• Italien : Mimmo Lucanos Rückkehr

    Der frühere Bürgermeister des kalabrischen Dorfes Riace ist wieder im Amt – und er zieht ins EU-Parlament ein

    Domenico Lucano wurde verurteilt, weil er sein Amt als Bürgermeister missbraucht haben soll. Dabei hat er sich in Riace sich um die Belange der Geflüchteten gekümmert und ist progressiv mit dem Thema Migration umgegangen.

    Domenico Lucano wurde verurteilt, weil er sein Amt als Bürgermeister missbraucht haben soll. Dabei hat er sich in Riace sich um die Belange der Geflüchteten gekümmert und ist progressiv mit dem Thema Migration umgegangen.

    Domenico Lucano ist zurück auf der politischen Bühne. In dieser Woche hielt das Europaparlament seine konstituierende Sitzung in Straßburg ab, und Lucano war unter den neu gewählten Abgeordneten. Auf der Liste der italienischen Alleanza Verdi e Sinistra (Grün-Linke Allianz) zog der 66-Jährige ins Parlament ein.

    Lucano, genannt Mimmo, kümmerte sich in dem kalabrischen Dorf Riace seit 1998 um die Aufnahme von Geflüchteten. Der Ort war vom Aussterben durch Abwanderung bedroht und blühte durch den Zuzug überwiegend junger Menschen auf. Gemeinsam mit Einheimischen arbeiteten sie in Werkstätten mit alter Handwerkskunst aus aller Welt und in kleinen Läden. 2004 wurde Lucano zum ersten Mal als Bürgermeister gewählt, als Kandidat der Liste »Ein anderes Riace ist möglich«, deren Name von den Weltsozialforen inspiriert war. Immer mehr Geflüchtete kamen, finanziert durch Fördermittel für die Aufnahme. Riace galt als Gegenentwurf zu menschenunwürdigen Lagern und zur Ausbeutung in der Landwirtschaft. Als Willkommensdorf wurde Riace weltberühmt und Lucano mit vielen Preisen geehrt.

    Das gefiel aber nicht allen in der Politik. Die Regierung in Rom stellte die Auszahlung der Fördermittel ein, Lucano wurde überwacht, als Bürgermeister abgesetzt und für fast ein Jahr aus Riace verbannt, weil ihm der Einsatz für Flüchtlinge wichtiger war als die akribische Einhaltung bürokratischer Auflagen. 2022 wurde er zu über 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Lucano soll der Kopf einer kriminellen Vereinigung gewesen sein, die zum eigenen Vorteil Geflüchtete aufgenommen habe. Allerdings wurde das Urteil im Berufungsprozess im Herbst 2023 aufgehoben, eine geringfügige Strafe zur Bewährung ausgesetzt.

    Ins EU-Parlament konnte die italienische Grün-Linke Allianz sechs Abgeordnete entsenden, die sich dort jedoch auf zwei Fraktionen aufgeteilt haben. Domenico Lucano und Ilaria Salis gehören der Europäischen Linken an, die anderen vier den Europäischen Grünen – darunter auch der frühere Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, der sich wie Lucano für die Rechte von Geflüchteten einsetzt. Trotz dieser Aufteilung arbeiten die zwölf Abgeordneten der Grün-Linken Allianz im italienischen Parlament weiterhin zusammen.

    Als am 9. Juni das Europäische Parlament gewählt wurde, fanden in Italien auch Kommunalwahlen statt. Lucano feierte in seinem Heimatdorf Riace ein Comeback: Sechs Jahre nach seiner Absetzung wurde er erneut als Bürgermeister gewählt. Gegenüber dem Online-Magazin »Open« betonte er am Mittwoch in Straßburg die Bedeutung, die das Lokale für ihn hat: »Das Bewusstsein, einen eigenen Beitrag zu leisten, um die Welt nach und nach zu verändern, das ist für mich der Sinn der Politik. Und je kleiner die Dörfer sind, desto mehr gibt es diesen Sinn: Politik ist letztlich eine direkte menschliche Beziehung zu den Leuten.« Allerdings könnte es mit den Sitzungsverpflichtungen zwischen Straßburg und Brüssel schwierig werden, diese Beziehungen in Riace zu pflegen.

    Noch ist nicht bekannt, wer Lucano in Riace vertreten wird, wenn er im EU-Parlament ist. Von dieser Person wird viel abhängen für die weitere Entwicklung in dem Dorf. Auch die Beschäftigten in Lucanos Büro in Riace, das ihm als EU-Abgeordneter zusteht, werden bei der Verbindung der Themen vor Ort mit der großen Politik auf europäischer Ebene eine wichtige Rolle spielen.

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    In Riace leben derzeit 50, 70 oder mehr Geflüchtete. Wie viele es sind, weiß niemand so genau, sowohl oben im Bergdorf als auch unten an der Küste in Marina. Sie schlagen sich mit Jobs in der Landwirtschaft und als Tagelöhner durch. Nur wenige haben noch bezahlte Arbeit in den Willkommensprojekten. Ein wichtiges Vorhaben für die lokale Wirtschaft ist die Ölmühle, die von dem Verein Città Futura (Stadt der Zukunft) betrieben wird. Dort gibt es wenigstens für einige Zeit bezahlte Arbeit, sowohl in der Olivenernte als auch in der Ölproduktion selbst.

    Noch immer gibt es Zuzug in Riace. Im Juni sei eine Familie aus Afghanistan aufgenommen worden, teilte Lucano auf dem Facebook-Account der Menschenrechtsbibliothek »La Vecchia Posta Riace« (Die alte Post) mit. Diese wurde von Kirsten Müller-von der Heyden in einem ehemaligen Postgebäude gegründet. Sie zog vor einigen Jahren nach Riace, um das Willkommensdorf zu unterstützen. Sie arbeitet in der Ölmühle mit und sammelt Spenden für das Dorf. Bald werde auch eine Familie aus Syrien erwartet, berichtet sie.

    Die Fortführung der Aufnahme Schutzsuchender in Riace wird derzeit aus den Mitteln des Manconi-Fonds finanziert, ebenso wie die Werkstätten. Dieser Fonds war ursprünglich gegründet worden, um die finanziellen Forderungen aus den Prozessen gegen Mimmo Lucano und seine Mitstreiter*innen zu bezahlen. Auf ausdrücklichen Wunsch von Lucano wurden sie jedoch für die Weiterführung der Aufnahme eingesetzt. Allerdings ist der Manconi-Fonds fast ausgeschöpft, sodass die weitere Finanzierung der Aufnahme und der Projekte nicht gesichert ist.

    Die Banca Etica, die dem europäischen Verband ethischer und alternativer Banken und Finanzierungseinrichtungen angehört, war nach der Einstellung der Auszahlung der Fördergelder eingesprungen, sodass wenigstens ein Teil der Löhne und Mieten weiterhin bezahlt werden konnte. Vieles wurde auch durch private Spenden ermöglicht. Das Problem ist aber: Nach dem relativ glücklichen Ende der Berufungsverhandlung von Lucano fordert die Banca Etica nun das Geld zurück. Riaces Anwälte versuchen wiederum, die ausstehenden Fördermittel vom italienischen Staat einzufordern. Solche rechtlichen Auseinandersetzungen können allerdings Jahre dauern.

    Bei der ersten Sitzung des Gemeindeparlaments von Riace habe der bisherige Bürgermeister Antonio Trifoli an eine gute Zusammenarbeit zum Wohl des Ortes appelliert, berichtet Müller-von der Heyden. Trifoli war 1999 einer der Mitgründer des Vereins Città Futura, während seiner Zeit als Bürgermeister stand er jedoch Matteo Salvinis rechter Partei Lega nahe. Das von Mimmo Lucano aufgestellte Ortsschild mit der Aufschrift »Stadt der Aufnahme« (città dell’accoglienza) hatte Trifoli entfernen lassen und stattdessen ein Schild mit den Heiligen Cosma und Damiano aufgestellt. Lucano will es nicht entfernen, sondern ergänzen mit der Aufschrift »Schutzheilige der Roma und der Migranten«.

    Um das Ortschild von Riace gab es eine Kontroverse: Ex-Bürgermeister Antonio Trifoli ließ das von Mimmo Lucano aufgestellte Ortschild mit der Aufschrift »Stadt der Aufnahme« entfernen. Jetzt steht dort eine Tafel mit den Heiligen Cosma und Damiano.

    Um das Ortschild von Riace gab es eine Kontroverse: Ex-Bürgermeister Antonio Trifoli ließ das von Mimmo Lucano aufgestellte Ortschild mit der Aufschrift »Stadt der Aufnahme« entfernen. Jetzt steht dort eine Tafel mit den Heiligen Cosma und Damiano.

    Zu einer tragfähigen lokalen Ökonomie ist es in Riace noch ein weiter Weg. »Statt in kleinen Läden im Dorf einzukaufen, fahren die Leute mit dem Auto zum Supermarkt oder bestellen online«, erzählt Müller-von der Heyden. Dabei wäre es so wichtig, dass das Geld in Riace bleibt. Sie denkt über die Herstellung von Delikatessen wie Marmeladen, Aufstriche oder eingelegtes Gemüse nach. »Die Räume der Ölmühle stehen ja die meisten Monate leer«, sagt sie, »dort könnten wir versuchen, die Voraussetzungen für die Herstellung weiterer Produkte zu schaffen. Aber es ist schrecklich, wir haben zurzeit kaum Wasser.« Die Klimakatastrophe ist seit Jahren in Südeuropa deutlich spürbar.

    Das Wasser wird in Riace nachts, manchmal auch schon tagsüber abgestellt und darf nur noch zum Kochen und zur Körperreinigung verwendet werden. Die Gärten dürfen nicht mehr bewässert werden, und so wächst auch immer weniger. Der Boden sei so trocken, erzählt Müller-von der Heyden, dass die Schafe und Ziegen nicht mehr ausreichend Futter fänden und keine Milch mehr gäben. Kürzlich sei einem Hirten bei einem Flächenbrand auch das als Tierfutter zugekaufte Heu verbrannt. Sie sorgt sich auch wegen der Olivenernte in diesem Jahr. Manche Bäume bilden wegen der Trockenheit keine Früchte mehr aus. »Das Holz wird trocken und brüchig, und wenn Olivenbäume brennen, dann explodieren sie geradezu wegen des Ölgehalts.«

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183839.migration-italien-mimmo-lucanos-rueckkehr.html

    #Riace #Mimmo #Elisabeth_Voß #Carla_Kirsten_Müller-von-der-Heyden

    @cdb_77

    • Solidaritätsveranstaltungen in Berlin

      Kirsten Müller-von der Heyden organisiert die Filmreihe »Solidarität mit Mimmo Lucano und Riace. Widerstand – es wird gerettet. Punkt. .

      Dienstag, 23. Juli: »Un Paese de Resistencia« (Ein Land des Widerstands, 2024) von Shu Aiello und Catherine Catella (Regie) und Serena Gramizzi (Produktion). Der Dokumentarfilm zeigt das Wunder von Riace, die Repression und den Widerstand dagegen. Im anschließenden Filmgespräch mit Kirsten Müller-von der Heyden gibt es die Gelegenheit, Neuigkeiten aus Riace zu erfahren.

      Dienstag, 30. Juli: »Un Mare di Porti Lontani« (Ein Meer von fernen Häfen, 2024), Dokumentarfilm von Marco Daffra (Regie und Produktion), im Anschluss Publikumsgespräch (Seenotretter*innen angefragt).

      Freitag, 2. August: »Das neue Evangelium« (2020) von Milo Rau (Regie) und Fruitmarket, Langfilm & IIPM (Produktion). Der halb dokumentarische Film zeigt Lebenssituation und Revolte ausgebeuteter migrantischer Arbeiter in der süditalienischen Stadt Matera. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Christiane Lüst vom Umweltzentrum »Öko & Fair« in Gauting bei München. Sie verkauft Olivenöl aus Riace, bietet mehrmals jährlich Gruppenreisen nach Italien an und vertritt die italienische Nocap-Bewegung, die gegen Ausbeutung in der Landwirtschaft kämpft und alternative Produktions- und Vertriebswege organisiert.

      Ort: Sandalia, Schillerstraße 106, Berlin-Charlottenburg. Beginn jeweils um 19 Uhr.

  • Macron, en marche vers l’#extrême_droite ?
    https://www.youtube.com/watch?v=G43ZVd7wN60

    En 2017, puis en 2022, Emmanuel Macron a remporté l’élection présidentielle face à Marine Le Pen. Mais sa fascination pour l’extrême-droite et sa complaisance vis-à-vis d’empires médiatiques qui propagent la xénophobie contribuent à « booster » le Rassemblement national. Au second tour de la présidentielle de 2022, Marine Le Pen recueillait 41,8% des voix. Un record. Et le résultat d’une politique. Depuis 2017, interdictions de manifestations, arrestations arbitraires et surveillance généralisée sont utilisés par l’exécutif pour mater des révoltes populaires contre des politiques libérales imposées sans concertation, et considérées comme « anti pauvres ».
    Demain, l’Etat de droit et la devise républicaine « Liberté, égalité, fraternité » ne seront ils plus qu’un lointain souvenir ? Durant quatre mois, Thierry Vincent et Daphné Deschamps ont interviewé d’anciens macronistes déçus par la dérive autoritaire du président et des figures conservatrices et d’extrême-droite qui se réjouissent qu’Emmanuel Macron leur prépare un « boulevard » pour 2027.
    À quelques semaines des élections européennes, enquête au coeur d’une France en marche vers l’extrême droite.

    #Macron #Emmanuel_Macron #ni_de_droite_ni_de_gauche #de_droite_et_de_gauche #monarchisme #action_française #en_marche #jeanne_d'arc #Puy_du_Fou #11_novembre_2018 #Maréchal_Pétain #Pétain #décivilisation #Renaud_Camus #autoritarisme #macronisme #islamo-gauchisme #front_national (#FN) #arc_républicain #Jean-Michel_Blanquer #Amélie_de_Montchalin #front_républicain #Rassemblement_national (#RN) #Patrick_Vignal #intersectionnalité #gauche_radicale #extrême_gauche #France_insoumise #tenue_vestimentaire #habits #retraite #xénophobie #racisme #Elisabeth_Borne #Valeurs_Actuelles #migrations #connivence #symbole #Bruno_Roger-Petit #Bolloré #Vincent_Bolloré #médias #groupe_Bolloré #François_Coty #punaises_de_lit #bouc_émissaire #Pascal_Praud #grand_remplacement #Pap_Ndiaye #Rima_Abdul_Malak #Rachida_Dati #Cyril_Hanouna #Geoffroy_Lejeune #Journal_du_Dimanche (#JDD) #Gérald_Darmanin #conservatisme #homophobie #homosexualité #violences_policières #loi_immigration #préférence_nationale

  • #Elisabeth_Bik, expert in scientific integrity: ‘We need to slow down scientific publishing’

    The Dutch microbiologist has been voluntarily searching for duplicate, erroneous or retouched academic images for more than 10 years and warning universities and scientific journals about it.

    Elisabeth Bik, 57, does the work of a detective. She spends hours reading and rereading documents, delving into pages, making notes, asking questions and solving cases. But her cases have nothing to do with murders, scams, robberies, infidelities or state secrets, but rather science. A microbiologist by profession, she has been a scientific integrity consultant since 2019 and has revealed academic errors in thousands of scientific articles. Her analyses focus on images that accompany a research paper that may have been retouched or duplicated by the authors, either by mistake or for fraudulent purposes. Bik, who speaks to EL PAÍS by video call, believes that the publication of scientific articles has become an unstoppable and accelerated wheel and that it must be slowed down to prevent a rise in falsehoods and manipulations.

    Question. What led you to your interest in fraud in scientific literature?

    Answer. One day I read about plagiarism, I took a sentence from an article I had written and put it in quotes in Google Scholar. The result was not only my own paper, but there were two other hits: one was in another article and the other was in a book chapter. The authors, who were from Italy, had taken two of my paragraphs and also paragraphs from other authors and built a new article by stealing a paragraph here and a paragraph there. That made me very angry, so I started searching for more examples of plagiarism. It was like a hairball, you find one thing and you start pulling and you find more.

    Q. And the manipulated images?

    A. By accident, I found in a PhD thesis not only plagiarized text, but also duplicated images. There were three photos and they were all the same, but one was mirrored, it was a mirror image but recognizable. I thought, I’ve seen this before. Then I switched from looking for plagiarized articles to looking for image duplication because it’s faster. Plagiarism took time, you have to put each sentence in Google Scholar and it was very slow.

    Q. How many articles have you analyzed?

    A. I searched 20,000 papers and found around 800 of them to contain these duplications. By now, about half of them have been corrected or retracted. I reported them in 2015, nine years ago, although I did not report them all at once. After five years, about 30% had been corrected or retracted and now it is about 50%. Many of these articles are still being corrected or retracted.

    It’s not always clear whether problems in images are fraud or an honest error

    Q. Do you consider this a high or low number of corrections?

    A. Now it is approximately half, but the fact that before most of these articles had not been acted up was very surprising and a disturbingly low [correction] number. I was frustrated by the lack of responses from the journals. These numbers are still going up because I’m sending reminders and calling them out on Twitter: “Hey, this paper I reported in 2015, you still haven’t done anything.”

    Q. What do you think the reason for this is?

    A. There could be a multitude of reasons. Sometimes an editor, especially if it’s from a smaller journal, might have never had to deal with suspicions of misconduct or a correction. And they just don’t know what to do. They might contact the author, but maybe that person moved to another university or they have a very common name and they are not sure if the person is the same person who wrote the paper 10 years ago. Or the author may send a reply and say, “Oh yeah, sorry, here are some new images.” And then the editor thinks: “Well, case closed.” But they don’t really address it. They feel that the case has been closed, but they don’t report it to me, for example.

    Q. What is considered a fraudulent scientific image?

    A. It is not always clear if problems in images are fraudulent or an honest error. I have three categories of duplications that I look at. One is when the exact same photo has been used to represent figure one and figure three. It’s the same photo, but they are representing different experiments. That could be an honest error, somebody grabs the wrong photo. The second is whether the images overlap or are rotated or shifted or stretched. It’s a little more likely that that was done on purpose, with the intent to mislead, especially when it’s a rotated photo. That usually doesn’t happen by accident. And the third type is when within a photo you see duplicated bands or cells or tissues. That is done intentionally, the cells don’t use Photoshop.

    Q. Why does someone duplicate the image of a cell with Photoshop?

    A. Sometimes it is to hide a crack or a hair or some dust on the lens. But it could also be intentionally to make it look like there are more cells or fewer cells. So they copy the background over some cells, for example. You never [fully] know why it was done or if it was fraud. We may have an idea if something was done intentionally, but there could be an innocent reason behind it. For me, it’s hard to know. Some cases are very obvious that it was misconduct, but in most, you’re not quite sure.

    Q. What happens next?

    A. The editor needs to ask the author and the author needs to produce the original photos. I’ve seen cases where the author says there was a crack in a corner and they patched it up with some background tissues. In most cases, only the institution can do an investigation. They need to investigate the author or the research group and they need to compare the lab books to what has been published. That can obviously take a long time. That’s another reason why these papers aren’t retracted. In some cases, the institution claims to be investigating, but they don’t really want to investigate because it’s their star professor.

    Q. How do you know if an article may contain these types of images?

    A. I get tips from people, but I’m still working off my initial research of 20,000 articles. I found 800 papers with problems, I can follow leads. For example, I found a problem in such and such an article, I can look at other articles by the same authors and see if there is a problem associated with a particular person, moving from one lab to another, or if it is a problem in that lab where maybe there’s sloppiness or a culture of misconduct. I follow all these leads and I get a daily stream of people saying, can you look at this paper?

    In some cases, the institution claims to be investigating, but they really don’t want to investigate because it is their star professor

    Q. What is the process for identifying manipulated images?

    A. I download the article or look at it online. I look at figures that are photos, or a bar graph or a line graph or something similar. I look for things like missing error bars or weird bars or axes numbering that doesn’t make sense, or repetitive features on a spectrum. I scan by eye, but I also use software: ImageTwin and Proofic. The first one has a lot of false positives, because a lot of photos look similar, and you have to work through them and de-click them. But it has a database of photos from other papers that are open access and compares all the photos in a particular article against that big database. It’s like a Google image search, but focused on scientific papers.

    Q. On more than one occasion you have mentioned that your inquiries, especially at the beginning, were not always taken seriously.

    A. In the beginning, many people did not believe what I was finding. They thought it was something only I saw. Imagine you’ve written a bunch of articles and someone comes back and says, “some of the articles you wrote five years ago contain a typo and I want that to be corrected.” You think, “Who cares?” They just didn’t pay attention. Even my collaborators didn’t believe me at first either. After we published the article where we showed that this happens, that you can find errors in one in every 25 articles, they saw that it was a real problem and took us a little more seriously. I have gained credit that I don’t make wrong accusations, but it takes time.

    Q. Years later, you continue to encounter resistance and not very positive reactions from the scientific community.

    A. No one likes to be criticized for the work they produce. If someone finds and points out an error in your work, you may feel annoyed, angry and defensive. They say things like, “Yes, but I wasn’t feeling well,” or “we just moved labs and made some mistakes.” They try to find excuses or claim that it was someone else’s fault. Most of them become a little defensive, but some are even aggressive and start attacking me, digging into my past, they find out where I live, who my family is. Then they lash out on Twitter or write weird articles about me, about how I’m an evil person. But there is no evidence that I was wrong. For now I have not been sued, they’re just threats. I’ve been extremely lucky, but at some point I’ll run out of luck.

    Q. Has the use of manipulated images increased, decreased or stayed the same in recent years?

    A. It has increased and it has also decreased. It grew from 2010 to 2018-2019 and is now declining because people simply do a better Photoshop job and they know that we can screen for these things. There are many ways to cheat that leave no trace and are becoming harder to see because the fraudsters are getting smarter. Also because of the rise in the [use] of artificial intelligence. Now we can create images that are completely unique and fairly realistic that, with my techniques and software, I cannot detect as a problem.

    Q. Are you worried about artificial intelligence?

    A. Very much. It’s true that it can be used to do good things, obviously, but it can also be used by the fraudsters to create fake images, fake data, fake text. I’m not completely worried about fake text; scientific data fraud worries me more than text generation. You can ask it to generate a fake set of patients, split them into two groups and do some experiment with them. It is so good that we can no longer distinguish those sets from real data sets. We’re only going to catch the really dumb fraudsters because they leave traces for us to find. There are smart fraudsters who will be very thankful for AI that can help them generate even more fake papers.

    Q. Do you think part of the problem has to do with how quickly scientific publications are supposed to be produced?

    A. Definitely. We focus on metrics to evaluate a scientist’s career: how many articles they have published, how many times they were cited, what was the impact factor of all these articles. These are numbers you can look at and it’s easy to rank your candidates according to these metrics. People are going to try to fake these metrics, they’re going to cite themselves a lot, or they’re going to buy a paper from a paper mill or slice their papers into little pieces and publish all of them. There are universities that have strict requirements. For example, if you want to get your PhD, you need to publish two or three papers before you can get it. That’s not completely fair, because you can be a brilliant scientist, but the experiments might not work and you may not have published any papers.

    Q. How do you think scientific journals are responding to the detection and prevention of image manipulation?

    A. Now they are realizing it, but I think it’s too late. They have not been very vigilant in finding these problems, especially for paper mills. It’s not just individual labs that are cheating, it’s a criminal organization that is pumping out paper after paper. And those have not been picked up by journals, they’ve been picked up by volunteers. We’ve been alerting the journals that they need to set safeguards a little higher and not let this crap go through. After they are published, it’s very obvious that it’s fake.

    Journals are starting to set up safeguards like image duplication detection by screening for #ChatGPT -generated language, and in the meantime, fraudsters know we’re going to screen for these things. It’s a rat race where the fraudsters will always win, but we can make it harder for them. We need to slow down scientific publishing.

    https://english.elpais.com/science-tech/2024-04-26/elisabeth-bik-expert-in-scientific-integrity-we-need-to-slow-down-sc
    #édition_scientifique #recherche #publication #ESR #revues_scientifiques

    • Excessive use of words like ‘commendable’ and ‘meticulous’ suggests ChatGPT has been used in thousands of scientific studies

      A London librarian has analyzed millions of articles in search of uncommon terms abused by artificial intelligence programs.

      Librarian Andrew Gray has made a “very surprising” discovery. He analyzed five million scientific studies published last year and detected a sudden rise in the use of certain words, such as meticulously (up 137%), intricate (117%), commendable (83%) and meticulous (59%). The librarian from the University College London can only find one explanation for this rise: tens of thousands of researchers are using ChatGPT — or other similar Large Language Model tools with artificial intelligence — to write their studies or at least “polish” them.

      There are blatant examples. A team of Chinese scientists published a study on lithium batteries on February 17. The work — published in a specialized magazine from the Elsevier publishing house — begins like this: “Certainly, here is a possible introduction for your topic:Lithium-metal batteries are promising candidates for….” The authors apparently asked ChatGPT for an introduction and accidentally copied it as is. A separate article in a different Elsevier journal, published by Israeli researchers on March 8, includes the text: “In summary, the management of bilateral iatrogenic I’m very sorry, but I don’t have access to real-time information or patient-specific data, as I am an AI language model.” And, a couple of months ago, three Chinese scientists published a crazy drawing of a rat with a kind of giant penis, an image generated with artificial intelligence for a study on sperm precursor cells.

      Andrew Gray estimates that at least 60,000 scientific studies (more than 1% of those analyzed in 2023) were written with the help of ChatGPT — a tool launched at the end of 2022 — or similar. “I think extreme cases of someone writing an entire study with ChatGPT are rare,” says Gray, a 41-year-old Scottish librarian. In his opinion, in most cases artificial intelligence is used appropriately to “polish” the text — identify typos or facilitate translation into English — but there is a large gray area, in which some scientists take the assistance of ChatGPT even further, without verifying the results. “Right now it is impossible to know how big this gray area is, because scientific journals do not require authors to declare the use of ChatGPT, there is very little transparency,” he laments.

      Artificial intelligence language models use certain words disproportionately, as demonstrated by James Zou’s team at Stanford University. These tend to be terms with positive connotations, such as commendable, meticulous, intricate, innovative and versatile. Zou and his colleagues warned in March that the reviewers of scientific studies themselves are using these programs to write their evaluations, prior to the publication of the works. The Stanford group analyzed peer reviews of studies presented at two international artificial intelligence conferences and found that the probability of the word meticulous appearing had increased by 35-fold.

      Zou’s team, on the other hand, did not detect significant traces of ChatGPT in the corrections made in the prestigious journals of the Nature group. The use of ChatGPT was associated with lower quality peer reviews. “I find it really worrying,” explains Gray. “If we know that using these tools to write reviews produces lower quality results, we must reflect on how they are being used to write studies and what that implies,” says the librarian at University College London. A year after the launch of ChatGPT, one in three scientists acknowledged that they used the tool to write their studies, according to a survey in the journal Nature.

      Gray’s analysis shows that the word “intricate” appeared in 109,000 studies in 2023, more than double the average of 50,000 in previous years. The term “meticulously” went from appearing in about 12,300 studies in 2022 to more than 28,000 in 2023. While instances of “commendable“ rose from 6,500 to almost 12,000. The researcher jokes that his colleagues have congratulated him on the meticulousness of his report, still a draft pending publication in a specialized journal.

      Very few studies report if they have used artificial intelligence. Gray warns of the danger of “a vicious circle,” in which subsequent versions of ChatGPT are trained with scientific articles written by the old versions, giving rise to increasingly commendable, intricate, meticulous and, above all, insubstantial studies.

      Documentation professor Ángel María Delgado Vázquez highlights that the new analysis is focused on English-language studies. “Researchers who do not speak native English are using ChatGPT a lot, as an aid to writing and to improve the English language,” says Delgado Vázquez, a researcher from the Pablo de Olavide University, in Seville, Spain. “In my environment, people are using ChatGPT mainly for a first translation, or even to keep that translation directly,” he says. The Spanish professor says he would like to see an analysis on the origin of the authors who use the unusual terms.

      Another one of AI’s favorite words is “delve.” Researcher Jeremy Nguyen, from the Swinburne University of Technology (Australia), has calculated that “delve” appears in more than 0.5% of medical studies, where before ChatGPT it was less than 0.04 %. Thousands of researchers are suddenly delving.

      Librarian Andrew Gray warns there is a risk of broader society becoming infected with this meticulously artificial new language. Nguyen himself admitted on the social network X that it happens to him: “I actually find myself using “delve” lately in my own language—probably because I spend so much time talking to GPT.” On April 8, the official ChatGPT account on X chimed in: “I just love delving what can I say?”

      https://english.elpais.com/science-tech/2024-04-25/excessive-use-of-words-like-commendable-and-meticulous-suggest-chatg

  • badinter était pour la peine de mort des Palestiniens Abdalouahad Bouchal -

    Quatre jours après sa disparition et les louanges médiatiques qui l’ont accompagnée, il est utile de rappeler que robert badinter ne fût pas « que » l’infatigable abolitionniste de la peine de mort. Comme le décline l’analyste Abdalouahad Bouchal qui - à rebours des médias français - n’a pas la mémoire courte... en plein génocide perpétré contre les Palestiniens par l’État colonial d’israël, co-financé par la France et les États-Unis (I’A).


    
On peut s’être battu pour l’abolition de la peine de mort, en France, et être favorable à la mise à mort de tout un peuple, en Palestine. C’est ce que n’a cessé de nous démontrer robert #badinter en venant, sans discontinuer, au secours d’israël.

    Un soutien à un régime d’apartheid au demeurant moins étonnant que les arguments de cet éminent avocat s’articulant en faveur de Tel-Aviv, de façon aussi odieuse que stupide.

    Tout d’abord, fin décembre 2019, devant la Cour Pénale Internationale (CPI), badinter s’est évertué à défendre l’État d’israël pointé par une « enquête sur les éventuels crimes de guerre commis depuis juin 2014 en israël-Palestine ».

    A l’époque, selon badinter, israël et ses dirigeants ne pouvaient être traduits devant la CPI au prétexte que la partie requérante ne serait pas… un pays. A savoir, la Palestine. Or, bien que l’État de Palestine ne dispose que d’un statut d’observateur à l’assemblée des Nations-Unies, l’État palestinien est reconnu comme un État à part entière par les autres États signataires du statut de Rome et membres de la CPI.

    En effet, de 1988 à 2015, la Palestine a été reconnue par 138 États dont deux membres permanents du Conseil de sécurité (Russie et Chine). On pouvait donc, en 2019, être pour le moins perplexe à l’écoute des « arguments » de l’ancien garde des sceaux.

    Quels étaient les arguments de ce technicien du droit sur la recevabilité de la requête déposée jadis par l’Autorité palestinienne de Ramallah ? En voici le résumé, in extenso, dans un billet du chirurgien français Christophe Oberlin ( https://blogs.mediapart.fr/christophe-oberlin/blog/200220/cour-penale-internationale-face-aux-palestiniens-badinter-defend-net ) :

    « La Cour Pénale Internationale n’a pas juridiction sur les crimes prétendus avoir été commis en Cisjordanie, incluant Jérusalem Est et la bande de Gaza. Le terme « État » selon l’article 12(2) (a) du Statut de la Cour signifie que l’État est souverain, or la Palestine ne l’est pas. La Palestine n’est pas un « État » au regard de l’article 12 (2) (a) du Statut par sa simple adhésion au Statut de Rome. Ce n’est pas à la CPI de déterminer si la Palestine est un État souverain selon le droit international, ou si l’enquête en question s’applique « sur le territoire de » la Palestine alors que les parties sont engagées à trouver une solution négociée sur le statut d’état et les frontières. La Palestine ne remplit pas les critères d’un État selon le droit international. Et la seule façon d’enquêter sur des crimes commis dans ce cadre est constituée par la saisine de la CPI par le Conseil de sécurité. Les accords d’Oslo s’imposent à la juridiction de la Cour. » 

    Pour les sceptiques, Oberlin enfonce le clou : « Le résumé de l’argumentaire de robert badinter, présenté en tête de son texte, est identique mot pour mot aux déclarations récentes du Premier ministre israélien #benjamin_netanyahou. Et la suite du document ne fait qu’insister à la fois sur l’illégalité des plaintes palestiniennes, et de la Cour Pénale Internationale à les prendre en compte. Le professeur badinter commet ainsi de remarquables erreurs de droit et d’éthique. »

    Bref, en 2020, robert badinter conduisait une armée de tabellions rémunérés par le gouvernement de l’époque de #benjamin_netanyahu, futur génocidaire en 2023-2024. Il y a 4 ans, israël a finalement été débouté par la présidente ougandaise de la CPI et l’affaire a fait « pschiiiiit ! »

    La France, patrie des lumières blafardes et des droits de l’homme blanc, brille quelques fois d’un bien mauvais éclat. Qu’à cela ne tienne, les lumières, même les plus amoindries, attireront toujours les insectes…

    Protéger certains collabos français 
Plus loin dans le temps, on peut aussi rappeler qu’en 1975, robert badinter s’était violemment opposé à la fameuse Résolution 242 des Nations-Unies https://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2004_2009/documents/fd/unresolutions_/unresolutions_fr.pdf . Celle-ci ordonnait, en son article premier :
    1) le « Retrait des forces armées israéliennes des territoires occupés » ;
    2) la « Cessation de toutes assertions de belligérance ou de tous états de belligérance et respect et reconnaissance de la souveraineté, de l’intégrité territoriale et de l’indépendance politique de chaque État de la région et leur droit de vivre en paix à l’intérieur de frontières sûres et reconnues ».

    Aux plus distraits, cette opposition résolue de badinter indique que ce n’est pas d’hier que « Bob » s’est positionné en ennemi de la cause palestinienne.

    Ensuite, pour les cacahuètes du pousse-café, on rajoutera que l’avocat et ex-ministre de la Justice avait vertement engueulé les français juifs venus huer le président François mitterrand lors d’une cérémonie de commémoration du Vélodrome d’Hiver https://www.youtube.com/watch?v=AkebDVjaPjk&t=5s&ab_channel=C%C3%A0vous

    (1992). La cause de cette hostilité citoyenne ? Le refus persistant du monarque mitterrand à reconnaître la responsabilité de la France dans la période de Vichy (1940-1944).

    Voilà donc un bien curieux personnage que ce badinter. S’il s’est incontestablement investi dans l’abolition de la peine de mort, en France et à travers le monde, il a aussi, par fidélité (ou intérêt ?), su se mettre en colère pour protéger « le père François » ; collaborateur du régime de Vichy dans la France occupée de la Seconde Guerre mondiale.

    Par ailleurs, le premier des abolitionnistes français protégera encore#rené bousquet https://fresques.ina.fr/mitterrand/fiche-media/Mitter00296/les-relations-de-francois-mitterrand-et-rene-bousquet.html, antisémite et collabo de l’occupant nazi et… « ami » proche de mitterrand. Cela, jusqu’à ce que – le 8 Juin 1993 – un illuminé vienne tirer 5 balles dans le buffet de l’ex-directeur général de la police de Vichy ET superviseur de « la rafle du Vel d’Hiv’ » [Vélodrome d’Hiver]. Le bilan du haut fonctionnaire bousquet d’avril 1942 à décembre 1943 ? Plus de 60.000 juifs arrêtés par ou avec le concours de la police française pour être déportés vers le camp d’extermination d’Auschwitz…

    L’assassinat de bousquet évitera à mitterrand et son clan « socialiste », la tenue d’un Procès bousquet qui aurait été – comme chacun le sait – très encombrant.

    Enfin, dans la famille badinter, on n’est pas à une contradiction près.

    La veuve de Robert, par exemple, qui, en bonne FÉMINISTE, porte toujours le patronyme de feu son époux, élisabeth_badinter, a été et demeure une pasionaria du féminisme islamophobe. Sans que cela interroge ou énerve quiconque durant sa carrière de présidente au sein du groupe Publicis, dont l’un des très gros clients n’était autre que l’Arabie Saoudite ; pays longtemps soutien inconditionnel de l’État d’israël.



    Abdalaouhad Bouchal

    Source : https://investigaction.net/badinter-etait-pour-la-peine-de-mort-des-palestiniens

    #Palestine #vichy #israël #collaboration #france #elisabeth_badinter #laïcité #islamophobie #badinter #politique #justice #Auschwitz #robert_badinter

    • Des rappels qu’il semble effectivement important de rappeler, sans minimiser le rôle de la personne qui a incarné (en France, donc) l’abolition de la peine de mort, un sujet qui reste malheureusement toujours autant d’actualité. Notamment, en Israël.

      Juste une remarque quelque peu décentrée par rapport au contenu essentiel de ce texte : à propos d’Élisabeth Badinter (on pourra s’étonner que certains patronymes soient privés de majuscules), une féministe,certes, old school , à qui l’on reproche d’avoir conservé le nom de son époux.

      Pour les femmes de cette génération, de toute façon, elles n’avaient pas le choix : c’était soit le nom du mari, soit le nom du père. Pour certaines femmes, choisir le nom du père était une manière de s’affranchir de l’emprise du mari. Et inversement. Dans tous les cas, tant qu’il n’a pas été possible de choisir le nom de la mère ou d’inventer ex nihilo son propre patronyme, il s’agit d’un non-choix, puisque cette expression de la filiation reste la marque symbolique forte du patriarcat.

    • @biggrizzly Alors, s’il n’est pas nécessaire de discuter la question biaisée de la filiation patronymique, on se demande bien ce que vient faire l’évocation de cette personne dans un texte qui concerne son époux, si ce n’est de rattacher, dans leurs identités respectives, l’une à l’autre, respectant ainsi le schéma patriarcal. Le caractère islamophobe et réactionnaire des positionnements politiques d’Élisabeth Badinter ne justifie pas ce type de raccourcis et d’amalgame.

      @mfmb tout à fait d’accord, c’est la raison pour laquelle il me semble que la seule façon de sortir vraiment du truc est la création d’un patronyme.

    • Probablement d’accord, mais alors si l’on critique les positions politiques d’Élisabeth Badinter on le traite dans un sujet qui concerne la personne elle-même ; pas en tant que pièce rapportée d’un texte qui concerne son mari.

  • Aux frontières de la forteresse européenne

    Les arrivées de personnes exilées sont régulières en Europe, notamment par voie maritime. Pour toute réponse, les pays de l’Union européenne barricadent toujours plus leurs frontières avec des murs, des patrouilles constantes, des constructions de camps fermés. La journaliste #Elisa_Perrigueur en tient le récit en peintures.

    https://www.mediapart.fr/studio/portfolios/aux-frontieres-de-la-forteresse-europeenne
    http://perrigueur.eu/elisaperrigueur/dessins
    #dessin #frontières #peinture #art_et_politique #migrations #asile #réfugiés

    ping @isskein

  • Republik Türkei : 100 Jahre Krieg
    https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Helmuth_Karl_Bernhard_von_Moltke


    Moltkebrücke https://www.openstreetmap.org/way/222139121#map=18/52.52187/13.36877
    Le centième anniversaire de la république turque signifie cent ans de persécutions et de guerre contre les Kurdes par un état soi-disant démocratique. L’unité éthnique est un pilier de l’état turc qui sert de justification pour sa politique génocidaire.

    On ne parle que rarement des excellentes relations de la Turquie avec l’Allemagne nazie. Cependant l’actuel état capitaliste allemand poursuit son soutien sans réserve pour les génocidaires d’Ankara.

    Il s’agit d’une vielle tradition. En 1838 déja le futur maréchal prussien Helmuth Graf von Moltke assista les troupes ottomanes pendant une campagne militaire contre les Kurdes. Entre entre 1915 et 1917 le Kaiser laissa faire le génocide ottoman contre les Arméniens. Pour les nazis la Turquie fut un allié contre l’enpire britannique. Aujourd’hui le gouvernement démocratique et les industriels allemands soutiennent la guerre génocidaire contre le peuple kurde et persécutent les réfugiés politiques kurdes sur le sol allemand.

    De l’« Homme malade de l’Europe Helmuth Graf von Moltke écrivit en 1841 :

    « Ce fut longtemps la tâche des armées occidentales de contenir la puissance ottomane ; il semble que la préoccupation de la politique européenne soit à présent de retarder son déclin. »

    -- H. von Moltke

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177352.rueckblick-republik-tuerkei-jahre-krieg.html

    27.10.2023 von Christopher Wimmer - Drohnen- und Artilleriebeschuss, Bomben aus Flugzeugen, zerstörte Infrastruktur, getötete Zivilist*innen; ein Krankenhaus, das in Schutt und Asche liegt. Solche Bilder gehen gerade um die Welt. Sie spielen sich jedoch nicht nur in Israel und im Gazastreifen ab, sondern sind auch rund 1000 Kilometer weiter nordöstlich bittere Realität. Die Luftangriffe, von denen hier die Rede ist, werden von der türkischen Armee ausgeführt. Die Zivilist*innen, die dabei sterben, sind syrische Staatsbürger*innen, meist Kurd*innen. Beim zerstörten Krankenhaus handelt es sich um eine Covid-19-Klinik in der Stadt Dêrik, die in der autonomen Region Nord- und Ostsyrien liegt.

    Am 5. Oktober hat die Türkei eine Militäroffensive gegen die Region gestartet, die auch als »Rojava« bekannt ist. Die Begründung dafür war ein Anschlag auf das Innenministerium in Ankara. Die Arbeiterpartei Kurdistans PKK bekannte sich zu diesem Angriff, bei dem zwei türkische Polizisten verletzt wurden. Hakan Fidan, der türkische Außenminister, behauptete daraufhin, die PKK-Attentäter seien in Nordsyrien ausgebildet worden, was die Operation in der benachbarten Region rechtfertige. Beweise konnte er nicht vorlegen. Auch wirkte der Anlass für die Offensive vorgeschoben. Der Türkei ist Rojava seit Jahren ein Dorn im Auge; die kurdisch-dominierte Selbstverwaltung sei lediglich ein Ableger der verbotenen PKK, heißt es.
    Eine Geschichte der Verfolgung

    Woher stammen die Aggressionen des türkischen Staates gegen die Kurd*innen? Ein Blick zurück: Vor hundert Jahren, am 29. Oktober 1923, erklärte Mustafa Kemal Paşa, später als Atatürk bekannt, dass die Türkei von nun an eine Republik sei. Atatürk wurde am selben Tag zum ersten Präsidenten der Republik gewählt.

    Innerhalb des neuen Staates bildeten die Kurd*innen die größte ethnische Minderheit – auch heute leben noch etwa 15 Millionen kurdische Menschen in der Türkei, was 19 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Atatürks Staat sah in ihnen eine Bedrohung für die staatliche Integrität und nationale Einheit. Die »moderne« Türkei wollte ein ethnisch homogener Nationalstaat werden. Religiöse und ethnische Vielfalt standen dieser Vorstellung im Weg. Der spätere türkische Justizminister Mahmut Esat Bozkurt formulierte dies 1930 unumwunden: »Der Türke muss der ausschließliche Herr und Meister in diesem Land sein. Wer nicht türkischer Herkunft ist, der kann hier nur ein einziges Recht haben, das Recht, Diener und Sklave zu sein.«

    Die Kurd*innen waren von einer massiven Assimilierungspolitik betroffen: Kurdische Kinder mussten in der Schule Türkisch lernen, auf ihre Muttersprache stand die Prügelstrafe. Kurdische Ortsnamen wurden umbenannt, kurdische Namen und Kultur verschwanden aus der Öffentlichkeit. 1934 erließ das türkische Parlament zudem das Gesetz gegen »Personen ohne Verbundenheit mit der türkischen Kultur«, mit welchen Zwangsumsiedlungen von Kurd*innen aus den kurdischen Gebieten umgesetzt wurden.
    Eine Geschichte des Widerstands

    Die kurdische Bevölkerung in der Türkei reagierte auf diese Politik mit zahlreichen Aufständen, die allerdings aufgrund von internen Spaltungen durchweg scheiterten. Gründe dafür waren meist Stammesgrenzen oder religiöse Differenzen. Doch blieb der Widerstand bestehen und erreichte mit den weltweiten Protesten der 1960er Jahre neuen Aufschwung. Aus einer Gruppe rebellierender Studierender gründete sich im November 1978 eine neue Partei. Sie sollte die kurdische Bevölkerung – im Guten wie im Schlechten – seitdem bestimmen: die Arbeiterpartei Kurdistans PKK. 1984 erklärte die PKK der Türkei den bewaffneten Kampf. Bis heute ist die Guerilla nicht besiegt – militärisch konnte die PKK aber auch nicht gewinnen. Von den geschätzten 40 000 Toten dieses Krieges sind rund 25 000 Kämpfer*innen der PKK sowie knapp 6000 Zivilist*innen. Zur Bilanz hinzu kommen 3500 zerstörte Dörfer und über 2,5 Millionen geflohene Kurd*innen sowie massive Menschenrechtsverletzungen durch türkische Sicherheitskräfte. Von ihrem ursprünglichen Ziel, einen kurdischen Staat zu schaffen, ist die Partei mittlerweile abgerückt. Die »kurdische Frage« ist jedoch in der Türkei bis heute ungelöst, der PKK-Gründer Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 in türkischer Haft.
    Keine guten Aussichten

    Seit 2002 kontrolliert die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die Geschicke der Türkei. In ihrer Regierungszeit hat sie den türkischen Staat deutlich verändert: Die republikanisch-kemalistischen Eliten wurden entmachtet und durch eine islamisch dominierte Politik ersetzt: Ein neues Präsidialsystem sichert Erdoğan, der im Mai 2023 wiedergewählt wurde, die Macht. Nahtlos knüpfte die AKP jedoch in einem Punkt an ihre Vorgänger an: die Unterdrückung kurdischer Selbstbestimmung.

    Zuletzt eskalierte der Konflikt in den kurdischen Gebieten der Türkei 2015. Ankara verschärfte erneut die Repression gegen kurdische Politiker*innen und Aktivist*innen, die daraufhin in einzelnen Städten Barrikaden errichteten und ihre Selbstverwaltung ausriefen. Daraufhin kam es zum »Städtekrieg«, in dem die Türkei im Inneren Panzer und Hubschrauber einsetzte. Dabei sollen bis zu 400 Menschen getötet worden sein. Alle Anlässe, gegen Oppositionelle vorzugehen, richteten sich in den letzten Jahren auch immer gegen Politiker*innen der prokurdischen Halkların Demokratik Partisi (HDP), von denen viele – etwa der frühere Ko-Vorsitzende Selahattin Demirtaş – zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.

    Doch nicht nur innerhalb der eigenen Grenzen bekämpft die Türkei kurdische Selbstbestimmung. Seit Jahren gibt es – weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit – im nordsyrischen Rojava Raketen- und Drohnenangriffe des Nato-Mitglieds Türkei. Zudem hat Ankara bereits seit 2016 in drei Angriffskriegen große Teile der Region annektiert, verübt dort laut Amnesty International Kriegsverbrechen und betreibt eine Politik der ethnischen Vertreibung der lokalen Kurd*innen. Unter anderem der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestags hat die türkischen Invasionen als völkerrechtswidrig bezeichnet. Auch vermeintliche PKK-Stellungen im Nordirak greift die Türkei regelmäßig an. Dabei soll es immer wieder zum Einsatz von verbotenen chemischen Kampfstoffen durch die türkische Armee kommen.

    All diese Angriffe sind Teil in einer mindestens 100-jährigen Geschichte des anti-kurdischen Rassismus in der Türkei. Für die kurdische Bevölkerung – sowohl in der Türkei als auch in Syrien und im Irak – bedeutet dieser einen permanenten Zustand von Angst und Schrecken. In Rojava beginnen gerade langsam wieder die Aufbauarbeiten der zerstörten zivilen Infrastruktur, jedoch scheint der nächste türkische Angriff nur eine Frage der Zeit. Die westliche Staatengemeinschaft lässt Ankara gewähren.

    #histoire #guerre #génocide #Turquie #Allemagne #Kurdistan #Berlin #Moabit #Moltkebrücke #Entlastungsstraße #Willy-Brandt-Straße #Alt-Moabit #Rahel-Hirsch-Straße #Elisabeth-Abegg-Straße #Magnus-Hirschfeld-Ufer

  • Elisa Rojas : l’avocate en fauteuil roulant qui ne désarme pas | 9h10
    https://www.radiofrance.fr/franceinter/podcasts/l-invite-de-9h10/le-7-9h30-l-interview-de-9h10-du-mardi-25-avril-2023-1107001

    12 millions de personnes handicapées en France et un Emmanuel Macron qui surprend en faisant du sujet sa carte blanche, lors du débat de l’entre-deux tours de 2017. Demain, il présidera la Conférence nationale du handicap. J’ai invité Elisa Rojas, avocate en fauteuil roulant, militante féministe et anti-validiste (comptez sur elle pour vous expliquer ce mot si vous ne le comprenez pas). Deux mandats qu’elle ne désarme pas sur ce qui devrait être fait en France et qui ne l’est pas. Source : France Inter

  • Ce n’est pas à Matignon que l’on obtiendra satisfaction ! Jeudi, soyons encore des millions en grève et dans la rue !

    https://www.lutte-ouvriere.org/editoriaux/ce-nest-pas-matignon-que-lon-obtiendra-satisfaction-jeudi-soyons-enc Éditorial des bulletins d’entreprise du 3 avril 2023

    La Première ministre, #Élisabeth_Borne, a prévu de recevoir l’intersyndicale mercredi. Celle-ci sera au complet, puisque la #CGT, par la voix de sa nouvelle secrétaire générale, #Sophie_Binet, a indiqué que son organisation honorera l’invitation. Pourtant, Borne l’a dit et redit : elle a acté le recul à 64 ans et refusera de négocier sur les retraites.

    Mis à part se faire payer le thé et le café, que vont faire les chefs syndicaux à Matignon, à la veille d’une nouvelle journée d’action ? Bavarder de tout et de rien et ressortir avec une mesure symbolique censée faire avaler ce recul ? Ou feront-ils vraiment du retrait de la retraite à 64 ans un préalable à toute discussion ?

    #Laurent_Berger de la #CFDT, qui revendique à cor et à cri son rôle constructif et sa volonté de négocier est sans doute pressé d’en finir et de reprendre sa place d’interlocuteur privilégié du pouvoir. Mais cette pression existe pour toutes les confédérations. Y compris à la CGT, à #FO et à #Solidaires, où les cadres permanents passent, de fait, bien plus de temps à discuter avec les représentants patronaux ou gouvernementaux qu’à aider les travailleurs à s’organiser et à se battre dans les entreprises.

    Il n’y a rien de bon à attendre de ce genre d’entrevue. Tout comme il ne faut pas attendre les bras croisés le verdict du #Conseil_constitutionnel. Cette institution, composée de serviteurs patentés de la bourgeoisie, peut, en théorie, censurer tout ou une partie de cette loi avec des arguments juridiques. Mais elle ne s’y résoudra qu’en sentant l’opposition et la pression du monde du travail.

    Depuis deux mois et demi, c’est la mobilisation de millions de travailleuses et de travailleurs qui compte. Des millions de femmes et d’hommes, ouvriers, aides à domicile, agents de service, éboueurs, employés ont pris la parole pour dire « ça suffit ». C’est cette parole-là qui pèse sur le gouvernement, sur toute la vie politique, et pousse les chefs de l’intersyndicale au bras de fer avec le gouvernement.

    La pénibilité, les problèmes de santé, les difficultés des horaires décalés, les salaires qui ne suivent pas les prix, le mépris envers les travailleurs ne sont plus des objets de discussion entre agents des cabinets ministériels et experts syndicaux. Ce sont des sources de colère et de revendications criées dans les rues du pays par les premiers concernés.

    Personne ne connait mieux que nous, travailleurs, les problèmes que nous rencontrons sur une ligne de production, sur un chantier, dans un service hospitalier ou administratif, où les moyens manquent pour faire le travail comme il faudrait. Personne ne sait mieux que le monde ouvrier ce que cela signifie de ne plus rien avoir sur son compte le 10 du mois et de devoir choisir entre remplir son caddy et se chauffer. Alors, il nous revient d’exprimer nos revendications.

    Allons jusqu’au bout du combat que nous avons commencé. Macron ne veut pas céder ? Nous non plus, parce que nous n’avons aucune raison d’accepter une telle injustice.

    En temps normal, nous sommes rivés à notre machine, à notre poste de travail ou à notre bureau. La dureté du travail et la pression des chefs nous empêchent souvent d’échanger avec nos camarades de travail et de nous connaître vraiment. Eh bien, profitons-en pour discuter et faire connaissance ! Profitons-en pour échapper, ne serait-ce qu’une journée, à l’exploitation et à la domination patronale. Nous avons la possibilité de nous libérer pour crier ce que nous avons sur le cœur, profitons-en.

    Par la grève, les éboueurs ont rappelé que les ordures ne se ramassent pas toutes seules, les travailleurs des raffineries ont montré que les cuves des stations-services ne sont pas approvisionnées par le Saint-Esprit, les cheminots que les trains ne roulent pas sans aiguilleurs, contrôleurs, conducteurs ou agents de maintenance… Nombre de travailleurs ont repris conscience de leur rôle indispensable pour toute la société et de la force collective qu’ils représentent.

    Car tout le monde l’a compris : si nous ressentons tous une pénibilité au travail, c’est que, oui, se faire exploiter est pénible pour tout le monde, quel que soit le métier, et que l’on travaille dans le public ou le privé !

    Conscients de notre unité, conscients de notre force numérique et politique, continuons à nous mobiliser ! Ne laissons personne parler à notre place ! Macron est fatigué de ce bras de fer, montrons-lui que le monde du travail a de la réserve. Et que, si les travailleurs font preuve d’abnégation et de courage pour faire tourner toute la société, ils en ont aussi pour se battre et se faire respecter !

    #réforme_des_retraites #lutte_de_classe #mobilisation_sociale #grève

  • #anarchisme #autogestion #émancipation #écologie #antimilitarisme #anticléricalisme #fédéralisme_libertaire #feminisme #antiétatisme #anticapitalisme #antifascisme...

    #Macron #ElisabethBorne #gouvernement #étatisme...

    [Communiqué FA] 49.3 | Graine d’Anar

    Nous, anarchistes, dénonçons depuis bientôt 200 ans l’autoritarisme des systèmes représentatifs et parlementaires.
    Nous décortiquons inlassablement les méthodes et mécaniques de pouvoir pour mettre à jour la supercherie qui consiste à déguiser la soumission des populations en indépassable démocratie universelle.
    Nous accusons sans relâche les gouvernements de toutes couleurs, les patron.ne.s de tous poils et les clergés de toutes superstitions, d’organiser notre servitude et d’étouffer notre soif de liberté par la peur et l’injustice (...)

    ★ Fédération anarchiste
    ▶️ https://www.federation-anarchiste.org

    ★ Graine d’Anar - Groupe lyonnais de la Fédération Anarchiste
    ▶️ https://grainedanar.org

    ⏩ Lire le texte complet…

    ▶️ https://grainedanar.org/2023/03/21/communique-fa-49-3

  • #MDR La France demande à Berne de « régler » les problèmes de Credit Suisse letemps.ch

    La première ministre française Elisabeth Borne a demandé mercredi aux autorités suisses de régler les problèmes de la banque Credit Suisse, dont la situation suscite des inquiétudes sur les marchés financiers. Plusieurs établissements français, comme BNP Paris et Société Générale ont chuté dans le sillage de Credit Suisse : de 11,11% pour la première et 11,01% pour la seconde, selon les données disponibles vers 11h30.

    « Ce sujet est du ressort des autorités suisses. Il doit être réglé par elles », a affirmé devant le Sénat la première ministre française, lors de la séance des questions au gouvernement. Elle a précisé que le ministre français des Finances Bruno Le Maire « aurait un contact avec son homologue suisse dans les prochaines heures ». Ni Karin Keller-Sutter, conseillère fédérale chargée des Finances, ni le Conseil fédéral, n’a pour l’heure commenté l’information.

    Inquiétudes sur les marchés
    Les Bourses chutaient lourdement mercredi à cause de craintes sur la solidité du secteur bancaire et en particulier de la banque helvétique. Ces inquiétudes suivent de quelques jours la faillite d’une banque américaine, la Silicon Valley Bank (SVB). La cheffe du gouvernement français a réaffirmé que les banques françaises n’étaient pas affectées par cette faillite.

    « Je vous confirme, comme le ministre des Finances l’a rappelé hier, que les banques françaises ne sont exposées à aucun risque à la suite de la faillite de la SVB », a-t-elle dit.

    #banques #EnMarche #bourse #cac40 #Credit_Suisse #bruno_le_maire #SVB #krach #élisabeth_borne #finances #ridicule et #lamentable

    Source : https://www.letemps.ch/economie/france-demande-berne-regler-problemes-credit-suisse

  • L’objectif du gouvernement, entend-on en boucle, serait « l’équilibre du système de retraite à l’horizon 2030 »…

    Tout cela n’est qu’un tissu de mensonges. Il est certes avéré que c’est là un mode de communication habituel des gouvernements. Ils endossent l’un après l’autre le rôle de gestionnaires au service des intérêts de la #bourgeoisie en faisant mine d’être au-dessus de la mêlée. Mais, cette fois, prétendre que cette #réforme serait une nécessité pour « sauver le #système_des_retraites par répartition » potentiellement en déficit dans l’avenir relève du matraquage idéologique.

    Non, le système des retraites n’est pas en #déficit. Le très officiel #Conseil_d’orientation_des_retraites, le #COR, l’a affirmé dans son rapport annuel, la caisse est bénéficiaire de 3,2 milliards en 2022, et si un déficit se creuse dans les années à venir, il sera minime et fonction de la manière de calculer. Et surtout, comme cela s’est immédiatement vu depuis la reprise d’après-Covid, il suffit pour que les caisses se remplissent que des chômeurs soient embauchés, les salaires augmentés, ce qui ferait croître les cotisations, salariales comme patronales. Mais #Élisabeth_Borne s’est défendue de vouloir « augmenter le coût du travail » en touchant si peu que ce soit aux cotisations. Et, malgré les déclarations sur l’égalité femmes-hommes, le salaire toujours inférieur des premières constitue lui aussi un manque à gagner pour les caisses de retraite.

    Il n’y a rien qui justifie cette réforme, pas plus que les précédentes qui ont déjà aggravé les conditions de départ et le niveau de pension en instituant des décotes. Des milliers de manifestants ont déjà montré dans les rues leur colère face à chaque projet s’attaquant aux retraités futurs et actuels. Les sondages confirment que l’opposition de la population travailleuse se maintient et augmente.

    Le vrai « totem » est dans la volonté explicite de Macron, et derrière lui de la classe capitaliste, de prendre sur la part des richesses consacrée aux vieux travailleurs pour financer la bonne santé des financiers, malgré les crises économique ou sanitaire. Sous forme d’aides au #grand_patronat, qu’elles se nomment CICE, « quoi qu’il en coûte » ou suppression des impôts de production, cette logique de vases communicants est inacceptable.

    Le #financement de la retraite des travailleurs, qui ont créé de longues années durant les richesses de la société et les profits des capitalistes, devrait être à la charge de ces derniers, d’une manière ou d’une autre. Des organisations ouvrières dignes de ce nom, loin de chercher à négocier le moindre mal, devraient d’abord rappeler ce principe, et appeler à s’opposer, par tous les moyens, à cette #contre-réforme. Si elles ne le font pas, car leur attitude jusqu’à présent tient de l’attentisme passif, c’est en tout cas aux travailleurs qu’il revient de relever le gant face à cette attaque contre l’ensemble de la classe ouvrière.

    https://journal.lutte-ouvriere.org/2023/01/04/retraites-une-riposte-indispensable_465047.html

    #lutte_de_classe

  • #Assurance-chômage : #guerre_aux_chômeurs, paix au capital

    En résumé :

    L’enjeu est de faire accepter aux travailleurs les offres d’emploi dans les conditions satisfaisantes pour le capital. Autrement dit, c’est une réforme qui vient renforcer la position des employeurs dans un rapport de force qui menace de devenir favorable aux salariés.

    Et l’article complet

    Le gouvernement défend sa réforme accélérée de l’assurance-chômage au nom du #plein-emploi. Mais ce qui se joue ici n’est rien d’autre qu’un renforcement de la #répression des travailleurs pour satisfaire un #système_économique en crise.

    Faire le bonheur des travailleurs, malgré eux : ce pourrait être la doctrine affichée par le ministre du travail #Olivier_Dussopt et la première ministre #Elisabeth_Borne, qui ont décidé en cette rentrée d’accélérer sur leur nouvelle #réforme de l’assurance-chômage. L’ambition affichée de la réforme, c’est de parvenir au « plein-emploi », lequel est considéré, après cinq décennies de #chômage_de_masse, comme une forme de graal permettant de renverser une nouvelle corne d’abondance sur le pays.

    Ce concept est devenu, depuis quelques semaines, le mantra du gouvernement que tous les membres, ainsi même que le président de la République, ne cessent de marteler à chaque prise de parole. Ce plein-emploi serait « à portée de main », répète inlassablement Emmanuel Macron, mais il ne serait possible que si l’on en passe par cette réforme qui réduit singulièrement les #droits des #demandeurs_d’emploi.

    Si l’on devait résumer la vision gouvernementale (et patronale, car les #Rencontres_des entreprises_de_France fin août ont mis en lumière une parfaite identité de vue entre le #Medef et l’exécutif sur le sujet), on pourrait le dire ainsi : le système économique est capable de fournir un #emploi à tous, mais une partie de la #force_de_travail refuse cette opportunité.

    Ce faisant, ces inconscients refusent tous les délices du plein-emploi effectif : une augmentation des revenus, un rapport de force favorable aux salariés et une forme d’accomplissement individuel et social. Aux universités d’été de La France insoumise (LFI) fin août, la ministre déléguée Olivia Grégoire, par ailleurs économiste, a même pu se prévaloir de Marx pour défendre la réforme gouvernementale et assurer le plein-emploi. Il est donc urgent de contraindre ces brebis égarées par le faux bonheur de l’#oisiveté au bonheur qu’ils s’obstinent à refuser. Et pour cela, l’usage du bâton est indispensable.

    Dans cette vision angélique, l’#indemnité_chômage serait si généreuse qu’elle troublerait leur raison et les empêcherait d’accéder à ce bonheur qu’est le plein-emploi. Mais ce n’est là qu’une hypothèse et cette hypothèse même est une contradiction dans les termes. Le récit gouvernemental ne résiste guère à l’analyse. Dans un régime de plein-emploi, le rapport de force s’inverse en faveur des salariés. Si ce dernier était authentiquement atteignable, l’assurance-chômage ne saurait être trop élevée.

    Les salaires augmenteraient, les #conditions_de_travail s’amélioreraient pour rendre son pseudo-avantage compétitif caduc. Cela est d’autant plus vrai que, puisque 60 % des demandeurs d’emploi ne sont pas indemnisés, ces derniers devraient se jeter sur les offres disponibles, faire ainsi monter les salaires et rendre l’indemnisation moins intéressante. Pour peu évidemment que lesdits emplois soient attractifs et adaptés.

    En d’autres termes, si un véritable plein-emploi était à « portée de main », l’indemnisation chômage ne serait pas un problème. L’enjeu de cette nouvelle réforme de l’assurance-chômage n’est donc pas de parvenir au plein-emploi, mais bien plutôt de faire accepter aux demandeurs d’emploi les offres existantes, sans s’interroger sur leur contenu, les #conditions_de_travail et les #rémunérations.

    Les derniers chiffres de la Dares montrent que si les tensions sur le #marché_du_travail sont élevées, elles le sont en grande partie en raison de conditions de travail et de #déficit_de_formation que les entreprises refusent de prendre en charge. Bref, le nœud du problème, comme toujours en régime capitaliste, c’est bien le #coût.

    L’enjeu est de faire accepter aux travailleurs les offres d’emploi dans les conditions satisfaisantes pour le #capital. Autrement dit, c’est une réforme qui vient renforcer la position des employeurs dans un rapport de force qui menace de devenir favorable aux salariés. Loin de favoriser le plein-emploi, il s’agit surtout de contourner les vraies conséquences du plein-emploi pour le capital.

    Des emplois abondants et repoussants

    Le récit gouvernemental et patronal est donc un leurre qui s’appuie sur un plein-emploi fétichisé mais vidé de sa fonction. Il fait miroiter un pouvoir accru des salariés alors qu’il désarme précisément la capacité des salariés de choisir leur emploi. Réduire les droits des chômeurs indemnisés, conditionner d’une manière ou d’une autre l’accès au #RSA, c’est affaiblir la position des salariés face aux employeurs. C’est faire en sorte que, contraints par la nécessité, les demandeurs d’emploi acceptent non pas un travail adapté à leurs envies, à leurs formations et à leurs besoins, mais un emploi répondant à la nécessité de la #production_de_valeur. C’est bien pour cette raison qu’il refuse toute réflexion sur la qualité – au sens large allant du salaire à sa fonction sociale – des emplois proposés.

    Derrière ces réformes proposées avec un discours quasi humanitaire, il y a donc le renforcement de l’emprise la plus classique de la #domination_capitaliste. Le travail abstrait, quantifiable mais désincarné, vecteur de la loi de la valeur dont le capital a impérieusement besoin, impose sa loi au travail concret, fruit d’une activité humaine spécifique.

    Le travailleur doit, sous cette #pression, cesser d’exister en tant qu’individu, il n’est que le rouage de cette production de valeur. Il lui faut alors accepter n’importe quel travail pour pouvoir subsister. Dans ces conditions, tout emploi qui apparaît est bon, et tout ce qui est bon apparaît comme emploi. Le refus de l’emploi devient donc insupportable pour le système économique.

    Les #protections_salariales n’ont jamais fait disparaître totalement cette logique. Mais la situation actuelle des économies occidentales et de l’#économie française en particulier rend le renforcement de ce mode de #domination plus urgent et nécessaire que jamais pour le capital. Les emplois créés ne sont abondants que parce qu’ils sont peu productifs. L’embellie actuelle de l’emploi, alors même que la croissance reste faible, est l’illustration même de ce phénomène.

    Le problème, alors, est que ces emplois ne sont tenables que s’ils sont bon marché ou soumis à des conditions de travail dégradées, précisément parce qu’ils sont peu productifs. Créer de la valeur dans un régime de faible #productivité suppose mécaniquement une plus forte #exploitation du travail. Et c’est en saisissant cette réalité que l’on peut comprendre le paradoxe de l’époque : les emplois peuvent être à la fois abondants et repoussants et le plein-emploi peut avoir une fonction répressive pour le travail.

    Cette fonction se constate à longueur de page et d’émission dans les leçons de morale données aux travailleurs qui seraient trop exigeants ou trop oisifs. La récente polémique sur les #arrêts_maladie jugés trop fréquents des salariés est venue illustrer cette situation. Cette pression augmente avec l’approche du plein-emploi, car plus le travail est censé être abondant, plus il faut accepter ses conditions de travail dégradées, intensifier la production et allonger le temps de travail.

    C’est bien pour cette raison que ce plein-emploi peut être désormais fétichisé par le patronat : parce qu’il ne produit plus les effets négatifs pour le capital. À condition, bien sûr, que l’État assure la soumission du monde du travail par des contre-réformes. La réforme française, comme d’autres, n’est donc pas urgente parce qu’elle permettrait d’apporter le bonheur et l’abondance dans le pays, elle est urgente parce qu’elle est un passage obligé dans le mode de gestion d’un capitalisme de bas régime qui est le nôtre.

    Face à la faiblesse des gains de productivité, la réponse du capital est celle de chercher des assurances, ce que l’économiste anglo-roumaine #Daniela_Gabor appelle le « #de-risking », ou la #réduction_du_risque. Les recherches de cette dernière se sont concentrées sur la finance, mais ce mouvement semble beaucoup plus large. Les réformes du marché du travail et de l’assurance-chômage visent ainsi à maintenir une pression constante sur les travailleurs, quelle que soit la situation de l’emploi. La baisse vertigineuse actuelle des salaires réels dans les pays qui, comme le Royaume-Uni, l’Allemagne ou les États-Unis, sont officiellement en plein-emploi vient confirmer ce mouvement.

    Les déclarations de l’exécutif ne doivent donc pas tromper. La #répression_sociale comprise par ces réformes est la solution de facilité pour le système économique actuel. Tout renversement réel du rapport de force l’amènerait en effet face à des questions qu’il veut à tout prix éviter : que produit-il ? dans quel but ? dans quelles conditions ? Dès lors, le leurre d’un plein-emploi à portée de main et d’un discours moralisateur sur des chômeurs oisifs est la dernière ligne de défense de l’économie. Celle qui permet de renforcer son hégémonie au cœur même de sa crise.

    https://www.mediapart.fr/journal/france/090922/assurance-chomage-guerre-aux-chomeurs-paix-au-capital
    #chômage #guerre_aux_pauvres #capitalisme #plein_emploi

  • Pourquoi une information judiciaire a été ouverte sur l’#IHU de Marseille de Didier Raoult
    https://www.lemonde.fr/societe/article/2022/09/06/une-information-judiciaire-ouverte-sur-l-ihu-de-marseille-de-didier-raoult_6

    La procureure de Marseille Dominique Laurens a indiqué le soir même à l’Agence France-Presse avoir ouvert une information judiciaire. La décision fait suite à la publication lundi d’un rapport des inspections des deux ministères (IGAS et IGESR) mettant au jour « des dysfonctionnements graves de l’IHU-MI concernant la qualité de ses activités de recherche et de soins ».

    Le nouveau directeur de l’institut, très lié à #Didier_Raoult, Pierre-Edouard Fournier, et ses sept membres fondateurs (dont l’université Aix-Marseille, l’Assistance publique-Hopitaux de Marseille, l’Institut de recherche pour le développement ou le service de santé des armées) seront prochainement convoqués par leurs tutelles pour « mettre en œuvre dans les meilleurs délais un plan d’action volontariste » qui « conditionnera la poursuite de l’activité de l’IHU-MI et de son financement par l’Etat », selon le communiqué commun des ministres.

    « Dérive de la gouvernance »

    Une autre plainte avait été déposée en avril par l’Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé (ANSM) pour de « graves manquements » et des procédures « non conformes à la réglementation des recherches impliquant la personne humaine (RIPH), notamment sur le plan éthique ». Mais le travail des inspecteurs de l’IGAS et de l’IGESR va plus loin que celui de l’ANSM, puisque, outre les nombreux écarts aux règles éthiques constatés, il s’intéresse, sur la période 2017-2021, à la gouvernance de l’IHU-MI, ses conditions de travail ou encore sa stratégie. En plus de 150 pages, un bilan particulièrement négatif de Didier Raoult et de « son » IHU, créé en 2011, est tiré : « dérive de la gouvernance », « mode de management générateur de mal-être au travail », « stratégie à réinterroger », « pratiques médicales et scientifiques déviantes »… Le rapport met aussi en doute la qualité de la production scientifique, l’une des fiertés de son ancien directeur, en notant que l’institut marseillais produit plus d’articles de recherche dans des revues de moindre influence que les autres IHU.

    Mais le réquisitoire le plus grave concerne sans conteste les pratiques médicales, avec un argumentaire assez proche de celui déjà employé par l’ANSM, ou par l’ordre national des médecins de Nouvelle-Aquitaine en décembre 2021 [un ordre des médecins local qui se soucie de santé au point de statuer sur des questions situées hors de son ressort géographique ? faut qu’il remplace le national !]. Cinq faits pourraient « relever d’une qualification pénale », selon le rapport. Ils concernent des protocoles de prescriptions médicales non conformes (sur la tuberculose notamment) ou des manquements éthiques en recherche clinique (entorses aux règles sur le consentement des personnes).

    L’ANSM avait identifié trois recherches impliquant la personne humaine (RIPH dans la nomenclature juridique de protection des personnes), pour lesquelles l’avis d’un comité de protection des personnes (CPP) aurait dû être sollicité. La nouvelle inspection a repéré trois autres possibles écarts à la réglementation, concernant des recherches menées sans avis favorable d’une CPP. Ces anomalies avaient été repérées plusieurs mois avant l’ANSM ou cette inspection par la biologiste #Elisabeth_Bik, sans que cela ne déclenche de réactions des employeurs de Didier Raoult, qui en retour avait porté plainte contre la chercheuse. Les inspecteurs, sans précision, soulignent d’ailleurs plusieurs fois la « passivité » et la « lenteur » à réagir des fondateurs de l’IHU-MI.

    termes manquants #Olivier_Véran #Emmanuel_Macron

  • 200 000 postes à pourvoir. Saisonniers : les raisons d’une grande vacance Marie Toulgoat
    https://www.humanite.fr/social-eco/saisonniers/200-000-postes-pourvoir-saisonniers-les-raisons-d-une-grande-vacance-757735

    Alors que l’été a commencé, 200 000 postes resteraient à pourvoir dans les hôtels, restaurants et activités touristiques. La faute à des salaires trop bas, des conditions de travail trop difficiles et à la réforme de l’assurance-chômage, qui poussent les travailleurs vers des emplois sédentaires.

    Dans son restaurant de Samoëns (Haute-Savoie), Laurent (1) désespère. La saison estivale est sur le point de débuter, les premiers vacanciers devraient arriver d’ici quelques jours, et le personnel manque toujours à l’appel.

    Avec un bar en plus de sa brasserie, il embauche habituellement 23 personnes, dont 17 saisonniers. Cette année, il démarre l’été presque bredouille : il lui manque toujours une poignée de salariés pour accueillir les touristes sereinement. « La clientèle est là, mais nous réfléchissons à fermer une journée par semaine car nous n’arrivons pas à embaucher. C’est un problème », souffle le restaurateur.


    Augmentation, suppression des heures de coupures, logements : les employeurs devront composer s’ils veulent recruter. © Fred Tanneau/AFP

    Victimes collatérales de la pandémie de Covid
    Après une saison 2020 inexistante et une année 2021 marquée par l’incertitude sanitaire, l’été 2022 promet de ne ressembler à aucun autre pour les professionnels du tourisme, de l’hébergement et de la restauration. D’ores et déjà, de nombreux employeurs ont ouvert leur établissement avec un contingent de salariés limité.

    Car, depuis l’arrivée du Covid, nombreux sont ceux à avoir enterré leur carrière de saisonnier et à s’être orientés vers un emploi sédentaire. « Ici, beaucoup de personnes ont changé de carrière. Les gens ont du mal à joindre les deux bouts, alors ils sont partis » , explique Léo Genebrier, du comité CGT chômeurs et précaires d’Ardèche.

    Selon lui, la réforme de l’assurance-chômage est l’une des grandes responsables de cette grande démission des saisonniers, en réclamant aux demandeurs d’emploi l’équivalent de six mois de labeur au lieu de quatre. Conséquence : de nombreux habitués ont laissé tomber les saisons, persuadés de ne pas pouvoir travailler assez pour recharger des droits sans travail sédentaire.

    Ces nouvelles règles, Céline Absil en a fait les frais. Guide touristique avant la pandémie et contrainte à l’inactivité pendant les confinements, elle n’a pas pu régénérer ses droits à l’assurance-chômage et a été radiée l’hiver dernier.

    Cet été, dans le sud de l’Ardèche, où elle réside à l’année, trouver un contrat de travail de six mois n’a pas été une tâche aisée. « Après avoir passé l’hiver sans revenus, je voulais vraiment trouver au moins six mois de travail pour recharger mes droits, mais la très grande majorité des contrats sont de trois mois environ. J’ai finalement trouvé un boulot de commis et de plonge pour six mois dans un bistrot, mais j’ai d’abord dû envoyer une quarantaine de CV » , regrette-t-elle.

    Elle aussi membre du collectif CGT chômeurs et précaires, elle se rend compte des effets néfastes de la réforme. À l’en croire, ceux qui n’ont pas décidé d’emprunter un nouveau chemin de carrière disparaissent tout bonnement des radars. « Comme ils savent qu’une saison ce n’est pas assez pour recharger des droits et qu’ils ne pourront plus toucher les allocations, ils ne prennent plus la peine de s’inscrire à Pôle emploi » , explique-t-elle.

    Mais le véritable nerf de la guerre, ce sont les salaires. L’inflation galopante aidant, les saisonniers ne semblent plus vouloir accepter des emplois si précaires, au traitement frisant le Smic et aux heures supplémentaires non payées, comme cela a été très largement la norme durant des années.

    Face à cette demande générale d’une rémunération plus digne, certains employeurs ont sorti le chéquier. « À la sortie du Covid, je rémunérais un plongeur 1 500 euros net, aujourd’hui je propose 1 700 euros net, logement compris. Je ne peux pas faire plus, sinon il faudra répercuter sur les consommations », assure Laurent, restaurateur haut-savoyard.

    Ras-le-bol généralisé
    Pourtant, ces petits coups de pouce restent des initiatives personnelles de la part des employeurs. Au niveau de la branche hôtellerie et restauration, l’histoire est tout autre. En janvier, le patronat a concédé à l’issue de négociations des revalorisations de salaires de 16 % en moyenne. À y regarder de plus près, pourtant, la majorité des saisonniers ne sont pas gagnants. Les premiers niveaux de la grille n’ont eu le droit qu’à une augmentation d’environ 60 euros par mois, déjà aujourd’hui complètement absorbée par la hausse des prix.


    Les saisonniers qui ne travaillent pas dans la restauration, eux, officient pour la plupart sans la moindre revalorisation de leurs revenus. L’année dernière, Vincent en a fait l’expérience. Alors âgé de 20 ans et sans diplôme, il a trouvé un emploi dans une colonie de vacances en Ardèche. Un coup de cœur pour celui qui s’est découvert une passion pour l’animation, mais d’importants sacrifices en termes de rémunération et de conditions de travail. Pendant deux semaines, le jeune homme a travaillé de 7 heures du matin – avant le lever des petits vacanciers – jusqu’à tard dans la nuit, le temps que les longues réunions entre animateurs se terminent, une fois les enfants couchés.

    Des journées pouvant atteindre parfois 20 heures pour un salaire de misère : 900 euros net pour les deux semaines. « Comme j’ai signé un contrat jeune et que je n’avais pas de diplôme, il n’y a aucune heure sur mon bulletin de salaire, alors que j’ai travaillé plus de 150 heures. Tout ça ne comptera donc ni pour le chômage, ni pour la retraite, ni pour la formation que j’essaye d’intégrer et qui demande qu’on puisse justifier de 200 heures de travail en animation », se désole Vincent. Cet été, loin des galères de la colonie, le jeune homme a trouvé un emploi dans un centre de loisirs. Le salaire est loin d’être mirobolant, mais la journée de travail se termine lorsque les parents viennent chercher leur progéniture le soir, pointe-t-il.

    Cet été, plus que jamais, les employeurs devront donc composer avec le ras-le-bol des salariés pour leur conditions de travail au rabais et proposer un accueil satisfaisant s’ils veulent réussir à embaucher. Céline Absil, elle, est tombée sur un patron prêt à faire l’effort.

    Dans son bistrot ardéchois, il a constitué deux équipes, l’une pour le service du midi et l’autre pour le service du soir, supprimant ainsi les heures de coupure du milieu de la journée. « Mon employeur s’est rendu compte que c’était un gros frein et que ça épuisait les équipes. J’ai donc été embauchée pour des journées de 10 à 16 heures » , explique-t-elle.

    Dans le Var, Pascal Marchand, saisonnier depuis vingt-cinq ans, a fait du logement fourni la condition sine qua non de son recrutement. « Je ne signe pas sinon. Je viens du nord de la France, je ne peux pas venir travailler dans le Sud si je n’ai nulle part où me loger » , explique le second de cuisine.

    Un secteur entier au pied du mur
    Pour l’Union des métiers et des industries de l’hôtellerie (Umih), organisation patronale, c’est bien sur les logements qu’il faut insister pour renouer avec l’emploi saisonnier. Car si dans les campings et hôtels, les salariés peuvent être logés sur place gratuitement, ce n’est pas le cas dans la restauration, et beaucoup refusent de signer un contrat sans la garantie d’un habitat confortable. « On commence à voir de bonnes pratiques se mettre en place. À Carnac, un camping a été racheté par la mairie pour y loger les salariés, c’est une bonne chose. À Dunkerque, une chambre de commerce a été réhabilitée. Mais il faudrait une réforme globale du logement pour que cet aspect ne soit plus un frein à l’emploi » , suggère Thierry Grégoire, président de l’Umih saisonniers.

    Avec environ 200 000 postes de saisonniers qui pourraient ne pas être pourvus cet été, l’organisation patronale a d’ailleurs décidé de se tourner vers des candidats outre-Méditerranée. L’Umih envisage en effet de recruter de jeunes salariés tunisiens. Il n’est toutefois pas question de dumping social, assure Thierry Grégoire. « Ce sont des jeunes qualifiés qui souhaitent venir en France pour parfaire leur expérience, avec un contrat de travail de cinq mois au maximum. Ils ont vocation à retourner dans leur pays par la suite » , explique-t-il.

    Dans tous les cas, le secteur entier semble être au pied du mur. Pour mener à bien les saisons touristiques tout en se passant des rustines de dernière minute, les employeurs devront se retrousser les manches et enfin renouer avec l’attractivité de leurs métiers.
    (1) Le prénom a été modifié.

    Droit du travail. Un maximum de revendications
    Si les emplois saisonniers ont leurs spécificités, le Code du travail ne leur réserve pas de dérogations. Ces postes ne concernent donc que les travaux appelés à se répéter chaque année à des dates à peu près fixes, du fait du rythme saisonnier ou de modes de vie. Exit les surcroîts d’activité et les secteurs non indexés au Code du travail. Les contrats saisonniers relèvent des CDD classiques.

    Mais le droit du travail ne règle pas toutes les difficultés. Voilà pourquoi la CGT, la CFDT et FO revendiquent le versement de la prime de précarité à chaque fin de CDD, afin d’éviter la précarité des travailleurs, ainsi que l’abrogation de la réforme de l’assurance-chômage qui impose de travailler au moins six mois pour ouvrir des droits. L’accès au logement, à la formation, la lutte contre le travail non déclaré et le droit à reconduction des contrats d’une année sur l’autre font aussi partie des demandes des organisations syndicales.

    #travailleuses #travailleurs #saisonniers #salariés #droit_du_travail #hôtels #restaurants #tourisme #assurance-chômage #CDD #CDI #précarité

  • #Élisabeth_Borne n’a pas pris la confiance
    https://www.blast-info.fr/emissions/2022/elisabeth-borne-na-pas-pris-la-confiance-LPGHAmuzRAGUgTerjWxVoQ

    Privée de majorité absolue, la Première ministre n’a pas voulu se risquer à demander un vote de confiance au Parlement mais à la place, elle a récolté une motion de censure de la gauche. Alors que retenir de ce discours, la motion de censure a-t-elle une…

    #Assemblée_nationale
    https://static.blast-info.fr/stories/2022/thumb_story_list-elisabeth-borne-na-pas-pris-la-confiance-LPGHAmuz

  • Hillary Clinton a approuvé un plan de désinformation Trump/Russie, selon son directeur de campagne
    https://www.les-crises.fr/hillary-clinton-a-approuve-un-plan-de-desinformation-trump-russie-selon-s

    Son directeur de la campagne de 2016 déclare qu’elle a approuvé un plan pour diffuser auprès d’un journaliste une fausse information concernant la Russie. Source : Wall Street Journal Traduit par les lecteurs du site Les-Crises Le récit de 2016 et au-delà de la collusion entre Trump et la Russie était le sale coup du […]

  • Efféminons-nous
    https://laviedesidees.fr/Effeminons-nous.html

    À propos de : Marie-Frédérique Pellegrin, Pensées du corps et différences des sexes à l’époque moderne. #Descartes, Cureau de la Chambre, Poulain de la Barre et Malebranche, Lyon, ENS Éditions,. La #Philosophie moderne à partir de Descartes possède des ressources insoupçonnées pour penser la question du sexe et du genre : il est possible de les exploiter encore aujourd’hui, montre Marie-Frédérique Pellegrin.

    #Société #féminisme #femmes
    https://laviedesidees.fr/IMG/docx/202206_pellegrin-2.docx

    • Excellente idée !

      Il faudrait inviter en France #Angela_Ferraro et #Francesca_Francoeur de l’Université Laval (Québec, Canada), dés qu’elles auront fait le tour des commissariats de la SQ, Sécurité Canada, afin que ses policiers cognent un peu moins fort sur les Canadiennes et Canadiens, et las habitant.e.s de Laval, banlieu pauvre.
      N’oublions pas le les actions des valeureux membres de la police canadienne envers les membres des Nations autochtones, entre autres.

      En France, ces deux universitaires feraient la tournée des commissariats, et de nos élus afin de féminiser les moeurs qui y règnent, aprés avoir discuté avec madame #élisabeth_borne.
      – Gazage aux lacrymogènes des voyageurs dont les trains sont en retard.
      – Cartons sur les automobilistes et autres.
      – Traitement des migrants.
      – Oeils crevés en membre arrachés des manifestantes et manifestants.
      – Mépris total, sans distinction de sexe, de la population du pays, la France, et d’ailleurs.

      N’oublions pas une tournée dans les éhpad français, afin d’expliquer qu’un seul pépito pour dessert, c’est assez peu, c’est même du violent.

      Que ces 2 dames ne s’attardent pas trop dans les diners des beaux quartiers parisiens, on y fait parfois de mauvaises rencontres.

      Qu’elles ensuite fassent un détour par l’Ukraine, afin de faire quelques conférences aux 6 millions de réfugiés ukrainiens

  • Urgence climatique : deux ministres et zéro espoir ?
    https://www.blast-info.fr/articles/2022/urgence-climatique-deux-ministres-et-zero-espoir-WQNKiiacQYyiBK7XQhUCVw

    Le suspense est terminé, nous connaissons désormais le nom de la première ministre qui sera chargée de la planification écologique : Elisabeth Borne et celui des ministres qui vont l’accompagner dans cette politique : Agnès Pannier Runacher et Amélie De…

    #Gouvernement #Écologie #Élisabeth_Borne
    https://static.blast-info.fr/stories/2022/thumb_story_list-urgence-climatique-deux-ministres-et-zero-espoir-