• Baugenehmigung für Berliner Problemturm Steglitzer Kreisel
    https://www.immobilien-zeitung.de/1000048949/baugenehmigung-fuer-berliner-problemturm-steglitzer-kreisel

    Vor Jah­ren woll­te ein Ber­li­ner Fi­nanz­se­na­tor den jetzt bald seit elf Jah­ren leer ste­hen­den, da­mals as­best­ver­seuch­ten Ste­glit­zer Krei­sel ab­schlie­ßen und ver­ges­sen, sein Nach­fol­ger den 118,5 m ho­hen ver­ma­le­dei­ten Turm aus den 1970er Jah­ren ver­schen­ken. Das ist am boo­men­den Ber­li­ner Markt längst kein The­ma mehr. Das Un­ge­tüm im Stadt­be­zirk Ste­glitz wur­de ver­kauft und jetzt liegt für den auf Kos­ten des Lan­des Ber­lin gründ­lich aus­ge­wei­de­ten Kum­mer­turm Bau­recht für 329 schi­cke Ei­gen­tums­woh­nun­gen vor.

    Auf­at­men beim bun­des­weit tä­ti­gen Pro­jekt­ent­wick­ler CG Grup­pe: „Die Bau­ge­neh­mi­gung für die Sa­nie­rung und Um­nut­zung von Bü­ro auf Woh­nen im be­kann­ten Hoch­haus wur­de er­teilt“, freut sich Vor­stand Jür­gen Kutz. Die Wie­der­auf­er­ste­hung des „ÜBer­lin“ ge­tauf­ten Pro­blem­turms las­sen sich Kutz und sei­ne Fi­nanz­in­ves­to­ren (50% der CG Grup­pe ge­hö­ren der Im­mo-AG Con­sus Re­al Es­ta­te) 220 Mio. Eu­ro kosten.

    Die Bau­ar­bei­ten für die zwi­schen 31 qm und 120 qm gro­ßen Woh­nun­gen und Pent­häu­ser lässt Kutz im Früh­jahr kom­men­den Jah­res be­gin­nen. Der­zeit fin­den im Ge­bäu­de vor­be­rei­ten­de Ar­bei­ten zur Si­che­rung und zum Brand­schutz statt. 2021 will Kutz fer­tig sein. „Müs­sen wir so­gar“, lacht der Ent­wick­ler. 2007 näm­lich pin­sel­te beim Ab­schieds­fest ei­ner der Bü­ro­ar­bei­ter: „2007 good bye. In 15 Jah­ren se­hen wir uns wie­der“, an die Wand. „Die­sen Wunsch wol­len wir er­fül­len.“ Oben im Turm be­fand sich bis 2007 ein Teil des Bezirks-Rathauses.

    Turm­woh­nun­gen mit stol­zen Preisen

    Dass sich Be­am­te und Be­schäf­tig­te ei­ner Be­hör­de die neu­en Blei­ben leis­ten kön­nen, ist eher un­wahr­schein­lich. Die Prei­se für die Ei­gen­tums­woh­nun­gen be­gin­nen bei 4.300 Eu­ro/qm und klet­tern mit je­der Eta­ge wei­ter nach oben. Das En­de der Fah­nen­stan­ge für die nor­ma­len Woh­nun­gen sei bei 9.000 Eu­ro/qm er­reicht. Die Pent­häu­ser hoch über der Stadt­au­to­bahn und dem Bus­bahn­hof sind teu­rer. Der Durch­schnitts­preis am Ein­gangs­tor zur Ein­kaufs­stra­ße Schloß­stra­ße be­trägt 7.400 Eu­ro/qm. Ob­wohl der Ver­trieb of­fi­zi­ell noch gar nicht be­gon­nen ha­be, hät­ten schon jetzt „zahl­rei­che po­ten­zi­el­le Käu­fer ihr In­ter­es­se an­ge­mel­det“, be­teu­ert Kutz.

    Pro Stock­werk ste­hen et­wa 830 qm Wohn­flä­che zur Ver­fü­gung. Durch un­ter­schied­li­che Zu­schnit­te und Preis­klas­sen sol­len ver­schie­de­ne Ziel­grup­pen vom Sin­gle bis zur Fa­mi­lie und vom lo­ka­len bis zum in­ter­na­tio­na­len Käu­fer er­reicht wer­den. Ins­ge­samt wer­den knapp 23.700 qm Wohn­flä­che neu geschaffen.

    So­ckel­sa­nie­rung er­folgt im zwei­ten Schritt

    Wei­te­re 70 Mio. Eu­ro wol­len Kutz und Kol­le­gen in ei­nem zwei­ten Schritt in den So­ckel des Ge­bäu­des pum­pen. Ge­meint ist die Sa­nie­rung von Lä­den und Bü­ros, ei­nem Ho­tel aber auch rund 70 Miet­woh­nun­gen. Letz­te­re will Kutz für 12,50 bis 15 Eu­ro/qm ver­mie­ten. „Das sind die im Be­zirk üb­li­chen Prei­se“, sagt der Ent­wick­ler selbst­be­wusst. Die Ent­wür­fe für den Um­bau des Ge­samt­kom­ple­xes stam­men vom Leip­zi­ger Ar­chi­tek­tur­bü­ro Fuchs­hu­ber und sol­len das häss­li­che Ent­lein auch durch nach­träg­lich an­ge­bau­te Bal­ko­ne und Log­gi­en in ei­nen schö­nen Schwan verwandeln.

    Vor gut zehn Jah­ren spitz­te sich die Zu­kunft des Krei­sels auf die Fra­ge zu: „Will den je­mand ha­ben oder kann der weg?“ Jah­re­lang bot der Ber­li­ner Se­nat sei­nen ver­seuch­ten Kum­mer­turm an wie Sau­er­bier. Mal tru­gen sie den ol­len Turm auf die Im­mo­bi­li­en­mes­se Mi­pim ins süd­fran­zö­si­sche Can­nes, mal spra­chen sie mit Chi­ne­sen, dann mit der Me­ri­di­an-Stif­tung, dann mit ei­nem Scheich aus Ka­tar. Das ging, bis sich der Ber­li­ner Im­mo­bi­li­en­markt dreh­te, die deut­sche Haupt­stadt hip wurde.

    Nach end­los zä­hen Ver­hand­lun­gen, Schlag­ab­tau­schen, Gut­ach­ten und ju­ris­ti­schem Ge­scha­cher mit der Stadt er­hiel­ten Kutz und sein Vor­stands­kol­le­ge Chris­toph Grö­ner den Zu­schlag. Erst er­war­ben sie den So­ckel vom Ber­li­ner Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men Be­cker & Kries, im Som­mer ver­gan­ge­nen Jah­res dann auch den Turm vom Land Berlin.

    Im­mo­bi­li­en­skan­dal um die schö­ne Sigi

    Das Ver­fah­ren dau­er­te und dau­er­te, si­cher auch des­halb, weil die Ver­käu­fer den In­ves­to­ren ganz ge­nau auf die Fin­ger schau­en woll­ten. Är­ger gab es mit dem Stahl-Be­ton-Ko­loss näm­lich mehr als ge­nug. Und das vom ers­ten Tag an. Am An­fang stand ei­ner der größ­ten Im­mo­bi­li­en­skan­da­le, die das an sol­chen Af­fä­ren wahr­lich nicht ar­me West-Ber­lin zu bie­ten hat­te. In sei­nem Mit­tel­punkt: Sig­rid Kress­mann-Zschach. Die In­ves­to­rin und Ar­chi­tek­tin, von der Bou­le­vard­pres­se „die schö­ne Si­gi“ ge­nannt, hat­te sich En­de der 60er Jah­re Grund­stü­cke im Be­zirk ge­si­chert. Die Area­le wa­ren von ent­schei­den­der Be­deu­tung für den Bau der U-Bahn-Li­nie 9. Mit die­sem Faust­pfand trotz­te die gla­mou­rö­se Da­me den Be­hör­den den 118,5 m ho­hen Turm ab und si­cher­te sich gleich­zei­tig die in­for­mel­le Zu­sa­ge des Be­zirks, die Bü­ros an­zu­mie­ten. Das für den Bau nö­ti­ge Ei­gen­ka­pi­tal brach­ten Kom­man­di­tis­ten auf, die von der kom­for­ta­blen 75%igen Son­der­ab­schrei­bung für ge­werb­li­che In­ves­ti­tio­nen in West-Ber­lin profitierten.

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    Neuer Wohnraum: Der Steglitzer Kreisel wird Berlins höchster Wohnturm - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/neuer-wohnraum-der-steglitzer-kreisel-wird-berlins-hoechster-wohnturm/20669120.html

    120 Meter hoch, schon während der Bauzeit in den 1970er Jahren eine Investitionsruine und später Sitz des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf – die Skandalgeschichte des Kreisels ist beendet: Das Bauamt hat die Pläne des neuen Eigentümers genehmigt, das Geisterhaus an der Schloßstraße in Berlins höchsten Wohnturm umzubauen. Wie Christoph Gröner Chef der CG-Gruppe mitteilt, sollen rund 300 Wohnungen entstehen.

    Die Pläne stehen, die Arbeiten beginnen. „ÜBerlin“ nennt der Unternehmer den Kreisel, um auch beim Namen mit der Geschichte des Gebäudes zu brechen. Die Bauzeit dauert bis etwa Ende des Jahres 2020. Im Turm selbst sollen rund 260 Eigentumswohnungen entstehen, für weitere 67 soll Platz in der zweiten sowie dritten Etage des Sockels sein. Auch kleinere Wohnungen mit einer Fläche von etwa 30 Quadratmetern sind vorgesehen.

    Dass der Turm so lange leer stand, hängt auch mit der unglücklichen Aufteilung des Gebäudeensembles zusammen: Zuvor hatte es immer zwei Eigentümer gegeben, das Land Berlin besaß den Turm. Der Firma Becker und Kries gehörte der mehrgeschossige Sockel mit Läden und Hotel, einem Busbahnhof sowie einer Tiefgarage mit 400 Stellplätzen und 800 weitere in einem Parkhaus – 30 000 Quadratmetern gewerblich genutzte Fläche sind es insgesamt.

    Es geht hoch hinaus

    Gröner gelang es, zunächst diesen Bereich zu erwerben und später den Turm. Nun kann das ganze Ensemble neu gestaltet und saniert werden. Ein Ergebnis des Baugenehmigungsverfahrens war außerdem, dass der Turm in die Höhe wuchs. Bisher hieß es, dieser sei 118,5 Meter hoch, nunmehr sind es 120 Meter – das jedenfalls ergab die Vermessung.

    Bürotürme zu Wohnhäusern – das ist auch das Leitbild Gröners für das frühere Postscheckamt am Halleschen Ufer in Kreuzberg: „Das Vorhaben ist auf der Konsensliste des Bezirks“, sagte Gröner auf Anfrage. Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen, nachdem der neue Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) angetreten war und Bedenken auch wegen der Preise der Mietwohnungen geäußert hatte.

    600 Wohnungen entstehen auf dem Areal, 170 davon gefördert im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus. Proteste gibt es aber bei Eltern der nahe gelegenen Clara-Grunwald-Schule. Sie beklagen, der Hof werde verschattet und ein Teil desselben für die Erweiterung der Bildungseinrichtung abgezweigt zur Unterbringung der in die Neubauten einziehenden Kinder – weil auf dem Areal des Entwicklers dafür keine Baufläche sei.

    Die CG-Gruppe ist bundesweit tätig und hat laut Gröner allein in Berlin 1600 Wohnungen in den vergangenen fünf Jahren errichtet. Die Neubauten würden „familienfreundlich“ im Durchschnitt für 12 Euro je Quadratmeter und Monat vermietet. Zum „Grundverständnis“ Berlins gehöre es, dass die Kaufkraft in der Stadt bei rund 60 Prozent jener von Hamburg liege und auch weit hinter der internationaler Metropolen.

    #Berlin #Steglitz #Schloßstraße #Hermann-Ehlers-Platz #Kreisel #Wohnen #Immobilien

  • Gentrifizierung in Prenzlauer Berg: Was geschieht, wenn die Mittelschicht verdrängt wird? | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/monopoly-in-prenzlauer-berg-was-geschieht--wenn-die-mittelschicht-v

    15.10.17
    In Prenzlauer Berg, dem Sehnsuchtsort gut situierter Öko-Großstädter, beschleunigen sich die Umwälzungen: Wie in einem Versuchslabor lässt sich dort beobachten, was passiert, wenn sich die Wucht des Immobilienbooms, internationales Finanzkapital und der Hype um den Szene-Kiez gegenseitig verstärken.

    „Man kann in Prenzlauer Berg keine großen Sprünge mehr machen, indem man die Miete im Bestand erhöht – da liegen die meisten schon am oberen Ende“, sagt Andrej Holm, Stadtsoziologe an der Humboldt-Universität, „also bleiben nur Neuvermietung oder die Umwandlung in Eigentumswohnungen.“

    Schon heute lägen die Mieten in den angesagten Gegenden bei Preisen um neun Euro, sagt Holm – bei Neuvermietungen würden schon mal bis zu 16 Euro pro Quadratmeter verlangt. „Super-Gentrifizierung“ ist der Begriff, den Stadtforscher geprägt haben, er wurde bisher vor allem auf die Zustände in London angewendet.

    Inzwischen gibt es auch in Berlin Viertel, in denen die Verdrängung Gutverdienende trifft – Menschen mit kleinerem Einkommen gibt es in Prenzlauer Berg ohnehin kaum noch. In den sanierten Kiezen am Kollwitz- und Helmholtzplatz soll die Akademiker-Quote inzwischen bei 75 Prozent liegen.

    „Wir sind schutzlos“

    Der Marktdruck macht sich zunehmend auch in den Teilen des Bezirks bemerkbar, wo sich eine gemischte Bewohnerschaft halten konnte. In der Varnhagenstraße zum Beispiel leben noch Rentner, Geringverdiener, Alleinerziehende, doch auch dort ändert sich das Bild; bisher weckten die eher bescheidenen Wohnungen nicht viel Interesse, jetzt zieht die Straße Makler und Investoren an.

    Der Immobilienriese Vonovia hat dort kürzlich 68 Wohnungen übernommen, und eine Sprecherin lässt keinen Zweifel daran, dass der Konzern sie weiterverkaufen wird. Der Rest ist bereits in Privathand.

    In der Varnhagenstraße zeigt sich nun auch, wie wenig Sicherheit der Mieterschutz bietet: Die DeGeWo hat die Anlage Ende der 90er-Jahre per Teilungserklärung in Eigentumswohnungen umgewandelt und verkauft – die zehnjährige Sperrfrist für Eigenbedarfs-Kündigungen ist damit längst abgelaufen. „Wir sind schutzlos“, sagt ein Mieter.

    In Berlin fehlen, je nachdem, wen man fragt, zwischen 120.000 und 200.000 Wohnungen. In Prenzlauer Berg spitzt sich der Kampf um bezahlbaren Wohnraum besonders stark zu. Die zunehmende Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnung folge der Nachfrage, sagt Harald Simons, Vorstandsmitglied beim Forschungsinstitut Empirica – viele Mieter in Prenzlauer Berg sind um die 40, haben Vermögen und wollen in ihrem Bezirk kaufen. Der Milieuschutz könne dagegen wenig ausrichten: „Juristische Wälle halten auf Dauer nicht, wenn Käufer und Verkäufer sich einig sind – da finden sich Wege.“

    In Prenzlauer Berg wird sich der Markt vorerst nicht entspannen

    Zu den Verlierern dieser Entwicklungen zählen auch Menschen, die in den 90ern kamen und das Gesicht des Bezirks mit seinen schicken Lokalen, Craft-Beer-Brauereien, veganen Pizzerien und Designboutiquen geprägt haben. „In Kreuzkölln verdrängt die Journalistin den Migranten mit geringem Einkommen, in Prenzlauer Berg wird die Journalistin vom Start-up-Unternehmer verdrängt“, sagt Simons, „die Karawane zieht weiter.“

    Der Volkswissenschaftler rechnet nicht mit einem weiteren Anstieg der Mieten, da die Preise inzwischen die Zuwanderung ausbremsten. In Prenzlauer Berg aber wird sich der Markt vorerst nicht entspannen, auch, weil Finanzanalysten in der deutschen Hauptstadt lukrative Anlagemöglichkeiten erkennen. „Wir sehen jetzt mehr institutionelle Käufer in Berlin, also Fonds, Investmentgesellschaften, aus Deutschland, aber auch aus Skandinavien oder China“, sagt Michael Voigtländer, Immobilienexperte am IW in Köln.

    Aber was geschieht mit Vierteln, wo selbst die Mittelschicht nicht mehr mithalten kann?

    In Teilen von Mitte und Prenzlauer Berg kriegt man eine Vorahnung, Straßenzüge, die vorwiegend aus Ferienwohnungen zu bestehen scheinen, pastellfarben getünchte Airbnb-Wüsteneien. Nicht nur die Mieter, auch Gewerbetreibende sind bedroht. So ist zu beobachten, dass so manche originelle Boutique, so manches hippe Café kapituliert, und damit erodiert das, was den Charme von Prenzlauer Berg ausmacht.

    Was dann kommt, sind große Ketten mit Fast Food oder Konzernmode, weil sonst niemand die hohen Mieten bezahlen kann. Das ist dann die letzte Stufe – wenn alles aufgewertet ist, kommerzialisiert und verödet.

    #Prenzlauer_Berg #Wohnen #Immobilien #Gentrifizierung

  • Potsdamer Platz: US-Investor kauft Sony Center für eine Milliarde Euro | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/potsdamer-platz-us-investor-kauft-sony-center-fuer-eine-milliarde-e

    Das Berliner Sony Center wird ein weiteres Mal verkauft. Ein kanadischer Pensionsfonds und ein US-Investor übernehmen den Büro- und Unterhaltungskomplex am Potsdamer Platz nach eigenen Angaben für rund 1,1 Milliarden Euro.

    Das vom Unterhaltungskonzern Sony auf dem früheren Todesstreifen der Berliner Mauer errichtete Ensemble war erst 2010 an den koreanischen Pensionsfonds NPS verkauft worden; damals war von einem Kaufpreis von rund 600 Millionen Euro die Rede gewesen.

    #Berlin #Tiergarten #Potdamer_Platz #Potsdamer_Straße #Immobilien

  • Karl-Marx-Allee: Gesetzt von 1993 schützt Mieter vor Eigenbedarfskündigungen durch Vermieter | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/klausel-im-vertrag-mieter-der-karl-marx-allee-koennen-nicht-gekuend

    Selten genug gibt es berichtenswerte „good news“, denn eigentlich sind ja nur „bad news“ "good news". Kommt auch selten vor, dass Verträge die keinen Leute vor den großen effektiv schützen. Hier ist es passiert, und wie die Immobilienhaie versucht haben, das auszuheben, ist schon ein echter Krimi. Umd dieses Mal wurde der Täter nicht nur gefunden, sondern auch noch Schlimmeres verhindert. Toll.

    Genau 27 Jahre nach der Wiedervereinigung haben ein ostdeutscher Hartz-IV-Empfänger und ein westdeutscher Immobilienverkäufer eine Klausel gefunden, die im Berliner Mietrecht einzigartig sein dürfte. In Paragraph 17 des Kaufvertrages zwischen der Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain und der DepFa Immobilienmanagement AG aus dem Jahr 1993 wird Mietern in der Karl-Marx-Allee ein dauerhafter Schutz vor Eigenbedarfskündigungen garantiert. Dieser Mieterschutz geht weit über die Zehn-Jahres-Regelung hinaus, die seit 2013 allgemein für Berlin gilt.

    Die Männer, die diese Klausel gefunden haben, heißen Ingo Müller und Peter Mayenknecht. Müller ist Mieter in der Karl-Marx-Allee, Mayenknecht arbeitete in den Neunzigern für die Grundstückabteilung der Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain und ist heute für die DGfI tätig, eine Dienstleistungsgesellschaft für Immobilien.

    Nach monatelanger Recherche zusammen mit der Berliner Zeitung haben sie zahlreiche Belege für die Klausel gefunden. Sie gilt für alle Mieter, die zum Zeitpunkt des Verkaufs einen gültigen Mietvertrag hatten.

    Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) bestätigte den Mieterschutz und auch die Verpflichtung des Eigentümers, die Klausel bei künftigen Verkäufen weiterzugeben. Das heißt, egal, wem die Wohnungen heute gehören, jeder muss sich an den dauerhaften Schutz vor Eigenbedarfskündigungen halten.

    Verkaufsverbot durch den Senat

    Der Verkauf der Karl-Marx-Allee war einer der spektakulärsten und umstrittensten Immobiliendeals in Ost-Berlin nach der Wiedervereinigung. Im Juni 1993 hatte der Bundestag das sogenannte Altschuldenhilfegesetz verabschiedet. Danach konnten Wohnungsbaugesellschaften, 15 Prozent ihres Bestandes verkaufen, um Alt-Schulden erlassen zu bekommen.

    Senatorin Lompscher nennt das Althilfeschuldengesetz „ein politisches Privatisierungsprogramm“. Man kann auch sagen, es war der Startschuss für den Ausverkauf der Stadt. Ab 1990 wurden alleine von der WBM und ihren Tochterunternehmen 34.000 Wohnungen verkauft. 2008 erließ der Senat ein Verkaufsverbot.

    Dass die Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain (WBF) ausgerechnet Ost-Berlins Prachtboulevard verkaufte, hatte verschiedene Gründe. Auf viele Gründerzeitbauten liefen Rückübertragungsansprüche. Die Plattenbauten mussten aufwendig saniert werden und waren nicht besonders begehrt. Anders die Stalin-Bauten, längstes zusammenhängendes Baudenkmal, sowjetischer Zuckerbäckerstil, geräumige Wohnungen. Rohre und Leitungen waren noch aus den Fünfzigern, Kacheln beschädigt, aber das minderte kaum den Wert.

    Wohnungsbaugesellschaft Mitte schweigt

    Die DepFa, eine große Investitionsbank aus Wiesbaden, versprach, die Wohnungen zwischen Strausberger Platz und Niderbarnimstraße nach dem Kauf umfassend zu sanieren. Der Senat stimmte zu, bestand aber darauf, einen weitgehenden Mieterschutz in den Vertrag aufzunehmen.

    Drei Tage vor Weihnachten, am 21. Dezember 1993, wurde der Deal unter Ausschluss der Öffentlichkeit besiegelt, 14 Blöcke, 2767 Wohnungen wurden an die DepFa verkauft. Dabei handelte es sich um sogenannte Erbbaurechtsverträge. Nur die Gebäude wechselten den Eigentümer, nicht die Grundstücke, auch das ein Zugeständnis an die Mieter. Später wurden auch die Grundstücke verkauft.

    Der Block F-Süd, in dem Ingo Müller wohnt, ging 2004 an die „JP Residential“, eine Luxemburger Firma. In dem Grundstückvertrag ist nicht mehr von „dauerhaftem Mieterschutz“ die Rede, sondern nur noch von zehn Jahren. Es war vorbei mit den Zugeständnissen.

    Ein Notar, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt, er gehe davon aus, dass diese Änderung bewusst vorgenommen wurde, „weil man gemerkt hat, dass dauerhaft ganz schön lang ist“. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte, die die WBF 1999 übernommen und die Grundstücke verkauft hat, nimmt dazu keine Stellung, hat sich aber bereit erklärt, Mieter zu unterstützen. Von der Mieterschutzregelung sind heute noch ungefähr 1000 Mieter betroffen.

    #Berlin #Friedrichshain #Karl-Marx-Allee #Frankfurter_Allee #Immobilien #Wohnen #Mieten #Poitik

  • Kommentare | Aktionsbündnis Lichterfelde Süd
    https://aktionsbuendnis-lichterfelde-sued.de/kommentare


    Weniger Natur = mehr Profit. Das kennt man. Lichterfelde-Süd soll Wohnen im Grünen für Gutbetuchte bieten. Schön für die, gut fürs Taxigeschäft, hoffen wir mal. Aber wo wohnen die anderen, wenn jetzt sogar die Randlagen teuer werden?

    Laut „Masterplan“ des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf soll an der Bahntrasse ein Quartier I gebaut werden und eventuell sogar die Baumaßnahmen damit begonnen werden. Dieses Quartier darf unter Naturschutzaspekten gar nicht gebaut werden. Der Senat könnte durch Unterschutzstellung des Gebiets die Planung von Groth und des Bezirksamtes verhindern. Die Frage ist – will der Senat das oder ist er überhaupt in der Lage sich gegen die sogenannten Investoren durchzusetzen? Unbeantwortet bleibt auch, welchen Umfang soll ein zukünftiges künftiges lebensfähiges LSG/NSG haben?

    Die Senatsverwaltung sei darauf hingewiesen, dass Groth wußte als er das Gelände kaufte, dass er ein Grundstück erworben hatte, auf dem sich einmalige schützenswerte Biotope entwickelt hatten. Er hat schützenswerte Natur gekauft, das konnte er wissen. Und wenn Eigentum verpflichtet, wie es das Grundgesetz fordert, verpflichtet es auch Groth für die Einhaltung der Naturschutzgesetze. Das Bezirksamt, unter Federführung der Zählgemeinschaft von CDU und GRÜNE, hat Groth dennoch ermächtigt – durch einen „Letter of intent“ – sich über alle Gutachten hinwegzusetzen und so dazu beizutragen in Berlin einen bisher nicht dagewesenen riesigen Umweltfrevel zu begehen.

    #Berlin #Lichterfelde-Süd #Wohnen #Natur #Immobilien

  • Steglitzer Kreisel: Im Büroturm sollen Wohnungen entstehen | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/steglitzer-kreisel-im-bueroturm-sollen-wohnungen-entstehen-1019098

    27.02.15 Für die geplante Umgestaltung des Steglitzer Kreisels ist der erste Schritt getan. Das Land Berlin hat jetzt dem Verkauf des Sockelgebäudes durch die Firma Becker & Kries an die CG Gruppe zugestimmt. Die CG Gruppe, ein mittelständisches Unternehmen aus Berlin und Leipzig, will nun auch noch den 118 Meter hohen Turm des Steglitzer Kreisels erwerben. Dort, wo früher Büros waren, sollen Wohnungen entstehen – mit Aussicht über die Stadt.

    Aufgrund der Eigentumsverhältnisse am Steglitzer Kreisel ist die Umgestaltung nicht ganz einfach. Der Sockel gehörte bisher dem Unternehmen Becker & Kries, Eigentümer des 118 Meter hohen Turms ist hingegen das Land Berlin. Beide sind in einer Eigentümergemeinschaft verbunden. Will einer seinen Teil am Kreisel verkaufen, muss der andere zustimmen. Becker & Kries hatte bereits im Juli vergangenen Jahres einen Kaufvertrag über den Sockel mit der CG Gruppe abgeschlossen. Das Land Berlin hatte dem Verkauf aber nicht zugestimmt – weil es Zweifel an der Finanzierung hatte. Becker & Kries zog darauf vor Gericht und verklagte Berlin auf Zustimmung zum Kaufvertrag.

    Der Bau des Steglitzer Kreisels gegenüber dem Rathaus Steglitz beginnt. Er entsteht nach Plänen der Architektin Sigrid Kressmann-Zschach. Zum Komplex gehören das 118 Meter hohe Bürohaus und ein Sockelbau mit Hotel und Geschäften sowie ein Busbahnhof der BVG. Die Kosten von umgerechnet rund 92 Millionen Euro sollen durch den Senat und die Bauträgergesellschaft Avalon der Architektin getragen werden.
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    Die Kosten steigen von 92 Millionen auf rund 165 Millionen Euro. Die Bauträgergesellschaft muss 1974 Konkurs anmelden. Die Arbeiten werden eingestellt, der Senat verliert eine Bürgschaft von rund 21,5 Millionen Euro.
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    Die Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs ein. Ebenfalls ergebnislos beendet ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss seine Arbeit. Finanzsenator Heinz Striek (SPD) muss zurücktreten.
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    Die Bauruine des Kreisels wird von Becker & Kries ersteigert – unter der Voraussetzung, dass das Land Berlin eine Mietzusage für den Hochhausteil abgibt. Die wird per Senatsbeschluss vom 20. September erteilt. Danach wird das Hochhaus fertiggestellt.
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    Das Bezirksamt Steglitz zieht in den Kreisel. Bis Ende 1988 zahlt das Land Berlin rund 56,8 Millionen Euro. Dann kauft es das Hochhaus für rund 34 Millionen Euro. Spötter flachsen, der Kreisel sei damit zum zweiten Mal mit Steuergeld bezahlt worden.
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    Wegen Asbests zieht das Bezirksamt aus dem Kreisel aus.
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    Gut eine Woche nach dem ersten Gerichtstermin am 18. Februar gab Berlin jetzt seinen Widerstand auf. Die Senatsverwaltung für Finanzen teilte am Freitag mit, dass sie sich mit Becker & Kries auf einen Vergleich geeinigt habe. Berlin stimmt danach dem Verkauf an die CG Gruppe zu, Becker & Kries zieht dafür die Klage gegen das Land zurück. Zugleich verzichtet Becker & Kries darauf, Schadensersatz infolge einer verspäteten Zustimmung zu fordern.

    „Mit der Zustimmung hat die Immobilie wieder eine Perspektive“, erklärte Christoph Gröner, geschäftsführender Gesellschafter der CG Gruppe. „Gemeinsam mit dem Land Berlin und dem Bezirk Steglitz werden wir das Projekt Steglitzer Kreisel voranbringen“, so Gröner. Die CG Gruppe werde den Sockel zum 1. April übernehmen.

    „Problematische Geschichte“

    Jens Metzger, Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen, sagte: „Das Land konnte die Zustimmung zum Verkauf nicht früher erteilen, da wesentliche Nachweise zur Finanzierung des Vorhabens nicht vorlagen.“ Aus Sicht des Landes sei bei allen Entscheidungen zum Steglitzer Kreisel besondere Sorgfalt geboten. Das Gebäude sei „wegen seiner problematischen Geschichte und seiner stadtentwicklungspolitischen Bedeutung eine der wichtigsten Immobilien in der Stadt“. Oberstes Ziel des Landes sei es, dass es dauerhaft eine tragfähige Perspektive für das Gebäude gebe. „Deshalb sind hier auch andere Maßstäbe anzulegen als beim Verkauf einer gewöhnlichen Eigentumswohnung“, so Metzger. „Und deshalb musste das Land auf einen nachvollziehbaren Nachweis zur Finanzierung bestehen.“ Die CG Gruppe sah keine Probleme bei der Finanzierung. Sie erklärte, sie habe die Forderungen erfüllt, die an sie herangetragen worden sind.

    Sanierung für 157 Millionen Euro

    Die CG Gruppe will bundesweit sowie in Berlin in den kommenden drei bis vier Jahren rund 1,5 Milliarden Euro investieren. In Berlin baut das Unternehmen derzeit unter anderem zusammen mit Kondor Wessels das Carré Raimar in Charlottenburg mit 209 Wohnungen. Neben dem Steglitzer Kreisel will die CG Gruppe noch ein anderes Hochhaus zu einem Wohnturm umbauen: Den Postbank-Tower in Kreuzberg.

    Für die Sanierung des Steglitzer Kreisels inklusive des Grunderwerbs sind im Finanzierungskonzept der CG Gruppe 157,5 Millionen Euro vorgesehen. Um den Turm zu erwerben, muss die CG Gruppe jedoch noch eine Hürde nehmen. Der landeseigene Liegenschaftsfonds hat die Immobilie in einer öffentlichen Ausschreibung zum Kauf angeboten. Als Kaufpreis wird im Exposé ein „Richtwert“ von 14 Millionen Euro genannt. Insgesamt 14 Bieter haben bis zum Ende der verlängerten Bewerbungsfrist ihre Angebote eingereicht. Diese werden jetzt ausgewertet. „Wir hoffen, das Verfahren in den nächsten Monaten abgeschlossen zu haben“, sagt Marlies Masche vom Liegenschaftsfonds. Bis die Bauarbeiten am Turm beginnen können, wird es jedoch noch dauern.

    Das Gebäude, das seit 2007 leer steht, wird derzeit asbestsaniert. Nach Angaben der Berliner Immobilienmanagement Gesellschaft (BIM), die für den Kreisel zuständig ist, sind die Arbeiten zur Schadstoffsanierung „zu gut 40 Prozent erbracht“, wie eine Sprecherin sagte.

    In den Unter- und Sockelgeschossen sei die Sanierung im Wesentlichen abgeschlossen. „Aktuell laufen die Arbeiten zur Sanierung der Regelgeschosse, die bis Ende 2016 abgeschlossen werden.“ Die gesamte Schadstoffsanierung werde etwa 18,5 Millionen Euro kosten. Davon seien bisher acht Millionen Euro ausgegeben.

    #Berlin #Steglitz #Immobilien

  • CDU übernimmt den Steglitzer Kreisel – B.Z. Berlin
    http://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/cdu-uebernimmt-den-steglitzer-kreisel

    Danke, danke, danke, mögen die Baulöwen gedacht haben, als sie über das lukrative Kreisel-Geschäft hinaus noch ihren politischen Präferenzen und Ambitionen Audruck verleihen durften. Es geht eben nicht immer nur um Geld, auch die Bauwirtschaft hat ein Herz für Freunde.

    Die CDU aus Steglitz-Zehlendorf hingegen ist sich nicht zu billig, das Danaergeschenk anzunehmen. Noch nachträglich gibt sie die Servicekraft bei der täglichen Miethaifütterung im Westberliner Mauerzoo. Da sind die anscheinend noch stolz drauf.

    „Da ist noch Luft nach oben“ oder „mit uns macht man auch in Zukunft Bombengeschäfte auf Kosten der Berliner“ oder wie soll ick den CDU-Slogan verstehn? Jedenfalls kriejen wa bestimmt noch ville mehr zu lachen bis zur Wahl. Nach der Schote bringen die bestimmt bald noch eene. Det wird imma bessa.

    Ne schlappe Milliarde hamse für det Ding inne Taschen vonne Baulöwen jeschaufelt, und jetzt erinnern se noch dran. Wie blöd kamma nur sein.

    Jetzt warten wa mal, bis denen uffällt, wat fürn Eijentor se sich da jeschossen ham.

    Der Steglitzer Kreisel wird zur Bundestagswahl am 24. September die höchste und größte Plakatwand Berlins. „Berlin hat noch Luft nach oben“, lautet der Wahl-Slogan der CDU.

    In der Mitte des 118-Meter-Hochhauses lässt die CDU Steglitz-Zehlendorf gerade ein mehr als 400 Quadratmeter großes Transparent anbringen.

    Die Idee dazu hatte Thomas Heilmann (53). Der Ex-Justizsenator und Werbeprofi kandidiert im Bezirk für den Bundestag. Auf ihn ist auch zumindest der Untertitel der Großwerbung gemünzt: „Berlin hat noch Luft nach oben“, lautet die große Überschrift. Darunter: „Thomas Heilmann für hier, Angela Merkel für alle“.

    Ist er jetzt größenwahnsinnig geworden? Heilmann: „Natürlich nicht. Das war eine Idee, die wir nur mit Zustimmung des neuen Kreisel-Eigentümers umsetzen konnten. Er stellt uns kostenlos die Fläche an seiner Immobilie zur Verfügung.“
    Nicht gerade billig

    Für die Produktionskosten des Plakats und das Anbringen lässt sich der CDU-Kreisverband einiges kosten. Von einem fünfstelligen Betrag ist die Rede. Heilmann aber schweigt: „Wir haben dafür genug Spenden gesammelt.“

    Die Landespartei wird sich daran finanziell nicht beteiligen. Heilmann: „Im Gegenzug werden wir 4.000 Plakate weniger auf den Straßen aufstellen, denn wir haben ja das Großplakat. Das spart wiederum Kosten.“
    Werben ab dem Wochenende erlaubt

    In den nächsten zwei Tagen werden die Einzelteile des Riesenplakats am Kreisel zusammengefügt; offizielle Einweihung ist am Freitagvormittag. Erst ab diesem Wochenende ist Parteien das Werben auf öffentlichem Straßenland erlaubt.

    Der Kreisel als CDU-Werbewand: Nach der Bundestagswahlentscheidung soll der ehemals asbestbelastete Verwaltungsbau des Bezirksamts Steglitz dann nach Plänen des Investors (CG Gruppe) zu einem modernen Wohnturm umgebaut werden. Bis 2021 sollen dort für 180 Millionen Euro insgesamt 300 Wohneinheiten zum Kauf entstehen.

    #Berlin #Steglitz #Schloßstraße #Hermann-Ehlers-Platz #Immobilien #wohnen

  • Wohnungen im Steglitzer Kreisel mit Blick auf Berlin - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article211068011/Wohnungen-im-Steglitzer-Kreisel-mit-Blick-auf-Berlin.html


    Wohnen - Preise im Kreisel

    Tschüß Millionengrab, niemand weint dir eine Träne nach. Seit 1968 hat die Stadt Berlin hunderte Millionen Mark und Euro in ein überflüssiges Gebäude gesteckt, dessen einziger Sinn darin bestand, dem Interhotel Stadt Berlin in der Hauptstadt der DDR ein fast ebenso hohes Gebäude im Westen gegenüberzustellen.


    Interhotel Stadt Berlin am Alexanderplatz 1976

    So war das eben, weder Ost- noch Westteil der Stadt wollte sich vom Gegenüber die Butter vom Brot nehmen lassen, klotzen statt kleckern lautete die Devise. Wenn sich das sozialistische DDR-Volk einen Palast der Republik gönnte, musste im Westen schnell ein Internationales Congress Centrum her, als Gegenstück zur Staatsoper Unter den Linden setzte man den Betonkasten Deutsche Oper an die Bismackstraße, und auf volksnaher Ebene wetteiferten die Satellitenstädte von Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf im Osten mit den West-Wohnsilos und Arbeiter-Legebatterien im Merkwürdigen Viertel , #Gropiusstadt, #Falkensee und #Marienfelde.


    Wohnblock in der Gropiusstadt

    In Westberlin hatten alle was davon, mehr oder weniger. Die Baulöwen und Provinzbanker machten richtig Kasse, die einfachen Leute kriegten eine schicke Wohnung mit Weitblick zum Sozialtarif, und für verdiente Arbeiter gabs den Ford Capri Maurerporsche obendrauf. Auf so eine Prämie mussten die Ost-Kollegen etwas länger warten.


    Ford Capri Modell 1972

    Und weil der Turmbau zu Steglitz wirtschaftlicher Wahnsinn war, unrentabel vom ersten Augenblick an, durfte der Westberliner Senat den Löwenanteil der Baukosten übernehmen und den leerstehenden Kasten dann fürs Bezirksamt nutzen. Immerhin gab es dafür die Kantine mit dem besten Ausblick Berlins. Dann kam die Asbestophobie, alles musste raus, und das durfte auch wieder die Stadt bezahlen.


    Steglitzer Kreisel im Jahr 2012

    Jetzt also Endgame, hunderte Millionen und ein paar Jahrzehnte später verramscht die Stadt ihren Turm, nur um den Schandfleck loszuwerden. Der Investor jubiliert, es lacht die Rendite. Die Berliner sind draußen, zumindest die berühmten 99 Prozent. So geht Public-Private-Partnership. Scheisst der Hund drauf.

    Der Kalte Krieg endet wieder mal nach der Devise lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende .


    So versucht die CG Gruppe Käufern das Gebäude schmackhaft zu machen.
    Wenn da in Wirklichkeit noch Wetter und Smog mitspielen ... dazu ist ihnen vielleicht aufgefallen, dass niemand jemals den gezeigten Ausblick wird geniessen können. Dazu müßte die CG Gruppe das Gebäude um ein paar Kilometer versetzen. Immobilienprospekte ...

    Mehr zur Geschichte des Steglitzer Keisel
    https://seenthis.net/recherche?recherche=Steglitzer+Kreisel

    Die Mopo schreibt über die neuen Steglitzer Nachbarn.

    Am Freitag übergibt das Land Berlin, das für den Ausbau des Asbests zuständig war, den Turm an den Eigentümer. Eine fast 15 Jahre lange Debatte um Abriss, Neu- und Umbau, Verkaufspreise und Investorenauswahl ist damit endgültig beendet.

    ...

    Mit der Übergabe am 30. Juni wird auch die Kaufsumme fällig. Für den Sockel am Kreisel, der vorher dem Immobilienunternehmen Becker und Kries gehörte, hat Gröner 45 Millionen Euro bezahlt. Noch einmal 21 Millionen Euro überweist er an das Land Berlin, das Eigentümer des Hochhauses war.

    Fortan ist das Gebäudeensemble nur noch in einer Hand, der CG-Gruppe, die beides zusammen entwickeln wird. Insgesamt 329 Eigentumswohnungen sollen bis Ende 2020 entstehen, davon 262 im Turm und 67 in der zweiten und dritten Etage des Sockels. Im Sockel wird es zwei Fahrstühle geben, die zu eher kleinen Apartments ab etwa 30 Quadratmetern für Studenten oder Singles führen.

    Vier Fahrstühle fahren hingegen im Turm bis in den 30. Stock hinauf. Von der vierten bis zur 21. Etage befinden sich zwölf Wohnungen auf einer Ebene. Nach oben hin wird es immer luftiger. Zwischen der 22. und 25. Etage sind nur noch acht Wohnungen pro Stockwerk geplant, sie sind entsprechend größer und beginnen bei etwa 90 Quadratmetern. Sechs Eigentümer teilen sich die Etagen 26 und 27. Ganz oben sind Maisonette-Lofts geplant.

    Wohnraum in Steglitz: CG-Gruppe will Kreisels zu einem Wohnturm umgestaltet werden | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/wohnraum--steglitzer-kreisel-soll-zu-wohnturm-umgestaltet-werden-27

    https://de.wikipedia.org/wiki/Steglitzer_Kreisel
    https://de.wikipedia.org/wiki/Park_Inn_by_Radisson_Berlin_Alexanderplatz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsoper_Unter_den_Linden
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Oper_Berlin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Palast_der_Republik
    https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Congress_Centrum_Berlin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Hellersdorf
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Marzahn
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Lichtenberg#Zwischen_1945_und_1990
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Gropiusstadt
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-M%C3%A4rkisches_Viertel
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fwohnsiedlung_Waldsassener_Stra%C3%9Fe
    https://www.cg-gruppe.de/immobilien/projekte/in-vorbereitung/steglitzer-kreisel-%E2%80%93-wohnprojekt-city-tower/527
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ford_Capri

    #Berlin #Steglitz #Hermann-Ehlers-Platz #Geschichte #Architektur #Korruption #Wohnen #Immobilien

  • AUGUSTSTRASSE » Die privatisierte Stadt - Forum Museumsinsel
    http://auguststrasse-berlin-mitte.de/die-privatisierte-stadt-forum-museumsinsel

    Baustelle der Freiberger Holding, zwischen der Oranienburger Straße und der Spree.

    Die Achse zwischen Oranienburger Strasse und Museumsinsel soll ausgebaut werden, mit Durchbrüchen an den Gebäuden in der Oranienburger Strasse - durch das ‘Forum Museumsinsel’, so die Vorstellung des Investors.

    Die Touristifizierung in der Spandauer Vorstadt wird eine neue Dimension erreichen.
    300 Jahre Architekturgeschichte von Gebäuden der öffentlichen Hand -
    in Zukunft privat - als neue Shopping Zone.

    BAUWELT - Operation gelungen
    http://www.bauwelt.de/themen/bauten/Operation-Gelungen-2158181.html

    David Chipperfield Architects, Berlin
    Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin

    Komisch, das ist die Adresse des Klinikum Steglitz / Benjamin-Franklin.

    #Berlin #Mitte #Oranienburger_Straße #Lichterfelde #Hindenburgdamm #Stadtentwicklung #Immobilien #Architektur

  • Wohnungsmarkt in Berlin: Das Ende des Immobilienbooms steht bevor - Politik - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/politik/wohnungsmarkt-in-berlin-das-ende-des-immobilienbooms-steht-bevor/19392002.html

    Ob ick mir demnächst wieda ne Bude leisten kann? Scherz beiseite, machen se sich ma keene Sorjen, ick bin jut untajekomm. Aba Umziehn is nich mehr. Macht och nix, is schön wo ick bin und jewohnt ha’ick och schon üabaall in Berlin.

    Den heiß gelaufenen Wohnungsmärkten in Deutschland steht eine Trendwende bevor. Vor allem in Berlin – aber auch in Städten wie München und Hamburg – sind die Preise für Wohnimmobilien so hoch, dass die Experten vom Zentral Immobilien Ausschuss (ZIA) warnen: Haus- und Grunderwerb rechne sich nur noch, wenn die Wette auf weiter steigende Mieten aufgeht. Doch dafür stünden die Chancen schlecht. Besonders in Berlin, weil die Anziehungskraft der Hauptstadt schwinde.

    „Die Party ist vorbei, wer jetzt kommt, muss beim Aufräumen helfen“, sagt Harald Simons, Vorstand beim Forschungsinstitut Empirica und ZIA-Mitglied. Seit fünf Jahren stiegen die Kaufpreise stärker als die Mieten. Extrem niedrige Zinsen für Baugeld, moderate Immobilienpreise und der Zuzug in die Städte hätten den Preisauftrieb befeuert. Das habe aber heute bundesweit zu einer „Preisübertreibung von 16 Prozent“ geführt, in Berlin um 50 Prozent und München sogar um 75 Prozent. Derart aufgeblähte Kaufpreise für Wohnungen seien ohne kräftige Anhebung der Mieten nicht rentabel.

    Von einer Immobilien-Blase spricht ZIA-Chef Andreas Mattner trotzdem nicht – dafür machten die überhitzten Märkte einen zu kleinen Teil des deutschen Wohnungsmarktes insgesamt aus. Und weil die Banken nur einen Teil des Kaufpreises finanzieren würden, sei auch nicht mit einer Krise im Finanzsystem zu rechnen. „Allenfalls Zahnärzte aus Stuttgart würden ihr Eigenkapital verlieren, wenn sie heute eine Wohnung in Prenzlauer Berg kauften und in einigen Jahren wieder verkauften.“ Kurzum, es sei mit einem Rückgang, aber nicht mit einem Zusammenbruch der Wohnungspreise zu rechnen.

    #Berlin #Immobilien #Miete #Spekulation

  • Bauen in Mitte: Im November geht’s los: Tacheles-Investor stellt Architekten vor - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bauen-in-mitte-im-november-gehts-los-tacheles-investor-stellt-architekten-vor/14524720.html

    Die Architekten, die an der Oranienburger Straße das frühere Kunstquartier Tacheles sanieren und ausbauen sollen, stehen fest: die Berliner Baumeister Grüntuch Ernst Architekten, Kahlfeldt Architekten sowie das Büro von Brandlhuber + Muck Petzet. Bereits länger für die Gesamtkonzeption des Areals beauftragt ist außerdem das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Dies teilte der Entwickler des Gebietes mit, die „pwr development“.

    #Berlin #Mitte #Oranienburger_Straße #Immobilien #Architektur #Kunst #Stadtentwicklung

  • Immobiliendeal in Steglitz: Parlament stimmt Kreisel-Verkauf zu - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/immobiliendeal-in-steglitz-parlament-stimmt-kreisel-verkauf-zu/14524830.html


    Jest isser wech, endlich, möchte man sagen. Solange ich denken kann belastet das Monster vom Hermann-Ehlers-Platz die Umgebung. Eigentlich hätte man ihn schon vor Langem abreißen müssen, denn errichtet wurde er ohne passende Baugenehmigung. Die Obersten Stockwerke waren nicht vorgesehen, aber „das macht doch nichts, das merkt doch keiner“, war damals die Devise der gut vernetzten sexy Architektin und der älteren Herren aus ihrer Entourage.

    Jetzt also darf sich das große Geld nicht nur informell sondern ganz legal vermehren. Der Unterschied ist, dass jeder etwas abbekam, als der Turmbau zu Steglitz in die erste Runde ging. Acht Prozent Berlinzulage als Zitterprämie auf den Lohn, Ehestandsdarlehen zum Abkindern, Bafög als nicht zurückzahlbares Stipendium für die Studierenden aus einfachen Familien; wo einige Wenige sehr viel verdienten, sollten die anderen nicht ganz leer ausgehen. Der goldene Westen hätte sonst zu schlecht ausgesehen. Heute ist das anders, und das Geld zirkuliert in geschlossenen Kreisläufen, die einfachen Leute kommen aus Polen und Rumänien und werden im Zweifelsfall um ihren Lohn als Baurbeiter betrogen.

    Mal sehen, wie die „Aufwertung“ der Gegend um das Rathaus Steglitz ausshen wird.

    Geplant ist die Schaffung von 388 Wohnungen, federführend ist das Architekturbüro Fuchshuber aus Leipzig. Neben dem Turm werden auch die Sockelgeschosse neu gestaltet, teilte der Entwickler mit. Gut 190 Millionen Euro will die CG-Gruppe investieren und 182 bis 260 Quadratmeter große Wohnungen im Hochhaus einrichten. Die Mietwohnungen im Nebengebäude an der Autobahn sollen für mindestens neun Euro je Quadratmeter und Monat angeboten werden und in besseren Lagen für 17 Euro. Die Eigentumswohnungen im Turm sollen mindestens 4200 Euro je Quadratmeter kosten, ganz oben im Hochhaus werden mehr als 9000 Euro fällig.
    ...
    Mit dem Verkaufspreis von 20 Millionen Euro konnte das Land rund eine Million Euro mehr einnehmen als die Sanierung gekostet hatte - jedenfalls musste die Veräußerung nicht durch weitere Steuergelder bezuschusst werden.

    Steglitzer Kreisel – project City Tower
    http://www.cg-gruppe.de/immobilien/projekte/in-vorbereitung/steglitzer-kreisel-%E2%80%93-wohnprojekt-city-tower/527

    #Berlin #Steglitz #Hermann-Ehlers-Platz #Wohnen #Immobilien #Stadtentwicklung #Gentrifizierung

  • Flexibel Wohnen: Ein praxisfremder Architektenidealismus? | Telepolis
    http://www.heise.de/tp/artikel/48/48907/1.htm
    Betrachtungen zur Erfahrung mit neuem Bauen, Abgehobenheit, Machbarkeit und menschlichen Bedürfnissen.

    Vor rund 18 Jahren ist im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg eine exemplarisch gemeinte Variation des Themas fertiggestellt worden: Das vollflächig verglaste Estradenhaus des Berliner Architekten Wolfram Popp in der Choriner Straße. Das bestimmende, namensgebende Element sind die Estraden, womit man im Französischen einen erhöhten Teil des Fußbodens bezeichnet (in einer Höhe von 40 cm und einer Tiefe von 1,80 m verlaufen sie durchgehend vor den Fassaden). Je Etage befinden sich eine 80 und eine 100 qm große Wohnung, die komplett frei von Innenwänden sind; auch Küchen und Sanitärzellen sind weitgehend offen an die Treppenhauswand gestellt. Einzig raumbildendes Element stellt die sogenannte „Kiemenwand“ dar, eine Eigenkonstruktion aus 12 Holzplatten, die sich, jede separat, sowohl schieben als auch drehen lassen, damit Raumkompartimente entstehen. Sicherlich braucht es ein gewisses Bewusstsein, sich auf das Leben in einem „Einraum“ einzulassen - und soweit es sich feststellen lässt, verfügen die Mieter darüber.

    Der siebengeschossige Bau fällt zwar gestalterisch aus der Reihe, seine vollständige Offenheit, Transparenz und Variabilität aber sieht man ihm von außen kaum an. Balkone, deren Brüstung aus feinmaschigem Metallgewebe besteht, verlaufen über die ganze Hausbreite und betonen die horizontale Fassadengestaltung. Die wiederum evoziert ein bekanntes Bild und lässt an ein Bürogebäude oder Ähnliches denken. Weit davon entfernt, sich architektonisch zu entsagen, merkt man doch, dass das Ziel der inneren Flexibilität zu einer, sagen wir mal, unsentimentalen Wiederholung der Fassadenstruktur zwingen kann.

    Es ist die alte Geschichte: Wenn die Begrüßung der „industriellen Massenkultur“ zu den Gründungsakten der Moderne gehört, so dürften die Signaturen des Technischen wichtiger als der tatsächliche Effekt gewesen sein. Nur so lässt sich jenes unentschlossene Lavieren zwischen elementierter Rationalität und ganzheitlicher Ästhetik verstehen, das das Bauen seit nunmehr acht Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat.

    Modelle für eine Flexibilisierung der Architektur

    Gelungene Versuche, beides unter einen Hut zu bringen, sind eher selten. Am Schleswiger Ufer in Berlin-Tiergarten indes, unweit des Hansaviertels und des Geländes der Interbau von 1957, zeigt sich dem Ortskundigen ein Objekt, das diesem Anspruch - auch im Sinne der Architektur - genügen möchte. Obgleich nach über zwanzig Jahren noch authentisch präsent, macht es den Anschein, als müsse es beizeiten aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden, in den ihn der postmoderne Zeitgeist der 80er Jahre gewiegt hatte.

    Zur Vorgeschichte: 1965 wurde von der europäischen Montan-Union ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, der die Konzeption eines industriell zu fertigenden Wohnhauses aus Stahl zum Gegenstand hatte. Den 1. Preis errang der Göttinger Architekt Jochen Brandi. Seine Vision eines langgestreckten, puebloartigen Wohnwalls wurde zwar ein Jahr später auf der Weltausstellung in Montreal stolz einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert (noch größer allerdings dürfte das Staunen über Moshe Safdies Raumstruktur dortselbst gewesen sein), aber der nächste Schritt ließ auf sich warten.

    Als erstes Demonstrativprojekt tatsächlich ausgeführt wurde dann ab 1973 ein fünfgeschossiges Terrassenhaus. Was sich hier, unmittelbar an der Spree in Cityrandlage niedergelassen hat, ähnelt einem schwarzen kubischen Ufo. Gleichsam über den Boden schwebend tritt er als bloßer Solitär in Erscheinung, weitgehend ohne städtebauliche Einbindung und irgendwie ortlos, wiewohl er den Anspruch einer weit über sich selbst hinausgreifenden „Struktur“ erhebt. Nun gut, schließlich handelt es sich um einen Experimentalbau.

    Und um ein Symbol. Die Sprache des Elementierten, Variablen, Sachlich-Stählernen versucht, den Glauben an Zukunft, den Sieg der Rationalität, Mindestwohlstand für alle und kulturelle Emanzipation durch die Technik werdenden Menschen zu vermitteln. Monotonie - die immanente Gefahr einer gleichgestalteten Baukastenreihe - sollte mittels frei platzierbarer Fassadenelemente, die leicht austauschbar sind, verhindert werden. Der Versuchsbau, in drei Bauabschnitten realisiert, ist nicht eben visionär, aber gekonnt durchdacht und -komponiert.

    Die Idee der hängenden Gärten ließ sich, durch die Aufschüttung der Terrassen mit Kieseln und Gräsern, durch Bodentexturen mit Holzlattenrosten, so einfach wie eindrucksvoll verwirklichen. Während ein etwa zeitgleiches Bauvorhaben mit durchaus ähnlicher konzeptioneller und konstruktiver Haltung - die Rostlaube der FU - vehemente Kritik auf sich zog, fand der Versuchsbau Brandis ein durchweg positives Echo.

    Umso mehr wundert man sich, dass er anscheinend dem Vergessen anheimgefallen ist. Das mag seiner mangelnden Spektakularität und seiner Unaufgeregtheit geschuldet sein. Und neuartig ist die Bauform nur insofern, als der Rhythmus ihrer Primärstruktur und das freie Maßwerk ihres Ausbaus jene Funktionen übernehmen können, die seinerzeit das Denkmodell des Fachwerks erfüllt hat: Nämlich ein zeittypisches, allgemein verständliches und akzeptiertes Ordnungsprinzip darzustellen, dass den Rahmen und Maßstab individueller Selbstverwirklichung bildet.

    In seiner Darstellung indes wirkt der Bau heute etwas indifferent: Stringent und doch ein bisschen zerklüftet, frappant modern und doch etwa antiquiert. Leicht und filigran, dabei etwas einschüchternd durch die schwarze Beschichtung der Fassadenpaneele; akzentuiert durch gelbe und rote Elemente, abgehängte Stahlblechlamellen, Markisen sowie weiße Pergolastäbe, die zusammen‘gesteckt’ den Baukastengedanken bildhaft machen (und an Kindheitstage mit „Fischer-Technik“ oder „Lego“ erinnern).

    An ein Regal, das zu füllen dem Nutzer zwar nicht ganz freigestellt, aber doch ermöglicht wird, erinnert ein ganz anderes Gebäude, das in diesem Zusammenhang erwähnt werden muss. Eine variable Struktur und frei disponible Wohnungsgrundrisse waren es, die beim vielbeachteten Wohnregal von Kjell Nylund, Christof Puttfarken und Peter Stürzebecher in Kreuzberg im Rahmen der IBA 1984-86 verwirklicht werden sollten. Das in der Fachwelt viel beachtete experimentelle Projekt fügt sich fast nahtlos ein seine Umgebung, indem es - bekrönt von einer mittigen Zinne in Form einer Dachterrasse - mit seinen sieben Geschossen eine Baulücke in der Admiralstraße schließt.

    Das Gebäude zerfällt zeitlich und konstruktiv in zwei Teile: Zunächst errichtete man ein weitmaschiges Gerüst aus Stahlbetonfertigteilen, das Dach, Treppenhaus sowie Ver- und Entsorgungseinheiten, beinhaltetet. Der nackten Regale bemächtigten sich sodann die künftigen Mieter, um in Selbstbauweise, aber in Zusammenarbeit mit den Architekten, jeweils zweigeschossige, individuelle geschnittene Wohnungen in Holzskelettbauweise einzupassen. Noch heute, nach dreißigjähriger Nutzung, findet dieser Anspruch einen architektonisch zurückhaltenden, wiewohl überraschend vitalen Ausdruck.

    Bei allen drei Bauvorhaben - beim einen mehr, beim anderen weniger - gingen die Ambitionen durchaus ins Grundsätzliche, wobei das Spiel immer auf der Möglichkeit vielfältiger Verwendungen weniger gleichförmiger Elemente beruht: Dass aus industriell standardisierten Einzelteilen nicht zwangsläufig jene normierten Bauwerke resultieren müssen, die allerorts beklagt werden; dass der Innenausbau nicht von einzelnen Fachleuten oder fabrikmäßig vorgegeben ist, sondern eine vielfältig variable Raumbildung durch die Bewohner und Benutzer selbst zulässt. Es ging, kurz gesagt, um das permanente Angebot des flexiblen Ausbaus, um die Umstellung auf eine variable Wohnweise und ihre sozialpsychologischen Auswirkungen.

    Inwieweit freilich die Alltagswirklichkeit mit der Theorie Schritt halten konnte, ist eine offene Frage. Erprobt werden sollte ein Wohnungsprogramm, das seine Maßordnung in den Bedürfnissen des Menschen findet; ein Raumreservoir, das, im Interesse des Benutzers, zur Veränderung freisteht, das verlockt zu eigenen Einfällen, freien Entscheidungen und bewusster Selbstbestimmung. Doch die Bewohner, einmal eingezogen und heimisch geworden, haben die Wände und Ausbauelemente letztlich nicht mehr verändert. Sie haben sich, am Schleswiger Ufer und in der Admiralstraße, mit der ersten Setzung auf ebensolche Weise arrangiert und Alternativen kaum in Anspruch genommen, wie in der Choriner Straße anhand eines loftartigen Einraums eine großstädtische Lebensweise stilisiert wird.

    Vielleicht ist für ein bedürfnisgerechtes Wohnen weniger die Variabilität des Grundrisses, als vielmehr die Anzahl unterschiedlicher Angebote innerhalb des innerhalb des Hauses oder der Nachbarschaft ausschlaggebend. Und wer weiß, ob nicht unsere Trägheit und Vorgefasstheit stärker als alle finanziellen Restriktionen und alles konzeptionelles Ungenügen ursächlich dafür sind, wie das Wohnungsangebot aussieht und wie es genutzt wird.

    Endlich mal ein Artikel, der über das echte Leben spricht.

    #Berlin Prenzlauer_Berg #Tiergarten #Kreuzberg #Choriner_Straße #Schleswiger_Ufer #Admiralstraße #Immobilien #Architektur #Stadtentwicklung

  • Forum Museumsinsel : Berlins exklusivste Immobilie wird bezogen - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/forum-museumsinsel-berlins-exklusivste-immobilie-wird-bezogen/13977178.html

    In seiner mehr als 200-jährigen Geschichte war das Areal zwischen Spree und Oranienburger Straße, Monbijoupark und Tucholskystraße ein Standort der Kommunikation und der Wissenschaften. Und nun? Ende 2017, nach mehr als zehnjähriger Planungszeit und Sanierung sind ein paar hundert Millionen Euro verbaut. Jedes der acht denkmalgeschützten Gebäude bekommt eine neue Funktion. „Ich finde es spannender, bei einem Objekt seine historische Substanz zu erhalten und einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen, als einen Neubau auf die grüne Wiese zu stellen“, sagt Freiberger. Das wäre ja auch viel zu einfach. Und womöglich auch weniger profitabel.

    Die Zimmer und Bäder verteilen sich über mehrere Stockwerke, jede Wohnung hat eine Dachterrasse Richtung Süden, ganz oben ziehen sich Terrasse und Wohnraum bugartig im Halbrund um drei Seiten des Gebäudes, sodass der Blick gen Süden (Spree und Museumsinsel), Osten (Monbijoupark und Fernsehturm) und Norden (Haupttelegraphenamt und Synagoge) geht. Ein Raum für Künstler, meint Freiberger. Die sollten allerdings Geld haben. Unter 20 Euro pro Quadratmeter kommt hier keiner rein. Das ist der Preis des Besonderen.

    Freiberger vermietet nur, er verkauft seine Immobilien nicht. „Wenn man etwas mit dem Ziel baut, es zu verkaufen, fehlen womöglich das nötige Herzblut und die Liebe zum Detail.“

    #Berlin #Mitte #Tucholskystraße #Ziegelstraße #Monbijoustraße #Oranienburger_Straße #Immobilien

  • Nachruf auf Karsten Klingbeil (Geb. 1925): Der Alibikapitalist - Nachrufe - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrufe/nachruf-auf-karsten-klingbeil-geb-1925-der-alibikapitalist/13972036.html

    Mehr Westberlin geht nicht. KK hat die Stadt geprägt wie kaum ein anderer, Geldscheffeln im Schaufenster des Kapitalismus war leicht, wenn man die richtigen Leute kannte. Nur mutig mußte man sein, durfte sich nicht auf die antikommunistischen Panikmacher einlassen und sich die Überschall-Migs und Berlinkriesen einredenlassen. Was den kleinen Leuten ihre Zitterprämie war dem Baulöwen seine Wannseevilla.

    Die Meerliebhaberpostille Mare verrät als Stimmungsbild was im Tagesspiegel nicht steht, über Geld spricht nicht gern, wer reichlich hat.
    http://www.mare.de/index.php?article_id=3381

    Wie fing es an? Mit zehn Jahren am Kleinen Wannsee. Der Vater war ein hoher Bahnbeamter, Chef der Berliner S-Bahn, man wohnte standesgemäß, ein paar Meter neben dem Kleistgrab, altes Geld prägt dort bis heute Häuser und Lebensstil.

    Dank KK kann ich heute von meinen Besuchen beim Sechstagerennen im Sportpalast erzählen und mich dabei als historische Person fühlen. Hau wech den Scheiß war Baulöwendevise, Sozialpalast schlägt Sportpalast. Darauf das Ding Klingbeilpalast zu nennen ist keiner gekommen, für Strippenzieher gibts kein Denkmal. Volkstümliches Fazit: #dankefuernix.

    Wer hier investierte, wurde mit äußerst freundlichen Abschreibungsmöglichkeiten belohnt.

    Darauf beruhte Klingbeils Geschäft. Er ließ subventionierte Sozialbauten errichten, bot reichen Leuten eine lukrative Anlage und wurde selbst steinreich. Seine Wannseevilla hatte er noch zu Zeiten gekauft, als er nur reich gewesen war. Es war das Jahr des Chruschtschov-Ultimatums, da waren Villen in der Frontstadt günstig.

    ...

    Wie kam es, dass ausgerechnet er zum Feindbild wurde? Kapitalistenschwein! Baulöwe! Er besaß ja nicht mal eine richtige Baufirma, und keins der Häuser, die er bauen ließ, gehörte ihm (nichts lag ihm ferner, als sich mit Mietern herumzuschlagen, diesen Menschen, die das Eigentum nicht achten). Er beauftragte Baufirmen, Wohnungen für arme Leute zu bauen, stets nach den Vorgaben der Politik, und sammelte dafür das Geld reicher Leute ein. Wenn er ein Ausbeuter war, dann vor allem einer der Subventionsgesetze. Er war, so könnte man das sagen, ein Rad in einem Getriebe.

    Aber ein großes. Dazu kam die Sache mit dem Sportpalast an der Potsdamer Straße, den er hatte abreißen lassen, und dem Sozialpalast, den er bauen ließ. Da war er der Buhmann. Dass der Abriss auf Wunsch der SPD geschah, musste ja keiner wissen.

    Alles andere an KK ist eigentlich egal, seine Mithutgattin, die Presseberichte über den zum Künstler gewandelten businessman , egal. KK war einfach Teil der korrupten Nachkriegsgewinnlermannschaft, die wenn schon nicht am richtigen dann wenigstens am kalten Kriegsgedöns ordentlich verdienen wollte.

    Und heute? Heute geht es um „richtiges Geld“, Berlin ist internationalisiert, statt Subventionen wird Investorenknete abgezockt, unendlich viel mehr, und noch mehr Schaden angerichtet als beim Abriß vom Totalerkriegspalast . Geld zerstört die Stadt, mal mehr mals weniger. KK weiß nichts mehr davon. Der hatte der schon vor dreißig Jahren ausgesorgt.

    Nachtrag: KKs Gattin fasst 23 Jahre Charity-Hutparty so zusammen:
    http://www.berliner-zeitung.de/heute-gibt-es-die-27--und-letzte-hutparty-von-benefizorganisatorin-

    Die Milliardäre geben am wenigsten.

    Als wir mal versuchten, der gute Mensch vom (Wann)see zu sein ...

    Nach-Nachtrag: Wie man Geld macht ...
    http://www.luise-berlin.de/kalender/jahr/1992.htm

    01.05.1992 Das ehemalige Interhotel »Stadt Berlin« auf dem Alexanderplatz (Mitte), das die Berliner Klingbeil-Gruppe am 22. November 1991 von der Treuhandanstalt erworben hat, wird in »Forum Hotel Berlin« umbenannt.

    Weiter gehts:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680191.html

    Es ist das gewaltigste Stück, das die Treuhandanstalt bislang aus dem Nachlaß der ehemaligen DDR verkaufte, und eines der größten Immobiliengeschäfte, die jemals in Deutschland getätigt wurden. Daß die Neuerwerbung sie alles in allem um die drei Milliarden Mark kosten wird, scheint die Käufer nicht zu beunruhigen. „Ich schlafe wie ein Bär“, sagt Guttmann.
    Groenke und Guttmann sehen in dem Erwerb der insgesamt 29 Häuser, darunter Prestigeobjekte wie das Grand Hotel in Ost-Berlin oder das Bellevue in Dresden, die „Krönung“ ihrer Laufbahn. Die etwa 300 Mitarbeiter durften mit Champagner darauf anstoßen.
    ...
    Klingbeil ist nur noch mit zehn Prozent an dem von ihm gegründeten Unternehmen beteiligt. Alles andere hat er an seine langjährigen Geschäftsführer Groenke und Guttmann verkauft. Und die haben ihr Geschäft bei dem alten Fuchs gut gelernt.

    Das Unternehmen, zu dem etwa 200 Einzelgesellschaften - jeweils für ein bestimmtes Projekt - gehören, macht alles, was zum Baugeschäft gehört. Die Klingbeil-Gruppe hat Tausende von Sozialwohnungen in West-Berlin errichtet, Bürohäuser, Einkaufszentren und Hotels gebaut; sie verwaltet Grundstücke, saniert Altbauten, berät bei Planung und Baufinanzierung.

    Groenke und Guttmann profitieren wie früher Karsten Klingbeil von der politischen Situation. Der Fall der Mauer, die Wiedervereinigung zahlt sich für beide aus - so wie für Klingbeil damals die Teilung Berlins.

    Und auch der Rest des Spiegel-Artikels von 1992 lohnt die Lektüre, wenn man zum Beispiel erfährt, wie SPD-Bausenator Nagel das Staakener Feld nach dem Kauf durch die Klingbeil Gruppe zu Bauland umwidmen ließ und sich 1,8 Millionen Deutsche Mark Kaufpreis wie von Zauberhand im Investorenportefeuille vervielfachten.

    Irgendwo kommt es her. Aber das deckt zuerst das Schweigen und dann der Rasen. Wahr oder falsch, de mortuis nil nisi bene dicendum est .

    #Berlin #Geschichte #Westberlin #Korruption #Immobilien #Sportpalast #Potdamer_Straße #Schöneberg #Wannsee

  • Berliner Büchertisch: 30.000 Bücher suchen eine neue Bleibe | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berliner-buechertisch-30-000-buecher-suchen-eine-neue-bleibe-244538


    Verdrängung und Gentrifizierung bestimmen die Entwicklung Berlins. Am Mehringdamm heißt es jetzt Bye bye Büchertisch .

    Cornelia Temesvári wirft einen Blick in den Karton und dirigiert ihn in den hinteren Teil des etwa 250-Quadratmeter-Raums im Erdgeschoss des gelb geklinkerten Industriebaus am Mehringdamm 51 in Kreuzberg. Dort, im zweiten Hinterhof, wo früher mal ein Bioladen war, ist seit zehn Jahren ein Projekt beheimatet, das einzigartig ist in der Stadt: der „Berliner Büchertisch“, dessen Mitarbeiter es sich zum Ziel gemacht haben, Bücherspenden zu sammeln und sie dann jedermann wieder zugänglich zu machen – entweder werden sie verschenkt oder zu symbolischen Preisen zwischen drei und maximal fünf Euro verkauft.
    ...
    Einige Wohnungen in den Bauten stehen leer. Mehrere, offenbar defekte Fenster der oberen Etage sind mit Plastikplanen bedeckt, Bauarbeiter seien vor gut zwei Wochen wieder abgerückt, erzählen Nachbarn. Und der Gewerbebau im zweiten Hinterhof hat außer dem „Büchertisch“ gar keinen weiteren Mieter. Cornelia Temesvári sagt, es sei legitim, wenn ein Eigentümer sein Eigentum anders nutzen möchte als bisher. „Aber es ist auch legitim, darüber zu reden, was dies mit den Menschen macht.“ Für den Kiez am Mehringdamm bedeute es den Verlust von viel Lebensqualität.

    Denn auch dort müssen immer mehr nichtkommerzielle Einrichtungen weg – darunter Kinderläden und Kitas, die steigende Mieten nicht mehr bezahlen könnten. Traditionelle Trommelschulen, die wie im Fall der Bockbrauerei ganz in der Nähe Luxus-Wohnungsbauplänen von Investoren im Wege stünden. „Der soziale Reichtum im Kiez muss immer mehr dem Kommerz weichen“, sagt Temesvári.

    Der „Büchertisch“ hat jetzt ein halbes Jahr Zeit, um neue Räume zu finden, die etwa 500 Quadratmeter groß – und vor allem bezahlbar sind. Ob die Genossenschaft in Kreuzberg etwas Adäquates findet, bleibt abzuwarten. Der „Büchertisch“, so lautet ein Vorschlag im Bezirksparlament, könnte doch die Räume der Bona-Peiser-Bibliothek an der Oranienstraße beziehen.

    #Berlin #Kreuzberg #Mehringdamm #Immobilien #Gentrifizierung

  • Der Ausverkauf geht weiter
    https://www.property-magazine.de/fortis-erweitert-berlin-portfolio-73933.html
    Berlin ist eine Erfolgsgeschichte. Inzwischen kostet der Quadratmter unrenovierter Altbau gelegentlich sechseinhalb Kiloeuronen. In Paris gibt es dafür zwar nicht mal eine Abstellkammer, aber wat nich is kann ja noch wern, stimms ?

    Fortis erweitert Berlin-Portfolio

    Mit der dem Ankauf zweier Altbau-Wohnimmobilien hat die Fortis Wohnwert Group ihr Berlingeschäft weiter ausgebaut. Die erworbenen Gebäude verfügen beide über je 25 Wohneinheiten mit Möglichkeiten zum Dachgeschossausbau und befinden sich in guter Lage in den Berliner Bezirken Friedrichshain im Samariterkiez und in Schöneberg am Viktoria-Luise-Platz. Ab Sommer werden die Einheiten zum Selbstausbau zu Preisen zwischen 2.800 und 6.500 Euro pro m² in den Vertrieb gehen. „Die Nachfrage nach unseren ‚Wohnungssrohlingen’ ist so hoch, dass wir sehr froh sind mit einer gut gefüllten Pipeline in das neue Jahr zu starten„, sagt Peyvand Jafari, Geschäftsführer der Fortis Wohnwert Group. „Wir haben noch viel vor in Berlin und sind weiter auf der Suche nach geeigneten Immobilien für unser Konzept.“

    Die erworbene Gesamtwohnfläche beträgt 3.800 m². Davon entfallen 1.750 m² auf das Friedrichshainer Projekt und 2.050 m² auf das in Schöneberg. Bei dem Friedrichshainer Projekt war der Verkäufer ein Privatinvestor, das Objekt in Schöneberg wurde von einem gewerblichen Verkäufer veräußert.

    Paris: € 42.000 für ein Zimmer mit fünf Quadratmetern = 8400 €/m²
    http://seenthis.net/messages/477483

    #Berlin #Immobilien

  • Der Atlas der steigenden Mieten in Berlin - Berlin - Aktuelle Nachrichten - Berliner Morgenpost
    http://m.morgenpost.de/berlin/article207168209/Der-Atlas-der-steigenden-Mieten-in-Berlin.html

    Das Angebot an preiswerten Wohnungen ist im vergangenen Jahr erheblich geschrumpft. Nahezu flächendeckend werden in Berlin bei Neuvermietungen mehr als sieben Euro je Quadratmeter verlangt. Der Mittelwert der im Jahr 2015 angebotenen Mieten in der Hauptstadt betrug 8,80 Euro. Lediglich in den beiden Stadtrandbezirken Marzahn-Hellersdorf und Spandau ist noch ein nennenswertes Angebot an Wohnungen mit Kaltmieten unter sechs Euro zu finden.

    #Berlin #Immobilien #Mieten

  • Energiesparen für Moabiter Immobilienbesitzer - weniger Strom, höhere Mieten
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/modellprojekt-der-tu-berlin-moabit-soll-smart-und-gruen-werden/13058400.html

    Modellprojekt der TU Berlin: Moabit soll smart und grün werden - Berlin - Tagesspiegel
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    Moabit West ist einer von sechs europäischen Modellkiezen. Jeder hat seine Besonderheiten, mit denen die Planer sich arrangieren müssen. In Moabit ist es beispielsweise die kleinteilige Eigentümerstruktur, die typisch ist für die energetisch heiklen Berliner Altbauten, die den größten Einzelposten in der CO2-Bilanz des Landes bilden. Eine bunt gemischte Eigentümergemeinschaft ist deutlich schwerer für energetische Sanierung zu gewinnen als eine große Wohnungsbaugesellschaft.

    Aber wenn man den Eigentümern die Option eröffnet, dass sie die Kaltmiete erhöhen können, weil die Warmmiete dank Energieersparnis noch stärker steigt? Das kann für Wohnungen und Gewerbe gleichermaßen interessant sein.

    Wie schön , dass die reaktionäre Tante Tagesspiegel immer sagt, auf wessen Seite sie steht. Wer Energie spart darf Mieten erhöhen, erfährt man. Na toll.

    Wen interessiert das? Wohl kaum die normalen Menschen ohne geerbtes oder erspekuliertes #Mietshaus. Oder doch, weil ihnen Tante #TSP beibiegt, dass sie demnächst in ihrer Stadt nichts mehr zu suchen haben. Super. Den Neuberliner freuts. In Berlin investiert, als alles billig war, wird jetzt abgesahnt. Und nett isses hier auch noch. Noch.

    Wenn nur noch sowas wie der kleine Immohai selber im Kiez vorkommt, kann er wieder nach München zurück. Da sind sie sowieso alle. Da gibts auch Berge. Hat Berlin nicht. Wollnwa auch nicht. Aber die Stadt, die hätten wir doch gerne ein bischen.

    Was ist das Gegenteil von #Willkommenskultur ? #Hau-weg_den_Scheiss ? Kann sein.

    Träum nur. Der Immohai hat die da. Damit ihm keiner seine Stadt wegnimmt.

    Fotos:
    https://www.flickr.com/photos/justanotherhuman

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    https://www.flickr.com/photos/libertinus
    Flickr

    #Berlin #Moabit #Gentrifizierung #Immobilien #Mieter #WTF

  • Luxus-Wohnen am Straßenstrich › BERLINER ABENDBLATT
    http://www.abendblatt-berlin.de/2016/02/09/luxus-wohnen-am-strassenstrich

    Berlin wird aufgehübscht. Rechnen wir mal nach, was so ein „Carré Voltaire“ bedeutet:

    Umsatz: 12.000m² * € 5000 = € 60.000.000

    Dazu kommen noch „Gewerbeeinheiten“ und Tiefgaragenplätze. Seien wir pessimistisch und gehen davon aus, dass nur sechzig Mille drin sind für die Immobilien-Promoter. Wenn die Käufer eingezogen sind, ist Schluß für die Christianes und Jimmys und ihren heroinmäßigen Regenbogen. Der Bezirk schließt dann noch den Sexspielplatz ab und gut ist.

    Hier könnte man sich fast freuen über Gentrifizierung, aber das wäre Quatsch. Wie man weiß, kann man Drogen und Prostitution nicht wegmachen. Verdrängen ist alles, was bestenfalls geht, solange restriktive Drogenpolitik und Zerstörung osteuropäischer Gesellschaften betrieben werden.

    Wo gehen sie dann hin, die Nutten und Junkies, die Zuhälter und Dealer? Wer weiß, vielleicht wird bis dahin die Deutsche Bahn so ruiniert sein, daß man wieder Lieder übers Damenklo aufm Bahnhof Zoo singen kann. Bis dahin kein Grund für Nostalgie, die Geschäfte laufen, gebumst und gedrückt wird immer.

    Das Bauvorhaben des Berliner Projektentwicklers Diamona & Harnisch entwickelt sich in direkter Nachbarschaft zu Deutschlands berühmtesten Straßenstrich. 127 hochwertige Eigentumswohnungen sind dort geplant. Mitte 2018 sollen die Luxusheime bezugsfertig sein.

    Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg zeigt sich erfreut. Denn damit geht der bislang dem Grundstück zugehörige Spielplatz in der Else-Lasker-Schüler-Straße 8 in Bezirkseigentum über. Eine entsprechende Vereinbarung konnte über das Stadtentwicklungsamt mit dem Investor getroffen werden, teilt Stadträtin Dr. Sibyll Klotz (Grüne) mit. Bislang war der Platz nur angemietet. Mit dem Übergang ins Eigentum ergeben sich neue Möglichkeiten, den Platz für Kinder und Jugendliche wieder sicher und attraktiv zu gestalten. Der Platz hatte in den vergangenen Jahren traurige Berühmtheit erlangt, weil er sich als Rückzugsort für die Ausübung der Straßenprostitution und den Drogenkonsum etabliert hatte. Die SPD-Fraktion drängt diesbezüglich auf eine zügige grundlegende Erneuerung des Spielplatzes. Christoph Götz, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg: „Damit dann nicht die früheren Zustände wieder einkehren, werden nicht nur die ordentliche Ausstattung, sondern auch ein Konzept für die Pflege des Platzes, die soziale Kontrolle und eine sinnvolle Schlüssel-Regelung von großer Bedeutung sein.“

    „Mit dem Carré Voltaire entsteht ein eindrucksvolles Gebäude, das als sichtbares Zeichen für den Aufbruch des Quartiers an der Kurfürstenstraße gelten kann“, sagt Alexander Harnisch, Geschäftsführer von Diamona & Harnisch. Verteilt auf sechs Geschosse und zwei Staffelgeschosse entstehen hier rund 12.000 Quadratmeter Wohnfläche.

    Nina Hagen - Auf’m Bahnhof Zoo im Damenklo (1978)
    https://www.youtube.com/watch?v=_AmzEJ96ceg

    #Berlin #Prostitution #Drogen #Immobilien #Kurfürstenstraße #Else-Lasker-Schüler-Straße

  • Wie schön, 940 Wohnungen für Friedenau, oder ?
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-schoeneberg-940-wohnungen-fuer-friedenau/12004074.html

    Trotz seines Namens liegt der frühere Güterbahnhof Wilmersdorf in Friedenau, außer Anwohnern des Kiezes nahe dem Innsbrucker Platz kennt kaum jemand die 65 000 Quadratmeter große Brache südlich der S- und Fernbahn und der Stadtautobahn. Mit einem der größten Berliner Wohnungsbauprojekte dürfte sich das aber ändern.

    Viele neue Wohnungen = viele neue Fahrgäste. Toll, könnte man sich denken. Mal sehen, was der TSP noch dazu sagt :

    Es geht vor allem um 940 Wohnungen. Ein Viertel davon solle eine städtische Wohnungsbaugesellschaft als „bezahlbare Mietwohnungen“ errichten, sagte die Tempelhof-Schöneberger Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Grüne). Diese Einigung mit dem Hamburger Investor Böag wertet sie als außergewöhnlichen Erfolg: „Wo gibt es das schon?“

    Klasse, 1/4 werden bezahlbare Wohnungen, der Löwenanteil liegt im Luxussegment. Ob die neuen Bewohner Taxi fahren? Na klar, jeder fährt Taxi, wenn er in entspanntem Wohlstand lebt. Nur die Super-Reichen erleben wir nie. Aber als Nachbarn hätte ich dann doch gerne mehr ganz normale Leute. Wer sich eine Bude in Friedenau kaufen kann, ist so reich, der kann genauso nach Kleinmachnow ziehen. Der braucht das hier nicht.

    Gebraucht hätten die Stadt und ihre Bewohner 100% Wohnungen für fünf Euro pro Quadratmeter. Am besten mit Belegungsrecht zugunsten von Menschen, die sonst überhaupt keine Wohung mehr bekommen. Was wir jedoch erleben, ist der „Long Tail“ der Privatisierungspolitik. Eine Bundesbahn wäre in die soziale Stadtentwicklung eingebunden, eine privatisierte Bahn verkauft an den Höchstbietenden. Wenn „die Politik“ dann richtig nervt, setzt sie 25% Wohnungen im mittleren Preissegment durch, so es das demnächst überhaupt noch gibt.

    Ein Lob der Lokalpolitik, fällig jedoch wäre die Rote Karte für die neodebilen Bundesrahmenbedingungssetzer. Langsam muss mal Schluß sein mit der Enteignung von Staat, Volk und Kommunen. Seit den Helmuts und erst recht unter Genosse Gerhard wird uns allen der Teppich unter den Füßen weggezogen. Reden wir nicht von Mutti, die ist auch nicht besser.

    https://www.flickr.com/photos/33938886@N05/6365808119/sizes/l
    Ein Trauerspiel, könnte man sagen. Aber ganz ohne Schelm ist die beste Tragödie keine:

    Dagegen fordert die Bürgerinitiative „Bahngelände Friedenau – 100 % Grün“, der nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Anwohner angehören, eine öffentliche Grünanlage. Friedenau sei damit extrem unterversorgt, laut Akten des Bauamts betrage das Defizit 210 000 Quadratmeter. Dem Vernehmen nach wollen Bewohner der Bennigsenstraße südlich des alten Güterbahnhofs gegen das Projekt klagen.

    Ja! Güterbahnhof für alle! Schön isses in Friedenau mit der Feldḿaus hinterm Bürgerhaus. Die Grille zirpt auf den rostigen Gleisen, dass es eine wahre Biofreude ist. Und das soll jetzt weg? Aus mit der Ruhe? Schreckliche Neuberliner fallen ins Viertel ein, man-kennt-sich-ja-gar-nicht-mehr. Das darf nicht sein.
    Jetzt machen wir unseren Anwalt glücklich. Wenigstens den. Der kann endlich klagen. Viel Spass dabei.

    #Berlin #Friedenau #Immobilien #Stadtentwicklung