#iatrocratie

  • Prozess gegen Palliativarzt wegen 15-fachen Mordes: Einblick in die Verhandlung am Moabiter Gericht
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/palliativarzt-in-berlin-wegen-15-fachen-mordes-vor-gerichts-er-geri

    A Berlin commence le procès contre un médecin accusé d’au moins 15 meurtres de patients. La police est en train d’enquêter plus de 70 d’autres morts suspectes de patients du médecin.

    14.7.2025 von Katrin Bischoff - Der 40-jährige Johannes M. soll schwerstkranken Patienten einen tödlichen Medikamentenmix gespritzt haben. Am ersten Verhandlungstag schweigt er.

    Der Saal 700 des Moabiter Kriminalgerichts atmet Geschichte. Hier wurde der Hauptmann von Köpenick ebenso verurteilt wie Erich Honecker, Erich Mielke oder der Tiergartenmörder. Und auch dieser Mann, der seit Montag auf der Anklagebank des holzgetäfelten Saals sitzt, könnte in die Annalen eingehen: Johannes M., 1984 in Frankfurt am Main geboren, promovierter Mediziner, Palliativarzt, verheiratet, Vater eines Kindes und, glaubt man dem Staatsanwalt, ein 15-facher Mörder.

    Das Interesse an diesem Prozess ist riesig – wohl auch, weil es sich dabei um den „größten Fall der bundesrepublikanischen Justizgeschichte“ handeln würde, wie es ein Anwalt der Nebenklage vor Prozessbeginn ausdrückt. Wohl noch nie stand ein Arzt in der Nachkriegszeit unter dem Verdacht, so viele Menschen umgebracht zu haben.

    Sieben Kamerateams sind vor Ort, Dutzende Medienvertreter, die Zuschauersitze sind bis zum letzten Platz gefüllt. Johannes M. ist ein mittelgroßer Mann mit blonden Locken, hellen Augen und vollen Lippen. Er trägt an diesem ersten Verhandlungstag ein weißes Hemd zum schwarzen Anzug.

    Berliner Palliativarzt unter Mordverdacht: Wollte Johannes M. überführt werden?

    Von Katrin Bischoff, Christian Schwager

    06.12.2024

    Laut und deutlich spricht er, als er von der Vorsitzenden Richterin Sylvia Busch nach seinen Personalien gefragt wird. Selbstbewusst, könnte man meinen. Der 40-Jährige sitzt hinter Panzerglas und drei Verteidigern. Ihm gegenüber haben acht Anwälte Platz genommen, die 13 Familienangehörige der mutmaßlichen Opfer vertreten. Drei der Nebenkläger sind an diesem Tag persönlich erschienen. Für die Hinterbliebenen sei es immens wichtig, aufzuklären, wie es zu der Serie habe kommen können, sagt einer der Anwälte.

    Johannes M. sitzt seit dem 5. August vorigen Jahres in Untersuchungshaft. Zwischen dem 22. September 2021 und dem 24. Juli 2024 soll er in 15 Fällen schwerstkranke Menschen, denen er als Palliativarzt eines Pflegedienstes auf dem letzten Abschnitt ihres Lebens die Angst vor dem Tod und die Schmerzen nehmen sollte, aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch getötet haben.

    Die zwölf Frauen und drei Männer im Alter von 25 bis 87 Jahren starben laut Anklage bei Hausbesuchen, ein Patient in einem Hospiz in Köpenick. Unter dem Vorwand der ärztlichen Fürsorge habe er seine Patientinnen und Patienten zu Hause aufgesucht und dabei die zu diesem Zeitpunkt bereits vorliegende Tötungsabsicht verheimlicht, sagt Staatsanwalt Philipp Meyhöfer in seiner Anklage.
    Sein erstes mutmaßliches Opfer war erst 25 Jahre alt

    Arglos sollen die alleinlebenden Patienten Johannes M. die Tür geöffnet haben. In allen Fällen soll der Arzt ohne Wissen der Schwerstkranken und ohne deren Einwilligung zunächst ein Narkoseeinleitungsmittel und dann ein Muskelrelaxans gespritzt haben, das jeweils in wenigen Minuten zur Lähmung der Atemmuskulatur, dann zum Atemstillstand und schließlich Tod geführt hat. Mit den Taten habe sich Johannes M. „aus eigensüchtigen Motiven als Herr über Leben und Tod“ geriert, sagt Meyhöfer.

    Das erste Opfer des Mediziners war laut Anklage die 25-jährige Kadiatou D., die Johannes M. am 22. September 2021 umgebracht haben soll. Sie und ihre Mutter waren vor Jahren aus Guinea nach Deutschland gekommen, um die Krebserkrankung von Kadiatou D. behandeln zu lassen. Ihre Mutter sitzt an diesem ersten Verhandlungstag weinend auf der Seite der Nebenkläger. Die Leiche der jungen Frau soll, wie viele andere Opfer auch, exhumiert worden sein. Bei der Untersuchung wurde ein tödlicher Medikamentencocktail im Gewebe gefunden.

    Das Interesse der Medien an dem Prozess ist riesig.

    Das Interesse der Medien an dem Prozess ist riesig.Pressefoto Wagner

    Die letzte Patientin, die 72-jährige Gisela B., starb am 24. Juli 2024. Zudem soll Johannes M. in einigen Fällen Feuer in den Wohnungen der getöteten Patienten gelegt haben, um seine Spuren zu verwischen. Mit ihrer Anklage strebt die Staatsanwaltschaft nicht nur eine lebenslange Freiheitsstrafe, sondern auch die Anerkennung der besonderen Schwere der Schuld und ein Berufsverbot als Mediziner an.

    Die mutmaßliche Mordserie blieb lange Zeit unentdeckt. Auf die Spur des Angeklagten kamen die Ermittler erst, nachdem der Pflegedienst in Tempelhof, für den der Angeklagte gearbeitet hatte, Ende Juli vorigen Jahres misstrauisch geworden war: Innerhalb von zwei Wochen waren vier Patienten gestorben, und es hatte in ihren Wohnungen gebrannt.

    Berliner Palliativarzt soll aus Mordlust Patienten getötet haben: Haftbefehl auf zehn Morde erweitert

    Von Katrin Bischoff

    11.02.2025

    Johannes M. hat während der Ermittlungen zu den Vorwürfen geschwiegen. Und auch im Gerichtssaal sagt er kein Wort dazu. „Unser Mandant wird zunächst keine Erklärung abgeben“, sagt Verteidiger Christoph Stoll kurz. Dann wird bekannt, dass die Schwester des Angeklagten im Saal sitzt. Sie hatte beantragt, als Zuhörerin an einem Verhandlungstag anwesend sein zu können, und erklärt, von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch zu machen.

    Der Angeklagte ließ sich für Fotos und Filmaufnahmen nicht vorführen. Er wird von Klaudia Dawidowicz, Ria Halbritter und Christoph Stoll (v.l.n.r.) verteidigt.

    Der Angeklagte ließ sich für Fotos und Filmaufnahmen nicht vorführen. Er wird von Klaudia Dawidowicz, Ria Halbritter und Christoph Stoll (v.l.n.r.) verteidigt.Pressefoto Wagner

    Erste Zeugen werden erst am nächsten Verhandlungstag gehört. Vermutlich wird es weitere Anklagen gegen den Palliativarzt geben. Die Ermittler der Sonderkommission „Pfanne“, so genannt wegen der angestellten Herdplatten in den Brandwohnungen, gehen derzeit weitere Patientenakten durch. Noch immer gebe es in 72 Fällen einen Anfangsverdacht, heißt es.

    Darunter soll auch die in Polen lebende Schwiegermutter des Mediziners sein, die an Krebs erkrankt war. Sie starb nach Informationen des Magazins Stern und des Fernsehsenders RTL während eines Besuchs von Johannes M. und seiner Frau Anfang vorigen Jahres. Später soll der Arzt in seinem Team erzählt haben, dass sie totgespritzt worden sei.

    Können dem Angeklagten die Vorwürfe in den bisher geplanten 35 Verhandlungstagen nachgewiesen werden, dann mutet die 117-Seiten-Dissertation von Johannes M. unter dem Titel „Tötungsdelikte in Frankfurt am Main – ein Überblick von 1945 bis 2008“ wie eine Vorlage an. Sie beginnt mit der Frage: „Warum töten Menschen?“ Auf Seite 58 verweist der Autor auf ein „Dunkelfeld bei Tötungen an älteren Menschen, da Tötungen bei pflegebedürftigen Menschen nicht leicht nachzuweisen sind“.

    Tötungsdelikte in Frankfurt am Main : ein Überblick von 1945 bis 2008
    https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/CZNA5ZTWPTTSJTROREF5KNCVINQC44IA

    Standort
    Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main

    Maße
    21 cm

    Umfang
    117 S.

    Sprache
    Deutsch

    Anmerkungen
    Ill., graph. Darst.
    Frankfurt (Main), Univ., Diss., 2013

    Klassifikation
    Medizin, Gesundheit
    Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen

    Urheber
    Moore, Johannes

    Inhaltsverzeichnis
    https://d-nb.info/1032360852/04

    Rechteinformation
    Bei diesem Objekt liegt nur das Inhaltsverzeichnis digital vor. Der Zugriff darauf ist unbeschränkt möglich.

    Letzte Aktualisierung
    11.06.2025, 14:20 MESZ

    DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1032360852

    Link zu diesem Datensatz https://d-nb.info/1032360852
    Art des Inhalts Hochschulschrift
    Titel Tötungsdelikte in Frankfurt am Main : ein Überblick von 1945 bis 2008 / vorgelegt von Johannes Moore
    Person(en) Moore, Johannes (Verfasser)
    Zeitliche Einordnung Erscheinungsdatum: 2012
    Umfang/Format 117 S. : Ill., graph. Darst. ; 21 cm + 1 CD-R
    Hochschulschrift Frankfurt (Main), Univ., Diss., 2013
    Sprache(n) Deutsch (ger)
    Sachgruppe(n) 610 Medizin, Gesundheit ; 360 Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
    Weiterführende Informationen Inhaltsverzeichnis

    Frankfurt Signatur: 2013 CRA 4544
    entliehen
    Vormerken in Frankfurt
    Leipzig Signatur: 2013 A 24407 u. CD
    Bereitstellung in Leipzig

    ##Berlin #meurtre #iatrocratie #euthanasie

  • Umgang mit psychischen Erkrankungen : Es muss etwas passieren
    https://netzpolitik.org/2025/umgang-mit-psychischen-erkrankungen-es-muss-etwas-passieren

    La criminalisation des patients psychiatriques progresse. Il n’y a pas assez de structures d’acceuil alors on enferme et punit. Après une phase de détente relative entre patients et psychiatres suite à la disparition des psys nazis(nés entre 1900 et 1920) on entre dans une nouvelle ère de guerre contre les patients.

    Rappellons-nous que déjà avant le règne nazi la plupart des médecins, juges et membres des forces de l’ordre étaient de droite, cioservareurs ou réactionnaires, racistes et eugénistes, défenseurs de la suprématie des blancs au génome sain.

    Le nazisme a éliminé sans exception les médecins progressifs, l’empathie et la compassion ont fait place à la sélection pour l’élimination des impurs. L’Europe en souffre toujours de cet esprit médical.

    Après la décision de profondes coupures dans.le budget social au profit du militaire la criminalisation et l’élimation des patients est à l’ordre du jour.

    14.7.2025 von Anna Biselli - Nach mehreren Anschlägen und Amoktaten ist psychische Gesundheit zu einem Sicherheitsthema geworden. Aber mehr Datenaustausch hilft nicht bei der Genesung und Stabilisierung erkrankter Menschen. Betroffene, Angehörige und Fachleute fordern ein Umdenken.

    „Wir können erst etwas tun, wenn etwas passiert ist.“ Das ist ein Satz, den Annette Lindt-Lange häufig gehört hat, als sie bei verschiedenen Stellen Unterstützung gesucht hat. „Und dann ist eben irgendwann ‚etwas passiert‘“, sagt sie am Telefon. Ein psychisch erkrankter Angehöriger von ihr hat eine Straftat begangen und ist im Maßregelvollzug gelandet.

    Lindt-Lange ist Sozialpädagogin und engagiert sich im Vorstand des hessischen Landesverbandes der Angehörigen und Freunde von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dorthin wandte sie sich nach der Unterbringung ihres Familienmitglieds.

    „Wir hatten damals schon eine fünf Jahre lange Vorgeschichte hinter uns. Immer wieder Zwangseinweisungen, immer wieder Entlassungen ohne Nachbetreuung“, erzählt sie. Ein klassischer Weg der „Forensifizierung“, sagt Lindt-Lange heute. Damit meint sie: Erkrankte werden immer wieder kurzfristig in psychiatrischen Kliniken untergebracht, eine langfristige, niedrigschwellige Hilfe, die zu ihnen passt und sie stabilisiert, finden sie dabei häufig nicht.

    Weil die Betroffenen zudem oft schlechte Erfahrungen mit Zwangshospitalisierungen machen, hält sie das teils davon ab, sich selbst in Behandlung zu begeben. Es kommt zu Behandlungs- und Therapieabbrüchen und einer möglichen Chronifizierung ihrer Erkrankungen – im schlimmsten Fall kann das am Ende zu einer Eskalation führen, bei der sie sich selbst oder anderen schaden.
    Eskalation mit Schlagzeilen

    Dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung straffällig und insbesondere gewalttätig werden, ist sehr selten. Laut Forschenden wie der kanadischen Sozialepidemiologin Heather Stuart ist der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Gewalttaten in der öffentlichen Wahrnehmung überschätzt. „Es ist sehr viel wahrscheinlicher, von einem psychisch gesunden Menschen verletzt zu werden“, schreibt die Bundespsychotherapeutenkammer. Nur bei einigen wenigen Erkrankungen ist das Risiko für eine Gewalttat erhöht, beispielsweise bei Substanzmissbrauch oder in psychotischen Phasen, vor allem wenn die Betroffenen nicht in Behandlung sind.

    Kommt es zu entsprechenden Gewalttaten, machen Eskalationen teils bundesweit Schlagzeilen. In den letzten Monaten ist das mehrmals passiert: ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg, ein Messerangriff in einem Aschaffenburger Park, Brandsätze auf eine Synagoge. In all diesen und weiteren Fällen berichteten Medien nicht nur über die Taten, sondern auch über die psychiatrische Vorgeschichte der Verdächtigen.

    Einige waren bereits zuvor aufgefallen, waren teils bereits wegen Straftaten verurteilt worden oder kurz zuvor aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden. In einigen Fällen wurden die Verdächtigen nach ihrer Festnahme nicht in Untersuchungshaft, sondern in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht. So wurden die Taten in der öffentlichen Wahrnehmung mit mutmaßlichen Erkrankungen verknüpft.

    Das führte zu Fragen: Wieso konnten die Taten nicht verhindert werden? Hätte nicht auffallen müssen, dass die mutmaßlichen Täter:innen sich in einer psychischen Krise befunden haben? Hätte nicht irgendjemand eingreifen können? Und wie lässt sich so etwas in Zukunft verhindern?
    Schnelle Antworten auf komplexe Probleme

    Vermeintlich schnelle Antworten auf diese komplexen Probleme hatten nach den Ereignissen vor allem Politiker:innen parat: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte im Januar ein Register für „psychisch kranke Gewalttäter“, verpflichtende Meldungen psychisch kranker „Gefährder“ wollte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). Seitdem diskutiert die Innenministerkonferenz über einen intensiveren Datenaustausch zu erkrankten Personen zwischen Gesundheits-, Sicherheits-, Justiz- und Ausländerbehörden sowie ein „integriertes Risikomanagement“.

    „Menschen mit psychischer Erkrankung sind viel häufiger Opfer von Gewalttaten, als dass sie Täter werden“, sagt Andreas Jung. Er ärgert sich über solche Diskussionen. Jung war in der Vergangenheit selbst mehrmals wegen einer psychischen Erkrankung in einer Klinik. Heute setzt er sich für die Interessen von Psychiatriebetroffenen ein, als Mitglied im Psychiatriebeirat Hessen, als zertifizierter Genesungsbegleiter und Mitarbeiter der unabhängigen Marburger Psychiatrie-Beschwerdestelle.

    Den Einwand von Jung bestätigen mehrere Datenerhebungen. Eine Befragung aus Großbritannien unter Menschen in psychiatrischer Behandlung etwa kam zu dem Ergebnis, dass schwer psychisch erkrankte Frauen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe einem vier Mal so hohen Risiko ausgesetzt sind, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden. Bei einer anderen Auswertung zeigte sich, dass sich Opfer von Tötungsdelikten überdurchschnittlich oft vorher in psychiatrischer Behandlung befunden hatten.
    Ein falscher Eindruck

    Über diese Missstände gibt es kaum Berichte und noch weniger öffentliche Diskussionen. Das ist ein Problem. In einem Leserbrief, den die unabhängige Beschwerdestelle Psychiatrie in Marburg im Juni an hessische Medien richtete, heißt es: Durch die Berichterstattung über vermutete oder gesicherte psychische Erkrankungen von Täter:innen werde „der Eindruck erweckt, dass von Menschen mit einer psychischen Erkankung eine besondere Gefahr ausgehe“. Das kritisiert die Beschwerdestelle. Wenn medial immer wieder ein Zusammenhang zwischen Taten und psychischer Verfassung hergestellt werde, könne das zu einer „feindseligen Stimmung“ gegenüber kranken Personen führen.

    Wozu die Diskussionen über vermeintliche Gefahren noch führen: Es wirkt, als sei die psychische Verfassung von Menschen vor allem ein Thema für die Sicherheitspolitik geworden. Und so bekommen Forderungen nach Datenaustausch und „Risikomanagement“ mehr Aufmerksamkeit als Kritik an der psychosozialen Versorgung für Betroffene.

    Hessen, wo sowohl Andreas Jung als auch Annette Lindt-Lange wohnen, ist dabei besonders aktiv. Seit Beginn des Jahres arbeitet dort eine Taskforce des Landeskriminalamts daran, 1.600 psychisch erkrankte Personen, die in einer Polizeidatenbank entsprechend markiert sind, zu überprüfen und das mit ihnen verbundene Risiko zu bewerten. „Psychisch Auffällige / Vielschreiber / Gewalttäter“ ist der Name der Arbeitsgruppe.

    Nach einem Gesetzentwurf von CDU und SPD sollen künftig außerdem Polizei und Ordnungsamt informiert werden, wenn eine unfreiwillig hospitalisierte Person aus einer Psychiatrie entlassen wird und Ärzte ohne medizinische Betreuung eine Fremdgefährung fürchten.

    Andreas Jung ist sich sicher, dass dies zu einer Verschlechterung für hilfesuchende Menschen führen würde. „Solche Regelungen haben schwere Folgen für das Vertrauensverhältnis vom Patienten zum Arzt“, sagt er. „Das stört die Behandlung, baut Barrieren auf und macht es noch schwieriger, Hilfe zu suchen.“

    Wie es sich anfühlt, wenn solche Barrieren entstehen, hat Volker Scherer erlebt. Er ist psychiatrieerfahren und war das letzte Mal vor anderthalb Jahren freiwillig für einige Tage in einer Klinik. Scherer erlebt immer wieder technische Einmischungen und erzählt im Gespräch, dass er mit Schalltriggern angegriffen werde. „Eine Kombination von Kriminalität und Überwachung“, sagt er. Er selbst schreibe wegen deswegen viele Briefe an Behörden und frage sich, ob er nun auch als „Vielschreiber“ gilt. „Da werden nur die Menschen als Problem gesehen und gar keine äußeren Umstände betrachtet.“

    Bei seinem letzten Klinikaufenthalt habe er eine rechtliche Betreuung „reingeknallt bekommen“, sagt Scherer. Eine solche Betreuung soll je nach Einzelfall dabei unterstützen, beispielsweise Behördendinge und Wohnungsangelegenheiten zu regeln. Ganz unzufrieden war Scherer am Ende damit nicht, es habe ihm „etwas geholfen“, sagt er. Später wurde die Betreuung auf seinen Antrag hin wieder aufgehoben.

    Eine psychosoziale Unterstützung wurde ihm zwar auch angeboten, aber „da ging das Vertrauen wieder verloren“. „Man war nicht bereit, dort meine Probleme und die Schalleinmischungen ernst zu nehmen“, sagt er.
    Unklare Kriterien

    Der Genesungsbegleiter Andreas Jung sieht noch ein Problem für das Vertrauensverhältnis: „Die Kriterien für die Meldungen, die in Hessen künftig gemacht werden sollen, sind völlig unklar.“ Und warum sollte eine Person überhaupt aus einer Klinik entlassen werden, wenn ein Arzt davon ausgeht, dass sie noch selbst- oder fremdgefährend sein könnte? „Wenn ein untergebrachter Patient nicht kooperativ und einsichtig ist, wird in der Regel sowieso der Beschluss zu seiner Unterbringung verlängert“; wirft Jung ein.

    Manche Ärzte würden künftig vielleicht kaum etwas melden, weil sie das Vertrauen ihrer Patient:innen nicht gefährden wollen. Andere wiederum könnten die Behörden über sehr viele Entlassene informieren – um auf Nummer sicher zu gehen. Das zumindest vermutet Constantin von Gatterburg. Er hat viele Jahre beim sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes im hessischen Kreis Bergstraße gearbeitet. Nun ist er im Ruhestand, engagiert sich aber weiterhin unter anderem als Sprecher der hessischen Landesarbeitsgemeinschaft der Gesellschaft für Soziale Psychiatrie.

    „Psychiatrie ist zu wesentlichen Teilen Beziehungsarbeit, Vertrauen ist zentral für die Genesung“, sagt von Gatterburg. „Das steht für den Arzt im Vordergrund, nicht, dass er noch mehr sicherheitsrechtliche Aufgaben übernimmt.“ Von Gatterburg hat zwar nicht prinzipiell etwas dagegen, dass sich verschiedene Institutionen über erkrankte Personen austauschen. Ihm ist aber wichtig: „Das muss unter dem Aspekt der Hilfe passieren und nicht für eine Gefährdungsanalyse.“

    Denn klar ist: Um Erkrankte bei einer Genesung und Stabilisierung zu unterstützen und das Risiko zu verringern, dass sie sich oder anderen Schaden zufügen, braucht es vor allem passende Behandlungsangebote und Prävention. Doch daran fehlt es überall.
    Es fehlt an allen Stellen

    Wenn man beispielsweise Annette Lindt-Lange fragt, was Betroffenen und Angehörigen helfen würde, fallen der Angehörigen einer Person im Maßregelvollzug schnell viele Dinge ein: flächendeckende, aufsuchende Krisendienste zum Beispiel. Die könnten Erkrankte zu Hause besuchen und sie in ihrem eigenen Umfeld unterstützen.

    Es fehlten auch mehr Angebote für betreutes Wohnen, sagt sie. Therapien seien mit hohen Wartezeiten verbunden. Sich einen Platz zu suchen, erfordert viel Eigenmotivation von den Erkrankten. Problematisch sei auch, was nach Aufenthalten in einer Psychiatrie passiert. Der Übergang führe oft zu Problemen. „Manche Menschen werden in die Obdachlosigkeit entlassen“, sagt Lindt-Lange. „Nach ihrer Klinikzeit haben sie dann gar keinen Halt mehr.“

    Das kann Andreas Jung bestätigen: „Das Entlassmanagement funktioniert überhaupt nicht. Oft ist unklar, was nach dem Klinikaufenthalt passiert, Menschen warten monatelang auf einen ambulanten Therapieplatz.“ Das führe, so Jung, vielerorts zu einer „Drehtürpsychiatrie“, bei der Klinikaufenthalte sich mit Entlassungen abwechseln.

    Die eine passende Lösung für alle Betroffenen gibt es aber nicht. „Die Betreuung nach der Klinik muss zu der jeweiligen Person passen“, sagt von Gatterburg. Manche bräuchten eine Tagesbetreuung, andere würden von aufsuchenden Hilfen profitieren.
    Woran scheitern psychosoziale Angebote?

    Ein Problem beobachtete er in seiner Arbeit immer wieder: „Krisen passieren oft in Zeiten, wo die klassischen Dienstleister und Angebote nicht aktiv sind.“ Um beispielsweise rund um die Uhr erreichbare Krisendienste einzurichten, müsste es aber erst eine gesicherte Finanzierung geben.

    Der psychiatrische Notdienst in Darmstadt beispielsweise, der an Wochenenden und Feiertagen abends erreichbar ist, wird zwar finanziell von Stadt und Landkreis unterstützt, ist aber darüber hinaus auf Spenden angewiesen. Und nicht überall gibt es überhaupt flächendeckende Akutangebote. Ein wenig besser ist die Situation beispielsweise in Bayern, wo es ein Netzwerk an Krisendiensten gibt, das 24 Stunden am Tag telefonisch erreichbar ist.

    Scheitert so etwas in Ländern wie Hessen am verfügbaren Budget? Annette Lindt-Lange vermutet, dass es daran eigentlich nicht liegen könne. Denn wenn es im schlimmsten Fall zu einer Eskalation kommt, ist das zum einen zuallererst tragisch und schockierend für alle Betroffenen. Aber eben auch sehr kostspielig. „Die Unterbringung im Maßregelvollzug ist extrem teuer“, sagt Lindt-Lange. Mehr als 300 Euro pro Tag zahlt das Land Hessen für eine untergebrachte Person, die Einrichtungen sind überbelegt. „Prävention ist immer günstiger“, so die Angehörige.

    Dafür bräuchte es ihrer Meinung nach eine Strategie und Prioritätensetzung aus der hessischen Landesregierung. Doch auf die wartet sie vergeblich. Stattdessen diskutieren vor allem Innenministerien und Sicherheitsbehörden über den Umgang mit psychisch erkrankten Straffälligen. „Dabei sollte das etwas sein, womit sich vor allem die Sozial- und Gesundheitsministerien beschäftigen“, wünscht Lindt-Lange sich. Damit etwas passiert. Aber diesmal etwas, was Betroffenen hilft und Eskalationen vorbeugen kann.

    #psychiatrie #iatrocratie

  • « Ce n’est pas du soin, c’est une punition » : Le calvaire de Thomas, enfermé en unité psychiatrique | Anna Pich’
    https://www.streetpress.com/sujet/1751896757-calvaire-thomas-enfermement-unite-malades-difficiles-hopital

    Depuis deux ans, Thomas est hospitalisé dans une unité psychiatrique hautement sécurisée. Sa mère dénonce ses conditions d’enfermement et les conséquences sur sa santé mentale. L’histoire interroge sur l’opacité de l’institution psychiatrique. Source : StreetPress

  • REPORTAGE. « Je suis bipolaire, tu m’invites ? » :
    https://www.franceinfo.fr/sante/psycho-bien-etre/sante-mentale/reportage-je-suis-bipolaire-tu-m-invites-pour-sensibiliser-aux-maladies-m
    https://www.franceinfo.fr/pictures/5ortCJlrSeKCtf7wjJuQF0-BvrY/0x172:2000x1296/1024x576/filters:format(avif):quality(50)/2025/07/05/whatsapp-image-2025-07-05-at-15-34-15-68694a8f964d9795313220.jpg
    Léa Vigier a été diagnostiquée bipolaire il y a plus de dix ans. (VALENTIN DUNATE / FRANCEINFO / RADIO FRANCE)

    Quand tu es une jeune et très jolie Française ça passe, imagine la même campagne réalisée par un vieux et moche Polonais . Initiative sans grandes conséquences car individualiste, non collective. Adorable.

    Antécédant Holly Golightly ?
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Breakfast_at_Tiffany%27s_(film)

    According to Capote, Golightly is ... an “American geisha”.

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Breakfast_at_Tiffany%27s_(novella)

    Partout il y a d’un côté les intentions et idées du rôle vus par les protagonistrs et de l’autre côté l’interprétation par les autres.

    C’est pour le moins remaquable de s’identifier avec un diagnostique.

    6.7.2025 - Reportage « Je suis bipolaire, tu m’invites ? » : pour sensibiliser aux maladies mentales, Léa fait le tour de France en comptant sur la générosité de ses interlocuteurs

    Âgée de 32 ans, la jeune femme est partie, sans argent, de Marseille, il y a une dizaine de jours.

    La santé mentale est la grande cause nationale de l’année 2025, c’est aussi le combat de Léa Vigier, 32 ans, diagnostiquée bipolaire à 19 ans. Elle est partie de Marseille, fin juin, avec un sac à dos et une pancarte en carton sur laquelle est inscrite la question : « Je suis bipolaire, tu m’invites ? » Franceinfo l’a suivie, à Paris, sur les Champs-Elysées.

    Léa, très directe, naturelle et demande qu’on la tutoie. Depuis qu’elle a dormi dans différentes villes, chez des gens à qui elle a présenté sa pancarte. « On va voir comment ça va se passer sur une terrasse parisienne, s’amuse-t-elle. Je n’ai pas mangé depuis hier après-midi. Tout dépend de la bonté des gens, je ne dépense rien. Donc là, j’avoue que j’ai faim. »

    Elle dit les choses comme elle les ressent et c’est ce qui lui a permis de manger, dormir et voyager sans argent. Même si, évidemment, elle doit essuyer de nombreux refus. Ce n’est pas grave, elle a l’habitude et là n’est pas l’essentiel : « Le but c’est d’être complètement à contre-courant de la peur de dire qu’on est bipolaire. »

    Désormais, Léa assume d’être bipolaire, ce qui n’a pas toujours été le cas. Elle est donc à Paris, pour changer les mentalités et les regards sur la bipolarité. C’est ce qui se passe avec Rémi qui déjeune sur une terrasse des Champs-Elysées. Il accepte de l’inviter à sa table. « Qu’est-ce que vous pensez de cette pancarte ? », demande Léa. « Ça ne va pas super bien marcher, estime Rémi. Parce que les gens vont se méfier. »

    « Vous pensez que sans traitement un bipolaire est dangereux ? », poursuit Léa. Rémi lui répond que oui, il pense qu’un bipolaire sans traitement « peut avoir un caractère dangereux, s’il est dans sa phase où il vrille complètement ».

    Alors Léa prend le temps d’expliquer : « C’est ce que la majorité des gens pensent. Moi, je fais un tour de France, je m’invite aux tables, chez les gens, dans les voitures etc. Je peux te dire que 99% des gens pensent ça. Sauf que ce n’est pas ça la maladie. Il n’y a pas de changement d’humeur brusque. Ce sont des variations très longues. Par exemple, avant que j’aie mon traitement, quand j’avais une phase haute, ça prenait quatre mois. Ensuite, vers les bas, ce ne sont pas des bas violents, ce sont des dépressions. »

    « Pour moi, c’était une bataille de tous les jours de ne pas me tuer, vraiment une bataille. Si en plus, tous les gens autour disent que tu es fou ou ont peur de toi, c’est encore plus dur. »
    Léa à franceinfo

    Léa rappelle également que la moitié des bipolaires font au moins une tentative de suicide dans leur vie, et que 15% décèdent par suicide. D’où la nécessite d’en parler et de dédramatiser. Finalement, Léa réussit à se faire inviter à déjeuner, « je suis quand même venue m’inviter dans un restaurant sur les Champs-Elysées », sourit-elle. Tu ne choisis pas le resto le moins cher !", souligne Rémi commente son initiative qu’il trouve très courageuse : « Venir comme ça et instruire les gens sur différentes maladies... Moi, j’ai appris des choses aujourd’hui et je vous remercie. »

    « C’est une maladie mentale, c’est une maladie invisible donc je pense que c’est aussi pour ça que c’est le parent pauvre de la santé », rappelle Léa. La jeune femme fait tout cela pour elle et l’association qu’elle soutient : « Hope-Sphère », une association qui crée des lieux d’accueil adaptés aux personnes vivant avec des troubles psychiques. « On n’a pas de subventions de l’État, rien... Parce que, je ne sais pas, l’État se fout des malades mentaux je crois. Donc on a besoin d’aide », conclut-elle.

    #France #maladie_mentale #iatrocratie #individualisme

  • Hessens Regierung will psychisch Kranke melden, Datenschützer werden übergangen
    https://www.heise.de/news/Hessen-Datenweitergabe-bei-Gefaehrdern-geplant-Datenschuetzer-nicht-eingebunde

    La guerre contre les patients comtinue. Les chrétien-démocrates allemands sonnent la fin du secret médical avec des lois qui obligeraient les médecins à communiquer aux autorités l’identité le diagnostique des patients potentiellement dangereux - pour autrui et pour eux-mêmes

    4.7.2025 von Marie-Claire Koch - Hessens Regierung will psychisch Kranke melden, Datenschützer werden übergangen

    Die hessische Landesregierung will dafür sorgen, dass Polizei und Ordnungsämter informiert werden, wenn nach Einschätzung der Ärzte eine Gefahr für andere besteht. Das sieht ein Gesetzentwurf der Landtagsfraktionen von CDU und SPD zur Änderung des Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes (PsychKHG) vor. Auch andere Bundesländer planen entsprechende Gesetzesänderungen.

    Künftig soll auch eine Abhängigkeit von Suchtstoffen als psychische Störung im Sinne des Gesetzes gelten. Zudem müssen bei Entlassungen aus psychiatrischen Einrichtungen die zuständigen Behörden „unverzüglich“ benachrichtigt und mit den notwendigen Informationen zur Gefährdungseinschätzung versorgt werden, wenn weiterhin eine Gefahr für Dritte bestehe.

    Die Neuregelungen im Gesetzentwurf „Zweites Gesetz zur Änderung des Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes“ werden mit einem besseren Informationsaustausch zur Gefahrenabwehr begründet, wie aus einer Eilanfertigung hervorgeht (PDF). Datenschützer und Sozialverbände äußerten bereits Kritik und warnen vor einer Stigmatisierung und dem möglichen Missbrauch sensibler Gesundheitsdaten. Ob die Pläne mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vereinbar sind, ist bislang unklar.

    „Mit der Gesetzesänderung bekennt sich Hessen klar zur Stärkung der psychiatrischen Versorgung und setzt auf einen wirksamen Schutzmechanismus im Spannungsfeld zwischen individueller Hilfe und öffentlicher Sicherheit“, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Alexander Bauer. Ein Beitrag auf Instagram, in dem der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Ralf-Nobert Bartelt, den Gesetzentwurf ankündigte, wird derzeit kontrovers diskutiert. Er erklärte, dass alle Personen, die eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen, „Ordnungsbehörden gemeldet werden müssen“.

    Hessische Datenschutzbehörde nicht eingebunden

    Der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI), Prof. Alexander Roßnagel, war in die Vorbereitung des Gesetzentwurfs nicht eingebunden. Er kennt den Entwurf nicht und musste diesen erst beim Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege anfordern.

    „Die geplanten Meldungen der Entlassung von Patientinnen oder Patienten, von denen ’ohne ärztliche Behandlung eine Fremdgefährdung ausgehen könnte’, ist ein tiefer Eingriff in die Grundrechte der betroffenen Personen, weil besonders schützenswerte Daten betroffen sind und die Meldungen zu Beeinträchtigungen dieser Personen führen können. Eine solche Meldung verfolgt einen Schutzzweck im öffentlichen Interesse, ist aber nur unter engen Voraussetzungen zulässig“, so Roßnagel. Detaillierter könne er sich erst äußern, sobald er den Gesetzentwurf kennt.

    Änderungen an Psychisch-Kranken-Gesetzen

    Nicht nur in Hessen, sondern auch in anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein setzt man auf Symptom- und nicht auf Ursachenbekämpfung. Die dortige Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hofft auf eine bessere Vernetzung der Behörden, wie aus einem Beitrag vom Deutschlandfunk hervorgeht. Demnach zählt sie den Datenschutz und die ärztliche Schweigepflicht zu den größten Hürden. Wichtig sei jedoch, dass „sensible Daten über Menschen mit psychischen Krankheiten weitergeleitet werden dürfen“.

    Auch Niedersachsen hatte vor Kurzem dafür notwendige Änderungen am Psychisch-Kranken-Gesetz (NPsychKG) angekündigt, wie aus einem Bericht des NDR hervorgeht. In Bayern und Thüringen sieht es ähnlich aus. Die bessere Vernetzung wurde bereits im Koalitionsvertrag versprochen: Darin ist unter anderem von „rechtlichen Rahmenbedingungen für einen effektiven und effizienten Datenaustausch zwischen den Diensten und anderen Behörden (Ausweitung von Übermittlungsbefugnissen und Prüfung von Löschfristen)“, die Rede.

    Kürzlich wurden die Forderungen und Anpassungen an die rechtlichen Rahmenbedingungen auch in einem Beschluss der Innenministerkonferenz (IMK) „Integriertes Risikomanagement bei Menschen mit psychischen Erkrankungen“ bekräftigt. Gefordert ist unter anderem, dass relevante Informationen zu psychischen Erkrankungen zuständigen Behörden und gegebenenfalls auch der Polizei zugänglich gemacht werden. Demnach sei ein integriertes Risikomanagement zwischen Gesundheits-, Sicherheits-, Ausländer- und Justizbehörden notwendig.

    Starke Kritik an Vorhaben

    Nach dem Anschlag in Magdeburg sprach sich Carsten Linnemann (CDU) gegenüber dem Deutschlandfunk Ende 2024 dafür aus, dass es neben Registern für Rechtsextreme und Islamisten ein Register für psychisch kranke Gewalttäter brauche. Datenschützer und Patientenvertretungen lehnen das entschieden ab. Regelmäßig werden derartige Taten für die Ausweitung von Überwachungsbefugnissen oder deren Begründung genutzt.

    Die Landesärztekammer Hessen hatte sich im Frühjahr gegen Pläne für ein zentrales Register ausgesprochen: „Viele Betroffene könnten aus Angst vor Registrierung und Stigmatisierung davon abgehalten werden, ärztliche Hilfe und Therapie in Anspruch zu nehmen. Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen, die unter bestimmten Umständen ein erhöhtes Risiko für Gewalttaten aufweisen können, benötigen frühzeitige und intensive Therapie“. Stattdessen müssten die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden, um die Behandlung zu verbessern.

    „Gravierende Einzelfälle von Gewalttaten, begangen von psychisch Kranken, werden hier zum Anlass genommen, pauschal Daten zur Behandlung psychisch Kranker generell für die Sicherheitsbehörden zu verwenden. Das zerstört Vertrauen und die Schweigepflicht und ist abzulehnen. Gerade bei der Entlassung aus stationärer Behandlung, die jetzt den Behörden jeweils gemeldet werden soll, ist der Zustand kranker Menschen meist gebessert. Sie in der Folge zu überwachen, um eine Verschlechterung und eine – äußerst selten vorkommende – Fremdaggressivität rechtzeitig mitzubekommen, wäre nicht verhältnismäßig“, sagt dazu der Psychiater und Psychotherapeut Dr. Andreas Meißner, der sich für den Schutz von Patientendaten einsetzt.

    Elektronische Patientenakte ebenfalls von Interesse

    Immer wieder forderten Vertreter aus Politik und Polizei auch, Daten aus der elektronischen Patientenakte zu nutzen, um Straftaten psychisch kranker Menschen zu verhindern. Die Justiz- und Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, Kerstin von der Decken (CDU), fordert laut dpa die Nutzung von Daten psychisch kranker Menschen aus der elektronischen Patientenakte. Diese könnte den Informationsaustausch zwischen verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen verbessern, sagte sie im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags.

    (mack)

    #Allemagne #Hesse
    #iatrocratie #état_sécuritaire #sélection #psychiatrie

  • „Die Wohnungsnot belastet viele Berliner“ : Warum die Stadt gerade krank macht
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/psychische-gesundheit-warum-berlin-gerade-krank-macht-li.2337717

    La ville nous rend malade par la contradiction entre la nécessité d’y vivre et l’impossibilité de le faire sans s’éxposer à ses contraintes extrêmes. Alors au lieu de s’attaquer aux raisons du malaise on nous envoie chez les médecins et psychologies avec leurs thérapies individuelles censées nous guérir du mal incurable connu sous les notions d’exploitation, de peinurie de logements et de pollution.

    Dans cette interview une jeune psychologue nous explique notre part de responsabilité pour nos dépressions au lieu de parler des actions qui nous libèrent des raisons pour les maladies citadines. Ce n’est pas tous les jours qu’on rencontre un Frantz Fanon.

    2.7.2025 von Cedric Rehman - Laut Barmer betrafen 2023 knapp 42 Prozent der Diagnosen in der Hauptstadt psychische Erkrankungen. Die Psychotherapeutin Lea Gutz erklärt, was Stadtstress ist. Und sagt, was hilft.

    Es klingt nach einem Tsunami. Niedergelassene Ärzte in Berlin diagnostizierten laut Zahlen der Krankenkasse Barmer 2023 bei knapp 42 Prozent ihrer Patienten Erkrankungen aus dem psychischen Spektrum. Laut Gesundheitsatlas der Krankenkasse AOK aus dem vergangenen Jahr leidet fast jeder siebte Berliner an einer Depression. Die Tendenz bei psychischen Erkrankungen steigt bundesweit. Laut Krankenkassen sollen rund zehn Millionen Deutsche allein an einer Depression leiden. Berlin liegt in Statistiken zu psychischen Erkrankungen im Vergleich der Bundesländer weit vorne. Lea Gutz, Psychotherapeutin und Vizepräsidenten der Berliner Psychotherapeutenkammer, erklärt, was die Berliner zunehmend belastet und was die Politik damit zu tun hat. Jeder könne aber etwas für die eigene psychische Gesundheit tun.

    Frau Gutz, knapp 42 Prozent der Diagnosen niedergelassener Ärzte in Berlin betrafen laut der Krankenkasse Barmer 2023 psychische Erkrankungen. Wie interpretieren Sie diese Zahl?

    Wir müssen zunächst sehen, dass nicht jede Person, die Kriterien für eine psychische Störung erfüllt, behandlungsbedürftig ist, weil die Symptome zum Beispiel nur leicht und vorübergehend sind. Wir erleben aber bundesweit eine Zunahme psychischer Störungen. Die anderen Bundesländer holen seit einigen Jahren im Vergleich zu Berlin in den Statistiken auf. Neben zunehmenden Belastungsfaktoren, spielt auch die Entstigmatisierung eine Rolle. Das könnte auch die steigenden Zahlen bei Männern erklären. Für Männer sind psychische Beschwerden heute nicht mehr so ein Tabu wie früher.

    Berlin nimmt eine Spitzenposition unter den Bundesländern ein. Woran liegt das?

    Da gibt es nicht die eine Ursache. Es gibt einen Stadtstress, der uns wie ein Grundrauschen begleitet, eine konstante Flut an Reizen. Ich denke an den Lärm oder auch die Lichtverschmutzung und weniger beruhigend wirkende Grünflächen. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Da war es nachts einfach still und dunkel. In Berlin herrscht 24 Stunden Dauerbetrieb. Berlin ist außerdem keine reiche Stadt und es gibt einen Zusammenhang zwischen Armut und psychischen Erkrankungen.

    Woran machen Sie den fest?

    Kinder aus einkommensschwachen Familien haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, psychisch zu erkranken. Das belegen Studien. Die Häufigkeit der psychischen Störungen ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei älteren Menschen besonders gestiegen. Neben der Armut stellt Einsamkeit einen bedeutsamen Risikofaktor dar. Seit der Pandemie gibt es in diesen Gruppen besonders starke Gefühle von Isolation. Einsamkeit ist in Berlin ein großes Problem.

    Das klingt paradox. Warum fühlen sich Menschen einsamer, die in einer Großstadt leben?

    Die Chance, sich wieder zu begegnen und Kontakte zu knüpfen, ist einfach geringer. In einem Dorf gibt es vielleicht nur eine Bäckerei. Da treffen sich die Nachbarn täglich, ob sie das wollen oder nicht. In Berlin verlaufen sich Kontakte. Besonders schwierig wird es, wenn Begegnungsstätten in der Wohnumgebung fehlen oder ich sie mir nicht leisten kann. Andere aber schon.

    Sie sprechen die Gentrifizierung an?

    Soziale Ungleichheit verstärkt Stress. Wenn ich mir bestimmte Aktivitäten nicht mehr leisten kann, von denen andere freudig erzählen, dann fühle ich mich ausgeschlossen und das macht unglücklich. Stadtplanung kann aktiv etwas tun gegen Einsamkeit und für die psychische Gesundheit. Es braucht Orte, die uns zusammenführen, zugängliche kulturelle Angebote. Im Moment erlebe ich bei Patientinnen und Patienten aber noch eine ganz andere Sorge. Die Wohnungsnot in Berlin belastet viele.

    Wie wirkt sich das aus?

    Es ist existenziell, wenn jeder Cent für eine Wohnung ausgegeben werden muss, die dann in der Regel für wenige Monate nur zu Zwischenmiete ist. Ich erlebe das häufig bei Studierenden oder auch bei ausländischen Fachkräften. Viele kommen ohne soziale Kontakte nach Berlin und arbeiten den ganzen Tag im Homeoffice. Das sind keine guten Voraussetzungen für das psychische Wohlbefinden.

    Mit welchen Beschwerden kommen Berliner besonders häufig in Ihre Praxis?

    Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen sind nicht nur in Berlin am weitesten verbreitet. In Berlin spielt der Missbrauch von Substanzen eine große Rolle. Illegale Drogen sind leicht verfügbar. Sie können nicht nur psychische Erkrankungen auslösen, sondern werden auch eingesetzt, um belastende Zustände nicht spüren zu müssen.

    Liegt Substanzgebrauch nicht in der DNA einer Partymetropole? Viele Menschen suchen in Berlin doch Exzess. Manche sprechen davon, die Stadt ziehe psychisch auffällige Menschen etwa mit Suchttendenzen an. Wie sehen Sie das?

    Ich wehre mich dagegen, Menschen in Schubladen zu stecken. Psychische Störungen kommen in allen Milieus vor und Stigmatisierung hilft nicht weiter. Manche kommen hierher in der Hoffnung, eine sie akzeptierende Community zu finden. Doch auch Berlin ist keineswegs ein Ort ohne Diskriminierung, gerade Minderheiten sind auch hier Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Diskriminierung verschlechtert direkt und unmittelbar die psychische Gesundheit.

    Was können Berliner für ihre psychische Gesundheit tun? Der Stadtstress lässt sich kaum vermeiden und der Einzelne kann soziale Schieflagen nicht auflösen.

    Manches ist tatsächlich Aufgabe der Politik. Für uns Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten stehen etwa die langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz für Kassenpatientinnen und Kassenpatienten in Berlin in einem Widerspruch zu der aktuellen Bedarfsplanung. Ihr zufolge gibt es in Berlin eine Überversorgung. Wir brauchen eine neue, vorausschauende Bedarfsplanung. Die Auswirkungen von psychischen Störungen werden oft unterschätzt. In Berlin sind sie der häufigste Grund für eine Behinderung, also eine eingeschränkte Teilhabe.

    Was hilft uns konkret im Alltag?

    Ich markiere mir zum Beispiel in meinem Kalender nicht nur berufliche Termine, sondern auch die Zeiten, die ich für Sport und soziale Kontakte zur Verfügung habe. Um herauszufinden, wie Ausgleich geschaffen werden kann, lohnt es sich zu überlegen, was mir bisher im Leben Ruhe und Kraft gegeben hat und das regelmäßig in den Alltag zu integrieren. Für manche sind es Dinge wie Ausflüge in die Natur, Yoga, Malen oder sich beim Sport auszupowern.

    Und was raten Sie den vielen Einsamen in Berlin? Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt in einem jüngsten Bericht davor, dass Einsamkeit nicht nur Depressionen, sondern auch Herzinfarkte und Diabetes begünstige und weltweit zu knapp 900.000 Toten im Jahr beitrage.

    Mir wird oft geschildert, dass eine bestimmte Aktivität Spaß mache. Aber es heißt dann, dass es niemanden gebe, mit dem sich das machen ließe. Ich rate dazu, es einfach mal auszuprobieren und so Gleichgesinnte kennenzulernen. Es kommt bei sozialen Kontakten nicht auf die Menge an. Eine gute Freundschaft genügt erst mal, um sich nicht allein zu fühlen.

    Zur Person: Lea Gutz ist Vize-Präsidentin der Berliner Psychotherapeutenkammer und im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf niedergelassene Psychotherapeutin. Die 1982 geborene Berlinerin studierte in Freiburg Psychologie und approbierte als Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie in Berlin.

    #Berlin #iatrocratie

  • Le directeur de l’hôpital indonésien et les membres de sa famille tués lors d’un raid israélien
    mercredi 2-juillet-2025 | Gaza – CPI
    https://french.palinfo.com/actualites/2025/07/02/333024

    Le docteur Marwan Al-Sultan , directeur de l’hôpital indonésien dans le nord de la bande de Gaza, a été tué mercredi à la suite d’un bombardement israélien ayant visé sa maison dans la ville de Gaza.

    Le ministère palestinien de la Santé à Gaza a annoncé officiellement son décès dans un communiqué, qualifiant le ciblage du docteur Sultan de « nouveau crime odieux » s’ajoutant à la série d’agressions contre les équipes médicales et humanitaires depuis le début de l’agression contre la bande de Gaza.

    Le communiqué précise que le docteur Sultan a été tué avec sa femme et ses enfants et plusieurs membres de sa famille lors du bombardement de sa maison, située près du carrefour 17 à l’ouest de Gaza-ville.

    « Chaque crime contre les équipes médicales et humanitaires confirme la stratégie sanglante et la volonté préméditée de les cibler directement et intentionnellement », ajoute le communiqué tout en soulignant que le docteur Sultan était « un symbole de dévouement, de fermeté et de loyauté dans les conditions les plus difficiles et les moments les plus critiques vécus par notre peuple sous l’agression continue. »

    Le docteur Sultan était l’un des médecins les plus en vue dans le nord de la bande de Gaza. Il a joué un rôle central dans la gestion de l’hôpital indonésien, qui a représenté la première ligne de défense pour accueillir les blessés à la suite des attaques israéliennes, en particulier lors des dernières escalades.

    • Cardiologist’s killing will have ’devastating impact’ on healthcare in Gaza, says medical organisation
      2 July 2025 19:18 BST
      https://www.middleeasteye.net/live-blog/live-blog-update/cardiologists-killing-will-have-devastating-impact-healthcare-gaza-sa

      The death of Dr Marwan al-Sultan will leave a “devastating impact” on Gaza’s healthcare system, said Muath Alser, director of the Palestinian medical organisation, Healthcare Workers Watch (HWW), on Wednesday.
      Sultan was one of only two cardiologists left in the Gaza Strip, and the director of the Indonesian hospital in north Gaza. He was killed in an Israeli air strike on his apartment on Wednesday, along with his wife and at least three of his children.
      Paying homage to the renowned cardiologist, Alser told The Guardian: “The killing of Dr Marwan al-Sultan by the Israeli military is a catastrophic loss to Gaza and the entire medical community, and will have a devastating impact on Gaza’s healthcare system.

      (...))

    • En assassinant les médecins de Gaza l’IDF agit suivant la logique militaire. Chaque habitant est considéré comme combattant, alors on cible leurs commandants et médecins pour les décourager .
      Là en ciblant un ressortissant du plus grand pays musulman on envioe un message au monde entier : « Ne vous en melez pas, occupez vous de vos affaires sinon nous allons vous exterminer. »
      Est-ce que la stratégie de Hamas a eu raison en poussant le régime sioniste à montrer au monde sa qualité de génocidaire impitoyable ?
      Désormais les dés sont tombés, les classes moyennes des pays à d’importantes population musulmanes détesteront l’état d’Israel et les juifs pendant plusieurs générations.
      Je me demamde comment ce petit pays sera capable de survivre sous ces conditions.

      #guerre #iatrocratie #racisme

    • New Israeli Crime: Prominent Doctor Assassinated Alongside Several Family Members in Gaza | Palestinian Centre for Human Rights
      https://pchrgaza.org/new-israeli-crime-prominent-doctor-assassinated-alongside-several-family-m

      (...) According to information obtained by PCHR’s staff, at around 14:15 on Wednesday, 2 July 2025, Israeli warplanes targeted a residential apartment located near the former Chalets area in western Gaza City. As a result, nine people were killed, including Dr. Marwan ‘Omar Rab’ie al-Sultan (49), his wife Thekra Nemer al-Sultan (45), their 19-year-old daughter, Lamis, his sister, Amnah ‘Omar al-Sultan, Malak Eyad al-Sultan (15), ‘Aisha ‘Emad al-Sultan (25), her brother Mohammed (28) and Asmaa’ Joudi al-Sultan (37) .

      Dr. al-Sultan and his family sought shelter in this rented apartment in western Gaza City after they had been forcibly displaced from northern Gaza due to the recurrent Israeli incursions in the area that have destroyed houses and civilian and healthcare facilities.

      The targeting of a displaced civilian doctor and his family while sheltering in a residential apartment constitutes a war crime under the international humanitarian law. It is also a blatant violation of the Geneva Conventions as well as the rules pertaining to the protection of civilians and medical personnel during armed conflicts.

  • Patientenverfügung - Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
    https://www.dgppn.de/schwerpunkte/selbstbestimmung/patientenverfuegung.html

    Voici un truc marrant. : Après l’époque de l’anti-psychiatrie une loi allemande a été votée qui a introduit la « Patientenverfügung » qui doit protéger ses signataires contre les thérapies et mesureres coercitives de la part des médecins. Cette association de psys en propose une version qui doit au contraire garantir le droit des médecins à dominer le patient en toutes ciconstances.

    Patientenverfügung und psychische Gesundheit

    Wer in einer psychischen Krise ist oder psychisch krank, kann vorübergehend die Fähigkeit verlieren, selbstbestimmte Entscheidungen über medizinische Maßnahmen zu treffen. Möglicherweise lehnen Patientinnen und Patienten dann eine Behandlung ab oder stimmen ihr zu, obwohl sie in gesundem Zustand anders entscheiden würden. Damit Menschen für solche Situationen vorsorgen können, hat die DGPPN unter Federführung der Kommission Ethik und Recht eine Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit entwickelt.

    Mit einer Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit können Entscheidungen getroffen werden, die in künftigen Behandlungssituationen zu beachten sind. Die DGPPN stellt dafür ein Formular zur Verfügung, das auch Erläuterungen zur Bearbeitung enthält. Zudem wurden Praxisempfehlungen für Behandlerinnen und Behandler erarbeitet und ein allgemeinverständlicher Überblick zu den wichtigsten Fragen zusammengestellt.
    Ein allgemeinverständlicher Überblick

    Wie möchten Sie behandelt werden, falls Sie in eine akute psychische Krise geraten und dadurch so beeinträchtigt sind, dass Sie nicht mehr selbstbestimmt über Ihre Behandlung entscheiden können? Mit der DGPPN-Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit können Sie für solche Situationen vorsorgen.

    Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen dazu leicht verständlich.

    Wie wollen Sie im Fall einer psychischen Krise behandelt werden? [PDF] | Allgemeinverständliche Einführung

    Vorbemerkungen – was Anwenderinnen und Anwender wissen sollten

    Was Sie beachten sollten, bevor Sie Ihre Patientenverfügung für den Bereich psychische Gesundheit erstellen.

    Vorbemerkung zur Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit [PDF] | Präambel zum Formular der DGPPN

    Formular Patientenverfügung mit Hilfen zum Ausfüllen

    Dieses Formular kann unmittelbar genutzt werden, um eine Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit zu erstellen. Diese Patientenverfügung ist nicht als Alternative zu einer Patientenverfügung für Situationen zu sehen, in denen es um die körperliche Gesundheit geht, sondern als Ergänzung hierzu. Das Formular enthält ausführliche Erläuterungen und Hilfen zum Ausfüllen und Vorgehen. Es lässt sich online ausfüllen, speichern und ausdrucken oder auch ausdrucken und handschriftlich ausfüllen. Auf jeden Fall muss das ausgefüllte Formular handschriftlich unterzeichnet werden; eine elektronische Unterschrift ist rechtlich nicht gültig.

    Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit [PDF] | Formular der DGPPN mit Ausfüllhinweisen

    Praxisempfehlung für Behandlerinnen und Behandler

    Unter welchen Voraussetzungen kann eine Patientin oder ein Patient eine Behandlung vorausschauend ablehnen oder ihr zustimmen? Was ist zu beachten, wenn die Umsetzung einer Verfügung die Rechte Dritter berührt? Diese und weitere Aspekte werden in dieser Praxisempfehlung für Behandelnde erläutert. Sie wurde auch in der Fachzeitschrift Der Nervenarzt publiziert.

    Patientenverfügungen und psychische Erkrankungen [PDF] | Praxisempfehlung der DGPPN

    Außerdem:

    Um auf die Patientenverfügung im Bereich psychische Gesundheit aufmerksam zu machen, stellen wir für Praxen und Kliniken einen Aushang zur Verfügung.

    Für den Fall der Fälle [PDF] | Aushang für Praxen und Kliniken
    Für den Fall der Fälle [PDF] | Aushang für Praxen und Kliniken (mit Feld für Aufkleber oder Stempel)

    Vorsorge und Betreuungsrecht | Informationen des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz
    Das Zentrale Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer | Registrierung von Patientenverfügungen und anderen Vorsorgedokumenten

    #iatrocratie

  • Sozialistisches Patientenkollektiv bei KRANKHEITEN.DE
    https://www.krankheiten.de/Psychiatrie/sozialistisches_patientenkollektiv.php

    Das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK, seit 1973 auch als Patientenfront bekannt) wurde im Februar 1970 in Heidelberg von 52 Psychiatrie-Patienten und dem Assistenzarzt Wolfgang Huber gegr�ndet. Es verstand sich als Therapiegemeinschaft und wollte „aus der Krankheit eine Waffe“ machen. Nach eigenen Angaben ist das Ziel eine klassenlose Gesellschaft, wobei als „Feind“ insbesondere die „�rzteklasse“ angesehen wird.

    Die dahinter stehende Idee war, dass psychiatrische Erkrankungen (einschlie�lich endogener Psychosen, die von der Schulmedizin|wissenschaftlichen Medizin als biologisch verursacht angesehen w�rden), durch die Kapitalismus|kapitalistische Gesellschaft verschuldet seien. Aufgabe der Psychiatrie sei, die Patienten wieder tauglich f�r die krankmachende Gesellschaft zu machen. Im Gegenzug wollte das SPK die Krankheit gegen die krankmachende Gesellschaft richten.

    In dem auf 500 Patienten gewachsenen Kollektiv machten Strafverfolger einen „inneren Kern“ aus, den sie als „Kriminelle Vereinigung“ bezeichneten. Einige Mitglieder des SPK wechselten sp�ter zur RAF. Dazu geh�rten u.a. Klaus J�nschke, Margrit Schiller, Lutz Taufer, Bernhard R�ssner, Hanna Krabbe und Siegfried Hausner, Elisabeth von Dyck, Ralf Baptist Friedrich, Sieglinde Hofmann, Friederike Krabbe.

    Heute existiert unter dem Namen ’’Patientenfront- Sozialistisches Patientenkollektiv(H) „PF/SPK(H Krankheit im Recht“, Pathopraktik mit Juristen.In Mannheim eine Gruppe, die sich als identisch mit dem SPK bezeichnet, das niemals aufgeh�rt habe zu existieren. Diese Gruppierung versucht, mittels Abmahnungen und gerichtlich gegen jede journalistische oder sonstige Erw�hnung der Gruppe und ihrer Geschichte vorzugehen, die nicht im Wortlaut der u. a. in ihrer Internetpr�senz ver�ffentlichten Selbstdarstellung entspricht. Nach eigener Aussage der heutigen Vertreter hat und hatte die Gruppe nichts mit der RAF, nichts mit der 68er-Bewegung, nichts mit Selbsthilfegruppen und Betroffenenverb�nden und nichts mit medizinischer oder au�ermedizinischer Antipsychiatrie zu tun. Diese Angaben stehen im Gegensatz zu den belegten Fakten und Ergebnissen der untersuchenden Beh�rden.

    #iatrocratie #SPK

  • „Ich war im Kindergefängnis“ – Verschickungskinder brechen ihr Schweigen

    A partir de la défaite nazie en 1945 les infirmières, médecins et pédagogues du régime assurent leur bien aller pécunier et leur emprise sur les enfants allemands en établissant un réseau de centres d’acceuil privés pour les enfants des couches populaires et petit-bourgeoises. Dans ces colos d’enfer ils continuent jusqu’à la fin des années 1980 à torturer les enfants avec les méthodes de l’éducation nazie.

    Verschickungskinder
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verschickungskinder

    Pour leurs victimes la guerre n’est toujours pas terminée. Les témoignages de survivants s’empilent alors que la pédagogie libératrice des années 1970 a fait place à la compétition et les dépenses pour les guerre à venir cannibalisent les budgets sociaux et pédagogiques.

    12.06.2025 von Petra Strecker - Als junges Mädchen wurde unsere Autorin zur Kinderkur geschickt. Die traumatischen Erlebnisse im Heim kann sie auch nach 45 Jahren nicht vergessen.

    Im Jahr 1980, als ich gerade zehn Jahre alt wurde, musste ich zur Kinderkur – so nannte man es damals. Der Grund war mein starkes Asthma. Meine Eltern wollten mir helfen, suchten Rat bei Ärzten, und die Empfehlung lautete: Höhenluft, gesunde Ernährung, frische Schwarzwaldluft. Und so wurde ich verschickt – nach Saig bei Lenzkirch im Schwarzwald.

    Was mich dort erwartete, war allerdings alles andere als heilend. Es war kein erholsamer Aufenthalt, keine Zeit der Genesung oder der Unbeschwertheit. Es war ein Bruch – ein traumatisches Erlebnis, das mich geprägt hat, bis heute. Schon der Abschied war schwer, doch ich war ein kontaktfreudiges Kind, neugierig, offen für Neues. Ich hatte gehofft, Freunde zu finden, Abenteuer zu erleben. Aber ich erinnere mich an keine Namen, keine Kinder, keine Freundschaften. Nichts ist geblieben außer einem Gefühl der Einsamkeit, der Angst, des Eingesperrtseins.

    Gemütliches Kinderzimmer war nur Kulisse

    Meine Eltern hatten sich vor meiner Abreise die Einrichtung angeschaut. Sie erzählten später, man habe ihnen ein wunderschönes Zimmer gezeigt – mit Holzbetten, liebevoll dekoriert, mit karierten Bettdecken im typischen Schwarzwaldstil. Einladend, freundlich. Was sie nicht wussten: Dieses Zimmer war ein Vorzeigezimmer. Eine Kulisse.

    Als ich ankam, war alles anders. Ich wurde in ein Gitterbett gelegt – mit zehn Jahren. Es war zu klein für mich, und abends wurde das Bett verschlossen. Ich konnte nicht mehr heraus. Ich hatte panische Angst. Ich erinnere mich besonders an die erste Nacht. Wie so oft bekam ich nachts einen schweren Asthmaanfall. Ich konnte nicht atmen, konnte mich nicht bemerkbar machen – es gab keine Klingel, kein Notfallknopf, keine Hilfe.

    Ich kämpfte mich in meiner Panik aus dem Gitterbett, stemmte mich mit eingeklemmten Füßen hoch, suchte nach jemandem, der mir helfen konnte. Und ich hatte Glück – in dieser Nacht war die Nachtschwester Maggi im Dienst. Eine freundliche, warme Frau. Sie half mir zu inhalieren, beruhigte mich. Hätte sie nicht Dienst gehabt – ich weiß nicht, was passiert wäre.

    Von den Mahlzeiten ausgeschlossen

    Damals gab es noch keine Asthmasprays, keine moderne Notfallversorgung. Ich war auf Hilfe angewiesen – auf Menschen. Aber viele dieser Menschen dort waren nicht hilfsbereit. Sie waren streng, kalt, autoritär.

    Ich war ein moppeliges Kind. Dick. Und das hatte man mich spüren lassen. Während andere Kinder zum Zunehmen gezwungen wurden, wurde ich vom Essen ausgeschlossen. Ich musste zusehen, wie andere Kinder gezwungen wurden, zu essen – oft unter Tränen. Ich hingegen saß daneben, hungrig, beschämt. Heute leide ich an Adipositas. Und tief in mir ist die Angst geblieben: Ich bekomme nichts zu essen.

    Noch schlimmer war das Duschen. Alle Kinder – Mädchen wie Jungen – mussten sich gemeinsam ausziehen, in einer Reihe stehen. Kein Schutz, keine Trennung. Ich war in der Entwicklung, gerade aus dem Kommunionsunterricht gekommen, wo man von Sünde, Scham und Anstand gesprochen hatte – und nun musste ich nackt vor fremden Jungen stehen. Es war erniedrigend. Ein Gefühl völliger Ausgeliefertheit.

    Das Duschen selbst war kalt, lieblos. Wir wurden abgespritzt, ohne Erklärung, ohne Zuwendung. Körperhygiene als Zwangsritual. Ich fühlte mich nicht gereinigt, sondern beschmutzt – seelisch. Auch der sogenannte Mittagsschlaf war ein Albtraum. Wir mussten draußen auf Liegen schlafen, still, regungslos. Wenn sich jemand auch nur einen Zentimeter bewegte, kam eine der Aufseherinnen – wir nannten sie nur „die Hexe“ – und schlug zu. Kein Trost, kein Verständnis. Nur Angst. Und Gehorsam.

    „Ich war im Kindergefängnis, und ich weiß nicht, warum“

    Lange dachte ich, es sei nur mir so ergangen. Dass ich übertreibe, empfindlich bin. Ich sagte zu Hause immer: „Ich war im Kinderknast.“ Oder: „Ich war im Kindergefängnis, und ich weiß nicht, warum.“ Meine Eltern verstanden das nicht. Ich konnte es auch nicht in Worte fassen. Wie auch? Ich war zehn. Was ich erlebt hatte, hatte keinen Namen. Nur Schmerz.

    Erst Jahrzehnte später – viele Jahre, in denen ich nicht in den Schwarzwald fahren konnte, ohne Schweißausbrüche, ohne Panikattacken, ohne Heulanfälle – sah ich einen Bericht im Fernsehen über Verschickungskinder. Und plötzlich wusste ich: Das war es. Ich war nicht allein. Ich bin Teil dieser Geschichte. Ich gehöre dazu.

    Seitdem habe ich sechs weitere Frauen gefunden, die ebenfalls damals in Saig waren. Wir nennen uns heute liebevoll „die Saigmädels“. Der Austausch mit ihnen ist heilsam. Gemeinsam versuchen wir, unser Leid zu verarbeiten. Unsere Erinnerungen decken sich. Die Rituale, die Strafen, die Ohnmacht. All das, was ich lange allein in mir trug, findet nun ein Echo. Es war real. Es war schlimm. Und es war nicht meine Schuld.

    Wurden an den Kindern Medikamente ausprobiert?

    Wir sprechen heute offen darüber. Über unsere Ängste, unsere Träume, unsere Krankheiten. Viele von uns sind chronisch krank geblieben – körperlich wie seelisch. Und immer wieder stellen wir uns die Frage: Gab es damals Medikamente, die an uns ausprobiert wurden?

    Ich erinnere mich nur bruchstückhaft an die erste Nacht. Danach ist vieles verschwommen. Wurden wir ruhiggestellt? Gab es Schlafmittel, Beruhigungsmittel? Wir wissen es nicht. Das Heim war privat geführt. Es gibt keine Unterlagen mehr, keine Einsicht, keine Transparenz. Doch es würde mir helfen, manches besser zu verstehen. Vielleicht auch, warum ich mein Leben lang krank war – und bin.

    Ein Lichtblick in all dem Dunkel ist für mich die Arbeit von Anja Röhl, die mit großem Engagement das Thema Verschickungskinder in die Öffentlichkeit gebracht hat. Sie hat Stimmen gehört, Schicksale gesammelt, Missstände benannt. Ihre Arbeit gibt uns Betroffenen ein Stück Würde zurück. Heute, mit Abstand, sage ich: Ja, ich war ein Verschickungskind. Und ich bin es noch. Denn das, was ich dort erlebt habe, lebt in mir weiter. Aber ich spreche darüber. Und ich bin nicht mehr allein.

    Petra Strecker wohnt in Mühlheim an der Donau und ist Mutter von drei Kindern. Mit zehn Jahren wurde sie zur Kinderkur geschickt – ihre erste Reise und ein einschneidendes Erlebnis, das sie bis heute prägt. Sie beschreibt gerne ihre persönlichen Erlebnisse in Kurzgeschichten.

    #Allemagne #pédagogie #iatrocratie

  • Kann die politische Einstellung der Gesundheit schaden und die Lebenserwartung senken?
    https://overton-magazin.de/top-story/kann-die-politische-einstellung-der-gesundheit-schaden-und-die-leben

    14.6.2025 von Florian Rötzer - In der politischen Polarisierung, die derzeit nicht nur in den USA stattfindet, geht es nicht nur um politische und wirtschaftliche Interessen, sondern um einen Kulturkampf. Die Trump-Regierung hat dies unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie willens ist, alles, was nicht ihrem Weltbild entspricht, auszulöschen. Mit dem kulturell oder politisch Anderem setzt man sich nicht auseinander, sondern versucht, es zu unterdrücken, zu verdrängen und auszuweisen.

    Die MAGA-Bewegung hat es auch nicht mit den Wissenschaften, den Wissenschaftlern und den Medizinern. JD Vance hatte schon vor Jahren die Losung ausgegeben, dass die Universitäten und die Professoren die Feinde sind, gegen die eine konservative Revolution vorgehen müsse. Dementsprechend werden Universitäten, Forschungseinrichtungen und Bildungs-, Umwelt- und Gesundheitsbehörden zusammengestrichen oder geschlossen sowie zahlreiche Wissenschaftler und Angestellte vor die Tür gesetzt.

    Covid hat ganz offenbar das Misstrauen in Ärzte und das Gesundheitssystem seitens der Anhänger der Republikaner noch einmal verstärkt. Allerdings haben sich schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Sterberaten von Amerikanern, die in republikanischen und demokratischen Counties lebten, vergrößert. Die Menschen in demokratischen Counties begannen, länger zu leben. Inzwischen soll der Unterschied in der Lebenserwartung bis zu 5 oder 6 Jahren betragen. Es gibt aber auch Studien, die zu einem anderen Ergebnis kommen.

    Wissenschaftler haben sich ausgehend von diesem Trend angeschaut, inwiefern die politische Ausrichtung auch das Vertrauen oder Misstrauen in den jeweiligen Hausarzt bestimmt. Für die Studie wurde einer Gruppe von Teilnehmern der Titel eines Artikels der New York Post vorgelegt, der hervorhob, dass Anthony Fauci, der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases und Berater der US-Regierung auch während der Covid-Pandemie, ein Demokrat sei. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten dieses Priming nicht. Wähler von Trump gaben daraufhin an, im Unterschied zur Kontrollgruppe geringeres Vertrauen gegenüber ihren Hausärzten zu haben, dem ärztlichen Rat weniger Folge zu leisten und auch weniger Vertrauen ins medizinische System zu haben, während bei Biden-Wählern das Gegenteil eintraf.

    In einem anderen Experiment wurden die Versuchsteilnehmer Informationen zu zwei Ärzten, darunter auch die Parteizugehörigkeit, vorgelegt und gefragt, zu wem sie gehen würden. Trump-Wähler zogen den Republikaner, Biden-Wähler den Demokraten vor. Und bei der Frage, ob sie ärztliche Ratschläge befolgen würden, gaben Trump-Wähler im Alter von über 50 Jahren mit einer 11 Prozentpunkten geringerer Wahrscheinlichkeit als Biden-Wähler an, dass sie den Rat ihres Arztes zu Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen oder den Umgang mit chronischen Erkrankungen „extrem genau“ oder „sehr genau“ befolgen. Bei einer weiteren Erhebung stellte sich heraus, dass die Menschen es ablehnen, sich von jemandem medizinisch betreuen zu lassen, der andere politische Ansichten vertritt als sie selbst, und zeigen eine größere Bereitschaft, sich von jemandem betreuen zu lassen, der den gleichen politischen Hintergrund hat wie sie.

    Zwar rät die American Medical Association Ärzten im Verhältnis zu ihren Patienten ab, mit diesen über Politik zu sprechen. Dennoch könnte die politische Einstellung durch Bemerkungen, Diagnosen oder Ratschlägen erkennbar sein, zumal in Zeiten von Social Media.

    „Wir stellen fest, dass in den letzten zehn Jahren das Vertrauen in den Hausarzt eine parteipolitische Frage geworden ist: Die Republikaner hatten früher geringfügig mehr Vertrauen in ihren Hausarzt, während Demokraten heute etwa 12 Prozentpunkte eher ihrem Arzt ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen. Ein ähnlicher, wenn auch geringerer Wandel hat sich bei der Bereitschaft der Menschen vollzogen, dem Rat ihres Arztes zu folgen.“

    Nach dem General Social Survey (GSS), durch den seit 1970ern die Einstellung der Amerikaner zu vielen Bereichen erfragt wird, hatten Anhänger beider Parteien und Unabhängige etwa dasselbe Vertrauen in die Medizin. 2018 vertrauten 38% der Demokraten, 39% der Unabhängigen und 40% der Republikaner der Medizin. 2022 hatte sich die Einstellung der Demokraten auf 42% erhöht, aber die der Unabhängigen ist auf 34% gesunken und die der Republikaner gar auf 26% abgesackt.

    Ähnlich verhält es sich beim Vertrauen in die wissenschaftliche Community, die bei den Republikanern von 45% (2018) auf 22% (2022) abgestürzt ist. Eine kürzlich in Nature erschienene Studie bestätigt diesen Trend. Bei den Demokraten stieg das Vertrauen hingegen seit 2016 leicht an, erreichte 2021 mit 64% einen Höhepunkt, um dann wieder auf 53% zu sinken. Ebenso gesunken ist das Vertrauen der Republikaner in die Bildung.

    Daran sieht man, wie Covid die politische Polarisierung vertieft hat und Vorgehen der Trump-Regierung gegen Wissenschaft, Medizin, Kultur und Bildung sowie letztlich den Staat spiegelt. Das sowieso geringe Vertrauen in die Presse, also die Medien, ist bei den Republikanern seit Jahren weiter gesunken, nur noch 3% vertrauen ihnen, bei den Demokraten ist es nur ein wenig anders. Nach einem Anstieg 2018 auf 20% ist das Vertrauen in Medien nun auf 11% zurückgegangen.

    Nun könnte man sagen, das Vertrauen in Medizin und den Hausarzt könnte zwar begründen, warum der Widerstand so hoch gegen eine allgemeine Krankenversicherung ist und warum gegen medizinische Institutionen und Forschungseinrichtungen vorgegangen wird. Sie werden mit den Covid-Maßnahmen zusammengebracht und gelten als Organe der Demokraten, die aus dem republikanischen Weltbild wiederum als links und kommunistisch gebrandmarkt werden. Aber das höhere Misstrauen hat eben auch direkte Folgen, beispielsweise eine sinkende Lebenserwartung, obgleich ja unterstellt wird, die Medizin oder die Ärzte würden die Gesundheit beeinträchtigen.

    Übrigens zeigt sich die politische Polarisierung, die auch eine weltanschauliche ist und geprägt wird vom Misstrauen gegenüber dem Staat, ebenfalls in anderen Ländern. Nach dem International Social Survey Programme sagten 2011 Rechtsextreme in Deutschland noch etwas eher als der Durchschnitt, sie würden ihrem Hausarzt vertrauen, 2021 war dies umgekippt. Mit einer 13 Prozentpunkte geringeren Wahrscheinlichkeit als der Durchschnitt vertrauten sie noch ihrem Hausarzt.

    #USA #iatrocratie #politique

  • The FDA Is Approving Drugs Without Evidence They Work
    https://jacobin.com/2025/06/fda-approval-drugs-effectiveness-risk

    5.6.2025 by Jeanne Lenzer , Shannon Brownlee - Over the last several decades, the Food and Drug Administration has allowed pharma companies to sell hundreds of drugs to patients without adequate evidence that they work and, in many cases, with clear signs that they pose a risk of serious harm.

    Nieraj Jain was puzzled by the patient sitting quietly in front of him. The woman, in her sixties, was losing her eyesight; that much was clear. Her vision was blurred, and she was having increasing difficulty seeing at night and in bright sunlight. Less obvious was the cause. A retinal specialist and surgeon at Emory University in Georgia, Jain pored over specialized scans of her eye and saw odd patches of pigment on her retina — patches that didn’t fit with any known diagnosis.

    A fleeting memory pulled him up short; hadn’t he seen another patient a few months before with a similar finding? Combing through patient records, Jain dug up five more patients at Emory with the same puzzling retinal changes. All were going blind — and all happened to be taking Elmiron, a drug for a bladder condition called interstitial cystitis. In 2018, Jain and his colleagues published their findings about this new cause of blindness, dubbing it “pigmentary maculopathy.”

    Meanwhile, gastroenterologists at Emory and other institutions were uncovering another troubling finding about Elmiron: some patients on the drug were being diagnosed with colitis, a chronic inflammatory bowel disease with potentially life-threatening complications.

    According to a government database analyzed by the Lever and the McGraw Center for Business Journalism at CUNY’s Newmark Graduate School of Journalism, by the end of 2024, hundreds of patients on Elmiron had suffered vision loss or blindness. Others taking the drug were even more unlucky. Dozens of patient deaths associated with Elmiron were reported to the Food and Drug Administration (FDA), and 45 patients were hospitalized with severe colitis.

    Another problem? There’s no good evidence that Elmiron works.

    When the government approved Elmiron in 1996, the manufacturer provided close to zero data that the drug effectively treated interstitial cystitis. Regulators allowed Elmiron on the market only on the proviso that the company conduct a second study to determine if it worked. It would take eighteen years for the various companies that bought and sold the drug’s license to produce that study — and it proved to be a resounding bust. Patients who took Elmiron did no better than those given a sugar pill. (Janssen, which manufactures Elmiron, did not respond to repeated requests for comment.)

    All of which raises a question: How could a drug with such serious side effects get on the market in the first place? And how could it stay on the market for nearly three decades, even after subsequent studies failed to show it was effective? The answer to both questions strikes at the heart of what ails the FDA today.

    Elmiron is just one of hundreds of drugs that have been approved by the FDA over the last several decades on the basis of flimsy or nonexistent evidence. Drug companies have been allowed to market hundreds of prescription drugs to doctors and sell them to unsuspecting patients despite glaringly inadequate evidence that they offer any benefit and in many cases amid clear signs that they pose a risk of serious, often irreparable harm.

    From January 2013 until December 31, 2022, the FDA approved 429 drugs, most of which were authorized on the basis of inadequate evidence that they worked, according to a database of government records created for this investigation. Based on an analysis of these records, the agency has allowed dozens of treatments, like Elmiron, to remain on the market even when subsequent studies failed to show they are effective. This investigation found that from 2013 through 2022:

    Seventy-three percent of drugs approved by the FDA did not meet the agency’s four foundational standards required to show they work as expected.
    More than half of drug approvals were based on preliminary data rather than sound evidence that patients had fewer symptoms, improved function, or lived longer.
    Fifty-five of the 429 drugs approved met only one of the four standards needed to show that a drug is safe and effective; thirty-nine drugs met none of them.

    Many of the issues with drug approvals uncovered in this investigation are particularly concerning with regard to cancer treatments.

    Only 2.4 percent of the 123 cancer drugs approved from 2013 through 2022 met all four of the FDA’s scientific criteria. Twenty-nine drugs — 23 percent — met none.
    Eighty-one percent of cancer drugs were approved based on preliminary evidence rather than data showing patients would live longer. Studies of cancer drugs approved on preliminary evidence have failed to show they improve survival in the vast majority of cases.

    These statistics come after billions of dollars and years of lobbying by the pharmaceutical industry and patient advocacy groups pressuring Congress to loosen the FDA’s scientific standards.

    The resulting seismic shift from proving drugs work before they are approved to showing they work only after approval — if ever — has been quietly accomplished with virtually no awareness by doctors or the public. Insurers and taxpayers effectively pay for research after drugs hit the market as pharmaceutical companies reap the profits. Patients serve as the unwitting guinea pigs — with very real consequences.

    In the United States alone, an estimated 128,000 people are killed each year by side effects of prescription drugs that are properly prescribed. That number excludes opioid overdoses and is more than deaths from all illegal drugs combined. And the rate at which the agency approves unproven drugs has accelerated dramatically in the last ten years.

    These are just some of the findings of a two-year investigation by the Lever and the McGraw Center into all 429 new drugs approved from 2013 through 2022. A team of four experts, three of whom are physicians and one a postdoctoral fellow at Harvard, evaluated the scientific studies cited by the agency in its approval decisions.

    In addition, the authors used government reports, internal FDA documents, investigators’ notes, congressional testimony, court records, and interviews with more than one hundred researchers, legal scholars, current and former federal officials, patients, and their families.

    A fourteen-member advisory committee including physicians, epidemiologists, biostatisticians, a patient advocate, an FDA insider, and an FDA advisor provided guidance for the investigation. Several of the advisors vetted the findings for accuracy.

    These experts were shocked by some of this investigation’s findings.

    “I’ve been discouraged about the FDA before, but the last few years have been the worst,” said one of those advisors, Diana Zuckerman, founder and president of the Washington, DC–based nonprofit National Center for Health Research. “The scientific bar is often so low it would be impossible to lower it much further.”

    Examining the nation’s drug approval process has gained urgency in the wake of President Donald Trump’s executive orders demanding federal agencies deregulate numerous industries. And while Martin Makary, Trump’s pick for FDA commissioner, has written widely about medical error and the need for more rigorous medical science, Health and Human Services secretary Robert F. Kennedy Jr is known for his unsupported claims about medicines and vaccines.

    Experts say the current political reality doesn’t bode well for a drug-approval process that’s already plagued by deficiencies.

    “We need an agency that’s independent from the industry it regulates and that uses high-quality science to assess the safety and efficacy of new drugs,” says Reshma Ramachandran, a codirector of the Yale Collaboration for Regulatory Rigor, Integrity, and Transparency and an expert in analyzing clinical trials. “Without that, we might as well go back to the days of snake oil and patent medicines.”
    “We Opened Pandora’s Box”

    Between drugs, food, dietary supplements, tobacco, and medical devices, the FDA regulates $3.9 trillion worth of products each year, roughly one-eighth of the entire US economy. With a budget of approximately $6.9 billion in 2024, hundreds of offices in the United States and abroad, and more than 19,000 full-time employees (prior to recent firings), the FDA’s resources and scope make it one of the most powerful agencies in the country and highly influential around the world.

    Its reputation was built on hard-won scientific standards put into place by Congress in 1938 and 1962 after a string of medical tragedies. These new laws, sometimes called “super-statutes” because they are so far-reaching, authorized the agency to require drug companies to provide evidence that their drugs are safe and effective before they could go on the market.

    Then came AIDS. By 1988, the epidemic was in full swing: 46,000 people had died, and another 37,000 were living in the US with the poorly understood condition. AIDS activist groups wanted access to new drugs — and fast. With news cameras rolling, activists blockaded the entrance to FDA headquarters in Rockville, Maryland, holding placards saying “Federal Death Administration,” and lying on the street holding cardboard tombstones that read “Killed by the FDA.”

    Activists found ready partners in drugmakers, who were eager to get their products to market. Together the activists and companies argued before the FDA that the compassionate, lifesaving strategy would be to loosen scientific standards for establishing the efficacy of drugs.

    Among those existing standards was the strong recommendation that companies submit two or more randomized, controlled clinical trials that show a drug is effective in order to win approval. That’s because any single study, no matter how well it’s conducted, will often yield results that can happen by chance alone and do not stand up to later scrutiny.

    But these trials can be expensive and time-consuming to conduct and analyze. Between that and a shortage of FDA reviewers, new treatments for AIDS were flowing through the chronically underfunded agency at the speed of chilled molasses. It took an average of seven to twelve years to take a drug through the development pipeline, three of which could be taken up while a company’s data sat on an FDA reviewer’s desk.

    Under pressure from patient groups and drugmakers, the FDA created an “accelerated pathway” in 1992, which allowed companies to provide preliminary evidence that their AIDS drugs were effective. The new rules let these companies conduct trials tracking unreliable patient outcomes known as “surrogates,” with the expectation that drugmakers would provide more substantive evidence of real patient benefit after the drugs were on the market.

    Surrogate outcomes are laboratory tests, or imaging studies like CT scans, that don’t themselves track quality or quantity of life but are hypothesized to be reasonably likely to predict a so-called “clinical benefit.” Clinical outcomes are the ones that matter to patients, like feeling better and living longer, but relying on surrogate outcomes means that drug companies could gain approval based on shorter and cheaper studies.

    The problem is that improvements in a surrogate outcome often fail to correlate with whether a drug actually improves patients’ lives. In addition, a surrogate outcome can’t reflect the harm that a drug can cause, a limitation that has been repeatedly confirmed.

    Some external experts therefore expressed concern about approving drugs based on surrogate outcomes — and those worries were borne out by the AIDS drug AZT.

    When AZT was approved in 1987, many expected it to be a raging success based on research that counted T-cells, disease-fighting cells that the AIDS virus attacks, and other studies that tracked early survival data. But less than two years later, researchers at the Claude Bernard Hospital in Paris published their findings on 365 AIDS patients treated with AZT, concluding the results were “disappointing.” The drug was toxic to blood cells, and after six months, patients “returned to their pretreatment levels [of T-cells] and several opportunistic infections, malignancies, and deaths occurred.’’ (AZT would prove beneficial in later years when used in lower doses as part of a triple cocktail of AIDS drugs.)

    Still, the pharmaceutical industry actively promoted the treatment. With a list price of $21,000 a year per patient in 2025 dollars, AZT delivered $2 billion in profits to its drugmaker Burroughs Wellcome in 1989. Seeing the rewards to be reaped, companies began lobbying Congress to force the FDA to apply the looser AIDS standards to all sorts of drugs.

    Big Pharma’s campaign contributions jumped from $1.9 million in 1990 to $3.6 million in 1992, according to the Federal Election Committee and OpenSecrets, an independent research group. That year, Congress passed the Prescription Drug User Fee Act, which explicitly directed the FDA to allow approvals based on lower standards.

    Rep. Henry Waxman (D-CA) slammed the legislation, saying that while it “sounds good . . . it is a hoax to imply that it will do more than the FDA is already doing to bring effective AIDS drugs to the market.”

    The act also required drug companies to pay “user fees,” which the agency used to hire nearly 600 new staff. But critics say such fees have led some senior agency officials to view the industry as “partners.” The agency would go on to launch multiple “public-private partnerships” with the companies it is tasked with regulating.

    Subsequent laws directed the FDA to expedite drug approvals by further lowering standards of evidence.

    “We opened Pandora’s Box, and pharma exploited it,” says Gregg Gonsalves, an AIDS activist and professor of epidemiology at the Yale School of Public Health. In 1993, he told an FDA advisory committee that with the best of intentions, and in the face of a terrifying health crisis, AIDS activists had helped “unleash drugs with well-documented toxicities onto the market, without obtaining rigorous data on their clinical efficacy.”

    The result, said Gonsalves, is “we’ve arrived in hell.”
    The Missing Evidence

    Today, hundreds of drugs intended to treat a wide range of diseases have been approved by the FDA without critical evidence demonstrating they work.

    According to the database created for this investigation, nearly three-quarters — 311 — of the 429 drugs approved from 2013 through 2022 were put on the market despite inadequate evidence of their efficacy.

    This analysis was based on the four essential criteria cited in the FDA’s own standards and case law for assessing whether drugs work and are safe:

    Control group: Patients taking the drug were compared to a control group that was given a placebo or a comparator drug.
    Replication: At least two “well-controlled” trials showed the drug was effective.
    Blinding: Subjects in the studies and the doctors who cared for them don’t know which patients are on the drug and which are in the control group.
    Clinical end point: The studies measured the drug’s effect on patients’ survival or function rather than a surrogate measure.

    These criteria are by no means a complete list of sound scientific evidence. Instead, they comprise the minimum criteria needed to determine whether drugmakers have provided “substantial evidence” to support claims of effectiveness for new drugs.

    Yet only 118 of the 429 drugs approved over that period, a mere 28 percent, met the four criteria. One hundred and twenty-three drugs (29 percent) met three of the criteria, while thirty-nine drugs, more than 9 percent of the total, failed to meet a single criterion. That doesn’t mean these drugs don’t work, but it does mean the FDA approved them without knowing whether they are more likely to help patients than hurt them.

    More than a quarter of the drugs approved over the study period, 123, were for various forms of cancer. This might seem like good news for the war on cancer, but only three of those drugs met all four of the minimum criteria, and twenty-nine cancer drugs failed to meet a single criterion. In other words, one in four cancer drugs were approved based on studies with no comparison group, no blinding, no replication, and no clinical outcome.

    The most common way drug companies get such cancer drugs approved is by using a surrogate outcome in their clinical trials, rather than measuring actual clinical benefit. Drug companies routinely study laboratory measures like how much a tumor shrinks in response to a drug, instead of mortality or symptom relief.

    But experts say the FDA should have no illusions regarding the unreliability of such surrogate outcomes, especially since these outcomes fail to take into account the harms a drug may cause, such as liver failure and anemia. These criticisms were hammered home after the agency approved Avastin to treat metastatic breast cancer.

    Originally approved for two other types of cancers, Avastin hit the market for breast cancer in 2008. At that time, women with metastatic breast cancer faced a dire prognosis: most would be dead within five years, even after multiple rounds of chemotherapy drugs. Avastin was hailed as a breakthrough because it doesn’t kill cancer cells the way chemotherapy does but instead inhibits the growth of blood vessels, which tumors need to grow.

    Avastin was approved based on a surrogate outcome called “progression-free survival,” which doesn’t actually look at patient survival but instead measures how long a cancer drug keeps a tumor in check. But just because a tumor isn’t growing or even shrinks doesn’t mean the patient will live longer or enjoy a better quality of life.

    In 2010, worldwide Avastin sales had hit $6.8 billion. The approval for breast cancer had come with the condition that the manufacturer, Genentech, conduct another study to determine whether the drug actually worked. Two years later, the company produced two studies that suggested the opposite: the drug did not help people live longer.

    In total, the company had conducted five clinical trials, none of which demonstrated that Avastin helped breast cancer patients live longer or with less disability. The new studies also documented the drug’s more serious side effects, which included blood clots, perforated intestines, stroke, heart problems, and kidney malfunction. Genentech did not respond to repeated requests for comment.

    But when the FDA proposed withdrawing approval for Avastin for breast cancer, Genentech and several patient advocacy groups fought back, sometimes viciously. At a two-day public hearing in 2011, one of the few patient advocates testifying in favor of the FDA’s decision came with a bodyguard after being threatened verbally by others who supported Avastin. FDA staff received violent threats, and police were posted outside the building.

    The FDA ultimately withdrew its approval of Avastin for breast cancer, but the episode, still referred to as “Armageddon” by some staff, had a chilling effect. The agency would not demand another drug withdrawal in the face of company opposition for more than two decades.

    Today progression-free survival, along with a half-dozen other surrogate outcomes, has become the norm for approving cancer drugs. This investigation found that 81 percent of the 123 cancer drugs approved from 2013 through 2022 were based on studies that did not track overall survival and instead reported on progression-free survival or another surrogate.

    Such approvals have real consequences for patients. Take Copiktra, a cancer drug manufactured by Secura Bio Inc. that was approved by the FDA in 2018 based on improved progression-free survival and other surrogate outcomes. According to a Lever review of FDA records, two-thirds of leukemia and lymphoma patients taking the drug developed serious complications. Patients treated with Copiktra also died eleven months earlier than patients treated with the comparator drug.

    In December 2021, the manufacturer announced it would stop marketing the drug for follicular lymphoma. Six months later, the FDA issued a warning about “possible increased risk of death and serious side effects.” But it wasn’t until July 2024 — six years after studies showed the drug cut months off the lives of patients — that the FDA announced that Copitra should not be used as first- or second-line treatment for certain types of leukemia and lymphoma “due to an increased risk of treatment-related mortality.”

    A spokesperson for Copiktra’s manufacturer, Secura Bio, told the Lever that in May 2022, the company sent a “Dear Healthcare Professional” letter to physicians about the results of the postmarket studies “in accordance with FDA requirements.” The company said Copiktra can still be prescribed for certain conditions if two other drug treatments have failed.

    Copiktra is hardly an exception. According to a 2015 study, only 14 percent of cancer drugs approved based on a surrogate outcome, such as progression-free survival, between 2008 and 2012 were later shown to improve real-world survival. In other words, 86 percent were not supported by evidence that they helped patients live longer. What the drugs did cause were numerous serious side effects, while costing patients, taxpayers, and insurers billions of dollars a year.

    Another, more recent study found that between January 2006 and December 2023, 147 cancer drugs that had been approved on a surrogate outcome were later tested to determine if they improved overall survival. Approximately three-quarters failed to do so.

    Even when cancer drugs do improve survival, the gains can be meager. A 2022 study by researchers at the National Cancer Institute found that the median survival time for 124 cancer medicines approved from 2003 through 2021 to treat solid tumors was just 2.8 months. The average cost of such drugs is more than $24,000 per month.

    In other words, after patients and their families spend financially crippling sums and go through side effects ranging from nausea to death, their outcomes are hardly better — and could be worse — than no treatment at all.

    That outcome is not what most cancer patients expect when their doctor writes a prescription. It’s also at odds with what doctors believe about the meaning of FDA drug approvals. In 2016, researchers published the results of a survey sent to physicians that included the following question: “For [the] FDA to approve a drug, must the studies show: a.) a clinically important result; b.) a statistically significant result; c.) both; d.) None of the above.” The correct answer was none of the above.

    Only 6 percent of doctors got the answer right. Aaron Kesselheim, a researcher at Harvard Medical School and coauthor of the report, said the result was “disappointing, but not entirely surprising. Doctors aren’t taught about the approval process.”
    When the Science Never Comes

    Nothing about ProAmatine would suggest it would ever get on the market.

    This investigation found that between 1990 and 1996, the FDA rejected the blood pressure drug four times. The agency told the company, Roberts Pharmaceutical, that its studies showing ProAmatine could treat low blood pressure when a patient stands up were “poorly conducted.” Nor were the “incremental” increases in blood pressure sufficient proof of benefit since they were surrogate measures, according to the agency, which wanted evidence that patients would feel or function better. The agency instructed the company to conduct randomized, double-blind, placebo-controlled studies.

    Before the agency rejected the drug for the fourth time, in March 1996, FDA medical reviewer Maryann Gordon noted a striking incidence of severe high blood pressure among treated patients. She suggested that this side effect might account for at least some of the strokes, heart attacks, and congestive heart failure that had occurred among patients on ProAmatine. She concluded, “The mostly unexplored benefits of midodrine do not outweigh its real risks, thus making midodrine [ProAmatine] not approvable.”

    But less than three months after the FDA’s fourth rejection of ProAmatine, the agency reversed course, saying that following a meeting with the company, it had “reconsidered” its prior rejection and would approve ProAmatine after all, under “21 Code of Federal Regulations Subpart H,” a provision in the regulations that the FDA interprets as giving the agency “flexibility” in its approval decisions.

    One FDA insider who asked to remain anonymous told the Lever, “Subpart H was never meant to rescue failed drug development programs after trials had already failed to show direct benefit to patients.” Instead the provision was designed to allow the agency leeway in approving drugs that looked highly promising for life-threatening conditions for which there were few or no other treatments.

    While the condition treated by ProAmatine is not life threatening, Roberts Pharmaceutical was able to use the regulation to get the drug on the market in 1996, agreeing to submit a follow-up study no later than 2000 to determine if the drug worked.

    The year 2000 came and went. No study. In 2003, the drug patent expired. Still no study. The FDA tried to induce the company to conduct the promised postmarket study by granting a three-year patent exclusivity extension, allowing the company to maintain a monopoly on the drug and keep its prices high. In 2005, the company submitted two studies, but the FDA found them insufficient.

    In 2013, researchers at the Mayo Clinic conducted a comprehensive review of all studies of the drug and found ProAmatine provided “no significant benefit” in blood pressure change on standing up. The drug also caused a higher incidence of adverse events, and the researchers concluded “there is insufficient and low-quality evidence” to support its use.

    Yet the drug was allowed to remain on the market with no caution issued to patients or doctors until 2017. As of 2009, it had generated $257 million in sales; in 2023, the midodrine market was estimated to be $745 million. Twenty-nine years after the drug was approved, there is still no evidence that it works.

    “I think rightly or wrongly, FDA managers have decided that completely bending their standards could still lead to good drugs,” says Matthew Herder, a legal scholar at the University of Dalhousie in Halifax, Canada. “They put a lot of faith in postmarket evidence.” But the history of ProAmatine demonstrates that once a drug has been approved on an expedited basis, a requirement for postmarket evidence can have little meaning.

    According to a 2022 analysis by the US Department of Health and Human Services Office of Inspector General, more than one-third of drugs approved on an accelerated pathway have never seen a confirmatory trial. When they did conduct the studies, regulators found companies took anywhere from a few months to twelve years to do so. This investigation found that confirmatory trials can take even longer — up to thirty years — and may not be performed at all.

    ProAmatine, no longer sold under its brand name, is currently manufactured by multiple companies under the generic name midodrine. Three generic manufacturers of midodrine failed to respond to requests for comment.

    Even when postmarket studies are submitted, they often provide no new information. Bishal Gyawali, an oncologist and associate professor at Queen’s University in Kingston, Canada, and two Harvard colleagues looked at cancer drugs approved based on surrogate outcomes between December 1992 and May 2017. Twenty percent of the time, the company submitted a follow-up study that looked at the same surrogate it used to get the drug approved — even though the point of the additional study was to determine whether the drug offered an actual clinical benefit. In another 21 percent, the follow-up trial used a different surrogate end point, rather than clinical outcomes.

    Such scenarios are so common that the agency has created a term, “dangling approvals,” for the status of drugs whose postmarket trials failed or weren’t conducted before their deadline. As of 2021, the FDA had allowed ten of thirty-five cancer treatments to remain on the market even after their follow-up studies failed. The manufacturers eventually withdrew eight of the ten treatments, but only after patients received ineffective treatments for years and companies reaped healthy financial rewards.

    Among the drugs with dangling approvals was one that had generated controversy before: Avastin, the failed breast cancer drug. Avastin has been shown to improve survival for some cancers, and in 2009, the FDA authorized the drug for recurrent glioblastoma, a fatal brain cancer, based on progression-free survival. In 2017, after the requisite “confirmatory” trials, the agency granted it full approval — even though the follow-up studies failed to show it helped patients live any longer.

    Avastin remains on the market for recurrent glioblastoma — at a cost of $153,000 per year. European regulators refused to approve the drug for that use, citing concerns about safety and efficacy. A spokesperson for Genentech said some patients could benefit, noting that 11 percent of patients were able to discontinue treatment with steroids.

    Then there’s Keytruda, which is widely advertised on TV for a number of cancers. Granted expedited approval in 2017 to treat a certain type of gastric cancer, the drug subsequently failed its postmarket study. Keytruda was sold for this use for nearly four years before regulators withdrew its approval in 2021. It remains on the market for other cancers. Keytruda maker Merck did not respond to requests for comment.

    While drug companies profit from the sales of unproven drugs, everyone else — patients, insurers, and the government — pays a heavy price. In just four years, from 2018 through 2021, the taxpayer-funded health insurance programs Medicare and Medicaid shelled out $18 billion for drugs approved on the condition that their manufacturers produce confirmatory trials that had yet to be delivered.

    “Everybody from the [FDA] commissioner on down keeps telling us that approving these marginal drugs will lead to an accumulation of benefits to patients over time, but if a drug doesn’t work, it doesn’t work, and putting them all together doesn’t add up to an effective treatment,” says Fran Visco, a breast cancer survivor and president and cofounder of the National Breast Cancer Coalition. “The entire medical oncology treatment world is built on a shaky foundation of limited evidence and uncertain patient benefit, but rather than admit that, we keep tweaking it and building on top of it. And it’s not just that you are giving people things that don’t work; these drugs will harm them, and they are financially toxic.”
    A Treatment World Built on Nothing

    In defending dangling approvals, Richard Pazdur, a physician and the head of the cancer drug division at the FDA, wrote in 2021 that when a drug fails in a clinical trial, it “does not necessarily mean that the drug is ineffective.” In one sense, Pazdur is right. Not having convincing evidence that a drug works is not the same as knowing it does not work.

    What the scenario does mean is no one knows if it works or not. This investigation’s database shows that hundreds of drugs are now being put on the market before anybody knows if they’re effective.

    In the past, having a promising surrogate end point was used by drug companies to decide whether proceeding to a clinical trial was worth the investment. Now drugs are put on the market, sold to thousands if not millions of patients, and the evidence to determine if they actually work is allowed to come later, if it comes at all.

    The arrangement can have devastating costs for people like Laura MacMillan.

    Starting in 2001, Laura MacMillan was diagnosed with a series of puzzling medical conditions. First came interstitial cystitis. Two years later, when she was only forty-five, she developed severe abdominal pain and diarrhea that was diagnosed as colitis. “I could barely leave my house,” she says. “I had frequent accidents and could only go to stores where I knew there was a bathroom.”

    Twelve years later, she began to see wavy lines as her vision progressively dimmed. One evening, she drove over a cement island in a parking lot, leaving her with a flat tire and $4,700 of damage to her car. Her ophthalmologist could find no known diagnosis for her eye condition and could offer no treatment. Between the colitis and progressing blindness, MacMillan’s world was closing in.

    Finally, in 2021, MacMillan came across Nieraj Jain’s troubling findings of blindness linked to the interstitial cystitis drug Elmiron and instantly put two and two together. She had been on Elmiron for twenty years and had experienced the same retinal changes Jain uncovered. She stopped the drug, and within weeks, her colitis symptoms went away. A subsequent colonoscopy showed her gut had completely healed, but MacMillan’s vision loss is permanent.

    “I can’t drive anymore,” she says. “I had to stop working thirteen years ago. When I get up in the morning, it can take about two hours for the blurriness to subside enough for me to see words on my tablet. Last summer, my husband and I drove [1,000 miles] to Toronto to see the Blue Jays play the Yankees. Even though we had good seats, I couldn’t see a damn thing. So we won’t ever be able to do that again.”

    MacMillan is relatively lucky compared to the hundreds of others uncovered by this investigation who suffered serious injuries or died while taking the drug.

    The FDA continues to approve medicines based on evidence as flimsy, contradictory, and inadequate as the data for Elmiron. Citing the need for “flexibility” and the importance of encouraging drug development when there are few treatment options, the agency has all but abandoned its hard-won standards for sound science, according to numerous experts.

    Jerome Hoffman, professor emeritus of medicine at the University of California, Los Angeles, and the lead analyst of the database created for this investigation, says:

    Most of us imagine that the primary goal of the FDA is to make sure that the drugs it approves are more likely to help people than to harm them. If so, the FDA would require drugmakers to submit rigorous studies. Instead, the agency seems to have forgotten about that goal and is more interested in promoting the interests of industry than protecting the public health.

    In 2014, the Elmiron Study Group published their results of the long-awaited clinical trial that showed Elmiron was no better than a placebo. “I thought that the next day it would be over for Elmiron,” says Curtis Nickel, a urologist at Kingston Hospital in Ontario, Canada, who led the study group. “Doctors would stop prescribing it. The FDA would order it off the market.” But none of that happened.

    Instead, after twenty-four years, Elmiron is still being sold, and doctors continue to prescribe it. Hundreds of thousands of patients have been exposed to the drug, and the American Urological Association lists it as the only FDA-approved medication for interstitial cystitis. The agency finally added a warning to the drug label in 2020, alerting doctors and patients to the risk of vision loss.

    Nowhere is there any mention that studies have never shown Elmiron is effective.

    #USA #médicaments #iatrocratie #industrie_pharmaceutique #lobbyisme

  • Drama bei Miss Germany : Helena Bleicher darf Titel behalten
    https://www.promiflash.de/news/2025/06/05/drama-bei-miss-germany-helena-bleicher-darf-titel-behalten.html

    Helena Bleicher, Miss Germany 2023, im November 2024

    Quand ton téléphone mobile s’aventure dans la poche d’un nouveau pantalon il s’intéresse aux infos bidons . Miss Universe où pas Miss Universe est la question qui l’intéresse. Je suis contre l’intelligence autonome des objets !

    Helena Bleicher, Miss Germany 2023, wurde zunächst der Titel aberkannt, nur um diesen wenige Tage später doch wieder zugesprochen zu bekommen. Über die Aberkennung wurde die 26-Jährige in der Nacht von Montag auf Dienstag per Instagram-Statement informiert. Begründet wurde die Entscheidung mit angeblicher „wiederholter Respektlosigkeit“ und „verleumderischen Äußerungen“. Helena erfuhr aus dem Statement von ihrer Degradierung und gibt gegenüber Bild zu: „Ich habe es wie alle anderen über Instagram erfahren. Niemand kontaktierte mich.“

    Knapp 36 Stunden später folgte jedoch die überraschende Wende: Der globale Hauptsitz der Miss Universe Organization entschied, dass die Anschuldigungen gegen Helena unbegründet seien und sprach ihr den Titel erneut zu. In ihrer Stellungnahme distanzierte sich die Organisation von den Vorwürfen und kündigte zudem die sofortige Ablösung der bisherigen Direktorin von Miss Universe Germany, Kim Kelly Braun, an. Die Organisation betonte, dass der Ruf und die Integrität der Marke oberste Priorität haben. Helena äußert sich erleichtert über die Entscheidung und erklärt dem Magazin: „Diese Entscheidung zeigt das unerschütterliche Engagement der Miss Universe Organization, die Würde und die Grundwerte zu schützen, für die sie steht. Genau deshalb habe ich von Anfang an gesagt: Ich bin stolz, zu Miss Universe zu gehören, und werde es für immer bleiben.“

    Mittlerweile ist das Jahr 2025 erreicht – und selbstverständlich gibt es auch schon eine neue Dame, die mit diesem Titel geehrt wurde. Die 27-jährige Valentina Busik wurde am 28. Februar 2025 im Europa-Park in Rust zur schönsten Frau Deutschlands gekürt. „Ich bin sprachlos. Danke für euer Vertrauen, das gerade ist so überwältigend“, freute sie sich anschließend auf Instagram. Doch sie macht all das aus einem bestimmten Grund: Die Ärztin setzt sich für mehr Transparenz zwischen den Medizinern und den Patienten ein. „Oft sprechen Ärzte in einer Fachsprache, in der Patienten kein Wort verstehen. Das werde ich ändern. Ich freue mich, wenn ich Familien die Ängste nehmen kann“, erklärte sie ihren Plan stolz gegenüber Bild.
    ...
    Wusstet ihr, dass Helena Bleicher 2023 Miss Germany wurde?
    ...

    Valentina Busik, Doktorin und Miss Germany 2025

    Qu’est-ce qui s’est passé ? On ne l’apprend même pas. Voilà le genre d’info sur les écrans des téléphones mobiles dans le métro du matin qui occupe l’esprit de mes voisins de banc.

    Enfin sur un site web .MK on apprend que la cheffe allemande le de la compétition " Miss Universe" ne partage pas l’opinion à la limite du féminisme de sa lauréate.

    https://www.slobodenpecat.mk/de/mis-germanija-ja-proglasija-za-najubava-pa-%D1%9D-ja-odzedoa-krunata-p

    Auch Miss Universe Deutschland schaltete sich in die Diskussion ein und schrieb unter anderem, dass man sich nicht nur auf das Aussehen reduzieren dürfe, was manche als Kritik am Wettbewerb interpretierten.

    Auch Helena Bleicher riet Mädchen in einem Interview mit dem „Kellner Stadtzeiger“, nur an Schönheitswettbewerben teilzunehmen, wenn sie psychisch stabil seien und warnte vor ästhetischen Korrekturen nach der Bewerbung.

    In der Erklärung heißt es auch, dass die ehemalige Miss Universe der Marke erheblichen Schaden zugefügt habe. Darüber hinaus wurde der 26-jährigen Deutschen vorgeworfen, „Verstoß gegen die Grundwerte des Wettbewerbs, wie Professionalität, Loyalität und Würde.“

    Un site du Vietnam nous apprend encore d’autres détails du monde impitoyable des Miss .

    https://www.vietnam.vn/de/nu-giao-vien-cao-1-84m-bi-thu-hoi-danh-hieu-hoa-hau

    Der 1,84 m großen Lehrerin wurde der Titel einer Schönheitskönigin entzogen
    DEUTSCHLAND – Miss Helena Bleicher wurde von der Organisation Miss Universe Germany der Titel entzogen, weil sie diffamierende und respektlose Äußerungen in den sozialen Medien gemacht hatte.
    ...
    Das Organisationskomitee ist der Ansicht, dass Helenas Verhalten dem Ruf der Marke ernsthaft geschadet hat und dem Geist der Organisation widerspricht. Daher ist es ihr untersagt, den Titel zu verwenden oder in irgendeiner Form eine Verbindung zum Wettbewerb zu behaupten.

    Sie betonten außerdem, dass sie alle notwendigen Maßnahmen ergreifen würden, darunter die Forderung nach einer öffentlichen Entschuldigung, Schadensersatz und anderen Formen der Behandlung.
    ..
    Helena hatte ihre negativen Erfahrungen mit dem Wettbewerb bereits mehrfach in den sozialen Medien geteilt. Bislang hat sie nicht reagiert.
    ...

    ... enfin ...

    Einer Schönheitskönigin wurde das Recht entzogen, an der Wahl zur Miss World teilzunehmen, weil sie ihren Nachbarn angeblich mit einer Waffe bedroht hatte . MAURITIUS – Miss Mauritius – Kimberly Joseph wurde plötzlich das Recht entzogen, an der Wahl zur Miss World 2025 teilzunehmen, was in der Beauty-Fangemeinde für große Kontroversen sorgte.

    Quelle: https://vietnamnet.vn/nu-giao-vien-cao-1-84m-bi-thu-hoi-danh-hieu-hoa-hau-2407589.html

    2012 : Miss Miss stripped of Miss World for allegedly holding weapons threatening neighbours
    https://vietnamnet.vn/mot-hoa-hau-bi-tuoc-quyen-thi-miss-world-vi-cao-buoc-cam-vu-khi-de-doa-ha
    (traduction Firefox)

    C’est hilarant.

    Gebürtige Ravensburgerin vertritt Deutschland bei „Miss Universe“
    https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/ravensburg/gebuertige-ravensburgerin-vertritt-deutschland-bei-miss-universe-176549

    Le canard de province souabe publie une photo de la jeune femme dans sa chambre d’hôtel . La photo raconte toute une histoire aux messieurs du bled et démasque l’état d’esprit misogyne du business des "Miss".

    #iatrocratie #misogynie #exploitation # #wtf

  •  »Ich bin noch im Impfzentrum mit Schwindel zusammengebrochen« 
    https://overton-magazin.de/dialog/ich-bin-noch-im-impfzentrum-mit-schwindel-zusammengebrochen

    Bild : Felicia Binger und Christine Prayon

    Comment gérer une vie d’artidte quand on souffre d’une maladie chronique ? Deux actrice et auteures racontent la discrimination qu’elles subissemt et les conséquences de l’exclusion sociale et professionnele.

    1.6.2025 - Noch immer finden Menschen, die einen mRNA-Impfschaden erlitten haben, wenig Gehör. Dabei hat sich deren Leben teils drastisch verändert. Zwei von ihnen treten sogar mit einem Bühnenprogramm auf, um das Thema nicht einschlafen zu lassen.

    Roberto De Lapuente hat bei Christine Prayon und Felicia Binger nachgefragt. Die beiden Künstlerinnen haben Impfschäden erlitten.

    De Lapuente: Ich traue mich die Damen gar nicht nach dem Befinden fragen – das hören Sie beide sicherlich jeder Tag mehrfach. Und dann immer im taxierenden, fürsorglichen Ton. Ich frage Sie nicht, aber vielleicht wollen Sie ja doch was dazu sagen?

    Prayon: Es geht nach wie vor rauf und runter. Vor kurzem fühlte ich mich sechs Wochen am Stück nahezu symptomfrei und dachte, jetzt ist der ganze Spuk ja vielleicht vorbei. Und dann tauchten auf einmal völlig neue Symptome auf. Ich sag mal so: Ich freue mich über jeden Tag, der gut ist.

    Binger: Ich wünsche mir nichts mehr, als die Frage »Wie gehts dir?« endlich mal wieder mit einem »Gut« beantworten zu können. Aber leider hat es diesen Tag seit mittlerweile vier Jahren nicht gegeben. Die Symptome ändern sich ständig aber so eine richtige Besserung kann ich (noch) nicht erkennen.

    De Lapuente: Frau Prayon, Sie sagten mir mal in einem Interview, dass die Leute, wenn Sie ihnen über Ihren Impfschaden erzählen, gerne mal das Thema wechseln. Ist das heute noch immer so?

    Prayon: Daran hat sich nichts geändert.
    »Filmanfragen habe ich plötzlich nicht mehr bekommen«

    De Lapuente: Das klingt so, als wollten Sie jetzt das Thema wechseln …

    Prayon: Nein, das ist nur die kurze Antwort auf Ihre Frage. Ich könnte auch sagen, das Thema ist immer noch tabu, auch wenn mittlerweile kaum jemand mehr anzweifelt, dass es Impfschäden überhaupt gibt. Trotzdem gilt nach wie vor: Die Impfung darf kein Fehler gewesen sein, und da stört mein Impfschaden, weil er eine unangenehme Tatsache ist.

    De Lapuente: Wie ist das, Frau Binger, wenn man nicht mehr so richtig planen kann, weil man nie weiß, ob der morgige Tag ein guter oder ein eher erschöpfter Tag wird, den man besser in heimischen Gefilden verbringt? Wie können Sie beispielsweise Ihrem Beruf nachgehen, wie Verpflichtungen planen?

    Binger: So richtig planen lässt sich eigentlich nichts. Ich kann immer nur hoffen, dass mein Zustand die Termine zulässt, die ich mir setze. In vielen Fällen klappt das auch, aber eben nicht immer. Mein berufliches Leben beschränkt sich inzwischen auf die gemeinsamen Auftritte mit Christine. Filmanfragen habe ich – seit ich meinen Impfschaden öffentlich gemacht habe – plötzlich nicht mehr bekommen.

    De Lapuente: Wie interpretieren Sie das Ausbleiben von Rollenangeboten? Steckt dahinter eher die Angst der Filmemacher, jemand »Unzuverlässiges« ans Set zu bekommen? Oder meinen Sie vielleicht, dass man Sie kritisch sieht, weil Sie ja die Segnungen des mRNA-Gabe angreifen?

    Binger: Ich glaube, es hat von beidem etwas. Zum einen ist es in der Branche natürlich grundsätzlich problematisch, wenn man chronisch krank ist. Zum anderen habe ich aber auch am Umgang bemerkt, dass es nicht nur das ist. Denn mir wurde auch sehr konkret von Castern geraten, nicht über die Ursache meiner Krankheit zu sprechen.

    »Ich muss die Honorarausfälle mit meinen Ersparnissen füllen«

    De Lapuente: Anders als Frau Binger gehen Sie noch auf Tour, Frau Prayon. Hin und wieder müssen Sie aber krankheitsbedingt Vorstellungen ausfallen lassen. Ich bin vielleicht indiskret, wenn ich frage: Wie existenzgefährdend ist das für jemanden, der die Kleinkunstbühnen der Republik bereist, wenn ihm Vorstellungen wegfallen?

    Prayon: Ich habe mein früheres Tourpensum um die Hälfte reduziert, damit die Energie für die bestehenden Termine reicht und genügend Erholungsphasen zwischen den Auftritten sind. Das haut finanziell gerade so hin. Wenn dann Termine ausfallen, geht es an die Ersparnisse. Es ist ja kein Geheimnis: Die meisten freiberuflichen Künstler leben ziemlich prekär. Das ist ein Beruf ohne Netz und doppelten Boden. Krank werden kann da schnell zu einer existenziellen Bedrohung werden. Was aktuell noch dazu kommt, sind die gestiegenen Preise. Die Ausgaben für alles haben sich teilweise sogar verdoppelt, aber die Gagen sind noch mehr oder weniger dieselben wie vor fünf bis zehn Jahren. Auch Ticketpreise werden nur zaghaft angehoben. Da muss sich etwas tun. Während Theaterkarten in Österreich und der Schweiz deutlich teurer sind, wird Kultur hier in Deutschland oft verramscht.

    De Lapuente: Das heißt, Sie kommen mit Ihrer Arbeit nicht über die Runden? – Entschuldigen Sie meine Indiskretion. Springt denn wenigstens eine Berufsgenossenschaft finanziell ein?

    Prayon: Nein, da springt nichts ein. Ich habe ein Jahr lang Anspruch auf Krankengeld gehabt – danach musste ich alle Lücken aus meinen Ersparnissen füllen. Impfgeschädigte haben vielleicht medizinische Gutachten, die ihnen diverse Impfnebenwirkungen attestieren. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Impfschaden von den Ämtern anerkannt wird. In den seltensten Fällen gibt es Entschädigungen oder Renten. PostVac gilt nicht als klar definierte Krankheit, insofern kann auch kein Anspruch geltend gemacht werden. Oder kurz gesagt: PostVac gibt es nicht, Pech gehabt.

    De Lapuente: Wenn wir Ihre Symptomatiken mal abgleichen: Haben Sie beide dieselben Symptome bedingt durch Ihren jeweiligen Impfschaden? Oder gibt es Varianzen?

    Binger: Wir haben schon ganz viele ähnliche Dinge durchgemacht. So geht es den meisten Patienten mit PostVac. Es betrifft eben das ganze System, den ganzen Körper: Durchblutungsstörungen, autoimmune Prozesse, Mitochondrienstörung etc. Die Diagnosen unterscheiden sich dann aber am Ende manchmal doch ein bisschen. Bei mir stehen zum Beispiel die Nerven- und Muskelprobleme (Small-Fiber-Neuropathie) im Vordergrund.

    Prayon: Wenn wir aufzählen, was wir alles schon hatten, ist das aber immer nur der aktuelle Stand. Neue Symptome kommen dazu, andere gehen und kommen nie wieder oder tauchen nach zwei Jahren plötzlich wieder auf.
    »Nicht darüber zu sprechen, vertieft nur die Gräben«

    De Lapuente: Wann kamen denn die ersten Symptome auf? Und war gleich klar, dass es an der mRNA-Gabe lag?

    Prayon: Bei mir tauchten die ersten Herzprobleme neun Tage nach der ersten Impfung mit Comirnaty (Biontech) auf. Das war im Herbst 2021. Klar war mir der Zusammenhang nicht sofort, ich schloss ihn aber auch nicht aus und bekam die ärztliche Bestätigung einige Monate später.

    Binger: Ich bin noch im Impfzentrum in der Messehalle in Frankfurt mit Schwindel zusammengebrochen und kam in den Sanitätsbereich. Blöderweise wurde das ganze vor Ort nicht dokumentiert. Danach bekam ich Fieber, Flushs (Anm.: Hautrötungen), Brennen im Körper, und am nächsten Tag fing die Nesselsucht an. Von da an kamen täglich neue Probleme hinzu und der Ärztemarathon ging los. Obwohl ich unmittelbar körperlich reagiert habe, muss ich sagen, dass es ein paar Wochen brauchte, bis ich auf die Idee kam, dass Symptome und Impfung ja zeitgleich auftraten. Es wurde so oft und überall behauptet, die Impfung sei quasi gänzlich nebenwirkungsfrei, dass ich einfach nicht glauben konnte, dass etwas, das an Millionen von Menschen verabreicht wird, solche schwerwiegenden Symptome auslösen kann. Mit dem heutigen Wissen und all den Impfgeschädigten, die ich mittlerweile kenne, war das ziemlich naiv.

    De Lapuente: Sie werden ja beide demnächst bei den Pleisweiler Gesprächen der NachDenkSeiten sein – am 14. Juni wird das sein. Ich nehme an, viele Möglichkeiten haben Sie nicht, irgendwo auf der Bühne zu Ihrem Leidensweg zu sprechen?

    Prayon: Tatsächlich ist es so, dass wir unser gemeinsames Programm, welches mehr oder weniger so auch im Rahmen der Pleisweiler Gespräche stattfinden wird, sehr vielen Bühnen angeboten haben und nur sehr wenige bereit sind, dieses zu veranstalten. Die Angst ist offensichtlich groß, dass es sich hier um einen »Schwurbelabend« handeln könnte, was zeigt, wie tief all diese Ressentiments und Zuweisungen der Coronazeit noch sitzen und wie wichtig eine Aufarbeitung dieser Zeit ist. Nicht darüber zu sprechen, was geschehen ist, vertieft nur die Gräben zwischen den unterschiedlichen Lagern. Wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, könnte Vertrauen wiederherstellen. Wir wollen genau damit anfangen, und wir tun es auf satirische, auf leichte und unterhaltsame Art und Weise.

    De Lapuente: Sie haben sich damals beide impfen lassen, damit Sie Ihrer Arbeit nachgehen und auftreten können. Heute treten die anderen ungehindert auf – was macht das mit Ihnen? Ist da auch Wut in Ihnen? Wut auf die, die Druck ausgeübt haben?

    Binger: Das war einer von vielen Gründen. Auch die Tatsache, dass ich nicht zu meinem Stiefvater ins Hospiz gekonnt hätte vor seinem Tod, war zum Beispiel ein Grund. Ich bin nicht wütend darüber, dass andere auftreten können. Was mich aber sehr enttäuscht, ist, dass sich nur so wenige für Betroffene wie mich stark gemacht haben. Ich hatte geglaubt, dass es da einen riesigen Aufschrei geben müsste. Die meisten blieben leider stumm. Aus Angst. Einige aus meiner Branche haben mir das via Privatnachricht auch so mitgeteilt. »Toll, was du machst, Felicia – aber ich habe da leider zu viel Angst drüber zu reden.« Sowas kommt häufig von Menschen, für die Solidarität ein wichtiger Begriff ist. Das ist und bleibt mir unverständlich.
    »Meine Ent-Täuschung hat schon 2010 stattgefunden«

    De Lapuente: Glauben Sie noch an Gerechtigkeit? Oder sind Sie beide heute ernüchtert? Und überhaupt: Hat Sie diese Erfahrung von diesem Staat, diesem politischen System oder wenigstens dem politischen Establishment entfremdet?

    Binger: 2020 habe ich in meinem Schauspiel-Demo-Reel folgendes gesagt: »Ich glaube nicht an Gerechtigkeit. Ich glaube, dass manche Menschen einfach Pech haben, und dass andere einfach immer mit dem durchkommen, was sie tun.« Ich hatte vor meiner Impfung tatsächlich die Idee davon, dass dieser Staat den Menschen nur das Beste will. Nach vier Jahren vergeblichem Um-Hilfe-Schreiens und der Aussage, dass man Betroffenen ja helfe, ist dieser Glaube gänzlich im Keim erstickt, ja.

    Prayon: Ernüchtert? Das klingt ja so, als würde ich jetzt mit der harten Realität konfrontiert werden, nachdem ich vorher an etwas geglaubt hätte. Das klingt danach, als hätte hier irgendetwas enttäuscht werden können. Aber diese Ent-Täuschung hat bei mir schon viel früher stattgefunden, genaugenommen 2010 bei den Protesten gegen Stuttgart 21. Da war schon all das sichtbar, was jetzt nur in viel größerem Maße zu sehen ist: die Demokratiesimulation, die vielen Lügen, die Korruption. Die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste. All das war längst schon problematisch. Es hat sich nur mit Corona enorm verschärft. Dem kann man nur immer wieder konsequent das Utopische entgegensetzen und Geschichten von einem anderen Miteinander erzählen.

    De Lapuente: Sie kommen beide aus dem Kabarett. Ist der eigene Humor für jemanden, der einen Impfschaden erlitten hat, noch derselbe wie jener, den man vorher hatte?

    Prayon: Ja.

    Binger: Ich komme klassisch vom Schauspiel. Für mich ließ sich jedoch schon immer alles besser mit Humor ertragen. Das hat sich auch jetzt nicht geändert. Ohne Humor hätte ich diese wahnsinnige Situation niemals überlebt, und ich bin Christine sehr dankbar, dass sie die Möglichkeit erschaffen hat, selbst aus dieser aussichtslos scheinenden Situation etwas zu machen, worüber Menschen trotz der Tragik darin lachen können und etwas mitnehmen.

    Christine Prayon, geboren 1974 in Bonn, ist Schauspielerin und Kabarettistin. Bekanntheit erlangte sie durch Auftritte in der heute-show, in Die Anstalt und Extra3. Sie wurde unter anderem mit dem Goldenen Stuttgarter Besen, dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Prix Pantheon sowie dem Dieter-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet

    Felicia Binger, geboren 1993 in Frankfurt am Main, ist eine deutsche Schauspielerin. Sie erhielt ihre Schauspielausbildung an der Theaterwerkstatt Mainz und wirkte bereits früh bei den Brüder-Grimm-Festspielen mit. Bekannt wurde sie durch Rollen in verschiedenen TV-Produktionen. 2021 spielte sie die Hauptrolle im Musikvideo „Madonna“ von Apache 207 und Bausa.

    #covid-19 #iatrocratie

  • Der Ballweg-Prozess und ein Gerichtssaal, der zum Tatort gemacht wurde
    https://overton-magazin.de/top-story/der-ballweg-prozess-und-ein-gerichtssaal-der-zum-tatort-gemacht-wurd

    L’Allemagne est un état de droit. C’est vrai tant que ses institutions ne te considèrent pas comme un ennemi d’état. Les dissédents de la politique sanitaire contre le coronavirus en paient les frais.

    31.5.2025 von Thomas Moser - Nach acht Monaten Verhandlungsdauer hat sich die Anklagekonstruktion der Staatsanwaltschaft gegen den Querdenken-Gründer in ihr Gegenteil verkehrt. Der Gerichtssaal ist zum Schauplatz politischer Verfolgung geworden.

    Die Nachricht nach acht Monaten Verhandlungsdauer ist: Der Strafprozess gegen den Corona-Kritiker Michael Ballweg läuft immer noch. Woche für Woche wird er überflüssiger und mutwilliger und stellt die Prinzipien eines rechtsstaatlichen Verfahrens geradezu auf den Kopf. Der Prozess ist selber zu einer Tat geworden, und der Tatbestand lautet: Verfolgung eines Unschuldigen. Verfolgt, weil er ein Grundrecht in Anspruch nahm. Verfolgt von einer Behörde, die weiß, dass er unschuldig ist. Eine Behörde, die Sachverhalte beugt oder erfindet und damit ihren gesetzlichen Auftrag missbraucht. Gedeckt von einer Landesregierung, die das geschehen lässt.

    Die zehnte große Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart wollte diesen Anti-Prozess längst beenden und kann es nicht, weil die Staatsanwaltschaft es verhindert. Was den Richtern bleibt, wäre die Beweisaufnahme abzubrechen und ein Urteil zu sprechen. Ob diese Option näher rückt näher, weiß man bei diesem Gericht nicht. Hinfällig ist sie schon lange.

    Manchmal spielen sich entscheidende Dinge kaum merklich in wenigen Sekunden ab oder in beiläufigen Bemerkungen. Wie beispielsweise Anfang Mai am Verhandlungstag 35. Als Zeugen traten auf eine Mutter und ihre erwachsene Tochter, die beide bei Querdenken aktiv waren und in ihrem Heimatort Demos gegen die Corona-Maßnahmen organisierten. Weil die Mutter ausgesagt hatte, dass sie für ihre Aktivitäten Geld sammelten, schlug ein Anwalt der Verteidigung vor, die Tochter vor ihrer Zeugenaussage nach § 55 Strafprozessordnung zu belehren, dass sie die Aussage verweigern könne, sollte sie sich belasten. Seine Begründung: Die Staatsanwaltschaft könnte auf die Idee kommen, ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung gegen sie zu eröffnen, so wie im Falle Ballweg.

    Die Vorsitzende Richterin lehnte eine solche Belehrung der Zeugin spontan ab und begründete das mit erstaunlichen Worten: Sie sehe keinen Anhaltspunkt für strafbares Verhalten, wenn jemand um Spenden bittet und Geld für die Abhaltung von Kundgebungen sammle. Denn die seien schließlich im allgemeinen Interesse, sie dienten gemeinnützigen Zwecken und dem politischen gesellschaftlichen Prozess. Ein Statement, das sich fast wie eine Urteilsbegründung im Falle eines potentiellen Freispruchs für Ballweg anhörte. Die Richterin sprach so, weil sie so denkt.

    Bemerkenswert war noch, dass auch die Staatsanwaltschaft eine Belehrung der Zeugin ablehnte, also bei ihr offenbar ebenfalls keine Straftat im Sammeln von Spenden für Corona-Demos sah.
    Das amtliche Verschwörungsnarrativ

    Am 17. März 2025 hatte die Kammer vorgeschlagen, das Verfahren einzustellen. Die Staatsanwaltschaft lehnte kategorisch ab, obwohl sie ihre Anklage nicht belegen kann. Stattdessen traten in der Hauptverhandlung gestandene Kripo-Beamte und -Beamtinnen auf, die ein Bild der Erbärmlichkeit boten, kriminalistisch ungenügend, voller negativer Vorurteile gegenüber der Person des Angeklagten sowie mit Unterstellungen und Spekulationen operierend, was die vorgeworfenen Taten betrifft. Was die Ermittlungsgruppe „Kreuz“ gegen Ballweg ablieferte, waren durchsichtige tendenziöse politisch motivierte Behauptungen im Stile einer DDR-Justiz.

    Ballweg habe bereits seit Mai 2020 geplant, seine Anhänger zu betrügen, in großem Stil Spenden einzusammeln und für sich zu verwenden, keine Corona-Aktionen mehr zu finanzieren, stattdessen Scheinfirmen zu gründen, Geld in Kryptowährungen anzulegen, um es zu verschleiern, und außerdem seine Auswanderung aus Deutschland vorzubereiten. Das habe man mit seiner Verhaftung gerade noch verhindern können, so das amtliche Verschwörungsnarrativ, um mal einen beliebten Herrschaftsbegriff zu verwenden.

    Doch die Ballweg-Ermittler wurden ein- ums andere Mal Lügen gestraft. Im Prozess hat sich das Gegenteil herausgestellt. Und nach dem verhinderten Ende des Trauerspiels erlebt man nun seine unbefristete Verlängerung. Nach dem 50sten Mal kann man nun zum 51sten Mal durch Zeugen hören, dass Ballweg die eingeworbenen Spendengelder eben nicht in die eigene Tasche gesteckt und die Spender betrogen hat, sondern dass er sehr bewusst, maßvoll, politisch und sozial damit umgegangen ist. Dass er auch noch im Herbst 2021 Geld für Querdenken-Aktivitäten ausgab, ehe er dann handlungsunfähig gemacht wurde , weil er in Untersuchungshaft kam. Genau genommen gibt es bis heute Querdenken-Aktivitäten, die Geld kosten. Darunter eine große Demonstration vom August 2024 in Berlin.

    Vorwurf Stiftungsgründung als Scheinfirma: Tatsächlich ging die Gründung einer Querdenken-Stiftung samt Stiftungsfirma gesetzeskonform und korrekt über die Bühne, wie zwei Zeugen des zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt erklärten: „Herr Ballweg war ein Stifter wie jeder andere auch. – Seine Stiftungsgründung war völlig unspektakulär, es gab keine Besonderheiten oder Auffälligkeiten.“

    Vorwurf Verschleierung durch Kryptogelder: Tatsächlich waren die Geldtransfers in Kryptowährungen nicht zu ermitteln, aber auch nicht zu beanstanden. Der ermittelnde Polizeizeuge sagte aus: „Wohin die Transfers gingen und wer die Empfänger waren, war nicht festzustellen.“ Und: Es gebe keine Hinweise, dass die Gelder nicht für Querdenken-Zwecke verwendet wurden.

    Kryptogelder kann man vergleichen mit Bargeld, das in einem Bankschließfach oder unter dem Kopfkissen verwahrt wird und dem keine staatliche Stelle hinterher schnüffeln kann. Das ist ihr Sinn. Und wenn eine Bank das herkömmliche Konto kündigt, wie während Corona zig Mal geschehen, bleibt einem sowieso nichts anderes übrig. Kryptowährungen sind nichts Illegales. Selbst der Ermittler räumte ein, schon einmal Bitcoin besessen zu haben. Verwerflich ist nur, wenn die Herkunft des Geldes kriminell ist.

    Ein enger Mitstreiter von Ballweg, der unter anderem den Ordnerdienst bei den Kundgebungen organisierte und der bis auf drei Hotelübernachtungen alle seine Kosten selber bezahlte, sagte bei seiner Zeugenvernehmung den Satz: „Es gab immer Kritik an den Spenden. Michael Ballweg hat Transparenz reingebracht.“ Der Angeklagte steht für das Gegenteil dessen, was man ihm vorwirft. Auch die Richter der Kammer haben das erkannt. Sie drückten das in der Formulierung aus, bei dem Angeklagten sei „kein Tatvorsatz“ zu erkennen.
    Ballweg wurde schon 2020 amtlich „beobachtet“, ohne dass es einen materiellen Anfangsverdacht gab

    Bei einer derart klaren Sachlage spielen in der Hauptverhandlung, die Anfang Juni weitergeht, selbst irreguläre Zeugenvernehmungen keine Rolle mehr. Wie etwa die Videovernehmung eines Steuerfahnders, der aufgrund mangelhafter Tontechnik kaum zu verstehen war und der selber kaum verstand. Vorsitzende Richterin: „Den letzten Satz habe ich akustisch nicht verstanden.“ – Zeuge: „Tut mir leid, wegen dem schlechten Ton habe ich wenig verstanden.“

    Ein anderes Mal mussten zwölf Personen, die den Prozess besuchten, vor dem Saal bleiben, weil der zu klein war, womit das Prinzip Öffentlichkeit streng genommen nicht mehr gewahrt war.

    Die Hauptverhandlung gestaltet sich deshalb zäh, langwierig und unspektakulär, weil die Kammer gezwungen ist, Selbstverständlichkeiten zu untersuchen. Und dabei kommen eben Selbstverständlichkeiten heraus. Die Zeugenvernehmungen sind wie Umwege, die doch immer nur zum Ausgangspunkt zurück führen. Die Ursache: Im Ermittlungsverfahren galt die Maßgabe „Im Zweifel für den Angeschuldigten“ nicht. Der Prozess ist so gesehen ein Scheinprozess.

    Je länger er geht, desto mehr wird aber das abgekartete Spiel im Hintergrund entlarvt, einen der bundesweit bekanntesten Corona-Kritiker, der Hunderttausende von Menschen auf die Straße gebracht hatte, zu erledigen. Am Anfang wurde ein Geldwäscheverdacht bemüht, um ein Verfahren einzuleiten. Weil der Verdacht aber nicht haltbar war, wurde der Begriff „staatsschutzrelevant“ hinzugefügt, womit das Verfahren dann gerechtfertigt werden konnte.

    Oder: Ballweg hatte im September 2022, wie mutmaßlich viele Steuerpflichtige, die Frist für die Steuererklärung vom 31. August versäumt, vor allem weil er in U-Haft saß. Doch nur in seinem Falle und bei keiner anderen Person wurde direkt ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Der Trick: Die Steuerfahndung hatte sogenannte „Vorermittlungen“ eröffnet und behauptete dann, nun ein reguläres Strafverfahren einleiten zu „müssen“.

    Zuletzt kam heraus, dass es vor der Hausdurchsuchung bei Ballweg im Juni 2022 eine Vorbesprechung der verschiedenen Ämter gab, bei der merkwürdiger Weise auch die Steuerfahndung teilnahm, obwohl es bis dahin kein Steuervergehen von Ballweg und auch kein Steuerverfahren gegen ihn gab, weil die Steuerfristen ja noch liefen. Dass die Steuerfahndung trotzdem bei der Hausdurchsuchung mit dabei war, kann man als Beleg werten, dass steuerrechtlich etwas bei ihm gesucht werden sollte. Wie es dann ja auch kam.

    Durch die Beweisaufnahme weiß man inzwischen, dass Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft sich bereits seit 2020 mit Ballweg befassten. Er wurde amtlich „beobachtet“, ohne dass es einen materiellen Anfangsverdacht gab. Die Steuererklärungen für 2020 waren erst 2022 fällig. Die Erklärung für dieses amtliche Interesse kann nur in seinen politischen Aktivitäten gegen die Corona-Politik liegen. Ballwegs Rechtsanwalt Reinhard Löffler sagte dazu: „Ein Strafverfahren, das nur auf den Kalender wartet – das ist kein Rechtsstaat, das ist ein Drehbuch.“

    Was es gab, waren zahlreiche populistische Anzeigen und Denunziationen gegen Ballweg von Bürgern überall in Deutschland. Darunter auch der TV-Komiker Jan Böhmermann, der sich in einer Sendung des ZDF auf das Finanzamt Stuttgart bezog und den die Verteidigung deshalb als Zeugen vernehmen will.

    Auch die Vernehmung der verantwortlichen Staatsanwältin als Zeugin hat die Verteidigung schon vor langem beantragt. Das Gericht hat bisher nicht darüber entschieden. An der Rolle, die die Staatsanwaltschaft spielt, erkennt man, dass das Verfahren streng genommen auf dem Kopf steht. Die Anklagebehörde hat den Gerichtssaal zum Tatort gemacht, in dem sie einen Unschuldigen verfolgte, weil der ein Grundrecht in Anspruch nahm. Die wirklichen Täter sitzen damit am Tisch der Ankläger.

    Wie umkämpft das Verfahren nach wie vor ist, kann man vielleicht an der jüngsten Entscheidung der Kammer von Ende Mai ablesen: Die Verteidigung hatte Anfang April beantragt, einen Teil des beschlagnahmten Vermögens von Ballweg und seiner Firma in Höhe von 330.000 Euro freizugeben. Das hat die Kammer jetzt überraschend abgelehnt.

    Die Staatsanwaltschaft hatte dem Antrag widersprochen. Und zwar unter anderem mit der mehrfach widerlegten Behauptung, Ballweg habe sich in 9450 Fällen des versuchten Betruges strafbar gemacht. Die Behörde hatte noch den anmaßenden Satz hinzugefügt: Das habe die Hauptverhandlung ergeben.

    Im Gerichtssaal des Landgerichts Stuttgart treffen verschiedene Welten zur selben Zeit aufeinander. Doch wenn es keine Identität der Begriffe und Sachverhalte mehr gibt, ist ein möglichst objektives Verfahren und eine weitestgehend korrekte rechtsstaatliche Verhandlung nicht mehr möglich. Das Dramatische: Sie ist gar nicht gewünscht. Damit wird die Türe zur Willkür weit geöffnet. Das ist das Erbe der Corona-Politik.

    #Allemagne #covid-19 #justice #iatrocratie

  • Messerattacken von psychisch kranken Tätern: Polizeigewerkschaft will Reformen bei ärztlicher Schweigepflicht
    https://www.berliner-zeitung.de/news/messerattacken-von-psychisch-kranken-taetern-polizeigewerkschaft-wi

    26.5.2025 BLZ, AFP - Immer wieder greifen psychisch Kranke Menschen mit Messern an – so wie kürzlich in Hamburg. Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt hat konkrete Vorschläge für Gegenmaßnahmen.

    Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) hat sich nach den jüngsten Messerangriffen dafür ausgesprochen, dass das Mitführen von Messern und anderen gefährlichen Gegenständen mehr als bisher öffentlich geächtet werden müsse. Schulen müssten gestärkt werden, um Gefahren zu minimieren. „Nötigenfalls muss es dort Einlasskontrollen und eine Nachschau in mitgeführten Taschen geben“, forderte Wendt in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

    Bei jungen Menschen sieht Wendt vor allem deren Familien in der Verantwortung. Eltern seien verantwortlich, dass ihre Kinder unbewaffnet den Schulweg antreten würden. „Wenn in der Entziehung vermittelt wird, dass es okay sei, Messer mit sich zu führen, werden Schulen, Spielplätze und auch alle anderen öffentlichen Räume zu gefährlichen Orten“, warnte er.

    Gutachter sollen psychisch Kranke beurteilen

    Bei psychisch kranken Personen ist es laut Wendt erforderlich, „dass qualifizierte Gutachter die Betroffenen in kurzen Intervallen ausgiebig beurteilen und gemeinsam mit der Polizei eine Gefährdungseinschätzung vornehmen“. Die Bestimmungen der ärztlichen Schweigepflicht und Datenschutzgesetze sollten aus seiner Sicht reformiert werden, damit die Polizei vor Ort darüber informiert werden könne, wenn potenziell gefährliche Personen etwa aus der Psychiatrie entlassen würden.

    Wendt forderte zudem den Einsatz von mehr Videotechnik. „An kriminalitätsbelasteten Orten ist eine moderne Anwendung von Videotechnik erforderlich, um gefährliche Situationen schon im Entstehungsprozess entdecken zu können“, sagte der Polizeigewerkschaftschef. Die dafür erforderliche Technik sei längst entwickelt und erprobt worden. Es könne jedoch nicht sein, „dass in jeder Polizeibehörde Videotechnik unter ideologischen Gesichtspunkten neu diskutiert wird“.

    Mehr Kompetenzen für die Polizei?

    Ähnlich sieht dies auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund. „Der verstärkte Einsatz von Videoüberwachung mit KI-Unterstützung, die dazu beitragen kann, Gefahrensituationen und ungewöhnliche Bewegungsmuster zu erkennen, sollte geprüft werden“, sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Funke-Zeitungen. Die Ausweitung der Kompetenzen und die Nutzung der entsprechenden technischen Möglichkeiten sollte dabei allerdings „auf Waffenverbotszonen und sonstige sensible Räume konzentriert bleiben“.

    Gleichzeitig könnten mehr Kompetenzen für die Polizei sinnvoll sein, etwa bei der Ausführung anlassloser Kontrollen, sagte Berghegger weiter. Insgesamt sei „ein Maßnahmenbündel“ nötig, auch bei der Prävention bei Kindern und Jugendlichen müsse angesetzt werden.

    #iatrocratie

  • Messerangriff in Hamburg : 18 Verletzte, Polizei prüft „psychischen Ausnahmezustand“ der mutmaßlichen Täterin
    https://www.berliner-zeitung.de/news/messerangriff-in-hamburg-18-verletzte-freu-festgenommen-li.2327768
    https://www.youtube.com/watch?v=-Kobdb37Cwc


    Suivant le titre de cet article "la police examine l’état psychique de la malfaiteuse présumée". D’accord, flics et blouses blanchrs, même combat ...

    24.5.2025 von Federica Matteoni - Die 39-jährige Tatverdächtige wurde nach dem Angriff im Hauptbahnhof festgenommen. Die Frau sei polizeibekannt bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung gewesen.

    Am Freitagabend kam es im Hamburger Hauptbahnhof zu einem schweren Messerangriff: Eine 39-jährige Frau soll auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 insgesamt 18 Menschen haben. Vier Menschen sind laut Angaben der Hamburger Feuerwehr lebensbedrohlich verletzt worden.

    Die Tatverdächtige, deutsche Staatsbürgerin, wurde noch am Tatort widerstandslos festgenommen. Nach Angaben der Polizei gibt es keine Hinweise auf ein politisches Motiv; vielmehr wird untersucht, ob die Frau sich zum Tatzeitpunkt in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befand, wie der Pressesprecher der Polizei Hamburg, Florian Abbenseth, in einem Post auf X mitteilte.

    #hh2305 #Hamburg
    Unser Pressesprecher, Florian Abbenseth, mit einem Statement: pic.twitter.com/ApKsJ4lp1j
    — Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) May 23, 2025
    Laut Informationen der Bild war die Frau bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung und ist polizeibekannt. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen, das Tatmesser wurde sichergestellt.

    Der Angriff ereignete sich gegen 18:00 Uhr, zu Beginn der Hamburger Schulferien, in einem stark frequentierten Bereich des Bahnhofs. Die Gleise 11 bis 14 wurden vorübergehend gesperrt, der Zugverkehr ist inzwischen wieder aufgenommen worden, teilte die Deutsche Bahn mit, die jedoch empfiehlt, alle Bahnverbindungen online zu überprüfen.

    Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigten sich erschüttert und sprachen den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

    Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, kommentierte den Vorfall ebenfalls und kritisierte in einem Post bestehende Sicherheitsmaßnahmen als nicht ausreichend scharf: Wer glaube, Messerverbotszonen würden Täter von solchen Angriffen abhalten, sei „gefährlich, dumm und naiv“.

    Der Vorsitzende der Bundespolizei in der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Roßkopf, hat nach der Messerattacke Konsequenzen gefordert. Solche Gewalttaten ließen sich zwar nie vollständig verhindern ließen, so Roßkopf einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge, dennoch sei es jetzt dringend notwendig, der Bundespolizei flächendeckende Kontrollmöglichkeiten an Bahnhöfen zu geben. Denkbar sei demnach der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Sicherheitsbehörden benötigten „KI-unterstützte Kameratechnik, die auch Verhaltenserkennung beinhaltet, sodass solche Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld schon erkannt werden könnten“, erklärte Roßkopf.

    Darüber hinaus sprach sich Roßkopf für den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) aus. Die Sicherheitsbehörden benötigten „KI-unterstützte Kameratechnik, die auch Verhaltenserkennung beinhaltet, sodass solche Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld schon erkannt werden könnten“, erklärte er.

    Die festgenommene Tatverdächtige soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Sie befindet sich in Gewahrsam, teilte die Polizei in der Nacht mit, die in der Nacht auch ein Hinweisportal freigeschaltet hat, in dem Zeugen Foto- und Videomaterial im Zusammenhang mit der Tat zur Verfügung stellen können. (mit dpa)

    #iatrocratie

  • CFM-Streik an der Charité Berlin: „Millionen Euro ohne Mehrwert für das System“
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/cfm-streik-an-der-charite-berlin-millionen-euro-ohne-mehrwert-fuer-

    Christian Schwager - Geschäftsführer der Berliner Kliniken kritisiert, dass das Land Berlin seine Krankenhäuser kaputtspart, aber CFM-Beschäftigten Versprechungen macht.

    Der Tarifstreit an der Berliner Charité ist festgefahren. Die Gewerkschaft Verdi fordert, dass das Tochterunternehmen CFM in den Mutterkonzern eingegliedert wird. Die CFM-Geschäftsführung hält dagegen, dass dies in die Insolvenz führen würde. Aus der Landespolitik kommen Signale, das nötige Geld aufzubringen. Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG), hält das für unverantwortlich. Was er kritisiert und was er fordert, erläutert der Manager im Interview.

    Herr Schreiner, die Gewerkschaft Verdi fordert die Eingliederung der Charité-Tochter CFM in den Mutterkonzern und in den dort geltenden Tarifvertrag. Begrüßt die BKG einen solchen Schritt als Maßnahme zur Fachkräftegewinnung?

    Die BKG setzt sich für alles ein, was die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Berliner Krankenhäusern verbessert. Doch hier betreibt Verdi Klientelpolitik zum Nachteil aller Kliniken der Stadt. Und die Politik biegt falsch ab.

    Warum?

    Durch die Eingliederung der CFM in den Tarifvertrag der Charité entstehen dauerhaft zusätzliche, konsumtive Kosten von etwa 40 Millionen Euro, ohne einen Mehrwert zu schaffen, der über die bisher erbrachten Leistungen hinausgeht. Auf der anderen Seite nimmt man den Krankenhäusern sehr viel Geld weg, welches für Investitionen in die Infrastruktur dringend erforderlich wäre. Das passt nicht zusammen.

    BKG-Chef: „Kleiner Zahl von Beschäftigten werden Versprechungen gemacht“

    Das Land Berlin ist für Investitionen in alle Krankenhäuser zuständig. Wie viel Geld nimmt ihnen der Senat nun weg?

    Die Berliner Krankenhäuser mussten einen Sparbeitrag von 15 Prozent zur Konsolidierung des Berliner Haushalts leisten. Statt fest zugesagter und im Haushaltsgesetz festgeschriebener, ohnehin nicht ausreichender 190 Millionen Euro, nimmt man ihnen davon 30 Millionen Euro wieder weg.

    Was hat das jetzt mit der Eingliederung der CFM zu tun?

    Während man den Kliniken 30 Millionen Euro für Investitionen streicht, will man 40 Millionen Euro für konsumtive Ausgaben aufwenden. Dabei erklärt man den Krankenhäusern, dass die Haushaltslage schwierig sei und fährt die Infrastruktur auf Verschleiß. Gleichzeitig überlegt man, Millionen ohne zusätzlichen Mehrwert für das System auszugeben.

    Ein Mehrwert würde sich auf dem Gehaltskonto der CFM-Beschäftigten zeigen. Was können die für den Sparhaushalt?

    Man muss den Blick auf die gesamte Stadt richten: Vielen Tausend Beschäftigten in allen anderen Krankenhäusern der Stadt erklärt die Politik mit ihrer Haushaltspolitik: „Eure Arbeitsbedingungen werden sich auf absehbare Zeit nicht verbessern. Die Gebäude, in denen Ihr arbeitet, sind marode. Investitionen in moderne medizinische Geräte, die Digitalisierung, den Klimaschutz und dringend notwendige Umbauten bleiben auf der Strecke. Aber wir können Euch nicht helfen.“ Einer kleinen Zahl von Beschäftigten werden dagegen Versprechungen gemacht. Der Senat und die Koalition müssen sich fragen, was genau sie wollen.

    Das steht im Koalitionsvertrag: Die Tochtergesellschaften der landeseigenen Krankenhäuser sollen wieder in die Mutterkonzerne eingegliedert werden.

    Im selben Kapitel des Koalitionsvertrags steht aber auch, dass die Investitionsmittel für die Berliner Krankenhäuser stetig steigen. Auch daran muss sich die Koalition halten.

    Wie lässt sich dieser Konflikt lösen?

    In Zeiten knapper Kassen muss das Geld zunächst in Investitionen fließen, von denen alle profitieren. Die Krankenhäuser generieren einen jährlichen Umsatz von derzeit 6,7 Milliarden Euro. Sie tragen in erheblichem Maß zur Wertschöpfung bei und schaffen Arbeitsplätze. Sie sind für den Wirtschaftsstandort Berlin ein wesentlicher Faktor. Der Senat muss seinen Sparbeschluss für die Krankenhäuser zurücknehmen. Auch mit Blick auf die anstehende Krankenhausreform.

    Inwiefern?

    Die Umgestaltung der Krankenhauslandschaft kostet viel Geld. Das Land Berlin muss einen Kofinanzierungsanteil im gesetzlich vorgegebenen Transformationsfonds von 130 Millionen Euro pro Jahr dafür aufbringen, und erhielte dafür dieselbe Summe vom Bund zusätzlich. Tatsächlich wurden für das nächste Haushaltsjahr aber nur zehn Millionen Euro eingestellt. Schon im ersten Jahr bleiben 120 Millionen Euro liegen, mit der Kofinanzierung des Bundes das Doppelte. Wie soll dieser Rückstand in den darauffolgenden Jahren jemals aufgeholt werden?

    Wie realistisch ist es, dass das Land Berlin 40 Millionen Euro für die Eingliederung der CFM bereitstellt?

    Defizite von Landesunternehmen werden regelmäßig ausgeglichen, mögliche Defizite in Folge der Eingliederung dürften also gedeckt werden. Unabhängig von der CFM begrüßen wir es, dass der Senat die landeseigenen Kliniken gut aufstellt. Das dürfen auch die Steuerzahler erwarten. Doch etwa zur Hälfte wird die Krankenhausversorgung der Stadt auch von frei-gemeinnützigen und privaten Trägern geschultert. Sie müssen daher dieselbe Unterstützung erhalten können.

    Zur Person

    Marc Schreiner ist seit 2018 Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft. Der Jurist war zuvor Leiter des Bereichs „EU-Politik, internationale Angelegenheiten und Gesundheitswirtschaft“ bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Er vertrat über zehn Jahre in Brüssel und Berlin die Interessen der Krankenhäuser auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

    #Berlin #Privatisierung #Krankenhaus

  • Menschenrecht medizinische Behandlung: So arbeiten ehrenamtliche Ärzte in Berlin
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/menschen-ohne-krankenversicherung-maden-fielen-aus-den-wunden-li.23

    20.5.2025 von Christian Schwager - Tausende Obdachlose sind auf ehrenamtliches Personal in besonderen Praxen angewiesen. Die Politik will das ändern – ab 2028, wenn Geld dafür da ist.

    Ein Mann ohne Namen. Jedenfalls kennt ihn niemand in der Praxis am Stralauer Platz. Dem dort beschäftigten medizinischen Personal fällt der Mann seit zwei Jahren im Umfeld des nahen Ostbahnhofs auf. Die Haare ungepflegt, die Kleidung zerfetzt, er trägt keine Schuhe, hat geschwollene Füße. Die Mitarbeiter haben ihn mehrmals angesprochen, doch er ist nicht in der Lage, das Angebot anzunehmen. Er müsste Wartezeit in Kauf nehmen, denn die Praxis hält mit dem ständig wachsenden Bedarf nicht mit.

    Christin Recknagel kann die Entwicklung in Zahlen fassen. Sie leitet die Einrichtung für medizinische und zahnmedizinische Versorgung am Stralauer Platz und sagt: „2016 hatten wir 642 Patienten und insgesamt 1800 Behandlungsfälle. 2023 waren es 4700 Patienten und 8700 Fälle.“ So steht es auch in den Gesundheitsberichten für beide Jahre. Allein für diese Praxis.

    Mindestens 55.000 Menschen in Berlin haben keine eigene Wohnung, kommen mal hier, mal dort unter. Mehr als 6000 sind obdachlos. Das Leben auf der Straße macht krank. Der namenlose Mann ist ein Beispiel dafür. Eine medizinische Behandlung fällt in Deutschland zwar unter die Menschenrechte, doch immer mehr rutschen hierzulande durch das Netz der Daseinsvorsorge. Dabei haben in Berlin nicht nur Wohnungslose und Obdachlose das Problem, auch andere verfügen nicht über eine Krankenversicherung.

    „Immer mehr Menschen haben psychische Probleme“, sagt Christin Recknagel. „Sie haben zwar Anspruch auf eine Krankenversicherung, schaffen es aber nicht, ihn wahrzunehmen.“ Das ist die eine große Gruppe von Patienten, mit denen sie es in Recknagels Praxis zu tun haben. Eine andere: „Es gibt in der Stadt sehr viele Menschen aus der EU, die von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Sie steigen aus diesem System aus, werden obdachlos, verbleiben auf der Straße.“

    Ohne Einrichtungen wie jene am Stralauer Platz wäre die Situation für die Betroffenen noch dramatischer, folgenschwerer, vielleicht sogar tödlich; öfter als ohnehin schon. Es gibt einige solcher Einrichtungen in der Metropole, allerdings nicht genug. Allein 2023 registrierte der Gesundheitsbericht 33.000 Konsultationen, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp 10.000 Patienten wurden registriert. 2024 dürfte erneut ein Plus zu verzeichnen gewesen sein. Das Angebot reicht dafür längst nicht mehr aus. Wie so oft im finanziell klammen Berlin mangelt es am erforderlichen Geld.

    Allein für ihre Praxis geht Christin Recknagel von 60.000 Euro aus, die im Budget fehlen. „Die müssen wir selbst aufbringen.“ Träger ist die Gebewo Soziale Dienste, die zum Diakonischen Werk Berlin gehört. Ohne ehrenamtlichen Einsatz von Ärzten, Zahnärzten und Pflegekräften ließe sich der Betrieb nicht aufrechterhalten. Das ist nicht nur am Stralauer Platz so.

    Insgesamt basiert das System der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung in der Hauptstadt auf einem freiwilligen Lohnverzicht von Personal. Die Politik verlässt sich darauf, dass Ehrenamtliche das Problem schon lösen werden. Die Gesundheitssenatorin Ina Czyborra findet die Situation inakzeptabel, stellt auch Besserung in Aussicht. Sie verweist auf ein Konzept, das erarbeitet wurde: Gesundheitszentren sollen entstehen. „Angeboten werden soll eine Basisversorgung von allgemeinmedizinischen und gynäkologischen Angeboten über die Zahnmedizin bis zur psychologischen Beratung“, sagt die SPD-Politikerin.

    Angsträume im Bahnhof Alexanderplatz

    Wie diese Zentren finanziert werden sollen, ist allerdings unklar. Laut der Senatorin lässt sich eine mögliche Summe erst im Doppelhaushalt 2028/2029 festschreiben. Was bis dahin mit der stetig steigenden Zahl Bedürftiger geschehen soll, kann Czyborra nicht sagen. Sie kalkuliert mit einem einstelligen Millionenbetrag, der aufgebracht werden müsste. Allerdings gibt sie zu bedenken: „Die Kommunen sind überfordert. Die finanzielle Situation hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert.“ Sie fordert deshalb: „Wir brauchen andere gesetzliche Voraussetzungen dafür, dass auch nicht krankenversicherte Menschen medizinisch versorgt werden können.“ Gesetze im Bund und für die EU insgesamt.

    Was es bedeutet, dass es bisher keine zufriedenstellende Lösung gibt, erlebt Marc Schreiner immer wieder. Der Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) läuft regelmäßig bei Schichten in Rettungsstellen von Kliniken mit. Zuletzt vor drei Wochen, als in einer dieser Rettungsstellen ein orientierungsloser, verwahrloster Mann vorstellig wurde. „Er war völlig verkotet. Maden fielen aus seinen offenen Wunden“, berichtet Schreiner. Die Belegschaft musste den Mann vom Dreck befreien, ihm neue Kleidung beschaffen und Essen besorgen. Er verließ die Rettungsstelle, wurde nicht stationär aufgenommen.

    Dies sei meist der Fall, sagt Schreiner. Auf den Kosten würden die Krankenhäuser sitzen bleiben. Die jeweiligen Berliner Bezirke müssten laut Gesetz dafür geradestehen. „Sie tun es aber in den seltensten Fällen“, sagt Schreiner. Auch hier komme ein Millionenbetrag zusammen, der von Einrichtungen aufgebracht werde, die dazu nicht verpflichtet seien, es aber im Interesse der Patienten trotzdem täten, erklärt der BKG-Manager.

    Die größte Rolle in der gesundheitlichen Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung spielen die ärztliche und die pflegerische Behandlung. Doch ebenso gefragt sind die Ausgabe von Kleidung und Sozialarbeit. Lukas, 31, ist so ein Fall, der Unterstützung in sozialen Belangen dringend benötigt. Er wurde in Berlin geboren, wanderte im Alter von neun Jahren mit den Eltern nach Italien aus. Irgendwann erhielt er die Diagnose Diabetes, eine Persönlichkeitsstörung wurde festgestellt, er ist auf einem Auge blind. Zu 75 Prozent schwerbehindert, bekam er eine Invalidenrente, Bürgergeld, eine Wohnung. Als diese Leistungen in Italien durch eine Gesetzesänderung 2023 wegfielen, kehrte er nach Berlin zurück.

    Lukas ist wohnungslos, lebt bei einer Bekannten, bemüht sich seit Monaten um Sozialhilfe und eine Krankenversicherung, bisher ohne Erfolg. Insulin ist für den Diabetiker lebenswichtig, er benötigt außerdem psychiatrische Behandlung. Das erledigt nun eine Einrichtung in Zehlendorf namens open.med-Ambulanz.

    Insulin zählt Kay-Gerrit Venske zu den Arzneimitteln, die nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Venske ist bei der Caritas in Berlin unter anderem für die Wohnungslosenhilfe verantwortlich und erklärt, dass jeder Träger für die medizinische Versorgung von Menschen ohne Dach über dem Kopf und ohne Krankenversicherung auf Spenden angewiesen sei. Auch er betont die Bedeutung der Ehrenamtlichen, ohne die das System längst kollabiert wäre. Bei der Caritas haben sie überschlagen, wie viel dieses Ehrenamt in Euro wert wäre: 450.000 Euro im Jahr. „Das ist sehr gut investiertes Geld.“ Kai-Gerrit Venske hofft, dass sich diese Ansicht bald durchsetzt.

    #Berlin #sdf #iatrocratie

  • Ärzteverband kuscht vor Antifa und cancelt Veranstaltung zur Corona-Aufarbeitung – Geld und mehr
    https://norberthaering.de/news/kv-bremen-cancelt-borchert

    16.5.2025

    16. 05. 2025 | Nachdem eine Basisgruppe Antifa die Kassenärztliche Vereinigung Bremen dazu aufgefordert hatte, kündigte der Ärzteverband den Veranstaltern einer Vortragsreihe zu Lehren aus der Coronakrise kurzfristig den Saal, berichtet Multipolar. Hier der Bericht:

    Multipolar. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen hat den Start einer Veranstaltungsreihe zu den Lehren aus der Corona-Krise verhindert. „Klinische Erfahrungen mit Post-Covid/PostVac – Wie wirken die Spikes und die Impfungen?“ – darüber wollten am 7. Mai der Kardiologe Jörg-Heiner Möller und der Mediziner und außerplanmäßige Professor der Universität Münster Paul Cullen in Räumen der KV Bremen referieren. Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lernen aus der Pandemie – Medizin zwischen Politik und Wissenschaft“. Doch wenige Stunden vor Beginn zog die KV Bremen ihre Zusage zurück und kündigte dem Veranstalter, einem niedergelassenen Arzt aus Bremen. Zuvor war ein Aufruf einer Bremer „Basisgruppe Antifa“ auf „X“ verbreitet worden, die angesichts einer geplanten „rechten Veranstaltung“ die Kassenärztliche Vereinigung aufforderte, „von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen“ und die Referenten „aus ihren Räumen zu verweisen“. Der Aufruf enthielt auch einen Appell zu Stör-Aktionen: „Lasst diese Veranstaltung nicht widerspruchlos geschehen.“

    Auf Anfrage von Multipolar bestätigt die KV Bremen, dass sie „kurzfristig über entsprechende Aufrufe aus der Antifa-Szene zur Störung der Veranstaltung informiert“ worden sei. Ausschlaggebend für die Rücknahme der Zusage sei jedoch gewesen, dass die KV Bremen „über den Veranstalter im Unklaren gelassen wurde“ und sowohl Veranstaltung als auch Veranstalter „nicht den Grundwerten der KV Bremen entsprechen“. Anmelder sei ein Bremer Arzt gewesen, auf dem Ankündigungsflyer sei dann aber zusätzlich das Logo des Ärztlichen Berufsverbandes „Hippokratischer Eid“ abgedruckt gewesen.

    Laut dem Sprecher der KV Bremen habe jener Verband „unbelegte Behauptungen über Todesfälle und Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Corona-Impfungen verbreitet, die von Faktencheckern als größtenteils falsch eingestuft wurden“. Zudem werde „dem Verband vorgeworfen, in seiner Kritik an Institutionen wie der WHO antisemitische Narrative zu bedienen“. Damit nimmt die KV offensichtlich Bezug auf eine „taz“-Kolumne von Juni 2023, in der Kritik an der Abhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von privaten Geldgebern in die Nähe von antisemitischen „Verschwörungsnarrativen“ gerückt wird.

    Der Veranstalter und Arzt Jürgen Borchert vermutet, dass die Antifa der eigentliche Auslöser für die kurzfristige Absage der Kassenärztlichen Vereinigung war. „Das wissen doch alle bei KV und Ärztekammer in Bremen, dass ich beim Hippokratischen Eid aktiv bin und immer wieder das Thema medizinische Pandemie-Aufarbeitung thematisiere“, sagt er im Gespräch mit Multipolar. Der Internist sitzt seit eineinhalb Jahren als Delegierter des Berufsverbandes in der Bremer Ärztekammer. Die Namen der zwei Referenten für die kurzfristig abgesagte Veranstaltung habe er der KV Bremen bei der Raum-Reservierung nicht explizit vorgelegt, sagt Borchert: „Das wurde bei der Raum-Miete auch gar nicht verlangt.“ Die Begründung der KV Bremen hält er für vorgeschoben. Zumal sich ebenfalls am Vormittag vor der Veranstaltung der Bremer Staatsschutz bei ihm gemeldet habe. Da war der Aufruf zum Stören der Veranstaltung der Bremer Antifa-Gruppe auf „X“ bereits veröffentlicht.

    Bereits Anfang April hatte die KV Bremen die Buchung ihres größten Vortragssaales, mit bis zu 140 Plätzen, bestätigt – für insgesamt fünf Veranstaltungstermine der Reihe „Lernen aus der Pandemie“. Geplant waren etwa die Veranstaltungen „Sterblichkeitsdynamik und Übersterblichkeit in Deutschland 2010-2024“ mit Matthias Reitzner, Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik Universität Osnabrück (28. Mai), oder „Ursprung der Corona-Pandemie, Implikationen für die Zukunft“ mit Roland Wiesendanger, Professor für Physik an der Universität Hamburg (11. Juni). Laut Borchert sei die Veranstaltung von Bremer Mitgliedern des Berufsverbandes „Hippokratischer Eid“ bereits breit beworben worden – insbesondere in der „Hauptzielgruppe“ der Ärzteschaft in Praxen und Kliniken, aber auch in Apotheken und bei Gesundheitsberufen wie Physiotherapeuten oder Krankenpflegern. Auf dem Einladungs-Flyer, der Multipolar vorliegt, heißt es auch: „Drei Fortbildungspunkte sind von der Ärztekammer anerkannt.“ Das galt auch für Folgeveranstaltungen.

    In einem Schreiben der Ärztekammer Bremen vom 7. Mai an Jürgen Borchert, das Multipolar vorliegt, heißt es, man „beabsichtige, die Anerkennungen für die oben genannten Veranstaltungen zurückzunehmen“, weil falsche Angaben zum Veranstalter vorgelegen hätten und weil „nach erneuter Prüfung“ bei einigen Veranstaltungen „allgemein-politische Inhalte“ dominieren würden, und nicht die „Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenz“ der teilnehmenden Ärzte. Auch die KV Bremen schrieb in einer Stellungnahme, sie sehe „die Gefahr, dass die KV Bremen für politische Zwecke missbraucht wird, von denen wir uns ausdrücklich distanzieren.“

    Sonja Reitz, Bundesgeschäftsführerin des ärztlichen Berufsverbandes „Hippokratischer Eid“ folgt diesem Argument nicht. „Medizinische Wissenschaft wird letztlich immer ‚politisch‘, wenn sie Belange von öffentlichem Interesse betrifft“, schreibt sie in einer Stellungnahme. So habe die wissenschaftlich festgestellte Häufung von Lungenkrebs bei Rauchern später Gesetze für die Raucherwerbung und Verbote am Arbeitsplatz zur Folge gehabt. Auch Jürgen Borchert betont: „Wir wollen evidenzbasiert, auf der Grundlage von wissenschaftlichen Studien und Zahlen, in der Ärzteschaft diskutieren, gern auch kontrovers.“ Zu allen, mittlerweile ebenfalls von der KV Bremen abgesagten Terminen seien hochkarätige Fachleute eingeladen worden. „Die KV Bremen verhindert eine wissenschaftliche Debatte unter Ärzten und Beschäftigten im Gesundheitswesen und verstößt damit gegen die Wissenschaftsfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes“.

    Der Mediziner Borchert hatte bereits im August 2024 versucht, das Symposium „Hintergründe und Folgen der Coronakrise“ in Bremen zu organisieren, unter anderem mit dem Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen und dem Physiker und Qualitätsmanagementexperten Werner Bergholz. Die Veranstaltung fand nicht statt, weil Verträge für Veranstaltungsorte wieder gekündigt wurden oder gar nicht erst zustande kamen, wie Meyen in einer „Cancel-Chronik“ dokumentierte.

    Dieser Text ist die Zweitpublikation einer Meldung, die zuerst am 15.5. im Online-Magazin Multipolar erschienen ist.

    https://multipolar-magazin.de/meldungen/0254

    #Allemagne #covid-19 #iatrocratie

  • Political Slavery in the COVID Era | The Libertarian Institute
    https://libertarianinstitute.org/articles/political-slavery-in-the-covid-era

    Parfois les ultra-libéraux découvrent la vérité malgré leurs œillères idéologiques. Le problème est qu’ils ne saisissent jamais l’essence de leur découvertes parce que pour eux toute liberté est le résultat de la propriété privée.

    ...
    Wildly inaccurate forecasts of future infections was all that it took for politicians to turn the Constitution into COVID roadkill. Hundreds of millions of Americans were effectively placed under house arrest. New York Governor Andrew Cuomo issued a deluge of decrees in March and April 2020 after the state legislature gave him “authorization of absolute power,” as the New Yorker declared. The mayor of Louisville, Kentucky banned drive-in church services at the same time he permitted drive-through liquor stores to remain open. Nevada Governor Steve Sisloak decreed that casinos could operate at half capacity—allowing hundreds of gamblers at a time—but that churches could only allow fifty worshippers regardless of their size. Los Angeles Mayor Eric Garcetti banned all unnecessary “travel, including, without limitation, travel on foot, bicycle, scooter, motorcycle, automobile, or public transit.” Attorney General Bill Barr aptly called the lockdowns “the greatest intrusion on civil liberties” since the end of slavery.

    Rather than campaigning against Trump’s abuses of power in 2020, presidential candidate Joe Biden and other Democrats condemned Trump for not seizing far more power to pretend to keep everyone safe from everything. On March 11, 2021, the first anniversary of the COVID lockdowns, Biden donned rhetorical military epaulets and announced on television: “I’m using every power I have as the president of the United States to put us on a war footing to get the job done. Sounds like hyperbole, but I mean it, a war footing.”

    To assure victory, Biden sought to seize control over every arm in the nation. Biden betrayed an earlier promise and dictated that more than a hundred million American adults working for private companies must get the COVID vaccine. (Biden had already compelled federal employees and members of the military to get the injections.) In his September 2021 televised speech announcing the mandate, Biden brazenly lied, minimizing the snowballing failure of the vaccines to prevent infections and transmission. Instead, Biden castigated the unvaxxed, declaring, “We’ve been patient, but our patience is wearing thin. And your refusal has cost all of us.” Biden’s declaration sounded like a dictator’s threat prior to invading a foreign nation. But Biden was only going to force people to get an experimental injection that could cause myocarditis and other heart problems, so there was no justification to caterwaul. The Supreme Court struck down most of the Biden vaccine mandate in January 2022.

    Supreme Court Justice Samuel Alito lamented that the pandemic “has resulted in previously unimaginable restrictions on individual liberty.” But ravishing freedom failed to prevent more than 200 million Americans from becoming infected with COVID. Amazingly, the failure of repressive COVID decrees has done nothing to humble the political class.

    Unfortunately, the government has no liability for the injections it mandates or the freedoms it destroys. Despite pervasive abuses, not a single government official spent a day in jail for the most politically exploited pandemic in American history. The crowning indignity of the pandemic occurred on Biden’s final day in office when he granted a sweeping pardon to COVID czar Anthony Fauci for everything he did in the prior ten years. But what sort of savior scientist needs a presidential pardon so sweeping that it would even protect him against charges of genocide?

    About | The Libertarian Institute
    https://libertarianinstitute.org/about

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    Stand with us in our unrelenting mission to expose the corruption and abuses of the state both foreign and domestic.

    Staff

    Director
    Scott Horton

    Fellows

    Jim Bovard is a Senior Fellow for the Libertarian Institute and author of the newly published, Last Rights: The Death of American Liberty (2023). His other books include Public Policy Hooligan (2012), Attention Deficit Democracy (2006), Lost Rights: The Destruction of American Liberty (1994), and seven others. He is a member of the USA Today Board of Contributors and has also written for The New York Times, The Wall Street Journal, Playboy, The Washington Post, among others. His articles have been publicly denounced by the chief of the FBI, the Postmaster General, the Secretary of HUD, and the heads of the DEA, FEMA, and EEOC and numerous federal agencies.

    Thomas E. Woods, Jr., is a senior fellow of the Libertarian Institute, the Mises Institute and host of The Tom Woods Show, which releases a new episode every weekday. He holds a bachelor’s degree in history from Harvard and his master’s, M.Phil., and Ph.D. from Columbia University. Woods has appeared on CNBC, MSNBC, FOX News Channel, FOX Business Network, C-SPAN, and Bloomberg Television, among other outlets, and has been a guest on hundreds of radio programs. Woods is the author of twelve books, most recently Real Dissent: A Libertarian Sets Fire to the Index Card of Allowable Opinion, Rollback: Repealing Big Government Before the Coming Fiscal Collapse and Nullification: How to Resist Federal Tyranny in the 21st Century.
    Thomas E. Woods, Jr.

    Senior Fellow

    Author of The Fake China Threat and Its Very Real Danger, Joseph Solis-Mullen is a political scientist, economist, and Ralph Raico Fellow at the Libertarian Institute. A graduate of Spring Arbor University, the University of Illinois, and the University of Missouri, his work can be found at the Ludwig Von Mises Institute, Quarterly Journal of Austrian Economics, Libertarian Institute, Journal of Libertarian Studies, Journal of the American Revolution, and Antiwar.com. You can contact him via joseph@libertarianinstitute.org or find him on Twitter @solis_mullen.
    Joseph Solis-Mullen

    Ralph Raico Fellow

    Board of Directors

    Thomas E. Woods, Jr., is a senior fellow of the Libertarian Institute, the Mises Institute and host of The Tom Woods Show, which releases a new episode every weekday. He holds a bachelor’s degree in history from Harvard and his master’s, M.Phil., and Ph.D. from Columbia University. Woods has appeared on CNBC, MSNBC, FOX News Channel, FOX Business Network, C-SPAN, and Bloomberg Television, among other outlets, and has been a guest on hundreds of radio programs. Woods is the author of twelve books, most recently Real Dissent: A Libertarian Sets Fire to the Index Card of Allowable Opinion, Rollback: Repealing Big Government Before the Coming Fiscal Collapse and Nullification: How to Resist Federal Tyranny in the 21st Century.
    Thomas E. Woods, Jr.

    Director

    #covid-19 #USA #politique #iatrocratie

  • HKTDC helps PanopticAI take its AI-powered health monitoring app onto global stage
    https://www.scmp.com/native/business/companies/topics/supporting-businesses-they-grow/article/3307679/hktdc-helps-panopticai-take-its-ai-powered-health-monitoring-app-global-stage?

    The trade promotion body supports Hong Kong’s innovative tech companies through its Start-up Express programme and international conferences

    Few prosperous businesses ever get started without the support of experts. The Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) is one such expert, which has helped numerous start-ups achieve success since it was established in 1966.

    One of the trade promotion body’s missions is to provide Hong Kong companies with advisory services, resources, connections and promotional tools so that they can not only flourish but also expand their reach beyond the city’s shores.

    Its Start-up Express programme is one example of how it provides business support. Each year, the scheme, which was launched in 2018, selects 10 of the city’s promising innovative technology companies and helps them to improve their capabilities, identify and explore opportunities, find business and funding partners, and increase their brand awareness.

    PanopticAI, a start-up working in health technology – one of the main focuses of the programme – is one of the successful businesses that have benefited from its support.

    A built-in camera on a smartphone, tablet or computer helps PanopticAI’s Vitals app measure a person’s heart rate, blood pressure, breathing rate, oxygen saturation and stress level.
    A built-in camera on a smartphone, tablet or computer helps PanopticAI’s Vitals app measure a person’s heart rate, blood pressure, breathing rate, oxygen saturation and stress level.

    The company, founded in 2020, has developed its Vitals app, an AI-powered health and wellness monitoring solution, which uses the built-in camera of a smartphone, tablet or computer to measure a person’s heart rate, blood pressure, breathing rate, oxygen saturation and stress level. Its app is able to capture these readings by analysing subtle differences in a person’s natural skin colour caused by changes in their blood flow.

    The idea for the app was conceived during the Covid-19 pandemic, which sparked a growing demand for new methods of remote patient monitoring. Today the technology is continuing to help healthcare providers reduce the workload of their staff through the effective management of chronic diseases and the early detection of illnesses.

    #Chine #Hongkong #intelligence_artificielle #économie #iatrocratie

  • „Kinderschreck von Köpenick“ soll in Psychiatrie: Frau riss Kindern Roller und Ranzen weg
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/kinderschreck-soll-in-psychiatrie-frau-entriss-in-koepenick-schulki

    15.5.2025 von Katrin Bischoff - Am Landgericht Berlin begann der Prozess gegen eine psychisch kranke 42-Jährige aus Treptow. Ihr werden 15 Übergriffe vorgeworfen, sechs davon auf kleine Mädchen.

    Sie verschreckte Kinder, die in Köpenick gerade auf dem Weg zur Schule oder dem Heimweg waren. Und sie griff auch Erwachsene in Bohnsdorf an. Seit Donnerstag steht die 42-jährige Julia S. wegen Raubs, Diebstahls, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung vor einer Strafkammer des Berliner Landgerichts.

    15 Taten, begangen von September 2023 bis Mitte Februar 2024, wirft ihr die Staatsanwaltschaft vor. Julia S. soll sie im Zustand der „aufgehobenen Schuldfähigkeit“ begangen haben, sie leidet offenbar an einer paranoid halluzinatorischen Schizophrenie. Deswegen strebt die Staatsanwaltschaft die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, deswegen muss das Verfahren am Landgericht geführt werden.

    Julia S. sitzt mit auffallend roten Wangen hinter ihrer Anwältin, empfiehlt zu Prozessbeginn dem heiser klingenden Vorsitzenden Richter erst einmal Hustensaft. Sagt dann zu den Vorwürfen zweimal: „Das war ich nicht.“ Mehr nicht.

    Die Serie der mutmaßlichen Übergriffe begann am 8. September 2023. An jenem Tag soll die in Treptow lebende Frau gegen 6.25 Uhr einem achtjährigen Mädchen, das sich auf dem Schulweg befand, zunächst die Trinkflasche, dann den Schulranzen weggenommen haben, „um diesen für sich zu verwenden“, heißt es in der Antragsschrift.

    Sechs Tage später soll sie eine Zehnjährige in der Absicht, die Schülerin zu verletzen, zu Boden gestoßen haben. Am 29. September 2023 habe die Beschuldigte ein elfjähriges Mädchen an einer Schule in Grünau mit den Worten bedroht: „Hast du Zigaretten, sonst hau ich dir eine.“ Als andere Schüler hinzukamen, verschwand Julia S.

    Nur fünf Minuten später soll sie ganz in der Nähe einem neunjährigen Mädchen mit der Faust auf den Unterarm geschlagen und sie mit vulgären Ausdrücken beschimpft haben. Das Kind, so sagt es die Staatsanwältin, hatte nach dem Angriff Schmerzen und war verängstigt.
    Siebenjährige zu Boden gestoßen: „Ich will diesen Roller“

    Etwa drei Wochen später soll Julia S. gegen 7.20 Uhr in der Pablo-Neruda-Straße ein siebenjähriges Mädchen mit Roller mit den Worten „Ich will diesen Roller“ zu Boden gestoßen und sich anschließend auf das Kind gesetzt haben. Passanten wurden auf das schreiende und weinende Mädchen aufmerksam und schritten ein. Anfang Februar 2024 soll die Beschuldigte einem elfjährigen Mädchen „mit nicht zu vernachlässigender Krafteinwirkung“ ein Buch aus der Hand gerissen haben.

    In der Antragsschrift aufgeführt sind auch neun Angriffe auf Erwachsene. Mitte Oktober 2023 soll sie unter anderem einer Frau an einem Krankenhaus in Bohnsdorf von hinten am Schal gezogen haben, sodass die Angegriffene das Gefühl gehabt habe, sie werde erwürgt.

    Einen 33-Jährigen, der mit seinem im Kinderwagen liegenden Sohn unterwegs war, habe sie bedroht – mit Metallspießen, die länger als 30 Zentimeter waren. Das habe den Mann stark verängstigt, sagt die Staatsanwältin.

    Mitte Februar vorigen Jahres soll die Beschuldigte einer Frau in Grünau die Handtasche aus dem Fahrradkorb gerissen und die 235 Euro aus der darin befindlichen Geldbörse eingesteckt haben.

    Einen Tag später schlug ein weiterer Griff nach einer Handtasche am Fahrrad fehl, weil sich der Schultergurt der Tasche am Lenker verfangen hatte. Dann soll die Beschuldigte den im Fahrradkorb liegenden Kuchen genommen, davon abgebissen und den Rest in Richtung eines Zeugen geworfen haben.

    Julia S. wurde im November vorigen Jahres festgenommen, sie sitzt seitdem im Krankenhaus des Maßregelvollzugs, weigert sich offenbar, Medikamente zu nehmen. Sie soll schon seit vielen Jahren in Therapie sein, diese immer wieder abgebrochen haben.

    Es ist schwierig, von Julia S. etwas Konkretes zu den Vorwürfen zu erfahren. Sie redet von Hula-Hoop-Reifen, sagt dann auch, dass sie nicht so ein gutes Gedächtnis habe. Nach kurzer Zeit schon bricht die Kammer die Befragung ab. Zeugen sollen erst am nächsten Verhandlungstag gehört werden.

    #Berlin #Köpenick #iatrocratie

  • Corona-Impfung : Die 709 Tage des Spike-Proteins
    https://www.telepolis.de/features/Corona-Impfung-Die-709-Tage-des-Spike-Proteins-10378067.html

    Plusieurs nouvelles études scientifiques concluent que le vaccin contre le coronavirus est plus dangereux que le virus contre lequel il est censé protéger. On ne n’aura jamais de chiffres épidémiologiques précis pour comprendre les conséquences du risque car il n’y a pas eu d’étude couvrant plusieurs années de la mortalité de patients vaccinés.

    On s’est fait avoir. Les preuves s’accumulent sans produire le moindre changement du système qui tue.

    12.5.2025 vin Andreas von Westphalen - Deutschland impfte Millionen Menschen gegen Corona. Was die Impfung langfristig bewirkt, wurde bisher nicht systematisch erforscht. Nun gibt es neue Studien.

    In einer Studie, die Akiko Iwasaki von der Universität Yale geleitet hat, wurden 42 Personen mit einem Post-Vac-Syndrom und 22 gesunde geimpfte Probanden untersucht.

    Dabei fanden die Forscher unter anderem bei einer Untergruppe der Post-Vac-Patienten eine erhöhte Konzentration an Spike-Proteinen. In einem Fall sogar 709 Tage nach der Impfung. In einer weiteren Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Journal of Clinical Neuroscience veröffentlicht wurde, analysierte ein Team japanischer Wissenschaftler um Nakao Ota retroperspektiv 19 Fälle von hämorrhagischen Schlaganfällen aus den Jahren 2023 bis 2024. Die Ergebnisse:

    Die Expression von Spike-Protein wurde bei 43,8 Prozent der geimpften Patienten nachgewiesen
    Das Sars-CoV-2-Spike-Protein bleibt in den Hirnarterien bis zu 17 Monate nach der Impfung erhalten
    Spike-Protein wurde in der Intima der Hirnarterien exprimiert
    Die In-situ-Hybridisierung bestätigte die aus dem Impfstoff und dem Virus stammende Spike-Protein-mRNA
    Die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge über die Biodistribution von mRNA-Impfstoffen und ihre langfristige Sicherheit

    „Nach einigen Tagen abgebaut“

    Der ZDF-Länderspiegel-Beitrag „Die vergessenen Corona-Opfer“ nahm sich vor Kurzem dem Thema Impfgeschädigter an, die weiterhin kaum ein mediales Sprachrohr finden (Auf Telepolis wurde ausführlich über mehr als 50 Impfgeschädigte geschrieben).

    Dabei weist Dr. Anna Brock, Fachärztin für Innere Medizin, die das ZDF als eine von zwei Expertin interviewt, auf die Ergebnisse der Yale-Studie hin. Das Ergebnis ist mehr als bemerkenswert, wie das ZDF kommentiert:

    Brisant ist, dass in den Aufklärungsbögen für BioNTech und moderne Impfungen bestritten wurde, dass das Spike-Protein lange nach der Impfung im Körper bleiben könnte. In dem von Juni 2021 heißt es, „die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach einigen Tagen abgebaut. Danach wird auch kein Viruseiweiß (Spike-Protein) mehr hergestellt.“

    Tatsächlich hatte das Aufklärungsblatt der Impfung monatelang versprochen: „Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, sondern im Körper nach einigen Tagen abgebaut.“ (Januar 2021, Mai 2021, Dezember 2021)
    Faktenchecks überall

    Ganz in diesem Sinne berichten auch die Medien. So versprach der BR den Abbau der Spike-Proteine in wenigen Tagen ebenso wie der WDR.

    Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verspricht:

    Die mRNA wird anschließend schnell abgebaut und hat keine weiteren Auswirkungen im Körper.

    Als im Sommer 2022 die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC in einem Artikel den Hinweis entfernte, dass sich das Spike-Protein und die mRNA nach einer Covid-19-Impfung schnell im Körper abbauen würde, entbrannten im Internet Diskussionen. Gleich mehrere Faktenchecker nahmen sich der Fragestellung an.

    MDR Wissen betont:

    Die Spike-Proteine werden nach einiger Zeit wieder in die Zelle transportiert, zerlegt und für die zelleigene Proteinproduktion recycelt. Auch die mRNA wird innerhalb von Minuten bis wenigen Tagen vollständig abgebaut.

    Correctiv verweist als Beleg auf das Paul-Ehrlich-Institut, das zu diesem Zeitpunkt schreibt:

    Darüber hinaus ist die in Körperzellen einer geimpften Person nur vorübergehend vorhanden, bevor sie abgebaut wird.

    Zweites Argument ist die Europäische Arzneimittelbehörde EMA, die in einem Experiment mit Ratten zeigen konnten, dass das mRNA nach drei Tagen abgebaut war.

    Im Herbst 2023, also fast drei Jahre nach Beginn der Impfkampagne, betont das RKI weiterhin den Abbau des Spike-Proteins. Allerdings bleibt es hier bei der Benennung des Zeitraums bemerkenswert vage und spricht nicht von „wenigen Tagen“, sondern erklärt:

    Die mRNA, die in den Impfstoffen von BioNTech und Moderna enthalten ist, gelangt nach der Impfung in das Zellplasma der umliegenden Muskelzellen. Dort wird sie abgelesen, genau wie die zelleigene mRNA. So wird das Spike-Protein vom SARS-Coronavirus-2 produziert. Danach wird die mRNA mit der Zeit abgebaut.

    Das aktuelle Aufklärungsmerkblatt bleibt hierzu ebenso vage und lässt wissen:

    Die mRNA aus den Impfstoffen gelangt dabei nicht in den Zellkern und wird nicht in das menschliche Erbgut eingebaut.

    Inwiefern es abgebaut wird oder nicht, findet keine Erwähnung.
    Frühe Hinweise

    Im Herbst 2023 veröffentlichen eine wissenschaftliche Autorengruppe um Prof. Paul Cullien und Prof. Brigitte König in einem Gastbeitrag für Cicero erste Erkenntnisse über einen deutlichen längeren Verbleib der Spike-Proteine im menschlichen Körper nach einer Impfung:

    Der Schutz vor dem Abbau ist aber so wirksam, dass diese modRNA deutlich länger erhalten bleibt, als von Erfinder und Hersteller angegeben wird. Denn sie wird nicht innerhalb von wenigen Tagen abgebaut, wie von BioNTech behauptet, sondern wurde im Blut bis zu 28 Tagen und im Gewebe bis zu acht Wochen nach Impfung nachgewiesen. Die Impf-Spikeproteine wurden sogar sechs Monate nach Injektion in Körpergeweben und -flüssigkeiten gefunden.

    Die Wissenschaftler betonen, dass sie das Spike-Protein der Impfung für gefährlicher halten als nach einer Infektion mit Covid-19:

    Wir gehen davon aus, dass die Spikes, die der eigene Körper nach Erhalt der Impfstoffe bildet, aus verschiedenen Gründen deutlich gefährlicher sind als jene, die das Sars-CoV-2-Virus in uns hineinbringt. Denn die durch die Impfung induzierte Eiweißbildung greift tief in das „Betriebssystem“ unserer Zellen hinein.

    Tatsächlich haben sie sogar den Verdacht, dass Spike-Protein der Impfung für die Übersterblichkeit in den Jahren 2021 und 2022 mitverantwortlich sein könnte.

    Prof. Jürgen Steinacker stellt in dem ZDF-Beitrag zwar keinen Vergleich zwischen der Gefährlichkeit des Spike-Proteins des Corona-Virus und der Impfung, betont aber:

    Dieses Spike-Protein macht immunologisch schwere Schäden. Ob die jetzt nur durch die Impfung oder durch die Krankheit kommen, ist teilweise gar nicht so erheblich. Entscheidend ist, das Spike-Protein macht krank.

    Der kleine Unterschied

    Ob das Spike-Protein nur wenige Tage oder gar fast zwei Jahre im menschlichen Körper verweilt, macht offenkundig auch für einen Laien einen gravierenden Unterschied und führt zwangsläufig einmal mehr zur Frage, wie gut die Datenlage bei Beginn der Impf-Kampagne war und wie es sein kann, dass solche Differenzen auftreten, die direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben können.

    Passend dazu moniert das Wissenschaftliche Institut der AOK im ZDF-Beitrag „Corona-Impfung: Segen oder Fluch“ das Fehlen einer repräsentativen Langzeitstudie in Deutschland, die die gesundheitliche Entwicklung einer größeren Gruppe an Geimpften untersucht hat.

    Helmut Schröder vom Wissenschaftlichen Institut der AOK konstatiert ernüchtert:

    Wir haben, wenn wir ehrlich sind, ein Stück weit einen Blindflug hinter uns. Das heißt, wir haben Impfungen durchgeführt, aber wir haben nicht nachvollziehen können, ob Menschen irgendwie konkret daran erkrankt sind, ob sie vielleicht auch verstorben sind. Solche Untersuchungen können wir in Deutschland nicht durchführen, haben wir nicht durchführen können und werden wir auch rückwirkend nicht durchführen können.

    Fast gebetsmühlenartig wird der Verlust des Vertrauens in die Politik betrauert. Eine Politik, die wieder das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen will, sollte dringend transparent die Aufklärung auch dieser Frage betreiben: Wie konnte es zu solch einer Fehleinschätzung kommen?

    Und warum gibt es in einem Land, das sich den Wahlspruch „Folge der Wissenschaft“ stolz auf die Fahnen schrieb, nicht einmal die Grundbasis einer wissenschaftlichen Arbeitsweise: Langzeitstudien?

    #covid-19 #coronavirus #iatrocratie

  • Brände und Barrikaden: Gefangenen-Revolte in deutscher Psychiatrie – Großeinsatz
    https://www.berliner-zeitung.de/news/braende-und-barrikaden-revolte-in-deutscher-psychiatrie-polizei-im-

    10.5.2025 von Maria Windisch - In einer forensischen Klinik in Nordrhein-Westfalen kommt es am Samstag zu einer Revolte. Die Polizei ist im Einsatz und mit Spezialeinheiten vor Ort.

    In einer forensischen Klinik im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve ist es am Samstag zu einer Revolte gekommen. In einer der größten psychiatrischen Kliniken des Landes ist die Polizei nun im Großeinsatz. Hintergrund sind Randalierer und mindestens ein Feuer.

    „Mehrere Störer haben in der Forensik eine Sicherheitsstörung ausgelöst“, erklärte ein Sprecher der Polizei. Zudem sei in dem Gebäude ein Brand gemeldet worden. Hinweise auf eine Geiselnahme gebe es aktuell nicht. Laut Medienberichten soll ein stark alkoholisierter 27-jähriger Patient ausgerastet sein. Vier andere Insassen hätten sich dann mit dem aggressiven Mann verbündet und daraufhin Mobiliar angezündet. Auch Barrikaden sollen errichtet worden sein.

    Die Personen seien mittlerweile unter Kontrolle, sagte ein Sprecher der Polizei am Nachittag. Auch das Feuer in dem Gebäude sei gelöscht.

    Revolte: Polizei ist im Großeinsatz

    Spezialeinheiten und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Kräften des Justizvollzugs seien eben vor Ort gewesen.

    Ein Großteil der Insassen sei in den umzäunten Außenbereich der geschlossenen Klinik gebracht worden. Die Störer seien noch im Gebäude, hieß es. Einen Ausbruch habe es nicht gegeben. In der Einrichtung sind psychisch kranke Straftäter untergebracht.

    #prison #iatrocratie