Berliner Zellteilung
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En 2005 reprise de la chasse aux pauvres en Allemagne
La Zellteilung (division cellulaire) est une invention de l’ancien sénateur des finances social-démocrate Thilo Sarrazin aujourd’hui figure de proue de l’extrême en matière de justification de la persécution brutale des pauvres.
Avec le dématèlement des allocations chômage et leur remplacement par « l’aide sociale » pour tous après une année sans sans emploi on a introduit la « Bedarfsgemeinschaft ». Cette « communauté des besoins » fictive oblige tous les habitants d’un logement á s’entre-aider afin de faire économiser les dépenses aux municipalités. Un seul colocataire à salaire moyen suffit pour refuser le soutien au reste des habitants, c’est le principe.
L’introduction des réformes Agenda 2010 à partir de 2005 a ainsi obligé un nombre important de couples et familles pas encore totalement miséreux à se séparer afin que les plus démunis de petite bande puissent toucher les aides sociales Hartz IV . La présentation adéquate de la maniére de vivre au prestataire Jobcenter et la vérification des calculs de l’institution occupent désormais la plus gande part du temps de travail des assistants et conseillers sociaux.
Les télévisons privées et la presse ont développé plusieurs formats d’un nouveau genre d’émission « la chasse aux pauvres ». Les présumés fraudeurs pauvres n’ont pas les moyens de se défendre contre les agressions médiatiques alors que les fraudeurs du type bankster vivent en paix pendant que leurs avocats s’occupent des journaleux insubordonnés.
La peur règne dans les foyers, même si on n’extermine pas encore les « feignants » dans les chambres à gaz.
Berlin
Die Zahl der ALG-II-Haushalte wächst, weil sich offenbar immer mehr Paare zum Schein trennen: Berliner Zellteilung
15.6.2005 von Marlies Emmerich - Getrennt von Tisch und Bett - das ist offenbar die Devise von vielen Arbeitslosengeld-II-Empfängern. Damit das Einkommen der Partner nicht auf die eigene finanzielle Unterstützung angerechnet werden kann, trennen sich Erwerbslose von ihren Lebensgefährten zum Schein und suchen sich eigene Wohnungen.
Davon geht zumindest die Regionalagentur für Arbeit aus. Die Zahl der Hartz-IV-Haushalte ist nach ihren Berechnungen seit Januar von 225 000 auf 292 000 angestiegen, obwohl die Zahl der Erwerbslosen relativ konstant geblieben ist. Inzwischen gibt es 181 000 Ein-Personen-Haushalte - fast zwei Drittel aller Haushalte, die vom Arbeitslosengeld II abhängig sind. Im Januar lag die Zahl der Hartz-IV-Single-Haushalte noch bei 140 000. Die Folge: Hartz IV wird immer teurer, weil die nun allein lebenden Erwerbslosen mehr Geld als vorher erhalten.
„Wir erwarten einen weiteren Anstieg“, sagte Rolf Seutemann, Direktor der Regionalagentur, am Mittwoch im Arbeitsausschuss des Abgeordnetenhauses. In den Jobcentern wird die Tendenz zum Auszug aus der Wohnung eines Partners bestätigt.Kaum KontrollenWenn jemand ALG II beantragt, obwohl es schon einmal abgelehnt wurde und die Person dann auf einmal keinen Lebenspartner mehr hat, werden die Mitarbeiter der Jobcenter misstrauisch.
Aber auch nur dann, wenn sie den Antragsteller persönlich kennen. Denn ihr Computersystem macht das Aufspüren von Scheinumzügen fast unmöglich: Wer beispielsweise Anfang des Jahres kein Arbeitslosengeld II wegen eines Partnerverdienstes bekommen hat, wird Monate später mit einem neuen Antrag als Single und vor allem einer neuen Adresse nicht vom System „erkannt“. Und selbst wenn. „Wer eine veränderte Lebenssituation angibt, dem müssen wir glauben“, sagte ein Mitarbeiter eines Jobcenters.
Bei Erwerbslosen, die von Mitte nach Marzahn oder in einen anderen Bezirk wechseln, können die zuständigen Jobcenter nicht einmal alte Daten übernehmen, sondern müssen immer wieder von vorn anfangen."Wir werden den Leuten aber nicht hinterherschnüffeln", sagte der Beschäftigte. Schließlich habe man andere Aufgaben. Nur vereinzelt gebe es deshalb derzeit Wohnungskontrollen vor Ort.
Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hatte am Vortag gesagt, dass das Land Berlin wegen der höheren Mietzuschüsse mit Kostensteigerungen rechne. Die Summe von unter eine Milliarde Euro kann nach seinen Angaben nicht gehalten werden. Sarrazin nannte die Zunahme der Single-Haushalte eine „Zellteilung der Bedarfsgemeinschaften.“
32 000 Antragsteller für das ALG II haben inzwischen Widerspruch gegen die Berechnung der Arbeitsagentur eingelegt. Beim Sozialgericht liegen bereits 937 Klagen vor. Regionaldirektor Rolf Seutemann wundert das nicht. Er hätte sich die Einführung auch erst 2006 gewünscht.
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Einer für zwei
Eine Bedarfsgemeinschaft bedeutet, dass unverheiratete Paare, die zusammenleben, beim Arbeitslosengeld II wie Ehepaare gemeinsam veranschlagt werden.Ein Alleinstehender bekommt in den alten Ländern und Berlin 345 Euro pro Monat als Arbeitslosengeld II. In den neuen Ländern sind es 331 Euro plus Wohngeld. Für erwerbslose Partner gibt es pro Monat in den alten Bundesländern und Berlin 311 Euro (Ost: 298 Euro).Das Einkommen der Partner wird in einer Bedarfsgemeinschaft auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. Verdient einer gut, muss er für den anderen aufkommen.
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Foto: Die zwei Zahnbürsten gehören für ALG-II-Kontrolleure zu einem Haushalt.