Parfois on nous décrit la guerre en Ukraine comme guerre d’exterminaion russe contre le peuple d’Ukraine. C’est faux. C’est une guerre moderne, brutale et injuste comme toutes les guerres entre les puissnces capitalistes qui poussent leurs conflits à l’extrême. Pour l’Ukraine c"est en plus une guerre totale.
Voilà la déscription d’une guerre d’extermination. Elle a été menée par les armées allemandes afin de s’emparer des sources de pétrole de Baku, des plaines d’Ukraine et du Donbas. Dans le projet #Generalplan_Ost il était prévu de vider les espaces conquises des populations présentes et de les remplacer par des colons tyroliens et par d"autres paysans allemands sans terre.
Entre 26 et 30 Millions de citoyens de l’URSS ont payé avec leur vie pour ce projet colonial mégalomane allemand.
22.6.2023 von Maritta Adam-Tkalec - Am 22. Juni 1941 hat Hitler-Deutschland die Sowjetunion überfallen. Ziel war das Vernichten eines Systems mitsamt seiner Menschen, um Platz zu schaffen für frohe Deutsche.
Am 14. Juni 1941 zählte Zygmunt Klukowski 500 bis 600 durchfahrende Autos und Motorräder pro Stunde. Klukowski war Arzt und leitete das Krankenhaus seiner Stadt Szczebrzeszyn nahe der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie im heutigen Ostpolen. Am 21. Juni notierte er in seinem Tagebuch: „Abends begannen gewaltige Panzer, Panzerwagen und andere Autos durch unsere Stadt zu rollen – ein ununterbrochenes Band, die ganze Nacht hindurch.“ Am nächsten Morgen erfuhr die Welt, dass ein neuer Krieg begonnen hatte. Um 3.15 Uhr hatten 3,3 Millionen deutsche Soldaten und deren Verbündete auf einer Länge von 1600 Kilometern die Posten der von den „Säuberung“-Aktionen Stalins geschwächten Roten Armee überrannt.
In den ersten Kriegsnächten hörte Zygmunt Klukowski die „höllische Musik der Flugzeuge“. Dann wurde es ruhiger, denn Hermann Görings Luftwaffe hatte die sowjetischen Flugzeuge am Boden zerstört. Am ersten Tag waren 66 Flugplätze zerbombt worden.
Die Wehrmacht rückte mit 3600 Panzern voran. Ihnen folgten 600.000 Motorfahrzeuge und 700.000 Geschütze. In drei Keilen stießen sie Richtung Osten vor: auf Leningrad im Norden, auf Moskau im Zentrum, auf Kiew im Süden. Anfangs drang die Maschinerie so rasant vor, dass die Infanterie zurückblieb.
Überfall auf die Sowjetunion: Ein wichtiges Ziel waren die Erdölquellen um Baku
Bis Frühherbst 1941 sollte das „Unternehmen Barbarossa“ laut Plan die so bezeichnete AA-Linie erreichen: von Archangelsk am Eismeer bis Astrachan an der Mündung der Wolga ins Kaspische Meer, 2600 Kilometer. Die Rote Armee sollte an dieser Linie militärisch geschlagen sein, die Reste hinter den Ural gedrängt, Deutschland von sowjetischen Flugzeugen nicht mehr zu erreichen.
Adolf Hitler hatte den Überfall auf die Sowjetunion bald nach der Unterwerfung Frankreichs beschlossen. Endziel dieser Operation war die „Abschirmung gegen das asiatische Russland“, hieß es in der entsprechenden Weisung. Das letzte Russland verbleibende Industriegebiet am Ural sollte von der Luftwaffe ausgeschaltet werden.
Im eroberten Gebiet vermuteten die deutschen Kriegsplaner die Masse der sowjetischen Rüstungsbetriebe, vor allem aber lagen dort die begehrten Rohstoffquellen. Man wollte die Kornkammern in der russischen und ukrainischen Schwarzerde-Zone in Beschlag nehmen, den Weizen dauerhaft nach Deutschland und Westeuropa abtransportieren. Ein besonders wichtiges Ziel waren die Erdölquellen um Baku.
Ausgehungerte Menschentiere
Drei Monate später hatten deutsche Soldaten Leningrad eingekesselt, das kohlereiche Donezbecken erobert, Hunderttausende Rotarmisten getötet und gefangen. Am 4. Oktober 1941 notierte Zygmunt Klukowski in seinem Tagebuch: „Gestern zog eine große Gruppe bolschewistischer Kriegsgefangener vorbei, etwa 1500 Menschen. Es waren Skelette, menschliche Schatten, die sich mit letzter Kraft fortschleppten. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Die Menschen fielen vor Erschöpfung auf die Chaussee, Kräftigere hoben sie wieder auf, stützten sie unter den Armen und zogen sie weiter. Es waren ausgehungerte Tiere, keine Menschen. Sie stürzten sich sogar auf Apfelgriebse, die im Rinnstein lagen, wobei sie mit Knüppeln erbarmungslos geschlagen wurden.“
Als am Tag darauf, einem Sonntag, wieder eine große Gruppe Gefangener vorbeigetrieben wurde, hatte die polnische Bevölkerung „in einer langen Reihe an den Straßenrändern Essen zum Verteilen zurechtgelegt“, aber deutsche Soldaten, die den Elendszug bewachten, begannen zu schießen. „Die Gefangenen warfen sich auf das Essen, ohne zu beachten, dass sie dafür fürchterlich mit Stöcken geschlagen wurden.“
Beim Anblick dieser schrecklichen Szenen haderte Klukowski mit seinen Gefühlen. Er hegte keinerlei Sympathie mit dem System Stalin und dem Bolschewismus. In manchen Regionen hatte die Bevölkerung anfänglich die Deutschen sogar als Befreier vom Stalin’schen Terror empfangen. Aber jetzt schrieb Kuklowski: „Das Aussehen und der Zustand dieser Gefangenen bewegt sogar die abgehärtetsten Menschen. Sie vergessen, dass die sowjetischen Bolschewisten auch unsere Feinde sind. Sie quälten doch die Polen genauso, zu Zehntausenden trieben sie sie nach Sibirien, und das im schrecklichsten Winter.“ Der Arzt versuchte, „alle humanitären Gefühle hinsichtlich des sowjetischen Feindes zu dämpfen“. Alles umsonst: „Der Anblick dieser ausgehungerten Menschen-Tiere gab mir keine Ruhe, erschütterte das innere Gleichgewicht, raubte mir den Schlaf.“
Kein Schutz für Zivilisten
Hatte die Wehrmacht in den Feldzügen gegen Norwegen, Frankreich, Jugoslawien und Griechenland die völker- und kriegsrechtlichen Regeln noch beachtet, so fielen jetzt – stärker noch als im Krieg gegen Polen – alle Rücksichten. Absichtsvoll und planmäßig bestimmten fortan Verbrechen das Vorgehen: gegen Kriegsgefangene wie gegen Zivilisten. Entsprechend liefen die Vorbereitungen seit Herbst 1940.
Dem Oberkommando der Wehrmacht erklärte Hitler drei Monate vor Kriegsbeginn, dieser Feldzug werde einen besonderen Charakter haben: Die Sowjetunion solle nicht nur militärisch erobert und besiegt werden, vielmehr sei das System des „jüdischen Bolschewismus“ restlos zu beseitigen.
Im Mai und Juni 1941 setzte die Wehrmachtsführung zentrale Teile des Kriegsvölkerrechts außer Kraft, um die von Hitler geforderte „unerhörte Härte“ zu gewährleisten. Sie suspendierte den bis dahin verbürgten Schutz von Zivilisten. Damit war alles bereit für einen beispiellosen Rassen- und Vernichtungskrieg jenseits aller Grenzen des bis dahin Vorstellbaren.
Das Unternehmen Barbarossa: Die sowjetische Zivilbevölkerung sollte sterben
Einsatzgruppen der SS und der Sicherheitspolizei, die den vorrückenden Soldaten folgten, durchsuchten die eroberten Gebiete nach Juden und Funktionären des Sowjetstaats und schlachteten sie auf jede denkbare Weise ab. Kriegsgefangene überließen die deutschen Militärs dem Absterben durch Hunger und Seuchen. Generalstabschef Franz Halder schrieb: „Täglich Abgang von zahlreichen Gefangenen durch Hungertod. Grauenhafte Eindrücke.“
Am Ende waren von rund fünf Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen mehr als 3,3 Millionen tot. Das sind 66 Prozent. Zum Vergleich: Von den amerikanischen, britischen und kanadischen Kriegsgefangenen starben in deutschen Lagern 8348 Gefangene, das war eine Todesrate von 3,5 Prozent.
In noch größeren Dimensionen der Menschenvernichtung planten die zivilen Strategen der Eroberung des Ost-Raums. Ihnen kam es darauf an, Zentraleuropa, also vor allem Deutschland, unter allen Umständen und trotz britischer Seeblockade, sicher mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Wehrmacht sollte sich ohnehin aus den besetzten Gebieten ernähren. Für diese Ziele sollte ein erheblicher Teil der sowjetischen Zivilbevölkerung sterben. Unmittelbar vor Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion äußerte Heinrich Himmler: „Zweck des Russlandfeldzuges ist die Dezimierung der slawischen Bevölkerung um 30 Millionen.“
Hitler-Ziele in der Sowjetunion: Es ging auch um die deutsche Volksernäherung
Propagandaminister Joseph Goebbels notierte am 6. Mai 1941 angesichts der heiklen Ernährungslage in der Heimat und drohender Stimmungsumschwünge in seinem Tagebuch, man wolle sich im Osten „gesundstoßen“. Ganz in diesem Sinne träumte auch Hitler im Mai 1941: „Die Ukraine und dann das Wolga-Becken werden einmal die Kornkammern Europas sein.“ Im Juni äußerte er sich zur „Bezahlung“: „Den Ukrainern liefern wir Kopftücher, Glasketten als Schmuck und was sonst Kolonialvölkern gefällt.“
Zwei Tage vor dem Überfall erläuterte Alfred Rosenberg den Mitarbeitern eines künftigen Ostministeriums die Kriegsziele: „Die deutsche Volksernährung steht in diesen Jahren zweifellos an der Spitze der deutschen Forderungen im Osten, und hier werden die Südgebiete und Nordkaukasien einen Ausgleich für die deutsche Volksernährung zu schaffen haben. Wir sehen durchaus nicht die Verpflichtung ein, aus diesen Überschussgebieten das russische Volk mitzuernähren.“
Dass in der Konsequenz Millionen verhungern würden, sah er als „harte Notwendigkeit, die außerhalb jeden Gefühls steht“. Auf deutscher Seite seien deshalb „starke Charaktere“ gefragt. Einen Unterschied machte er allerdings: Während die Ukraine „nach Westen gerichtet“ werde, müsse „Moskowien sein Gesicht wieder nach Osten wenden“ – in den „sibirischen Raum“.
Deutschlands Überfall auf die Sowjetunion: Leningrad sollte vernichtet werden
Weil das Aushungern zu erheblichem Widerstand führen würde, empfahl Hitler am 16. Juli die Mittel „Erschießen, Aussiedeln etc.“. Aber als effektiv galt das Aushungern allemal: Dieses Mordverfahren schonte die eigenen Kräfte und nach einer Eroberung musste man sich nicht mit lästigen – lebenden – Menschen plagen.
Ganz in diesem Sinne beschlossen die zivilen und militärischen deutschen Minister und Generäle, Leningrad nicht militärisch einzunehmen, sondern zu belagern und die gesamte Bevölkerung – fünfeinhalb Millionen Menschen – vorsätzlich und systematisch verhungern zu lassen. An einem Kapitulationsangebot bestand kein Interesse. Es lebten noch zu viele Menschen. Zudem fürchtete die Generalität, der Anblick so vieler halbtoter Zivilisten werde die Moral der eigenen Truppe untergraben.
Der Ernährungsexperte der Wehrmacht, Professor Wilhelm Ziegelmayer, zuvor Mittelschullehrer mit reformpädagogischen Ideen in Berlin und Potsdam, meinte 1941, Leningrad müsse „durch eine wissenschaftlich begründete Methode vernichtet werden“. Er setzte die in der Stadt vorhandenen Lebensmittelvorräte in Relation zur Personenzahl und schlussfolgerte, „dass Menschen bei einer solchen Ration nicht leben können“. Als nach 900 Tagen Blockade „nur“ 632.000 Einwohner verhungert waren, staunte der Experte. „Mir ist rätselhaft, was für ein Wunder dort bei Ihnen geschehen ist“, sagte er später Kollegen in der sowjetischen Besatzungszone. Dort gründete er 1947 das Ernährungsinstitut Potsdam-Rehbrücke.
Der „Generalplan Ost“ umfasste Teile Polens sowie die Sowjetunion
Den zivilen Teil des Nahrungsmittel-Raubprogramms mit Todesfolge in den sowjetischen Agrargebieten übernahm die Zentral-Handelsgesellschaft Ost für landwirtschaftlichen Absatz und Bedarf m.b.H.; den Rest erledigten die Truppen durch Massenerschießungen oder Vertreibung der nicht rechtzeitig Verhungerten Richtung Osten – in „Hungerzonen“ außerhalb des deutsch besetzten Gebietes.
Der Ökonom Peter-Heinz Seraphim, Professor an der Universität Greifswald und im Herbst 1941 Oberkriegsverwaltungsrat in der Ukraine, machte sich Gedanken, wie der lokale Nahrungsmittelverbrauch zu reduzieren sei: nämlich durch „Ausmerzung überflüssiger Esser (Juden, Bevölkerung der ukrainischen Großstädte, die wie Kiew überhaupt keine Lebensmittelzuteilung erhalten)“.
Aus seinen Aufzeichnungen wird ersichtlich, wie Judenmord und Beseitigung der slawischen Zivilisten Hand in Hand gingen. Genau in jener Kriegsphase gelangten in Deutschland die Pläne zur „Endlösung“ der Judenfrage durch industriellen Mord in den Vernichtungslagern wie Belzec, Sobibor, Treblinka und Auschwitz zur Reife. Die organisatorischen Fragen klärten deutsche Staatssekretäre und SS-Generäle am 20. Januar 1942 auf der Wannseekonferenz in Berlin.
Leer konnten die eroberten und von Bevölkerung „entlasteten“ Zonen natürlich nicht bleiben – die dafür gefassten Kolonialpläne sind heute kaum noch im Bewusstsein, obwohl sie seinerzeit Millionen Menschen betrafen – vor allem junge, auf ein neues, besseres, freies Leben in frisch germanisiertem Land hoffende tatendurstige Leute. Am Tag vor dem Überfall auf die Sowjetunion begann die Planung für die Neubesiedlung als Teil einer kompletten Neuordnung riesiger Gebiete. Der „Generalplan Ost“ umfasste die besetzten Teile Polens sowie die Weiten der Sowjetunion, die zu erobern man sich anschickte. Mit gigantischer Geste schoben die Planer viele zehn Millionen Europäer hin und her.
Der Osten sollte kolonialisiert werden
Der NS-Ernährungsminister Herbert Backe sah „im Zuge der Besiedlung der erworbenen Gebiete“ auch für die Heimat ein Riesenpotenzial zur Modernisierung: Wenn die in Enge lebende bäuerliche Bevölkerung durch Umsiedlung ins Neuland „aufgelockert“ würde, könnten „viele nichtlebensfähige Klein- und Kleinstgebiete in der Heimat zu gesunden Höfen, die den Einsatz neuzeitlicher Maschinen erlauben“, umgestellt werden.
Auch Hitler erfreute der Gedanke, „unsere armen Arbeiterfamilien“ aus Thüringen und dem Erzgebirge „herauszunehmen, um ihnen große Räume zu geben“. Man rechnete mit bis zu 200.000 Familien, die für die Ostsiedlung infrage kämen. Raum für das deutsche Volk. Was für Aussichten! Auch einige Generäle rechneten sich Neuland aus: Seinen Lieblingsgeneral Heinz Guderian wollte Hitler mit einem Rittergut im Osten beglücken.
Drei zu germanisierende Siedlungsgebiete nahm man in den Blick: das Ingermanland südlich von Leningrad, das Memel-Narwa-Gebiet und schließlich den „Gotengau“, der die Krim und deren nördliche Nachbarschaft umfasste. In dieses südlich-bergige, zum Weinbau taugliche Gebiet wollte man jene Volksdeutschen aus Südtirol umsiedeln, die nicht zu Mussolini-Italien gehören wollten. Vorbereitend hatten die Deutschen schon das vermeintliche Germanentum der Krimgoten propagiert. Simferopol wäre nach einer Annexion zu Gotenburg geworden, Sewastopol zu Theoderichshafen.
Diese drei Gebiete lagen bereits in deutscher Hand, Siedlerfamilien machten sich tatsächlich mit Sack und Pack auf den Weg, nicht wenige träumten davon, „Wehrbauern im Schwarzerdegebiet zu werden“. Selbst noch am 24. Dezember 1943 schrieb der gewiss nicht Hitler-begeisterte Soldat Heinrich Böll an seine Familie: „Zum ersten Mal gewinnt in meinem Gehirn der Gedanke Realität, dass ich vielleicht mit Anne-Marie nach dem Krieg vielleicht hier im Osten ein koloniales Dasein führen könnte …“
27 Millionen Menschen sind im Osten durch die Deutschen umgekommen
Doch der militärische Vormarsch blieb stecken: Vor Moskau stockte der „Blitzkrieg“ bereits im Winter 1941/42, in Stalingrad im Herbst 1942. Am weitesten stieß die Wehrmacht im Süden Richtung Kaspi-Erdölfelder vor. Am 16. September 1942 stoppte die Rote Armee die Wehrmacht 35 Kilometer vor Astrachan. Hitler hatte Feldmarschall Erich von Manstein gesagt: „Wenn wir das Öl bei Baku nicht kriegen, ist der Krieg verloren.“ So ist es gekommen.
Im Frühjahr 1944 näherte sich die Front wieder der Region Zamość. Der Arzt Zygmunt Klukowski beobachtete, wie die deutschen und volksdeutschen Siedler ihre Habseligkeiten zusammenrafften, auf Fuhrwerke packten und flohen. Die Ordnung löste sich auf, aus den Wäldern heraus attackierten Partisanen, aktiver denn je, die Deutschen. In Polen richteten die der Londoner Exilregierung treuen Polen geheime Verwaltungen ein. Am 26. Juli 1944 sah Klukowski die ersten „Bolschewiken“.
Aber es kamen auch Uniformierte der Polnischen Volksarmee als Teil der Roten Armee – Klukowski nennt sie „Unsere“, mit roten Schals um den Hals und weiß-roten Bändern am linken Arm. „Die Menschen waren wie von Sinnen. Sie schrien, weinten, warfen Blumen …“ Ein russischer Oberst sprach in einer Rede „über die slawischen Brüder, über die polnische Unabhängigkeit usw. Er versicherte, dass die Sowjets sich nicht in die inneren Angelegenheiten Polens einmischen werden …“ So ist es nicht gekommen.
Ein Jahr später hatte die Rote Armee Berlin befreit. Freiwillig war sie nicht vom Ural in die Reichshauptstadt marschiert. 27 Millionen Menschen hat Deutschland allein mit dem in unvergleichlicher Grausamkeit geführten Ostfeldzug auf sein Gewissen geladen. 30 Millionen Tote hatten Deutsche bei Kriegsbeginn als Ziel ausgegeben.
Russen, Ukrainer, Usbeken und die anderen Befreier gaben Deutschland eine neue Chance, statt den Hort des Übels zu vernichten. Ein Wunder. Fragt sich, warum angesichts all dessen nicht Demut, sondern Hochmut gegenüber Russland zur deutschen Staatsräson wurde. Was für eine Schande.
Materielle Schäden in bis heute unkalkulierter Höhe
Die materiellen Schäden erfasste 1945 die Außerordentliche Staatliche Kommission in einer vorläufigen Aufstellung. Viele Schäden entstanden bei Rückzug durch das Verfahren der „verbrannten Erde“. Hier nur einige der Zahlen:
1710 Städte völlig oder teilweise zerstört. 70.000 Dörfer zerstört (meist verbrannt). Sechs Millionen Gebäude zerstört, 25 Millionen Menschen ihres Obdachs beraubt.
31.850 Industrieunternehmungen zerstört, in denen vier Millionen Arbeiter beschäftigt waren. 239.000 Elektromotoren und metallbearbeitende Maschinen vernichtet oder geraubt.
65.000 Kilometer Eisenbahngleise, 4100 Eisenbahnstationen, 36.000 Post- und Telegrafenstationen, Telefonstationen und andere Verbindungsanlagen zerstört.
40.000 Krankenhäuser und andere Heilanstalten, 84.000 Schulen, Hochschulen und Institute sowie 43.000 öffentliche Bibliotheken vernichtet oder ausgeplündert.
90.000 Kollektivwirtschaften (Kolchosen), 1876 staatliche landwirtschaftliche Betriebe sowie 2890 Maschinen-Traktoren-Stationen zerstört oder ausgeraubt.
Sieben Millionen Pferde, 17 Millionen Rinder, 20 Millionen Schweine, 27 Millionen Schafe und Ziegen, 110 Millionen Federvieh abgeschlachtet, geraubt oder nach Deutschland abgetrieben.
1135 Kohlegruben, in denen 337.000 Arbeiter beschäftigt waren, zerstört. 2400 Grubentransportgeräte mit elektrischem oder motorisiertem Antrieb geraubt und nach Deutschland verbracht, ebenso 2700 Schrammmaschinen, 15.000 Abbauhämmer, 5000 Pumpen, 160.000 Loren.
61 der größten und zahlreiche kleine Kraftwerke zerstört. 10.000 Kilometer Hochspannungsleitungen außer Betrieb. 12.000 Gebäude von Kraftwerken und Umspannstationen zerstört.
Weitere Aufstellungen betreffen: Erdölindustrie, chemische Industrie, Eisen- und Buntmetallurgie, Maschinenbau, Holz- und Papier-Industrie, Textil- und Leichtindustrie, Lebensmittelindustrie, Baumaterialienindustrie, Transportwesen (Eisenbahnen, Schiffe, Brücken, Straßen etc.). Museen, Denkmäler, Klöster, Kirchen, Synagogen, Kultureinrichtungen. Die Aufzählung ist längst nicht vollständig.
Im Schlussabsatz wird gefordert: „Der Schaden, den die faschistischen Eindringlinge der Volkswirtschaft der UdSSR und den sowjetischen Bürgern zugefügt haben, muss von Deutschland wiedergutgemacht werden.“
Anm. d. Red.: Dieser Text kommt aus dem Archiv der Berliner Zeitung. Mit seiner Neuveröffentlichung gedenken wir des Überfalls des Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion vor 82 Jahren.