#ho-chi-minh-straße

  • Zur Ho-Chi-Minh-Straße - taz.de
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    Die Taxifahrerin (2): Monolog hinter der Scheibe
    16. 11. 1991 BARBARA FREISLEBEN

    Flughafen Tegel. Was ist denn hier los? Seit einer Viertelstunde stehe ich an Ihrem Halteplatz und warte auf eine freie Taxe. Kriege meine Zeit schließlich nicht geschenkt. Da muß sich aber noch einges ändern, Mädchen, wenn Sie Regierungsstadt sein wollen. Was, Sie wollen gar nicht? Das erzählen Sie mal bei uns in Bonn, da kriegen Sie glatt ’ne Prämie.
    So, ich muß in den Osten — wenn man das noch so sagen darf — na ja, wir sind ja hier unter uns. In die Ho-Chi-Minh-Straße. Haha, das stell man sich mal vor, ich und in die Ho-Chi-Minh-Straße. Der Name war mir immer schon ein Greuel, ich habe meinen Kommilitonen damals schon prophezeit, daß sie auf dem falschen Dampfer sind. Und das muß ja wohl dem letzten Schwachkopf mittlerweile auch klargeworden sein. Die da drüben können doch noch nicht mal einem anständigen Vortrag folgen, da kommt noch viel Kleinarbeit auf uns zu.

    Mensch, ist das voll hier, hier kommt man ja gar nicht voran, wann wird denn endlich dieses blöde Brandenburger Tor aufgemacht? Der Diepgen läßt sich auch alles gefallen, obwohl, mit dem kann man wenigstens reden. Bei seinem Vorgänger müßte ich jetzt wohl mit dem Fahrrad rüber.

    Sagen Sie mal, was machen denn die ganzen türkischen Händler hier am Reichstag? Gibt ja kein gutes Bild ab für diese Stadt. Waas? Die verkaufen russische Militärabzeichen?? Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wie sind die denn daran gekommen? Ein dickes Geschäft? Und warum stehen unsere deutschen Jungs nicht hier? Soll doch genug Arbeitslose geben. Daß die im Osten alle pennen, ist mir klar, aber wenigstens im Westteil muß es doch ein paar Clevere geben. Aber wer hier früher schon schlau war, ist wohl abgewandert. Hätte ich auch getan. In so einer Stadt konnte man doch nicht leben, in diesem Sammelbecken von Asozialen, zwielichtigen Gestalten und Möchtegernkünstlern. Wie der Diepgen die alle rauskriegen will, ist mir ein Rätsel. So kann man nicht Deutschland repräsentieren. 80 Prozent der Bevölkerung sind Nieten und der Rest scheintot.

    Ob ich einen Stadtplan dabei habe? Na hören Sie mal, Sie sind doch die Taxifahrerin. Ach so, Sie haben einen, das ist ja sehr beruhigend. Sind Sie vielleicht auch aus dem Osten? Dann nichts für ungut, jeder fängt mal an. Ach so, aus dem Westteil. Berliner Taxifahrer waren mir schon immer suspekt, von wegen Original, vor allem die Nachtfahrer, fast alles zwielichtige Gestalten ohne Benehmen.

    Ja, hier können Sie halten. Schreiben Sie mir eine Quittung über 40 Mark, ist ja nicht mein Geld. Für den Rest kaufen Sie sich eine Tasse Kaffee, damit Sie wieder nach Hause finden.

    Wohngebiet Leninallee/Ho-Chi-Minh-Straße | In alten und neuen Städten
    https://inaltenundneuenstaedten.wordpress.com/2014/04/06/wohngebiet-leninalleeho-chi-minh-strase

    Songtext von Rio Reiser - Alles Lüge
    https://www.songtexte.com/songtext/rio-reiser/alles-luge-23db4c1b.html

    #Berlin #Taxi #Anekdote #Ho-Chi-Minh-Straße #Lichtenberg

  • Harmsens Berlin: Ein Geheimcode auf einem Geldschein führt nach Zagreb | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/harmsens-berlin-ein-geheimcode-auf-einem-geldschein-fuehrt-nach-zag


    Es ist wahr, es ist wahr, daß Hamburg nicht die Hauptstadt von McDonalds ist.

    Soweit Rio Reiser, und daß Kunst Kunst ist und eigentlich nicht geändert gehört, wissen alle, die mal ein Brechtwerk auf der Bühne ändern wollten - gerichtlich verboten. Die Urania-Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz als Kunst gedacht ist wohl doch keine, sonst wäre sie noch als Werk aus der Zeit des „real existierenden Sozialismus“ erkennbar. Sie würde friedlich die Zeit für #Leningrad, #Frunse, #Alma_Ata und #Bratislava anzeigen. Tut sie aber nicht, sondern erinnert an Zarenreich, an Kriege gegen Mongolen und Turkvölker und an das von Österreich beherrschte Ungarn. Heute ist sie sinnentstellt. Stadmöbel. Kunst war früher, Möbel ist heute.

    Die Geschichte von Ländern, Städten und Straßen kann man sehr gut anhand von Umbenennungen nachvollziehen. Vor allem auch in Berlin. Meine Frau wuchs zum Beispiel in Lichtenberg in der Ho-Chi-Minh-Straße auf, von uns liebevoll-salopp „die Reisfelder“ genannt, wegen des Bezugs zu Vietnam. Wenn wir aber heute sagen: „Eh, Kinder, fahrt doch mal wieder in die Reisfelder, die Oma besuchen!“, gucken die Kinder doof. Die Straße heißt ja wieder Weißenseer Weg.

    Pressburg statt Bratislava

    Manchmal bleibt es aber nicht nur beim Doof-Gucken, sondern führt zu diplomatischen Verwicklungen. Zum Beispiel war es 1997 so, als man die Weltzeituhr auf dem Alex sanierte, samt Städtenamen. Leningrad verwandelte man in Sankt Petersburg, Frunse in Bischkek, Alma Ata in Almaty und Bratislava in Pressburg. Letzteres gefiel den Slowaken überhaupt nicht, und sie protestierten. Ohne Erfolg übrigens. Der Name steht heute noch an der Uhr. Was ich ziemlich ignorant finde gegenüber den Einwänden der Slowaken.

    Straßenumbenennungen, die ja immer heiße Debatten mit sich bringen, könnte man künftig verhindern, wenn man es so macht wie in dem Müggelheimer Viertel, in dem ein Bekannter wohnt. Dort heißen die kleinen Straßen einfach Weg P, Weg Q, Weg R und Weg U. Anderswo tragen Straßen Nummern. Wenn das überall so wäre, würde auch das umständliche Eintippen komplizierter Straßennamen ins Navi wegfallen, an dem ortsunkundige Taxifahrer nicht selten scheitern. Wie einfach wäre es, zu sagen: „Bitte nach Pankow, Straße 1 A.“ Das Tippen ginge dann ganz schnell.

    Wer hat eigentlich die slowakische Hauptstadt Bratislava als Preßburg germanisiert? War das eine Koproduktion von NPD oder AfD mit Vertriebenenverbandsfunktionären steinbachscher Art oder ist das alles nur ein deutsch-nationalistischer Ausrutscher? Keine Ahnung, man kann ja nicht alles wissen. Wunder über Wunder.

    Die allwissende Online-Enzyklopädie weiß es auch nicht genau.

    Weltzeituhr (Alexanderplatz)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Weltzeituhr_(Alexanderplatz)

    Zwischen Oktober und Dezember 1997 wurde die Uhr für 350.000 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 236.000 Euro) unter der Verantwortung von Hans-Joachim Kunsch als Metallrestaurator saniert. Bei der Sanierung wurden Städtenamen wie Leningrad in Sankt Petersburg und Alma Ata in Almaty aktualisiert. 20 neue Städte wurden hinzugefügt und die Zuordnung von Städten zu Zeitzonen geändert (Beispiel Kiew). Zu den erst 1997 hinzugefügten Städten gehören auch Jerusalem und Tel Aviv, deren Erwähnung in der DDR politisch unerwünscht war.

    Kunsch Metallbau - Referenzen
    https://www.kunsch-metallbau.de/referenzen/page/8

    Kunsch Metalbau – Metallbau Berlin Alexanderplatz, Weltzeituhr, Entwicklung, Konstruktion und Montage
    https://www.kunsch-metallbau.de/referenzen/weltzeituhr-berlin-alexanderplatz

    #Berlin #Lichtenberg #Ho-Chi-Minh-Straße #Leninallee #Landsberger_Allees #Taxi #Anekdote #Mitte #Alexanderplatz

  • Arbeiterwohnheim an der Leninallee Ecke Ho Chi Minh Straße in B | V-like-Vintage
    https://www.v-like-vintage.media/photo/17319/arbeiterwohnheim-an-der-leninallee-ecke-ho-chi-minh-strasse-in-b

    BERLIN 28.04.1990 Arbeiterwohnheim an der #Leninallee, heute #Landsberger_Allee, Ecke #Ho_Chi_Minh_Straße, heute #Weißenseer_Weg, in Berlin, der ehemaligen Hauptstadt der DDR, Deutsche Demokratische Republik. Heute befindet sich hier das Holiday Inn Hotel Berlin City East. www.hotel-berlin-city-east.com/de Foto: Manfred Uhlenhut

    #Berlin #Lichtenberg #Straßenumbenennung #Ho-Chi-Minh-Straße #Photographie