• Brand bei der Wilden Renate in Friedrichshain: Feuerwehr rettet Techno-Club
    https://www.berliner-zeitung.de/news/feuer-bei-club-wilde-renate-in-friedrichshain-garten-steht-in-flamm

    Ob da ein gewisser G. seine Finge im Spiel hatte ... ?

    19.6.2025 von Eva Maria Braungart. Morris Pudwell - In dem Friedrichshainer Club bricht in der Nacht ein Feuer aus, der Renate-Garten brennt vollständig aus. Die Feuerwehr ist stundenlang im Einsatz.

    Beim Club Zur wilden Renate in Friedrichshain ist in der Nacht zu Donnerstag ein Feuer ausgebrochen. Ersten Informationen vor Ort zufolge wurde die Berliner Feuerwehr gegen 2.10 Uhr in die Straße Alt-Stralau 70 alarmiert.

    Dort stand beim Eintreffen der Polizei und Feuerwehr bereits der gesamte Außenbereich des Renate-Garten in Flammen, darunter auch meterhohe Bäume. Die Feuerwehr konnte einen Übergriff der Flammen auf das Gebäude größtenteils verhindern, trotzdem entstanden Schäden an der Fassade des Clubs.

    Das eigentliche Gebäude des Clubs, ein altes mehrstöckiges Wohnhaus, war von dem Feuer nicht betroffen. Die Feuerwehr löschte den Brand, wie ein Sprecher sagte, 37 Feuerwehrleute waren dabei bis 8.30 Uhr im Einsatz. Menschen wurden nicht verletzt. Unklar war zunächst, ob das Feuer durch einen technischen Defekt, Fahrlässigkeit oder Brandstiftung ausgebrochen war. Nach bisherigen Erkenntnissen könne eine Vorsatztat nicht ausgeschlossen werden.

    Trümmer liegen auf Gelände der Renate

    Am Morgen waren die Reste des abgebrannten Zauns und des Biergartens Renate-Garten vor dem großen Altbau zu sehen. Eine Ampel auf der Kreuzung war durch die Hitze beschädigt worden. Auf dem Gelände des Clubs lagen verkohlte Trümmer. Eine Holzhütte war ebenso abgebrannt wie ein Fotoautomat.

    Anwohner hörten offenbar erst Explosionen und sahen dann den Brand. Die Feuerwehr sicherte mehrere Gasbehälter und löschte diese ab. Die Feuerwehr hatte offenbar zunächst Probleme, auf das Gelände zu gelangen. Teile der Holzkonstruktion mussten mit Kettensägen geöffnet werden. Auf dem Gelände konnte erst nicht gelöscht werden, da Äste von Bäumen auf die Feuerwehrleute zu stürzen drohten.

    Die Wilde Renate gilt seit vielen Jahren als einer der beliebtesten Clubs im Berliner Nachtleben. Gefeiert wird vor allem an den Wochenenden in mehreren Etagen und vielen Zimmern des unsanierten Altbaus, der einmal ein Wohnhaus war. Der Club hatte angekündigt, Ende des Jahres schließen zu wollen. Für Anfang Juli wurde ein großer Ausverkauf von Einrichtungsgegenständen wie Möbeln, Dekoration und Kostümen im Internet angekündigt: „Bevor die Zeit für Veränderungen kommt, möchten wir die Liebe zu unserem Club teilen; einem Ort voller Geschichten, wilder Partys und unvergesslicher Momente. Lasst uns gemeinsam den Club leeren und alles feiern, was wir in diesem Raum geteilt haben.“

    #Berlin #Friedrichshain #Stralauer_Straße #Markgrafendamm #Nachtleben #Gastronomie #Spekulation #Immobilien

  • Tolle Küche, faire Preise: Die neuen Bib-Gourmand-Restaurants in Berlin und im Osten
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/tolle-kueche-faire-preise-die-neuen-bib-gourmand-restaurants-in-ber

    17.6.2025 von Anne Vorbringer - Neben den Michelin-Sternen vergeben die Inspektoren noch eine gleichermaßen begehrte Auszeichnung – das sind die neuen Bib-Gourmand-Adressen in unserer Region.

    Am heutigen Dienstag schlagen die Herzen einiger Köche und auch die vieler Gourmets höher: Der Guide Michelin vergibt am Abend seine Sterne 2025 an die besten Restaurants Deutschlands. Welche Häuser sich mit der Auszeichnung schmücken dürfen, zeigt sich bei der Verleihung in Frankfurt am Main.

    Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 340 Restaurants mit Michelin-Sternen. Zehn Lokale wurden mit der höchsten Auszeichnung dekoriert und dürfen sich mit drei Sternen schmücken. In Berlin hat diese höchsten Weihen nur eine Adresse geschafft: Marco Müllers Kochkunst im Rutz in der Chausseestraße überzeugte die Inspektorinnen und Inspektoren des neben dem Gault & Millau wichtigsten Gourmetführers vollends.

    Zur Begründung heißt es, Müllers Menü baue gekonnt einen Spannungsbogen auf, auf der Karte fänden sich tolle Produkte wie Wagyu-Rind aus Deutschland – „alles wirkt so mühelos und steckt dennoch voller Komplexität“. Eine Qualität, die ihren Preis hat. Das Inspirationsmenü kostet im Rutz 350 Euro, das etwas günstigere Berlin Size Menü liegt bei 240 Euro.

    Es gibt aber neben den Sternen und der Crème de la Crème der Kochkunst noch eine weitere Kategorie im Gourmetführer, die bei Foodies ebenfalls sehr beliebt ist. Der 1997 erstmals vergebene Bib Gourmand steht für das „beste Preis-Leistungs-Verhältnis“, kuratiert ebenfalls von den durchs Land tingelnden Testern.

    In diesem Jahr dürfen sich 15 neue Adressen über die Auszeichnung freuen, die mit einem hochwertigen und zugleich fair kalkulierten Angebot überzeugen konnten. Viele davon liegen erwartungsgemäß im Süden Deutschlands, in Bayern und Baden-Württemberg. Aber eben auch nicht alle! Welche Adressen in Berlin und im Osten Deutschlands dabei sind, zeigen wir Ihnen hier.

    1. Mastan, Gneisenaustraße 67, Berlin-Kreuzberg

    „Was für eine charmante Adresse“, finden die Tester des Guide. Einladend sei schon das klassische Bistro-Flair im Mastan. In dem kleinen Restaurant in Kreuzberg werde eine „ganz klassische französische Bistro-Küche geboten – da spiegeln sich die Wurzeln des Patrons wider. Sehr angenehm die recht puristische und unkomplizierte Zubereitung“.

    Besonders geschmeckt haben den Inspektoren die Kalbszunge Sauce Charcutière und die Grenaille-Kartoffeln in Butter. Der herzliche, aufmerksame und geschulte Service trage zur angenehm lockeren und zugleich niveauvollen Atmosphäre bei. „Am Herd setzt der aus Südfrankreich stammende Yann Mastantuono seine Leidenschaft für französische Bistro-Küche um. Probieren sollten Sie unbedingt Kleinigkeiten aus der Charcuterie wie die Bauernterrine. Unkompliziert und gleichermaßen geschmackvoll sind aber auch Gambas-Tatar, Zitrusfrüchte und Bottarga.“ Weiterer Pluspunkt: die lauschige Terrasse.

    Unsere Gastrokritikerin Tina Hüttl hat der Besuch im Restaurant Mastan schon vor zwei Jahren überzeugt. Ein bisschen Montmartre-Feeling an der Gneisenaustraße: „Ich freue mich, dass das Mastan nicht wie anfangs vermutet nach einem Stern strebt. Im Gegenteil: Statt Fine Dining bekam ich die volle Wucht der südfranzösischen Landhausküche zu schmecken.“ Meisterschaft zeige sich heutzutage am besten an den einfachen Gerichten, so Hüttl. Preislich liegen die Hauptgerichte im Mastan zwischen 22 und 32 Euro, Vorspeisen beginnen bei zehn Euro.

    2. Remi, Torstraße 48, Berlin-Mitte

    „Hier kommt auf den Teller, was die Karte verspricht: eine ehrliche saisonale Küche. Man kann auch richtig gut und preisgünstig zu Mittag essen – da verwundern die vielen Gäste nicht“, schreiben die Michelin-Tester zum Restaurant Remi in der Torstraße.

    Das trendig-urbane Restaurant im Suhrkamp-Verlagshaus sei puristisch designt, die bodentiefen Fensterflächen sowie die offene mittige Küche das Herzstück. „Hier entstehen saisonale Gerichte, die angenehm klar und ohne unnötige Spielerei zubereitet sind. Wahre Wohlfühlgerichte sind die erdige Rote Bete mit geräucherter heimischer Forelle oder das geschmorte Wildschwein, nicht zu vergessen die hausgemachten Desserts. Im Sommer lockt die schöne Terrasse.“

    Das Zwei-Gänge-Lunch-Menü kostet im Remi 28 Euro, abends gibt es Hauptgänge zwischen 26 und 38 Euro. Das Chef’s Choice Menü zum Teilen kostet 65 Euro. Auch auf Plattformen wie Google oder OpenTable kommt das Restaurant sehr gut an. Rezensenten schwärmen von „grandiosen Speisen“ und schreiben: „Alles stimmt und ist perfekt aufeinander abgestimmt. Leider hat jeder Gang so dermaßen gut geschmeckt, dass wir diese kunstvollen Meisterwerke zerstören und bis auf den letzten Krümel verspeisen mussten. Die Köchinnen und Köche hier sind Meister ihres Fachs, denen man auch noch beim Zaubern zuschauen kann.“

    3. Wilde Klosterküche, Neuzelle, Landkreis Oder-Spree, Brandenburg

    Die brandenburgische Gemeinde Neuzelle kennen auch viele Hauptstädter als lohnendes Ausflugsziel. Das dortige Zisterzienserkloster aus dem 13. Jahrhundert lockt viele Besucher an, die historischen Stiftsgebäude mit barocken Fresken und wertvollen Stuckarbeiten sind immer eine Reise wert.

    In der Nähe des Klosters befindet sich das Restaurant Wilde Klosterküche, das bei Google auf sehr gute 4,7 Sterne kommt. Von einem Kleinod in Brandenburgs Süden spricht Besucherin Grit und schwärmt: „Als wir das erste Mal hier waren, konnten wir es kaum glauben, dass es so versteckt ein Restaurant auf Sterneniveau gibt.“

    Nun gab’s aber erst mal den Bib Gourmand für ein schickes, modern-legeres Ambiente mit einsehbarer Küche. „Hier wird angenehm unkompliziert und richtig geschmackvoll gekocht, dabei ist man sehr nachhaltig ausgerichtet. Bei der Wahl der Zutaten orientiert man sich an der Saison und bezieht die Produkte überwiegend aus einem 50-Kilometer-Radius“, so die Tester, denen die Rote Bete in verschiedenen Texturen, serviert mit Flocken von aromatischem Ziegenfrischkäse besonders gut geschmeckt hat.

    Es gibt ein Sechs-Gänge-Menü, mit Fleisch (79) oder vegetarisch (69 Euro), sowie Gerichte à la carte. Interessant: der Gin aus eigener Herstellung. Wer es danach nicht mehr nach Hause schaffen sollte, kann gleich im kleinen Klosterhotel übernachten. Praktisch!

    4. Weberstube, Schirgiswalde-Kirschau, Landkreis Bautzen, Sachsen

    Wie schön, dass es auch eine Adresse aus Sachsen in die Liste der neuen „Bibs“ geschafft hat. Und zwar die Weberstube in Schirgiswalde-Kirschau, eine Kleinstadt im Zentrum des Oberlausitzer Berglandes, die zum Landkreis Bautzen gehört. „Hier werden sehr gute, frische Produkte mit großer Sorgfalt und der richtigen Portion Feinheit zubereitet“, urteilen die Michelin-Tester, denen besonders das Schweinefilet im Speckmantel mit gebratenen Kräuterseitlingen, Bärlauch-Kartoffelpüree und Wildkräutern gefallen hat.

    Holztäfelung, Kachelofen, hübsche Deko, hier sitzen die Restaurantgäste in einer gemütlich-rustikalen Stube, die die Geschichte der Region spiegelt. Die Gegend um Kirschau war früher geprägt vom Handwerk der Leinenweber. Den Bezug zur Region merkt man auch bei der Wahl der Produkte, die man für die saisonal ausgerichtete Küche verwendet. Auf der Karte machen Spicy Beef Consommé, Gebratener Skrei mit Spargelragout oder Sächsische Eierplinsen mit Apfelmus Appetit. Oder lieber die Spezialität „Schuhmanns Currywurst“ in unterschiedlichen Schärfegraden?

    #Berlin #Gastronomie #Restaurant

  • We spent 24 hours in a Berlin Kneipe - The Berliner
    https://www.the-berliner.com/berlin/we-spent-24-hours-in-a-berlin-kneipe

    Rekordverdächtig. Wie schön, wenn man da immer nur für 20 Sekunden rein muss, um seinen Patienten zu checken.

    Was heute fehlt sind Orte wie Aschinger und Cafe Größenwahn vor hundert Jahren oder das noble Café Einstein in der Kurfürstenstraße (die Freßkneipe Ambrosius nebenan gibt es immer noch) und im Tero Mondo wird auch nicht mehr der Umsturz des Regimes in Athen vorbereitet. Ali Baba in der Bleibtreu ist auch weg, aber wer macht heute schon Mitternachtspause beim Italiener.

    26.5.2025 by The Berliner, Sophie Field, Ruth Weissmann, Lily Johnston, Ivona Alavanja, Jose Luis Amsler - As Berlin’s beloved Kneipen die out, we spent a full day at Bierbaum 2 to see exactly what happens when there’s no last call.

    The classic Berliner Kneipe is an endangered species these days. A year ago, German newspapers reported on the closure of one of Berlin’s longest-running cult Kneipen: Prenzlauer Berg’s Höher’s Eck, which had been around for 120 years, shuttered after the investment company who owned the property declined to renew their lease.

    In 2023, the owner of Neukölln’s beloved Kindl-Klause was forced by court order to hand over the keys to his century-old Kneipe – where “the walls [were] wood-paneled, and the oldest photo dates back to 1930” – after a long bureaucratic fight. Later that year, Mommsen-Eck in Charlottenburg, which had been serving beer since 1905, turned off its taps forever and became a coffee shop.

    There were once as many as 20,000 neighbourhood pubs in Berlin, but that number had dwindled to around just 500 by 2024, with even fewer of the round-the-clock bars still hanging on, according to a report from the Berlin Hotel and Restaurant Association (DEHOGA). In 1905, there was one Kneipe for every 157 Berliners; today, that’s fallen to one for every 4,000, and shrinking.

    So, in the spirit of documenting a beloved but dwindling culture, The Berliner spent a full 24 hours in one of Neukölln’s most notorious never-closed bars.

    10:00 am
    – 12 people in tBerliner
    – Now playing on the jukebox: Bier by Kiz X Drunken Masters

    “Kann ich noch ein Bier haben?” It’s Friday morning, the sun is out, and the bartender on duty, Nicki, is teaching a customer with rudimentary German how to get another round. Outside, Sonnenallee is bustling with people on their way to work and running errands. Not us: we’re bellying up to the bar at Bierbaum 2, where it could really be any hour of the day. The smokey 24-hour establishment doesn’t subscribe to arcane concepts like time.

    The group of English speakers just got here, Nicki says. Everyone else in the Kneipe has been here overnight; the tables are cluttered with beer-logged coasters and cigarette butts. To the right of the bar, an older German man wearing a bright orange windbreaker appears to be asleep at one of the slot machines. Nobody is using the pool table, or the electronic dart board. A sign above the bar lets customers know that, for just €1, someone will charge your phone for 30 minutes.

    “Life is suffering,” he says. “Cheers!”

    In the moments where nobody needs anything, Nicki stands at the counter, eating a breakfast of Graubrot with cream cheese and smoking a cigarette, chatting to two of the bar’s regulars – who have both been here all night, and who, we’ll later discover, will be here most of the day. There’s “Dr” Rolf, a slim 79-year-old German with a white-haired ponytail, a scruffy beard and a worn navy blue coat that he says was once issued by the German navy.

    Next to him is a man who introduces himself as Abdul Aziz. He’s a Sudanese father of six with a beaded wooden necklace on. He calls Dr Rolf “Papa”, and Nicki behind the bar “Mama”. Together the men drink their beer, communicating through garbled language and drunken expressions, grasping one another’s hands for emphasis. For long-haul Stammgäste, they’re surprisingly alert.

    In 2020, a reporter for the Wedding Weiser – a local outlet dedicated to all things Wedding – spent 11 hours at a Kneipe underneath the Ringbahn at Nettelbeckplatz called Zum Magendoktor (which Google clunkily translates to ‘The Gastroenterologist’, though it’s more likely a cheeky play on the literal translation, “stomach doctor”). The publication wrote that the Kneipe was “like a snow globe of society. It seems as if people from all walks of life have been randomly picked up, placed there, and shaken.”

    It’s by a similar principle that Dr Rolf and Abdul Aziz have come to share their bar with the pair of British-born Berliners that have just arrived. Eric is dressed head to toe in black denim; his girlfriend Sarah is also in the Berlin uniform, a long black coat and sunglasses. They’re with a German-Italian man who proclaims the couple some of his closest friends, even though they met just hours earlier. Technically, Eric’s at work right now – he shows us his active Slack status to prove it. His job is at a tech startup (for now, at least; he’s being let go at the end of the month). He and Sarah both seem hammered; they inquire about cocaine.

    Eric insists that being in Bierbaum before lunch isn’t grim, or even “that deep”. “I mean, we’re not fucking alcoholics. We just went out for a beer, and then another. We all have jobs. We’re not trash like maybe some other people here.” He gestures broadly toward Dr Rolf and Abdul Aziz. “Sometimes you’re just looking for that certain vibe of a place like Bierbaum, if you know what I mean.” Meanwhile, Dr Rolf and Abdul Aziz are trying to get Bierbaum’s jukebox to work. “Macht du Take Five, bitte? T-A-K-E und dann five,” says Dr Rolf, attempting to queue up some jazz.

    At 11 am, Eric and Sarah try to order another round. “Three beers? Absolutely not,” Nicki tells them, pointing to Srah. “That lady is wasted. I mean, look at her. She can’t even stand up straight.” Eric tries again. “Alright, but the lady only gets Coca-Cola!” A few minutes later, Nicki spots Sarah taking a sip of Eric’s beer, and the pair knows they’re busted; they leave. They’ve misunderstood the world of the Kneipe, if you ask Christoph Wulf, an anthropologist at Freie Universität. “It’s not about drunkenness, but rather the state of mild intoxication,” he once told Deutsche Welle.

    For Berlin’s 24-hour Kneipen – and for party-loving Berliners writ large – the big question is always: When does night become day? How long can you go before you have to acknowledge that it’s tomorrow? Around noon, two delivery men drop off a massive fresh supply of booze – crate upon crate of Heineken, soda, and 50-litre kegs of Schultheiss. They grab two Red Bulls on their way out. A handful of older German men arrive to start drinking. It seems tomorrow, in the world of the Kneipe, has officially begun.

    For Dr Rolf, the Thursday-to-Friday shift is his weekly ritual. He lives in the neighbourhood, in the same apartment he’s been in for the last 50 years (90 square metres, €350, the dream). On Thursday nights, he starts at another Kneipe in the area, then moves to Bierbaum around 1 or 2 am. Over time, he’s developed a trick: he wears a long red scarf around his neck, which works as a conversation starter. “I have made an interesting empirical observation,” he tells us. “Whenever I wear this scarf, people seem very interested in me, like I have a captivating aura. They just come up and talk to me. If I didn’t wear it, maybe nobody would.”

    Dr Rolf was born in the aftermath of World War II, and in his telling, it was a rough childhood. He began studying to be a doctor at 29, eventually working as a neuroscientist between Berlin and Lüneburg. He was supposed to go to Harvard, he claims, but instead adopted two children from Cameroon, when he was 48. Even though both still live in the area, he rarely sees them anymore. “They never make time for their old man, won’t even drive me to the doctor,” he says sadly. He’s lonely, eager to talk about world politics, psychology, women. “I just wish I would’ve settled for a nice lady at some point, but I never felt quite ready, you know?”

    By the early afternoon, the crowd – now about 20 people – is mostly older men in work overalls, sharing a quiet Feierabendbier while smoking cigarillos. Nicki eats another Graubrot mit Wurst and complains that the guests choose terrible music. Lonely Day by System of a Down plays on the jukebox. A blonde woman named Maria walks in and orders a coffee. Setting her plastic Edeka bag aside, she settles in on the slot machines, smoking Marlboro Reds. Two hours later, we ask if she’s had any luck. Maria doesn’t look up, just keeps pushing buttons, and says in a heavy Eastern European accent: “Nothing, absolutely nothing. It’s a shit day.” She lights another cigarette.

    At 3 pm, Johanna, the evening bartender, arrives for her shift wearing a shirt that says “Vodka Bärchi”. On her way out, Nicki opens a few of the windows facing Sonnennallee to clear out some of the lingering smoke.

    4:00 pm
    – 20 people in the bar
    – Now playing on the jukebox: German rap

    Bierbaum 2 has, by now, turned from a hangover tour to something of a living room. At the counter, two silver-haired men are locked in a long game of dice later determined to be a variation of Yahtzee. At one of the high-top tables across from the bar, an elderly man exhibits stunning beer-pouring ineptitude, emptying a bottle of pilsner into a glass from such a height that it nearly overflows with foam. It’s an impressive defiance of technique for someone who looks well-practised at day drinking.

    By 5 pm, a new regular has arrived: Thorsten has his Pink Floyd hat on backwards and has accessorised his blue work overalls with a chain and what we can only hope is a purely decorative leather knife pouch. “Hast du Youtube?” he asks. He wants to show us his favourite album, ‘Earthsong and Stardance’ – epic Gregorian chants and orchestral arrangements from an Austrian New Age composer named Gandalf. Thorsten is gregarious, not a believer in personal space. And, like a good Kneipe patron, he’s convinced that we’re already friends. Maybe he knows us from a phone hotline? Doesn’t matter, he’s buying either way. And he’s emptying a bag of hard candies onto the table to share.

    Suddenly, the jukebox stops. The silence is jarring. Thorsten scrambles for some coins. He picks Pink Floyd’s Wearing the Inside Out, which he says reminds him of a former girlfriend from the 80s. This seems sweet until he adds that the girlfriend had a difficult history with drugs, often prostituting herself at Bahnhof Zoo, and Thorsten once found her passed out on the toilet with a needle in her arm. As dark as the story is, it’s not the first moment that the Kneipe has felt like a confessional. There’s something about the space that makes people who can hold their liquor all too happy to spill their life story.

    In Thorsten’s case, he’s what he calls a “Kneipenjunge” – he grew up in this environment. In the 1970s, he tells us, his grandmother worked at Kindl-Stube, a Gaststätte in Moabit. It’s a half-timbered house near a former rail yard that, as the oldest privately-run restaurant in Moabit, has changed hands multiple times since opening in 1897. At the end of WWII, according to Berliner Morgenpost, a “Mutter Busch” took over as proprietor, serving beer and pub food on the ground floor and operating a truck driver’s brothel upstairs.

    “There were three rooms for the love services, downstairs the legendary Schultheiss beer and festive food from the counter, like meatballs, lard sandwiches, and pickles,” Wolfram Ritschl, who bought the property in 1984 and now operates it as Restaurant Paris-Moskau, told the paper. Today, it’s where Angela Merkel eats steak tartare. It’s not clear if Mutter Busch is, in fact, Torsten’s grandmother, but it seems possible – using Google Street View, he points out the windows on the first floor where he remembers his grandmother living, and where the kitchen was. Torsten’s father, he says, was a long-distance truck driver who regularly moved goods between Turkey and the UK; the Moabit pub, just 400 metres from Hauptbahnhof, was long a popular watering hole for long-haul truckers.

    At 7 pm, the first non-human customer enters Bierbaum: an aged Dachshund named Chica, who parks herself with quiet dignity beside the bar. She’s still there hours later when war breaks out over the jukebox. An older couple, who have been canoodling at a high-top, have loaded up the queue with back-to-back-to-back Schlager. When they get up to clunkily waltz to the music, a grumpy-looking man jumps up and chooses a new song, using up one of their credits in what is obviously poor jukebox etiquette. Harsh words are exchanged. But the tension doesn’t last long; beer heals all wounds. In fact, the former jukebox bandit cheers along with the bar crowd when Stereoact’s deep-house remix of Kerstin Ott’s Die Immer Lacht starts playing. In the hubbub, Chica makes a break for it toward Sonnennallee. The Schlager-loving man, back at the high-top, leans to the side, lifts up a single butt cheek, and lets out a slow fart.

    10:00 pm
    – 18 people in the bar
    – Now playing on the jukebox: Les Wagonnets by Michel Jonasz

    By the time night falls, the lights inside Bierbaum 2 feel oddly bright. Dr Rolf and Abdul Aziz are still at the bar together. Abdul Aziz has turned morose. “Life is suffering,” he says. “Cheers!”

    The 1995 academic monograph Verbale Kommunikation in der Stadt dedicated several chapters to what the pair are doing right now. Conversations inside a Kneipe “do not require a shared history between the conversation partners, but they do offer the individual considerable scope for self-presentation. Since Kneipe-goers and bar patrons gladly make use of this, a field of mutual recognition arises that can include many types of people, from the taciturn oddball to the everyday philosopher to the prototypical drunk and virtuoso braggart.” Kneipen, the book adds, are “an escape space”, where social status recedes into the background in favour of mutual behavioral security. “Drinking and speaking, loud action and dull emptiness, dynamics and silence constantly alternate. But that does not mean that nothing is happening.”

    At half past 10, a mullet brigade arrives; a group of young men with moustaches and baseball caps. Two of them engage in a back-slapping bro hug for so long it feels sensual. People are playing darts. For the first time in our Bierbaum tour of duty, there are people here that appear to be on a first date. The woman has a silent, thousand-yard stare. Perhaps she expected to be wined and dined, not taken to a Kneipe where Baby B Mine by Dj Armz feat. Michael Jackson and 2pac are playing while an old man hovers his finger perpetually over the screen for TANO, the African savannah casino game.

    Dr Rolf says he’s leaving. (He stays.) A middle-aged woman in a pink top and a massive pink handbag takes shots of Futschi, a traditional Berlin Kneipe drink made of cheap brandy and cola whose name derives from the slang word “futschikato”, meaning “gone” or “broken”. Left Outside Alone by Anastacia comes on the jukebox, and the woman whose date isn’t going well finally perks up.

    At midnight, we mention, in passing, a birthday; Abdul Aziz mishears. “It’s your birthday? Happy birthday!” he says. Word spreads rapidly through the Kneipe, and everyone begins singing. Dr Rolf offers two wishes – the first is incoherent, but the second is for lasting happiness. “I will buy you 2,000 pints, if you want,” promises a man called Anis. Finally, some fake birthday respect! His circular sunglasses are stuck on his forehead, and he’s missing a front tooth. Anis is visiting Berlin from Frankfurt. “I don’t know why I came to Bierbaum,” he says, “but I’m loving it.” He teaches us his preferred drinking custom (clinking both the top and bottom of one’s glass) and then retreats across the bar, where he makes millennial-style heart-hands at us.

    By now, the bartender has changed again, to a tall man in a grey t-shirt who is more concerned with pilfering cigarettes from regulars than pouring pints. There are some new Bierbaumers: three friends wearing brightly-coloured fleeces and backpacks, as if they’ve just walked off a mountain, and a woman at the end of the bar with an industrial-sized vape whose friend is sleeping with his head on her shoulder. Abdul Aziz sings along to the reggae on the jukebox; he’s surprisingly good. “I don’t have a family. I’ve never felt like I fit in anywhere. This is my family,” he says, inviting us to the dance class he runs when he’s not at Bierbaum 2. A blonde couple makes out in the corner by the pool table. When Abdul Aziz finally leaves at 1 am, Dr Rolf goes with him.

    Nearby, at one of the tables in the smoking corner, a woman named Liz has set up camp. She’s arranged two bags of tobacco, a necklace in the shape of the sun, a metal cup and a squashed pastry, plus a small menagerie of plastic animals: a white leopard, a panda, a unicorn. With a tree branch stuck through her grey bun, she examines a book of Buddhist mantras. “I have a number of gurus, but I like the female one best,” she tells us. She takes out a small jar and paints her nails a sparkly blue.

    Strategically or not, Liz has forgotten any form of payment, so her drinks are being bought by other guests. She shoots tequila and shrieks in disgust. There’s a hole in her nose where a piercing used to be. She’s 60 years old, and has lived in Berlin for 34 of them. “But I don’t know if I’d call myself a Berliner. I could be anything, you know.” What she is, she tells us, is a polyglot mother of two and a bartender over at Bierbaum 1, near Körnerpark. (“It’s much cleaner and calmer, you should come by.”)

    She also works at a women’s shelter, and regularly hosts refugees in her home. “The way we treat refugees here is terrible,” she opines. Her 35-year-old “lover” is Algerian, and she’s fighting for his right to stay in Germany. “I was worried about the age gap, judging myself and worried if people would judge me, but then I thought, well, if it’s good enough for Madonna! Her boyfriends keep getting younger and younger and she keeps getting more…” She puffs out her cheeks, mimicking filler.

    It’s 3 am now; Robbie Williams is playing. Liz shows Anis and his friends her crystals. When they leave, she swipes their unfinished drinks. (At the Kneipe, anthropologist Wulf told DW, “you meet acquaintances, not friends”.) This is the turning point of the night: it’s leave now or stay forever. Someone falls asleep against a decorative barrel, underneath a sign proclaiming Prosecco to be just €4. Liz, barefoot, dances to John Legend.

    4:00 am
    – 40 people in the bar
    – Now playing on the jukebox: Spirit in the Sky by Norman Greenbaum

    The collective Bierbaums – there are three, all in Neukölln – are a much-memed institution in Berlin. “They
    film the next season of white lotus here”, above a photo of Bierbaum 2’s facade; “How it feels to sit at Bierbaum on Monday morning” with a Degas painting that depicts a Victorian woman looking dazed; “Bierbaum energy” and a photo of Timothee Chalamet and Larry David drinking together. It’s clear now, at 4 am, why Bierbaum inspires the public imagination in this way; the beauty of the all-hours bar is that it’s rarely the night’s first stop.

    “It’s like Hotel California,” says Klaus, at a table with his friends Paul and Chrissy, all of them in leather jackets. “Very hard to leave.” Another group in their mid-twenties, all of them in pastels – one yellow, one purple one blue – have the corner bench. Aya, the yellow one, has never been to Bierbaum before, but she loves a traditional Kneipe. “They’re old and melancholy, and they never change,” she says. “It’s like a dystopia in here – it’s like Blade Runner,” adds her friend Charlie. Presumably she means the overhead lighting, which in its oppressive wattage is the least Kneipe-y part of Bierbaum. “I like the tree, though. Very festive.”

    By 6 am, there are at least 55 people in the bar – the most we’ve seen. Candy Shop by 50 Cent plays. Sunlight filters in. A violently redheaded woman with a large cross necklace and a black leather cowgirl hat comes by and clears our glasses. Does she work here? No, she’s just a regular pitching in. This is how it’s been for the duration of our stay: the regulars consider themselves caretakers of this bar.

    There’s been another bartender shift, and a matronly woman with short hair and glasses is in charge. She commands an authority that the graveyard shift bartender either couldn’t or didn’t care to exude. At one point, she flies over to a group of men with an iPad in hand, showing them CCTV footage of one of them doing a line of coke off the table.

    An hour later, she cuts the jukebox to issue a loud verbal warning to the whole of Bierbaum: “Smoking pot is not allowed here. Going to the bathrooms together is not allowed. I don’t give a shit what you do to your bodies – but our interior stays whole! We’re going [to the bathrooms] separately. Male, female. Alone and with some decency. Like adult human beings and not like children.” Her warning does little to disturb the vibe.

    Hannes, 19, is here with his brother. They’re native Berliners, dressed in identical Adidas tracksuits and Kangol hats. “We came here from Poison. It’s karaoke. Did a lot of blow,” he tells us. He sang Green Day’s ‘Boulevard of Broken Dreams’. He and his brother “accidentally” wore the same jacket. Hannes loves a Kneipe, and claims his longest stint is 25 hours. “I just took a nap,” he says by way of explanation.

    His record, it seems, is easily topped by Liesa, a 33-year-old Bavarian who is definitely losing her voice. She claims her longest run – in this very Bierbaum – was 49 hours, a Saturday-to-Monday marathon. “I quit my job last year and decided I’d have a hot girl summer,” she explains. It helps that she lives just across the street. Liesa, who is wearing zebra-striped pants, also claims to be the “resident DJ”. (Having spent the last day here, some regulars might object to that.) “It’s the magic of Bierbaum 2. It’s where everyone goes when everything else is closed. It’s the first decision and the last decision, and the worst decision.”

    At 9:12 am – just 48 minutes shy of what we came to achieve – Liesa points to a man who is setting his backpack down near the bar, grinning, wearing a “Berlin ist Beste” t-shirt. “That’s Malik,” she says. “Everybody knows him. He’ll be here until Tuesday.”

    By José-Luis Amsler, Sophie Field, Lily Johnston, Ivona Alavanja and Ruth Weissmann.

    #Berlin #Kneipe #Gastronomie

  • Billard International
    https://www.goyellow.de/home/billard-billard-international-berlin--4mn2xx.html

    War mal

    Knesebeckstr. 38-49
    10719 Berlin (Charlottenburg)
    030 9933912
    http://www.billard-international.de
    http://www.sport-bar-berlin.de

    Öffnungszeiten
    heute 24h geöffnet

    Über uns

    Seit 1967 betreiben wir in der Knesebeckstraße in Berlin am Kurfürstendamm einen der ältesten und größten Billardsalons der Bundesrepublik. Es wurde die gesamte Anlage umgebaut und modernisiert, neue Billards angeschafft, das Internet Café und die Sport Bar Berlin eröffnet. Regelmäßig werden bei uns nationale und internationale Turniere durchgeführt. So waren wir unter anderem Ausrichter des Billard Weltcup Berlin im Dreiband. Sie können bei uns Pool, Snooker und Karambolage Billard spielen. Wir haben ausschließlich Turniertische, die mehrmals im Jahr neu bezogen werden. Weiterhin stellen wir Ihnen Dart, Kicker und Flipper Geräte zur Verfügung. Im Restaurantbereich können Sie Skat, Rommé sowie Schach und Backgammon spielen. In unserem hauseigenen Billardshop bieten wir Ihnen eine Auswahl an Zubehör und Literatur. Brauchen Sie ein Queue, Koffer oder Kreide - wir beraten Sie gerne. Alle Räume sind mit Flachbild Fernsehern ausgestattet, auf denen immer die aktuellen Sportereignisse auf SKY, Eurosport & Sport1 US HD (US-Sport) übertragen werden. Bei schönem Wetter können Sie in unserem gemütlichen Vorgarten eine Berliner Weiße oder einen Cocktail trinken. Es gilt in allen Räumen ein striktes Rauchverbot. Ebenfalls können wir eine komplette Veranstaltung inclusive Turnierorganisation und Pokalverleihung organisieren. Gerne nehmen wir telefonisch Ihre Reservierung entgegen - Hotline: +49 (30) 88 33 912 Wir freuen uns auf Ihren Besuch, sind bei Fragen gern behilflich und wünschen GUT STOß...

    ... und wirklich ...

    BC International Berlin zieht in neues Clubheim
    https://www.kozoom.com/de/billard-karambol/news/bc-international-berlin-zieht-in-neues-clubheim.html

    Gepostet von Markus SCHÖNHOFF am 17. Juli 2020

    KOZOOM - Das Billard International, Berlins größter Billardsaal und viele Jahre Heimat des gleichnamigen BC International Berlin, hat seine Pforten für immer geschlossen. Über 50 Jahre war die Berliner Knesebeckstraße die erste Adresse für Billardspieler. Mit feinem Stil und viel Herz führte die Familie Manasse ihr Lokal. Weltstars der Billardszene waren regelmäßige Gäste und auch die Berliner Hautevolee verbrachte so manche Nacht im Billard International. Die Leidenschaft der Familie Manasse gehörte immer dem Billardsport und auch gravierende Gesetzesänderungen und Auflagen, sowie so manche wirtschaftliche Krisen überstand der Billardsaal, der gern auch mit dem New Yorker „Carom Cafe“ verglichen wurde.

    Doch drei Monate zwangsweise Schließung aufgrund der Corona-Krise war einfach zuviel. Für immer hat die „Legende Billard International“ nun geschlossen. Karsten Witte gibt in einem Statement einen Einblick in die Bedeutung des Billard International und die neue Heimat des BC International Berlin, der auch in der neuen Saison erneut mit Deutschlands Ausnahmespieler Martin Horn in der Bundesliga antritt.

    „BC International e.V. - von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in die Kaiser-Wilhelm-Straße

    Liebe Billardfreunde,

    eine Ära ist beendet! Einer der ältesten und bekanntesten Billardsäle Deutschlands, „Billard International“ in Berlin, ist ab sofort und unwiderruflich geschlossen. Nachdem in den letzten Jahren Gesetzesänderungen und behördliche Auflagen für die Betreiber immer schwieriger zu bewältigen waren, hat die, durch die Corona-Krise bedingte, viele Wochen anhaltende Schließung des gesamten Lokals, der Familie Manasse nun keine andere Möglichkeit gelassen, als den Betrieb endgültig einzustellen.

    Bereits kurz nach dem Bau der Berliner Mauer, im Jahr 1962, eröffnete Manfred Manasse mit seinem Vater in exponierter Lage und mit Blick auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, den Billardsaal am Kurfürstendamm 11. Wenige Monate nach der Eröffnung gewann hier am 16. Dezember 1962 ein ganz Großer des Billardsports, der Belgier Ludo Dielis, seinen ersten internationalen Titel, als er im Alter von 17 Jahren Junioren-Europameister im Zweikampf (Freie Partie & Cadre 47/2) wurde. Dieter Müller gewann bei diesem Turnier übrigens die Bronzemedaille und die Billardwelt wurde auch auf diesen jungen Spieler aufmerksam.

    1968 zog die Familie Manasse mit dem Billardsaal ca. 1 km Richtung Westen, in die Knesebeckstraße 38-49. Hier fanden Billardfreunde aus der ganzen Welt und aller Spielarten 52 Jahre lang eine gepflegte und herzlich geführte Spielstätte. Ende der 1980er Jahre trafen sich an den Billardtischen in der Knesebeckstraße alljährlich die weltbesten Dreibandspieler, da Ursula & Manfred Manasse, als große Förderer des Billardsports, drei Jahre hintereinander die ersten Berliner Austragungen des (BWA-) Weltcups im Hotel Kempinski organisierten (1986 - Sieger Egidio Vieira, 1987 - Junichi Komori und 1988 - Torbjörn Blomdahl). In der Saison 1992/93 betrat ein weiterer, sehr ambitionierter Spieler bei „Billard International“ zunächst die nationale Dreiband-Bühne. Der heute der Weltelite angehörende und seit 2016 auch als Topspieler des BC International e.V. agierende Martin Horn, nahm hier an seiner ersten deutschen Dreiband-Meisterschaft teil und erspielte sich auf Anhieb die Bronzemedaille. Gute Erinnerungen an den Spielort hat sicherlich auch Edgar Bettziche, der hier am 14. März 1993 Deutscher Meister im Finale gegen Christian Rudolph wurde. Auch der Abschluss einer großen Billardkarriere ist bei „Billard International“ gebührend gefeiert worden. Im März 2014 verkündete Günter Siebert, nach einem letzten Sieg im Rahmen einer Bundesligabegegnung (2.Liga) zwischen dem BC International und der BA Bottrop, den zahlreichen Anwesenden, dass er seine aktive Wettkampflaufbahn nunmehr beendet und zukünftig nur noch als vielbeachteter Schlachtenbummler zu genießen sein wird.

    Doch der Verein bleibt aktiv und öffnet ein neues Kapitel! - Die Entwicklung der letzten Wochen kam für den BC Billard International e.V. natürlich denkbar überraschend. Am 19.6. erfuhr der Vorstand, dass die Räume zum 1.7.2020 geschlossen werden und bereits 29.6. hat Marc Verhoeven die 3 vereinseigenen Matchbillards in den neuen Räumen aufgebaut und bezogen. Der Deutsche Vizemeister der gerade beendeten Bundesliga-Saison 2019/2020, hat seine sportliche Heimat nun in Berlin-Lankwitz, Kaiser-Wilhelm-Straße 29 in 12247 Berlin, gefunden. Die neue Spielstätte („PVIEW-billard.de“ betrieben vom Snooker-Ass Malte Schuchert) ist in jedem Fall außergewöhnlich und einen Besuch wert. Das Gebäude wurde ursprünglich wahrscheinlich als Kino konzipiert und die Zuschauer können auch von einem Rang aus das Spielgeschehen überblicken. Nicht nur die Spieler der Bundesliga-Mannschaft sind extrem motiviert, alle Vereinsmitglieder freuen sich auf Spitzensport in der neuen Saison. Der BC International e.V. heißt alle Gäste und Freunde herzlich willkommen in Berlin!

    Karsten Witte“


    Die neue Heimat des BC International in der Kaiser-Wilhelm Str .


    In der neuen Location gibt es auch Rang, von dem man in der neuen Saison auch wieder Martin Horn beobachten kann .

    Damit haben die hier Recht :

    Berlins ältester Billardsalon
    https://www.billardaire.de

    Willkommen im Billardaire!

    Liebe Gäste,

    Berlins ältester Billardsalon freut sich auf Euren Besuch!

    Am Nachmittag ist es kein Problem, für unsere Laufkundschaft einen Tisch bereitzustellen; aber am Abend (vor allem im Winter) solltet Ihr einen Tisch via Internet über unser Reservierungsformular vorbestellen. Wir reservieren bis 20 Uhr, danach geht es der Reihenfolge nach.

    Telefonisch sind wir leider sehr selten erreichbar - wir bitten deshalb um Entschuldigung.

    Ihr könnt bei uns mit maximal vier Personen pro Tisch spielen,

    große Gruppen nehmen wir nachts wegen der Probleme mit den Nachbarn (Lärmbelästigung) gar nicht mehr auf - wir bitten um Euer Verständnis!

    Ansonsten gelten weiterhin die alten Billardaire-Regeln : Gute Laune mitbringen, schlecht Billard spielen und laut Musik hören!!!

    Wir bitten euch ganz dringend, in den Höfen möglichst leise zu sein,

    damit unsere Nachbarn nicht gestört werden!

    Pool, Snooker und Carambolage in Berlin-Schöneberg

    Herzlich Willkommen auf unserer Webseite des Billardaires. Mit nunmehr 33 Jahren ist der Billardaire in Schöneberg der älteste Billardsalon Berlins (das sieht man ihm auch an! ).

    Im Billardaire bieten wir 12 Pool-Billard-, 3 Snooker-Tische und einen Carambolage-Tisch an.

    Schaut Euch um, werft einen Blick in die Galerie und auf unser Angebot. Öffnungszeiten: Mo - Do 16h - 24h / Fr 16h - 2h /

    Sa 14h - 2h / So 14h - 24h

    Immer bis mindestens Mitternacht!

    #Berlin #Charlottenburg #Knesebeckstraße #Schöneberg #Monumentenstraße #Billard #Gastronomie

  • Bestes Steak der Stadt“: Das sind die Lieblingsrestaurants der Berliner Promis
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/bestes-steak-der-stadt-das-sind-die-lieblingsrestaurants-der-berlin

    Basiswissen aus dem Zentrum. Die Geheimtipps in ganz Berlin kennt der kundige Taxifahrer.

    Unter uns gessgt sind die Promiläden einer wie der andere stinklangweilig, und was sich da so an Leuten rumtreibt, braucht man nach Feierabend nun wirklich nicht.auch noch.

    „11.4.2025 von Anne Vorbringer - Fast 150 Berliner Prominente haben der Berliner Zeitung ihre Lieblingsrestaurants verraten. Einige Adressen wurden dabei besonders häufig genannt.

    Seit drei Jahren quetschen wir in unseren Berlin-Fragebögen jede Woche prominente Berlinerinnen und Berliner über die Stadt aus – über ihre Lieblingsorte, ihre No-Go-Areas und Dinge, die sie am Leben hier nerven.

    Iris Berben, Heike Makatsch, Clemens Schick, Anna Maria Mühe, Friedrich Mücke, Sabin Tambrea, Dagmar Manzel, Marie Nasemann, Jella Haase – sie alle und viele mehr waren schon dabei und haben erzählt, wie es sie nach Berlin verschlagen hat, welche Stadtteile ihnen am Herzen liegen und wo sie gern shoppen gehen.

    Nicht fehlen darf auch die Frage nach dem Lieblingsrestaurant, in dem man für einen geselligen Abend immer wieder gern einen Tisch reservieren würde. Die Antworten darauf sind vielfältig, vom Geheimtipp im eigenen Kiez bis zur allseits bekannten Adresse. Häufig wird als Gastro-Hotspot die Kantstraße genannt. Und einige Lokalitäten tauchen immer wieder auf, wie unsere Liste der beliebtesten Promi-Restaurants zeigt.

    1. Borchardt

    Es mag wenig überraschend sein, aber das meistgenannte Restaurant in unserem Fragebogen ist Roland Marys Borchardt. Berlins bekannteste Schnitzeladresse zieht die Promis an: Jakob Diehl liebt es, der Schauspieler Max Bretschneider und Comedian Oliver Polak sowieso. Der 48-Jährige schwärmt: „Das Borchardt vereint New York und Paris an einem Ort. Hohe Decken, mit weißen Tischtüchern eingedeckte Festtafeln, akkurat schwarz-weiß gekleidete Kellner, schummriges Licht, gutes Essen und interessante Menschen. Dort möchte ich mich mit der Panade des Borchardt-Schnitzels zudecken.“

    Nicht nur Kreuzberger Nächte sind lang, Abende im Borchardt sind es auch.

    Nicht nur Kreuzberger Nächte sind lang, Abende im Borchardt sind es auch.Imago

    Schauspielerin Anna Maria Mühe mag das Restaurant am Gendarmenmarkt, weil es viele Facetten von Berlin zeigt: „Es gibt wilde und ruhige Abende dort.“ Und Tarantino-Star Sylvester Groth hat dem Borchardt in unserer Zeitung eine wunderbare Lobhudelei gewidmet: „Ich mag das Borchardt, schon von Anfang an, als es noch nicht so ein Promilokal war. Dieser Raum ist so außergewöhnlich schön, die Kellner sind sehr nett, es gibt gutes Essen, gute Drinks, man kann draußen sitzen, ein Zigarettchen rauchen. Das Borchardt ist für mich das Lokal in Berlin, das einen internationalen Standard hat. Man trifft dort viele Leute: Musiker, Schauspieler, Leute, die man aus dem Fernsehen kennt, mit denen man sonst nicht in Berührung kommt. Dann kommt man ins Gespräch und lernt sich kennen. Das mag ich sehr.“

    Restaurant Borchardt. Französische Straße 47, Mitte, borchardt-restaurant.de

    2. Grill Royal

    Dem Borchardt verdammt dicht auf den Fersen ist der Steak- und Seafoodklassiker Grill Royal an der Friedrichstraße. Hier speisen der Schauspieler Clemens Schick und Bestsellerautor Jan Becker, der konstatiert: „Bestes Steak der Stadt, super Menschen, die dort arbeiten, wunderbarer Champagner und es geht immer bis tief in die Nacht. Kann manchmal auch sehr seltsam werden...“

    Auch Katja Eichinger reserviert im Grill, dabei isst sie eigentlich gar kein Steak. Aber: „Die Menschen, die dort arbeiten, die Mischung der Gäste, die Stimmung hat immer etwas schwirrend Wuschiges – ich gehe ins Restaurant, um mich zu amüsieren, mich wohl zu fühlen und gute Unterhaltungen zu führen. Das kann ich dort.“

    Der Schauspieler Thomas Heinze hat seinen Geburtstag im Grill Royal gefeiert, und alle waren happy damit: „Gutes Essen, guter Wein, gute Atmosphäre plus die nette Terrasse mit Blick auf die Spree, da fühlt man sich ein bisschen wie in Paris. Das geht aber natürlich nur ab und zu.“ Modeunternehmerin Anita Tillmann schwärmt ebenfalls: „Das beste Filet und den besten Vibe gibt’s definitiv im Grill Royal – und im Crackers.“

    Grill Royal. Friedrichstraße 105b, Mitte, grillroyal.com

    3. 893 Ryōtei

    Kommen wir nun zu Adressen, die einem vielleicht nicht sofort einfallen, die aber ebenfalls mehrfach genannt wurden als Favoriten in unseren Berlin-Befragungen. Da wäre zum Beispiel das angesagte japanische Sushi-Restaurant 893 Ryōtei, das nicht nur Anita Tillmann liebt, sondern auch Filmproduzentin Regina Ziegler und Schauspieler Constantin von Jascheroff.

    Im Restaurant hinter der verspiegelten, mit Graffiti besprühten Fassade geht es lebhaft zu, Berlins Gastro-Star The Duc Ngo bietet eine breit ausgelegte japanische Küche, gespickt mit anderen asiatischen, aber auch südamerikanischen und europäischen Einflüssen. Sushi, Sashimi, Tempura und Tataki überzeugen auch den Berliner DJ Alle Farben: „Sollte der Kühlschrank mal nichts hergeben, gehe ich einfach ins 893 Ryōtei.“

    Restaurant 893 Ryōtei. Kantstraße 135/136, Charlottenburg, 893ryotei.de

    4. Lon Men’s Noodle House

    Bleiben wir noch ein wenig auf Berlins bester asiatischer Gastromeile, wo das Lon Men’s Noodle House ebenfalls viele Promis anzieht. Seit 2003 gibt es das Restaurant, das für authentische Speisen aus Taiwan steht, wo Nudelsuppen, Chili-Wan-Tans und Nudeln mit Erdnuss-Sesampaste serviert werden.

    Bestsellerautor Mohamed Amjahid schwärmt: „Vor kurzer Zeit war ich in Lon Men’s Noodle House auf der Kantstraße. Das war köstlich.“ Auch der Schauspieler Constantin von Jascheroff mag die scharfen Speisen, Theaterstar Samuel Finzi zählt das Restaurant ebenfalls zu seinen Favoriten und bekannte 2022, er möge nicht nur das Kimchi Princess und die Long March Canteen, sondern eben auch das Lon Men’s Noodle House. Denn: „Eigentlich kann ich jeden Tag Wan-Tan-Suppe essen – unbedingt scharf. Ich mag im Noodle House die präzise Geschwindigkeit und die unglaubliche Arbeitsorganisation des Familienbetriebs auf dem kleinen Platz.“

    Lon Men’s Noodle House. Kantstraße 33, Charlottenburg, lonmen.eatbu.com

    5. Sale e Tabacchi

    Das Sale e Tabacchi ist ein Klassiker der Berliner Gastro-Landschaft, unter den hohen Restaurantdecken schmeckt es nicht nur Hollywoodstars wie George Clooney und Willem Dafoe. Bei Minestrone, Ravioli oder Tagliatelle langen auch deutsche Promis gern zu.

    Zuletzt hat Clemens Schick, der seit seinem Auftritt im James-Bond-Film „Casino Royale“ selbst Hollywood-Vibes atmet, das Sale e Tabacchi zu einem seiner Lieblinge gekürt. „Tatort“-Star Fabian Hinrichs tut sich zwar schwer mit Berliner Lieblingsorten – der Schauspieler ist mit seiner Familie der Hauptstadt entflohen und lebt mittlerweile in Potsdam –, doch mit dem Jolesch, dem Goldenen Hahn und dem Sale e Tabacchi kann er sich immer noch super verbinden. Und Architekt Max Dudler weiß: „Das beste Ragù für die Tagliatelle machen sie bei Sale e Tabacchi, weil der macht es mit Lamm.“

    Ristorante Sale e Tabacchi. Rudi-Dutschke-Straße 25, Kreuzberg, sale-e-tabacchi.de

    6. Bocca Felice

    Natürlich verrät nicht jeder Promi sein Lieblingsrestaurant, schließlich will man ja in Ruhe essen und seine wirklichen Geheimtipps gern für sich behalten. Und so erhalten wir im Fragebogen oft ausweichende Antworten à la „ich koche gern zu Hause“ oder „ich geh mit Freunden einfach in den Park um die Ecke zum Picknick“.

    Eine interessante Antwort gab auch Wolfgang Kubicki: „Ich habe nach einiger Zeit hier in Berlin ein feines italienisches Restaurant gefunden, das ich wirklich gerne besuche. Da ich um die Reichweite Ihrer Zeitung weiß, werde ich hierzu nichts weiter sagen, damit es ein geheimer Tipp bleibt. Ich habe mich selbst zur Verschwiegenheit verpflichtet.“

    Nun, das akzeptieren wir natürlich, und vielleicht liegen wir auch falsch. Aber es gibt einen Hotspot in der unscheinbaren Seydelstraße in Mitte, auf dessen Instagram-Account immer wieder bekannte Gesichter aus dem politisch-prominenten Berlin auftauchen: Von Nancy Faeser über Waldemar Hartmann, Jeremy Fragrance, Jens Spahn, Franca Lehfeldt, Paul Ronzheimer, Til Schweiger, Arthur Abraham bis eben Wolfgang Kubicki ist dort eigentlich jeder zu sehen, den das Who’s Who der Hauptstadt so hergibt. Kein Wunder: Das Essen im Bocca Felice ist ausgezeichnet, der Service grandios. Ein Pairing, das in Berlin nicht eben häufig anzutreffen ist.

    Ristorante Bocca Felice. Seydelstraße 16, Mitte, bocca-felice.de*

    #Berkin #Mitte #Charlottenburg #Kreuzberg #Gastronomie

  • Restaurant Kreuzberger Himmel an der Yorckstraße: Übers Essen sind wir alle verbunden
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/restaurant-kreuzberger-himmel-an-der-yorckstrasse-uebers-essen-sind

    16.3.2025 von Tina Hüttl - Wo essen gehen politisch wird: Im Kreuzberger Himmel wird Migration erfolgreich gelebt. Und zwar am Tisch, wo alle Nationen zum Essen zusammenkommen.

    Forschungsergebnisse zeigen, dass wir ungefähr 200-mal am Tag übers Essen nachdenken. Zieht man die Schlafenszeit ab, stellen wir uns etwa alle fünf Minuten ein Gemüsekebab, Schnitzel oder Schokotörtchen vor.

    Planen, weniger Zucker zu verzehren, entscheiden, wie wir den Blumenkohl würzen, wählen, welchen Joghurt wir kaufen oder was für ein Restaurant wir demnächst besuchen. Wie und was wir essen, hat Folgen für Gesundheit, Klima, Artenvielfalt und soziale Gerechtigkeit. Zum Glück muss man das heute niemandem mehr erklären.

    Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist Essen politisch. Eine engagierte Kochbuchautorin und Gastrokollegin schrieb kurz vor der Wahl, dass ihre Gewürzschublade von Reisen durch die Welt erzähle, ihre Rezepte von Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und jede Küche von Migrationsgeschichten und kulturellem Austausch. Sie rief daher dazu auf, sich bei der Bundestagswahl für diejenigen Parteien zu entscheiden, die das Fremde als bereichernd, nicht als bedrohlich ansehen.

    Aus Südamerika nach Europa

    Tatsächlich gibt es keine Esskultur, die sich ohne Migration und Handel entwickelt hätte. Man denke nur: Selbst die für die mediterrane Küche so entscheidende Tomate musste erst aus Südamerika nach Europa gelangen! Übers Essen sind wir alle verbunden. Hier sehen wir Vielfalt als selbstverständlich an. Hier macht uns Neues nicht ängstlich, sondern neugierig. Hier ist Fusion der natürliche Zustand.

    Genau daran, an diese positiven Gefühle und die kulinarische sowie gesellschaftliche Win-win-Situation, die durch Migration entsteht, knüpft auch das Restaurant an, das ich Ihnen heute vorstellen will. Es heißt Kreuzberger Himmel. Einmal, weil es die hohen, gewölbeartigen Räume der Sankt-Bonifatius-Kirche in der Yorckstraße bezogen hat. Zum anderen, weil als Betreiber der Verein „Be an Angel“ dahinter steht, der Geflüchtete bei der Integration in die Gesellschaft unterstützt und dazu 2018 dieses Restaurant eröffnete.

    Im „Himmel“, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Laden liebevoll nennen, arbeiten Menschen aus Syrien, dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Derzeit werden vier neue Servicekräfte ausgebildet. Einer, der selbst hier gelernt hat, ist nun ihr IHK-geprüfter Ausbilder.

    Bei meinem letzten Besuch durfte ich auch Rami Adham kennenlernen. Der 33-jährige Syrer ist seit 2017 in Berlin, hat als Kellner im Himmel angefangen, bis er mithilfe des „Be an Angel“-Vereins eine Ausbildungsstelle zum Koch im Berliner Restaurant Weltwirtschaft begann. Vor etwas mehr als einem halben Jahr ist Adham in den Kreuzberger Himmel zurückgekehrt – als neuer Küchenchef.

    Kein Mahl ohne Mezze

    Als solcher hat er gleich einige neue Gerichte auf die Speisekarte gesetzt: darunter Kebab Betahini und Zahra Betahini – ein Gericht mit sehr aromatischem Fleisch beziehungsweise geröstetem Blumenkohl mit karamellisierten Zwiebeln sowie einer cremigen Tahini-Soße, den ich sehr empfehle.

    Doch erstmal zu den Vorspeisen. Ein arabisches Mahl ist kein Mahl, wenn für den ersten Hunger nicht mindestens vier bis fünf Mezze in der Mitte des Tisches zum Teilen stehen. Die Mezze verantwortet Rima. Sie ist aus dem Libanon geflüchtet, hat aber syrische Wurzeln und – so betont sie – kocht alles mit „viel Liebe“.

    Natürlich braucht es am Tisch ein Schälchen Hummus als Grundlage. Ihrer hat die perfekte Geschmeidigkeit. Die Kichererbsen sind fein passiert und die Masse nicht klebrig. Denn mit der Sesampaste Tahini geht sie behutsam um. Ebenso haben der Knoblauch und das Olivenöl genau das richtige Maß. So steht der Geschmack der Hülsenfrüchte im Vordergrund, die mit Kreuzkümmel, Koriander und Zitrone gewürzt sind. Gut gefällt mir auch Schawandar, ein süßlich-erdiger Rote-Bete-Salat. Hier jedoch nicht als Rohkost, sondern aus gebackener, dann zerquetschter Bete zubereitet, die mit viel Minze und Walnüssen vermengt wird. Geschmacklich vertraut und doch neu ist das.

    Ebenso wenig kannte ich Khater, eine sahnige Frischkäsepaste, in die gegrillte rote Paprika, Nüsse und Oliven eingearbeitet sind. Mir ist sie zu üppig. Dafür esse ich umso mehr vom Nasektun, wohl ein Fantasiename, hinter dem ein leichter, mit Öl und Zitrone angemachter Salat aus feinst geschnippelten Oliven, Gurken, Karotten und Granatäpfeln mit viel Minze und Oregano steckt. Mit ebenso viel Liebe, sprich Geduld, Fleiß und Hingabe, sind die Kräuter für das hervorragende Taboulé gehackt, bei dem das wunderbar abgeschmeckte Grün und nicht der Bulgur dominieren. Schade ist nur, dass das dünne, zugekaufte Fladenbrot den generell hohen Anspruch unterläuft und kalt serviert wird.

    Besser man hält sich an die knusprig frittierten Fladenbrotchips, die sich im Klassiker, dem Fattusch-Salat, finden. Noch besser machen sie sich allerdings in Fatteh Makdusch, einem warmen Gericht, das süchtig machen könnte. Küchenchef Rami Adham betont, dass es ein 500 Jahre altes Rezept aus Damaskus sei. Streifen frittierten Fladenbrots, eine mit Tahini verrührte Joghurtsoße sowie Granatapfelkerne und Cashews krönen wie ein Deckel den darunter befindlichen würzigen Eintopf aus Tomaten, gebratenen Auberginen und Weinblättern. Einfach verrühren und löffeln, garantiert schmeckt das unvergesslich.

    Wahlweise kann man dieses Gericht auch mit Huhn oder Rinderhack bestellen, was nicht nötig ist. Generell schmecken mir die fleischlosen Kreationen auf der Speisekarte besser, etwa Rami Adhams Blumenkohl Zahra Betahini. Dabei geben karamellisierten Zwiebeln dem gebackenen Kohl das Umami, die Tahinisoße die Frische. Perfekt ist auch der luftige persische Reis dazu.

    Im Kreuzberger Himmel kursieren stets neue Ideen, weil sich hier so viele unterschiedliche Menschen engagieren. Seit Russlands Überfall ist der Verein „Be an Angel“, der über die Jahre zu einer weltweit tätigen Organisation mit vielen NGO-Partnern herangewachsen ist, in der Ukraine aktiv. Seit März 2022 lebt der Vereinsinitiator Andreas Toelke in Odessa, seine Organisation hat Hilfsgüter im Gesamtgegenwert von 60 Millionen ins Land und um die 30 000 Zivilisten aus umkämpften Gebieten aus dem Land geschafft. Nun konzentriert man sich dort auf den Wiederaufbau. Und in Berlin? Plant das Kreuzberger-Himmel-Team demnächst ukrainische Wochen auf der Speisekarte.

    Kalte und warme Vorspeisen 7,10–8,90 Euro, Hauptspeisen 13,80–21,10 Euro, Desserts 5 Euro

    Restaurant Kreuzberger Himmel. Yorckstraße 89, 10965 Berlin, Di–Sa 12–23 Uhr, Tel.: 030 92142782, https://www.kreuzberger-himmel.de

    #Berlin #Kreuzberg #Yorckstraße #Gastronomie #Restaurant

  • Tanz auf den Tischen: Gibt es eigentlich in Berlin noch Table Dance?
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/tanz-auf-den-tischen-gibt-es-eigentlich-in-berlin-noch-table-dance-

    16.3.2025 von Dirk Engelhardt - Geht eigentlich noch jemand in Stripclubs? Tanzen dort immer noch Frauen in Hot Pants vor Männern? Unser Autor hat sich auf die Suche nach Antworten begeben.

    Besucht eigentlich heute überhaupt noch jemand einen Stripclub? Eine Tabledance-Bar? Ich kenne niemanden, der mir je davon erzählt hätte. Als Mann halbnackte Frauen begaffen und ihnen überteuerte Drinks spendieren, vielleicht noch auf eine erotische Begegnung hoffen – ist das in Zeiten von MeToo nicht völlig antiquiert?

    Immerhin gibt es in Berlin aber immer noch mehrere solcher Bars. Sie heißen Grace Lounge, Tutti Frutti, Angels, Golden Dolls, Sin City, Tabu Bar. Sogar einen Ladys-Club, in dem Männer tanzen, gibt es, er nennt sich Wildhouse. Das Geschäft muss also irgendwie immer noch funktionieren. Online verspricht man viel: „Genieße prickelnden Champagner und lass dich von ihrer elektrisierenden Energie mitreißen. Hier hast du die Chance, die faszinierenden Persönlichkeiten der Tänzerinnen kennenzulernen und ihre verführerische Ausstrahlung hautnah zu erleben.“

    Golden Dolls - Table Dance auf der Potsdamer Straße, wo Hipness auf shabby Metropole trifft. Eric Richard/Berliner Kurier

    Poledance ist heute eine eigene Sportart, der sich viele Frauen in ihrer Freizeit oder auch professionell widmen. Es gibt dafür sogar eine eigene Organisation, die ODPS, das steht für Organisation des deutschen Pole Sports e.V. Sie richtet jedes Jahr eine Pole & Aerial Meisterschaft aus. Auch eine Weltmeisterschaft gibt es, diese wird von der International Pole Sports Federation veranstaltet. Es gibt Frauen, die sagen, dass der Tanz an der Stange zu mehr Selbstbewusstsein verhilft, nebenbei ersetzt dieses sehr anstrengende Training die Mitgliedschaft.

    Unter Feministinnen ist Poledance indes nach wie vor umstritten. Zu oft verbindet man damit Frauen, die in knappen Hot Pants vor und für Männer tanzen. Alice Schwarzer würde sicherlich keinen Fuß über die Schwelle eines gängigen Tabledance-Clubs setzen.

    Auch ein Swerf, also ein Sex Worker Exclusionary Radical Feminist, würde den Stripclub Rush Hour in Wilmersdorf, einen der größeren Tabledance-Clubs der Hauptstadt, sicher meiden – für Swerfs sind Sexarbeit und Feminismus ein Widerspruch in sich.

    Auf der anderen Seite argumentieren Feministinnen und Feministen oft gegen das Geschäftsmodell Tabledance, ohne jemals einen derartigen Club von innen gesehen und mit den Frauen und Männern dort gesprochen zu haben. In der Tat zeigen sich die Clubs nach außen hin wenig auskunftsfreudig. Anfragen von Journalisten werden meist nicht beantwortet, auch die Tänzerinnen wollen selten mit der Presse sprechen. Also hilft nur die klassische verdeckte Recherche.

    Im Rush Hour Club in Wilmersdorf gibt es noch den Zwangsumtausch

    Ich gehe an einem Freitagabend gegen halb elf ins Rush Hour. Die gutgelaunte Garderobenfrau nimmt meine Jacke entgegen und will 30 Euro von mir haben – 10 Euro Eintrittsgeld und 20 Euro Zwangsumtausch. Dafür erhalte ich 10 „Rush-Hour-Dollars“, also nachgemachte, ziemlich abgegriffene Dollar-Scheine, die ich den Tänzerinnen, sollten sie mir gefallen, zustecken könne. Der Club ist um diese frühe Stunde noch sehr leer, ich bekomme einen Platz „in der ersten Reihe“. Junggesellenabschiede, die ja angeblich öfters Clubs dieser Art besuchen, sind heute nicht auszumachen.

    Man hat sich hier offensichtlich Las Vegas als Vorbild genommen, überall blinkt und leuchtet es. Die Tanzfläche in der Mitte, einige Wände und sogar die Tischplatten werden mit Video-Installationen bespielt. Wie hält man dieses Stroboskopgewitter jede Nacht aus? Die Getränkekarte bietet nur Sekt und Champagner – der günstigste liegt bei 90 Euro für ein Gläschen, der teuerste kostet einige Tausend Euro die Flasche. 90 Euro für ein Glas Champagner???

    My goodness, gibt es auch andere Getränke? „Das ist die Karte, wenn man eine Frau auf einen Drink einlädt“, klärt mich die Bedienung auf. Die „normalen“ Getränke stehen auf einer separaten Karte. Ich bestelle ein Bier, das glücklicherweise weniger als zehn Euro kostet. Auf den Sofas im Raum sitzen ungefähr 20 Tänzerinnen, alle in knappen Dessous, die man mit vielen Schnüren um Bauch und Brust bindet.

    Einige Tänzerinnen sind superschlank, andere nicht, manche sind blond, andere dunkelhaarig, manche haben Tattoos oder sind operiert – offensichtlich soll hier jeder Geschmack bedient werden. Allen Frauen gemeinsam ist, dass sie etwas gelangweilt wirken. Noch sind kaum Gäste da. Der DJ ruft vor jedem Lied einen Namen auf: „Und jetzt: Mandy!“ Es klingt ein bisschen wie ein Lehrer, der seine Schülerinnen zur Tafel bittet. Ein neues Lied beginnt, Mandy betritt auf sehr hohen Plateauschuhen die bunt beleuchtete Showbühne, die die vorherige Tänzerin gerade verlassen hat.

    Die meisten Tänzerinnen scheinen zwischen 18 und 30 Jahre alt zu sein. Manche legen manegenreife Auftritte hin, wirbeln wie schwerelos in zwei Metern Höhe an der Stange herum. Es gibt aber auch recht ungelenke, lustlose Nummern. Am Ende eines jeden Tanzes, der immer genau einen Song lang dauert, streift die Tänzerin lasziv ihren Slip herunter. Trotzdem will keine richtig erotische Stimmung aufkommen. Die Verruchtheit wirkt aufgesetzt, das Klischee überreizt.

    Mandy stöckelt zu mir herüber, fragt, ob sie einen Dollar für ihre Darbietung bekommt. Ihren Slip hat sie wieder angezogen, deutet an, dass ich das Geld direkt hineinstecken kann. Nachdem ich ein paar Tänze gesehen habe, kommt Sofia an meinen Tisch. Sie ist ziemlich verschwitzt und sagt, dass heute ihr erster Tag in dem Club und sie total aufgeregt sei.

    Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber Sofia ist sehr redefreudig und erzählt auf Englisch, dass sie in Polen lebe und extra für diesen Auftritt hier angereist sei. Wenig später will sie mich zu einem „privaten Tanz“ in einen anderen Raum des Clubs einladen, nur 100 Euro würde das kosten. Auf einen Drink ist sie nicht scharf.

    Als ich ablehne, zieht sie etwas ernüchtert weiter. Wenig später kommt Julia aus Kiew an meinen Tisch, ein Smalltalk über das Dauerthema „Wie finde ich eine Wohnung in Berlin“ beginnt. Auch Julia möchte gerne einen privaten Tanz für 100 Euro vorführen. Sie spricht gutes Englisch, die vorherrschende Sprache im Rush Hour.

    Mittlerweile ist der Club etwas voller geworden, drei Tische sind besetzt mit Männern, die dem Anschein nach nicht aus Deutschland kommen. Sie werden von den Tänzerinnen taxiert und wenig später umgarnt. Champagnerflaschen von der teuren Karte bringt die Bedienung kaum – auch bei den Nachtclub-Besuchern sitzt das Geld nicht mehr locker.

    Wie um diesen Gedanken fortzuführen, kauert, als ich den Club verlasse, ein in Lumpen gehüllter Mann mitten auf dem Bürgersteig, wenige Meter von der Leuchtreklame des Clubs entfernt. Es sieht so aus, als ob er dort schon mehrere Stunden lang ausharrt.

    #Berlin #Gastronomie #Sex

  • Abschied vom Karstadt-Restaurant am Hermannplatz: Das sind Berlins beste Kantinen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/abschied-vom-karstadt-restaurant-am-hermannplatz-das-sind-berlins-b

    20.1.2025 von Ida Luise Krenzlin - Wer richtig Kohldampf hat, geht wegen der großen Portionen in eine BSR-Kantine. Aber wo sind die Alternativen für die Kreativen oder für die Design-Liebhaber?

    Eine kulinarische Institution der Stadt Berlin schließt: Das legendäre Dachgartenrestaurant im alten Karstadt-Kaufhaus am Herrmannplatz. Seit 1929 wurde dort das angeboten, was heute beste Systemgastronomie heißt. Viel Platz auf 4000 Quadratmetern mit einer gigantischen Terrasse, die einmal um den Herrmannplatz verläuft.

    Nun ist die Trauer bei den Stammgästen groß und vielen stellte sich die Frage: wo denn nun hin? Wo kann ich günstig an einem schönen Ort zu Mittag essen? Wo kann ich mich auf einen Kaffee mit einer Freundin treffen und plaudern? Wo setze ich mich mit dem Laptop hin und schreibe Bewerbung, wenn die Mitbewohner zuhause so richtig abnerven.

    Das Karstadt-Restaurant ist einmalig, aber auch andere Quartiere haben schöne Kantinen. Wir haben eine Auswahl der besten Berliner Kantinen zusammengestellt und kategorisiert. Je nach Vorliebe, Budget, Publikum, Outfit, Lage lässt sich schnell eine Alternative finden.

    Für Hipster

    Die Chipperfield-Kantine in der Joachimstraße in Mitte gehört zum Chipperfield Architekturbüro. Hier treffen sich Designer und Architekten, Bauherren und alle, die mit Sichtbetonwänden und minimalistischen Design zurande kommen. Die Wochenkarte steht online. Täglich gibt es drei Gerichte wie Borschtsch, Salat-Bowls und freitag natürlich Fisch. An diesem Freitag gab es Heilbutt mit Kartoffelrösti, Karotten und grüner Soße.

    Geöffnet: Montag bis Freitag von 8.45 bis 17 Uhr, Mittagstisch von 12 bis 14.30 Uhr. Externe Gäste werden gebeten, in der Primetime von 12.30 bis 13.30 Uhr zu reservieren.

    Für Kreative und kunstaffines Publikum

    Kulturschaffende und Kulturbegeisterte seien die vielen Berliner Theaterkantinen empfohlen. Viele sind auch die Öffentlichkeit zugänglich und bieten einen ordentlichen Mittagstisch. Zwischendurch sind dann immer wieder die Durchsagen für die Schauspieler, Beleuchter und Stellwerker zu hören – mehr Theaterfeeling geht nicht.

    Kiezkantine in Prenzlauer Berg: Hier geht es seit 20 Jahren um mehr als nur um Mittagessen

    Besonders zu empfehlen ist die Kantine des Maxim-Gorki-Theaters, da sie für die Gäste im Sommer eine große Terrasse und einen schönen grünen Garten bereit hält. Die Gerichte sind aus der Levante, der Region östlich des Mittelmeers. Wer die Küche des israelisch-britischen Starkochs Ottolenghi mag, ist im Gorki richtig. Anders die Kantine des Berliner Ensembles. Dort stehen Klassiker wie Wiener Würstchen, Kartoffelsuppe und Pasta Bolognese auf dem Speiseplan. Im Sommer kann man ebenfalls im Freien unter Kastanien sitzen. Auch die nahe gelegene Kantine der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ist rustikal. Man sitzt im Keller, und es gibt Schnitzel. Wer spät genug dran ist, kann auch gleich dort bleiben. Die Premierenpartys mit Martin Wuttke und den anderen Pollesch-Schauspielern sind legendär.

    Ziemlich urban ist hingegen die gastronomische Einrichtung in der Schaubühne mit dem simplen Namen Café Schaubühne. Vor den großen Panoramafenstern spielt sich das Leben auf dem Kurfürstendamm ab. Auch die Plätze auf dem Vorplatz sind mondän – sehen und gesehen werden. Großartig.

    Für Hartgesottene mit viel Appetit

    Auch der Berliner Möbelriese Möbel Höffner betreibt eigene Restaurants, die eine große Fangemeinde haben. Die Höffner-Restaurants heißen „Kochmütze“ und sind beliebt wegen der großen Portionen, der gutbürgerlichen Küche und den vielen Sonderangeboten. Ich kannte mal jemanden, der regelmäßig Höffner-Gutscheine zugeschickt bekommen hat. In Berlin gibt es vier Kochmützen-Restaurants. Hier gibt es die Berliner Currywurst für 3,90 Euro und das Chili sin Carne für knapp sieben Euro. Das Schnitzel Wiener Art kostet knapp zehn Euro.

    Daneben ist natürlich auch die schwedische Konkurrenz zu nennen. Über Ikea-Restaurants wurde bereits viel geschrieben. Deshalb nur so viel, dass in den Innenstadtbezirken das Ikea-Tempelhof wohl ziemlich gut erreichbar ist.

    Wer richtig Hunger hat, der ist bei den Betriebskantinen der BSR richtig. Es sind beste Adressen vor allem für Frühaufsteher, denn manche öffnen bereits fünf Uhr morgens. Von Prenzlauer Berg bis Zehlendorf gibt es einige davon in Berlin.

    Für Shopping-Queens und Kings

    Die Fünf-Sterne-Variante eines Kaufhaus-Restaurants befindet sich in der legendären sechsten Etage am Wittenbergplatz. Im KaDeWe gibt es einen riesigen Foodcourt. Die hauseigene Patisserie verkauft ihre Kunstwerke, an der Kaviar-Bar trifft sich die jeunesse dorée Berlins, an den Champagner-Bars wird nach Geschäftsabschlüssen angestoßen. Geld spielt hier keine Rolle. Die „Sechste“ gibt es schon ewig, und genau wie das Karstadt-Restaurant ist sie eine wirkliche Berliner Situation. Das KaDeWe hat 1907 eröffnet.

    Wer als Alternative zum Dachgartenrestaurant im alten Karstadt-Kaufhaus sucht, wird in folgenden Kaufhäusern fündig. Galeria betreibt ähnliches in der Schlossstraße, am Alexanderplatz und am Kurfürstendamm.

    Für Nostalgiker und Junggebliebene

    Auch lange nach dem Ende ihres Studiums gehen viele noch gern in Uni-Mensen essen. Nicht nur in Berlin, auch auf Reisen. Berlin hat eine wirklich unglaubliche Auswahl an Mensen, die nichts mehr mit den Mensen aus früheren Zeiten zu tun haben. In Dahlem gibt es eine Veggi-Mensa, aber auch die großen Mensen an der Hardenbergstraße (TU) und die Hauptmensa Unter den Linden (HU) haben eine große Auswahl an Salaten, Bowls, Live-Cooking-Stationen. Gäste benötigen eine Mensakarte, die sie sich unkompliziert am Automaten ziehen. Dann geht‘s los.

    Für viel ist der Favorit die Mensa Nord in der Chausseestraße, da sie zentral liegt und einen schönen Garten hat. Die Mensa in der Musikhochschule Hanns Eisler besticht durch die Lage direkt am Gendarmenmarkt.
    Für Umtriebige

    In vielen Gerichtsgebäuden dieser Stadt gibt es ebenfalls öffentliche Kantinen. Das Abgeordnetenhaus gegenüber vom Martin-Gropius-Bau bietet eine Kantine, die jeder besuchen kann. Da kann man sich auch gleich aus nächster Nähe ansehen, wer uns regiert. Auch manche Bezirksämter haben Kantinen. Absolute Klassiker sind die Kantine im Roten Rathaus und im Rathaus Schöneberg. Dort wurden die Aschinger-Szenen in der Kultserie „Babylon Berlin“ gedreht.

    Auf der Webseite der Berliner Mensen kann der hungrige Gast sich die Mensen nach Bezirken anzeigen lassen. Außerdem gibt es sogar eine Speiseplan-App für die Berliner Mensen.

    #Berlin #Gastronomie

  • Listeningbars: Wie hippe Berliner und unbequeme Designermöbel mir den Spaß am Musikhören nehmen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/listeningbars-wie-hippe-berliner-und-unbequeme-designermoebel-mir-d

    1.12.2024 von Johann Voigt - Niemand hört mehr richtig zu, Musik verschwimmt zum Hintergrundrauschen. Berliner Listeningbars wollen das ändern – aber das Publikum kann anstrengend sein.

    Irre Stimmen dringen aus den Klipsch-Cornwall-Lautsprechern in den Raum hinein. Die Betonwände sind unverputzt, karg und grau. Sperrige Holzstühle stehen vor sperrigen Holztischen und alle Menschen im Raum haben ihren Blick ernst auf die Musikanlage gerichtet. Es wirkt wie ein Ritual. Der Raum sieht aber auch ein wenig so aus, als hätte Marie Kondō hier aufgeräumt und ein skandinavischer Interieur-Designer seine Finger im Spiel gehabt. Was ist das für eine Welt?

    Die beiden Lautsprecher kosten so viel wie ein Gebrauchtwagen und sind in einem Holzregal drapiert, darunter stehen Platten und Bücher. Die Lautsprecher sind das Herz der Migas Listeningbar in Wedding – und das Herz hat gerade angefangen zu schlagen.

    Ich sitze also an einem Donnerstagabend mit ein paar Freunden im überfüllten Migas. Gerade redeten hier noch alle wild durcheinander, tranken Wein, aßen Käse. Es ging darum, wer wen kennt, um Business, aber kaum um Musik. Dann ein letztes Husten und Räuspern, ein letztes Gläserklirren, es wird still. Und dann diese Stimmen, die in kurzen Intervallen erklingen. Sie sind Teil eines Stücks der amerikanischen Experimentalmusikerin und Akkordeonspielerin Pauline Oliveros.

    Das Migas in der Nähe des S-Bahnhofs Wedding gibt es seit knapp einem Jahr. Ziel ist, dass Menschen sich wieder mehr Zeit nehmen für Musik. Eine Erfahrung des intensiven Zuhörens. Ausgewählte Musik läuft über eine besonders gute und besonders teure Anlagen. Das kann von einem Album der Metalband Black Sabbath oder der Soulsängerin Erykah Badu bis zu Bach-Violinkonzerten alles sein. Oft führt ein Kenner durch den Abend. Wer Teil dieser Erfahrung sein will, muss schweigen – und sich im besten Fall noch ein kleines Bier für fünf Euro kaufen.

    Musik funktionierte nur noch als Fast Food

    Genau das, was ich brauche, dachte ich, und meine Freunde dachten das auch. Wir alle haben lange als Musikjournalisten gearbeitet oder selber Musik produziert, tauschen uns immer noch jede Woche über neue Releases aus. Aber die Art des Musikhörens hat sich verändert. Als Vinyl ein Revival erfuhr, machte ich mit, kaufte mir mit 16 Jahren einen Plattenspieler und gab extrem viel Geld für Platten aus. Ich saß stundenlang alleine oder mit Freunden im Zimmer und hörte zu. Mittlerweile ist der Plattenspieler verstaubt.

    Ich erwische mich jeden Freitag dabei, wie ich bei Spotify durch Hunderte Songs doomscrolle. Ich höre ein paar Sekunden hin, klicke weiter, favorisiere einige Songs, sammle sie in Playlisten, höre mir diese Playlisten nie wieder an. Die Zeit, aber vor allem die Konzentration, um ein Album von vorne bis hinten zu hören, habe ich selten. Das macht mich traurig.

    Ist Musik, frage ich mich, wirklich nur noch ein Hintergrundrauschen? Nur noch ein funktionaler Stimmungsaufheller in Clubs? Ein Mittel für soziales Erleben bei Konzerten? Haben wir es verlernt, Musik zu hören, ohne dabei etwas anderes zu tun?

    Ich erinnere mich an eine transzendentale Erfahrung. Wir lagen auf dem Teppich in meinem WG-Zimmer, das neue Album „Faith in Strangers“ des Musikers Andy Stott lief auf Platte durch. Wir hatten unsere Augen geschlossen, lagen da wie gelähmt, niemand sagte ein Wort. Es gab ein Gefühl der Verbundenheit durch das bloße Zuhören. Nichts anderes als diese Erfahrung erwarte ich mir jetzt auch in der Migas Listeningbar.

    Überhaupt, Listeningbars, eigentlich ein Konzept, das im Japan der 50er Jahre populär war. Sie etablieren sich gerade in Berlin. Als ein weiterer Versuch, ein kollektives Innehalten in einer hektischen, lauten Stadt zu provozieren. Eine Art Achtsamkeitsübung. Yoga, Meditation, Listeningbar. 2017 eröffnete das Rhinocéros in Prenzlauer Berg, wenig später das Neiro in Mitte und das Unkompress in Neukölln. Natürlich waren London und New York noch etwas früher dran als Berlin. Und jetzt wird auch im Migas zugehört.

    Hier ist es karg und kühl, denke ich, kurz bevor ein Mann in schwarzem Rollkragenpullover hinter die Plattenspieler tritt und das erste Stück von Pauline Oliveros anspielt. Es gibt keine Teppiche, keine Sessel, nur diese unbequemen Holzstühle. Die Menschen, die hier sitzen, sprechen überwiegend Englisch, legen viel Wert auf Kleidung, sehen nicht so aus wie die Nerds bei nischigen Experimentalmusik-Konzerten. Es herrscht eine angespannte Stimmung. Eine Frau zeichnet geistesabwesend auf einem Tablet.

    „Wir könnten auch in New York Bushwick sein“, sagt ein Freund. Wer die Codes nicht kennt und bedienen kann, fällt hier auf, denke ich, und mir kommt „Die feinen Unterschiede“ von Pierre Bourdieu in den Sinn. Je nach sozialem Status haben Menschen ihren eigenen Habitus. Geschmack ist nichts Angeborenes, weder bei Mode noch bei Musik.

    Gut aussehen ist wichtiger als zuhören

    Und hier im Migas, da geht es an diesem Abend sehr viel um Geschmack und Status. Um eine angestrengte Selbstpräsentation einer urbanen Boheme, die sich teure Kleidung leisten kann. Ich bekomme das Gefühl, dass viele hier gar nicht gekommen sind, um wirklich zuzuhören. Sondern nur, um später sagen zu können, dass sie da gewesen waren. Ich glaube nicht, dass Pauline Oliveros das gefallen hätte. „Deep Listening, intensives Zuhören, war für sie eine Form des Aktivismus“, erklärt der Mann hinter dem Plattenspieler zwischen zwei Stücken. Heute im Migas ist Deep Listening vor allem eine Form der Selbstdarstellung.

    Zwei Songs vor Schluss verschwinden wir enttäuscht aus dem Migas und gehen in die Kneipe Magendoktor um die Ecke. Hier ist die Musik scheiße, das Bier kostet weniger als die Hälfte, und ein buntes Potpourri an Menschen schreit durcheinander. Geschmäcker aller Klassen treffen aufeinander.

    „Die Musik war gut, aber der Ort war klaustrophobisch und hat einem das Gefühl gegeben, hier nicht hinzugehören“, sagt einer meiner Freunde. Dann erwähnt er einen Bekannten, der eine Woche zuvor im Migas war. Es lief „OK Computer“ von Radiohead, und er war so ergriffen, dass er eine Google-Bewertung schrieb:

    „Gestern Abend im Migas eine intensive Erfahrung gemacht. (…) Es wurde mein absolutes Lieblingsalbum ‚OK Computer‘ von Radiohead gespielt. Und ich habe es seit seiner Veröffentlichung Tausende Male gehört. Und dennoch war es für mich wie ein erstes Mal. So intensiv war diese Erfahrung. So tief gingen die 12 Arrangements in die Ohren bis hin zur Seele. Es war wie eine Zeitreise ins Jahr 1997 und ich musste weinen und hatte fast eine Stunde lang eine gehörige Gänsehaut. Es war einfach beeindruckend und unvergesslich.“

    Das ist sie, die transzendentale Erfahrung. Ich habe so sehr auf die anderen Gäste geachtet, dass ich sie verpasst habe. Ich werde den Plattenspieler anschließen, Deep Listening trainieren und wiederkommen.

    #Berlin #Wedding 12347 #Lindower_Straße 19 #Gastronomie #Musik

  • Berliner Gastronomie: Warum die Bedienung immer häufiger Englisch spricht
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-gastronomie-warum-die-bedienung-immer-haeufiger-englisch-s


    Von wegen. Das war ma. Sowas kommt von sowasl .

    22.11.2024 von Cedric Rehman - Manchen erscheint es weltläufig, für andere ist es Kulturverfall, für viele ein Ärgernis. Der Rückzug des Deutschen in Cafés hat viele Ursachen.

    Die Siebträgermaschine zischt und surrt im Café Engels im Neuköllner Schillerkiez. Der Duft nach frischen Bohnen steigt in die Nase. Eine Schlange von Kaffeedurstigen wartet geduldig vor dem Tresen. Eine Bedienung, Anfang 20, in androgyner Kluft fragt die Kundschaft nach dem Befinden. „Hi, how are you?“. Dann erkundigt sie sich nach den Vorlieben. Soll in den „Flat White“ lieber „Oatmilk“ oder „Cow“?

    Wer jetzt schon sprachlich überfordert ist, kann beruhigt sein. Hinter dem Tresen des Cafés finde sich immer jemand, der auf Deutsch zumindest die Begriffe „Hafer“- oder „Kuhmilch“ verstehe, versichert eine Mitarbeiterin des Cafés unweit des Tempelhofer Felds auf Nachfrage am Telefon.

    Neuberliner kommen aus der ganzen Welt

    Die deutsche Geschichte und Kultur ist in der Hauptstadt in Stein gemeißelt. Aber für viele aus aller Welt ist Berlin eher Bühne für einen von Subkulturen geprägten Lebensstil als ein historisch gewachsener Ort. Die beiden Welten verlaufen meist friedlich auf parallelen Gleisen. Ausgerechnet bei der Frage, auf welcher Sprache in Berliner Cafés Kaffee und Kuchen bestellt wird, gibt es Zusammenstöße. Manche sprechen von einem Kulturkampf.

    Der CDU-Politiker Jens Spahn machte 2017 in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung den Aufschlag. Er fühle sich genervt von Berliner Kellnern, die nur Englisch sprechen, erklärte er. Wer in Deutschland arbeite, solle Deutsch sprechen, forderte Spahn. Kritiker unterstellten Spahn in der folgenden Mediendebatte Kleinkariertheit und Provinzdenken. In einer Weltstadt wie Berlin würden nun einmal andere Regeln gelten als im Westmünsterland, aus dem Jens Spahn stammt.

    Die Komikerin Gayle Tufts fordert zum Deutschlernen auf

    Aber auch einer konservativen Haltung unverdächtige Prominente äußeren ihren Unmut über zu viel Englisch in der Gastronomie Berlins. Die 1960 im US-Bundesstaat Massachusetts geborene und seit 1991 in Berlin lebende Komikerin Gayle Tufts echauffierte sich im vergangenen Jahr in einem Beitrag für den Deutschlandfunk Kultur über das Verhalten von in Berliner Cafés arbeiteten US-Amerikanern. „Learn f-ing Deutsch!“, lautete ihr unverblümter Aufruf an alle Englischsprachigen in Berlin. Dabei mischt Tufts in ihren Auftritten als Stand-up-Comedian selbst gern englische und deutsche Begriffe, um sich über Anglizismen und Scheinanglizismen in der deutschen Sprache lustig zu machen.

    Tufts erinnerte in ihrer Kolumne an die Nachwendezeit in Berlin. Damals sei es für alle Ausländer zwingend nötig gewesen, Deutsch zu lernen, auch für US-Amerikaner, erklärte Tufts. Wird es Migranten aus englischsprachigen Ländern heute in Berlin zu einfach gemacht? Geben die ihrer Identität nie ganz sicheren Deutschen ausgerechnet in ihrer Hauptstadt und Kulturmetropole zu leichtfertig ihre Sprache auf, wie eine Kolumnistin der Welt jüngst kritisierte?

    Expats werden privilegiert

    Manche wittern eine Parallelgesellschaft der Privilegierten. Die Mehrheitsgesellschaft würde sogenannten „Expats“, Fachkräften mit hohen Qualifikationen aus dem Ausland, Blasen sprachlicher Dominanz zugestehen, während sie von Geflüchteten maximale Anpassung auch in der Sprache erwarte. „Expats“ kommen meist aus reichen Ländern in der EU oder in Nordamerika, während viele Geflüchtete aus armen Ländern des globalen Südens stammen. Berlin sortiere bei der Akzeptanz von Andersartigkeit nach Herkunft, Lebensstil und vor allem Einkommen.

    Wo nicht auf Deutsch bestellt werden könne, würden Menschen ausgegrenzt, die aus verschiedenen Gründen kein Englisch sprechen, etwa Ältere oder Menschen mit einem niedrigen Bildungshintergrund, sagen Kritiker. Auch viele in der ehemaligen DDR aufgewachsene Ostberliner hatten vor der Wende wenig Berührungspunkte mit der englischen Sprache. Englisch war nur Wahlfach an den Polytechnischen Oberschulen der DDR.

    Die Gastronomie leidet unter Personalmangel

    Der Berliner Hotel- und Gastronomieverband Dehoga verfügt über keine Zahlen, wie verbreitet Englisch in der Berliner Gastronomie ist. Hauptgeschäftsführer Gerrit Buchhorn teilt mit, dass dem Verband das Phänomen bekannt sei. „Ich selbst war vor einiger Zeit auch schon in einem solchen Restaurant“, teilt er per E-Mail mit.

    Auf Nachfrage bei verschiedenen Berliner Cafés ergibt sich ein gemischtes Bild. Die Mitarbeiterin des Cafés Engels verweist auf wirtschaftliche Gründe für die vielen englischsprachigen Kräfte hinter der Kaffeebar. Der Arbeitsmarkt für Jobs in der Gastronomie sei angespannt und Bewerbungen von Deutschsprachigen eher selten. Hinzu käme die Klientel im Schillerkiez. „Viele unserer Gäste aus dem Kiez kommen aus dem Ausland und sprechen Englisch“, sagt die Mitarbeiterin. Um einen guten Service für alle Kunden zu garantieren, spreche zumindest eine Kraft pro Schicht zumindest etwas Deutsch, sagt sie.

    Bestellungen auf Deutsch sind möglich

    Oliver Wazola, Sprecher der Kaffeehauskette „Five Elephants“ mit Standorten in Kreuzberg, Mitte und im Prenzlauer Berg, nennt den Tourismus als weiteren Faktor für mehr Englisch in der Berliner Gastronomie. „Die steigende Bedeutung der englischen Sprache in der Berliner Gastronomie zeigt sich insbesondere seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die internationale Besucherströme anlockte“, sagt er.

    Auch Wazola legt Wert darauf, dass Gäste bei „Five Elephants“ auch auf Deutsch bestellen können. Zweisprachigkeit in den Filialen der Kette passe zum Charakter der Weltstadt Berlin, findet Wazola. „Unsere Philosophie ist es, eine offene und inklusive Atmosphäre zu schaffen, die die Vielfalt Berlins widerspiegelt“, erklärt er.
    Die Pandemie riss ein Loch in die Personaldecke

    Laut Gerrit Buchhorn vom Berliner Dehoga hat sich der Fachkräftemangel in der Berliner Gastronomie etwas entspannt und nähere sich der Zahl von 80.000 an. „Allerdings werden viele offene Stellen der Arbeitsagentur gar nicht gemeldet“, sagt er. Laut dem Landesamt für Statistik lag die Zahl der im Gastgewerbe in Berlin tätigen Personen im vergangenen Jahr um mehr als fünf Prozent unter dem Niveau von 2016. Die Corona-Pandemie riss zwischen 2020 und 2022 ein tiefes Loch in die Personaldecke.

    Die Zahl der Beschäftigten in der Branche sank in den Pandemiejahren, Hotels mit eingerechnet, in ganz Deutschland laut einer Studie im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung um rund 300. 000 von 2,1 Millionen auf 1,8 Millionen. Der Studie zufolge kehrte jeder vierte Mitarbeiter während der Lockdowns seinem Beruf den Rücken.
    Ungelernte Servicekräfte füllen die Lücke

    Dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IfW) zufolge ist die Entspannung beim Personalmangel neben der Zurückhaltung der Verbraucher in der Wirtschaftskrise vor allem auf die Zunahme der Beschäftigung ungelernter Servicekräfte zurückzuführen. Die Umsätze der Branche sind in Berlin m Sinkflug. Laut Landesamt für Statistik lagen sie im August über sechs Prozent unter dem Ergebnis vom Vorjahresmonat. Um so bemerkenswerter ist, dass Restaurants und Cafés trotz Flaute neue Mitarbeiter auch ohne Erfahrung suchen. Sie finden sie in Berlin unter anderem unter Studierenden aus dem Ausland, die etwas dazuverdienen wollen, aber noch nicht gut Deutsch sprechen.

    Professorin Artemis Alexiadou ist seit 2022 Direktorin des Berliner Leibniz-Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS). Die griechische Sprachwissenschaftlerin rät zu Gelassenheit. Es sei naheliegend, dass in zunehmend internationalen Teams in der Gastronomie mehr Englisch verwendet werde. Sie benutzt den lateinischen Begriff „Lingua franca“, auf Deutsch: Verkehrssprache. Sie ermöglicht Menschen verschiedener Sprachgemeinschaften die Kommunikation. Schwierig werde es, wenn Menschen, die ausschließlich Deutsch sprechen, sich ausgeschlossen fühlten, weil nur noch Englisch gesprochen werde. „Es gilt eine Balance zu finden, im Umgang mit den in Berlin gesprochenen Sprachen“, sagt Alexiadou.

    Menschen aus unterschiedlichen Ländern brauchen eine Verkehrssprache

    In einer Weltstadt sei es nicht ungewöhnlich, dass Menschen verschiedener Herkunft sich einer Lingua franca bedienten. Und die sei auf der ganzen Welt nun mal Englisch. „Auch bei uns am Institut kommen Wissenschaftler aus unterschiedlichen Ländern und besprechen sich auf Englisch“, sagt Alexiadou. Das sei überall auf der Welt Standard in der Forschung. Ähnlich sei es in der Modebranche.

    Gastronomie nicht kommen, ist sich die Professorin sicher. Genaue Erhebungen über die Verbreitung von Englisch in der Berliner Gastronomie kenne auch sie nicht. „Ich denke, die Menschen nehmen Englisch in den Cafés stärker wahr, als es tatsächlich verbreitet ist“, sagt sie.
    Englisch ist auch eine Prestigesprache

    Alexiadou gibt den Kritikern aber in einem Punkt recht. Englisch gilt als Prestigesprache der Gebildeten und würde eher geduldet als andere Fremdsprachen. Englisch kann also von manchen genutzt werden, um Zugehörigkeit zu einer Schicht der Erfolgreichen zu markieren. Das Bild von Expats, die in ihrer Blase auf Dauer einen Bogen um die deutsche Sprache machen könnten, hält die Sprachwissenschaftlerin aber für überzeichnet. Dafür sorgten schon allein die Berliner Ämter, die jeden Neuberliner erwarteten. „Allein mit Englisch kommt man auf Behörden auf Dauer nicht weit“, sagt Alexiadou.

    #Berlin #auf_deutsch #Gastronomie

  • The truffle industry is a big scam. Not just truffle oil, everything
    https://www.tasteatlas.com/truffle-industry-is-a-big-scam


    Vous n’avez réellement jamais bouffé de truffes dans votre vie.

    If you find the smell of restaurants’ truffle dishes foul, it does not mean that you do not like truffles; it could indicate that you have good taste and do not like petroleum on your plate. Unlike that intense gas-like smell, the aroma of real truffles is mild and complex.

    Some will compare the difference between the natural flavor of truffles and the artificial truffle flavor with the difference between sex and sniffing dirty panties. Martha Stewart says: “Many studies have been done with truffle oil. It is fake, synthetic, and awful. Truffle oil should not be in anyone’s kitchen.” Bourdain was the most direct: “Let’s say this once and for all. Truffle oil is not food at all.”

  • Poldi-Döner in Berlin überraschend geschlossen: Ist der Podolski-Imbiss gefloppt?
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/poldi-doener-in-berlin-ueberraschend-geschlossen-ist-der-podolski-i

    Dichtgemacht: Ist ein Kölner Döner in der Hauptstadt etwa gar nicht willkommen Enno Kramer

    Da hat einer der Dönerflation viel zu weit vorgegriffen. Zu gierig. Sogar auf der Touristenmeile Kottidamm legt keiner 7,50 fürs Döner und achtfuffzig beis Dürüm.

    Vor 25 Jahren gabs Dömer mit Cola für 5 Mark, heute sind 10 Euronen fürs gleiche Gedeck fällig ? Wer hat sein Taschengeld in der Zeit vervierfacht ? Keiner ? Eben. Hau weg den Scheiß. Brauchst du nicht.

    Verdingst euch nach wo ihr herkommt, ins Fussballaballaland oder sonstwo.
    Hauptsache wech.

    6.11.2024 von Enno Kramer - Plötzlich hat Lukas Podolskis Hauptstadt-Döner geschlossen. Wir haben in der Nachbarschaft gefragt, was der Grund dafür sein könnte. Die ist sich uneins.

    Gerade mal ein halbes Jahr nach Eröffnung des Poldi-Döners in Berlin-Kreuzberg sind die Schotten wieder dicht. Wo man bis vergangene Woche noch einen Blick auf Salate, Soßen und Dönerspieß erhaschen könnte, versperrt einem nun ein Metalltor die Sicht. Es habe sich von Anfang an um einen Pop-up-Store gehandelt, erklärt das Unternehmen. Komisch nur, dass in den sozialen Medien bei Eröffnung davon überhaupt nichts zu lesen war.

    „Danke an jeden einzelnen, der gestern mit uns die Neueröffnung der ersten Mangal-Döner Filiale in unserer Hauptstadt Berlin gefeiert hat (sic)“, schrieb das Unternehmen noch am 4. März auf Instagram. Was dort nicht stand: ein Verweis darauf, dass Poldis Döner nur auf bestimmte Zeit die Hauptstadt sattmachen sollen.

    In einer Stellungnahme des Unternehmens Lukndag, das hinter dem Dönerimbiss steht, versichert man, dass der Imbiss zwar „sehr gut bei den Gästen angekommen“ sei, der Laden allerdings von Anfang an als Pop-up-Store geplant gewesen sei. Im kommenden Jahr wolle man gleich mehrere Standorte eröffnen.

    „Zu hohe Preise für ein zu schlechtes Angebot“

    Die Nachbarschaft indes ist sich uneins, was zur Schließung geführt haben könnte. „Das hat einfach nicht funktioniert. Zu hohe Preise für ein zu schlechtes Angebot“, erklärt ein benachbarter Gastronom, der es für „völligen Unsinn“ hält, dass man das Geschäft von vornherein als Pop-up geplant haben soll. Mit knapp sechs Dönerläden in unmittelbarer Umgebung sei die Konkurrenz schlicht zu groß gewesen, mutmaßt der Nachbar.

    Ein Grund für das Schließen sehen einige Passanten in den zu hohen Preisen, die bei Poldi am Kottbusser Damm auf die Karte gerufen wurden. Mit 7,50 Euro für den klassischen Döner und satten 8,50 Euro für einen Dürüm, ist die Mahlzeit im Vergleich zur Konkurrenz in der Tat alles andere als günstig.

    Ein anderer Ladenbetreiber in der Nähe geht davon aus, dass der Imbiss in den nächsten ein, zwei Wochen wieder aufmachen werde. „Die machen den Laden wieder auf. Ich glaube, die hatten irgendwie Probleme mit ihrem Ofen“, erklärt der Mann, der namentlich nicht erwähnt werden möchte. Nur der Name Lukas Podolski soll ab der Wiedereröffnung nicht mehr an der Fassade zu lesen sein, glaubt er.

    Und tatsächlich: Horcht man am heruntergelassenen Metalltor, kann man Geräusche aus dem Inneren hören. Leider lässt sich daraus nicht schließen, ob man hier umbaut oder möglicherweise abbaut. Auf ein vehementes Klopfen reagierte niemand.

    Es ist zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich zu früh, um klar sagen zu können, wieso die Dönerbude nun geschlossen hat. Dass es sich allerdings von Beginn an um eine reine Pop-up-Geschichte handeln soll – wie es das Unternehmen schreibt – lässt sich wohl ausschließen. Hat man in dieser Stadt vielleicht nur ein Herz für den „Berliner Döner“?

    #Berlin #Kreuzberg #Kottbusser_Damm #Gastronomie #Döner_Kebab #Inflation #WTF

  • Vier Heiratsanträge hintereinander: Wie mich ein Abend im Berliner Biergarten verstörte
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/vier-heiratsantraege-hintereinander-wie-mich-ein-abend-im-berliner-

    21.10.2024 von Manuel Almeida Vergara - Ein erzwungener Heiratsantrag bei „Promi Big Brother“ sorgt für Entrüstung. Unseren Autor erinnert die Aktion an einen verhängnisvollen Abend im Tiergarten.

    Das Plüschherz mit der Aufschrift „Marry Me“ war fast noch das am wenigsten peinliche Detail dieser quälenden TV-Minuten: Am Sonntagabend kam es auf Sat.1 zu einem Heiratsantrag, wie er sonst wohl nur zur Anbahnung von Zwangsehen vonstattenginge. Denn die Idee dazu kam gar nicht von Mike Heiter selbst – sondern von den Produzenten der Show „Promi Big Brother“. Aber immer schön der Reihe nach ...

    Zum ersten Mal in der Geschichte des Formats war vor rund zwei Wochen ein Paar gemeinsam in den Container gezogen: die beiden Realitystars Mike Heiter und Leyla Lahour, die sich – na klar – zuvor im Dschungelcamp auf RTL kennengelernt hatten. Am Sonntag wurde Heiter dann auf Geheiß des großen Bruders in einen Nebenraum geführt, in dem Blumendeko, Sektflöten und besagtes Plüschherz auf ihn warteten.

    „Was geht denn hier ab? Hä?“ war Heiters bestechend ehrliche Reaktion. „Du kannst Leyla jetzt und sofort um ihre Hand bitten“, formulierte die Big-Brother-Stimme ihren Vorschlag – der natürlich nicht wirklich ein Vorschlag, sondern eine Vorschrift war. Denn zwischen welchen Optionen hatte man den armen Mann denn wählen lassen? Einen öffentlichen Heiratsantrag machen, auch wenn er das gar nicht unbedingt wollte – oder das Angebot eines öffentlichen Heiratsantrags vor einem Millionenpublikum und vor der eigenen Freundin ausschlagen?

    Eine Wahl zwischen Pest und Cholera – und eine „Big Brother“-Aktion, die von Zuschauerinnen und Zuschauern online scharf als „übergriffig“ und „nötigend“ kritisiert wird. Mich persönlich hat die ganze Chose geradewegs zurückgeführt zu einem verhängnisvollen Sommerabend in Berlin: Vor ein oder zwei Jahren war es, da saß ich mit Freundinnen und Freunden im Café am Neuen See, dem vielleicht schönsten Biergarten der ganzen Stadt.
    Auch im Körnerpark kommt es oft zu öffentlichen Anträgen

    Plötzlich brandete in einer Ecke der großen Bierbanklandschaft Applaus auf: Ein Mann war auf die Knie gegangen, vor ihm eine Frau mit feuchten Augen – ein Heiratsantrag! Fassungslos ob der für uns unsagbar peinlichen Szenen debattierte unsere Runde gerade über öffentliche Heiratsanträge, die ja – ähnlich wie die Geschichte bei „Promi Big Brother“ – nur bedingt mit freier Wahl ... und schon wieder! Dieses Mal gab es Applaus in einer anderen Ecke des Cafés am Neuen See; wieder war irgendjemand auf die Knie gegangen und jemand anderes hatte ein Ja gestammelt.

    Das Ganze wiederholte sich an diesem einen Sommerabend noch zweimal; insgesamt waren wir ungewollt Zeuginnen und Zeugen von vier Heiratsanträgen geworden – alle am selben Abend und im selben Biergarten. Offenbar ist das tatsächlich sehr schöne Café am Neuen See im Tiergarten ein beliebter Ort für derlei öffentliche Liebesfragen. Und offenbar gibt es noch mehr Plätze in der Stadt, die dafür berühmt-berüchtigt sind: Eine Kollegin erzählte mir soeben jedenfalls, im Neuköllner Körnerpark komme es alle paar Tage zu ähnlichen Szenen; mit in Herzform ausgelegten Rosenblättern und all dem unerträglichen Quatsch.

    Öffentliche Heiratsanträge an sich sind schon peinlich genug – noch peinlicher ist doch nur, sie an einem Ort und auf eine Weise auszusprechen, die sich am besten als „redundant“ beschreiben ließe. Wie kann es nur sein, fragten wir uns damals im Café am Neuen See, dass der zweite, der dritte und der vierte Mann sich nicht zu blöd waren, den dusseligen Zinnober, den gerade schon ein anderer Biergartengast vorgemacht hatte, einfach noch einmal durchzuziehen? Und wie konnte es sein, dass sich keine der zugehörigen Frauen dazu durchringen konnte, eine so sichtlich unkreativ ausgestaltete Lebensfrage einfach zu verneinen?

    Eine Antwort auf letztere Frage ist natürlich schnell gefunden: Es ist ein Zwang, der jedem öffentlichen Heiratsantrag innewohnt und die Gefragte zu einer bejahenden Antwort drängt. Denn wäre es nicht noch unangenehmer, ehrlich Nein zu sagen? Wäre es nicht noch peinlicher, wenn die Aktion eben nicht in Applaus, sondern in Gelächter endete? Ist es besser, dem Mann und dem Publikum zu geben, was sie wollen – und die Antwort im Zweifelsfall später zu revidieren? In der Intimsphäre der eigenen Wohnung zum Beispiel, wo solche privaten Fragen übrigens hingehören.
    Bei „Promi Big Brother“ wurde die Übergriffigkeit gleich mal verdoppelt

    „Übergriffig“ und „nötigend“ – diese beiden Begriffe passen nicht nur zu der „Big Brother“-Aktion, sondern tatsächlich zu jedem öffentlichen Heiratsantrag. Der Fragende nötigt die Befragte zu einer öffentlichen Reaktion, die um des lieben Friedens willen meistens positiv ausfällt, auch wenn das womöglich gar nicht der Gefühlslage entspricht. Und im Fall von „Promi Big Brother“ wurde diese Übergriffigkeit eben noch verdoppelt.

    Denn nachdem schon Mike Heiter letztlich dazu genötigt wurde, einen Heiratsantrag im Live-Fernsehen auszusprechen – zuvor hatte er sich sieben Minuten Bedenkzeit genommen, was seine Unsicherheit über die ganze Situation und über die Frage, ob er seine Freundin denn überhaupt heiraten will, verdeutlichte –, wurde ja auch Leyla Lahouar dazu gedrängt, auf diese höchst private Frage in aller Öffentlichkeit zu reagieren.

    „Schatz, ich liebe dich und ich bin mir sicher mit dir. Willst du meine Frau werden?“, hatte der Bräutigam wider Willen herausgestoßen – „ja“, jubelte die Braut, und niemand kann mit Sicherheit sagen, ob dieser Jubel echt oder erzwungen war. Kann so eine glückliche Ehe anfangen?

    Manchmal frage ich mich, was eigentlich aus den vier Paaren vom Café am Neuen See geworden ist. Sind alle Frauen bei ihrem Ja geblieben, oder hat die eine oder die andere nach dem Sommerabend doch noch von Herzen Nein gesagt? Ist es zu allen vier Hochzeiten wirklich gekommen? Und: Saß im Biergarten womöglich noch ein fünfter Mann mit großen Plänen, dem die Sache nach vier Anträgen dann doch einfach zu albern war?

    Café am Neuen See, Lichtensteinallee 2
    https://www.openstreetmap.org/way/46603834#map=18/52.510367/13.344451

    #Bwrlin #Tiergarten #Lichtensteinallee #Gastronomie #Kultur

  • Kult und Kaffee am Alexanderplatz in Berlin: Das Pressecafé eröffnet
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/kult-und-kaffee-am-alexanderplatz-in-berlin-das-pressecafe-eroeffne


    Berlin, Alexanderplatz: Das Pressecafé hat im Untergeschoss des Pavillons wiedereröffnet, das Steakhouse Beast im ersten Stock hat sich schon gut etabliert. Benjamin Pritzkuleit

    7.8.2024 von Olga Ellinghaus - Nach monatelangem Umbau öffnet das historische Pressecafé im Herzen der Stadt wieder seine Türen. Mit dem Steakhouse Beast im ersten Stock erblüht das Gebäude nun voll zu neuem Leben.

    Zu DDR-Zeiten war das Pressecafé im Haus des Berliner Verlags ein beliebter Treffpunkt für Journalisten, doch der zweistöckige Pavillon auf der Karl-Liebknecht-Straße stand seit Jahren leer. In dieser Woche soll das gastronomische Angebot im Erdgeschoss des Gebäudes als Hommage an die DDR im Deli-Style wiederbelebt werden.

    Das kulinarische Angebot indes bewegt sich auf der Höhe der Zeit: Neben dem Kaffee der Londoner Rösterei Costa und einem Frühstücksangebot gibt es eine Mittagskarte, Matcha Latte und Mimosas. Drinnen sollen 100, draußen gleich 200 Gäste Platz finden.
    .
    Der rote Bär vor der Tür

    Das dominierende Thema des Cafés im Erdgeschoss ist Rot: Schlichte rote Designerstühle umringen eckige Holztische. Rote Samthocker stehen an der Bar, sogar die Wände sind rot tapeziert. Die Farbpalette drinnen ist im Einklang mit dem wieder freigelegten Fries draußen. Nachdem Willi Neuberts Wandfries „Die Presse als Organisator“ drei Jahrzehnte lang von einer Leuchtreklame verdeckt war, schmückt er seit 2021 wieder die Fassade. Auf dem Gehweg thront ein roter Berliner Bär.

    Im Stockwerk über dem Café hat das Steakhouse Beast erst vor kurzem seine Türen geöffnet. Der Fokus liegt eindeutig auf Premiumfleisch aus der Region – Steak Cuts, Spareribs und Burger.


    Willy Neuberts berühmter Wandfries „Die Presse als Organisator“ Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Und ganz auf der Höhe der Zeit: Veganer kommen auch hier nicht zu kurz und finden Gerichte auf der Karte. Inhaber beider Neueröffnungen ist Alexander Freund, der weitere Restaurants wie das Fischer & Lustig im Nikolaiviertel und das Jäger & Lustig in der Grünberger Straße in Friedrichshain betreibt.

    Pressecafé/Pressehaus Memhardstraße/Karl-Liebknechtstr. 27
    https://www.berlin.de/tickets/suche/orte/pressecafe-pressehaus-memhardstrasse-karl-liebknechtstr-27-ca179bca-6097-4664

    #Berlin #Alexanderplatz #Gastronomie #DDR

  • ’Parasites’ : Restaurants ask customers to shun services like Uber Eats
    https://www.smh.com.au/business/small-business/parasites-restaurants-ask-customers-to-shun-services-like-uber-eats-20180808

    Anfangs gab es Widerstand ... was ist daraus geworden ? Hat Uber-Eats ind Australien überlebt ?

    8.8.2018 by Emma Koehn - Restaurants in Australia’s biggest cities have started speaking out against food delivery services such as Uber Eats and Menulog, claiming the third-party operators are exploiting small businesses and delivery drivers.

    On Tuesday, iconic Melbourne eatery Marios Cafe called the food delivery platforms “parasites”, imploring customers to never use ordering systems like Uber Eats. In Sydney, Upper North Shore restaurant Taste of Texas BBQ stopped accepting delivery requests via Menulog.

    The moves come days after delivery service Foodora signalled it was exiting the Australian market.
    ’A certain ugliness’: Delivery platforms like UberEats are getting pushback from local restaurants.

    ’A certain ugliness’: Delivery platforms like UberEats are getting pushback from local restaurants.Credit: Akio Kon

    Marios Cafe, a stalwart of Melbourne’s Brunswick Street Fitzroy since the 1980s, took to Facebook to plead with customers to “get up off your ass” and go pick up takeaway orders instead of relying on third-party sites, which hurt small hospitality venues.

    The business said the tendency for these platforms to take commissions of up to 30 per cent wasn’t fair given the number of people - including restaurants and delivery drivers - losing money.

    “Do not order from any of the delivery groups call the restaurant direct and make sure they have their own delivery,” the business wrote on Facebook.

    “Please spare a thought for the people who are loosing [sic] money for your comfort factor and the delivery people are earning next to nothing for their work, while the people in their ivory towers are earning big time for doing nothing: PARASITES.”

    Marios co-founder Mario Maccarone told Fairfax Media that while he thinks food delivery services may work “brilliantly” for some businesses, he and business partner Mario de Pasquale have never bought in.
    Mario de Pasquale and Mario Maccarone have decided to steer clear of food delivery platforms - and are asking customers to do the same.

    Mario de Pasquale and Mario Maccarone have decided to steer clear of food delivery platforms - and are asking customers to do the same. Credit: Penny Stephens

    “We’ve been approached by all of the platforms - but with those huge big plastic backpacks, well, there’s a certain ugliness about it,” Maccarone says.

    He says “the way they [the platforms] employ people” also has to be considered, observing there’s a “whole generation of kids” becoming more reliant on gig economy jobs.

    “It’s a thing that may work brilliantly for some, but we’re not interested in buying into it.”

    When contacted by Fairfax Media, an Uber Eats spokesperson said the company’s 13,000 active restaurant users were evidence its system was “proving popular” with hospitality venues wanting to grow their businesses.

    “Uber Eats can be a cost-effective channel for reaching an entirely new customer base,” the company said.
    ’Unsustainable’ cost

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    Marios isn’t the only one saying the time has come for a tough choice on food delivery services. In Sydney, Waitara-based Taste of Texas BBQ has decided to no longer accept delivery requests via Menulog.

    Owner Prabhakar Raj told Fairfax Media “the big challenge for small businesses” at the moment was making tough choices about the food delivery platforms they can afford.

    Menulog takes a lower commission on orders than its peer in Uber Eats, and while it has recently launched a in-house delivery option, restaurants have traditionally had to supply their own drivers.

    This is a cost that is “unsustainable” despite the loyalty of customers ordering through the app, Raj says.

    Customers of Taste of Texas BBQ will still be able to place takeaway orders through Menulog if they pick it up themselves, but the business says it’s done offering delivery through the app.

    The business will stay on the Uber Eats platform, but Raj says his restaurant “doesn’t make a cent out of it”.

    “I’m only using it [Uber Eats] as a promotional platform,” he said.

    Taste of Texas only offers a restricted menu via the platform and Raj says he believes other businesses are also limiting what they offer via Uber Eats in order to make it sustainable.

    Menulog says that, for the most part, restaurants are very happy with its service, and restaurants like Taste of Texas can choose whether they offer delivery through the platform or just pick-up orders.

    “Menulog offers a suite of solutions, including both restaurant-own and delivery services, ‘click and collect’ and catering, which allows restaurants to tailor their offering to digital customers in line with their business strategy and operating model,” the company’s commercial director Rory Murphy told Fairfax Media.

    Last week, delivery competitor Foodora signalled it was exiting the Australian market, a move small businesses said was unsurprising.

    “At the end of the day these aggregators all take a percentage so the fewer you have, the better it is for your business,” owner of Sydney business Fratelli and Co, Robert Galati, said on Friday.

    #Australien #Uber #Uber-Eats #disruption #Gastronomie

  • Terzo Mondo 50 Jahre
    https://www.terzomondo.de/event/terzo-mondo-50-jahre

    7. Februar 2024 @ 18:00 - 8. Februar 2024 @ 02:00

    Am 07. Ferbruar 1974 wurde das Terzo Mondo in der Grolmanstrasse 28 wiedereröffnet, nachdem es seinen ersten Standort in der Kantstrasse verlassen musste.

    Hier wurde es von einem Platz für Revolutionäre und Demonstranten zum Berlinale Treffpunkt, zur Galerie, zum Lindenstrassen-Mekka, zur Bühne, zum Restaurant, zu einer Cocktail Bar … ein Treffpunkt für Jung und Alt, ein Ort an dem man sich zuhause fühlen kann.

    Hier wurde es erwachsen, berühmt, berüchtigt, geliebt, aber auch vergessen, belächelt, ignoriert, wieder entdeckt, geliebt, als zuhause empfunden, musiziert, philosophiert und diskutiert .. viele Veränderungen, Höhen und Tiefen hat es hier erlebt, aber eins blieb es all diese Jahre, ein Papanastasiou.
    Daher wollen wir diesen besonderen Tag am Mittwoch den 07. Februar ab 18:00 mit Euch feiern 🙂

    Wir habe eine alte Speisekarte der Anfangszeit gefunden, daraus werden wir ein paar Gerichte und Getränke mit ihren Preisen :-)))) übernehmen. Wer will, kann an diesem Tag eine Patenschaft übernehmen oder einen besonderen Flieger in unsere legendäre Decke schiessen, oder einfach zur Musik mitsingen, tanzen oder seinen Gegenüber und die Vibes der letzten fünfzig Jahre geniessen.

    Wir freuen uns auf Euch

    #Berlin #Charlottenburg #Grolmanstrasse #Gastronomie #Griechenland #Geschichte

  • Le roquefort et le camembert en voie d’extinction ? | CNRS Le journal
    https://lejournal.cnrs.fr/articles/le-roquefort-et-le-camembert-en-voie-dextinction

    Les fromages hébergent une multitude de micro-organismes capables de transformer le lait. Sélectionnés par l’humain, ces ferments ne sont pas épargnés par les standards de l’industrie agro-alimentaire, au point que les fromages bleus ou le camembert pourraient disparaître.

    Pour produire des fromages en grande quantité, les industriels ont sélectionné des souches de champignons correspondant aux cahiers des charges qu’ils se sont imposés. Les fromages doivent être attrayants, avoir bon goût, ne pas arborer de couleurs déroutantes, ne pas produire de mycotoxines, ces toxines sécrétées par les champignons, et surtout pousser rapidement sur le fromage qu’ils se doivent de coloniser. Ce faisant, le secteur de l’agro-alimentaire a exercé une pression de sélection sur les champignons si grande que les fromages, non fermiers et non protégés par une AOP, présentent aujourd’hui une diversité de micro-organismes extrêmement pauvre.
    Des bleus à bout de souffle

    « On a réussi à domestiquer ces organismes invisibles comme on l’a fait pour le chien, ou le chou, explique Jeanne Ropars. Mais il s’est produit pour les micro-organismes ce qu’il se produit à chaque fois qu’on sélectionne trop drastiquement des organismes, gros ou petits : cela a entraîné une très forte réduction de leur diversité génétique. En particulier chez les micro-organismes, les producteurs n’ont pas réalisé qu’ils avaient sélectionné un seul individu et que ça n’était pas durable à long terme. » Les micro-organismes sont capables de se reproduire de manière sexuée et asexuée, mais c’est le plus souvent la voie asexuée, via la production de lignées clonales, qui a été privilégiée par les industriels pour les multiplier. Résultat : ils ne peuvent plus se reproduire avec d’autres souches qui pourraient leur apporter du matériel génétique neuf, ce qui au bout d’un certain temps induit la dégénérescence de la souche en question.

    Les fromages bleus sont certes menacés mais leur situation est encore bien loin de celle du camembert, qui lui est au bord de l’extinction. Car cet autre symbole du terroir français n’est inoculé que par une seule et même souche de Penicillium camemberti et ce partout sur Terre. Cette souche est un mutant blanc sélectionné en 1898 pour inoculer les bries puis les camemberts dès 1902.
    Jusque dans les années 1950, les camemberts présentaient encore à leur surface des moisissures grises, vertes, ou parfois orangées.

    Problème, cette souche est depuis uniquement répliquée par multiplication végétative. Jusque dans les années 1950, les camemberts présentaient encore à leur surface des moisissures grises, vertes, ou parfois orangées. Mais les industriels peu friands de ces couleurs jugées peu attractives ont tout misé sur l’utilisation de la souche de P. camemberti albinos, complètement blanche et de surcroît duveteuse. C’est ainsi que le camembert a acquis sa croûte immaculée caractéristique.

    L’espèce proche génétiquement de P. camemberti, nommée Penicillium biforme, est aussi présente sur nos fromages car naturellement présente dans le lait cru, et montre une diversité génétique et phénotypique incroyable. On pourrait donc imaginer inoculer nos camemberts et bries avec du P. biforme. Si les amateurs veulent pouvoir continuer à manger du fromage, ils vont devoir apprendre à aimer la diversité des goûts, des couleurs et des textures, parfois au sein d’une même production. Et si notre patrimoine gustatif avait tout à y gagner ? ♦

    #Industrialisation #Industrie_agroalimentaire #Camembert

  • Sparen und gut essen? Bei Ikea gibt es das beste Mittagessen Berlins
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/sparen-und-gut-essen-bei-ikea-gibt-es-das-beste-mittagessen-berlins

    Journalisten schreiben Quatsch. Viele Journalitsen schreiben viel Quatsch. Manchmal schreibt sogar ein einziger Journalist viel Quatsch.

    Was stimmt : Billig. Essen nicht Möbel. Ikea.

    22.1.2024 von Marcus Weingärtner - Schlauer Lunch: Der schwedische Möbeldiscounter hat nicht nur digital die Nase vorn, sondern serviert auch ein klasse Mittagessen. Zu wirklich fairen Preisen.

    Witze über Billy-Regale, fehlende Einzelteile, kryptische Bauanleitungen und lustige Produktbezeichnungen sind die ersten Dinge, die vielen Leuten in den Sinn kommen, wenn sich das Gespräch um Ikea dreht.

    Dabei hat sich der schwedische Möbeldiscounter mit dem familienfreundlichen Image längst an uns vorbei zu einer digitalen Wunderwelt gewandelt: Dreidimensionale Einrichtungsplanung, Laservermessungen, geschmeidig funktionierende Scannerkasse und durchdachte Online-Angebote zeigen, was auch hierzulande möglich wäre, würde man die weltweite Digitalisierung nur endlich ernst nehmen.
    Ernsthafte Kundenbindung

    Aber wer wissen will, wie sehr dem Möbelhaus die Zufriedenheit der Käufer wirklich am Herzen liegt, der sollte das hauseigene Restaurant besuchen, denn hier zeigt sich, dass es dem Discounter mit der Kundenbindung wirklich ernst ist. Mit anderen Worten: In keinem gastronomischen Betrieb der Stadt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis so ausgewogen wie bei Ikea.

    An einem Mittwoch gegen zwölf Uhr besuchen wir das Restaurant der Filiale in Tempelhof, in dem man auch frühstücken kann. 1,50 Euro kostet das für Kinder, die Erwachsenen zahlen für Äggfrukost 3,95 Euro, dafür gibt es dann ein Eieromelette, vier Scheiben gebratenen Schinken, Butter und ein Brötchen. Wir sind aber später dran und wollen zu Mittag essen. Auch dabei setzt Ikea auf Fortschritt und bietet vermehrt pflanzliche Kost anstelle roten Fleisches an.

    So gibt es nun neben den legendären Köttbullar die Plantbullar und ich entscheide mich voller Zukunftsfreude und Neugier für die pflanzliche Variante: Das sind fünf Erbsenproteinbällchen, die besser schmecken, als die Bezeichnung vermuten lässt, was aber auch an der wirklich ordentlichen Rahmsoße liegt. Die Bällchen sind ein wenig zu fluffig, da hinkt die vegetarische Alternative noch, aber geschmacklich gut. Was auch der Tatsache geschuldet ist, dass man hier nicht versucht hat, Fleisch in Geschmack und Konsistenz nachzubilden.

    Ein Hauptgericht für unter drei Euro

    Dazu gibt es Erbsen aus der Tiefkühlung und für mich Pommes statt Püree. Die Erbsen sind in Ordnung, die Pommes frites sogar klasse. Alle goldgelb, keine verkohlte Niete darunter. Unschlagbar auch der Preis: Das Hauptgericht kostet 2,95 Euro. Noch mal: zwei Euro fünfundneunzig. Klar, dass das Möbelhaus hier wohl subventioniert und anderswo wohl draufschlägt, aber das kann dem Mittagsesser auch egal sein.

    Dazu gibt es eine Schale mit frischem Salat, den man mit einer Auswahl an Dressings selbst anrichten kann. Der Salat, hauptsächlich Mais und Radieschen, ist knackig, das Joghurt-Dressing nicht zu penetrant. Bis jetzt überzeugt der Günstig-Lunch. Das Restaurant ist nun gut gefüllt mit einer Mischung aus Kleinfamilien, Senioren und Hipstern mit Tagesfreizeit. Nicht alle kaufen ein, man kommt also auch „nur“ zum Essen und Trinken nach Tempelhof.

    Zum Dessert gibt es ein Stück Schokoladenkuchen, das nicht riesig, aber mit einem Euro auch nicht teuer ist und genau die richtige Größe für einen Nachtisch hat. Der Kuchen ist saftig, wenn auch ein wenig zu süß. Dazu gibt es eine Flasche Wasser und das Ganze hat mich nicht mehr als zehn Euro gekostet. Fazit: Wer ordentlich und günstig essen möchte, der sollte des Öfteren bei Ikea vorbeischauen. Natürlich kann man auch noch ein paar Teelichter, Servietten und Kissenhüllen einpacken.

    Wertung: 4 von 5

    Ikea Schwedenrestaurant: Hauptgerichte ab 3,95 Euro, Suppen ab 1 Euro. Frühstück und Kindergerichte ab 1 Euro, Desserts und Getränke ab 1 Euro.

    Ikea Tempelhof, Sachsendamm 47, Öffnungszeiten: Mo–Do 10–21 Uhr, Fr–Sa 10–22 Uhr

    #Berlin #billig #Gastronomie #Restaurants #Kantine #WTF

  • Restaurant Taxi Moon GmbH, Berlin, Weddingplatz 2
    https://firmania.de/berlin/restaurant-taxi-moon-gmbh-2894252
    Vorbei. Am 17.1.2024 gibt es diese Adresse weder im Kaupert noch in Openstreetmap oder Google Maps. Auch der Kaupert von 1989 kennt für den Weddingplatz keine Hausnummern, dafür beginnt an der Schulzendorfer Straße gegenüber dem Weddingplatz die Reinickdendorfer Straße mit Hausnummer 1 nach bester Berliner Hufeisenanordnung. Die höchste Hausnummer 123 bezeichnet das Gemeindehaus der Dankeskirche gegenüber Reinickendorfer Straße 4 und 5. Wat willste, wir sind in Berlin.

    Immerhin fehlen keine Hausnummern (wie z.B. in der Mittelstraße / Dorotheenstadt https://seenthis.net/messages/1036946 ) und die Zählung beginnt, anders als beim #Kudamm mit Nummer 1 (eins). Nur etwas versteckt liegen sie, die Häuser der Reinickendorfer Straße 1 bis 9.

    Ergo lautete die richtige Adresse des Cafe/Bar/Restauran Taxi Moon Reinickendorfer Straße 2, 13347

    in Gaststätten, Restaurants in Berlin Berlin.
    Adresse
    Weddingplatz 2,
    13347, Wedding, Berlin

    Andere identische Fundstelle am 17.1.2024
    https://web2.cylex.de/firma-home/restaurant-taxi-moon-gmbh-9753384.html

    Das Taxi Moon war eine Taxikneipe. Der nicht mehr auffindbaren GmbH gehörten dem Vernehmen nach auch einige Taxis und es gab eine freundschaftliche Verbindung der Geschäftsführerin mit der Gründergeneration des immer noch existierenden links-feministisch-autonomen Café Cralle in der Weddinger Hochstädter Straße. In der oberen Etage des Taxi Moon ging es ruhiger zu während im verqualmten Erdgeschoß eine nie enden wollende New-Wave-Party tobte. Wie die Kollegen dort ihre mitternächtliche Pause verbringen konnten, war mir immer schleierhaft. Vielleicht lag es am bunten Wand-

    Verarsche
    https://www.google.com/maps/place/MVZ+Zahn%C3%A4rzte+am+Weddingplatz/@52.5420124,13.3688964,18z/data=!3m2!4b1!5s0x47a851b7b0f97e4f:0x751c062461db9def!4m6!3m5!1s0x47a8518604
    Wer in Google Streetmap die Adresse „Weddungplatz 2“ eingibt, wird zur Schönwalder Straße Ecke Reinickendorfer geschickt, weil dort die „Zahnärzte am Weddingplatz“ um Patienten werben. Soweit zur Zuverlässigkeit kommerzieller Kartendienste.

    Kaupert Weddingplatz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Weddingplatz-13347-Berlin

    Wer in Westberlin die Taxischeinprüfung schaffen wollte, musst den Weddingplatz „lernen“. Für die schriftliche Prüfung waren mindestens drei abgehendne oder angrenzende Straße zu nennen, und in der mündlichen Prüfung durfte er nicht vergessen werden, wenn man beispielsweise vom

    Allgemeines zu Weddingplatz
    Postleitzahl 13347
    Ortsteil Wedding
    ÖPNV Zone A Bus M27, 247 — U‑Bahn 6 Reinickendorfer Str ♿
    Straßenverlauf an Müllerstraße, Fennstraße und Reinickendorfer Straße
    Falk‑Stadtplan Planquadrat H 15
    Geschichte von Weddingplatz
    Ehemaliger Bezirk Wedding
    Alte Namen Kirchplatz (Anf. 19. Jh.-1835)
    Name seit 5.9.1835

    Wedding, seit 2001 Ortsteil des Bezirks Mitte.

    Um 1250/51 war das schon vorher besiedelte Dorf Wedding wieder „wüst“ geworden. Ursprünglich war es ein Rittersitz mit einer Mühle. 1253 gab dessen Besitzer, Ritter von Kare, das Dorf an das Nonnenkloster zu Spandau. 1289 überließ Markgraf Otto IV. den Gutshof Wedding mit der dazu gehörenden Feldmark der Stadt Berlin. Der Ort nannte sich damals Up den Wedding. 1601 legte Oberhofkämmerer Graf Hieronymus Schlick von Passau und Weißkirchen auf diesem Land erneut einen Gutshof an. Später kaufte der Große Kurfürst diesen Besitz und ließ ihn als Vorwerk betreiben. Zwischen 1752 und 1780 entstand die Kolonie Wedding. Diese war seit 1817 im Besitz des Berliner Magistrats. 1861, bei der Weichbilderweiterung Berlins, als der Wedding dem Berliner Stadtgebiet zugeschlagen wurde, hatte er 10 715 Einwohner. Seit der Eingemeindung entwickelte sich der Wedding als Industriestandort außerordentlich rasch. AEG, Siemens, Schering und andere Unternehmen siedelten sich an. Der Bezirk wurde zum Arbeiterbezirk, zum „Roten Wedding“. 1920 ist er als 3. Verwaltungsbezirk aus den Stadtvierteln Wedding und Gesundbrunnen sowie aus Teilen der Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt gebildet worden. Bei der Neufassung der Verwaltungsgrenzen 1938 erhielt Wedding von Charlottenburg den östlichen Teil der Jungfernheide. Wedding ist Standort des Universitätsklinikums Rudolf Virchow und des Deutschen Herzzentrums. Architektonisch bedeutsam sind die Vorstadtkirchen St. Paul und St. Nazareth (letztere mit dem Antikriegsmuseum). In den zwanziger Jahren sind im Wedding musterhafte Wohnsiedlungen entstanden, wie die Friedrich-Ebert-Siedlung, das Afrikanische Viertel und die Siedlung Schillerpark. Bei der Bezirksfusion 2001 wurde Wedding in die Ortsteile Gesundbrunnen und Wedding unterteilt, es gehört seitdem zum Bezirk Mitte.

    Der Kirchplatz wurde in Weddingplatz umbenannt, da er auf dem Terrain des ehemaligen Vorwerks Wedding lag.

    Örtliche Zuständigkeiten für Weddingplatz
    Arbeitsagentur Beuthstraße
    Jobcenter Mitte - Müllerstraße
    Amtsgericht Wedding
    Grundbuchamt Mitte
    Familiengericht Pankow
    Finanzamt Wedding
    Polizeiabschnitt A 17
    Verwaltungsbezirk Mitte

    #Berlin #Wedding #Weddingplatz #Reinickendorfer_Straße #Schulzendorfer_Straße #Gastronomie #Taxi #Westberlin t #Mittelstraße #Kurfürstendamm #Geschichte #Taxi #Ortskunde

  • Neue Ausstellung: Berlinische Galerie zeigt Jeanne Mammens „Café Reimann“
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlinische-galerie-zeigt-jeanne-mammens-cafe-reimann-3889012.html

    Der Taxihalteplatz Kudamm-Leibnitz, auch als Leiku bekannt, hieß in der Nachkriegszeit „Reimann“ nach dem nahegelegen Cafe am Kurfürstendamm. Überliefert ist die Adresse Kurfürstendamm 62 Ecke Giesenrechtstraße.

    https://www.openstreetmap.org/node/3455613474#map=17/52.50053/13.31240

    Ebenfalls belegt ist die Lage in Fahrtrichtung rechts hinter der Einmündung der Konstanzer Straße beziehungsweise des Olivaer Platz im Eckhaus mit der Nummer 182, welches einem Neubau Platz.machen musste.

    25.10.2017 Andreas Conrad - Man darf wohl annehmen, dass die Zahl derer, denen das Geräusch eines Diesel-Motors wie Musik in den Ohren klingt, stark im Sinken begriffen ist. Aber an dem Haus in der Charlottenburger Kantstraße 153 hängt nun mal nur eine Gedenktafel, nach der dort der Ingenieur Rudolf Diesel 1893/94 gewohnt und gearbeitet habe.

    Kein Hinweis hingegen auf den von diesem Haus inspirierten Beitrag zur leichten Muse, dem unsere Großväter und Großmütter einen noch immer nachklingenden Ohrwurm verdankten: „In einer kleinen Konditorei / da saßen wir zwei bei Kuchen und Tee / Du sprachst kein Wort, kein einziges Wort / und wusstest sofort, dass ich Dich versteh!“

    Natürlich kam die Inspiration nicht vom Haus an sich, vielmehr von dem in Berlin einst wohlbekannten Café Reimann, das dort 1919 von dem aus Ostpreußen nach Berlin gezogenen Walter Reimann eröffnet worden war, Keimzelle einer hier bald florierenden Konditorei-Kette. Heute befindet sich dort das österreichische Restaurant Ottenthal, in den zwanziger Jahren aber verkehrte in dem Café neben Prominenten wie Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky auch der Schriftsteller und Liedtexter Ernst Neubach.
    „In einer kleinen Konditorei“

    Dem muss die anheimelnde Atmosphäre so gefallen haben, dass er zu den von Vico Torriani, Max Raabe und vielen anderen nach einer Melodie von Fred Raymond gesungenen Zeilen angeregt wurde. In den Erinnerungsstücken, die Walter Christian Reimann, in Schöneberg lebender Sohn des Konditors, zur Firmen- und Familiengeschichte besitzt, befindet sich auch eine Widmung Neubachs, des „Verfassers der ,Kleinen Konditorei’“, wie er schreibt – ein nachträgliches Dankeschön für die anregenden Mußestunden im Kaffeehaus.

    Man fand die Cafés Walter Reimanns in den zwanziger Jahren auch am Kurfürstendamm 35 und 182 sowie am Hausvogteiplatz 1, und 1931 wurde eine Filiale im Kaufhaus Nathan Israel eröffnet, das war ein imposanter Komplex gleich rechts neben dem Roten Rathaus, das älteste und zeitweise größte Kaufhaus Berlins. Nach dem Krieg gelang ein Neubeginn am Kurfürstendamm 62, nach Reimanns Tod 1957 wurde das zwischen Leibniz- und Giesebrechtstraße gelegene Café noch zehn Jahre von seiner Witwe weitergeführt.

    Lange versunkene Stadtgeschichte, nun aber durch die kürzlich eröffnete Ausstellung zur Malerin Jeanne Mammen wieder ein wenig dem Vergessen entrissen. Denn zu den in der Berlinischen Galerie gezeigten Werken gehört auch das um 1931 entstandene, in Berlin nie zuvor öffentlich gezeigte Aquarell „Café Reimann“. Es war 1931 in Curt Morecks „Führer durch das ,lasterhafte’ Berlin“ erschienen und befindet sich im Besitz der Morgan Library & Museum in New York. Wie berichtet, hatte das Museum zur Finanzierung des Transports einen erfolgreichen Spendenaufruf veröffentlicht.


    Kurfürstendamm 35 ?

    Koksöfen im Vorgarten

    Man sieht auf dem Aquarell ein etwas trist dreinblickendes Paar an einem Tisch vor dem Café Walter Reimann am Kurfürstendamm 35, wo sich heute das Hotel California befindet. Das Café ist auf dem Bild leicht identifizierbar an dem angeschnittenen Namenszug und einem der Koksöfen, Vorgängern der modernen Heizstrahler, die Reimann vor seinem damaligen Haupthaus aufgestellt hatte.

    Besonders diese Öfen, wie man sie von Pariser Cafés kannte, haben dem Publikum damals imponiert. Sie inspirierten sogar den Bühnenbildner des vom Komponisten Rudolf Nelson geleiteten Theaters am Kurfürstendamm 217 zu einer Kulisse für die Revue „Tombola“. In dem ehemaligen Astor-Kino, wo sich heute eine Tommy-Hilfiger-Filiale befindet, wärmte sich 1929 Hans Albers mit seinen Kollegen Otto Wallburg und Willi Schaeffers am Koksofen.


    Das erste Reimann-Kaffeehaus, an das das Lied „In einer kleinen Konditorei“ erinnert, befand sich aber in der Kantstraße 153

    ( heute / 2023 https://www.ottenthal.com )

    Auch Albers verkehrte bei Reimann, vom Theater zum Café hatte er es ja nicht weit: einmal quer über den Kurfürstendamm. Weiter zählten Prominente wie Alfred Kerr, Friedrich Hollaender, die noch unbekannte Marlene Dietrich und Camilla Spira zu den Gästen. Auch viele Juden waren darunter, was das Café am 12. September 1931, als der Boulevard zum Schauplatz massiver Krawalle der Nazis unter Gauleiter Joseph Goebbels wurde, zu einem heftig attackierten Angriffsziel machte. Das Mobiliar im Vorgarten wurde demoliert, die große Schaufensterscheibe zertrümmert, innen sollen sogar zwei Schüsse gefallen sein.

    „Onkel Emil“ leistet Widerstand

    Walter Reimann selbst war kein Jude. Den Nazis stand er ablehnend gegenüber, verweigerte sich der Ausgrenzung der Juden, solange es irgendwie ging, leistete später mit seiner Frau Charlotte aktiven Widerstand. Als Ullstein-Bildredakteurin hatte sie die Journalistin Ruth Andreas-Friedrich kennengelernt, bekam dadurch Kontakt zu der von dieser und dem Dirigenten Leo Borchard 1938 gegründeten Widerstandsgruppe „Onkel Emil“. Dieses nie aufgeflogene Netzwerk unterstützte die zunehmend verfolgten Juden mit Verstecken, Papieren und Essen.

    Gerade Walter und Charlotte Reimann hatten als Betreiber von Kaffeehäusern einige Möglichkeiten, Lebensmittel zu organisieren, halfen zudem Hilde Waldo, der späteren Sekretärin des emigrierten Schriftstellers Lion Feuchtwanger, bei ihrer Ausreise in die USA. Die Gruppe „Onkel Emil“ wurde auch in der Gedenkstätte „Stille Helden – Widerstand gegen die Judenverfolgung 1933 – 1945“ gewürdigt, die unlängst in der Rosenthaler Straße 39 in Mitte geschlossen wurde und im Januar in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Tiergartener Stauffenbergstraße 13/14 in erweiterter Form wiedereröffnet werden soll.

    Die Erinnerung an Walter und Charlotte Reimann wird also fortleben, wenn Jeanne Mammens „Café Reimann“ längst wieder nach New York zurückgekehrt ist. Und irgendwann dürfte sicher auch mal wieder das aus den späten Zwanzigern herüberwehende Lied von der kleinen Konditorei im Radio erklingen, melancholische Verse „von Liebesleid und Weh“.

    „Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 1910 – 1975“, Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124 – 128 in Kreuzberg, bis 15. Januar, mittwochs bis montags, 10 – 18 Uhr

    Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm, 1953
    https://www.flickr.com/photos/lautenschlag/8277548761

    Flickr

    "[...] Die vier Cafés, die W.alter Reimann vor dem Krieg betrieben hatte, waren alle zerstört worden. Doch noch im Jahre 1945 eröffnete er am Olivaer Platz, Kurfürstendamm 62, ein neues „Café Reimann“. Mit seiner guten Küche wurde es in den einfach eingerichteten aber großzügigen und freundlichen Räumen schnell wieder zu einem renommierten Haus. In den siebziger Jahren zogen die „Mozart-Terrassen“ in diese Räume, ein Café, das sich jedoch am recht unattraktiven Olivaer Platz nicht lange halten konnte. Eine unkonventionelle Gaststätte unternahm in den achtziger Jahren den Versuch, sich an dieser Stelle zu etablieren, konnte sich aber auch nicht lange halten. Seit einigen Jahren hat in dem renovierten, hellgelb gestrichenen Haus das Nobel-Schuhgeschäft „Magli“ eine Filiale. [...]"

    aus:
    Der Kurfürstendamm : Gesichter einer Straße / Regina Stürickow. - Berlin: Arani-Verl., 1995

    In dieser Version von In einer kleinen Konditorei (Georg Kober - 1929) geht es um den Boulevard des Capucines in Paris nicht um Kurfürstendamm oder Kantstraße. Die hat wohl eher Vico Toriani durch Weglassen der ersten Strophe in den Fünfzigern ins Spiel gebtacht.
    https://www.youtube.com/watch?v=BVw_7u29uA4

    Auch diese akkordeonlastige Version des Saxophonorchesters Dobbri von 1928 klingt eher nach Pariser musette als nach einem Berliner Gassenhauer .
    https://www.youtube.com/watch?v=uj7eQFfN8V4&pp=ygUgaW4gZWluZXIga2xlaW5lbiBrb25kaXRvcmVpIDE5Mjg%3D

    https://www.openstreetmap.org/way/68915107#map=17/48.87045/2.33105

    #Berlin #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Konstanzer_Straße #Olivaer_Platz #Kantstraße #Geschichte #Gastronomie #Konditorei #Nazis #Widerstand #Taxihalteplatz

    #Boulevard_des_Capucines #Paris #Gassenhauer

  • Regina Ziegler: „Als ich nach Berlin kam, war ich wie im Rausch“
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/regina-ziegler-als-ich-nach-berlin-kam-war-ich-wie-im-rausch-li.215


    „Die Mitte meiden und sich am Rand wohlfühlen“: Regina Ziegler lebt in Zehlendorf. Foto Guido Werner/Ziegler Film

    30.10.2033 von Anne Vorbringer - Berlin hat rund 3,8 Millionen Einwohner, und jeder hat seinen eigenen Blick auf die Stadt. Was macht Berlin aus, wieso lebt man hier – und tut man es überhaupt gern?

    In unserer Rubrik „Fragebogen Berlin“ fragen wir bekannte Hauptstädterinnen und Hauptstädter nach ihren Lieblingsorten und nach Plätzen, die sie eher meiden. Sie verraten, wo sie gern essen, einkaufen oder spazieren gehen. Aber auch, was sie an Berlin nervt und was man hier auf keinen Fall tun sollte.

    Diesmal hat Regina Ziegler unsere Fragen beantwortet, die in diesem Jahr großes Jubiläum feiern kann. Vor 50 Jahren gründete sie Ziegler Film und wurde Deutschlands erste Produzentin. Bis heute realisierte sie rund 500 Filmprojekte und gehört damit zu den produktivsten und erfolgreichsten Produzenten des Landes.

    Für ihr neuestes Projekt arbeitete Ziegler mit dem Streaming-Riesen Amazon zusammen. Seit dem 26. Oktober läuft die Serie „Die Therapie“ exklusiv bei Prime Video. Die Buchvorlage stammt von einem anderen bekannten Berliner: dem Bestseller-Autor Sebastian Fitzek.

    1. Frau Ziegler, seit wann sind Sie schon in der Stadt?

    Eigentlich wurden meine Wurzeln in Berlin 1943 gepflanzt. Meine Mutter wohnte damals in Charlottenburg in der Röntgenstraße. Sie war mit mir hochschwanger und wurde mit meiner älteren Schwester an der Hand drei Tage und vier Nächte im Luftschutzkeller verschüttet. Als wir gerettet waren, war unsere Wohnung nicht mehr da. So trampte sie nach Allrode im Harz zu ihren Eltern und ich wurde am 8. März in Quedlinburg geboren und war der Hit des Weltfrauentages 1944. Diese Geschichte saß so tief in mir, dass ich nach dem Abitur 1964 zum Jurastudium nach Berlin zog.

    2. Welcher ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

    Der China Club in der Behrenstraße 72, der seit vielen Jahren meinen Gästen und mir auch wegen seiner fantastischen asiatischen Küche und wegen des Restaurantmanagers Henryk Vieillard ein Genuss ist.

    3. Wo zieht es Sie hin, wenn Sie entspannen wollen?

    In mein Bett …

    4. Welche Ecken der Stadt meiden Sie?

    Als Dauer-Radiohörerin kenne ich immer aktuell die Präsenz der Klebeaktionen der Letzten Generation und kann entsprechend reagieren. Meistens gelingt es mir, dadurch stundenlange Staus zu vermeiden und zu meinen Terminen pünktlich zu sein.

    5. Ihr ultimativer Gastro-Geheimtipp?

    Das 893 Ryotei in der Kantstraße und das Ponte in der Regensburger Straße zum Dinner. Zum Lunch empfehle ich die Salumeria Rosa in der Neuen Kantstraße 25.

    6. Ihr ultimativer Shopping-Geheimtipp?

    Es gibt kleine, feine Boutiquen rund um den Savignyplatz, in denen ich mich gerne nach ausgefallenen Modellen umschaue. Und an einem Issey-Miyake-Shop kann ich nicht vorbeigehen, ohne reinzuschauen. Gott sei Dank haben wir in Berlin keinen Miyake-Laden.

    7. Der beste Stadtteil Berlins ist …

    Charlottenburg war und ist immer noch mein bevorzugter Kiez. Als ich 1964 aus Obernkirchen nach Berlin kam, war ich wie im Rausch. So viele Menschen wie an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hatte ich noch nie gesehen. Ich mietete ein Zimmer in der Mommsenstraße 36 bei einer kinderreichen Familie. Meine Vermieterin und ihre vier Kinder nahmen mich wie ein Familienmitglied auf, und sie drückte auch ein Auge zu, wenn mein späterer Ehemann Hartmut Ziegler mal über Nacht blieb, was damals strikt verboten und deshalb sehr ungewöhnlich war und zu der Geburt von Tanja führte.
    Um mir etwas dazuzuverdienen, trug ich in Charlottenburg die Berliner Morgenpost aus und verkaufte an den Wohnungstüren Waschmaschinen. Während der ersten Jahre beim Sender Freies Berlin in der Masurenallee nutzte ich noch jeden Tag die Straßenbahn entlang der Kantstraße. Mein erster Spielfilm „Ich dachte, ich wäre tot“ lief 1974 mit großem Erfolg viele Wochen im filmkunst 66 in der Bleibtreustraße 12. Als die langjährigen Besitzer des Kinos, Rosemarie und Franz Stadler, das filmkunst 66 verkauften, haben Tanja und ich nicht lange überlegt – und uns einen Traum erfüllt.

    8. Das nervt mich am meisten an der Stadt:

    Klaus Wowereit hat mit Georgia Tornow vor vielen Jahren am Potsdamer Platz den Boulevard der Stars ins Leben gerufen. Da haben die Sterne noch gestrahlt. Meiner auch. Heute sind sie total verrottet und vergammelt. Diese Sterne sind für mich auch Sinnbild für die Filmfestspiele und deren ungewisse Zukunft.

    9. Was muss sich dringend ändern, damit Berlin lebenswert bleibt?

    Dass in Berlin keine Menschen mehr unter den Brücken schlafen müssen. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, wir brauchen eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrssituation. Die Menschen müssen kurzfristiger Termine bei den Bürgerämtern bekommen. Und beim BER müssen endlich die Laufbänder und die Fahrstühle funktionieren und nicht tagelang ausfallen. Ich finde es unverständlich, dass die Lufthansa nur wenige Direktflüge aus der deutschen Hauptstadt ins Ausland anbietet. Auch das muss sich dringend ändern.
    Und aus aktuellem Anlass möchte ich hinzufügen: Eine Stadtgesellschaft hat Regelungen und Gesetze, an die sich alle halten müssen – ganz gleich, ob sie in Berlin geboren oder erst später hierhergekommen sind: Sie sind Berliner. Es gibt keinen Platz für Hass, Aggression, Gewalt, Intoleranz und Antisemitismus.

    10. Ihr Tipp an Unentschlossene: Nach Berlin ziehen oder es lieber bleiben lassen?

    Wenn, dann die Mitte meiden und sich am Rand wohlfühlen.

    11. Cooler als Berlin ist nur noch …

    Quedlinburg, weil ich da geboren bin.

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    Zur Person

    Regina Ziegler kam 1944 in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) zur Welt. 1964 ging sie nach Berlin und arbeitete nach einer Ausbildung zur Wirtschaftsdolmetscherin zunächst als Produktionsassistentin beim SFB. 1973 gründete sie ihre eigene Firma. Gleich für ihre erste Produktion „Ich dachte, ich wäre tot“ erhielt sie mehrere Auszeichnungen. Mittlerweile haben sie und ihre Tochter Tanja (Foto) rund 500 Filme und Serien für Kino und Fernsehen produziert.

    Tanja Ziegler stieg im Jahr 2000 ins Unternehmen Ziegler Film ein und besitzt inzwischen die Mehrheit der Anteile. Regina Ziegler ist Honorarprofessorin an der Filmuniversität Babelsberg, gemeinsam mit ihrer Tochter betreibt sie das Berliner Programmkino filmkunst 66. Vom Museum of Modern Art in New York wurde sie 2006 mit einer Retrospektive geehrt. 2017 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Geht nicht gibt’s nicht“. Ihre neue Produktion, die sechsteilige Thriller-Serie „Die Therapie“, läuft aktuell bei Amazon Prime Video.

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