• Bundeswehr soll größer werden: Hubschrauber bleiben in Tegel
    https://taz.de/Bundeswehr-stoppt-Umwandlung/!6124951

    Die Bundeswehr will nun doch länger am Ex-Flughafen Tegel bleiben (hier: Luftaufnahme von 2023)   Foto: IMAGO / imagebroker

    Was die einmal haben, rücken diw nie wieder raus.

    OSM : Hubschrauber-Landeplatz der Bundesregierung Berlin-Tegel (Nord) (863534306)
    https://www.openstreetmap.org/way/863534306

    28.10.2025 von Susanne Memarnia - Die Bundeswehr stoppt die Umwandlung von Militärstandorten, auch am Ex-Flughafen Tegel will sie bleiben. Bauprojekte sollen aber nicht tangiert sein.
    Luftaufnahme von Berlin-Tegel mit dem Ex-Flughafen

    taz | Die Bundeswehr soll wieder wachsen, darum werden langjährige Pläne zur Umwandlung von militärisch genutzten Liegenschaften in eine zivile Nachnutzung (Konversion) bis auf Weiteres gestoppt. Auch die Übergabe eines Areals am ehemaligen Flughafen Tegel an Berlin verzögert sich nun um mindestens 20 Jahre.

    „Die Bundeswehr hat aufgrund der Sicherheitslage und des notwendigen Aufwuchses der Streitkräfte das Land Berlin informiert, dass aus heutiger Sicht die Liegenschaft Tegel Nord noch bis in die 2040er Jahre teilweise vom Militär genutzt werden muss“, sagte Martin Pallgen, Sprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Senstadt), am Dienstag der taz. Die großen Bauvorhaben an verschiedenen Stellen des Geländes sind davon aber nicht tangiert.

    Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Montagabend erklärt, dass es die Umwandlung von bundesweit 187 militärisch genutzten Liegenschaften für zivile Zwecke aussetzt. Betroffen sind zudem 13 weitere Objekte, die die Bundeswehr derzeit betreibt - wozu auch Teile des Flughafens Tegel gehören. All diese Orte würde der „strategischen Liegenschaftsreserve der Bundeswehr“ zugeführt, weil sie „aufgrund militärischer Eignung von der Bundeswehr in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit genutzt werden können“, heißt es in der Mitteilung.

    Auf dem sogenannten Areal Tegel Nord, nach Angaben der Finanzverwaltung etwa 60 Hektar groß, ist seit den 90er Jahren die Hubschrauber-Staffel der Bundeswehr stationiert. Ursprünglich sollte sie bis 2029 in Tegel bleiben und dann zum BER umziehen, wo der überwiegende Teil der Flugbereitschaft der Bundeswehr, die Regierungsmitglieder und Abgeordnete durch die Welt fliegt, bereits seit 2020 stationiert ist.

    Früherer Auszug hinfällig

    Anfang diesen Jahres hatte der Senat erklärt, mit der Bundeswehr über einen früheren Auszug zu verhandeln, damit dort eine Flüchtlingsunterkunft für 2.000 bis 3.000 Menschen entstehen kann. Diese Pläne sind offenbar recht weit gediehen, die Bundeswehr hat schon mit dem Auszug aus Tegel begonnen, wie die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wagner (CDU) vor etwa einem Monat auf Instagram schrieb.

    Doch obwohl die Bundeswehr ihren Tegel-Standort nun weiter nutzen will, könne Berlin einen Teil des Areals „zeitnah übernehmen, etwa für Zwecke der Flüchtlingsunterbringung“, sagte Pallgen. Auch die geplante Rettungsakademie der Berliner Feuerwehr sei nicht betroffen, stellte er klar.

    Insbesondere Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) dürfte damit ein mittelgroßer Stein vom Herzen fallen, denn die geplante Gemeinschaftsunterkunft wird dringend gebraucht. Baubeginn soll im ersten Quartal 2026 sein. Ob sich dieser knappe Zeitplan nun einhalten lässt, ist allerdings offen. Eine entsprechende Nachfrage bei der Senstadt wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.

    Die geplante Flüchtlingsunterkunft hat nichts zu tun mit Deutschlands größter und umstrittenster Notunterkunft in zeltartigen Leichtbauhallen neben dem früheren Terminal C. Diese wird bis Jahresende geschlossen, an ihrer Stelle soll ein kleineres Ankunftszentrum für Asylbewerber in Containerbauweise entstehen.

    Senatsprojekte nicht gefährdet

    Auch auf das geplante Schumacher-Quartier mit mehreren tausend Wohnungen sowie die „Urban Tech Republic“, ein Großprojekt für Forschung und Technologie, das bis zu 20.000 Arbeitsplätze bringen soll, hätten die Bundeswehr-Pläne keine Auswirkungen, erklärte Alexander Möller, Sprecher der Tegel Projekt GmbH, am Dienstag auf taz-Anfrage. Der Grund und Boden, auf dem diese Vorhaben entstehen sollen, gehört zu 100 Prozent der Tegel Projekt, die wiederum eine „Tochter“ des Landes Berlin ist. Der Sprecher von Senstadt bestätigte dies und erwähnte auch die Berliner Hochschule für Technik (BHT), die ebenfalls nicht betroffen sei.

    Für Berlin scheint also die Vergrößerung der Bundeswehr keine unmittelbaren Konsequenzen zu haben - andernorts mag dies sehr wohl der Fall sein. „Wir sind uns der Tragweite der Entscheidung sehr bewusst und wissen, dass in vielen Fällen bereits Planungen bestehen, betroffene Flächen zivil zu nutzen“, sagte Nils Hilmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium. „Wo immer dies möglich ist, werden wir versuchen, auch bestehende zivile Planungen zu berücksichtigen.“

    Die Umwandlung von Bundeswehrstandorten für zivile Zwecke hatte in den frühen 1990er Jahren nach Ende des Kalten Kriegs begonnen worden und wurde nach Aussetzung der Wehrpflicht in den 2010er Jahren fortgesetzt.

    Wie es langfristig mit dem Bundeswehrstandort Tegel Nord weitergeht, „hängt von der Sicherheitslage und dem Bedarf der Streitkräfte ab“, so Pallgen. Es sei verabredet, sich hierzu gegenseitig auf dem aktuellen Stand zu halten und „bis zum Ende der 2030er-Jahre Klarheit zu schaffen, ob und wann eine Übergabe an Berlin möglich ist“. In der Zwischenzeit stimmten sich das Land Berlin und die Bundeswehr eng ab, etwa zu Fragen der infrastrukturellen Erschließung und Sanierung des Geländes.

    #Berlin #Reinickendorf #Tegel #Avenue_Jean_Mermoz #Bundeswehr #Immobiliwn #Kaserne #Flughafen #TXL

  • Neukölln, Mitte, Prenzlauer Berg: „Hippe“ Berliner Orte, die total überbewertet sind
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/neukoelln-mitte-prenzlauer-berg-hippe-berliner-orte-die-total-ueber

    Reiseführerkritik. Muss wohl mal sein. Alternativen? Frag die Kutscher, also die deutsch können, die anderen kannste ja sowieso nicht fragen.

    Und ein neuer Begriff, sozusagen eine alternative Wahrheit drängt sich auf: Anstelle von Gentrifizierung sollte es Arschlochfikation heißen, das ist bodenständiger. Alles klar ?

    21.10.2025 von Sabine Röthig, Irene Hallof, Marcus Weingärtner - Was am Rosenthaler Platz oder im Reuterkiez so angesagt sein soll, versteht kein Mensch. Und es gibt noch mehr nervige Szene-Hotspots in Berlin.

    Vermeintlich hippe Gegenden großer Städte sind für Außenstehende oft eine Enttäuschung. Sei es unattraktive Architektur, wilde Vermüllung oder komische Leute – nur selten lässt sich der Hype um eine Straße oder einen Platz so richtig nachvollziehen. Gerade, wenn man um die falsche Uhrzeit vor Ort ist.

    Auch Berlin hat diese hochgejubelten Locations im Programm. Oft befinden sie sich in den Trendbezirken des inneren S-Bahnrings und werden auf lausigen Reiseportalen völlig wahllos als Geheimtipps beworben. Wir haben für Sie eine Liste mit „Insider“-Hotspots erstellt, die besonders nerven.

    Rosenthaler Platz: Das Shibuya des kleinen Mannes

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    Shabby Chic am Rosenthaler Platz: Kippen, Essensreste und der Eingang zur U8.Sabine Röthig

    Warum es das hippe Volk an den Rosenthaler Platz in Mitte zieht, hat das genau zwei Gründe. Erstens liegt er an der angesagten Torstraße. Und zweitens wegen Harry Styles. Immer, wenn der britische Popstar in Berlin weilt, geht er nämlich hier spazieren – was dem rottigen Platzes neuerdings einen gewissen Glamour-Faktor verleiht.

    Dabei ist der Rosenthaler Platz noch nicht mal ein echter Platz, sondern eine Ampelkreuzung, auf der fünf Straßen aufeinandertreffen: ein Shibuya des kleinen Mannes, wenn man so will, nur ohne Zebrastreifen und japanische Multibrandstores wie beim Original in Tokio. Stattdessen gibt es am Rosenthaler Platz teure Döner und ölige Pommes, die durch Leuchtschrift in unmoderner Typo angepriesen werden.

    Zugegeben, architektonisch schön war der Rosenthaler Platz noch nie. Kurz nach der Wende sah es hier durch die vergammelten Häuser sogar noch viel schlimmer aus. Doch was nützen die sanierten Fassaden, wenn die Mieter im Untergeschoss mit ihrem Logodesign die Optik versauen. Außerdem verkaufen sie ihr (teilweise zugegeben leckeres) Essen in Einwegverpackungen an die Billigtouristen der Hostels ringsum, und die haben bekanntlich leider selten Zeit, sich in der Fremde auf die Suche nach einem Mülleimer zu begeben. Da wird fix fallengelassen, was leergefuttert ist, um schnell den nächsten Späti zum Bierholen anzusteuern. Tja, wer will es dem Feierpersonal vom Rosenthaler Platz verübeln: Bleiben will an dieser Kreuzung eben niemand lange. Außer vielleicht, wenn Harry Styles in der Nähe ist. Sabine Röthig

    Mauerpark: Wer nicht gebucht wird, tritt hier auf

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    Alle paar Meter eine neue Band: Der Gang durch den Mauerpark ist vor allem am Sonntagen ein singender, klingender Fiebertraum. Imago

    Wer als Tourist nach Berlin kommt, der wird nach Brandenburger Tor und Reichstag auch irgendwann im Mauerpark landen. Denn wenn sämtliche gutbürgerlichen Sehenswürdigkeiten abgearbeitet sind, gönnen sich Besucher zum Runterkommen gerne mal das „authentische“ Berlin. Und dieses ist laut diverser Reiseportale im Mauerpark angeblich ganz besonders stark an Sonntagen zu spüren, denn da ist Flohmarkt.

    Dann gibt es Einblicke in ortsansässigen Haushalte, deren unbrauchbar gewordener Inhalt auf Holztischen zum Verkauf feilgeboten wird. Doch nicht nur der Handel mit ausgemistetem Plunder, sondern auch die Musik ist ein großes Thema auf dem Areal. Die sonntäglichen Verkaufsevents ziehen nämlich Musikanten aus aller Herren Kieze an, denen offizielle Auftritte bisher aus nachvollziehbaren Gründen verwehrt geblieben sind.

    Während es früher lediglich die Trommlergruppen waren, deren stundenlanges Gewummer den Sonntag untermalte, singt und fiedelt es heute aus allen Büschen. Vom DJ-Nachwuchs über Nachbars Rockband bis zur evangelischen Gitarrengruppe – man fühlt sich bisweilen wie in einem lärmenden Fiebertraum, wenn man den gepflasterten Weg zwischen Wiese und Hang entlang läuft. Dort postieren sich die Sänger und Instrumentalisten besonders gern, weil die Menschen, die mit ihren Bierpullen am Hang sitzen, dann automatisch als ihr Publikum fungieren. Ob sie wollen oder nicht.

    Als Spaziergänger schreitet man unten durch die klingenden Segmente hindurch, und alles vermischt sich zu Gedudel und Lärm. Dass Touristen das Spektakel lieben, ist kein Wunder, denn sie können ja wieder abreisen. Anwohner hingegen haben die Bambule jedes Wochenende vor der Tür. Wohl dem, der eine Datsche im Speckgürtel hat und sich am frühen Sonntagmorgen in Richtung Brandenburg aus dem Staub machen kann. Sabine Röthig

    Schönhauser, Ecke Eberswalder: Gaumenfreuden und Augengraus

    Berlintouristen auf der Suche nach kulinarischen Abenteuern werden früher oder später auf die Kreuzung Schönhauser Allee/Eberswalder Straße stoßen. Hier findet sich der „legendäre Kult-Imbiss“, die „berühmteste Würstchenbude Berlins“: Konnopke’s-Imbiß. Nebenan der „absolute Spitzenreiter der Berliner Döner-Szene“ mit dem „stadtbekannten Gemüsedöner“: Rüyam Gemüse Kebab. Lange Schlangen zu fast jeder Tages- und Nachtzeit scheinen Lonely Planet und Co. recht zu geben.

    Nun ist an Rüyams Gemüsekebab in der Tat nichts auszusetzen, und Konnopke kredenzt kredible Currywurst. Sofern man wochentags, am frühen Nachmittag und bei Nieselregen einkehrt, sind die Wartezeiten zudem überschaubar.

    Doch während der Gaumen sich freut, haben Augen, Ohren und Nasen hier zu leiden: Paletten, Bauzäune, Kabel, Einkaufswagen, Werbeaufsteller und Limebikes vermüllen den Bürgersteig, Autos, Straßen- und U-Bahnen lärmen ununterbrochen. Unter der Hochbahn kampieren Obdachlose, überall Essensreste, Abfall und Exkremente. Wer besonderes Pech hat, wird Zeuge einer Taubenfütterung: Direkt neben Konnopkes Stehtischen schüttet eine Frau säckeweise Futter unter die Hochbahn. Selbst für Vogelfreunde ist der Anblick der bodendeckenden, gräulich-wabernden Taubenmasse schwer erträglich.

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    Currywurst und Taubenfutter: Unter der U-Bahntrasse schmausen Mensch und Tier gemeinsam. Irene Hallof

    An dieser Kreuzung hat Berlin sich längst aufgegeben. Vorbei die Zeiten, in denen man die Hochbahn, den eleganten Ingenieurbau Alfred Grenanders, liebevoll „Magistratsschirm“ nannte und darunter im Sonntagsstaat spazierte. Heutzutage flaniert hier niemand, und wer bei einem Wolkenbruch notgedrungen den Weg unter dem Viadukt wählt, beeilt sich und hält dabei die Luft an.

    Und während Touristen nach dem Essen schnell wieder verschwinden können, brauchen Anwohner ein dickes Fell und ordentlich Eskapismus. Die Konnopkes haben die Hochbahnpfeiler rund um ihren Imbiss mit Figuren aus Zille’schen Zeiten verziert, die Häuser bei Rüyam versetzen einen mit Trompe-l’œil-Bemalung gleich in eine andere Stadt. Hauptsache weg! Irene Hallof

    Abgesang auf eine schöne Idee: der Reuterkiez

    Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man sich noch damit brüsten konnte, dabei gewesen zu sein als Kreuzkölln zu einem hippen Ort gemacht wurde. Denn längst ist die Verwertungspyramide an ihrer Spitze angelangt, die Basis waren Studenten und Menschen ohne großes Einkommen, es folgten Künstler, dann kamen die Galerien und mit ihnen das Geld und die Immobilien-Agenturen. Alle zusammen haben den Kiez, genau genommen nur die Straßenzüge rund um die Weserstraße, einmal durchgentrifiziert und somit natürlich zu einer Art öden Expat-Disneyland gemacht, Americano für sieben Euro und „Cash only“ inklusive.

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    Poller-Quatsch im Reuterkiez: ein sicheres Anzeichen für ein Anfang vom Ende. www.imago-images.de

    Ein Ausweichquartier ist seit geraumer Zeit der Reuterkiez, wo es noch ein wenig rauer ist, ein weniger authentischer, sprich: dreckiger. Auch hier haben sich schon hochpreisige Bäckereien und Sterne-Lokale niedergelassen, noch aber stimmt die Mischung aus Menschen und Lebensentwürfen, bevor die Gentrifizierung auch hier voll durchschlagen wird wie in anderen Vierteln europäischer Metropolen von Hackney bis Bairro Alto.

    Und bei genauer Betrachtung ist es dann auch gar nicht so charmant zwischen Hobrecht- und Flughafenstraße, denn mittlerweile hat sich das Klima zum raueren gewandelt und wo man vor 20 Jahren noch getrost die eigene Hipness feiern konnte, so sind die Mieten auch hier rsant gestiegen. Immer öfter hört man von Übergriffen in Neukölln auf Menschen, die offenbar nicht ins heteronormative und andere Raster passen, auch im Reuterkiez. Marcus Weingärtner

    #Berlin #Mitte #Rosenthaler_Platz #Torstraße #Prenzlauer_Berg #Gesundbrunnen #Mauerpark #Bernauer_Straße #Schönhauser_Allee #Eberswalder_Straße #Neukölln #Weserstraße #Kreuzkölln #Reuterkiez #Reuterstraße #Hobrechtstraße #Flughafenstraße

    #Tourismus #Sehenswürdigkeiten #Gentrifizierung

  • L’envers de la tech. Ce que le #numérique fait au monde

    « L’#industrie_technologique a opéré le tour de magie le plus réussi à ce jour : faire croire qu’Internet est #dématérialisé, que le numérique n’est qu’un agent de #fluidification des échanges de services et de marchandises via le #cloud. C’est pourtant méconnaître le cycle de l’#eau que considérer comme nul l’impact des nuages sur le #sol qu’ils ombragent, les #terres qu’ils arrosent, l’#électricité qu’ils amassent puis déchargent dans l’#air. »

    À l’heure de l’explosion de l’#intelligence_artificielle, les paradoxes environnementaux et sociétaux du numérique sont de plus en plus visibles : là où les géants de la tech assurent œuvrer pour le bien commun, les effets de leurs activités sur la planète, les #écosystèmes, mais aussi sur les #liens_sociaux et la #démocratie elle-même montrent qu’ils amplifient en réalité les #risques – naturels autant que politiques – auxquels nous sommes confronté·es aujourd’hui. Pour dénoncer cette propension à extraire et à exploiter le vivant, Mathilde Saliou propose de se placer à l’intersection des dynamiques numériques, écologiques et de #justice_sociale. Par cette enquête au cœur de la tech, elle nous invite à repenser notre rapport au #progrès et à façonner collectivement, plutôt qu’un monde augmenté, une #société_durable.

    https://editionslesperegrines.fr/fr/books/lenvers-de-la-tech
    #technologie #impact #environnement #exploitation #extractivisme

  • Les logiciels de gestion des transports occupent aujourd’hui une place centrale dans l’organisation des entreprises, qu’elles soient industrielles, commerciales ou de services. Ces outils, que l’on regroupe souvent sous le terme de transport management solutions, ou plus simplement logiciel TMS, apportent une réponse directe aux enjeux logistiques actuels : réduction des coûts, optimisation des ressources, fluidité des flux et meilleure gestion humaine.

    #entreprises, #TMS, #transport, #logistique, #services, #outils, #ressources, #flux
    https://michelcampillo.com/blog/4821.html

  • #IA : un rapport alerte sur le #risque de #conflit_d’usage de l’#électricité

    Les projets de #centres_de_données numériques sont si nombreux et si énormes que leur consommation d’électricité pourrait être multipliée par quatre d’ici dix ans en France, selon un #rapport du Shift Project (https://theshiftproject.org/app/uploads/2025/09/RF-PIA-1.pdf). Au risque de menacer la #décarbonation des transports et de l’industrie.

    Faudra-t-il bientôt instaurer en France un #moratoire sur les demandes de centres de données, ces bâtiments regroupant des installations informatiques chargées de stocker des données ? La question ne figure pas en toutes lettres dans le rapport que le #Shift_Project, une association d’expertise sur la #transition_énergétique, a publié mercredi 1er octobre sur les #infrastructures du numérique. Mais à sa lecture, elle semble inévitable. Car les estimations chiffrées de cette étude donnent le tournis.

    Le problème est simple : les estimations de consommation en électricité des centres de données ne cessent de croître. Elle pourrait être multipliée par quatre en France d’ici dix ans, et atteindre 7,5 % de la demande totale de courant électrique, soit plus du double de la part des transports aujourd’hui – contre 2 % actuellement.

    Or ce qui se passe à l’international invite à la plus grande vigilance. En #Irlande, un moratoire sur les nouvelles demandes d’implantation a été décidé en 2021 pour la région de Dublin, où se concentrent la plupart des centres de données. Ils avalent déjà 20 % de l’électricité disponible et pourraient monter à 30 % en 2028. Aux #Pays-Bas, le gouvernement a gelé les autorisations jusqu’en 2035 autour d’Amsterdam, afin d’éviter l’engorgement du système.

    Dérive climatique

    Aux États-Unis, le #Texas a voté une loi pour couper l’approvisionnement des centres de données en cas d’urgence et éviter un black-out. Et le gestionnaire de l’immense réseau desservant les #Grandes_Plaines (#Kansas, #Oklahoma, etc.) demande le même type de mesures. Quant à l’administration Trump, ouvertement climatosceptique, elle vient de publier un plan de relance du charbon pour renforcer la production d’électricité : « Nous voulons que des centres de données s’installent chez nous », a résumé le secrétaire à l’énergie, Chris Wright.

    La part de l’intelligence artificielle (IA) générative dans l’explosion de la demande en électricité du numérique est « considérable » selon le Shift Project : son utilisation « à grande échelle et façon indifférenciée » joue « un rôle central » dans la détérioration du #bilan_carbone du #numérique, et donc dans la dérive climatique.

    Or, les projets d’investissements affluent en #France, chaudement encouragés par l’Élysée. En février, lors du #Sommet_pour_l’action_sur_l’intelligence_artificielle, 109 milliards d’euros d’investissements dans les centres de données et l’IA ont été annoncés.

    Emmanuel Macron s’en est délecté, avec un slogan choc : « Plug, baby, plug » (« Branche-toi, chéri, branche-toi »), en miroir du fameux « Drill, baby, drill » (« Fore, chéri, fore ») de Donald Trump. Quelques mois plus tard, à l’occasion du sommet #Choose_France, 26 milliards d’investissements ont été confirmés par des géants du secteur : #Brookfield, #Digital_Realty et le fonds émirati #MGX.

    Abondance sans garantie

    Certaines de ces infrastructures atteignent une dimension inédite et réellement monstrueuse, dépassant même le seuil d’un gigawatt (GW) – mille mégawatts, une puissance qui s’approche de celle d’un réacteur nucléaire historique en France.

    Ainsi, le petit village de #Fouju (Seine-et-Marne), avec ses 631 habitant·es, pourrait se retrouver doté d’un centre de données de 1,4 GW – une concertation préalable s’ouvre le 13 octobre. À #Cambrai (Nord), une énorme installation de 1 GW est promise par #Data4, une filiale du fonds canadien #Brookfield. #Fluidstack, une plateforme cloud d’IA, a annoncé en février la signature d’un protocole d’accord avec le gouvernement français pour la construction d’un gigantesque supercalculateur pouvant fournir jusqu’à 1 GW de puissance de calcul.

    Pour Emmanuel Macron, « l’électricité est disponible, vous pouvez vous brancher, elle est prête ! ». Sa petite phrase au sommet de l’IA, début 2025, avait fait rire l’assistance. De fait, en 2024, la production d’électricité en France a atteint son plus haut niveau depuis cinq ans, avec 536,5 térawattheures (TWh), bien au-dessus de sa consommation. Ce qui lui a permis d’en exporter 89 TWh, un record historique et un apport substantiel à la balance commerciale nationale. De quoi disposer de larges réserves à vendre sans restriction aux opérateurs des centres de données ? C’est le discours confiant affiché par l’exécutif.

    La réalité est plus inquiétante, et c’est tout l’intérêt du rapport du Shift Project que de la documenter. D’abord, « les centres de données dont le raccordement se valide aujourd’hui verront leurs pics de consommation en 2035 », explique Pauline Denis, ingénieure de recherche numérique au sein de l’association. Autrement dit, l’abondance en énergie aujourd’hui ne garantit pas qu’il y aura suffisamment de courant pour les alimenter dans dix ans.

    Ensuite, la demande en électricité des centres de données va inévitablement entrer en concurrence avec d’autres besoins, au vu des volumes nécessaires : de 15 % à 23 % de l’électricité supplémentaire prévue par RTE, le gestionnaire de réseaux, en 2035. C’est vraiment beaucoup. Or, la décarbonation de certains secteurs industriels aussi émetteurs de CO2 que les transports, la production d’acier ou de carburants passe nécessairement par l’#électrification.

    « En France il existe un grand risque de conflit d’usage avec les #transports ou le #chauffage, prévient Pauline Denis, conserver la dynamique actuelle de centres de données rendrait caducs les objectifs de décarbonation de ces secteurs pour 2030 et 2050. »

    Les autrices et auteurs du rapport en concluent que « cette concurrence doit être accompagnée et arbitrée, afin de ne pas laisser le déploiement massif des centres de données mettre en péril d’autres transformations sans s’en rendre compte ». Car au niveau local, les centres de données les plus gourmands en électricité, et en particulier les monstres de plus de 1 GW, risquent à terme d’empêcher l’implantation de sites industriels, et donc leurs emplois.

    Quels emplois et pour qui ?

    À #Marseille, un des principaux hubs du pays, autorités et industriels se sont mis autour d’une table pour trouver une zone favorable au raccordement des de centres de données « qui n’entre pas en concurrence avec d’autres projets locaux, comme l’alimentation électrique des navires à quai dans le port, ou l’aménagement du quartier #Euroméditerranée », précise RTE. C’est notamment le cas au nord de la ville, dans la zone de #Plan_de_Campagne, où le foncier semblait plus facilement disponible.

    Maxime Efoui-Hess, coordinateur du programme numérique du Shift Project, met les pieds dans le plat : « Si on préempte la majorité de l’électricité pour l’usage des centres de données, elle va manquer à la décarbonation. » Les contrats d’approvisionnement actuellement signés avec les centres de données dans les Hauts-de-France « ne serviront pas à décarboner la sidérurgie de Dunkerque ». C’est donc autant un enjeu social qu’une alerte climatique : quelles activités énergivores, pour quel type d’emplois, les territoires choisissent-ils ?

    Et « quelle peut-être la réaction citoyenne à la préemption de telles capacités de production électrique pour les centres de données ? », interroge le rapport. Qui se demande aussi « quelle crédibilité auraient des politiques d’encouragement à la sobriété dans le logement si l’électricité dégagée est utilisée pour des centres de données ? »

    Sollicité par Mediapart, le gestionnaire du réseau français, #RTE, se montre moins inquiet : « L’offre d’électricité bas carbone est aujourd’hui abondante en France, le système électrique français possède des marges et est prêt à accueillir les nouveaux usages. » Concernant les besoins des infrastructures du numérique, « nous sommes en train de réactualiser nos trajectoires en tenant compte des annonces sur l’IA mais aussi en tenant compte du fait que la montée en puissance des centres de données est souvent assez lente ».

    En attendant, à Marseille comme à #Wissous en Essonne, où #Amazon construit un autre gros centre de données, des collectifs d’habitant·es se forment et dénoncent « l’accaparement » de leur territoire par les infrastructures numériques.

    https://www.mediapart.fr/journal/ecologie/011025/ia-un-rapport-alerte-sur-le-risque-de-conflit-d-usage-de-l-electricite
    #data_centers #intelligence_artificielle #AI

    • L’IA, dévoreuse d’énergie, pourrait entraîner une pénurie d’électricité aux Etats-Unis
      https://www.lemonde.fr/idees/article/2025/10/02/l-ia-devoreuse-d-energie-pourrait-entrainer-une-penurie-d-electricite-aux-et

      Depuis qu’Elon Musk a quitté Donald Trump, il est retourné à son #messianisme_futuriste, pour conquérir Mars mais aussi développer xAI, son entreprise d’intelligence artificielle (IA). Le multientrepreneur a construit, en 2024, un supercalculateur baptisé « Colossus », à Memphis, dans le Tennessee, pour entraîner son modèle Grok. Six milliards de dollars d’investissements (5,1 milliards d’euros), 350 000 puces ultrasophistiquées GPU et 260 mégawatts de puissance, soit un quart de réacteur nucléaire. Et ce n’est qu’un début. « De même que nous serons les premiers à mettre en ligne un gigawatt de calcul d’entraînement, nous serons également les premiers à mettre en ligne 10 GW, 100 GW, 1 TW, … », a posté l’homme le plus riche du monde sur X, le 22 septembre.

      Les puissances sont délirantes, un térawatt équivalant à 1 000 réacteurs nucléaires. On aurait tort de ricaner : l’Amérique est lancée dans une folie de consommation énergétique. Ainsi, le 22 septembre, le géant des microprocesseurs Nvidia et OpenAI, la firme qui a créé ChatGPT, ont annoncé des investissements de 100 milliards de dollars pour construire des centres de données consommant 10 gigawattheures, soit dix centrales nucléaires. « Il s’agit du plus grand projet d’infrastructures d’IA de l’histoire », a déclaré, ce jour-là, Jensen Huang, PDG de Nvidia.

      A moins que ne survienne une révolution susceptible de faire des économies d’énergie, l’IA s’annonce comme un véritable trou noir engloutissant l’électricité. Pour Elon Musk, ce n’est pas bien grave, l’énergie étant, selon lui, une ressource inépuisable, grâce au solaire, couplé aux batteries. « La Terre reçoit en une heure la même énergie du Soleil que ce que l’humanité consomme en un an », a-t-il écrit avant de préciser que « l’énergie solaire est de toute évidence l’avenir pour quiconque sait faire des mathématiques élémentaires ».

      https://justpaste.it/8p7vm

  • Mauritanie : l’ONG Human Rights Watch accuse les autorités de « graves violations » des droits des migrants
    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2025/08/27/mauritanie-l-ong-human-rights-watch-accuse-les-autorites-de-graves-violation

    Mauritanie : l’ONG Human Rights Watch accuse les autorités de « graves violations » des droits des migrants
    Le Monde avec AFP
    L’ONG Human Rights Watch (HRW) accuse les autorités mauritaniennes d’avoir commis de « graves violations des droits humains » à l’encontre de migrants et de demandeurs d’asile entre 2020 et le début de 2025, dans un rapport publié mercredi.
    La Mauritanie, vaste pays désertique situé sur la côte atlantique ouest-africaine, est devenue depuis ces dernières années un point de départ pour de nombreux migrants venus de tout le continent, qui tentent de rejoindre l’Europe par la mer. Dans son rapport, HRW dénonce les accords passés entre l’Union européenne et l’Espagne avec la Mauritanie « pour externaliser le contrôle des flux migratoires », en dépit de ces violations des droits humains.
    Le rapport, qui s’appuie sur des centaines de témoignages, fait état de cas de torture, de viols, de sévices physiques, d’arrestations et de détentions arbitraires, d’extorsions ou encore d’expulsions sommaires et collectives. Les témoins interrogés accusent la police, les gardes-côtes, l’armée et la gendarmerie mauritaniennes d’être les auteurs de ces actes. Des dizaines de migrants passés par les centres de rétention mauritaniens ont décrit à HRW des « conditions et des traitements inhumains », comme le manque de nourriture, les mauvaises conditions d’hygiène et des coups infligés par les gardiens.
    Les autorités mauritaniennes ont refoulé des migrants « dans des lieux reculés le long des frontières avec le Sénégal et le Mali, où l’aide est limitée, et dans la région de Kayes, au Mali, où la situation sécuritaire met les personnes en danger », mentionne le rapport de HRW. En début d’année, une vaste campagne d’expulsions de migrants avait suscité de vives critiques en Afrique de l’Ouest, poussant des pays, comme le Mali ou le Sénégal, à exprimer leur indignation. Les autorités mauritaniennes avaient qualifié ces expulsions d’opérations de « routine » visant les personnes en situation irrégulières, sans donner de chiffres quant à leur ampleur. Récemment, plusieurs médias mauritaniens ont avancé le chiffre de 28 000 expulsions depuis le début de l’année 2025, sans que cela ait été confirmé par les autorités.
    Des milliers de migrants ont perdu la vie au cours des dernières années en tentant de rejoindre l’Europe à partir de l’Afrique, via l’archipel espagnol des Canaries, à bord d’embarcations souvent surchargées. Pour la seule année 2024, l’ONG espagnole Caminando Fronteras a établi un bilan de 10 457 personnes mortes ou disparues en mer. Les Canaries constituent la principale porte d’entrée des migrants en Espagne à partir de la côte nord-ouest de l’Afrique, malgré l’extrême dangerosité de cette route maritime. Selon le ministère espagnol de l’Intérieur, 46 843 migrants sont arrivés dans l’archipel en 2024, un chiffre dépassant largement le plus élevé jusqu’ici, établi en 2023 (39 910). Le rythme s’est nettement ralenti depuis ces derniers mois, le nombre d’arrivées dans les Canaries baissant de 46 % entre la première moitié de 2025 et la même période en 2024, selon le ministère.

    #Covid-19#migrant#migration#mauritanie#sante#droit#espagne#routemigratoire#fluxmigratoire#externalisation

  • A Tunis, Giorgia Meloni fait valoir son « modèle de coopération » en échange d’un contrôle des flux migratoires
    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2025/08/01/a-tunis-giorgia-meloni-fait-valoir-son-modele-de-cooperation-en-echange-d-un

    A Tunis, Giorgia Meloni fait valoir son « modèle de coopération » en échange d’un contrôle des flux migratoires
    Pour la présidente du conseil italien, il s’agit d’investir dans les pays d’origine des migrants pour y améliorer les conditions de vie et garantir le « droit à ne pas émigrer ».
    Par Nissim Gasteli (Tunis, correspondance) et Olivier Bonnel (Rome, correspondance)
    Preuve que le président tunisien, Kaïs Saïed, reste le partenaire privilégié de Giorgia Meloni au sud de la Méditerranée, la présidente du conseil italien a effectué, jeudi 31 juillet, son cinquième voyage en Tunisie depuis son arrivée au pouvoir en 2022.
    Sa venue outre-Méditerranée, annoncée à la dernière minute, a permis aux deux parties de vanter l’« excellent niveau de coopération » entre Rome et Tunis, en particulier dans le « domaine de la migration » et de la « lutte contre les réseaux criminels de trafiquants d’êtres humains », a fait savoir sur le réseau social X Mme Meloni, qui ne cesse de renforcer la politique africaine de l’Italie, notamment à la faveur du recul de la France sur le continent.
    A Tunis, la dirigeante italienne a passé en revue les avancées de son plan Mattei, pierre angulaire de cette politique. Baptisé du nom du fondateur du géant des hydrocarbures ENI, Enrico Mattei, ce vaste plan était décrit, dans son programme de campagne pour les élections législatives de 2022, comme un moyen de « promouvoir un modèle italien d’investissements et de coopération au développement, respectueux de l’environnement et des peuples », en échange d’un contrôle strict des flux migratoires, obsession de l’extrême droite italienne.
    L’idée est d’investir dans les pays d’origine des exilés pour y améliorer les conditions de vie et garantir le « droit à ne pas émigrer », selon une formule de la présidence du conseil, qui vante un partenariat « d’égal à égal ». « Beaucoup d’observateurs ne cachaient pas leur scepticisme quand le plan a été lancé », en janvier 2024, en présence de 26 pays du continent africain et de la présidente de la Commission européenne, Ursula von der Leyen, souligne Giovanni Carbone, responsable du programme Afrique à l’Institut pour les études de politique internationale de Milan.
    Kaïs Saïed, lui, y a au contraire adhéré, fort de sa proximité idéologique avec Giorgia Meloni sur la nécessité de lutter contre la migration – la Tunisie a d’ailleurs été épinglée pour violences et atteinte aux droits humains contre les migrants.
    Moyennant la signature d’un partenariat stratégique avec l’Union européenne, doté d’une enveloppe de 250 millions d’euros d’aide et d’une assistance italienne de plus de 105 millions d’euros de crédit pour soutenir les petites et moyennes entreprises tunisiennes, entre autres, Giorgia Meloni a obtenu de son homologue tunisien un contrôle accru de la frontière maritime qui sépare les deux pays. Résultat : entre juillet 2023 et juillet 2025, les arrivées de migrants en Italie venant de la Tunisie ont chuté de 95 %.
    Pour étendre ses efforts, le gouvernement italien a annoncé, fin juin, 5,5 milliards d’euros d’investissements destinés à neuf pays pilotes du continent africain, devenus quatorze depuis, qui inclut les pays du Maghreb, le Sénégal, la Côte d’Ivoire, le Kenya et l’Ethiopie. « Aujourd’hui, le plan Mattei correspond à quelque chose de plus concret, qui mobilise acteurs privés et publics », poursuit Giovanni Carbone. Avec des limites : le ministère italien des finances n’a jusqu’ici accordé des garanties que pour 2 milliards d’euros, l’illustration d’une mise en place encore difficile sur le terrain.
    Pour le chercheur, le plan Mattei a surtout instauré « un nouveau narratif italien sur l’Afrique et démontré une implication personnelle de Giorgia Meloni ». La dirigeante italienne se montre proactive. Lors de la visite à Rome du président algérien, Abdelmadjid Tebboune, mercredi 23 juillet, les deux pays ont signé une quarantaine d’accords bilatéraux, dont la construction à Sidi Bel Abbès d’un centre Enrico-Mattei consacré à la recherche et à l’innovation agricole. Quatre jours plus tard, à l’occasion du deuxième sommet de l’ONU sur les systèmes alimentaires qu’elle a coprésidé avec le premier ministre éthiopien, Abiy Ahmed, Giorgia Meloni a réaffirmé son engagement à « soutenir l’autosuffisance » du continent africain. A cette occasion, l’Italie et l’Ethiopie ont signé plusieurs accords de coopération, notamment dans le secteur agricole.
    Mais la stratégie a néanmoins de fortes limites, selon le chercheur Giovanni Carbone : « Le plan souffre d’un grand manque de transparence, on ne sait pas comment sont sélectionnés les projets, or ils mobilisent de l’argent public. » Une zone d’ombre entoure aussi la délicate question migratoire. « Il y a une ingénuité italienne qui veut croire qu’aider au développement en Afrique fera cesser les migrations, mais la question est beaucoup plus complexe », note le chercheur. Par ailleurs, l’externalisation progressive du contrôle des frontières aux pays du sud de la Méditerranée, au prix de violences à l’encontre des migrants, place Rome, et par extension l’Europe, dans une position de dépendance vis-à-vis de ces Etats.

    #Covid-19#migrant#migration#tunisie#italie#politiquemigratoire#fluxmigratoire#frontiere#developpement#sante

  • En Mauritanie, le premier ministre espagnol vante les bienfaits de l’immigration
    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2025/07/17/en-mauritanie-le-premier-ministre-espagnol-vante-les-bienfaits-de-l-immigrat

    En Mauritanie, le premier ministre espagnol vante les bienfaits de l’immigration
    Le Monde avec AFP
    Le premier ministre espagnol, Pedro Sanchez, a vanté, mercredi 16 juillet à Nouakchott, les bienfaits de l’immigration, qui a contribué aux « progrès et à la bonne situation économique » de son pays, tout en souhaitant qu’elle soit « régulière et ordonnée ». M. Sanchez effectue actuellement une visite en Mauritanie, pays de la côte Atlantique ouest-africaine, qui sert de point de départ à de nombreux migrants venus de tout le continent pour tenter de rejoindre l’Europe clandestinement en entreprenant un périlleux voyage en mer en quête d’un avenir meilleur.
    Dans une déclaration à la presse à Nouackchott, en présence du président mauritanien, Mohamed Ould Ghazouani, Pedro Sanchez a évoqué le « développement des pays qui sont aujourd’hui les destinataires [des flux migratoires] comme l’Espagne », qui a été un pays d’émigration. « Aujourd’hui, les progrès et la bonne situation économique de l’Espagne doivent beaucoup à l’apport de l’immigration, à ces personnes venues y développer leur projet de vie », a-t-il dit. Il s’est dit favorable à une coopération « avec des pays comme la Mauritanie », mais pour « garantir une migration sûre, régulière, ordonnée, qui profite mutuellement à nos sociétés ».
    Mohamed Ould Ghazouani, s’exprimant en arabe, a salué la coopération entre les deux pays et « apprécié l’engagement du gouvernement espagnol à défendre les causes justes et à promouvoir la paix et la sécurité aux niveaux régional et international ». Cette visite a permis de discuter avec Pedro Sanchez de « questions vitales d’intérêt commun, notamment les défis de la sécurité, du développement, de la migration et des perspectives de coopération dans le domaine des énergies », a-t-il ajouté. Les délégations mauritanienne et espagnole ont, par ailleurs, signé quatre accords dans les domaines des transports et des infrastructures, de la sécurité sociale, de la cybersécurité et des parcs nationaux, selon un communiqué du gouvernement espagnol.
    M. Sanchez avait effectué à la fin d’août 2024 une tournée dans trois pays ouest-africains, dont la Mauritanie, pour aider au développement de la « migration circulaire », c’est-à-dire l’envoi en Espagne de travailleurs formés en fonction des besoins de l’économie espagnole. Nouakchott et Madrid s’étaient alors mis d’accord pour gérer ensemble les flux migratoires.
    Des milliers de migrants ont perdu la vie ces dernières années en tentant de rejoindre l’Europe au départ de l’Afrique, via l’archipel espagnol des Canaries, à bord d’embarcations souvent surchargées. Pour la seule année 2024, l’ONG espagnole Caminando Fronteras a établi un bilan de 10 457 personnes mortes ou disparues en mer. Après une année record en 2024, marquée par l’arrivée de 46 843 migrants aux Canaries, le rythme s’est nettement ralenti ces derniers mois, avec 10 882 arrivées entre janvier et la mi-mai, soit une baisse de 34,4 % par rapport à la même période l’année précédente, selon le ministère de l’intérieur.

    #Covid-19#migrant#migration#mauritanie#espagne#politiquemigratoire#migrationreguliere#fluxmigratoires#sante#migrationcirculaire

  • Die endlose Nacht
    https://www.youtube.com/watch?v=LQ4rbFgEdnY

    Zone ist nicht

    Ein Film aus dem Herzen des kalten Kriegs.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_endlose_Nacht

    Die endlose Nacht ist ein dem Genre des Ensemblefilms zuzurechnendes deutsches Filmdrama des Regisseurs und Autors Will Tremper aus dem Jahr 1963.

    Hintergrund

    Die endlose Nacht entstand zwischen dem 18. November 1962 und dem 31. Januar 1963 auf dem Flughafengelände von Berlin-Tempelhof. Er erlebte seine Uraufführung im Berliner Marmorhaus am 8. Mai 1963. Der Film entstand in 45 Drehtagen ohne ein fertiges Drehbuch. Tremper improvisierte von einem Tag auf den anderen. Gedreht wurde in der Nacht, da man dann den Flughafen für sich allein hatte.

    Die Finanzierung des Films erfolgte durch eine Prämie in Höhe von 250.000 DM des Bundesinnenministeriums, die Will Tremper für den vorangegangenen Film Flucht nach Berlin bekommen hatte. Als dem Regisseur und Produzenten nach 21 Tagen das Geld ausgegangen war, musste er sich mit Krediten aushelfen, sein Auto verpfänden und sich von privaten Geldgebern etwas leihen. So trieb Tremper weitere 200.000 DM auf, mit denen der Film schließlich fertiggestellt werden konnte.

    Für Regisseur Tremper war Die endlose Nacht die erfolgreichste Inszenierung seiner gesamten Karriere, die ihm durchgehend positive Kritiken bescheren sollte. Hannelore Elsner hat von denjenigen Filmen, in denen sie mitgewirkt hatte, Die endlose Nacht als ihren Lieblingsfilm bezeichnet.

    Der nahezu zeitgleich gedrehte englische All-Star-Film Hotel International mit Elizabeth Taylor und Richard Burton war thematisch ähnlich gelagert, wurde aber von der Kritik deutlich schlechter bewertet.[3]

    Die Peter-Thomas-Komposition Komm, leg’ Deinen Arm um mich wird im Film von Wanda Warska unter Begleitung des Andrzej-Trzaskowskí-Quintetts in einer Scat-Version gesungen. Die ursprünglich für den Film Die seltsame Gräfin komponierte Melodie erschien 1963 auch als gesungene Version von Esther Ofarim mit einem Text von Günther Schwenn auf einer Single.

    Erscheinungsjahr 1963
    Länge 85 Minuten
    Altersfreigabe

    FSK 16

    Stab
    Regie Will Tremper
    Drehbuch Will Tremper
    Produktion Will Tremper,
    Hanns Eckelkamp,
    Wenzel Lüdecke
    Musik Peter Thomas
    Kamera Hans Jura
    Schnitt Susanne Paschen
    Besetzung

    Karin Hübner: Lisa
    Louise Martini: Mascha
    Harald Leipnitz: Wolfgang Spitz
    Hannelore Elsner: Sylvia Stössi
    Bruce Low: John McLeod
    Alexandra Stewart: Juanita
    Paul Esser: J. M. Schreiber
    Werner Peters: Herbert
    Walter Buschhoff: Ernst Kramer
    Lore Hartling: Frau Achtel
    Wolfgang Spier: Dr. Achtel
    Oscar Sabo junior
    Hans Hardt
    Fritz Rémond: Emil Stoltmann
    Mario Adorf: Juanitas Bekannter
    Wolfgang Neuss: Bowlingbahnangestellter Wolfgang
    Rolf Hädrich: Kneipenwirt
    Wanda Warska: Sängerin
    Andrzej-Trzaskowskí-Quintett
    Korinna Rahls: Mausi
    Narziss Sokatscheff: Renzo
    Recha Jungmann: Pauline
    Gerda Blisse: Frau Kramer

    #Berlin #Tempehof #Platz_der_Luftbrücke #Flughafen_Tempelhof #THF
    #Film #Geschichte #1963 #Kalter_Krieg

  • Développement d’application en #flutter : retours d’expérience (2/2)
    https://framablog.org/2025/06/13/developpement-dapplication-en-flutter-retours-dexperience-2-2

    Au cours du développement de l’application #PeerTube, nous avons acquis certaines expériences dans le choix des technologies employées et les freins que certaines décisions ont entraîné. Nous les partageons ici. Si vous ne l’avez pas déjà lu, nous vous conseillons … Lire la suite­­

    #application #Developpement

  • Développement d’application en #flutter : retours d’expérience (1/2)
    https://framablog.org/2025/06/11/developpement-dapplication-en-flutter-retours-dexperience-1-2

    Au cours du développement de l’application #PeerTube, nous avons acquis certaines expériences dans le choix des technologies employées et les freins que certaines décisions ont entraîné. Nous les partageons ici. Pourquoi Flutter ? Le développement d’applications mobiles pose rapidement la question … Lire la suite­­

    #application #Developpement

  • Faire sa #Veille informationnelle à l’ère de l’IA générative
    https://framablog.org/2025/04/08/faire-sa-veille-informationnelle-a-lere-de-lia-generative

    Alors que pullulent sur le Web des sites générés par #Intelligence_Artificielle, il devient de plus en plus difficile de dénouer le vrai du faux parmi les informations qui nous submergent. Explorons, ensemble, quelques pistes pour y voir plus clair !

    #Enjeux_du_numérique #flus #Intelligence_artificielle #RSS #veille

  • François Bayrou réunit un comité interministériel de contrôle de l’immigration, sur fond de tensions entre Paris et Alger
    https://www.lemonde.fr/politique/article/2025/02/26/francois-bayrou-reunit-un-comite-interministeriel-de-controle-de-l-immigrati

    François Bayrou réunit un comité interministériel de contrôle de l’immigration, sur fond de tensions entre Paris et Alger
    Le Monde avec AFP
    Pour débattre des moyens visant à « reprendre le contrôle des flux migratoires » et définir ses « orientations » en la matière, François Bayrou réunit, mercredi 26 février, une partie de son gouvernement, divisé sur le sujet, sur fond de tensions croissantes avec Alger.
    A partir de 14 heures, une dizaine de ministres seront rassemblés autour du premier ministre pour un comité interministériel de contrôle de l’immigration (CICI). Ils discuteront notamment de « la maîtrise des flux migratoires » et des moyens « nationaux, européens et diplomatiques pour renforcer les contrôles », a appris l’Agence France-Presse auprès de Matignon. A l’issue de ce premier échange, prévu pour une heure, François Bayrou prendra la parole, selon la même source.
    Les ministres de l’intérieur, Bruno Retailleau, des affaires étrangères, Jean-Noël Barrot, de la santé et du travail, Catherine Vautrin, du travail, Astrid Panosyan-Bouvet, de la justice, Gérald Darmanin, et de la santé, Yannick Neuder, entre autres, aborderont également la transposition du pacte européen sur la migration et l’asile – adopté en mai et censé entrer en vigueur mi-2026 –, qui prévoit un durcissement du « filtrage » aux frontières et un mécanisme de solidarité entre les Vingt-Sept.
    Créé en 2005, le CICI a été réactivé par M. Retailleau « dans le contexte d’une immigration importante » et « pour répondre aux attentes des Français en faveur d’une plus grande maîtrise des flux migratoires », par un décret du 22 janvier. Annoncé à la fin de janvier puis reporté, ce rendez-vous se tiendra finalement après l’attaque survenue samedi à Mulhouse (Haut-Rhin), pour laquelle un Algérien de 37 ans en situation irrégulière est accusé d’avoir tué à l’arme blanche une personne et d’en avoir blessé sept autres.
    « Il avait été présenté dix fois aux autorités algériennes pour que son pays d’origine accepte que nous le renvoyions chez lui. Les dix fois, la réponse a été non », a dénoncé lundi François Bayrou, qui juge « inacceptable » le refus d’Alger de reprendre son ressortissant, sous le coup d’une obligation de quitter le territoire français (OQTF).
    Cette nouvelle affaire vient aggraver un peu plus les tensions entre Paris et Alger, qui a refusé à de multiples reprises ces dernières semaines de laisser entrer sur son sol plusieurs de ses ressortissants expulsés de France.
    La question algérienne devrait être au menu des discussions du CICI. Plusieurs solutions ont été évoquées ces dernières semaines, mais elles divisent profondément le gouvernement entre les partisans du « rapport de force », à l’instar de Bruno Retailleau, et ceux de la voie diplomatique, comme Jean-Noël Barrot.Ainsi, le ministre de l’intérieur a récemment plaidé pour « priver un certain nombre de personnalités de la nomenklatura, de diplomates » des « facilités » dont ils bénéficient actuellement. Le chef de la diplomatie, Jean-Noël Barrot, a annoncé, mercredi sur France 2, qu’il allait proposer que les délivrances de visas soient réduites « par tous les pays européens en même temps » pour les Etats qui ne reprennent pas leurs ressortissants expulsés. « Quand on le fait à titre national, malheureusement ça ne fonctionne pas », a-t-il plaidé. (...)
    Le ministre de l’intérieur est allé plus loin en suggérant, comme Edouard Philippe et Gabriel Attal, de « remettre en cause de façon plus générale [l’]accord » avec l’Algérie de 1968. « La question n’est pas forcément d’être aussi abrupt que ça, mais en tout cas la question doit être posée aux Algériens de la réciprocité », a jugé, mardi, Marc Fesneau (chef de file des députés MoDem et proche du premier ministre), sur France 2. « Nous avons tendu beaucoup de fois la main auprès de nos amis algériens, et beaucoup de fois cette main n’a pas été saisie », a-t-il encore relevé, en ajoutant qu’« il faut peut-être changer de registre et de braquet ». « Dire “j’arrête les visas pour un pays donné”, ça ne fonctionne pas », a, à l’inverse, insisté dimanche Jean-Noël Barrot. « Lorsqu’on a réduit les visas, on était à 800 » expulsions par an, mais « lorsqu’on a engagé une coopération exigeante, on a multiplié par trois les expulsions », a-t-il illustré.

    #Covid-19#migrant#migration#france#algerie#OQTF#visas#fluxmigratoires#CICI#accordmigratoire#sante

  • #Decathlon : révélations sur un champion de l’#exploitation

    Des vêtements innovants et bon marché : tels sont les ingrédients du succès de Decathlon. Mais des documents confidentiels obtenus par Disclose racontent une tout autre histoire sur le géant français du sport. Travail d’enfants, exploitation d’ouvriers #ouïghours en #Chine, liens avec la #déforestation au #Brésil… Enquête sur une #multinationale prête à tout pour maximiser ses profits.

    La tente « 2 secondes ». Le sac à dos Quechua à 3 euros. Le masque intégral pour plonger à trois mètres de profondeur. Derrière ces produits iconiques, un nom qui rime avec innovation : Decathlon. La marque française a fait de son ingéniosité un emblème, vantant ses centres de conception au pied des Alpes, sur la côte Atlantique ou près de Lille. C’est là, dans le Nord, qu’elle a fait ses débuts en 1976, dans un petit entrepôt au bord d’une quatre-voies. Près de cinquante ans plus tard, elle a conquis les cœurs des consommateur·ices, s’affichant en tête des enseignes préférées des Français·es.

    Cette performance ferait presque oublier que Decathlon est avant tout une machine à cash, qui ouvre un magasin tous les quatre jours dans le monde. Son chiffre d’affaires a doublé en dix ans, atteignant 15,6 milliards d’euros en 2023, pour 931 millions d’euros de bénéfice net. Une prouesse telle que l’entreprise, non cotée en bourse, a versé l’an dernier 1 milliard d’euros de dividendes à son actionnaire majoritaire, la famille #Mulliez, également propriétaire de #Leroy_Merlin, #Auchan, #Kiabi ou #Flunch. Un partage de valeur réalisé au détriment des salarié·es des magasins, dénoncent les syndicats de Decathlon, qui ont appelé à la #grève en décembre 2024 ; fait rarissime dans l’histoire de l’enseigne. Peu coutumière des polémiques, la marque avait vu son image écornée fin 2023, lorsque Disclose avait révélé la poursuite de ses ventes en #Russie à l’aide de sociétés domiciliées dans les #paradis_fiscaux. Déjà, « l’amour du sport » revendiqué par la marque semblait s’effacer derrière l’appât du gain. Ce que vient confirmer une nouvelle série d’enquêtes de Disclose.

    Documents internes et témoignages inédits

    Pendant un an, nous avons plongé dans les secrets de fabrication de la multinationale française. Grâce à l’analyse de plusieurs dizaines de documents internes, des témoignages inédits d’ex-employé·es et la collaboration de chercheur·euses indépendant·es, notre investigation met au jour les graves conséquences humaines et écologiques de la stratégie « low cost » de Decathlon.

    Salaires misérables au #Bangladesh, #travail_d’enfants et #trafic_d’êtres_humains en Chine… D’après notre enquête, les principaux fournisseurs de Decathlon en Asie ont recours à plusieurs formes d’#esclavage_moderne. Ces conditions de production indignes sont la conséquence de la pression sur les coûts imposée par l’enseigne française à ses sous-traitants. Par souci d’économies, toujours, Decathlon compte aussi parmi ses partenaires des usines qui s’approvisionnent en #cuir auprès de géants du bœuf, accusés d’être les premiers responsables de la déforestation illégale au Brésil.

    Dans les pas de la #fast_fashion

    Alors que l’enseigne investit des millions pour ne pas être cataloguée comme une marque « low cost », ces deux mots s’affichent partout dans des documents transmis à Disclose par une source interne. Les prix bas, ce sont eux qui conduisent Decathlon à faire fabriquer la majeure partie de ses vêtements par des sous-traitants. Decathlon en compte 1 264 dans le monde, pour seulement… neuf sites de production « maison ». Pour s’assurer une rentabilité maximale, l’équipementier recherche en priorité les usines les moins chères. En l’occurrence, celles qui « travaillent pour des marques à bas prix et engagées dans la production de masse », comme le note un document interne, énumérant les critères pour sélectionner un sous-traitant. Une stratégie commerciale agressive qu’on aurait pu croire réservée aux géants chinois de la fast fashion, #Shein ou #Temu.

    Ses principaux fournisseurs sont en Asie : par ordre d’importance, en Chine, au #Vietnam et au Bangladesh. Ce dernier est d’ailleurs qualifié de « #low_cost_country » (« pays à bas coût »), dans une feuille de route interne. Confectionner des vêtements dans ce pays — où plus de la moitié de la population vit dans un bidonville — est une « force » pour Decathlon, renseigne le même document. Ici, le groupe travaille avec des fournisseurs présentés comme « #ultra_low_cost », qui emploient des adolescent·es, pouvant être légalement rémunéré·es sous le salaire minimum. D’autres usines intégrées à sa chaîne de production dans le pays sont qualifiées de « clandestines » par un ancien salarié. Bien qu’elles fournissent jusqu’à 10 % des composants d’une chaussure, la marque n’y effectue aucun audit, dévoile Disclose dans un premier volet de son enquête.

    En bout de chaîne, ce sont les ouvriers qui confectionnent les produits, #Quechua, #Kipsta, #Domyos ou #Kalenji qui paient le prix du système Decathlon. Disclose a obtenu une nomenclature interne qui détaille le coût de fabrication d’une basket pour enfant très populaire, la Decathlon PW 540. Sur les 8,61 euros de prix de revient au Bangladesh, le salaire des ouvriers et ouvrières représente seulement 2,84 euros. Prix de vente en France : 25 euros.

    Un champion de l’exploitation

    La soif de profit a poussé Decathlon dans les bras d’autres sous-traitants problématiques. En Chine, cette fois-ci. Ce deuxième épisode de notre enquête, publié jeudi 6 février, en partenariat avec Cash Investigation*, révèle que l’un de ses principaux partenaires locaux a recours au travail forcé des Ouïghours, une minorité musulmane persécutée par Pékin. Deux usines chinoises travaillant pour Decathlon utiliseraient également du coton originaire du Xinjiang, la région d’origine des Ouïghours, et où les accusations de travail forcé sont légion.

    Notre enquête sur la multinationale aux 931 millions d’euros de bénéfices en 2023, nous a aussi amené au Brésil. Ce troisième volet, publié en partenariat avec le média néerlandais Follow the Money, le samedi 8 février, s’intéresse à l’origine d’une autre matière première : le cuir utilisé dans les célèbres chaussures de randonnée Quechua. Les usines qui les assemblent au Vietnam utilisent des peaux de bovins en provenance du Brésil, au risque de contribuer à l’éradication des forêts primaires dans le pays.

    Confrontée à nos révélations, Decathlon se contente d’affirmer son « engagement en faveur d’un approvisionnement responsable ». L’entreprise assure par ailleurs « condamner fermement toute forme de travail forcé et de travail d’enfant ». Sa course aux prix les plus bas vient pourtant contredire ces engagements. Jusqu’à faire mentir le fondateur de la marque, Michel Leclercq, qui avait coutume de dire : « Il est interdit de tromper un client chez Decathlon ».

    https://disclose.ngo/fr/article/decathlon-revelations-sur-un-champion-de-lexploitation
    #sous-traitance #enquête

  • Le #service_public empêché

    Fragilisé mais loin d’avoir disparu, le service public est aujourd’hui « empêché ». Plusieurs mécanismes l’entravent, le gênent, font obstacle à sa conduite et produisent confusion et insatisfaction chez les usagers, #perte_du_sens de leur mission et #souffrance_au_travail pour les agents, sentiment d’abandon et fatalisme chez les citoyens.

    D’une entreprise ou d’une administration à l’autre (au sein de La Poste, de la SNCF, d’EDF, d’hôpitaux et d’autres services publics), les mêmes processus sont à l’œuvre : la #libéralisation européenne favorise la concurrence, la #marchandisation et la #financiarisation fixent des objectifs de #rentabilité, les #privatisations bouleversent le statut des organisations qui produisent l’#intérêt_général. Cet ouvrage se penche sur les effets de ces processus sur les usagers comme sur les travailleurs. Mais même si le principal effet de ces politiques est d’entraîner une #désingularisation du service public, il n’empêche qu’il continue, malgré tout, de fonctionner.

    Un ouvrage qui fait dialoguer plusieurs disciplines : sociologie, histoire et droit, par une spécialiste reconnue de la sociologie de l’action publique et du travail.

    https://www.puf.com/le-service-public-empeche
    #travail
    #livre

  • Royaume-Uni : près de 37 000 migrants ont traversé la Manche en 2024 - InfoMigrants
    https://www.infomigrants.net/fr/post/62009/royaumeuni--pres-de-37-000-migrants-ont-traverse-la-manche-en-2024

    Royaume-Uni : près de 37 000 migrants ont traversé la Manche en 2024
    Par La rédaction Publié le : 02/01/2025
    En 2024, 36 816 personnes ont débarqué au Royaume-Uni après une dangereuse traversée de la Manche depuis les côtes françaises. C’est 25 % de plus qu’en 2023, malgré la volonté affichée du gouvernement britannique de freiner l’immigration illégale.
    C’était l’un des enjeux de la campagne électorale du travailliste Keir Strarmer au printemps dernier : faire baisser drastiquement l’immigration illégale. Mais 2024 a donné tort au Premier ministre britannique. Sur l’ensemble de cette année, 36 816 migrants ont atteint les côtes anglaises après avoir traversé la Manche depuis la France. Soit 25 % de plus qu’en 2023, selon les chiffres du Home Office, équivalent du ministère britannique de l’Intérieur, publiés le 1er janvier.
    Ce chiffre est toutefois en deçà du record atteint en 2022, avec 45 774 arrivées.Les données complètes sur la nationalité des personnes arrivées au Royaume-Uni seront publiées ultérieurement, mais entre septembre 2023 et septembre 2024, leurs principaux pays d’origine étaient l’Afghanistan, l’Iran, la Syrie, le Vietnam et l’Érythrée.
    Selon la préfecture du Pas-de-Calais, au moins 5 800 personnes ont par ailleurs été secourues en mer en 2024 côté français, et plus de 870 tentatives de traversée ont été empêchées par les forces de l’ordre déployées sur le littoral.Afin de gagner le Royaume-Uni, les migrants versent des milliers d’euros à des passeurs pour s’entasser sur de précaires embarcations pneumatiques. Depuis plusieurs mois, les associations présentes dans le nord de la France dénoncent des montées à bord toujours plus chaotiques. Les causes sont nombreuses : canots surchargés, bousculades, violences de la part des forces de l’ordre françaises pour empêcher les départs.
    Certains exilés, qui n’ont pas les moyens de payer la traversée, tentent également de « pirater » les embarcations et profitent de la cohue de l’embarquement pour se faire une place. Une option très périlleuse : les migrants « peuvent se faire écraser, mais aussi subir la violence des ‘hommes de main’ des passeurs, présents au moment des mises à l’eau », a expliqué à InfoMigrants Feyrouz Lajili, coordinatrice de Médecins sans frontières (MSF) à Calais.
    Résultat, les décès survenus sur cette route migratoire n’ont jamais été si nombreux. Au moins 76 personnes sont mortes noyées ou étouffées, faisant de 2024 l’année la plus meurtrière sur cette voie migratoire. Le 30 décembre encore, le corps d’un exilé a été repêché sur une plage de Sangatte, au lendemain du décès dans la même zone de trois hommes qui avaient tenté la traversée de la Manche.
    Depuis son arrivée au pouvoir en juillet 2024, le Premier ministre Keir Starmer est revenu sur le projet controversé d’expulsions des demandeurs d’asile vers le Rwanda. Mais il a promis dans le même temps de renforcer la lutte contre les réseaux de passeurs, qu’il entend traiter « comme des terroristes ». Le gouvernement a ainsi mis sur pied un nouveau centre de commandement dédié à la « sécurité des frontières » et a renforcé sa coopération avec ses partenaires européens, dont Europol. Objectif : traquer ces groupes criminels aux activités souvent transnationales.
    En décembre, Keir Starmer a également signé des plans d’action conjoints avec l’Irak et l’Allemagne. Ils ont fait suite à des accords de coopération établis avec d’autres pays sous les conservateurs, dont la France en mars 2023. Il prévoit le versement de plus de 500 millions d’euros sur quatre ans à la France pour militariser davantage la frontière maritime. Dans sa communication, le Premier ministre travailliste met également en avant l’augmentation des renvois de migrants vers leur pays d’origine. Près de 29 000 personnes ont été expulsées du Royaume-Uni entre janvier 2024 et début décembre, soit 25 % de plus qu’en 2023 et un niveau inégalé depuis 2017, selon l’Observatoire des migrations, un centre de recherche de l’université d’Oxford.
    Malgré ces mesures, sur le littoral français, des milliers de migrants continuent d’affluer en attendant de prendre la mer. Dawet, un Éthiopien de 28 ans rencontré par InfoMigrants en novembre sur le camp de Loon-Plage, n’avait pourtant jamais envisagé de s’installer au Royaume-Uni. Après quatre années passées en Libye, le jeune homme a rejoint l’Italie puis les Pays-Bas en 2021, où il a demandé l’asile. « Dubliné », il doit alors attendre un an et demi pour que son dossier soit traité. Mais il n’a jamais obtenu de réponse. Résigné, Dawet a donc fait route vers la France, pour prendre à nouveau la mer. « L’Angleterre, c’est ma dernière chance ».

    #Covid-19#migrant#migration#royaumeuni#routemigratoire#immigration#migrationirreguliere#manche#mortalite#fluxmigratoire#sante

  • Paradoxe des flux de capitaux: et si les pays riches étaient financés par les pays émergents [2021]
    https://www.swissinfo.ch/fre/politique/paradoxe-des-flux-de-capitaux-et-si-les-pays-riches-%c3%a9taient-financ%c3%a9s-par-les-pays-%c3%a9mergents/46991792

    La publication [de la CNUCED] montre que le montant total des #flux_financiers qui sortent des #pays_en_développement excède largement ceux qui y entrent depuis les pays riches (l’#aide_au_développement, mais aussi les #investissements_directs_étrangers ou encore les flux commerciaux).

    Ce phénomène « contredit les théories économiques néoclassiques, selon lesquelles les capitaux devraient naturellement circuler des pays riches vers les pays déficitaires en capital », explique Rachid Bouhia. « Il montre aussi que certains modèles de développement mis en avant ces dernières décennies, non seulement n’ont pas marché, mais ont créé beaucoup de vulnérabilité. »

    Les fuites de capitaux résultent de plusieurs facteurs, mais sont particulièrement liées à « la fragilité financière inhérente à l’#endettement extérieur des pays en développement », relève la publication.

    Incités à s’endetter envers l’étranger pour se développer, certains pays ont atteint des niveaux de dettes très élevés, qui les entraînent dans une spirale : les paiements d’intérêts et de transferts de bénéfices l’emportent sur les revenus.

    Les statistiques de l’ONG britannique Jubilee Debt Campaign, qui milite pour une annulation de la #dette des pays du Sud, montrent que la part de leur revenu consacrée au paiement de la dette extérieure est en hausse. Elle avoisine par exemple les 60% au Gabon et 46% en Angola, contre 3 à 4% dans la plupart des pays d’Europe occidentale et 0,4% en Suisse.

    Rachid Bouhia évoque aussi le déficit de la #balance_commerciale dans beaucoup de pays émergents – qui importent davantage qu’ils n’exportent, ou exportent des #matières_premières dont les cours fluctuent fortement.

    « De nombreux pays n’ont pas réussi à développer une industrie suffisante pour pouvoir exporter vers les pays développés et sont restés coincés dans des ‘trappes à pauvreté’ », explique l’économiste.

    Autre élément encore : « pour se prémunir des risques, les pays en développement se sont lancés dans une course à accumuler des monnaies étrangères, en particulier du dollar », ce qui correspond à une sortie de capitaux pour le pays qui achète, et à une entrée pour le pays qui fabrique la devise.

    Le déficit cumulé pour les pays en développement entre 2000 et 2017 serait ainsi proche des 11’000 milliards de dollars, 500 milliards de dollars pour la seule année 2017 (plus du triple de l’APD totale cette année-là).

    Et il ne s’agit que des chiffres officiels, qui ne prennent pas en compte les flux financiers illicites (#FFI, ajoutés à titre indicatif sur le graphique de la CNUCED). Ces derniers recouvrent en partie les transactions criminelles, le blanchiment d’argent, l’évasion fiscale, etc. mais, surtout, du commerce licite « qui n’est pas facturé correctement (…) dans une optique d’optimisation fiscale », explique le professeur à l’IHEID Gilles Carbonnier.

    #impérialisme

  • Négociation urbaine à la gare de l’Est : dimensions technique et matérielle d’un compromis d’aménagement
    https://metropolitiques.eu/Negociation-urbaine-a-la-gare-de-l-Est-dimensions-technique-et-mater

    Comment se négocient les choix d’aménagement dans le hall d’une grande gare parisienne ? Le sociologue Thomas Moroni a observé les négociations à l’œuvre entre gestionnaires des #flux de voyageurs et acteurs commerciaux à l’occasion de la transformation de la gare de l’Est. Depuis l’inauguration en 2012 du centre commercial de la gare Saint-Lazare, les commerces en gare se sont multipliés (Riot 2015). À sa création en 2009, le gestionnaire des #gares ferroviaires françaises Gares & Connexions (G&C) #Terrains

    / gares, #aménagement, flux, #conception, #négociation, mobilité, #Paris, #transports_collectifs

    #mobilité
    https://metropolitiques.eu/IMG/pdf/met_moroni.pdf

  • L’#eau_potable des Français menacée de non-conformité par un #polluant_éternel

    Les #ressources_hydriques sont massivement contaminées par une molécule issue de la dégradation du #flufénacet, un #pesticide récemment classé #perturbateur_endocrinien. Les associations demandent son interdiction en urgence.

    Les autorités françaises et les gestionnaires de l’eau sont à l’aube d’une situation sans précédent : une majorité de Français pourrait prochainement se retrouver avec une eau potable non conforme aux critères de qualité. La faute d’une molécule, l’#acide_trifluoroacétique (#TFA), un « polluant éternel » aujourd’hui non réglementé, et aux #effets_sanitaires mal documentés, qui contamine les ressources hydriques en France et en Europe.

    Le TFA que l’on retrouve dans l’eau est notamment issu de la dégradation d’un pesticide, le flufénacet. Utilisé principalement pour le traitement des cultures de #céréales (#blé et #orge en particulier), le flufénacet est l’un des #herbicides les plus vendus en France. Ses ventes ont quasiment doublé entre 2019 et 2022 (dernière année pour laquelle les données sont disponibles) pour atteindre plus 900 tonnes par an.

    Or, le 27 septembre, le flufénacet a été reconnu comme un perturbateur endocrinien par l’Autorité européenne de sécurité des aliments (EFSA). Cette requalification devrait conduire automatiquement les autorités françaises à considérer désormais le TFA comme un métabolite « pertinent » pour l’eau potable – c’est-à-dire potentiellement dangereux. En effet, selon la procédure mise en place par l’Agence française de sécurité sanitaire de l’alimentation, de l’environnement et du travail (Anses), dès lors qu’une substance active est un perturbateur endocrinien, ses métabolites doivent être considérés par défaut comme « pertinents », donc soumis à un seuil à ne pas dépasser.

    Cette limite est fixée à 0,1 microgramme par litre (µg/L). Au-delà de cette concentration, bien que sans risque sanitaire avéré, l’eau est déclarée « non conforme ». Selon le code de #santé_publique, les collectivités peuvent obtenir une #dérogation pour distribuer aux usagers une eau non conforme pendant trois ans. En l’état de la législation, cette dérogation est renouvelable une seule fois : au terme de six années, l’#eau doit être redevenue conforme pour pouvoir être distribuée.

    L’#eau_en_bouteille n’est pas épargnée

    Selon les modélisations effectuées par l’Anses pour le compte de l’EFSA dans le cadre du dossier d’évaluation du flufénacet, on sait depuis 2017 que la dégradation de l’herbicide mène à des concentrations en TFA jusqu’à 10 µg/L, soit jusqu’à cent fois supérieures à cette limite. Le réseau Pesticide Action Network (PAN) Europe a réalisé des prélèvements d’eau potable dans une dizaine de pays de l’Union européenne (UE) dont la France entre mai et juin : la limite de #conformité était dépassée dans 86 % des cas et dans trois échantillons d’eau testés dans l’Hexagone sur quatre. Un échantillon prélevé dans l’eau du robinet qui alimente un tiers de Paris a notamment mis en évidence un taux supérieur à 2 µg/L, soit vingt fois supérieur au seuil de qualité.

    Selon nos informations, si le TFA faisait aujourd’hui l’objet d’une surveillance réglementaire, plus de la moitié des Français seraient concernés par une eau non conforme. Interrogée, la direction générale de la santé explique avoir demandé à l’Anses de mener une campagne nationale exploratoire sur les ressources utilisées pour la production d’eau potable portant sur 34 substances per- et polyfluoroalkylées (#PFAS), dont le TFA. Les résultats sont attendus en 2026.

    Selon les mesures réalisées par le réseau PAN Europe, l’eau en bouteille n’est pas épargnée. Douze des dix-neuf échantillons d’eau en bouteille (63 %) testés en Europe contiennent également des traces de TFA, à des teneurs moyennes toutefois inférieures à celle de l’eau du robinet. La plus haute concentration relevée sur une eau minérale était de 3,2 µg/L.

    Face à une situation qu’elle juge « alarmante », l’association Générations futures demande « la suspension immédiate de l’utilisation des produits à base de flufénacet sur le territoire français ». Elle en a recensé pas moins de 80. Par le biais du cabinet d’avocats TTLA, spécialisé en environnement, l’ONG a envoyé des courriers en ce sens, le 5 novembre, aux ministres de l’agriculture, de la santé, de la transition écologique et de la consommation ainsi qu’à l’Anses.

    Pas de réponse du ministère de l’#agriculture

    Contacté par Le Monde, le ministère de la transition écologique mise sur une non-réapprobation du flufénacet par l’UE en juin 2025 en raison de son caractère perturbateur endocrinien. Il assure qu’il « sera vigilant à suivre les décisions de l’Anses en la matière », tout en indiquant que « le suivi de la politique des #produits_phytosanitaires relève du ministère de l’agriculture ». Ce dernier n’a pour sa part pas répondu aux sollicitations du Monde. De son côté, l’Anses indique ne « pas avoir été saisie à ce jour d’une demande d’évaluation de “pertinence” du TFA ».

    Au niveau européen, PAN Europe a écrit, le 7 novembre, à la Commission pour lui demander d’interdire au plus vite le flufénacet. Son autorisation a expiré depuis le 31 décembre 2013 mais elle a fait l’objet de neuf procédures de prolongation – la dernière jusqu’en juin 2025 – dans l’attente que son évaluation soit finalisée.

    « Suite à l’avis de l’EFSA de septembre dernier, le processus législatif pour ne pas réapprouver le flufenacet a débuté », déclare au Monde Stefan De Keersmaecker, le porte-parole chargé des questions de santé au sein de la Commission européenne. Ce processus pourrait aboutir à une interdiction au mieux à l’été 2025.

    Concernant le TFA, « la Commission ne dispose pas d’informations officielles sur [sa] présence dans l’eau potable car les Etats membres n’incluent pas la substance dans les paramètres “pesticides” dans l’eau potable », reconnaît le porte-parole de l’exécutif européen. « Néanmoins, au vu des informations les plus récentes sur la présence de TFA dans les sources de production d’eau potable, la Commission a mandaté l’Organisation mondiale de la santé pour analyser l’impact potentiel des TFA sur la santé, et le cas échéant, de proposer des nouvelles valeurs seuils », indique-t-on de même source. Preuve que Bruxelles est bien embarrassée par cette pollution massive, la Commission a lancé, en parallèle, une étude de faisabilité sur le traitement du TFA dans l’eau potable. Les systèmes de traitement actuel des stations d’épuration sont incapables de l’éliminer.

    L’Allemagne a pris les devants. L’Office fédéral de la protection des consommateurs et de la sécurité sanitaire a écrit, le 11 octobre, à deux fabricants (Corteva et Adama) bénéficiant d’une autorisation de mise sur le marché pour des pesticides à base de flufénacet, pour les avertir de son intention de les retirer. Les autorités allemandes ont par ailleurs proposé à l’Agence européenne des produits chimiques de classer le TFA comme toxique pour la reproduction.

    Possibles répercussions sur le système immunitaire

    Aux Pays-Bas, l’Institut national de la santé publique et de l’environnement suspecte de possibles répercussions sur le système immunitaire. Relevant également des effets documentés sur le foie, il considère que le TFA est potentiellement aussi toxique que les autres PFAS. Faute d’étude épidémiologique spécifique, de nombreuses zones d’ombre demeurent sur la toxicité du TFA.

    « Nous manquons de données pour le TFA. Nous ne savons pas encore s’il a un effet toxique sur notre système immunitaire, note Jacob de Boer, toxicologue à la Vrije Universiteit (Amsterdam) et spécialiste des polluants éternels. Si ce n’est pas le cas, le problème est de moindre importance. Si c’est le cas, alors nous avons un sérieux problème. »

    Les Pays-Bas sont le seul pays à avoir fixé une valeur sanitaire indicative pour le TFA dans l’eau potable, à 2,2 µg/l. Ce seuil s’applique si et seulement si aucune autre PFAS n’est présente. D’après les analyses pratiquées sur les eaux potables en Europe par PAN Europe, cette valeur n’est dépassée que dans 3 % des cas. « Ceci nous pousse à dire qu’il est encore temps d’agir et d’éviter que le TFA, par son extrême persistance dans l’environnement, n’atteigne dans le futur des concentrations dans l’eau potable pouvant générer un risque pour la santé », commente Pauline Cervan, toxicologue à Générations futures.

    Pour les défenseurs de l’environnement comme pour les scientifiques, le flufénacet n’est que le sommet émergé de l’iceberg. D’autres pesticides tout aussi problématiques, comme le fluopyram, produisent également du TFA en se dégradant dans les sols.

    Aussi, ils demandent l’interdiction de tous les pesticides à base de PFAS (environ 12 % des substances actives des pesticides autorisées dans l’UE) susceptibles de se dégrader en TFA, mais également de limiter les autres sources d’émissions comme les gaz fluorés ou les rejets industriels des usines productrices de PFAS dans l’attente d’une restriction plus large de l’ensemble de la famille des polluants éternels, en discussion au niveau européen mais qui devrait prendre encore plusieurs années.

    https://www.lemonde.fr/planete/article/2024/11/12/l-eau-potable-des-francais-menacee-de-non-conformite-par-un-polluant-eternel

    #pollution #France #industrie_agro-alimentaire #santé

    déjà signalé ici (@colporteur) :
    https://seenthis.net/messages/1081789

  • Comment les politiques migratoires s’obstinent à penser à la mauvaise échelle

    Entre l’image médiatique et politique de l’État-nation comme une forteresse assiégée que les politiques migratoires viseraient à protéger, et une vieille tradition de « nationalisme méthodologique » chez les géographes, les projets migratoires ont tardé à être pensés depuis le sens qu’ils ont.

    Ce que l’on s’imagine

    Les politiques migratoires, telles qu’elles sont débattues au Parlement, à la faveur de nouvelles lois, ont un effet sur les dynamiques migratoires. Et aussi que la France sera davantage une destination privilégiée par les migrants si elle ne s’équipe pas de dispositifs plus répressifs.

    Toutefois, les spécialistes des migrations montrent au contraire que c’est une fausse évidence de croire qu’un gouvernement aurait la main pour freiner, voire endiguer, les flux migratoires. Ou encore que des politiques de frontières plus strictes, et des conditions d’accueil plus dures, ne font pas plus reculer les dynamiques migratoires qu’elles ne les dévient. Trente ans d’études migratoires, en géographie notamment, dévoilent plutôt qu’il n’y a pas d’incidence des lois et des démonstrations de force politiques, sur le projet des gens qui partent de chez eux. Ce n’est pas en réprimant davantage qu’on fera reculer les flux migratoires, et la géographie montre même que figer les migrants dans un accueil plus répressif, et un statut clandestin, a même plutôt tendance à les figer sur place, alors que dans la vraie vie, les dynamiques migratoires sont loin de s’en tenir à un pays, un objectif. Pour la géographe Camille Schmoll, si huit millions de femmes ukrainiennes ont rallié l’Europe de l’Ouest depuis le début de la guerre en Russie, ce n’est pas parce que la France leur offrirait de meilleures conditions de séjour, ou un idéal.

    Les études académiques sur les phénomènes migratoires identifient divers leviers derrière le projet migratoire. Ces leviers sont variés, de la nécessité économique, aux discriminations, en passant par des guerres ou des motifs religieux. En géographie, on appelle cela les « facteurs push ». Avec un point commun : aucun de ces « facteurs push » n’a trait à ce que proposerait un État-nation qui dès lors a tort de penser le phénomène depuis sa propre échelle, et ses manières de légiférer.

    Longtemps, les géographes aussi ont fait preuve de « nationalisme méthodologique », c’est-à-dire cette tendance à penser le phénomène à l’échelle nationale. Depuis que le tournant qui s’est opéré à mesure que les politiques des frontières se durcissaient, on prend plutôt en charge dans le champ scientifique l’échelle transnationale. C’est dans ce cadre-là qu’ont émergé les trajectoires individuelles comme une grille de lecture du phénomène. Mais aujourd’hui, pour la géographe Camille Schmoll, notamment en charge d’un cours sur la méthodologie des migrations, à l’EHESS, à Paris, il faut aller plus loin et mieux penser le sens que les uns et les autres donnent à leur projet migratoire dans un cadre relationnel et collectif. La chercheuse parle d’une « autonomie en tension » dans la mesure où il ne s’agit pas seulement d’une puissance d’agir qui s’affirmerait dans le fait de quitter son pays, mais plutôt d’une dynamique qu’elle décrit comme profondément relationnelle, qui fait la part belle à divers collectifs auxquels migrants et migrantes appartiennent selon d’où ils viennent, la route qu’ils auront empruntée, les hébergements et les stratégies qu’ils auront trouvés en chemin, et les communautés dont ils sont issus. C’est par exemple cet effet de la diaspora qu’il faut absolument avoir en tête pour penser plus justement ce qui peut pousser quelqu’un à risquer sa vie en traversant la Manche alors même qu’il est déjà arrivé en France.

    https://www.radiofrance.fr/franceculture/podcasts/va-savoir/comment-les-politiques-migratoires-s-obstinent-a-penser-a-la-mauvaise-ec
    #fausse_évidence #frontières #fermeture_des_frontières #répression #flux_migratoire #durcissement_des_politiques_migratoire #politiques_migratoires #dynamiques_migratoires #accueil #conditions_d'accueil #facteurs-push #échelle #méthodologie #nationalisme_méthodologique #nationalisme #idées_reçues #stéréotypes #Camille_Schmoll #autonomie_en_tension #diaspora

    via @karine4

  • Paris et Rabat planchent sur une « #feuille_de_route » pour accélérer les #expulsions de Marocains hors de France

    En visite d’État au Maroc, le président français et son ministre de l’Intérieur Bruno Retailleau ont évoqué le sujet sensible de l’immigration irrégulière et des rapatriements forcés des Marocains vers leur pays d’origine. Les deux pays, qui affichent leur amitié retrouvée, travaillent actuellement à une feuille de route pour fluidifier les procédures et accélérer les expulsions.

    C’est un sujet de tension récurrent entre Paris et Rabat : les expulsions des étrangers marocains en situation irrégulière. Depuis des années, la France regrette que le Maroc ne reprenne qu’au compte-goutte ses ressortissants sans autorisation de séjour en France.

    En déplacement dans le royaume chérifien cette semaine, Emmanuel Macron avait proposé à son ministre de l’Intérieur, Bruno Retailleau, de l’accompagner. Tout un symbole. Partisan d’une ligne dure sur l’immigration, Bruno Retailleau était attendu sur cet épineux sujet des expulsions vers le Maroc - notamment depuis le meurtre de Philippine, une étudiante française assassinée par un Marocain sans-papiers en septembre dernier.

    Le président français et son ministre souhaitent concrètement que davantage de laissez-passer consulaires soient délivrés, un document incontournable (en l’absence de passeport) qui permet à la France d’expulser les migrants entrés illégalement sur son sol vers leur pays d’origine. Bruno Retailleau s’est entretenu à ce sujet avec son homologue, Abdelouafi Laftit, mardi 29 octobre. Selon le locataire de la place Beauvau, une feuille de route est à l’étude. « Nous avons eu avec mon homologue et ami désormais, des échanges très denses », a-t-il encore déclaré sans trop de précisions.

    Mais derrière le discours policé, aucun chiffre n’a été annoncé sur le quota de délivrance de laissez-passer consulaires. Au terme de cette visite, Paris et Rabat ont préféré afficher leur amitié retrouvée, parlant d’une « coopération naturelle et fluide » entre les deux pays. Le sujet de l’immigration illégale a été évoqué avec des termes encore flous : Paris et Rabat ont déclaré vouloir « améliorer » le « cadre » et les « procédures » de rapatriement forcé des ressortissants marocains afin de « raccourcir les délais » et de « mieux faire en termes de nombre de personnes réadmises », a résumé le ministre de l’Intérieur français en conférence de presse. Tout faire pour augmenter les expulsions, en somme.

    Pour suivre ce dossier, il y aura « des points d’étapes réguliers », a encore assuré Bruno Retailleau en évoquant aussi la question de la surveillance des frontières terrestres et maritimes entre le Maroc et l’Union européenne pour lutter contre les traversées clandestines. « Je pourrai venir au Maroc autant de fois que nécessaires », a-t-il assuré à son homologue marocain.
    La crise des visas entre le Maroc et la France

    « Le Maroc est prêt à rapatrier tout migrant irrégulier dont il est attesté qu’il est Marocain et est parti du territoire marocain », avait déclaré le ministre marocain Nasser Bourita au début du mois d’octobre.

    Avant sa visite, Bruno Retailleau avait estimé que le Maroc était un « pays sûr », c’est-à-dire un pays où les Marocains de retour chez eux ne risqueraient rien, ni violence ni sévices de la part des autorités.

    Ces dernières années, la France avait montré son exaspération face au Maroc - et à l’ensemble des pays du Maghreb - concernant leur politique migratoire. Pour forcer les trois États à reprendre leurs ressortissants, Paris avait donc décidé en 2021 de baisser de 50% le nombre de visas délivrés aux Marocains et aux Algériens, et de 33% aux Tunisiens. Une politique autrement appelée : #chantage_aux_visas. Cette décision avait provoqué de vives tensions entre le Paris et Rabat.

    « C’est une décision drastique, c’est une décision inédite, mais c’est une décision rendue nécessaire par le fait que ces pays n’acceptent pas de reprendre des ressortissants que nous ne souhaitons pas et ne pouvons pas garder en France », avait à l’époque affirmé Gabriel Attal, porte-parole du gouvernement.

    Un peu plus d’an plus tard, en novembre 2023, l’ambassadeur de France au Maroc, Christophe Lecourtier, avait annoncé la levée de ces restrictions par Paris, un geste qui avait mis fin à la « #crise_des_visas ».

    https://www.infomigrants.net/fr/post/60875/paris-et-rabat-planchent-sur-une-feuille-de-route-pour-accelerer-les-e
    #Maroc #France #externalisation #migrations #réfugiés #expulsions #renvois #accord #extradition #identification #rapatriements_forcés #migrants_marocains #accélération #fluidification #Bruno_Retailleau #quota #réadmission #visas #pays_sûr

    ping @karine4

  • Olivier Hamant, chercheur en #biologie et #biophysique :

    « Dans la question socio-écologique ce qui domine c’est le climat. On a réduit la #complexité_écologique à une molécule, le #CO2, c’est une aberration.

    Du coup les solutions qu’on apporte c’est pour réduire la quantité de CO2 dans l’atmosphère. Cet été en Islande on a construit la première grande usine de capture CO2.

    Un enfant de 5 ans comprendrait que ça n’a aucun sens, c’est bcp d’énergie et de métaux et c’est une opération financière. On a privatisé le CO2.

    Le #climat c’est le pire levier, il faut commencer par la #biodiversité. Notre #performance est une #guerre_à_la_vie.

    La #biodiversité ça coute rien, on peut le faire à toutes les échelles et c’est positif pour le #climat et les #pénuries »

    Eloquente prise de parole d’Olivier Hamant qui rappelle que la révolution à accomplir est avant tout culturelle et non une question d’#innovation technologique.

    Pour faire de la robustesse, il nous faut aller contre la performance et sortir du #capitalisme en s’inspirant des pratiques naissantes à la marge telles les #coopératives et l’#économie_de_la_fonctionnalité & de l’usage."

    https://x.com/GabrielMalek9/status/1847973387106152647

    Survie dans le Chaos : La #robustesse à l’épreuve ? #Olivier_Hamant
    https://www.youtube.com/watch?v=JPW_m8JBl2Q

    #CO2 #économie_de_l'usage #imprévisibilité #fluctuation #compétition #colonisation #mécanisation #grande_accélération #culte_de_la_performance #délire_de_la_performance #agriculture_circulaire #basculement #interactions #crises

  • Tunisie : Kaïs Saïed, l’allié embarrassant de la politique migratoire européenne, prêt à sa réélection
    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2024/10/01/tunisie-kais-saied-l-allie-embarrassant-de-la-politique-migratoire-europeenn

    Tunisie : Kaïs Saïed, l’allié embarrassant de la politique migratoire européenne, prêt à sa réélection
    Par Nissim Gasteli (Tunis, correspondance)
    Quelques planches de bois éparpillées sur le sol et des bâches déchirées : il ne reste plus grand-chose de la cabane qui servait d’abri de fortune à Ibrahim (un prénom d’emprunt) et ses proches. Le camp de migrants, comme il en existe de nombreux dans les environs de la bourgade d’El-Amra sur le littoral de l’est de la Tunisie, où ce Sierra-Léonais de 29 ans s’est installé depuis environ dix mois, a été balayé au cours du mois de septembre par de fortes pluies.Les quelques centaines d’hommes, de femmes et d’enfants originaires de plusieurs pays d’Afrique anglophone, qui vivaient déjà dans des conditions d’insalubrité, sans eau courante, sans électricité et sans sanitaires, ont presque tout perdu. Ils n’ont même plus de quoi manger. « Quelques Tunisiens ont de l’empathie et nous donnent un peu de nourriture, mais c’est très rare, déplore Ibrahim. Notre vie est misérable ici. »
    La terre est encore humide en ce jour de la mi-septembre. Il n’y a, à l’horizon, que des oliviers. A l’est, une vaste plage s’ouvre sur la mer et l’espoir qu’elle représente. « Nous voulons juste partir ! Nous ne sommes pas venus pour nous installer ici mais pour rejoindre l’Italie », soutient Ibrahim. Mais la forte présence policière, sur terre comme en mer, complique cette échappée vers l’Europe.Les corridors migratoires, qui sillonnent le continent africain et convergent vers l’île italienne de Lampedusa, située à seulement une centaine de kilomètres, butent désormais sur le dispositif sécuritaire mis en place grâce à un accord signé le 16 juillet 2023 entre le président Kaïs Saïed et ses partenaires européens. Depuis début 2024, les arrivées en Italie en provenance de la Tunisie ont chuté de 82 % selon le Haut-Commissariat des Nations unies pour les réfugiés.
    Alors que M. Saïed apparaît comme le grand favori du scrutin présidentiel prévu le 6 octobre, au cours duquel seuls deux candidats – dont l’un est emprisonné – lui seront opposés, l’Union européenne (UE) peine à adopter une position claire face au glissement autoritaire du chef de l’Etat tunisien.
    Dans une note diffusée le 7 juillet aux vingt-sept ministres des affaires étrangères, que Le Monde s’est procurée, le service diplomatique européen s’inquiète, entre autres, d’une « nette détérioration du climat politique et un espace civique qui se rétrécit » avec près de « trente politiciens, activistes, journalistes, avocats et hommes d’affaires arrêtés », d’un « régime unipersonnel avec un système politique présidentiel hautement centralisé » et du « traitement des migrants, des demandeurs d’asile et des réfugiés [qui] suscite une préoccupation croissante ».
    Depuis que M. Saïed s’est approprié l’ensemble des pouvoirs le 25 juillet 2021, en démantelant les institutions démocratiques et en réprimant sévèrement ses opposants, ses partenaires européens montrent de l’embarras. Mais leur préoccupation a rapidement été dépassée par une autre urgence lorsque, début 2023, la Tunisie est devenue le premier point de départ de migrants irréguliers à destination de l’Europe.
    Pour juguler les arrivées sur son territoire, la présidente du Conseil italien, Giorgia Meloni, a noué une relation privilégiée avec M. Saïed, ponctuée de quatre visites en Tunisie, où elle a soigneusement évité d’aborder la question des droits humains et des libertés individuelles. Ce sont ces voyages qui ont débouché sur la signature en juillet 2023 du mémorandum d’entente entre l’UE et la Tunisie. Etaient alors aussi présents la présidente de la Commission européenne, Ursula von der Leyen, et le premier ministre néerlandais, Mark Rutte.
    L’accord, assorti d’environ 260 millions d’euros d’aides, qui scelle un partenariat politique et économique sonstruit autour de cinq axes dont la migration, a-t-il convaincu la Tunisie de reprendre en main le contrôle, presque inexistant jusque-là, de sa frontière maritime ? Bien qu’il ait maintes fois affirmé que la Tunisie ne sera pas le « garde-frontière » de l’Europe et qu’elle ne sera ni « une terre de transit ni une terre d’accueil pour les migrants », M. Saïed a tenu les objectifs du mémorandum.« Kaïs Saïed a un langage électoraliste et populiste, destiné à ses partisans, à travers lequel il affirme sa souveraineté vis-à-vis des Européens. Mais, derrière, il signe avec eux », analyse Ghazi Ben Ahmed, président du groupe de réflexion Mediterranean Development Initiative (MDI) et auteur de Echos de Tunisie : populisme, transition et espoirs de démocratie (éd. L’Harmattan, 2024).
    « Avec la migration, son objectif est simple : réduire la pression de ses partenaires européens et, de fait, c’est ce qui se passe aujourd’hui car il ne reçoit que très peu de critiques publiques », observe pour sa part l’analyste politique Hatem Nafti, auteur de Notre ami Kaïs Saïed, essai sur la démocrature en Tunisie (éd. Riveneuve, 2024).
    La réduction des flux migratoires s’est faite pourtant au prix d’un coût humain très élevé. Des milliers de personnes ont été abandonnées dans le désert au cours de vastes campagnes d’expulsions et au moins vingt-neuf personnes en sont mortes, selon une enquête du Monde et de ses partenaires de Lighthouse Reports, publiée en mai 2024. Ces pratiques valent aujourd’hui à Tunis une demande d’enquête pour de « potentiels crimes contre l’humanité », déposée mardi 24 septembre devant la Cour pénale internationale (CPI) par un collectif lié à l’opposition tunisienne.
    Par ailleurs, la ville portuaire de Sfax, dans le centre-est du pays, a été vidée de la majorité de ses migrants subsahariens par les forces de l’ordre tunisiennes qui ont procédé à de nombreux refoulements vers la région d’El-Amra, abandonnant des centaines de personnes comme Ibrahim dans une plus grande précarité, tout en empêchant l’aide d’associations et d’activistes locaux. Ces derniers sont « constamment surveillés », dénonce un membre de la société civile sfaxienne qui préfère conserver l’anonymat par peur des autorités.
    Des dirigeants d’organisations non gouvernementales (ONG) ont été arrêtés en mai alors que certaines de leurs structures recevaient des financements de l’UE. Le mémorandum d’entente « n’implique pas la société civile tunisienne, regrette la source précédemment citée. Nos partenaires européens ont opté pour un accord qui vient ériger Kaïs Saïed en joueur incontournable pour fermer les frontières européennes et renforcer son appareil sécuritaire, celui-là même qui réprime la population locale ». L’Union européenne est bien consciente de la dérive autoritaire du chef de l’Etat tunisien mais craint plus encore une rupture qui pourrait l’amener à privilégier d’autres alliés, comme la Russie, la Chine et l’Iran, avec lesquels il a déjà multiplié les contacts au cours de son premier mandat. Dès lors, préserver le partenariat euro-tunisien, estime le service diplomatique européen dans sa note interne, « impliquera de trouver un équilibre de plus en plus difficile entre la crédibilité de l’UE en termes de valeurs et son intérêt à rester engagé de manière constructive avec les autorités tunisiennes ».

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