Kommentar Berliner Jobcenter führt Sozialstaat ad absurdum
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Les institutions sociales d’Allemagne ne sont plus qu’une carcasse dont les derniers agissements sont des réflexes programmés à une époque quand le système social était encore un organisme vivant. Cette hypothèse est confirmée par le cas d’une mère souffrant d’un cancer qui la rend dépendant des allocation sociales. Le Jobcenter renvoie l’infirme vers une quête de l’attestation salvatrice á travers toutes les administrations non compétentes.
In Berlin droht eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern, die mittellos und krebskrank ist, ihre Wohnung zu verlieren. Sie kann ihre Miete und andere Rechnungen nicht bezahlen. Der Grund für die Misere: Sie hat versucht, beim Jobcenter ein Übergangsgeld zu beantragen, das dafür gedacht ist, schnelle Hilfe in Fällen wie ihrem zu leisten. Das ist kein zynischer Witz, sondern traurige Realität in Behörden-Deutschland.
Schlimmer noch: Weil die Berlinerin auf schnelle Unterstützung angewiesen war, bekommt sie jetzt erst einmal gar keine. Das hat sie jetzt davon, dass sie gleich zwei deutsche Ämter in ihre Angelegenheiten hineingezogen hat.
Jobcenter als Abwimmelungsinstanz
Eigentlich hatte sie nämlich Arbeitslosengeld I beantragt. Weil das aber erst später kommen würde, riet man ihr, sich übergangsweise ans Jobcenter zu wenden. Und obwohl sie von wohlmeinenden Sachbearbeitern beraten wurde, obwohl sie – zumindest teilweise – die Unterstützung engagierter Behördenmitarbeiter hatte, obwohl sie seit vier Wochen Unterlagen um Unterlagen sammelt und sich nur kurz ein paar Tage Zeit für eine wichtige Krebsoperation nahm, scheitert sie an der Sozialbehörde.
Das Jobcenter agiert als reine Abwimmelungsinstanz und schickt die Antragstellerin auf Umwege, über die man nur fassungslos den Kopf schütteln kann. Sie soll andere Hilfen beantragen, die mit Sicherheit abgelehnt werden – erst danach wird geprüft, ob man sofort helfen kann. Fügt sich die Betroffene nicht, sind ihre Ansprüche verwirkt.
Die Pointe dieser traurigen Geschichte: Das Jobcenter begründet die Schikane mit dem Argument, man müsse sich wirtschaftlich verhalten. Zu Deutsch: Erst wenn alle anderen Behörden höchst unwirtschaftlich nachgewiesen haben, dass ihre Unterstützung nicht infrage kommt, gewährt das Jobcenter nach Wochen seine Soforthilfe. Die Betroffene lebt unterdessen von Spenden.
Charlottenburg Wie eine kranke Alleinerziehende am Jobcenter verzweifelt
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Wer in Not gerät, sollte besser nicht aufs Jobcenter angewiesen sein. Das musste Silke Jähn* aus Charlottenburg in den vergangenen Wochen feststellen. Die 44-Jährige ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und hatte sich nach einer kurzen Zeit der Selbstständigkeit im Mai arbeitslos gemeldet. Kurz danach erhielt sie überraschend eine Krebsdiagnose
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Unterstützung erhielt sie dabei von vielen Behörden, doch das Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf, auf dessen Zahlungen sie angewiesen ist, ließ sie im Stich. Eigentlich sollte das Center der mittellosen Frau eine Übergangszahlung anweisen. Stattdessen erhält sie seit Anfang Juni immer nur Briefe, in denen das Amt Unterlagen anfordert – und Silke Jähn anweist, aussichtslose Anträge bei anderen Trägern zu stellen.
Krebskranke Mutter Ärger mit dem Jobcenter geht weiter
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Das nennt man wohl Glück im Unglück: Gegenüber der krebskranken und alleinerziehenden Mutter Silke Jähn (Name geändert) will sich das Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf nun kulant zeigen. Das bedeutet in ihrem Fall allerdings nicht, dass ihr nun das erhoffte Übergangsgeld ausgezahlt wird. Das Amt hat sich vielmehr bereit erklärt, ihre Ansprüche weiter zu prüfen und nicht sofort abzulehnen.
La situation kafkaesque a provoqué l’indignation et des protestations massives qui viennent finalement d’avoir raison de la bureaucratie immuable. Pourtant une dernière lettre absurde arrive chez la jeune femme mais elle sera sans conséquence, d’après ce qu’on nous dit.
Berlin-Charlottenburg : Jobcenter entschuldigt sich und zahlt krebskranker Alleinerziehender Übergangsgeld | Berliner Zeitung
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Happy End für Silke Jähn (*Name geändert). Die alleinziehende Mutter, die arbeitslos und an Krebs erkrankt ist, bekommt ihr Übergangsgeld in den nächsten Tagen ausgezahlt. Das teilte ein Sprecher des Jobcenters am Donnerstag der Berliner Zeitung mit. „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, sagte ein Sprecher.
Das Schicksal der 44-jährigen Charlottenburgerin habe auch die Mitarbeiter der Behörde berührt, weswegen man nun schnell helfen wolle. Wie mehrfach berichtet hatte die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern beim Jobcenter bisher vergeblich um Hilfe gebeten.
Geld rückwirkend von Mai an angewiesen
Stattdessen war sie aufgefordert worden, bei anderen Trägern Anträge zu stellen, die von vorneherein aussichtslos waren. „Das Jobcenter hat das Geld heute rückwirkend von Mai an angewiesen, es dürfte in den nächsten Tagen auf dem Konto sein“, sagte der Sprecher weiter. Gleichzeitig wird Silke Jähn eine umfassende persönliche Beratung darüber angeboten, welche Hilfen ihr in ihrem speziellen Fall zustehen und bei welchen Trägern sie zu beantragen sind.
Eine Panne hat es aber doch noch gegeben. In den nächsten Tagen wird Silke Jähn einen Brief von der Arbeitsagentur erhalten, in der ihr mitgeteilt wird, dass das Arbeitslosengeld I (ALG I) eingestellt wird, weil sie länger als sechs Wochen krank sei. Dazu muss man sagen, dass Silke Jähn noch gar kein ALG I bekommen hat und auch noch nicht sechs Wochen krank ist.
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