venture in Mexiko und teilen sich diverse Kosten. Kooperationen sind eine moderne Form des Monopols und viel flexibler als die früheren, heute illegalen Kartelle. Sie beziehen sich auf bestimmte Gebiete und heben die Konkurrenz auf anderen Gebieten nicht auf. Theoretisch kann Konzern A auf einem Gebiet mit Konzern B, in Konkurrenz zu Konzern C kooperieren, auf einem anderen Feld mit Konzern C gegen Konzern B. Unter den institutionellen Investoren finden sich die Investmentfonds privater und staatlicher Finanzkonzerne, die in der Regel in alle Dax-Titel investieren. Private Kleinanleger sind auf Hauptversammlungen häufig durch Aktionärsvereinigungen vertreten. Aufregung verursachte der neue Großaktionär aus China, von dem die Wirtschaftspresse munkelte, er habe sich mit verdeckten Zukäufen 2017 an die 9,7 Prozent »herangeschlichen«, und niemand wisse, was er vorhabe. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht untersucht zur Zeit die Zukäufe. 10

    BMW

    Die BMW AG entstand während des Ersten Weltkriegs aus den Vorläufern Flugmaschinenwerke Gustav Otto und Rapp-Motorenwerke. Als Rüstungslieferant stieg BMW bis Kriegsende zu einem der größten deutschen Flugmotorenwerke mit 3.500 Mitarbeitern auf. Nach 1918 richtete der BMW-Großaktionär und zeitweilige Aufsichtsratsvorsitzende Camillo Castiglioni11 die Firma auf den Bau von Motorrädern aus. Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach 1928 wurde BMW Autobauer. Castiglioni musste seine BMW-Anteile 1929 an Großbanken abgeben, darunter an die Deutsche Bank. Nach 1933 wurde die Autosparte wieder zum Nebensache. Hitlers Kriegspläne verschafften der Flugmotorenindustrie einen Aufschwung, an dem auch BMW partizipierte. Durch Übernahmen und neue Werke wuchs der Flugmotorenbau auf 90 Prozent des Gesamtumsatzes. Der stieg von 32,5 Millionen Reichsmark 1933 auf 750 Millionen 1944. Mehr als 50 Prozent der 56.000 Beschäftigten waren Zwangsarbeiter. Auch KZ-Häftlinge, zum Teil untergebracht in einem Außenlager des KZ Dachau, mussten für BMW schuften.12

    1945 war das Stammwerk in München zerstört. Der Fahrzeugbau Eisenach lag in der Sowjetischen Besatzungszone. In München wurden zunächst Motorräder, Kochtöpfe und Bremsen produziert, später auch Autos, aber mit Verlust. Als der Motorradabsatz nachließ, geriet BMW in eine Krise. Die Deutsche Bank wollte den Konzern an Daimler angliedern. Das blockierten auf der Hauptversammlung 1959 Kleinaktionärsvertreter. 1960 trat der Unternehmer Herbert Quandt als Sanierer auf den Plan. Er und sein Bruder Harald hatten 1954 ein Konglomerat von Firmenbeteiligungen geerbt. Die Brüder waren bereits Großaktionäre bei Daimler, bevor Herbert Quandt mit 60 Prozent die Kontrolle bei BMW erwarb.

    Der Erblasser Günther Quandt war als Großaktionär des Batterie- und Akkumulatorenkonzerns AFA und anderer Betriebe aufgestiegen. In Hannover-Stöcken und anderen Werken setzte auch er ab 1943 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge ein. Er hatte Hitlers Aufstieg unterstützt und war 1937 Wehrwirtschaftsführer geworden. Seine Verstrickung mit dem Naziregime war für Quandt nach 1945 kein Hindernis, seine Werke weiterzuführen.13

    BMW war in den Jahrzehnten nach 1945 erfolgreich als Hersteller von Mittelklassewagen und Motorrädern. Mit Borgward ging 1961 ein Konkurrent in Konkurs. 1967 übernahm BMW den Autohersteller Hans Glas GmbH. Zwischen 1970 und 1993 wuchs die Beschäftigtenzahl von 23.000 auf 71.000. Mit der Übernahme der Klöckner-Humboldt-Deutz AG stieg BMW 1990 wieder in die Luftfahrtsparte ein. Sie ging in das Joint Venture BMW Rolls-Royce Aero Engines ein und wurde 2000 von Rolls Royce übernommen, nachdem sich BMW an der britischen Rover Group überhoben hatte, die als Verlustbringer wieder abgestoßen werden musste. Heute ist BMW in 14 Ländern mit Montage- und Fertigungswerken vertreten, in 140 Ländern mit seinem Händlernetzwerk. Die Eigentümerstruktur des Konzerns ist laut BMW-Homepage wie folgt:

    Streubesitz: 53,2 Prozent
    – Aqton SE, Bad Homburg v. d. Höhe: neun Prozent
    – Aqton GmbH & Co. KG für Automobilwerte Bad Homburg v. d. Höhe: 16,6 Prozent
    – Susanne Klatten Beteiligungs-GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe: 20,7 Prozent
    Susanne Klatten: 0,2 Prozent
    – Stefan Quandt: 0,2 Prozent

    Danach verfügen die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten als Kinder Herberts und Enkel Günther Quandts mit ihren Beteiligungsgesellschaften über 46,8 Prozent der Anteile. Auf der Hauptversammlung 2018 waren 79,84 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals vertreten. 40 Prozent der Anteile hätten für die Mehrheit gereicht. Die Abstimmungen folgten den Empfehlungen der Konzernspitze mit Ergebnissen zwischen 78,69 Prozent beim Tagesordnungspunkt Vergütung der Vorstandsmitglieder und 99,96 Prozent.

    Stefan Quandt und Susanne Klatten nahmen 2018 Platz eins auf der Liste der 1001 reichsten Deutschen des Managermagazins ein. Sie halten Beteiligungen und bekleiden Aufsichtsratssitze in zahlreichen Firmen. Daneben betreiben sie mehrere Stiftungen, wie etwa die Johanna-Quandt-Stiftung, deren Zweck es ist, »das Verständnis für die marktwirtschaftliche Ordnung und die Bedeutung des privaten Unternehmertums als Träger der wirtschaftlichen Entwicklung in der Öffentlichkeit und den Medien zu fördern«.14 Reiche senken mit Stiftungen ihre Steuern. Über den Einsatz der Mittel, die sie dem Staat damit vorenthalten, können sie dergestalt selbst bestimmen.

    VW

    Anlässlich der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung in Berlin 1934 trat Hitler für die Entwicklung eines für die Massen erschwinglichen, einfachen Pkw ein. Den Auftrag zum Bau eines Prototyps vergab der Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie an das Konstruktionsbüro Ferdinand Porsche in Stuttgart. Da die Autoindustrie kein Interesse hatte, ein 1.000-Reichsmark-Auto zu subventionieren, wurde die Deutsche Arbeitsfront (DAF) beauftragt. Sie verwendete das 1933 von den aufgelösten Gewerkschaften geraubte Vermögen für den Bau einer großen Automobilfabrik in Niedersachsen. Dort sollte der KdF-Wagen (benannt nach der Freizeitorganisation der Nazis »Kraft durch Freude«) produziert werden. 1938 wurde Ferdinand Porsche Geschäftsführer und Aufsichtsrat der Volkswagenwerk GmbH.

    Zwar wurde ein modernes Autowerk nach dem Vorbild von Ford errichtet, aber aus Hitlers angekündigter Massenmotorisierung wurde nichts. Devisen und Benzin reichten nur für die Motorisierung der Armee. VW produzierte spezielle Fahrzeuge für die Wehrmacht, wie »Kübelwagen« und »Schwimmwagen«, daneben Tellerminen, Panzerfäuste und andere Waffen. Die Rüstungsproduktion leitete ab 1941 Porsches Schwiegersohn Anton Piëch. Porsche, seit 1937 NSDAP-Mitglied, wurde u. a. Wehrwirtschaftsführer und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Zwischen 1940 und 1945 wurden 20.000 Menschen zur Zwangsarbeit eingesetzt, darunter Häftlinge, die in Außenlagern des KZ Neuengamme interniert wurden.15

    Das Konstruktionsbüro in Stuttgart im Besitz der Familien Porsche und Piëch bekam lukrative Aufträge und wurde faktisch zur Konstruktionsabteilung von VW. 1943 übernahm das VW-Werk unter Porsche im besetzten Frankreich die »unternehmerische Verantwortung« für Renault. Für die Demontage von Maschinen und die Verschleppung von Renault-Arbeitern zur Zwangsarbeit saßen Ferdinand Porsche und Anton Piëch nach Kriegs­ende 22 Monate in französischen Gefängnissen. Ein Entnazifizierungsverfahren in Baden-Württemberg wurde dagegen 1949 eingestellt.

    1948/49 handelte Porsches Sohn Ferry Abfindungsverträge mit VW aus. Porsche sollte nur noch fallweise Aufträge erhalten und bekam das Recht auf eine Lizenzgebühr von ein Prozent pro Käfer, eine monatliche Vergütung von 40.000 DM für Weiterentwicklungsarbeiten und die Alleinvertretung für den Handel in Österreich. Zu diesem Zeitpunkt hatte die britische Besatzungsmacht, die an einer Reparatur- und Produktionsstätte für ihre Armeefahrzeuge interessiert war, bereits Heinrich Nordhoff als Generaldirektor eingesetzt. Da das VW-Werk schneller als andere Hersteller wieder Autos produzieren konnte, stieg es zum deutschen Marktführer und Exporteur auf. Davon profitierten auch das Autowerk Dr. Ing. h. c. F. Porsche KG in Stuttgart-Zuffenhausen und die österreichische Pkw-Handelsgesellschaft Porsche Holding.

    Die Briten übergaben das VW-Werk 1949 dem Land Niedersachsen, das neben dem Bund die Stimmrechte ausübte. Eine Auflage war, dass die Gewerkschaften starken Einfluss erhalten sollten. Unter diesen Umständen verzichtete der DGB darauf, das 1933 gestohlene Gewerkschaftsvermögen einzuklagen. 1960 wurde VW teilprivatisiert. 60 Prozent der Aktien wurden als sogenannte Volksaktien verkauft, je 20 Prozent behielten der Bund und Niedersachsen. Das »Gesetz über die Überführung der Anteilsrechte an der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in private Hand« vom Juli 1960 enthielt Stimmrechtsbeschränkungen, um feindliche Übernahmen, Produktionsverlagerungen und ähnlich gravierende Beschlüsse zu erschweren. So sollte kein Aktionär mehr als 20 Prozent der Stimmrechte ausüben können. Die EU-Kommission klagte dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof, der 2007 die 20-Prozent-Klausel kippte.16

    Bereits 1953 eröffnete VW ein Werk in Brasilien. 1964 erwarb der Konzern die Auto-Union von Daimler Benz. Die Marke Audi kam damit zu VW. Werke in Mexiko (1964), USA (1955), Südafrika (1966) wurden gebaut oder übernommen. Kurz nach Beginn der Öffnungspolitik der VR China vereinbarte der Konzern 1984 sein erstes Joint Venture mit einem chinesischen Autobauer und wurde in China Marktführer. Im Vorfeld der Schaffung des EU-Binnenmarktes übernahm VW 1986 den spanischen Autobauer Seat. Ab 1990 erwarb der Konzern Anteile an Skoda in Tschechien, um die Firma im Jahr 2000 zu übernehmen.

    1993 wurde Ferdinand Piëch, der Sohn Anton Piëchs und Enkel Ferdinand Porsches, Vorstandsvorsitzender von VW. Zuvor war er im Management der VW-Tochter Audi zum Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen. Als VW-Chef trieb er die schrittweise Übernahme der Lastwagenbauer MAN und Scania (Schweden) voran, um aus ihnen perspektivisch eine VW-Truck-Sparte zu formen. Mit der 1998 erfolgten Übernahme von Bentley durch VW und Lamborghini durch Audi forcierte Piëch zugleich einen Einstieg in das Luxussegment.

    2002 wechselte Piëch vom Vorstandsvorsitz zum Aufsichtsratsvorsitz der VW AG. Zugleich gehörte er dem Aufsichtsrat der Porsche AG an. 2005 erwarb diese 21 Prozent der VW-Stammaktien. Bis 2008 baute sie ihren Anteil auf 42,6 Prozent aus. Daneben hatte sie sich Optionen auf weitere 31,5 Prozent gesichert. Als die Porsche AG 2009 einen fälligen Kredit nicht ablösen konnte, half VW. Im Ergebnis wurde Porsche von VW statt VW von Porsche übernommen. Zugleich aber besaß der Porsche/Piëch-Clan über die 2007 gegründete Porsche Holding SE die Mehrheit an VW. Sämtliche stimmberechtigten Stammaktien der Holding gehören den Familien Porsche und Piëch. 2015 gab Piëch den Aufsichtsratsvorsitz ab.

    2017 verkaufte er seine Aktien an die Familien Porsche und Piëch. Sie wurden so aufgeteilt, dass die Machtbalance erhalten blieb. Die Regel, dass Aussteiger ihre Beteiligungen nur innerhalb des Clans verkaufen, dient dem Machterhalt der Dynastie im Konzern. Gegenwärtig verteilen sich die stimmberechtigten Stammaktien bei VW wie folgt:

    Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart: 52,2 Prozent
    Land Niedersachsen, Hannover: 20,0 Prozent
    Qatar Holding LLC: 17,0 Prozent
    Streubesitz: 10,8 Prozent

    Der Porsche/Piech-Clan besitzt damit die kon­trollierende Mehrheit. Mitbestimmungsklauseln des Betriebsrats und Niedersachsens, die trotz neoliberaler »Reform« in der neuen Fassung des VW-Gesetzes noch erhalten werden konnten, schränken die Alleinherrschaft ein wenig ein. Im Dax werden seit 2009 die nicht mit Stimmrechten ausgestatteten VW-Vorzugsaktien gehandelt. Stamm- und Vorzugsaktien bilden zusammen das Grundkapital, an dem die Porsche Holding SE 30,8 Prozent, Katar 14,6 und Niedersachsen 11,8 Prozent hält. Die Differenzierung zwischen Stämmen und Vorzügen dient dem Zweck, mit einem Minimum an Kapital ein Maximum an Kontrolle auszuüben und garantiert zugleich die Machtverhältnisse. Auf der aktuellen Liste der 1001 reichsten Deutschen des Managermagazins hält Wolfgang Porsche den neunten Platz. Ferdinand Piech zählt zu den reichsten Österreichern. Verwandte und Erben der beiden bekleiden Aufsichtsratsposten bei VW und bei VW-Töchtern. Vier Clanmitglieder sitzen im Aufsichtsrat, 30 in den Aufsichtsgremien von Tochtergesellschaften, von denen wiederum vier, zusätzlich zu VW, zu den hundert größten Konzernen Deutschlands gehören.17
    Staat stützt Kapital

    In der Weltwirtschafts- und Finanzkrise federte der Staat 2009 die Überproduktion der Autoindustrie mit Abwrackprämien und durch Erleichterung von Kurzarbeit ab. Nach Auffliegen des Abgasbetrugs 2015 sperrten sich die Konzerne gegen Hardwarenachrüstungen. Eine staatliche Dieselabwrackprämie für Neufahrzeuge bekamen sie diesmal nicht. Trotzdem gilt: Ob es um die Verzögerung einer Produktionsquote für Elektroautos in China geht, um Verhandlungen in der EU über die Begrenzung des CO2-Ausstoßes oder um das Umgehen von Gerichtsurteilen für Fahrverbote – in der Regel engagiert sich der Staat so, dass die Schonung der Profite der Autokonzerne Vorrang vor den gesundheitlichen Bedürfnissen und dem Geldbeutel der Bürger hat. Kürzlich stellte die Regierung sogar den Plan einer (zuvor lauthals geforderten) sogenannten Digitalsteuer zurück, aus Furcht, Donald Trump könne sich mit höheren Steuern auf Autoexporte rächen.

    Anmerkungen:

    1 »Bedeutung der Autoindustrie für Deutschland nimmt zu«, reuters.com 14.9.2017

    2 Die Auto-Union (Audi, DKW, Horch, Wanderer) gehörte ab 1931 der Sächsischen Landesbank. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie mit 22 Prozent Umsatzanteil bei Pkws zweitgrößter Automobilproduzent nach der Adam Opel AG (41 Prozent), zur Zeit der Übernahme durch Daimler-Benz 1958 noch an fünfter Stelle nach VW, Opel, ­Daimler-Benz und Ford. Daimler-Benz verkaufte sie 1964 an VW.

    3 Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts (Hg.): Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im »Tausendjährigen Reich«, Nördlingen 1987, S. 32 ff. u. 217 ff.

    4 Gaby Weber: Daimler-Benz und die Argentinien-Connection, Berlin 2004

    5 Michael Heller: »Späte Ehre für den stillen Aktionär Kuwait«, ­Stuttgarter Zeitung, 18.9.2014

    6 »Daimler und Chrysler – Hochzeit des Grauens«, Süddeutsche Zeitung, 17.5.2010; »Deutschland statt Daimler – EADS sortiert sich neu«, Der Tagesspiegel, 6.12.2012

    7 Ab der Schwelle von drei Prozent besteht die Pflicht zur Stimmrechtsmitteilung. Ebenso bei Erreichen von fünf, zehn, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent, teilweise verbunden mit weitergehenden Erklärungen.

    8 Dabei handelt es sich um eine Mantelfirma Li Shufus, des Chefs von Geely (VR China).

    9 Die geographische Streuung war: 31 Prozent Deutschland; 28,9 Prozent Europa ohne BRD; 18,9 Prozent USA; 6,8 Prozent Kuwait; 11,9 Prozent Asien; 2,5 Prozent Sonstige.

    10 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht prüft, ob Käufe ordnungsgemäß gemeldet wurden.

    11 Camillo Castiglioni (1879–1957): österreichisch-italienischer Industrieller, Spekulant und Flugpionier

    12 Vgl. »BMW – aus Freude am Fahren. Zur unrühmlichen Geschichte eines deutschen Großkonzerns«, http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2015/04/bmw-aus-freude-am-fahren

    13 Rüdiger Jungbluth: »Die Quandts und die Nazis«, Die Zeit, 15.11.2007

    14 https://www.johanna-quandt-stiftung.de/stiftung

    15 Hans Mommsen/Manfred Grieger: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich, Düsseldorf 1996, S. 198 ff. u. 251 ff.

    16 Beate Landefeld: Kapitalanhäufung in Claneigentum. Porsche kauft VW: In: Marxistische Blätter 2/2008, S. 24–28

    17 Michael Freitag: »Ein Clan ohne Plan«, Managermagazin 11/2017, S. 34
    ­Marxistischen Blätter

    #Allemagne #économie #automobiles #politique #capitalisme

  • Alerte / en marche vers la privatisation de la démocratie ?
    par Quitterie de Villepin, démocrate, qui rapelle des choses simples et basiques autour des enjeux des outils informatiques pour un réel débat public. Elle tacle la #startup Cap Collectif mais pourrait aussi bien évoquer #facebook...
    https://blogs.mediapart.fr/quitterie-de-villepin/blog/300119/alerte-en-marche-vers-la-privatisation-de-la-democratie

    Alors qu’explose en France une demande sans précédent de démocratie de la part des citoyens et des citoyens, de Nuit Debout, aux Gilets jaunes (assemblées réunies à Commercy) celles et ceux qui sont censés être au service de cette participation citoyenne, ne voient pas ou font semblant de ne pas voir, qu’une entreprise s’approprie et capte cette formidable émulation collective, qui représente un commun, puisque financé par des deniers publics et enrichis grâce au travail de toutes et tous.

    /.../

    Pour moi, les plus grands visionnaires de notre ère sont Richard Stallman, Wikipédia, Edward Snowden, Aaron Schwartz, Birgitta Jonsdottir, Audrey Tang.
    Celles et ceux qui se battent par et pour les citoyen.ne.s, la connaissance partagée, la coopération de pair à pair, la transparence, l’émancipation de toutes et tous par toutes et tous. Qui ont compris que philosophiquement les choix de code d’algorithmes sont par essence politique.
    Et vous, qui sont vos héros ? Zuckerberg ? Cambridge Analytica ? Monsanto ? Bayer ?

    Pour rappel cette startup a fait ses premières armes-test via les assemblées des #giletsjaunes https://duckduckgo.com/?q=cap+collectif&t=fpas&ia=web ... ça vous rappelle rien ? Mais siii vous savez, cette privatisation du nom #Nuit_Debout qui avait provoqué une super enquête #seenthissienne !
    #privatisation #algocratie

  • Un « principe d’innovation » porté par l’industrie chimique pourrait entrer dans le droit européen
    https://www.lemonde.fr/planete/article/2018/12/10/un-principe-d-innovation-porte-par-l-industrie-chimique-pourrait-entrer-dans

    Instaurer un « principe d’innovation ». L’idée sonne comme une belle promesse, innocente comme le bon sens. Elle pourrait pourtant gravement saper la protection de l’environnement et de la santé publique. Car ce concept qui s’apprête à faire une entrée officielle dans la législation européenne n’a pas été élaboré par des responsables publics. Il a été imaginé par des industriels soumis à des réglementations très strictes : tabac, pesticides, substances chimiques ou pétrole.

    Ce « #principe_d’innovation » figure en effet en préambule du texte établissant le prochain programme de recherche de l’UE qui distribuera près de 100 milliards d’euros en six ans. Appelé « Horizon Europe », il doit être discuté et mis au vote mercredi 12 décembre au Parlement européen en séance plénière. Que dit ce « principe » ? En des termes très généraux, que « l’impact sur l’#innovation devrait être pleinement évalué et pris en compte » à l’occasion de chaque initiative législative.

    « Aucune personne sensée ne pourrait s’y opposer. C’est le génie de cette opération de lobbying », décrypte Kathleen Garnett, une chercheuse indépendante, coauteure d’un article sur le sujet dans une revue académique de droit. Mais ce que ce concept, flou et consensuel en apparence, cible en réalité, explique-t-elle, ce sont les réglementations environnementales de l’UE, et en particulier celles qui encadrent l’usage des produits chimiques – comme le règlement Reach –, des #pesticides, des #OGM ou encore des nano et biotechnologies. Intégré à la loi, le « principe d’innovation » permettrait de faire contrepoids à ce que ces industriels estiment être un obstacle majeur à leurs affaires : le principe de précaution.

    et #paywall

    https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17579961.2018.1455023?journalCode=rlit20

    • Un « principe d’innovation » porté par l’industrie chimique pourrait entrer dans le droit européen

      En apparence anodin, le concept a été imaginé pour neutraliser le principe de précaution par un think tank issu de la pétrochimie et du tabac.

      Instaurer un « principe d’innovation ». L’idée sonne comme une belle promesse, innocente comme le bon sens. Elle pourrait pourtant gravement saper la protection de l’environnement et de la santé publique. Car ce concept qui s’apprête à faire une entrée officielle dans la législation européenne n’a pas été élaboré par des responsables publics. Il a été imaginé par des industriels soumis à des réglementations très strictes : tabac, pesticides, substances chimiques ou pétrole.

      Ce « principe d’innovation » figure en effet en préambule du texte établissant le prochain programme de recherche de l’UE qui distribuera près de 100 milliards d’euros en six ans. Appelé « Horizon Europe », il doit être discuté et mis au vote mercredi 12 décembre au Parlement européen en séance plénière. Que dit ce « principe » ? En des termes très généraux, que « l’impact sur l’innovation devrait être pleinement évalué et pris en compte » à l’occasion de chaque initiative législative.

      « Aucune personne sensée ne pourrait s’y opposer. C’est le génie de cette opération de lobbying », décrypte Kathleen Garnett, une chercheuse indépendante, coauteure d’un article sur le sujet dans une revue académique de droit. Mais ce que ce concept, flou et consensuel en apparence, cible en réalité, explique-t-elle, ce sont les réglementations environnementales de l’UE, et en particulier celles qui encadrent l’usage des produits chimiques – comme le règlement Reach –, des pesticides, des OGM ou encore des nano et biotechnologies. Intégré à la loi, le « principe d’innovation » permettrait de faire contrepoids à ce que ces industriels estiment être un obstacle majeur à leurs affaires : le principe de précaution.
      « Porte dérobée »

      Pour Geert Van Calster, professeur de droit à l’Université de Louvain (Belgique) et coauteur de l’article, « il est tout simplement extraordinaire de voir les institutions européennes se faire complètement avoir par un lobby de l’industrie pour introduire cela dans le droit communautaire ». A ce jour, ce « principe d’innovation » n’est rien qu’un slogan de lobbying : contrairement au principe de précaution, inscrit, lui, dans les traités européens, il n’a aucune existence légale. Or son entrée dans un texte officiel « par une porte dérobée » le « légitimerait ». « Et c’est là le véritable danger : si, en tant que fait accompli, il acquiert le statut de principe, il sera alors très difficile de revenir en arrière », déplore M. Van Calster.

      Le « cerveau » de cet outil d’influence est un think tank bruxellois au fonctionnement opaque, l’European Risk Forum. Créé en 1996 par British American Tobacco (Lucky Strike, Dunhill…), il avait pour objectif initial d’entraver la mise en place de l’interdiction de fumer dans les lieux publics, en intervenant sur la conception des politiques de gestion des risques par l’UE. La science documentait alors la nocivité du tabagisme passif. En 2010, le minutieux travail d’enquête d’une équipe de politologues de l’université de Bath (Grande-Bretagne) avait montré comment le cigarettier s’était entouré d’autres industriels, alliés naturels dans la vente de produits dangereux, en particulier le secteur chimique.

      Article réservé à nos abonnés Lire aussi Comment le lobby des implants médicaux a fait plier la Commission européenne
      Au début de l’année, le Risk Forum comptait une vingtaine de membres, comme le numéro un mondial de la chimie, BASF, Bayer (qui vient de racheter Monsanto), le fabricant de détergents Henkel, Philip Morris ou encore les organisations de lobbying des secteurs des énergies fossiles et du plastique. A ses membres, le Forum propose de « contribuer à l’élaboration des règles et procédures utilisées par les institutions de l’UE pour déterminer comment les décisions réglementaires sont prises », en ciblant « les leaders d’opinion et les décideurs » au sein des institutions, ainsi que l’indique son site.

      « Aversion au risque »

      L’histoire publique du « principe d’innovation » a commencé en octobre 2013, quand, à l’initiative du Risk Forum, une vingtaine de PDG de grandes firmes adressaient une lettre aux présidents de la Commission, du Parlement et du Conseil européen. Bruxelles était alors le théâtre d’une offensive de grande ampleur menée par les lobbys des pesticides et de la chimie contre la réglementation des perturbateurs endocriniens. Offensive à laquelle le think tank avait participé.
      Dans ses rapports et livrets publiés au fil des années, les mots du Risk Forum ne trompent pas. Il s’agit bien de systématiquement « soumettre le principe de précaution à une étude d’impact », expliquait-il en 2011. La manière de procéder en Europe actuellement, précisait-il quatre ans plus tard, est « empreinte d’une aversion au risque » et aurait empêché le développement de « la locomotives à vapeur, du four à micro-ondes, du téléphone mobile et de la radiographie ».
      Depuis 2013, le Risk Forum a multiplié les actions de lobbying pour imposer son idée dans les cercles du pouvoir européen. C’est ce que montre un rapport de recherche publié lundi 10 décembre par l’ONG Corporate Europe Observatory. Par le biais d’une demande d’accès aux documents administratifs à la Commission, cette ONG spécialisée dans la surveillance du lobbying à Bruxelles s’est procuré de nombreux documents que Le Monde a pu consulter. « Cet exemple montre bien de quelle manière les intérêts des firmes essaient de capturer les processus de décision européens, analyse Nina Holland, auteure de ce travail. Il fait ressortir un niveau exceptionnel d’accès privilégié » auprès des décideurs.

      « Evangéliste de l’innovation bien encadrée »

      Les courriels et notes internes ont permis à la chercheuse-militante de retracer précisément le parcours du « principe » : essentiellement des rendez-vous et interactions avec les hauts fonctionnaires de plusieurs directions générales (DG) de la Commission (recherche, industrie et santé). En juin 2015, la démarche était soutenue par Carlos Moedas, le commissaire à la recherche, et en février 2017 une « Task Force » dédiée était créée au sein de la DG recherche. Le Risk Forum a également ciblé les Etats membres ayant assumé la présidence de l’UE comme Malte, la Bulgarie ou les Pays-Bas. En janvier 2016, la présidence néerlandaise a même coorganisé une conférence sur le sujet avec le Risk Forum et les deux principales organisations industrielles, BusinessEurope et European Roundtable of Industrialists.

      Tous ces efforts d’influence ont également bénéficié de la bienveillance d’un homme-clé. Robert Madelin a exercé plusieurs fois la fonction de directeur général, poste parmi les plus importants dans la hiérarchie administrative de la Commission, avant de devenir conseiller spécial pour l’innovation du président Juncker en 2015. Le Britannique produisait l’année suivante une « note stratégique » faisant la promotion d’un « principe d’innovation ». Trois mois après sa publication, il basculait vers une activité de lobbyiste : M. Madelin est désormais consultant pour Fipra, un cabinet influent dont il est aussi président et qui est également… membre du Risk Forum. « Je suis un évangéliste de l’innovation bien encadrée, explique Robert Madelin, interrogé par Le Monde. Alors je pense que ce serait tragique d’oublier qu’on doit la soutenir en Europe à cause de l’historique d’un think tank. »

  • « Implants files » : « Essure est une bombe qui nous détruit chaque jour un peu plus »
    https://www.20minutes.fr/sante/2382139-20181127-implants-files-essure-bombe-detruit-chaque-jour-peu-plus

    Aujourd’hui interdit en France, cet implant de contraception définitive commercialisé par les laboratoires Bayer est à l’origine de nombreux incidents aux lourdes répercussions sur le quotidien des victimes. Jeunes pour certaines, moins pour d’autres, ces femmes ont déjà connu la maternité et avaient décidé de prendre des précautions définitives pour éviter une grossesse non désirée. Pour répondre à cette demande, leur gynécologue leur avait posé ces implants, de petits ressorts en alliage de métaux promettant une contraception définitive. Elles pensaient donc être tranquilles, trouver la sérénité. Elles ont plutôt trouvé l’enfer. Douleurs atroces et inexplicables, règles hémorragiques, pertes d’audition, de cheveux ou encore de mémoire : pour de nombreuses patientes Essure, le quotidien après la pose des implants a viré au cauchemar, sur fond de longue errance thérapeutique. Des lectrices de 20 Minutes racontent leur calvaire.
    De lourds symptômes

    Après son remariage, en 2005, Virginie et son nouveau conjoint décident de ne pas avoir d’autres enfants. « Nous avons cru trouver la solution "miracle" avec Essure pour éviter d’être embêtés, se souvient-elle. Quelle erreur… J’ai passé sept ans avec des "bizarreries" – malaises, vertiges, allergies diverses, tennis-elbow, hernies discales aux cervicales. Puis, dès 2012, les choses se sont gâtées encore plus. J’avais des douleurs articulaires et musculaires insupportables qui m’handicapaient et qui ne m’ont pas permis de continuer la randonnée que je pratiquais depuis plusieurs années. Une fatigue ingérable qui me demandait de m’allonger plusieurs fois par jour, des allergies de plus en plus envahissantes, des problèmes digestifs énormes, des otites séreuses à répétition avec parfois perte d’audition totale, des tendinites, des problèmes de sinusite impossible à enrayer, des malaises plus importants, des problèmes de souffle et surtout des démangeaisons anales très désagréables, énumère-t-elle. Je passais ma vie dans les cabinets de radiologie, scanners, IRM et on ne me trouvait jamais rien ! »

    Même schéma pour Stéphanie, qui a été implantée en septembre 2015. « Au bout de quelques mois, la déchéance du corps a commencé. Douleurs musculaires, articulaires, crampes, perte de cheveux, fatigue extrême, troubles intestinaux », Stéphanie devient l’ombre d’elle-même, au point de « finir à ne plus savoir marcher, de plus savoir m’asseoir, l’impression d’avoir le corps d’une femme de 80 ans à l’aube de mes 40 ans », décrit-elle, triste.

    Ses premiers symptômes, Valérie les a eus « quatre mois après la pose de ses implants. J’ai commencé à ressentir des douleurs articulaires horribles à ne plus en dormir, raconte-t-elle. Règles hémorragiques, douleurs pelviennes, douleurs à une oreille, douleurs articulaires et musculaires, fourmillements à une jambe, pertes de mémoire, grosse fatigue » : la liste des symptômes de Valérie est longue. Pour de nombreuses femmes, les douleurs sont si fortes qu’elles rendent impossible une vie sexuelle épanouie.
    Une longue errance thérapeutique avant un traitement lourd et radical

    Pour Virginie, Valérie, Stéphanie et les autres, c’est le début d’une longue errance thérapeutique. « J’ai vécu une errance médicale totale, déplore Laurence. Je suis passée pour une femme faible, fragile et certainement névrosée ». Visite après visite, le médecin de Valérie n’a pas trouvé non plus l’origine de son mal et a fini par lui conseiller d’aller « consulter un psy car mes douleurs étaient dans ma tête », confie Valérie, blessée par le « mépris de nombreux médecins. Essure a gâché cinq ans de ma vie ». Pour elle comme pour d’autres victimes françaises, c’est au hasard d’une recherche sur internet ou d’un reportage télévisé entendu d’une oreille distraite que la révélation a eu lieu. Après de longs mois de souffrances physiques, « de siestes interminables et de larmes », de pertes de mémoire et de fatigue harassante, dont la cause reste sans réponse, Emilie pense devenir folle, perd pied et goût à la vie. Jusqu’à ce jour où, à la télévision, « j’entends distraitement qu’on parle d’implants contraceptifs, raconte-t-elle. Et là je comprends que je suis concernée. Je ne savais même pas qu’on appelait ça des implants, moi, on m’avait juste dit des "Essure". J’écoute, je suis suspendue aux paroles de cette femme qui explique son vécu. Nous sommes le 9 décembre 2016. Elle ne le sait pas encore, mais elle vient de me sauver la vie. Il s’agissait de Marielle Klein, qui a créé l’association Resist », qui vient en aide aux patientes Essure.

    Après des tests médicaux, Emilie, Virginie et leurs compagnes d’infortune découvrent qu’elles sont allergiques au nickel, l’un des métaux constituant les implants Essure. « J’ai fait le lien entre Essure et certains de mes symptômes en lisant sur le web que ces implants étaient faits, entre autres, à base de nickel, auquel je suis allergique », confirme Virginie, qui a fini par être déclarée « travailleuse handicapée ».
    « Essure est une bombe qui nous détruit chaque jour un peu plus »

    Une fois la cause de leurs souffrances identifiée, les options thérapeutiques offertes aux patientes sont lourdes et radicales. « J’ai dû être opérée d’une hystérectomie et d’une salpingectomie bilatérale », explique Stéphanie. Comme la pose du dispositif Essure est définitive, pour se le faire retirer, Stéphanie a également dû se faire retirer l’utérus et les trompes de Fallope. « Je n’avais rien demandé de tout cela, je n’avais aucune envie d’être mutilée », déplore celle qui a subi cette intervention « pour retrouver une vie normale ». Comme elle, Virginie, Valérie, mais aussi Patricia et Laurence ont subi la même lourde intervention chirurgicale « pour enfin revivre », commente la dernière. « Essure est une bombe qui nous détruit chaque jour un peu plus », résume Valérie.

    Rien qu’en France, 175.000 femmes ont été implantées avec le dispositif Essure depuis 2005. Il a été retiré de la vente en Europe en septembre 2017. Aujourd’hui, Marielle Klein, de l’association Resist, se bat pour que chaque porteuse du dispositif soit identifiée et informée des risques liés à cet implant.

  • Bayer, dans l’enfer du mariage avec Monsanto

    Depuis la fusion effective des deux groupes, en juin, la valeur du nouvel ensemble ne cesse de fondre. Les investisseurs s’inquiètent du risque environnemental que constitue le glyphosate
    Cécile Boutelet
    page scq2

    Berlin correspondance - Ce jour-là, l’action Bayer a décroché, pour ne plus jamais se relever. Le 9 août 2018, Dewayne ­Johnson, un ancien jardinier en phase terminale de lymphome non hodgkinien, obtient gain de cause dans son procès contre Monsanto, qui ne l’a pas informé des risques qu’il courait en utilisant son produit phare, le Roundup. Le célèbre produit à base de glyphosate, l’herbicide le plus utilisé dans le monde, est pour la première fois rendu responsable d’un cancer par un tribunal, qui condamne Monsanto à verser au plaignant 289 millions de dollars (253 millions d’euros) : 39 au titre du préjudice moral et financier et 250 millions au titre des dommages. L’allemand Bayer, qui a racheté le semencier Monsanto au mois de juin 2018, accuse le coup : 10 milliards d’euros de valeur boursière s’évaporent en quelques heures. Le « risque Monsanto » correspond désormais à un chiffre, monstrueux. Et la descente aux enfers commence.

    Bayer, ébranlé par la sanction, se défend. Il assure aux investisseurs que le procès sera cassé en appel, que la peine sera allégée et que le juge se rendra aux conclusions des « 800 études scientifiques » prouvant l’innocuité de la molécule. L’action reprend des couleurs. Mais lundi 22 octobre, le couperet tombe : la juge Suzanne Bolanos ne rouvrira pas le procès. Elle maintient le jugement mais allège la sanction financière, la ramenant au total à 78,5 millions de dollars. L’action s’effondre à nouveau, pour atteindre son plus bas niveau depuis cinq ans. Le 1er novembre, Dewayne Johnson a accepté dans le but d’éviter le poids d’un nouveau procès les dommages et intérêts réduits.

    Depuis le rachat de Monsanto, Bayer a perdu la somme gigantesque de 30 milliards d’euros de valeur boursière, alors que le groupe a opéré une augmentation de capital de 9 milliards d’euros pour boucler la fusion. Le « mariage du siècle » au sommet de l’agrochimie mondiale était-il une erreur ? Déjà condamné par les écologistes, voilà qu’il est aussi remis en cause par les marchés. Tout, dans cette alliance, est démesuré : le prix de la transaction (63 milliards de dollars) ; la taille du nouveau groupe, devenu le premier producteur de glyphosate du monde et le champion mondial de l’agrochimie ; la réputation de Monsanto, un nom si chargé négativement que Bayer a prévu de le faire disparaître. Mais c’est surtout l’ampleur du nouveau risque judiciaire qui affole les investisseurs : 7 800 procès sont actuellement intentés contre Monsanto aux Etats-Unis, soit plusieurs milliards de dollars de dommages et intérêts potentiels.

    « Ambiance désastreuse »

    « Les activités de Monsanto apportent des risques élevés en matière environnementale, sociale et de gouvernance », estime Ingo Speich, gestionnaire de fonds chez Union Investment. Bayer a-t-il suffisamment mesuré les risques ? Les actionnaires sont d’autant plus inquiets que les autres activités du groupe affichent des signes de faiblesse : le département des médicaments sans ordonnance a vu ses résultats reculer au dernier semestre. En pharmacie conventionnelle, plusieurs brevets Bayer arrivent bientôt à échéance, et les nouvelles molécules en cours d’homologation ne pourront pas compenser la perte de chiffre d’affaires.

    En interne, depuis le mois d’août, c’est le branle-bas de combat. « L’ambiance est désastreuse. Beaucoup avaient déjà eu du mal à avaler la décision de racheter Monsanto, vu l’image qu’ils en ont. Mais là, la situation n’est pas tenable à long terme. Si un hedge fund veut nous racheter, il peut le faire à bon compte », s’inquiète une source interne. Pour sauver la fusion, même les bijoux de famille sont examinés. Fin septembre, la presse allemande rapporte que Bayer étudie de près une cession de ses activités en santé animale, qui pourrait rapporter 6 à 7 milliards d’euros. Une information non confirmée par le groupe.

    Fin septembre, lors d’une réunion du personnel à Leverkusen, au siège de Bayer, Werner Baumann, patron du groupe, a évoqué la possibilité de se séparer de certaines parties de son département recherche en médicaments, l’un des coeurs traditionnels de Bayer. Les représentants des salariés sont alarmés.

    Surtout, Bayer veut sauver le soldat glyphosate. L’herbicide controversé est d’une importance cruciale pour le groupe. Il représentait un quart des ventes de Monsanto. Dans le groupe Bayer consolidé, il pèse 3 milliards d’euros de chiffre d’affaires. Alors Werner Baumann monte lui-même au créneau dans la presse. Dans le numéro du 23 septembre de Bild am Sonntag, version dominicale de Bild, le quotidien le plus lu d’Allemagne, il pose, souriant, dans un laboratoire du groupe. « Grâce au glyphosate, les gens mangent à leur faim », affirme-t-il, au risque de s’attirer les foudres des milieux écologistes.

    Volonté de dialogue

    La sortie pro-glyphosate du patron de Bayer surprend. Car, depuis début 2018, c’est un tout autre discours qui était mis en avant. Liam Condon, directeur du département Crop Science, a multiplié les interventions dans la presse et auprès d’associations environnementales pour expliquer la démarche du nouveau groupe. Il joue la carte du dialogue et de l’apaisement.

    Fin mars, dans le magazine Capital, une discussion est organisée avec le coprésident du parti écologiste allemand, Robert Habeck, sur la question de savoir comment nourrir la planète avec 10 milliards d’habitants en 2050. C’est la première fois qu’un tel débat est organisé dans le pays, symptomatique d’un double mouvement : la volonté de Bayer de trancher avec le passé de Monsanto, qui refusait systématiquement le débat avec ses contradicteurs, et la nouvelle orientation des Verts allemands, traditionnellement parti d’urbains très diplômés, qui ne veulent plus passer pour des ennemis de l’innovation. Les positions restent antagoniques, notamment sur la question des brevets sur les plantes, mais certains points d’entente sont identifiés. « Je ne veux pas revenir à une agriculture de carte postale avec trois cochons et deux poules », dit M. Habeck, aujourd’hui une des personnalités politiques les plus en vue d’Allemagne. « Le glyphosate n’est pas notre avenir », assure de son côté M. Condon.

    La question est brûlante : dans le contexte d’une augmentation de la population, d’un réchauffement du climat et d’une extinction des espèces, comment accroître la production agricole sans étendre les terres arables au détriment des espaces sauvages ? Comment adapter l’agriculture à la montée du niveau des mers ? Comment faire avec moins d’eau, moins d’engrais et moins de pesticides de synthèse ?

    Liam Condon est l’arme de Bayer dans ce débat sensible. Mi-juin, dans l’hebdomadaire FAS, il laisse entrevoir ce à quoi pourrait ressembler l’agriculture du futur selon Bayer : davantage de technique et moins de chimie. Même s’il continue de défendre le glyphosate comme un herbicide « sûr . « La grande solution qui va sauver le monde n’existe pas, explique-t-il. L’agriculture est trop variée. Mais il y aura une série de petits apports. »

    Il en nomme trois. Le premier est la technologie Crispr-Cas, ou « ciseau génétique » une technologie codécouverte en 2012 par la Française Emmanuelle Charpentier, qui permet de modifier l’ADN d’une plante plus rapidement qu’auparavant, sans avoir recours au matériel génétique d’une autre plante. Elle pourrait permettre de créer des organismes plus résistants à la sécheresse, capables de grandir dans l’eau salée, ou plus productifs, promettent les scientifiques, qui parlent de « révolution dans l’agriculture . La méthode divise actuellement les écologistes allemands et le thème est très controversé en Europe. Un arrêt de la Cour de justice européenne, rendu fin juillet, a ainsi mis un coup de frein au développement de la technologie sur les sols européens. Les plantes traitées avec la méthode Crispr-Cas sont considérées comme des OGM et devront être dûment étiquetées.

    La deuxième technologie sur laquelle mise Bayer est l’agriculture numérique ou « digital farming », qui suppose par exemple l’utilisation de robots autonomes dans les champs qui repèrent les plantes nuisibles et les détruisent au laser. Ou celle de capteurs, capables de mesurer au plus près l’hygrométrie et la quantité d’intrants à utiliser. La troisième innovation repose sur une meilleure connaissance des micro-organismes ou microbes présents dans le sol et leur relation avec la croissance de la plante. Elle propose des solutions biologiques pour la fertilisation des sols ou la protection contre les maladies. Certaines préparations déjà sur le marché sont d’ailleurs utilisables en agriculture bio.

    Interrogées par le Monde, plusieurs sources des milieux écologistes conviennent, en off, que ces innovations sont « intéressantes » et qu’elles consacrent l’émergence d’une agriculture « post-chimie . Mais elles maintiennent leur condamnation de la concentration du secteur de l’agrotechnologie. Pour les actionnaires, ces nouvelles méthodes ne promettent cependant pas de profits à court terme. Or la Bourse est cruelle : elle mesure le risque environnemental, mais ne veut pas renoncer aux profits sûrs. Pour Bayer, le défi est double : il doit convaincre que son modèle d’agriculture du futur est aussi « durable » qu’il le prétend, et qu’il peut générer autant de profits que le glyphosate.

    Dans Le Monde Éco & Entreprise, samedi 3 novembre 2018 1478 mots, p. SCQ2

    #agriculture #monsanto #glyphosate

  • Bayer, dans l’enfer du mariage avec Monsanto
    https://www.lemonde.fr/economie/article/2018/11/02/bayer-dans-l-enfer-du-mariage-avec-monsanto_5377800_3234.html

    Depuis la fusion effective des deux groupes, en juin, la valeur du nouvel ensemble ne cesse de fondre. Les investisseurs s’inquiètent du risque environnemental que constitue le glyphosate.

    Ce jour-là, l’action Bayer a décroché, pour ne plus jamais se relever. Le 9 août 2018, Dewayne Johnson, un ancien jardinier en phase terminale de lymphome non hodgkinien, obtient gain de cause dans son procès contre Monsanto, qui ne l’a pas informé des risques qu’il courait en utilisant son produit phare, le Roundup. Le célèbre herbicide à base de glyphosate, le plus utilisé dans le monde, est pour la première fois rendu responsable d’un cancer par un tribunal, qui condamne Monsanto à verser au plaignant 289 millions de dollars (253 millions d’euros) : 39 au titre du préjudice moral et financier et 250 millions au titre des dommages.

    L’allemand Bayer, qui a racheté le semencier Monsanto au mois de juin, accuse le coup : 10 milliards d’euros de valeur boursière s’évaporent en quelques heures. Le « risque Monsanto » correspond désormais à un chiffre, monstrueux. Et la descente aux enfers commence.

    Bayer, ébranlé par la sanction, se défend. Il assure aux investisseurs que le procès sera cassé en appel, que la peine sera allégée et que le juge se rendra aux conclusions des « 800 études scientifiques » prouvant l’innocuité de la molécule. L’action reprend des couleurs. Mais lundi 22 octobre, le couperet tombe : la juge Suzanne Bolanos ne rouvrira pas le procès. Elle maintient le jugement mais allège la sanction financière, la ramenant au total à 78,5 millions de dollars. L’action s’effondre à nouveau, pour atteindre son plus bas niveau depuis cinq ans. Le 1er novembre, Dewayne Johnson a accepté – dans le but d’éviter le poids d’un nouveau procès – les dommages et intérêts réduits.

    Branle-bas de combat

    Depuis le rachat de Monsanto, Bayer a perdu la somme gigantesque de 30 milliards d’euros de valeur boursière, alors que le groupe a opéré une augmentation de capital de 9 milliards d’euros pour boucler la fusion. Le « mariage du siècle » au sommet de l’agrochimie mondiale était-il une erreur ? Déjà condamné par les écologistes, voilà qu’il est aussi remis en cause par les marchés.

    Tout, dans cette alliance, est démesuré : le prix de la transaction (63 milliards de dollars) ; la taille du nouveau groupe, devenu le premier producteur de glyphosate du monde et le champion mondial de l’agrochimie ; la réputation de Monsanto, un nom si chargé négativement que Bayer a prévu de le faire disparaître. Mais c’est surtout l’ampleur du nouveau risque judiciaire qui affole les investisseurs : 7 800 procès sont actuellement intentés contre Monsanto aux Etats-Unis, soit plusieurs milliards de dollars de dommages et intérêts potentiels.

    Dans le groupe Bayer consolidé, l’herbicide Roundup pèse 3 milliards d’euros de chiffre d’affaires.

    « Les activités de Monsanto apportent des risques élevés en matière environnementale, sociale et de gouvernance, » juge Ingo Speich, gestionnaire de fonds chez Union Investment. Bayer a-t-il suffisamment mesuré les risques ? Les actionnaires sont d’autant plus inquiets que les autres activités du groupe affichent des signes de faiblesse : le département des médicaments sans ordonnance a vu ses résultats reculer au dernier semestre. En pharmacie conventionnelle, plusieurs brevets Bayer arrivent bientôt à échéance, et les nouvelles molécules en cours d’homologation ne pourront pas compenser la perte de chiffre d’affaires.

    En interne, depuis le mois d’août, c’est le branle-bas de combat. « L’ambiance est désastreuse. Beaucoup avaient déjà eu du mal à avaler la décision de racheter Monsanto, vu l’image qu’ils en ont. Mais là, la situation n’est pas tenable à long terme. Si un hedge fund veut nous racheter, il peut le faire à bon compte », s’inquiète une source interne. Pour sauver la fusion, même les bijoux de famille sont examinés. Fin septembre, la presse allemande rapporte que Bayer étudie de près une cession de ses activités en santé animale, qui pourrait rapporter 6 à 7 milliards d’euros. Une information non confirmée par le groupe.

    Fin septembre, lors d’une réunion du personnel à Leverkusen, au siège de Bayer, Werner Baumann, patron du groupe, a évoqué la possibilité de se séparer de certaines parties de son département recherche en médicaments, un des cœurs traditionnels de Bayer. Les représentants des salariés sont alarmés.

    Sauver le soldat glyphosate

    Surtout, Bayer veut sauver le soldat glyphosate. L’herbicide controversé est d’une importance cruciale pour le groupe. Il représentait un quart des ventes de Monsanto. Dans le groupe Bayer consolidé, il pèse 3 milliards d’euros de chiffre d’affaires. Alors Werner Baumann monte lui-même au créneau dans la presse. Dans le numéro du 23 septembre de Bild am Sonntag, version dominicale de Bild, le quotidien le plus lu d’Allemagne, il pose souriant dans un laboratoire du groupe. « Grâce au glyphosate, les gens mangent à leur faim », affirme-t-il, au risque de s’attirer les foudres des milieux écologistes.

    La sortie pro-glyphosate du patron de Bayer surprend. Car depuis début 2018, c’est un tout autre discours qui était mis en avant. Liam Condon, directeur du département Crop Science, a multiplié les interventions dans la presse et auprès d’associations environnementales pour expliquer la démarche du nouveau groupe. Il joue la carte du dialogue et de l’apaisement.

    Fin mars, dans le magazine Capital, une discussion est organisée avec le coprésident du parti écologiste allemand, Robert Habeck, sur la question de savoir comment nourrir la planète avec 10 milliards d’habitants en 2050. C’est la première fois qu’un tel débat est organisé dans le pays, symptomatique d’un double mouvement : la volonté de Bayer de trancher avec le passé de Monsanto, qui refusait systématiquement le débat avec ses contradicteurs, et la nouvelle orientation des Verts allemands, traditionnellement parti d’urbains très diplômés, qui ne veulent plus passer pour des ennemis de l’innovation.

    Les positions restent antagoniques, notamment sur la question des brevets sur les plantes, mais certains points d’entente sont identifiés. « Je ne veux pas revenir à une agriculture de carte postale avec trois cochons et deux poules, » dit M. Habeck, aujourd’hui une des personnalités politiques les plus en vue d’Allemagne. « Le glyphosate n’est pas notre avenir », assure de son côté M. Condon.

    La question est brûlante : dans le contexte d’une augmentation de la population, d’un réchauffement du climat et d’une extinction des espèces, comment augmenter la production agricole sans étendre les terres arables au détriment des espaces sauvages ? Comment adapter l’agriculture à la montée du niveau des mers ? Comment faire avec moins d’eau, moins d’engrais et moins de pesticides de synthèse ?

    Plus de technique, moins de chimie

    Liam Condon est l’arme de Bayer dans ce débat sensible. Mi-juin, dans l’hebdomadaire FAS, il laisse entrevoir à quoi pourrait ressembler l’agriculture du futur selon Bayer : davantage de technique et moins de chimie. Même s’il continue à défendre le glyphosate comme un herbicide « sûr ». « La grande solution qui va sauver le monde n’existe pas, explique-t-il. L’agriculture est trop variée. Mais il y aura une série de petits apports. »

    Il en nomme trois. Le premier est la technologie Crispr/Cas, ou « ciseau génétique » une technologie co-découverte en 2012 par la Française Emmanuelle Charpentier, qui permet de modifier l’ADN d’une plante de façon plus rapide qu’avant, sans avoir recours au matériel génétique d’une autre plante. Elle pourrait permettre de créer des organismes plus résistants à la sécheresse, capables de grandir dans l’eau salée, ou plus productifs, promettent les scientifiques, qui parlent de « révolution dans l’agriculture ». La méthode divise actuellement les écologistes allemands et le thème est très controversé en Europe. Un arrêt de la Cour de justice européenne, rendu fin juillet, a ainsi mis un coup de frein au développement de la technologie sur les sols européens. Les plantes traitées avec la méthode Crispr/Cas sont considérées comme des OGM et devront être dûment étiquetées.

    La deuxième technologie sur laquelle mise Bayer est l’agriculture numérique ou « digital farming », qui suppose par exemple l’utilisation de robots autonomes dans les champs qui repèrent les plantes nuisibles et les détruisent au laser. Ou celle de capteurs, capables de mesurer au plus près l’hygrométrie et la quantité d’intrants à utiliser. La troisième innovation repose sur une meilleure connaissance des micro-organismes ou microbes présents dans le sol et leur relation avec la croissance de la plante. Elle propose des solutions biologiques pour la fertilisation des sols ou la protection contre les maladies. Certaines préparations déjà sur le marché sont d’ailleurs utilisables en agriculture bio.

    Interrogées par le Monde, plusieurs sources des milieux écologistes conviennent, en off, que ces innovations sont « intéressantes » et qu’elles consacrent l’émergence d’une agriculture post-chimie. Mais elles maintiennent leur condamnation de la concentration du secteur de l’agrotechnologie. Pour les actionnaires, ces nouvelles méthodes ne promettent cependant pas de profits à court terme. Or la Bourse est cruelle : elle mesure le risque environnemental, mais ne veut pas renoncer aux profits sûrs. Pour Bayer, le défi est double : il doit convaincre que son modèle d’agriculture du futur est aussi « durable » qu’il le prétend, et qu’il peut générer autant de profits que le glyphosate.

  • Qui a peur du Grand Mélenchon ?
    https://blogs.mediapart.fr/marie-rambeault/blog/211018/qui-peur-du-grand-melenchon

    Je devrais plutôt écrire « Qui fait tout pour qu’on ait peur du grand Mélenchon ? »

    Avant d’entrer dans le vif du sujet faisons ensemble un petit tour d’horizon très exhaustif des infos bien pourries qui passent largement sous silence en ce moment. La Médiacratie étant trop occupée à nous bassiner avec Mélenchon... Voyons ces infos qui valent leur pesant d’huile de palme et de magouilles !

    Je balance en vrac et sans ordre précis juste pour planter le décor et que nous puissions ensemble avoir un scanne plus ou moins large de ce qui se trame dans l’arrière boutique de l’État...

    Commençons par la nomination de Castaner, alias « Rantanplan », au poste convoité par lui-même et depuis un bail : celui de Ministre de l’Intérieur ! (Non perquisitionnable) . Avant d’en arriver là, Christophe Castaner quitte le foyer familial à l’âge de 18 ans, à cette époque, il rate son BAC mais ne rate jamais une bonne partie de poker dans des tripots pas forcément très bien fréquentés, engrange un max de pognon plus ou moins propre et se lie notamment d’amitié avec un certain Christian Oraison, alias « Le Grand Blond » , un vrai délinquant parrain du grand banditisme marseillais. Celui qui, des aveux même de Rantanplan, a été son "grand frère", son "protecteur" et qui sera retrouvé mort en 2008, troué de plusieurs balles de gros calibre en dehors des périodes de chasse. Mais ça, ça ne fait peur à personne !... Castaner perd son protecteur et grand frère et monte à Paris grenouiller en politique avec Porcinet (Hollande) avant de se retrouver d’abord secrétaire d’état de LREM puis ce lundi bombarder Ministre de l’Intérieur... Holà quelle ascension ! Son premier jour devant les Sénateurs sera pour le moins musclé et c’est sous les hués qu’il finira son discours, mais personne ne le sait car le Mélenchon bashing bât son plein.

    Enfin, pour couronner le tout il nomme l’ancien collaborateur du repris de justice Claude Guéant, un certain Stéphane Bouillon, au poste de directeur de Cabinet de la place Beauvau, ce sémillant haut fonctionnaire qui fût condamné plusieurs fois par la justice devient donc le nouveau bras droit de Castaner au ministère de l’Intérieur, le grand mitrailleur de queue de Rantanplan, mais ça ne fait peur à personne ça ! Par contre Mélenchon qui s’énerve ouhlààà mais quelle horreur ! Deux mafioso au ministère de l’Intérieur, non ça, ça va, ils ont des belles cravates et des beaux costards, ils parlent doucement avec un petit sourire, donc tout va bien ! Personne n’a rien vu puisque pas un seul média ne reprend cette info..Y a Mélenchon à dézinguer d’abord ! ...

    • Venons en au nouveau Ministre de l’agriculture : Un aficionados de la chasse amoureux de l’art cynégétique et troueur de Bambi invétéré. Didier Guillaume est aussi un opposant farouche à la réintroduction du loup, mais également l’un des premiers à avoir voté contre l’interdiction du Glyphosate ! Et ardant défenseur des producteurs d’huile de palme ! Ben voyons ! Comment expliquer qu’il devient ministre de l’agriculture celui là, à moins que j’apprenne dans quelques jours qu’il a des actions chez Danone ??? Mais ça ne fait peur à personne, c’est normal, on en parle pas à la TV ni à la radio, on est trop occupé à bouffer du Mélenchon ! Un Ministre de l’agriculture qui baigne dans les Lobbys ça ne fait pas peur, par contre un Jean-Luc Melenchon qui hurle ! Mon Dieu mais quel scandale !

      Penicaud, j’allais l’oublier celle là, le clone de Pierre Richard dans le film “la chèvre” mais mal peignée ! Ancienne DRH du groupe Danone dans lequel elle a engrangé 1.212.721 euros net de rémunération et gratifications en 2012, puis 1.144.924 en 2013 et 2.388.877 en 2014. Sur lesquelles s’ajoute, tenez vous bien ! Tenez-vous mieux ! Une plus-value boursière de plus d’un million et demi d’Euros réalisée en vendant des stock-options en 2013 à la suite d’un plan social chez Danone. Elle a profité d’une "flambée boursière suite à l’annonce de la suppression de 900 emplois" ( Je rappelle pour la bonne forme qu’elle était la DRH de Danone au moment de ce plan social et que le délit d’initié est normalement punit par la loi...Normalement ..) La voilà quand même nommée Ministre du Travail !! On croit rêver ! Mais ça ne fait peur à personne...Non c’est normal ! Par contre Mélenchon qui étrille les tympans d’un enkakifié à kevlar et arme de poing collé à son huis, enfer et damnation ! Quelle catastrophe !!!
      Attendez c’est pas tout !
      Comme la chèvre a gardé des copines chez Danone, devinez qui vient d’être bombardé Ministre de l’Ecologie en doublon avec François de Rugy (celui qui fait voter la loi sur le glyphosate à 1h30 du matin quand l’hémicycle est vide et qu’il est quasiment seul au perchoir donc certain de faire passer son petit vote en douce) ? Hein devinez un peu !! Ben c’est Emmanuelle Wargon ! Vous ne savez pas qui c’est ??... Ben oui on est trop pris par la colère de Mélenchon pour s’en soucier ! Je vais vous le dire : C’est l’ancienne directrice de communication de chez DANONE !! Eh oui encore ! Madame pro-huile de palme directrice de communication du 4 ème plus grand pollueur de la planète (Danone) juste derrière Coca-Cola, Pepsi et Nestlé ! Le fleuron Français des lobbys plastique nommée Ministre de l’écologie ! Pincez moi je rêve ! Tout le monde a oublié qu’il y a deux mois à peine Nicolas Hulot dénonçait la pression insupportable des Lobbyistes au sein du gouvernement et plus particulièrement au ministère de l’écologie d’où il partira en claquant la porte pour bien signifier que si on veut sauver la planète ce n’est pas avec ces capitalistes là qu’il faudra compter ! Mais ça, ça ne fait peur à personne.. C’est normal ! Mais Mélenchon qui couine dans une cage d’escaliers parce qu’il veut entrer dans son QG de campagne ! Pfiouuu quelle sinécure !!! Vous ne vous rendez pas compte c’est l’apocalypse ! ...

    • Bon passons à Buzyn... La Sinistre de la Santé ! La grande défenderesse des laboratoires pharmaceutiques ! La tondeuse ! Qui rase tellement profondément qu’elle attaque la peau des hôpitaux, des soignants, et des patients ! Elle remet en cause tout le système de santé et de la Sécu pour complaire à ses potes des labos , je vous passe les détails, puisque tout le monde finira par en subir les conséquences ! Mais surtout elle dorlote son petit mari, la bougresse ! En faisant “fi” (oups) des promesses qu’elle avait pourtant prises quelques mois avant en criant haut et fort qu’elle se déporterait de tout dossier concernant l’Institut national de la santé et de la recherche médicale (Inserm), dirigée par son chéri, Yves Lévy ! Non seulement elle le crie mais en plus elle signe en mai dernier un décret avec Édouard Philippe qui stipule qu’elle n’a pas le droit en tant que ministre de la Santé d’interférer dans les affaires de l’Inserm (je schématise).. Ben vous savez quoi ! Non vous ne savez pas.. Je vais vous le dire : Yves Levy le mari d’Agnez Buzyn, directeur de l’Inserm, vient d’être nommé à la tête du Haut Conseil de la Santé Public et conseiller de Macron pour les questions de santé publique ! Ce même Haut Conseil en charge des risques de santé liés à l’environnement... (Glyphosate quand tu nous tiens) ! Mais pas de conflits d’intérêts dans tout ça.. Non, personne n’a peur, c’est normal ! Ce qui est totalement anormal c’est Mélenchon qui essaye d’enfoncer sa propre porte ! Alors ça c’est un putain de scandale national !!
      Par contre, Bayer et Mosantos peuvent roupiller sur leurs « 6 » grandes oreilles et les bébés sans bras peuvent crever dans le silence le plus absolu ! En effet, la Buzyn vient de décider de sucrer les fonds publics attribués à l’association lanceuse d’alerte qui a mis le doigt sur cette histoire de bébés mal formés et qui tente de démontrer le lien entre ces malformations et les pesticides ! En plus, la présidente de cette association vient d’être licenciée hier !... Bref tout va bien, c’est pas effrayant du tout ! En tout cas ça semble l’être beaucoup moins que Mélenchon qui beugle contre un procureur véreux ! La Santé qu’est ce qu’on en a à battre ?! Les soignants de l’hôpital Pinel qui sont en grève depuis plus de cent jours, on s’en tamponne, les enfants maltraités de l’hôpital de Moussaron on s’en fiche comme de l’an quarante ! Les personnes handicapées à qui l’on sucre les allocs et qu’on martyrise avec la loi Elan, ça c’est pas scandaleux du tout.. Mais non ! Pour le moment le plus important c’est de salir les opposants surtout ceux qui s’opposent aux magouilles Buzinesques en les faisant passer pour des irresponsables incapables de tenir leurs nerfs ! ...

    • Tiens le procureur de Paris ?... On en cause ? C’était il y a à peine un mois. La presse se faisait l’écho d’une information des plus surprenante : Emmanuel Macron avait personnellement évincé trois candidats à la succession de François Molins au poste de procureur de Paris. Il avait récusé et recalé trois candidats issus de la procédure habituelle de nomination. "L’Elysée prend la main sur les procureurs" titrait Le Monde. "Macron veut poser son parquet"titrait Libé. "Macron veut choisir lui-même ses procureurs", titrait Mediapart. Au grand jour, le bon roitelet Macron faisait ainsi voler en éclats l’increvable fiction française de "l’indépendance de la Justice" dont on nous rabâche les écoutilles depuis trois jours ! Et il envoyait par la même occasion un signal très clair : le procureur qui suivra les "affaires sensibles", à commencer par les instructions sur son chérubin Benalla, aura réussi son examen de passage auprès du monarque et sera encensé nouveau Procureur de Paris... Celui là même que Mélenchon va bousculer, frapper, insulter, molester, maraver, assommer, décapsuler, atomiser et je ne sais quel autre superlatif utilisé par les merdias pour décrire une scène où, évidemment rien de tout cela n’est visible !
      Bref, ce tir groupé d’articles date des 25, 26, 27 septembre. Trois semaines à peine. Il faut se souvenir de cet épisode pour apprécier à leur juste valeur les questions saugrenues aujourd’hui posées par les éditos offusqués devant les spectaculaires images de la confrontation physique entre « l’ignoble » Jean-Luc Mélenchon et les « gentils » policiers qui font leur travail et qui lui interdisent de pénétrer dans le local de la France insoumise, en cours de perquisition (ce qui évidemment est illégal) . Confrontation physique qui s’est achevée par l’interruption prématurée de la perquisition, apparemment sans procès-verbal listant les pièces saisies ou mises sous séquestre, ce qui entraînera logiquement la nullité de cette curieuse procédure. Mais on n’en parle pas, ce qui compte c’est que Mélenchon s’énerve ! La police politique on s’en bat l’œil ça n’existe que dans la tronche des complotistes et des mélenchonistes, tout comme la justice au service de l’état qui est une lubie ! L’enquête bâclée et sans PV de perquisition on s’en balance ! Le plus important c’est Mélenchon et sa “personne sacrée”... Je me demande si y a pas de quoi finir par sortir de ses gonds et vous, non toujours pas ! ?.... Attendez, c’est pas fini !
      Le procureur de Paris en question, c’est celui qui a mené avec tellement de brio la mirobolante perquisition chez Benalla ! Le successeur nommé par Macron quelques jours après l’éviction de Molins. Vous ne vous souvenez certainement pas que cette perquisition avait eu lieu il y a plus d’un mois et qu’elle fût un véritable fiasco et pour cause, je vous raconte : Benalla est présent, escorté par la police (la vraie cette fois) et le proc de Paris fraîchement nommé. Tout ce petit monde se retrouve devant la porte de chez Benalla un soir à 20h (pourquoi aussi tard, on se le demande ?) ! C’est alors qu’Alexandre d’un air bienheureux prétend avoir oublié ses clefs.. Comme c’est ballot ! Mais en fait c’est pire que ça, Benalla s’est trompé de trousseau et à la place de ses clefs il a en mains les clefs de la villa Normande des Macron (MDR) ! Le procureur n’a pas pensé à venir avec un serrurier (bizarre) et les flics qui l’accompagnent n’ont pas de bélier pour défoncer la porte de Benalla. (très bizarre).. je le rappelle, Benalla est accusé entre-autre de détention d’armes illégales sans autorisation, d’usurpation du titre et de la fonction de policier, et d’agression sur au moins deux touristes... le sommet de l’iceberg de toute manière ! Le but de cette perquisition étant d’ouvrir le coffre-fort de Benalla dans lequel se trouverait ses armes et selon des sources judiciaires, des documents pouvant mettre en cause l’intégrité de l’État ??! … Bon qu’à cela ne tienne, il est 21h, l’heure légale ou la perquisition n’est plus permise, on reviendra demain dit le Procureur de Paris qui rebrousse chemin pour se pointer le lendemain à 9 h du matin (pourquoi si tard et pas à 7h comme chez Jean-Luc Melenchon) !!! Naturellement, l’appartement de Benalla a été soigneusement nettoyé durant la nuit et son coffre-fort a disparu !... Mais tout ça c’est normal, personne ne trouve rien à redire à cette bande d’incapables fort complaisants avec le protégé de sa Majesté et ce dernier n’aura à souffrir d’aucune sanction ... Le plus important pour les médias étant de ne surtout pas trop ébruiter le pathos et de se concentrer sur autre chose ! Le « autre chose » aujourd’hui étant que ce même procureur dépose plainte contre Mélenchon pour tentative d’intimidation et obstruction ! Mouhaha ça ne lui est pas venu à l’idée de déposer plainte contre Benalla pour obstruction à ce nouveau Procureur ? ... Ben non !

    • Bon alors maintenant que les journaleux ont bien bavé sur la colère Mélenchonienne qu’est ce qu’ils vont encore essayer de pondre ? Ah oui ! L’AFFAIRE ! Bon je survole parce que sinon j’en ai pour des heures !... En gros, Les comptes de campagne de Mélenchon sont dans le collimateur de la justice tout comme le sont ceux de Macron, dois-je le rappeler ? Sauf que pour Macron pas de perquisition malgré l’enquête préliminaire en cours... On attend ! Pendant ce temps, l’ex président de la commission des comptes de campagne qui a pourtant bien validé les comptes de Mélenchon et trouvé des irrégularités dans ceux de Macron, se voit augmenté de 4500 à 10 000€ par mois (Promotion macronienne) ! Depuis, il a changé de version et prétend que finalement, non, les comptes de campagne de Mélenchon ne sont pas bons, ah bon ? (bizarre) Ensuite, un autre membre de la commission dont j’ai bouffé le nom (à particule) refuse de paraître à la télé face à un député France Insoumise comme contradicteur.. (Bizarre) !
      Alors pour conclure, parce que je ne vais pas y passer la nuit, au milieu de ce joyeux bordel digne d’un film à sketchs et dont j’abrège l’énoncé volontairement afin d’éviter la lassitude : la seule chose qui motive les médias c’est la colère de Mélenchon ! Ben oui.. J’imagine bien le voir sortir de ce traquenard politico-judiciaire totalement blanchi ! Si c’est le cas, Barbier va en bouffer son écharpe rouge et Aphati va en perdre son accent... Mais en attendant, à quand les perquisitions chez Macron ? À quand les perquisitions au siège des LREM ? À quand les perquisitions chez Castaner ?... Ben non ça n’est pas à l’ordre du jour ! Et c’est ça qui met les nerfs à vif ! Et qu’on aime ou pas Mélenchon, il est tout de même curieux de constater que dans ce pays, la justice soit si prompte a mobiliser 100 policiers en armes et gilets par-balle pour quelques factures, mais qu’on ne puisse pas en trouver pour aller fouiller chez les Macron et Castaner pour la même chose et qu’il soit impossible de perquisitionner proprement chez Benalla pour y dégoter autre-chose que de la paperasse et des photos de vacances ! C’est un peu difficile à expliquer, vous ne trouvez pas ?... Enfin, ce n’est pas comme si la FI planquait des armes dans son QG de campagne non ? J’ai plus le temps de parler des chiffres des campagnes présidentielles, mais là aussi y a de quoi dire, surtout quand on entend les journaleux répéter en boucle les mêmes inepties.
      Enfin Macron a donc trouvé une combine imparable pour siphonner les informations de ses opposants politiques, c’est simple mais il fallait y penser ! Plutôt que de faire comme son copain Erdogan et de les emprisonner, il suffit de s’appuyer sur la dénonciation plus que douteuse d’une exaltée nationaliste , d’envoyer sur ordre un procureur qu’on vient de nommer soi-même et de s’assurer que pendant la perquisition on puisse récupérer l’ensemble des données, adresses, agendas, noms des militants etc... sans faire signer de PV de perquisition ! Et hop le tour est joué ! Mais tout ça c’est juste une vue de l’esprit. Le plus important est que les médias continuent de nous laver la tronche avec les mêmes images sorties du contexte, les mêmes interviews choisies et quand une image gêne ben on ne la montre surtout pas !

    • Et surtout, surtout ! Pendant ce temps là....On ne nous parle pas du casse du siècle et des 55 milliards de fraude fiscale commis au parlement européen ! On ne parle pas du prix du gaz qui va encore grimper de 5 % après une hausse de 7 % en juillet dernier et de 16% en tout depuis 10 mois ! On ne nous parle pas de ENGIE qui transfert 27 milliards d’Euros au Luxembourg pour éviter le Fisc ! On ne nous parle pas de monsieur Valls qui va se prendre une dérouille à la Mairie de Barcelone comme l’annonce le dernier sondage sur les municipales espagnoles, on ne nous parle pas des 100 milliards de l’évasion fiscale (pourtant y a de quoi occuper les flics pendant des décennies) ! On ne nous parle pas du gamin que Macron serrait tendrement dans ses bras à St Martin, alors qu’il adressait un splendide doigt d’honneur, et qui prend 6 ans de prison pour braquage et 8 mois de plus pour trafic de drogue, c’est stupéfiant ! On ne nous parle pas des enquêtes sur les comptes de campagne de Macron, sur Monsieur Ferrant, sur Madame Penicaud, On ne nous parle pas de la ministre des transports visée par des accusations de conflits d’intérêt, on ne nous parle plus du tout de Benalla !! Terminé le parquet de Paris a enterré l’Affaire ! On ne parle pas de la taxe d’habitation qui devait être supprimée mais qui d’un coup augmente, On ne parle pas des mouroirs que sont devenus les Ehpad, on ne nous parle pas des chiffres de la sécurité routière ou la mortalité vient d’augmenter de presque 19 % depuis la limitation à 80km/h, on ne nous parle pas des augmentations des carburants qui grimpent en flèche pour bientôt atteindre 2€/L , on ne nous parle pas des retraités qui manifestent et qu’on matraque, on ne nous parle pas de la malbouffe, des animaux qui souffrent dans des élevages intensifs, on ne nous parle pas du réchauffement climatique et des conséquences désastreuses déjà constatées, inondations, phénomènes météo anormale, oiseaux qui meurent en grand nombre de famine, hérissons qui disparaissent à vue d’œil, et de l’effondrement de la biomasse à l’échelle mondiale. Non tout ça on n’en parle pas ! Ce n’est pas intéressant ! Le mieux c’est Mélenchon qui tonne contre la politique des pourris susnommés !
      On ne parle pas non plus de ce qui va bien, des gens heureux (il y en a), des gens qui trouvent des idées lumineuses pour notre avenir, on ne parle pas des gens qui s’aiment, des ouvriers qui aiment leur travail, des mères et des pères qui aiment leurs enfants, des gens qui ont des belles passions, des artistes inconnus rempli de talent, on ne parle pas du bonheur, des choses simples et belles qui font que la vie vaut le coup d’être vécue et qu’on se batte pour elle !.. Non tout ça ne sert à rien, par contre avoir peur du grand Mélenchon et se dire qu’il serait fou de confier le bouton du nucléaire à un mec qui pique une rage, c’est vital !Pour eux, pas pour nous ! Parce que le plus drôle dans tout ça c’est qu’on a confié le bouton à un gamin arrogant et dédaigneux entouré de mafieux, corrompus, lobbyistes, opportunistes et de barbouzes à sa solde... Mais qui ne s’énervent jamais .. !Elle est bien bonne non ?
      Tenez je suis pas chien je vous file la liste des vidéos et articles importants à ne pas rater ! Bonne soirée devant BFM pour ceux qui n’auront pas encore compris que s’informer en regardant la télé c’est aussi utile que de faire une thalasso à Fukushima ;)

  • Saudi Arabia, Germany turn page on diplomatic dispute -
    The spat was triggered last November when Germany’s foreign minister at the time, Sigmar Gabriel, condemned ’adventurism’ in the Middle East

    Reuters
    Sep 26, 2018 5:39 PM

    https://www.haaretz.com/middle-east-news/saudi-arabia-germany-turn-page-on-diplomatic-dispute-1.6511068

    Germany and Saudi Arabia have agreed to end a prolonged diplomatic row that prompted the kingdom to pull its ambassador from Berlin and punish German firms operating in the country.
    The spat was triggered last November when Germany’s foreign minister at the time, Sigmar Gabriel, condemned “adventurism” in the Middle East, in comments that were widely seen as an attack on increasingly assertive Saudi policies, notably in Yemen.
    The comments, which aggravated already tense relations caused by a moratorium on German arms exports to Saudi Arabia, led Riyadh to withdraw its ambassador and freeze out German companies, particularly in the lucrative healthcare sector.

    Gabriel’s successor Heiko Maas, egged on by German industry, had been working for months to resolve the dispute. Earlier this month, Berlin signed off on the delivery of four artillery positioning systems to Saudi Arabia, a step that officials say accelerated the rapprochement.
    Standing alongside his Saudi counterpart Adel al-Jubeir at the United Nations on Tuesday, Maas spoke of “misunderstandings” that had undermined what were otherwise “strong and strategic ties” between the countries, saying “we sincerely regret this”.
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    “We should have been clearer in our communication and engagement in order to avoid such misunderstandings between Germany and the kingdom,” he said. “We’ll do our best to make this partnership with the kingdom even stronger than before.”
    Jubeir said he welcomed Maas’ statement and invited him to the kingdom to intensify their ties. He spoke of a “a new phase of close cooperation in all areas” between Berlin and Riyadh.
    Officials told Reuters that the Saudi ambassador, Prince Khalid bin Bandar bin Sultan, son of longtime Saudi ambassador to the United States, Prince Bandar bin Sultan, was expected to return to Berlin soon.
    After weeks of delay, the new German ambassador to Saudi Arabia, Joerg Ranau, is now expected to receive his accreditation and take up his position in Riyadh.
    “The Gordian knot has been broken,” said Volker Treier, foreign trade chief at the German chambers of commerce and industry (DIHK), who is in Riyadh to celebrate the 40th anniversary of the local chamber.
    “The optimism is back. Diplomacy triumphed,” he said. “Everyone we have met here has made clear they want to work closely with us again.”
    The dispute hit trade between the countries. German exports to Saudi Arabia fell 5 percent in the first half of 2018. And companies like Siemens Healthineers, Bayer and Boehringer Ingelheim complained that they were being excluded from public healthcare tenders.
    In a strongly-worded June letter to Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman, European and U.S. pharmaceutical associations warned that the restrictions could hurt Saudipatients and dampen future investment in the kingdom.
    The dispute with Germany predates one that erupted between Canada and Saudi Arabia this summer after the Canadian foreign minister, in a tweet, called for the release of human rights activists in Saudi Arabia.
    The kingdom responded by expelling the Canadian ambassador, recalling its own envoy, freezing new trade and investment, suspending flights and ordering Saudi students to leave Canada.
    Saudi Arabia’s role in the Yemen war, in which Arab forces are fighting Iran-aligned Houthis, remains controversial in Germany.
    Chancellor Angela Merkel’s new government went so far as to write into its coalition agreement earlier this year that no arms could be sent to countries involved in the conflict. It is unclear how recent arms deliveries fit with this ban.

  • La France sous Macron : une start up sans conseil d’administration
    AU FEU ! AUX FOUS !

    Cette nuit du 14 au 15 septembre, à 4 heures du matin, avec une loi agriculture qui sent bon le parfum des lobbies, la chimio-agriculture productiviste s’est donné un petit verre pour la route. Monsanto et Bayer ont gagné le droit de continuer leurs arrosages de Glyphosate. Les députés « La République en marche » sont venus empêcher nos amendements et tous ceux qui voulaient interdire le glyphosate. Cet horaire pour en débattre, la hargne vulgaire des chiens de garde du groupe parlementaire Macroniste, tout cela dessine un tableau crépusculaire du régime.
    Nous sommes à mi-septembre seulement et tous les éléments de crise politique laissé derrière nous fin juillet, loin d’être estompés par les vacances, sont revenus crument sur le devant de la scène. Et tous se présentent sous une forme durcie. Et cela du seul fait des errements de l’exécutif. C’est donc dans la sphère politique que la déstabilisation est la plus avancée alors même que s’avance une séquence de déstabilisation plus globale. En effet l’état économique et social du pays va « prendre cher » avec la présentation du budget de l’Etat et celui de la sécurité sociale. Et cela sur fond de coup de frein frappant l’activité étouffée par une politique à contre sens des besoins.
    Et là-dessus revoila l’affaire Benalla. Elle a déjà fonctionné comme un seuil : il y a un avant et un après Benalla pour la présidence Macron. A présent cette même affaire revient sur le devant de la scène avec un bras de fer institutionnel sans précédent. Du jamais vu. Macron Castaner, Benalla en personne d’un côté et de l’autre le Sénat en tant qu’institution. Les uns menacent et font pression, les autres observent, sidérés. Il y a donc désormais un cycle Benalla dans le quinquennat. Le nouvel épisode prend la forme d’une crise politique d’un type absolument nouveau. Bien sûr il est possible que dans l’ambiance délétère qui prévaut désormais, personne ne fasse plus attention ni à l’esprit des institutions, ni à leurs règles de fonctionnement ni au poids des mots utilisés. Que le président de la République rappelle à l’ordre le président d’une des deux assemblées est un débordement de l’exécutif sur le législatif qui ne serait accepté dans aucun état démocratique ailleurs. Au demeurant comment Macron peut-il croire que le président du Sénat a une autorité sur les choix et l’activité des membres d’une commission d’enquête ? C’est presque aussi choquant que le coup de pression lui-même. Son garde du corps invective les parlementaires qui vont l’interroger. Mais il n’est pas publiquement rappelé à l’ordre. C’est une façon pour la présidence d’assumer une offense antiparlementaire d’une violence inconnue jusque-là. Là-dessus monsieur Castaner, ministre chargé des relations avec le parlement reprend la boxe. Il accuse le Sénat d’être un danger pour la République parce qu’il viserait la destitution du Président. L’énormité de l’accusation « danger pour la République » échappe-t-elle à ses auteurs ? Se rendent-ils encore compte de ce qu’ils disent ? Et le reste n’est pas moins sidérant. Le Sénat aurait donc vraiment l’intention de destituer le Président de la République ? On pourrait penser que c’est une bonne nouvelle. Mais qui peut sérieusement la croire ? A moins que le travail de cette Commission ne soit promis à faire des découvertes y conduisant. On se demande lesquelles. Si bien qu’un sénateur socialiste a pu se demander publiquement si Macron n’était pas devenu le garde du corps de Benalla avec ce genre de méthodes d’intimidation.
    Bien sur depuis le début de tout cela je n’ai pas quitté le sourire en coin. Comment oublier que nous avons été accusés d’être des violents ce premier Mai même au cours duquel les barbouzes du président tabassaient les passants. Comment oublier le nombre de fois où l’on m’a accusé d’être excessif et agressif en voyant ces personnages agresser l’institution parlementaire et un sicaire du pouvoir injurier les sénateurs. Comment oublier que ces gens m’ont reproché de ne pas avoir « accepté le résultat de la présidentielle » comme s’ils en doutaient eux-mêmes au point d’être devenus si chatouilleux sur la stabilité de cette présidence face à une simple commission d’enquête.
    La portée de cet enchainement et son contexte à la suite de l’année Macron secoue en profondeur tout l’édifice républicain. Quel genre d’Etat de droit sommes-nous devenus ? Voyons ce tableau. Un accord international s’applique sans être discuté devant notre parlement. La règle sociale est négociée entreprise par entreprise, le président agresse le parlement sans aucune réaction des oies médiatiques du Capitole et ainsi de suite. Telle est devenue la France sous Macron : une start up sans conseil d’administration. Mais ce pays est tellement plus que cela ! La camisole macronienne éclatera.
    Dans ce contexte institutionnel rendu si explosif par Macron lui-même, les épisodes de la démission et du remplacement de Nicolas Hulot puis de la nomination et du remplacement de De Rugy ont aggravé les problèmes qui se posaient au pouvoir dans ce cas. Le diagnostic et le bilan de Hulot fonctionne comme un réquisitoire et une motion de censure de la politique écologique en cours. Puis il y a eu une séquence de mise aux enchères du ministère de l’écologie, où, pour finir, aucun écolo connu n’en a voulu. Dans cette ambiance, les gesticulations de Cohn Bendit ont continué de donner l’impression d’un grand n’importe quoi : le président discute d’égal à égal avec un histrion perdu de réputation. La nomination de De Rugy s’est donc présentée comme un pis-aller misérable. Il révélait qu’au fond le seul souci du pouvoir était de s’approprier un bon gisement de complaisances. Comme si ça ne suffisait pas est arrivé le sketch masculiniste de l’élection de Richard Ferrand au perchoir de l’Assemblée Nationale. Bilan final de l’ensemble : une ambiance glauque précipitant l’image du régime Macron dans les basses cases des mauvais souvenirs de décadence du passé.
    Ce tableau d’impuissance à maitriser l’histoire dont il est l’acteur, fait de Macron, en quelque sorte, une nouvelle victime de l’univers déstabilisé qu’a provoqué son élection. Rien ne tient désormais, pas même lui. C’est sans doute cette crainte qu’exprime Castaner quand il pense voir venir une destitution du président.
    Pour ma part j’ai toujours mené mes combats en tachant de tirer partie de l’énergie que déploie l’adversaire. Ici la macronie nous fournit une énergie très auto destructrice qui fournit les moyens de nombreuses prises. Je vois de plus un autre point d’appui dans la stratégie de Macron. Il veut installer le paysage d’un face à face avec Le Pen dans l’élection européenne. Et de la même façon il y aurait un face à face Orban/ Macron. Dans l’un et l’autre cas personne n’a l’air de se soucier vraiment du paroxysme de crise politique que cela signifierait au deux échelons national et européen. Opportunément, un sondage sur 565 personnes vient confirmer au niveau national ce paysage espéré par le pouvoir. Au fond, assez cyniquement, Macron compte comme d’habitude sur un vote forcé du type de celui qui lui a permis d’être élu Président. J’ai la certitude que cela ne peut fonctionner. Les gens savent que le pouvoir de l’Etat n’est pas en cause avec une élection européenne. Dès lors la mobilisation forcée n’aura pas lieu aussi facilement « pour faire barrage » que la macronie peut le croire. Les castors en ont marre. Au demeurant les électeurs euro béats sur lesquels compte Macron vont s’éparpiller entre la liste de EELV, celle du PS et peut-être même une liste centriste. Par contre le vote anti macron sera bien stimulé par le contexte. Comptez sur nous pour faire savoir qu’en cas d’un vote sanction net, Macron sera plus proche de la sortie de secours de l’Elysée que du Trône ! Mais l’agitation de la menace Le Pen et son instrumentalisation une fois de plus joue aussi pour déstabiliser le régime. Car cela approfondit à la fois le sentiment d’une insupportable manipulation supplémentaire mais aussi celui d’une crise politique qui ne se règle jamais. Cette conjonction va beaucoup nous aider à nous valoriser comme alternative rompant avec ce face à face du pouvoir (quel qu’il soit) et des Le Pen qui dure depuis vingt ans. Mais surtout il va aggraver le sentiment d’un pouvoir Macroniste qui n’a rien changé, sinon en pire depuis sa mise en place. Le sentiment d’une crise politique à laquelle répond précisément notre proposition de Constituante et notre objectif de la sixième République. Bref plus le pouvoir Macroniste joue avec le feu plus se raccourcit le chemin vers le pouvoir
    .

    https://www.facebook.com/JLMelenchon/posts/10156761518623750 ?

  • Androcur, dernier médicament sur la sellette - L’Express
    https://www.lexpress.fr/actualite/societe/sante/androcur-dernier-medicament-sur-la-sellette_2033489.html

    Mais à l’heure où la ministre de la Santé a pris connaissance du texte rédigé par le médiatique docteur Gérald Kierzek et Magali Leo, une nouvelle crise sanitaire pourrait se profiler à l’horizon. Avec un autre médicament, Androcur, qui se trouve aujourd’hui sur la sellette. Ce traitement hormonal commercialisé par Bayer depuis les années 1980 est accusé d’augmenter fortement le risque de méningiome, une tumeur du cerveau le plus souvent bénigne, mais qui peut causer de lourdes séquelles aux patients concernés. Ou plutôt aux patientes, car ce remède est prescrit à 80% à des femmes (57 000 en 2017, selon l’Assurance maladie).

  • #Glyphosate : 8 000 procédures aux Etats-Unis contre #Monsanto
    https://www.lemonde.fr/planete/article/2018/08/23/glyphosate-8-000-procedures-aux-etats-unis-contre-monsanto_5345543_3244.html

    Mais #Bayer martèle depuis que « rien n’a changé » dans sa stratégie et ses objectifs, et qu’il demeure « très optimiste pour l’avenir de son activité », basée sur le rôle croissant de la #chimie dans l’#agriculture, a répété jeudi M. Baumann.

    #pesticides #santé

  • Bayer arrête la commercialisation des implants contraceptifs #Essure aux Etats-Unis - Libération
    http://www.liberation.fr/direct/element/bayer-arrete-la-commercialisation-des-implants-contraceptifs-essure-aux-e

    C’était le dernier pays où le produit était encore disponible. Le groupe pharmaceutique Bayer ne commercialisera plus aux Etats-Unis ses implants contraceptifs Essure, mis en cause pour des supposés effets indésirables. La décision intervient en raison d’un « déclin des ventes ces dernières années », affirme la branche américaine du groupe allemand dans un communiqué publié vendredi. La commercialisation d’Essure avait été arrêtée en septembre 2017 partout sauf aux Etats-Unis.

    Ces petits implants de stérilisation définitive en forme de ressorts sont présentés comme une alternative à la ligature des trompes, en particulier parce que leur implantation ne requiert généralement pas d’anesthésie générale. Le produit a cependant été dénoncé par certaines femmes, notamment en France et aux Etats-Unis, en raison d’effets indésirables parfois graves (saignements, douleurs, forte fatigue, réaction allergique, dépression...). L’Agence américaine du médicament (FDA) avait demandé en avril à Bayer de limiter la vente de ce dispositif aux seuls praticiens s’engageant à mettre en garde leurs patients sur le risque élevé d’effets secondaires. « La FDA continue de penser que le bénéfice de ce dispositif est supérieur aux risques encourus », a indiqué, suite à la décision de Bayer, l’agence américaine sur son site internet. En France, l’Agence nationale de sécurité du médicament (ANSM) avait préconisé l’année dernière « par mesure de précaution de ne plus implanter » Essure.

  • Neue linke Bewegung: «Wir wollen Mitglieder der SPD und der Grünen genauso ansprechen wie Parteilose» | NZZ
    https://www.nzz.ch/international/wir-wollen-mitglieder-der-spd-und-der-gruenen-genauso-ansprechen-wie-parteilose-
    Sarah Wagenknecht explique la raison d’être d’un nouveau mouvement de gauche.

    Während die Regierung in Berlin in der Krise steckt, arbeitet Sahra Wagenknecht an einer neuen linken «Sammlungsbewegung». Das Projekt hat viele Gegner, weil die Fraktionschefin der Linkspartei sich auch für mehr Polizei einsetzt und Respekt vor Identität und Tradition einfordert.

    Marc Felix Serrao, Berlin 15.6.2018

    Sie wollen mit einer neuen «Sammlungsbewegung» dafür sorgen, dass es in Deutschland wieder eine linke politische Mehrheit gibt, Frau Wagenknecht. Wie weit sind die Pläne gediehen?

    Wir sind weit gekommen und haben sehr interessante Mitstreiter, darunter auch prominente Sozialdemokraten.

    Wen denn?

    Unter anderem den profilierten Agenda-2010-Kritiker Rudolf Dressler (Anm. d. Red.: Dressler, 77, ist früherer Staatssekretär und war von 2000 bis 2005 Botschafter in Israel). Mehr will ich noch nicht verraten. Wir starten im September. Spannend sind übrigens nicht nur die Politikernamen. Unterstützer sind Schriftsteller, Künstler, Wissenschafter und Leute aus der Unterhaltungsbranche. Also viele verschiedene interessante Köpfe, mit denen wir Menschen erreichen wollen, die sich teilweise schon vor Jahren von der Politik abgewandt haben. Das ist der Sinn: Wir wollen eine starke Bewegung aufbauen.

    So wie Emmanuel Macron mit «En marche»?

    Eher wie Jean-Luc Mélenchon und Jeremy Corbyn.

    Wie gross ist Ihre Bewegung?

    Es gibt sie ja noch nicht. Derzeit gibt es knapp 30 prominente Initiatoren. Und jeden Tag erreichen mich Mails von Leuten, die schreiben: «Wir finden das spannend, wir wollen mitmachen.»

    Was genau haben Sie vor?

    Wir fangen als digitale Plattform an, auf der sich jeder als Unterstützer eintragen kann. Unsere Positionen werden wir dann auf allen Ebenen präsentieren, mit witzigen Clips, mit Angeboten auf Facebook und Instagram. Es wird Online-Diskussionen geben, bei denen sich die Leute einbringen können.

    Und offline?

    Wenn es gut läuft, dann werden wir die Bewegung so schnell wie möglich auch in die analoge Welt holen, mit Veranstaltungen, Konferenzen und Strassenaktionen. Ich möchte, dass die Menschen spüren: Da entsteht etwas Neues und Grosses, was die erstarrten politischen Strukturen durcheinanderwirbelt.

    Was ist mit den Positionen? Wird alles basisdemokratisch ausgearbeitet, oder bestimmt der Führungszirkel um Sie und Ihren Ehemann Oskar Lafontaine?

    Bei uns muss sich jeder einbringen können.

    Wann kann es die erste echte Veranstaltung geben?

    Das hängt davon ab, wie schnell wir wachsen. Ich denke, noch im Herbst.

    Wer bezahlt das Ganze eigentlich?

    Wir können zunächst auf Spenden unserer Initiatoren zurückgreifen. Davon abgesehen ist es nicht besonders teuer, eine Website und eine Facebook-Präsenz aufzubauen. Wir haben hochmotivierte Mitstreiter, die digital versiert sind. Sie machen nicht für Geld mit, sondern aus Idealismus.

    Gibt es Vorbilder für die Kampagne im Netz?

    Wir haben uns die «Momentum»-Kampagne angeschaut, die Corbyn fast zum Regierungschef gemacht hat, und wir haben uns «La France insoumise» angeschaut. In Frankreich haben sie übers Internet eine halbe Million Leute organisiert.

    Sind Sie in Deutschland nicht etwas spät dran? Die AfD bespielt die Social-Media-Kanäle bereits sehr erfolgreich – unabhängig davon, was man von ihrer Politik hält.

    Gerade deshalb muss es ein Gegengewicht geben.

    Laut «Bild» kann sich jeder vierte Deutsche vorstellen, eine «Liste Wagenknecht» zu wählen. Welche Rolle werden Sie in der Bewegung spielen?

    Ich freue mich über die Resonanz. Aber das wird keine «Liste Wagenknecht». Wir versuchen, so unterschiedliche Unterstützer wie möglich zu erreichen, weil die Bewegung breit aufgestellt sein soll. Wir wollen Mitglieder der SPD und der Grünen genauso ansprechen wie Parteilose und Menschen, die sich vor Jahren von der Politik abgewandt haben. Vor allem Ärmere haben in unserem Land oft den Eindruck: Die Politiker tun nichts für uns. Laut Umfragen gibt es eine Mehrheit, die sagt: Wir brauchen einen deutlich höheren Mindestlohn, bessere Renten, eine Vermögenssteuer für Multimillionäre, Abrüstung. Weil sie den Eindruck haben, dass sie politisch nicht mehr wahrgenommen werden, wählen viele aus Frust gar nicht mehr, oder aus Wut die AfD.

    Auf Bundesebene gibt es derzeit keine linke Mehrheit. SPD, Grüne und Ihre Partei kommen zusammen auf etwa 40 Prozent. Wenn sie wachsen wollen, dann geht das nur rechts. Stehen deshalb in Ihrem ersten Strategiepapier Forderungen nach mehr Polizei, nach der Wahrung «kultureller Eigenständigkeit» und nach Respekt vor Tradition und Identität?

    Das ist doch nicht rechts!

    Das sehen viele Linke anders.

    Es kann doch nicht sein, dass sich Menschen von uns abwenden, weil sie glauben, wir nähmen das Thema Sicherheit nicht ernst. Sicherheit – im Kern soziale Sicherheit – ist eine urlinke Forderung. Reiche brauchen keine gut ausgestattete Polizei, sie können sich Hightech-Warnanlagen und sogar private Sicherheitsdienste leisten. Aber wer in einem schwierigen Viertel wohnt, wer auch nachts auf die S-Bahn angewiesen ist, der muss sich sicher fühlen können.

    Linke, die postnational ticken, werden vor allem Ihr Kultur- und Identitätsschutzprogramm gruselig finden.

    Wenn man so tut, als gäbe es keine kulturellen Identitäten, macht man sich etwas vor. Ich finde, es ist ein Riesenfortschritt, dass viele Menschen sich heute nicht nur als Deutsche, Franzosen oder Spanier, sondern auch als Europäer fühlen. Das gab es vor hundert Jahren nicht. Trotzdem gehören das eigene Land und auch die Heimatregion für die meisten zur Identität. Nationalismus bedeutet, dass sich Menschen einbilden, sie seien aufgrund ihrer Nationalität etwas Besseres, dass andere Kulturen abgewertet werden.

    Das tut selbst die Identitäre Bewegung nicht. Die plädiert allerdings dafür, dass Europas Völker möglichst homogen sein sollen. Ist das nicht nah dran an Ihrer Identitätspflege?

    Unsinn. Die Rechten definieren Identität in erster Linie genetisch, nicht kulturell. Da geht es um Blut und Boden, um biologische Ursprünge. Das ist Rassismus, den jeder vernünftige Mensch ablehnen muss.

    Welche kulturelle Identität der Deutschen wollen Sie bewahren?

    Beispielsweise hat es die Sprache Goethes und Thomas Manns nicht verdient, im anglizistischen Neusprech unterzugehen. Zur kulturellen Identität eines Bayern gehört meist zugleich, dass er Bayer ist. Zumindest bei den Älteren gibt es noch eine ostdeutsche Identität. Es gibt vielfältige kulturelle Einflüsse, die einen Menschen prägen und dazu führen, dass er sich in einem bestimmten Umfeld zu Hause fühlt. Daran ist nichts reaktionär.

    Wo sind Sie kulturell zu Hause?

    Ich lebe seit sieben Jahren im Saarland, das ist stark französisch geprägt. Savoir-vivre, gutes Leben, gutes Essen, das ist den Saarländern wichtig, und das finde ich sehr sympathisch. Auch deshalb kritisieren wir – Achtung, urlinke Forderung – den entfesselten Kapitalismus, der Traditionen und Bindungen zerstört, indem er die Menschen zwingt, ständig den Arbeitsplätzen hinterherzuziehen. Oder denken Sie an die Konzerne, die unsere Innenstädte uniformieren. Wo früher der originelle kleine Laden stand, steht heute die Starbucks-Filiale.

    Mit Verlaub, das ist doch ein Zerrbild. Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind kleine und mittelständische Betriebe, die es oft seit vielen Generationen gibt. Diese Firmen entwurzeln niemanden, sondern gehören selbst zum Wurzelwerk ihrer Heimatorte.

    Das ist ja auch gut so. Aber die kleinen Unternehmen werden politisch nicht gefördert, ihnen wird das Leben schwergemacht. Und durch die Agenda 2010, durch Hartz IV und den grossen Niedriglohnsektor stehen viele Menschen unter extremem Druck. Viele pendeln. Dazu kommen lange Arbeitstage und Sonntagsarbeit. Immer mehr Menschen werden krank durch den Stress. Viel zu wenige haben noch Zeit, ins Theater zu gehen oder ein gutes Buch zu lesen.

    Aber Zeit, um stundenlang Netflix zu gucken, haben viele.

    Das hat doch auch etwas mit Stress zu tun. Ich kenne das von mir selbst. Manchmal bin ich abends auch nur noch in der Lage, mir den banalsten Unterhaltungsfilm reinzuziehen.

    Stress haben Sie zurzeit wirklich. Die Sammlungsbewegung hat in Ihrer Partei viele Gegner. Ihnen wird vorgeworfen, rechts zu blinken. Wie wollen Sie die Kritiker überzeugen? Geht das überhaupt noch?

    Ich will mehr Menschen für soziale Politik erreichen. Ich will, dass niemand das Gefühl hat, dass wir sein Bedürfnis nach Sicherheit und einem planbaren Leben spiessig finden. Das ist kein «blinken nach rechts», sondern vernünftige Politik.

    Haben sich Deutschlands linke Parteien zu sehr auf die urbane Mittelschicht konzentriert?

    Im Wahlkampf hatte ich meine besten Veranstaltungen in urbanen Zentren und an Universitäten. Aber auch da interessieren sich die Menschen vor allem für die soziale Frage. Nein, es ist kein Widerspruch. Man kann beide Gruppen ansprechen. Aber auf die Ärmeren und Abstiegsgefährdeten müssen wir uns konzentrieren. Eine Linke, die hier ihren Rückhalt verliert, hat keine Zukunft.

    Die akademische Linke befasst sich heute vor allem mit Identitätspolitik. Es geht um Minderheitenschutz, Gender-Mainstreaming und den Kampf gegen «alte weisse Männer».

    Minderheitenschutz ist wichtig. Aber das entscheidende Thema ist der Kampf gegen ökonomische Ungleichheit. Es ist unsere Aufgabe, uns für die Verlierer der kapitalistischen Globalisierung einzusetzen, und nicht, sie zu diffamieren.

    Nehmen wir an, der Handelskrieg mit Amerika eskaliert und die deutsche Autoindustrie muss die Produktion drosseln und Mitarbeiter entlassen. Diese Leute werden Sie mit Appellen für Gendersternchen vermutlich nicht nur nicht erreichen, sondern abschrecken.

    Zu Recht. Dass die Rechten in vielen Ländern Europas wieder stark sind, ist auch ein Versagen linker Politik. Dabei geht es anders. Podemos in Spanien erreicht Ärmere ebenso wie Studenten, bis jetzt gibt es dort keine nennenswerte Rechte. Mélenchon hat den Front national in Frankreich in die Defensive gebracht. Und Corbyn hat Ukip pulverisiert. Dort, wo sich die Linke auf die soziale Frage konzentriert und die untere Hälfte der Bevölkerung erreicht, kann sie die Rechten an den Rand drängen. Die AfD hätte nie die Chance gehabt, in den Bundestag einzuziehen, wenn SPD und Linke nicht den Zugang zu den Ärmeren verloren hätten.

    Ist es ein Fehler vieler Linker, AfD-Anhänger als «Nazis» zu bezeichnen?

    Ich kenne selbst Menschen, die vor ein paar Jahren noch die Linke gewählt haben und ihre Stimme nun aus Wut und Frust der AfD geben. Sie haben den Eindruck, dass alle anderen Parteien ihre Probleme kleinreden. Wer diese Menschen als Nazis diffamiert, hat nichts begriffen. Der Begriff sollte echten Rassisten und Antidemokraten vorbehalten bleiben.

    Zum Beispiel?

    Herrn Höcke kann man wohl so bezeichnen. Und bei anderen AfD-Politikern ist zumindest auffällig, wie offen sie daran arbeiten, die deutsche Geschichte umzuschreiben und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren.

    Es gibt in rechtsintellektuellen Kreisen eine Reihe Leute, die Sie schätzen. Die verstehen sich selbst als linke Nationalisten und träumen von einer «Querfront».

    Wer Nationalismus predigt, mit dem will ich nichts zu tun haben.

    Dann schauen wir nach vorne. Angenommen, Sie haben Erfolg und irgendwann Hunderttausende Anhänger: Wann gründen Sie eine eigene Partei?

    Das würde die Bewegung schwächen, weil alle, die schon ein Parteibuch besitzen, aussteigen müssten. Nein, das ist nicht der Weg.

    Sie bleiben definitiv in der Linkspartei?

    Es geht mir nicht darum, meine Partei zu schwächen, sondern darum, die Möglichkeiten für soziale Politik in Deutschland zu vergrössern. Und auch eine Bewegung kann in Deutschland bei Wahlen kandidieren: wenn eine Partei ihre Listen für sie öffnet, um von ihrem Schwung mit zu profitieren.

    Die nächsten Wahlen könnten schneller kommen als gedacht. In der grossen Koalition knirscht es gewaltig.

    Ja. Warten wir es ab.

    Dann bleibt noch die Frage nach dem Namen. Stimmt es, dass Ihre Bewegung «Fairland» heissen soll?

    Nein, nein. Das war nur einer von vielen Vorschlägen.

    Klingt wie eine neue Biosupermarktkette.

    Deshalb war es auch nie mein Favorit.

    #Allemagne #politique #gauche

  • Heroin and Opioids - Bloomberg
    https://www.bloomberg.com/quicktake/heroin

    Everything about the massive surge in opioid abuse cuts across traditional boundaries of drug use in the U.S. It’s hit white residents in the countryside as well as minorities in cities. It involves long-banned substances like heroin, legally prescribed painkillers like OxyContin and, increasingly, street drugs that mimic powerful synthetic opioids like fentanyl. Their combined death toll now exceeds that of car crashes or firearms and opioid abuse is seen as a prime factor in declining American longevity. Behind the crisis is a tangle of issues from addiction to treatment to enforcement, regulatory policy involving drugmakers and diplomacy with nations where opioids are manufactured.

    Officials of Purdue Pharma Inc., the maker of OxyContin, confirmed in November that they are in settlement talks with a group of state attorneys general and trying to come up with a global resolution of the government opioid claims. States and the federal government have made the opiate-antidote drug naloxone more readily available; it’s been credited with reversing more than 26,000 overdoses between 1996 and 2014. Still, in 2016 fatal drug overdoses jumped by 21 percent, and the rate of deaths from synthetic opioids like fentanyl doubled.

    Extracts of the poppy plant have been a source of trouble since the 19th century Opium Wars. Heroin, first produced in 1898 by Bayer, the German pharmaceutical company, was marketed as a non-addictive substitute for morphine. By the early 1900s, widespread heroin use led states like New York to open addiction centers in hospitals. Heroin’s latest wave arose from changes in prescription opiate use. Opioid painkillers rose in popularity in the 1990s, partly in response to what was seen as widespread undertreatment of chronic pain. In 1996, Purdue Pharma Inc. introduced OxyContin as an alternative to stronger opioids reserved mainly for the dying. Its annual sales surged to $1 billion. In 2007 Purdue paid $600 million in fines and its executives pleaded guilty to federal criminal charges for misbranding the product as less addictive than other painkillers. In 2010, it released a reformulated version that was harder to crush for snorting. A May 2015 study found that while the new version reduced illicit use of the painkiller, it led more people to take up heroin, whose price was dropping. Nearly 90 percent of new heroin users in the U.S. are now white, compared with an equal mix of whites and nonwhites before 1980. Globally, poppy cultivation has reached its highest level since the 1930s.

    #Opioides #Purdue_Pharma #Procès

  • Un qualificatif que je n’avais encore jamais lu accolé à Agriculture, c’est « numérique », donc agriculture numérique...

    "Le groupe Bayer a acquis Monsanto pour 54 milliards d’euros pour créer un groupe des « sciences du vivant » avec un chiffre d’affaires de 45 milliards d’euros, employant 115 000 personnes.

    La nouvelle entreprise conserve le nom de Bayer. Celui de Monsanto disparaît, mais pas ses marques, dont le Roundup, herbicide au glyphosate.

    Les autorités de régulation de l’Union européenne et des États-Unis ont imposé à Bayer de céder plus de 9 milliards d’euros d’actifs - vendus à l’allemand BASF - pour garantir la concurrence sur le marché des semences, des pesticides et de l’agriculture numérique."

    Journal La Croix du 13 juin 2018
    #agriculture_numérique #agriculturenumérique ...#agriculture

  • Glyphosate retrouvé dans du miel : des apiculteurs portent plainte contre Bayer
    Le Monde.fr avec AFP | 08.06.2018 à 12h02
    https://www.lemonde.fr/planete/article/2018/06/08/glyphosate-retrouve-dans-du-miel-des-apiculteurs-portent-plainte-contre-baye

    Après la découverte de glyphosate dans le miel d’un de ses adhérents, le syndicat L’Abeille de l’Aisne a porté plainte mercredi 6 juin contre Bayer, qui vient de boucler le rachat de Monsanto, a-t-on appris vendredi 8 juin de sources concordantes.

    Le syndicat, qui réunit deux cents apiculteurs pour la plupart amateurs, a reçu l’alerte d’un de ses membres qui vend ses excédents au groupe Famille Michaud Apiculteurs, le plus gros acteur du miel en France, notamment avec sa marque Lune de Miel. « Lorsqu’ils reçoivent le miel, ils le font systématiquement analyser et là ils ont trouvé du glyphosate », explique Jean-Marie Camus, président de L’Abeille de l’Aisne, confirmant une information du quotidien Le Parisien-Aujourd’hui en France.

  • En fusionnant avec Bayer, Monsanto va t-il échapper aux milliers de plaintes en #Justice ?
    https://www.bastamag.net/En-fusionnant-avec-Bayer-Monsanto-va-t-il-echapper-a-la-justice

    Un nouveau mastodonte contrôlant toute la chaine agricole est né. Le 7 juin, le groupe chimique et pharmaceutique allemand Bayer prévoit de conclure l’acquisition de la multinationale américaine Monsanto, pour 63 milliards de dollars (54 milliards d’euros). Cette intégration fait de Bayer le numéro un mondial des semences et #Pesticides, devant ChemChina et DowDupont. La nouvelle entreprise annonce également qu’elle conservera uniquement le nom Bayer. Celui de Monsanto ne sera à l’avenir plus (...)

    En bref

    / #Multinationales, Justice, Pesticides, #Toxiques

  • L’Europe en miettes (par L’Heure du Peuple)

    Les bases géopolitiques de l’Europe allemande se fissurent. En dépit des coups de force répétés de la Commission européenne et du gouvernement allemand, la vie démocratique des Nations grignote à chaque élection les maillons de la chaîne austéritaire de l’UE. Mateo Renzi, le « Macron italien », a ainsi été évacué du pouvoir de manière aussi fulgurante qu’il y était parvenu. Et le bras de fer imposé par l’Europe dans la composition du nouveau gouvernement italien ne pourra que se retourner contre elle : inexorablement à la prochaine élection, un nombre encore plus grand de citoyens lui diront non. Une deuxième semonce est aussi venue d’Espagne où Merkel perd avec Rajoy un précieux allié de la rigueur dans le Sud du continent. Ce renversement du chef du gouvernement conservateur est loin d’être seulement un événement intérieur espagnol. Car la motion de censure qui a renversé Rajoy n’a été possible que grâce aux élus de Podemos : une force citoyenne dont le refus des diktats européens est l’acte électoral fondateur en Espagne.

    Les raisons qu’ont aujourd’hui les Français de rompre avec cette Europe sont elles aussi plus importantes que jamais. Comme l’a dénoncé Jean-Luc Mélenchon à la tribune de l’Assemblée nationale, la France est littéralement rançonnée financièrement par l’UE. Elle fait office de dindon de la farce du Brexit : versant déjà 7 milliards de plus qu’ils ne reçoivent, les citoyens français vont devoir payer encore plus d’ici 2025 pour recevoir … encore moins ! Les premiers touchés seront les paysans, alors que ceux-ci sont déjà les esclaves de l’économie européenne, au point qu’un paysan français sur 2 gagne aujourd’hui moins de 350 euros par mois ! Une misère agricole qui concerne tous les citoyens car elle est liée à un modèle productiviste qui dégrade la qualité de notre alimentation et donc de la santé publique. Dans ce domaine, l’Europe nous promet encore une fois le pire, en venant d’autoriser, après deux ans de tractations secrètes, la fusion entre Bayer et Monsanto, pour donner naissance à un pollueur géant qui prétend « contrôler toute la chaîne de production agricole ».

    Rompre avec cette politique européenne va devenir une question de survie pour le grand nombre. Les élections européennes de 2019 doivent être le grand rendez-vous citoyen pour sortir de cette impasse. La crise européenne, devenue permanente, doit être soldée une bonne fois pour toutes. C’est désormais à la portée d’une majorité de pays européens et le peuple français a un rôle particulier à jouer. Car Sarkozy puis Hollande et encore plus Macron ont peu à peu réduit la France au rôle de dernière béquille de cette Europe allemande. Au point que Macron est aujourd’hui le seul à défendre le Fonds Monétaire Européen que veut créer Merkel. Ce modèle est tellement malade que le jour où la France cessera de soutenir aveuglément la politique allemande, cette Europe sera révolue. Et avec elle s’effondrera le pacte d’austérité qui étrangle aujourd’hui les peuples de tout un continent.

    Laurent Maffeïs

    https://lafranceinsoumise.fr/2018/06/06/leurope-en-miettes-par-lheure-du-peuple

  • Wie Renzi Italiens Kommunismus abserviert
    https://www.bergedorfer-zeitung.de/incoming/article168363/Wie-Renzi-Italiens-Kommunismus-abserviert.html

    Bergedorfer Zeitung
    Wie Renzi Italiens Kommunismus abserviert
    23.06.2014, 19:05
    Italien
    Wie Renzi Italiens Kommunismus abserviert
    Tobias Bayer, Rom
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    Die Kommunistische Partei des Landes war die größte außerhalb der Sowjetunion. Doch Premier Matteo Renzi schiebt die Postkommunisten beiseite. Nur ein paar Unerschrockene leisten Widerstand.

    Via delle Botteghe Oscure 4. Einst der Sitz der Partito Comunista Italiano (PCI) im Zentrum Roms. Die Eingangstür öffnet sich automatisch. Links an der Wand hängen Hammer und Sichel. Darüber ist ein rotes Banner angebracht: „2. April 1871“ steht dort. Es ist eine Hommage an die Pariser Kommune. In einer Einbuchtung vor dem Treppenaufgang erhebt sich vor einer langen, in Marmor gemeißelten Widmung eine Büste.

    Es ist das Antlitz von Antonio Gramsci, dem Intellektuellen, Schriftsteller und Mitgründer der Partei. Gestorben nach faschistischer Haft 1937. Eine zierliche Plakette auf einer Säule klärt auf, wer auf den Stockwerken seine Büros hat: ABI, die Abkürzung von Associazione Bancaria Italiana. Der italienische Bankenverband ist nun zu Hause, wo früher die Kommunisten herrschten.

    Am 18. Juni 2014 ist das Gebäude immerhin für einen Abend wieder kommunistisch. Das Filmstudio Città Futura TV hat zur Filmvorführung geladen. Gezeigt wird ein kurzer Streifen über Enrico Berlinguer, den legendären Generalsekretär der Kommunistischen Partei. Berlinguer war einer der prominentesten Vertreter des Eurokommunismus, der sich von Moskau bisweilen absetzte, an der parlamentarischen Demokratie teilnahm und Bündnisse mit bürgerlichen und sozialdemokratischen Parteien nicht ausschloss.

    Am 11. Juni jährte sich sein Todestag zum 30. Mal. „Ritorno a casa“ heißt der Film, „Rückkehr nach Hause“. Weggefährten Berlinguers haben sich zur Vorführung versammelt. Die meisten sind schon ergraut. Man umarmt sich, plaudert. Dann geht in dem anonymen Konferenzraum das Licht aus. Auf der Leinwand erscheinen zwei betagte Herren. Es sind der frühere Leibwächter und der Fahrer von Berlinguer. Die beiden betreten den früheren Parteisitz, bleiben kurz stehen, schauen sich etwas hilflos um und lesen die Plakette. „Was? Die Banken? Also wir hatten mit denen früher nie viel am Hut.“ Gelächter im Saal.
    Renzis Vorbilder sind Blair und Clinton

    Die PCI war die größte Kommunistische Partei außerhalb der Sowjetunion. Sie ist Geschichte. Sie gibt es nicht mehr. Übrig geblieben ist nur noch Nostalgie. Erstaunlich ist: Auch die italienischen Kommunisten sind verschwunden. Bei der PCI-Nachfolgepartei Partito Democratico (PD) hat Matteo Renzi, 39, das Kommando übernommen. Der amtierende Premier des Landes ist kein Linker, sondern ein ehemaliger Christdemokrat.

    Sein Vorbilder sind Tony Blair und Bill Clinton. Renzi spricht von Liberalisierung und Privatisierung, von Google, Facebook und Twitter. Seine Arbeitsmarktreform nennt er „Jobs Act“, in Anlehnung an US-Präsident Barack Obama. Zu seinen Freunden zählen Unternehmer und Hedgefonds-Manager. Seine Lieblingsfarbe ist nicht Rot, sondern Lila. Das ist die Trikotfarbe seines Fußballvereins AC Florenz.

    Renzi hat spätestens seit den Europawahlen Ende Mai, als er mehr als 40 Prozent holte, keine Gegner mehr in der PD. Die einst mächtigen Ex-Kommunisten hat er beiseitegefegt. Ex-Premier Massimo D’Alema, der frühere Bürgermeister Roms, Walter Veltroni, oder Pier Luigi Bersani, der Spitzenkandidat der Parlamentswahlen im Februar 2013? Sie spielen alle keine Rolle mehr.

    Die noch Jungen, die einmal Kommunisten waren, springen auf Renzis Zug auf. Matteo Orfini, 39, stand einst Bersani nahe. Nun ist er Vorsitzender der PD, dank Renzi. Dario Nardella, 38, mischte früher links in der Partei mit. Dann wechselte er ins Renzi-Lager und wurde zum Lohn dafür Bürgermeister von Florenz. Und auch außerhalb der Partei ist der Sogeffekt zu spüren. Ein Drittel der Abgeordneten der postkommunistischen Partei Sinistra Ecologia Libertà hat sich losgesagt und orientiert sich auch in Richtung Renzi.
    Niedergang binnen 20 Jahren

    Luca Telese, 44, hat über den Untergang der PCI ein Buch geschrieben. Der Journalist und TV-Moderator aus Cagliari war selbst einmal Sprecher von einer der Nachfolgeparteien. Seine Lebensgefährtin ist Laura Berlinguer, die Tochter des früheren Generalsekretärs. Er kennt die Welt der Kommunisten in- und auswendig. Selbst er ist erstaunt, wie schnell und komplett sie zerfallen ist.

    Telese wartet vor dem Teatro Sistina an der Piazza Barberini in Rom. In der Hand hält er ein iPhone. Während er telefoniert, hakt er sich unter und führt einen die Straße hinab. Bis zur Via delle Botteghe Oscure 4 sind es knapp zwei Kilometer: eine kurze Stadtführung, vorbei am Trevi-Brunnen, eine Reise in die Vergangenheit. Vor einem Schaufenster hält er inne. „Das war mal der Redaktionssitz von ,Rinascità‘“, sagt Telese.

    „La Rinascità“ war das intellektuelle Zentralorgan der PCI, ins Leben gerufen von Palmiro Togliatti, einem Mitgründer der Kommunistischen Partei. Telese meint: „Wenn ein Kommunist 20 Jahre lang geschlafen hätte und jetzt aufwachen würde, der würde nichts mehr verstehen.“ An der Spitze der Partei steht mit Renzi ein Christdemokrat, der die Regierung zusammen mit der politischen Rechten bildet.

    Das Phänomen Renzi brach über Italiens Linke nicht über Nacht herein. Es ist der Endpunkt eines langen Prozesses. Zuerst fiel die Berliner Mauer. Dann begrub der Korruptionsskandal „Tangentopoli“ das Parteiensystem der Ersten Republik unter sich. Die Kommunisten zerstoben in alle Richtungen. Die Mehrheit fand sich in der PD wieder, einem Sammelbecken aus Ex-Kommunisten und Ex-Christdemokraten.
    Von wegen Kollektiv

    Renzi verpasst der Partei nun ein liberales Antlitz, stark orientiert an Labour in Großbritannien und den amerikanischen Demokraten. Viel diskutiert wird nicht, Renzi gibt die Linie vor, die anderen folgen. Damit ähnelt die PD zunehmend den anderen italienischen Parteien, die auf eine Führungsfigur zugeschnitten sind: Forza Italia von Silvio Berlusconi und Fünf Sterne von Komiker Beppe Grillo. Noch könne man zwar nicht bei der PD von einer „persönlichen Partei“ sprechen, der Trend dahin sei aber stark, so stark wie nie in der Vergangenheit, analysiert Massimiliano Panarari, Politologe an der Universität Reggio Emilia.

    Die Stadt in der Emilia-Romagna ist eine der „roten“ Hochburgen Italiens. Renzi überspringe die Gremien der Partei und stehe direkt mit den Bürgern im Kontakt. Die Zuspitzung auf seine Person sei mit Risiken behaftet: „Sollte der Anführer scheitern, dann würde das die politische Kraft in eine tiefe Krise stürzen. Und für eine Partei wie die PD, die darauf stolz war, im Kollektiv zu entscheiden, wäre solch ein Problem nur schwer zu meistern“, sagt Panarari.

    Ein paar Unerschrockene halten aber doch noch die rote Fahne hoch. Paolo Ferrero, 53, ist so einer. Ferrero gehört der Rifondazione Comunista an. Das ist eine der Splitterparteien, die sich der kommunistischen Idee verbunden fühlen. Das Parteibüro zieht gerade um. Deshalb muss das Treffen in einer Bar stattfinden, gegenüber einer Poliklinik in Rom. Ferrero trägt eine graue Jacke, an die Brust geheftet hat er sich eine rote Brosche. Während er spricht, dreht er sich eine Zigarette. Auf seiner silbernen Tabakbüchse steht: „Die Linke. Zweiter Bundesparteitag. 15. und 16. Mai 2010, Rostock.“ Ferrero kennt auch Oskar Lafontaine.
    Sprunghaftigkeit bei der Partnerwahl

    Ferrero erzählt eine Leidensgeschichte. Um in den vergangenen 20 Jahren nicht ganz in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, war die Rifondazione Comunista wiederholt auf Bündnisse angewiesen. Einmal machte sie bei der PD mit, ein andermal duldete sie sie passiv. Ein Hin und Her. Immer mit Magenschmerzen. „Bei all den Wahlen in den vergangenen 20 Jahren sind wir nie zweimal hintereinander in derselben Konstellation angetreten“, sagt Ferrero.

    „Bildlich gesprochen hüpften wir von Stein zu Stein über das Wasser. Und dann sind wir in den Fluss geplumpst“, sagt Ferrero. Damit bezieht er sich auf 2006 bis 2008. Die Rifondazione Comunista war an der Regierung von Romano Prodi beteiligt, Ferrero selbst rückte als Sozialminister ins Kabinett ein. „Ihr Deutschen habt ja die Angewohnheit, das auch zu tun, was ihr ankündigt. Bei den Italienern ist das so eine Sache. Wir setzten nichts von unserem Programm um“, sagt Ferrero. „Das hat uns demoliert.“

    An den Kommunismus glaubt Ferrero weiter. „Es mag paradox klingen, aber er ist aktuell wie nie“, sagt er. „Das ist nicht länger die Kaserne Stalins.“ Der Kapitalismus habe erst jetzt die Grundlage für seine Überwindung geschaffen, sagt Ferrero. Er spricht von den Grenzen des Wachstums, von den endlichen Ressourcen. Er entwirft das Bild eines solidarischen Kontinents: Schluss mit der Sparpolitik, Schluss mit der Troika. Bei den Europawahlen ging die Rifondazione Comunista mit anderen linken Kräften auf der Liste Tsipras an den Start. Namensgeber war der Spitzenkandiat der europäischen Linken, der griechische Syriza-Politiker Alexis Tsipras. Die Liste Tsipras holte vier Prozent und drei Sitze im EU-Parlament. „Ein Erfolg“, sagt Ferrero.
    Das Kollektiv setzt auf einen Bankkredit

    Italiens Kommunismus lebt auch an einer anderen Stelle. Noch gibt es „Il Manifesto“. 2012 galt das Blatt als gescheitert. Die Regierung strich die Fördermittel, die Genossenschaft war zahlungsunfähig. Doch die Journalisten gaben sich nicht geschlagen. Mit einer neuen Genossenschaft „mieteten“ sie sich ein. Seitdem zahlen sie 1000 Euro pro Tag an die Insolvenzverwalter, um drucken zu dürfen. Die Auflage liegt bei rund 11.000.

    In der Redaktion an der Via Angelo Bargoni sieht alles wie früher aus. Rote Poster mit gehobener Faust, rauchende Journalisten, eine abgeriebene Couch vor der Balkontür. Das Kollektiv hat das Sagen, alle 44 Mitarbeiter verdienen den gleichen Lohn. „Da gelten die Prinzipien des Kommunismus“, sagt Redakteur Matteo Bartocci.

    Doch es weht ein frischer Wind. Die neue Führungsspitze um Chefredakteurin Norma Rangeri achtet auf die Kosten, setzt aufs Internet und hat mithilfe von Crowdfunding sogar Handy-Apps programmieren lassen. „Il Manifesto“ erreichte bei einem Umsatz von 6,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr fast die schwarze Null. Die Genossen wollen die Zeitung zurückkaufen. Bartocci sagt: „Auch mit einem Bankkredit.“ Ohne die Geldhäuser, das weiß offenbar inzwischen jeder Kommunist, geht es nicht.

  • Macron avait promis l’interdiction du glyphosate au plus tard en 2020 mais il est en train d’abdiquer sous la pression des industriels du toxique comme Monsanto. Et il ne reste plus que notre mobilisation pour bloquer ce puissant lobbying.

    A l’aube d’un vote imminent sur l’interdiction du glyphosate en France, nous sommes plusieurs ONG à nous mobiliser pour repousser le puissant lobbying des industriels du toxique comme Monsanto.

    #pétition #glyphosate

    http://act.sumofus.org/go/410542?aktmid=tm11487407.JMVRlu&akid=a101076042.14736307.ApimKu&t=6&sou

  • Why is Saudi Arabia Restricting German Business in the Kingdom? | Al Bawaba

    https://www.albawaba.com/news/why-saudi-arabia-restricting-german-business-kingdom-1139232

    By Eleanor Beevor

    Over the past week, business analysts have balked at the news that Saudi Arabia appears to have imposed a boycott on German businesses wishing to strike deals with the Saudi state. Though the “boycott” is not enshrined in policy yet, multiple reports have quoted both German and Saudi sources confirming an impasse.

    And until there is confirmation otherwise, rumours of the boycott should be taken seriously. It appears that attempts to divest state projects away from German companies have been in the making for a while – infrastructure projects that seemed likely to go to German firms have changed hands in the last few weeks. Dr. Courtney Freer, a Research Officer at the Middle East Centre at the London School of Economics told Al Bawaba:

    Boycott mulled for months

    “I do think that Riyadh will follow through on blocking German businesses, at least from government tenders. This decision has likely been mulled over for months, as diplomatic ties between the two have gotten worse. I imagine this measure will primarily hurt large German companies active in the kingdom like Siemens, Bayer, and potentially Daimler; these companies’ employees will also of course be affected as well inside the kingdom.”

    What is striking is how narrow the grievances are that reportedly sparked the boycott. Der Spiegel quoted German business owner Detlef Daues, 65% of whose business revenues come from Saudi Arabia, as saying that Crown Prince Mohammed Bin Salman has been “deeply offended” by German government statements and policy of late. Specifically, Prince Mohammed is still apparently upset by a remark six months ago by the then-German Foreign Minister Sigmar Gabriel.

     

    File photo taken April 10, 2018, shows Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman posing upon his arrival at the 
    Elysee Presidential palace for a meeting with French President in Paris. (AFP File Photo/Ludovic Marin)