• Erich Vad zur Stationierung von Mittelstreckenraketen der USA : Es droht ein Nuklearkrieg in Europa
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/erich-vad-zur-stationierung-von-us-mittelstreckenraketen-nuklearkri

    Une décision suicidaire du gouvernement allemand expose les habitants du pays au risque d’une frappe nucléare russe. Le général Erich Vad explique le contexte militaire et politique. Il insiste sur la différence avec les décisions de stationnement d’armes du passé dans un context de dialogue entre les blocs militaires.

    4.9.2024 von Erich Vad - Durch die Stationierung von Mittelstreckenraketen verlagern die USA Sicherheitsrisiken auf Deutschland.

    Medial kaum kritisch gewürdigt und ohne öffentliche Diskussion vereinbarten die Regierung der USA und die deutsche Bundesregierung am Rande des Nato-Gipfels am 10. Juli 2024, ab 2026 Raketen, Marschflugkörper und Überschallwaffen mit Reichweiten zwischen 460 und 3000 Kilometern in Deutschland aufzustellen.

    In der Begründung heißt es, dass eine Befähigungslücke der Nato bei landgestützten Waffensystemen gegenüber vergleichbaren russischen Systemen, wie etwa die Iskander-Raketensysteme im Oblast Kaliningrad, geschlossen werden müsse. Bei der Implementierung geht es vor allem darum, den USA im Kriegsfall aus Deutschland heraus den Einsatz von Waffensystemen zu ermöglichen, mit denen sie mit minimalen Flugzeiten der Geschosse in die Tiefe Russlands zur Neutralisierung entsprechender russischer Basen wirken können, ohne dass sich die USA selbst gefährden.

    Moskau wird reagieren – Deutschland rückt ins Visier russischer Nuklearwaffen

    Im schlimmsten Fall wird damit die Sicherheit Deutschlands, vielleicht sogar Europas, von der Sicherheit Nordamerikas getrennt werden und ein auf Europa beschränkter Nuklearkrieg möglich. Ein außen- und sicherheitspolitisches No-Go aus deutscher Sicht!

    Als Folge wird Russland mit einer weiteren Stationierung von Mittelstreckensystemen im Westen des Landes beziehungsweise in Belarus reagieren, die unser Land noch stärker ins Visier russischer Nuklearwaffen nehmen. Damit beginnt zwangsläufig eine Aufrüstungsspirale mit Deutschland im Zentrum.

    Die bilaterale amerikanisch-deutsche Vereinbarung reagiert zwar auf eine entsprechende russische Bedrohung und erhöht beziehungsweise verstärkt die militärische Abschreckung des Nato-Bündnisses. Da jedoch Deutschland im Kriegsfall das Aufmarschgebiet und die logistische Plattform des Bündnisses wäre, wird die in Gänze schutzlose deutsche Bevölkerung einem sehr hohen Risiko ausgesetzt, ohne dass sie dazu selbst gefragt wird. Das Risiko im Kriegsfall betrifft zudem exklusiv unser Land und wird nicht von anderen Bündnispartnern geteilt.

    Beim Nato-Nachrüstungsbeschluss 1979 war das noch ganz anders: Damals waren weitere Bündnispartner bereit, Raketensysteme der USA auf ihrem Territorium zu stationieren. Die Tragweite der Entscheidung wurde mit anderen Bündnispartnern geteilt und darüber hinaus mit Abrüstungsmaßnahmen verbunden.

    Gerade Deutschland legte damals sehr viel Wert darauf, sich nicht, so wie bei dem kürzlich getroffenen Beschluss, sicherheitspolitisch singularisieren zu lassen. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt knüpfte sein politisches Überleben an diese bündnispolitisch wichtige und hinsichtlich der nationalen Interessenlage existenzielle Frage. Helmut Kohl setzte schließlich als Bundeskanzler den Beschluss 1983 regierungsseitig durch – nach einer ausgiebigen Befassung und Abstimmung im Deutschen Bundestag.

    Eine breite gesellschaftliche und politische Debatte ist nötig

    Zudem gab es eine breite, kontroverse, innenpolitische sowie bündnisinterne Diskussion. Eine damals relativ neue politische Partei, die Grünen, profilierte sich in dieser Debatte und führte die öffentliche Frontstellung gegen eine einseitige Stationierung an. Schließlich erfolgte zwar die Stationierung, dies aber im aus deutscher Sicht unverzichtbaren Verbund mit Diplomatie, Dialog und deeskalierenden Abrüstungs- und Rüstungskontrollmaßnahmen.

    Die jetzige Stationierungsabsicht dagegen hat zahlreiche kritische, hinterfragbare und politisch zu diskutierende Schwachpunkte:

    Zunächst handelt es sich um eine lediglich bilaterale, nicht eine gemeinsam im Nato-Bündnis getroffene Vereinbarung. Die getroffene bilaterale Entscheidung erfolgte zudem nicht nach einer entsprechenden vertieften bündnisinternen Diskussion. Die Stationierung erfolgt entgegen dem Prinzip der Lasten- und Risikoteilung ausschließlich in Deutschland, das sich damit politisch und bezogen auf seine Sicherheit dramatisch exponiert und singularisiert. Die Stationierung der amerikanischen Waffen in Deutschland unterliegt im Kriegsfall nicht einer souveränen, nationalen Entscheidungsmacht. Zumindest ist das in der Erklärung nicht geregelt.

    Eine öffentliche, politische und parlamentarische Diskussion und Befassung dieses schwerwiegenden Beschlusses unterblieb bislang. Dabei hat er sowohl sicherheitsfördernde, aber eben auch massiv unsere Sicherheit gefährdende Seiten. Die Stationierungserklärung ermöglicht gerade mit Blick auf die Hyperschallwaffen eine Überraschungsoption gegenüber Russland, die im Kriegsfall zu unkontrollierbaren Fehlperzeptionen und Gegenaktionen führen könnte, die ausschließlich unser Land betreffen würden.

    Zudem sind eine entsprechende Adaptierung der nuklearen Zielplanung Russlands gegenüber Deutschland sowie eine nukleare Nachrüstung Russlands absehbar.

    Außerdem gibt es keine politische Verbindung der beabsichtigten Stationierung mit Abrüstungsangeboten und -maßnahmen. Auch die Möglichkeit, mit Russland über die Stationierung sicherheitsfördernd für Deutschland in Austausch zu treten, ist nicht vorgesehen.

    In der notwendig zu führenden politischen Debatte ist es dringend geboten, diese kritischen Punkte zu thematisieren. Zudem sollte die Bundesregierung mit der neuen amerikanischen Administration im Herbst 2024 über ein Nachfolgeabkommen des INF-Vertrages mit entsprechenden Verifikationsmechanismen sprechen, das aus europäischer Sicht unverzichtbar ist für unsere Sicherheit.

    Zum Autor

    Dr. Erich Vad ist Brigadegeneral a.D. und war von 2007 bis 2013 Gruppenleiter im Bundeskanzleramt, Sekretär des Bundessicherheitsrates und Militärpolitischer Berater der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel .

    #politique_internationale #armement #OTAN #USA #Allemagne #guerre_nucléaire

  • Ukraine’s Hiroshima Moment is Drawing Closer (The Consequences of Neocon Madness)
    https://www.msn.com/en-us/news/world/ukraine-s-hiroshima-moment-is-drawing-closer-the-consequences-of-neocon-madness/ar-AA1pksAP

    79 ans après l’extermination de la population civile d’Hiroshima et de Nagasaki per les bombes nucléaires états-uniennes les habitants de Kiev et Charkiv risquent le même destin à cause d’une situation stratégique comaprable.

    D’habitude les actualités du front ne me préoccupent pas trop. A Berlin nous nous trouvons toujours à 1343 km de Kiev et à 1823 km de Charkiv. Les années de guerre « froide » jusqu’en 1989 nous ont enseigné que les menaces et déclarations agressives mutuelles des maîtres du monde sont ce qu’elles sont, des menaces et déclarations, des mots et que des mots.

    Cette leçon est en train de perdre sa raison d’être. Aujourd’hui la Russie se trouve dans une situation similaire à celle des États Unis en été 1945. Ses dirigeants discutent sans doute une frappe nucléraire contre l’Ukraine. Cet article explique pourquoi la Russie pourrait essayer d’accelérer la défaite prévisible de l’Ukraine par une attaque avec des fusées nucléaires « tactiques ».

    Nous ne somme pas en mesure d’empêcher les dirigeants russes de jouer la carte nucléaire ni d’empêcher les impérialistes états-unien de poursuivre leur politique d’escalation, mais nous pouvons revendiquer de la part de nos gouvernements d’abandonner la livraison d’armes aux marionettes états-uniennes de Kiev et de s’engager dans des pourparlers de paix. C’est l’unique voie qui peut mener à une fin de cette guerre qui évite la déstruction totale du pays.

    Nous avons immédiatement besoin d’un mouvemant pour la paix.

    23.8.2024 by Thomas Palley - In August 1945, the US atom bombed the Japanese cities of Hiroshima and Nagasaki. Since then, nuclear weapons have never been used in conflict. That may soon change as Ukraine faces the increasing likelihood of a Hiroshima moment.

    Conditions in Ukraine increasingly give Russia military and geopolitical cause to use tactical nuclear weapons. Though Russia will use them, the US and NATO are deeply implicated in the process. They are in the grip of Neocon madness which casually dismisses potentially catastrophic consequences and blocks all off-ramps.

    Lessons from Hiroshima and Nagasaki

    One way to understand the current moment is via the history of the Hiroshima and Nagasaki bombings. Those attacks also had military and geopolitical motivations. The former is widely recognized: the latter is not.

    According to standard history, in August 1945, Japan was de facto defeated and had signaled willingness to “conditionally” surrender. However, the US wanted “unconditional” surrender. It also estimated conquest of Japan might cost a million US casualties. Consequently, it elected to destroy Hiroshima and Nagasaki, thereby achieving unconditional surrender without such casualties.

    The geopolitical motivation concerned the Soviet Union. It had declared war on Japan the day after the Hiroshima attack, and the US feared it would conquer Japan’s lightly defended north. The Hiroshima and Nagasaki bombs prevented that by abruptly ending the war. They also sent the Soviet Union a chilling message about US power.

    The Ukraine parallel

    The Ukraine war has spawned a logic which echoes 1945. The military parallel is clear. Russia wants to bring the war to an acceptable close. Even after it has conquered the Donbass oblasts, it will confront continued attacks from long-range weaponry provided by the US and its NATO junior partners. The resulting loss of Russian lives and damage will be unacceptable. Tactical nuclear weapons can surgically end the conflict, with Ukraine compelled to accept the outcome or face further destruction.

    The geopolitical parallel is also clear. In 1945, the US sent a message to the Soviet Union. In Ukraine, tactical nuclear weapons will send a message to the US that continuing its strategy of incremental conflict escalation risks full-blown nuclear war.

    Neocon madness: incremental escalation and the straw that breaks the camel’s back

    Neoconservatism is a political doctrine which holds never again shall there be a foreign power, like the former Soviet Union, which can challenge US supremacy. The doctrine gives the US the right to impose its will anywhere in the world, which explains US intervention in Ukraine long before Russia’s 2022 invasion. The doctrine initially seeded itself among hardline Republicans, but it has since been adopted by Democrats and is now politically hegemonic.

    Since the late 1990s, the Neocon project has driven a slow-motion war against Russia based on a strategy of “incremental escalation”. The first step was incorporation of Central European countries into NATO, which was followed by incorporating the former Soviet Baltic Republics. Thereafter, the US began fomenting anti-Russian sentiment in the former Republics of Georgia and Ukraine. Longer term, it seeks to foster Russia’s disintegration, as advocated by US National Security Adviser Zbigniew Brzezinski in the 1990s.

    A similar incremental escalation strategy has marked US/NATO involvement in Ukraine. In the decade prior to the war, Ukraine was the largest recipient of US military aid in Europe and NATO members stalled the Minsk peace process. Thereafter, engagement has been steadily ratcheted up, turning assistance into a proxy war and then into a tacit direct conflict with Russia. The time-line includes sabotaging peace negotiations in early 2022; providing Stinger anti-aircraft missiles, Javelin anti-tank missiles, and artillery ordinance; providing Patriot missile air defense systems; transferring MIG-29 jets from former Warsaw Pact countries; providing ultra-long-range artillery, advanced infantry carriers, and tanks; providing long-range HIMARS rocket systems, and longer-range ATACMS and Storm Shadow missiles; and providing modernized F-16 jets.

    Side-by side, the US has provided satellite information, while under-cover advisers have assisted long-range missile attacks deep inside Russia which include attacking the Kerch bridge, Russian naval vessels at sea, naval yards in Crimea and in Novorossiysk, Russia’s high altitude AWACS defense system, and an attack on Russia’s anti-ballistic missile defense system.

    The incremental escalation strategy aims to tighten the noose, with each tightening supposedly small enough to deny Russia grounds for invoking the nuclear option. However, the strategy risks blindness to the straw that breaks the camel’s back.

    Ending the war, ending incremental escalation, and restoring deterrence

    Walking in the other’s shoes can be enlightening. Russia’s goals are threefold. First, it wants to end the war on acceptable terms. Second, it wants to blunt the US strategy of incremental escalation. Third, it wants to restore credibility of its nuclear deterrent which has been compromised by escalations that have blurred red lines which should not be crossed.

    Using tactical nuclear weapons has become increasingly rational as it would achieve all three goals, which is why the situation is dire. The great paradox is deterrence aims to prevent nuclear war, yet restoration of deterrence may require using nuclear weapons as it proves willingness to do so.

    Many Neocon supporters have casually talked of “Putin’s nuclear bluff”. The reality is it is the US threat of nuclear retaliation that is a bluff. No sane US politician or general would risk thermo-nuclear war for the sake of Ukraine.

    A grim prognosis

    There is still time to freeze the sequence. The problem is peace cannot get a hearing. Ukraine’s flawed democracy is suspended, the Azov extremists are in control, and any Ukrainian opposing the war faces imprisonment or worse.

    In the US, the Neocons are in charge and the public is fed a Manichean narrative that paints the West as good and Russia as evil. That false narrative is constantly reinforced, and it makes compromise politically and ethically harder.

    The prognosis is grim. Ironically, the thing that may prevent a Hiroshima moment is Russian success on the battlefield.
    Source: Originally published by Z. Feel free to share widely.

    #USA #Russie #Ukraine #guerre_nucléaire #guerre #Hiroshima #Nagasaki

    • Deux points :
      – Oui, la guerre en Ukraine doit cesser, pour que cesse le bain de sang ;
      – C’est à priori une légende urbaine et une justification morale tardive qu’il était nécessaire d’utiliser la Bombe sur le Japon. L’Histoire dit que les japonais étaient déjà en quête de reddition, et la Bombe n’y a pas changé grand chose. L’Histoire dit aussi que les américains avaient besoin de prouver qu’ils possédaient cette arme, afin de justifier les dépenses dispendieuses liées à ce programme.

      Les russes n’ont pas besoin d’accélérer la guerre ; rien à part leur population qui en a marre de voir les occidentaux fanfaronner et applaudir après chaque action terroriste sur le territoire russe.

      Les russes voient aussi que l’OTAN souhaite aller plus loin. Et il se peut en effet qu’à un moment, ils sifflent la fin de la récré, sans nécessité d’utiliser une arme nucléaire, puisque comme déjà dit, les russes disposent - pour de vrai - de projectiles hypersoniques, en mesure de provoquer des dommages aux installations militaires les mieux protégées, sans vecteur nucléaire.

    • L’Histoire dit aussi que les américains avaient besoin de prouver qu’ils possédaient cette arme, afin de justifier les dépenses dispendieuses liées à ce programme.

      Oui, et aussi montrer aux Russes qu’ils avaient une arme nucléaire opérationnelle, dans un contexte de partage du monde/ début de guerre froide.

  • Tomahawk in Deutschland: Abschreckung oder kommt ein „Enthauptungsschlag“ gegen Russland?
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/us-raketen-in-deutschland-planen-die-usa-einen-enthauptungsschlag-g

    18.8.2024 von Heribert Karch - Ende der 1970er-Jahre polemisierten Strategen der amerikanischen Außenpolitik gegen die Doktrin gegenseitiger Abschreckung. Sie stritten für einen siegreichen Atomkrieg. Und heute?

    Abschreckung – dieses Wort fällt derzeit häufiger. Die Bundesregierung behauptet etwa, wir benötigten neue Raketen mit kürzester Vorwarnzeit in Deutschland, die bis nach Moskau reichen. In der Berliner Zeitung sagte Klaus Wittmann in einem Gastbeitrag kürzlich: „Die Furcht vor Eskalation ist Selbstabschreckung.“

    Es ist an der Zeit, sich mit der Logik und der Geschichte von „Abschreckung“ und „Selbstabschreckung“ eingehender zu beschäftigen.

    Im Dezember 1979 kündigte die Nato zweierlei an: einerseits die Stationierung von neuen mit Atomsprengköpfen bestückten Mittelstreckenraketen (Pershing II) und Marschflugkörpern in Westeuropa, andererseits die Einleitung von Verhandlungen über deren Abbau. Am 22. November 1983 erfolgte die Zustimmung des Deutschen Bundestages.

    Die vier Jahre dazwischen ließen eine breite Friedensbewegung entstehen. Und neue Augenöffner wie einen Beitrag in der amerikanischen Zeitschrift Foreign Politics im Sommer 1980, „Victory is Possible“ von Colin S. Gray und Keith Payne. Gray avancierte kurz darauf zum Berater des Außenministeriums der USA.

    Ausgangspunkt der Abhandlung war mitnichten eine drohende Gefahr vonseiten der damaligen UdSSR. Und das Versprechen, Europa zu beschützen, fungierte eher als Hilfsargument, um dem eigentlichen Ziel einen Anschein von Legitimation zu geben. Tatsächlich ging es im gesamten Text um nichts weniger als die Möglichkeit, siegreich einen Atomkrieg zu führen.

    Wie kein Text zuvor offenbarten die Autoren eine Denkweise, die erschreckend, aber gleichzeitig analytisch und strategisch war. Eine intelligente Offensivstrategie sollte die Verluste der USA auf die notwendige Zahl – genannt wurden 20 Millionen Tote (!) – reduzieren. Dass die Zahl eigener Opfer jemals ein Ausschlusskriterium gewesen wäre, ist nicht bekannt. Im Gegenteil, die damaligen Entscheider der Administration in den USA waren offenbar überzeugt.

    Sie kritisierten die damals noch dominante Doktrin der Abschreckung, also der gesicherten gegenseitigen Vernichtung (MAD – mutually assured destruction): Jeder Angreifer muss mit einem Zweitschlag rechnen. In ihrer Polemik argumentierten Gray und Payne wie folgt:

    Erstens sei Abschreckung durch Androhung des Atomkrieges faktisch die Drohung mit Selbstmord und daher unglaubwürdig. Eine Verdrehung, denn Selbstmord begeht in der Abschreckungslogik der Angreifer – der Mörder, um im Bild zu bleiben –, nicht der Ermordete: Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter.

    Zweitens sei Abschreckung in Wahrheit Selbstabschreckung, eine Lähmung der Freiheit zum offensiven Atomschlag. Auch das ist kein gutes Argument: Abschreckung kann nur funktionieren, wenn sie stets auch das Element maximaler Zurückhaltung, also der Selbstabschreckung beinhaltet. Zum Strategiedilemma wird sie nur im Streben nach strategischer Überlegenheit desjenigen, der angriffsfähig sein will, ohne den Gegenschlag befürchten zu müssen. Und genau darum ging es.

    Die Vorgeschichte dieses Denkens reicht bis in die erste Hälfte der 70er-Jahre zurück. Verteidigungsminister Schlesinger empfahl seinem Präsidenten Gerald Ford die Anwendung begrenzter atomarer Schläge mit chirurgischer Präzision, was später unter der Carter-Administration als Präsidentendirektive 59 verfeinert wurde.

    Erbarmungsloser Kampf mit der Sowjetunion bis zum Tode

    Gray und Payne wurden zu Propheten der strategischen Wende in der Militärpolitik der USA. Im August 1982 wurde ein neues Leitlinien-Dokument zur endgültigen Bestätigung durch Präsident Ronald Reagan dem Sicherheitsrat übermittelt. Die New York Times bezeichnete die Leitlinie als einen „Plan dafür, wie man aus ungemütlichen amerikanisch-sowjetischen Beziehungen einen erbarmungslosen Kampf bis zum Tode macht“.

    Bildhaft-offenherzig erläuterte Gray zwei Jahre später den wahren Hintergrund seiner Polemik von Selbstmorddrohung und Selbstabschreckung der Washington Post – es gehe um die Fähigkeit zum Enthauptungsschlag: Wenn man angenommene hundert Ziele träfe, könnte man jedes Mitglied des Politbüros erwischen, jedes Mitglied des Zentralkomitees und alle wichtigen Bürokraten töten und also dem sowjetischen Huhn den Kopf abschneiden. Wäre ihm die Metapher vom russischen Bären präsent gewesen, hätte er sich vielleicht etwas subtiler ausgedrückt.


    24.04.1983 - Florennes, Belgien: Demonstration gegen die Stationierung von mit Atomsprengköpfen bestückten Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern in Europa. Belga/Imago

    Die damaligen Planspiele zeigen eine verblüffende Kontinuität amerikanischer Außenpolitik unter drei recht unterschiedlichen Präsidenten – zwei Republikanern und einem Demokraten. Und diese soll sich unter dem nach eigenem Bekunden die Welt führenden Demokraten Joe Biden gewandelt haben beziehungsweise sich unter seiner möglichen Nachfolgerin oder aber dem Republikaner Donald Trump bald wandeln in eine reine Abschreckung zum Schutze Europas?

    Unter Trump wurde im Februar 2019 ein Juwel der Abrüstungspolitik, der dereinst von Reagan und Gorbatschow unterzeichnete INF-Vertrag über Mittelstreckenwaffen in Europa, einseitig gekündigt. Der Vorwurf, den Vertrag durch Stationierung einer neuen Variante der Iskander-Raketen verletzt zu haben, wurde von Russland zurückgewiesen, das seinerseits den USA die zum Start weitreichender Tomahawk-Raketen nutzbare Stationierung von Systemen in Rumänien und Polen vorwarf. Die deutsche Politik war in Aufruhr und wollte das Abkommen retten, aber es blieb bei händeringenden Appellen und einseitiger Schuldzuweisung gen Osten.

    Bereits kurz nach Vertragsende führten die USA einen ersten Test auf dem umstrittenen System durch. Russland kündigte den Start von Arbeiten an neuen, landgestützten Hyperschall-Mittelstreckenraketen an. Und so kam es.

    Worauf zielt die Stationierung amerikanischer Raketen ab 2026 in Deutschland?

    Die amerikanischen Raketen, die nun ab 2026 in Deutschland stationiert werden sollen, seien jedoch konventionell, wie es in einer gemeinsamen Erklärung der USA und Deutschlands heißt. Aber die russische Nukleardoktrin grenzt den Ersteinsatz von Kernwaffen auf vier Anwendungsfälle ein, darunter den einer existenziellen Bedrohung durch den Einsatz konventioneller Waffen eines Angreifers. Wann würde Russland einen konventionellen feindlichen Angriff als solche definieren? Wir wissen es nicht und wir entscheiden es auch nicht, sondern Putin. Die Doktrinen der Nato-Atommächte formulieren keinen Verzicht auf Ersteinsatz. Die Doktrin der USA von 2018 adressiert ein „hedging“, also eine Absicherung gegen geopolitische Risiken faktisch aller Art, und zwar weltweit.

    Handelte es sich 1979 noch um den mit einem Verhandlungsangebot verbundenen Beschluss eines Militärbündnisses, dessen Umsetzung im Konfliktfalle auch eine gemeinsame Entscheidung der Nato erfordert hätte, so haben wir es heute zu tun mit – ja, womit eigentlich?

    Das Joint Statement der deutschen und der amerikanischen Regierung ist offenbar genau das, was geschrieben steht: eine gemeinsame Erklärung über einseitiges Handeln. Zwar proklamiert der deutsche Bundeskanzler die Notwendigkeit, einen „eigenen Schutz“ in Form von möglichen Präzisionsschlägen zu haben, wie es auch Vereinbarungen mit den wichtigsten europäischen Verbündeten über die Entwicklung „eigener Fähigkeiten“ gebe. Deshalb passe die Entscheidung der USA „genau in die Sicherheitsstrategie der Bundesregierung“. Dort geht es um zu schließende Fähigkeitslücken. Aber sind dies hier eigene Optionen?

    Die im Joint Statement selbstlos daherkommende Verpflichtung der USA zur Nato als Beitrag zur integrierten europäischen Abschreckung enthält keinerlei multilaterale Bindungswirkung, es ist reine Rhetorik. Zu viel spricht dafür, dass die USA hier eine unilaterale Befehlsgewalt über die neuen Waffen ausüben. Das als Erläuterung gedachte Schreiben der Parlamentarischen Staatssekretäre Siemtje Möller und Tobias Lindner an den Außen- und Verteidigungsausschuss des Bundestages enthält ausgerechnet zu diesem heiklen Punkt jedenfalls nichts. Aber selbst im Falle eines deutschen Vetorechts wäre es recht optimistisch zu glauben, dass ein solches die USA aufhalten könnte, falls sie diese Waffen tatsächlich einsetzen wollen.

    Unisono betont die Bundesregierung, es ginge lediglich um Abschreckung, also den Schutz durch Drohung mit dem Zweitschlag. Diese wird auch von Friedensforschern für unvermeidbar gehalten und hatte stets durchaus hinreichend Befürworter in der Bevölkerung. Man kann darüber durchaus eine transparente Debatte führen. Es braucht keine Politik der vollendeten Tatsachen eines jenseits des Atlantiks gefassten Beschlusses.

    „Victory is impossible“

    Zwei Jahrzehnte lang schien es, als wäre mit dem Projekt von Reagan und Gorbatschow das Streben nach der Fähigkeit zum Enthauptungsschlag ad acta gelegt worden. Heute kommen Zweifel auf. Der ehemalige Beigeordnete Nato-Generalsekretär Generalleutnant a.D. Heinrich Brauß begründet die geplante Stationierung der Raketen damit, dass sich die Zahl der zu schützenden Ziele in Europa mit dem russischen Großangriff gegen die Ukraine im Februar 2022 vervielfacht habe.

    Wegen der begrenzten Zahl von Luftverteidigungssystemen im Nato-Gebiet sei die strategische Lösung; „Don’t try to defend against all arrows but try to hit the bow.“ Dieses Bild entspricht der Abschreckungslogik, sofern bei beiden Bögen Schützen stehen, nicht jedoch, wenn ein Schütze „remote“ die Befehlsgewalt weit entfernt von der Waffe ausüben kann. Russlands Zweitschlagfähigkeit und mit ihr die Symmetrie der Abschreckung wäre ausgehebelt.

    Erstschlagfähigkeit hatte schon Colin Gray in den 80er-Jahren stets zusammengedacht mit strategischer Überlegenheit auf jeder Eskalationsstufe. Vieles – gerade die Existenz neuer Hyperschallwaffen – spricht dafür, dass genau diese Eskalationsdominanz im Konflikt konkurrierender Großmächte nicht mehr realisierbar ist. Die eingangs zitierte These „Victory is possible“ ist ein gefährlicher Anachronismus und sollte durch „Victory is impossible“ ersetzt werden.

    Aber je kürzer die Vorwarnzeiten, desto stärker ihre Anstiftung zum vorwegnehmenden, präemptiven Schlag. Zunächst wohl gegen Berlin und Wiesbaden, dann – Mutlangen, Büchel, Ramstein? Gestorben würde zuallererst in Deutschland.

    Diese erst nach der Annullierung des INF-Vertrages mögliche Stationierung amerikanischer Waffen in Deutschland ist keine eigene deutsche Option, sondern ihr Gegenteil, die Preisgabe eigener Sicherheitspolitik. Die rhetorische Loyalitätserklärung der USA sollte nicht von natürlichen und stets vorhandenen Eigeninteressen ablenken. Und wenn der Verdacht eines neuen Aufgusses alter Enthauptungsfantasien nicht vollständig entkräftet werden kann, muss befürchtet werden, dass sie auch heute noch nicht aus der Welt sind.

    Heribert Karch war u.a. in der Erwachsenenbildung und als Leiter der tarifpolitischen Abteilung der IG Metall tätig. Mit der Rentenreform von 2001 wechselte in die betriebliche Altersversorgung. Heute arbeitet er als freier Autor, Berater und Fotograf .

    Dieser Beitrag unterliegt der Creative-Commons-Lizenz (CC BY-NC-ND 4.0).

    #armement #nouvelle_guerre_froide #OTAN #guerre_nucléaire

  • Threads (1984)
    https://archive.org/details/1984-threads-remastered

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Threads_(1984_film)

    Threads is a 1984 British-Australian apocalyptic war drama television film jointly produced by the BBC, Nine Network and Western-World Television Inc. Written by Barry Hines and directed and produced by Mick Jackson, it is a dramatic account of nuclear war and its effects in Britain, specifically on the city of Sheffield in Northern England. The plot centres on two families as a confrontation between the United States and the Soviet Union erupts. As the nuclear exchange between NATO and the Warsaw Pact begins, the film depicts the medical, economic, social and environmental consequences of nuclear war

    Die Rückkehr der Atombombe: Vom Kollaps der Vernunft - 23.4.2024
    https://www.telepolis.de/features/Die-Rueckkehr-der-Atombombe-Vom-Kollaps-der-Vernunft-9694598.html

    #guerre_froide #guerre_nucléaire #film #fiction

  • La guerre nucléaire qui vient - AOC media - Analyse Opinion Critique
    https://aoc.media/opinion/2022/02/27/la-guerre-nucleaire-qui-vient-2

    Lors de la conférence de presse qui a suivi sa rencontre avec Emmanuel Macron le 7 février à Moscou, Vladimir Poutine a fait allusion au risque d’escalade nucléaire, ce que la presse française n’a pas vraiment bien traduit, évoquant une menace plutôt qu’une mise en garde. Cela n’a pas échappé au philosophe Jean-Pierre Dupuy, dont nous avions publié, il y a tout juste trois ans, cet article important qu’il nous a semblé essentiel de reprendre aujourd’hui.

    Le (presque) non-dit de la crise actuelle est que nul ne peut écarter le risque d’escalade jusqu’à l’extrême, c’est-à-dire une guerre nucléaire. Poutine y a fait allusion pour la première fois lors de la conférence de presse qui a suivi sa rencontre à Moscou avec Macron. La presse française, négligence ou post-vérité, a très mal traduit ce qu’il a dit alors, qui ressemblait moins à une menace qu’à une mise en garde. En voici une traduction littérale : « Bien sûr, les potentiels de l’organisation conjointe de l’OTAN et de la Russie ne sont pas comparables. Nous le comprenons, mais nous rappelons également que la Russie est l’une des principales puissances nucléaires, et en termes de modernité de certains composants, elle est même en avance sur beaucoup d’autres. Il n’y aura pas de vainqueurs, et vous vous retrouverez entraînés dans ce conflit contre votre volonté. Vous n’aurez même pas le temps de cligner des yeux lorsque vous allez mettre en œuvre l’article cinq du traité de Rome. » [Avec une belle confusion, distraction ou voulue, entre le traité de Rome et celui de Washington qui régit l’OTAN.]

    Il y a exactement trois ans, le mardi 26 février 2019, AOC publiait mon premier article pour ses colonnes sous le titre « La guerre nucléaire qui vient ». J’y réagissais à un double événement très important pour la stabilité de l’Europe : la dénonciation par Trump le 1er février 2019, et le lendemain par Poutine, du traité dit INF (pour « Intermediate-Range Nuclear Forces », soit forces nucléaires de portée intermédiaire) datant de 1987, par lequel les États-Unis et l’Union soviétique s’engageaient à éliminer tous leurs missiles de croisière et balistiques lancés depuis le sol et ayant une portée se situant entre 500 et 5 500 km. Beaucoup d’experts considèrent que ce traité, signé par Gorbatchev et Reagan, a contribué à assurer la paix en Europe pendant toute cette période (donc, de 1987 à 2019).

    5 500 km : Poutine peut atteindre de Moscou le nord de l’Écosse et le Portugal. La dénonciation du traité INF n’a pas fait grand bruit il y a trois ans. Aujourd’hui, nous pressentons ce qu’il comporte de menaces terrifiantes.

    Jean-Pierre Dupuy, le 26 février 2022

    #Guerre #Nucléaire

  • North Korean UN envoy says ’nuclear war may break out at any moment’ | World news | The Guardian

    https://www.theguardian.com/world/2017/oct/17/north-korean-un-envoy-says-nuclear-war-may-break-out-at-any-moment

    Le titre très rassurant du Guardian cette nuit. Avec un nouveau hashtag avant qu’il ne soit trop tard #guerre_nucléaire

    Deputy ambassador Kim In-ryong tells general assembly his nation has been subjected to ‘extreme and direct nuclear threat’ from US

  • How the World May End – Consortiumnews
    https://consortiumnews.com/2017/08/04/how-the-world-may-end

    The “sanctions” are aimed at Europe, too, mainly Germany, which depends on Russian natural gas and on European companies that do legitimate business with Russia. In what passed for debate on Capitol Hill, the more garrulous senators left no doubt that the embargo was designed to force Europe to import expensive American gas.

    Their main aim seems to be war – real war. No provocation as extreme can suggest anything else. They seem to crave it, even though Americans have little idea what war is. The Civil War of 1861-65 was the last on their mainland. War is what the United States does to others.

    The only nation to have used nuclear weapons against human beings, they have since destroyed scores of governments, many of them democracies, and laid to waste whole societies – the million deaths in Iraq were a fraction of the carnage in Indochina, which President Reagan called “a noble cause” and President Obama revised as the tragedy of an “exceptional people.” He was not referring to the Vietnamese.

    #guerre_nucléaire

    Traduction disponible ici : http://www.les-crises.fr/comment-le-monde-pourrait-finir

  • La crise nord-coréenne montre une administration #trump au bord du chaos
    https://www.mediapart.fr/journal/international/110817/la-crise-nord-coreenne-montre-une-administration-trump-au-bord-du-chaos

    Kim Jong-un et Donald Trump © Reuters Le cafouillage de l’administration américaine dans l’affaire nord-coréenne en dit long sur l’incompatibilité de la méthode Trump avec les défis stratégiques et nucléaires du monde. L’escalade verbale entre les deux pays révèle le manque d’unité de la Maison Blanche face à la nécessité d’une réponse cohérente aux gesticulations de #Kim_Jong-Un.

    #International #Corée_du_Nord #Guerre_nucléaire

  • Jeremy #Corbyn Accused of Being Russian “Collaborator” for Questioning NATO Troop Build-Up on Border
    https://theintercept.com/2017/01/16/jeremy-corbyn-accused-of-being-russian-collaborator-for-questioning-na

    The leader of the U.K.’s Labour Party, Jeremy Corbyn, called for a “de-escalation” of tensions between NATO and Russia, adding in a BBC interview on Thursday: “I want to see a de-militarization of the border between them.” Along with the U.S., the U.K. has been rapidly building up its military presence in the Baltic region, including in states that border Russia, and is now about to send another 800 troops to Estonia, 500 of which will be permanently based.The response to Corbyn’s call for better relations and de-escalation of tensions with Moscow was swift and predictable. The armed forces minister for Britain’s right-wing government, Mike Penning, accused Corbyn of being a collaborator with the Kremlin:

    #Russie #OTAN #Royaume-Uni #géopolitique #relations_internationale #Baltique #guerre_nucléaire

  • New York Times promotes war hysteria over Estonia - World Socialist Web Site
    http://www.wsws.org/en/articles/2016/11/02/pers-n02.html

    New York Times promotes war hysteria over Estonia
    2 November 2016

    Ever since the 2014 US-orchestrated and fascist-spearheaded coup in Ukraine, the New York Times has distinguished itself as the principal anti-Russian propaganda organ of the US government, demonizing Kremlin leader Vladimir Putin for everything from the death toll inflicted in Washington’s war for regime change in Syria to the political rise of Donald Trump.

    In its November 1 edition, the Times continued this anti-Russian campaign with a news feature entitled “Wary of Russia’s Ambitions, Estonia Prepares a Nation of Insurgents.” The article touts the exploits of a paramilitary formation in the tiny former Soviet Baltic republic, which is now a member of NATO, located barely 85 miles from St. Petersburg.

    #russie #pays_balte #guerre_nucléaire

    • http://www.cequilfautdetruire.org/spip.php?article1474

      D’AZF À LA GUERRE NUCLÉAIRE
      Mis à jour le :15 juillet 2007. Auteur : François Maliet.

      Quelques jours avant que Bush et Poutine ne se tapent la cloche aux homards en jouant à « recule ton bouclier antimissile, j’avance mon radar », le nouveau pingouin de la défense gauloise, Hervé Morin, se félicitait du « deuxième essai du #missile_M51 parfaitement réussi » : la France aussi sait « sauvegarder [sa] souveraineté et [son] indépendance » radioactives. Les artilleurs réussirent leur coup malgré les membres du collectif « Non au missile M51 », qui batifolaient sur le centre d’essai de #Biscarosse ces 20 et 21 juin. L’objectif de ces trublions ? Empêcher le lancement de ce #missile_nucléaire qui équipera les #sous-marins_français à partir de 2010. Ils retardèrent la sauterie de vingt-quatre heures, avant que les bidasses dépêchés pour l’occasion ne les mettent au frais.

      Dans un communiqué, le groupe SNPE (ancienne Société nationale des poudres et explosifs) se réjouit lui aussi « de la réussite du deuxième tir du missile M51 ». Non par amour de la #guerre_nucléaire, mais par passion pour les pépètes que sa préparation rapporte : la SNPE se gave en fournissant « le propergol solide qui assure la propulsion du missile ». Ce carburant est fabriqué sur son site de Toulouse, voisin de feu #AZF. Suite à « l’attentat » du kamikaze Thierry Desmarest du 21 septembre 2001, qui causa la vie à trente Toulousains, le collectif « Plus jamais ça » exigea la fermeture de tout le pôle chimique Sud, dont fait partie la SNPE. Sans succès. Dommage, ça aurait été marrant, un missile nucléaire propulsé à l’huile de tournesol…

      Article publié dans #CQFD n° 47, juillet 2007.

  • In 1983 ‘war scare,’ Soviet leadership feared nuclear surprise attack by U.S. - The Washington Post

    http://www.washingtonpost.com/rweb/top/in-1983-war-scare-soviet-leadership-feared-nuclear-surprise-attack-by-us/2015/10/24/15a289b4-7904-11e5-a958-d889faf561dc_story.html?wpisrc=nl_draw2

    A nuclear weapons command exercise by NATO in November 1983 prompted fear in the leadership of the Soviet Union that the maneuvers were a cover for a nuclear surprise attack by the United States, triggering a series of unparalleled Soviet military re­sponses, according to a top-secret U.S. intelligence review that has just been declassified.

    “In 1983, we may have inadvertently placed our relations with the Soviet Union on a hair trigger,” the review concluded.

    #ex-urss #urss #sovietisme #états-unis #guerre_nucléaire #apocalypse