#konkurrenz

  • Die Taxizentrale spricht

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ab Montag gibt es bei Taxi Berlin eine neue Art der Rechnungsfahrt: die „Rechnungsfahrt ohne Beleg“. Dies ist das Ergebnis einer sehr erfreulichen Kooperation: Deutschlands größte Autovermietung Sixt, ein bedeutender Konzern am europäischen Personenbeförderungsmarkt, ist – wie andere Großkonzerne – bestrebt, lückenlose „Mobilitätsketten“ aufzubauen und anzubieten.
    Erfreulicherweise hat Sixt sich gegen Anbieter wie Uber oder mytaxi alias Free Now entschieden. Stattdessen kooperiert das Unternehmen in Deutschland mit den klassischen Taxizentralen. Sixt hat bei einem Treffen im Hause Taxi Berlin mit Gewerbevertretern und Unternehmern gesagt: Personenbeförderung mit fairer Bezahlung von Fahrern kann nicht unterhalb der Taxipreise angeboten werden.

    Sixt hat europaweit einen großen Kundenstamm, überwiegend aus dem Businessbereich. Dazu gehören auch Kunden, die sich bereits vom Taxigewerbe abgewandt haben, und die wir damit zurückgewinnen können. Eine Gefahr, wir könnten – ähnlich wie durch andere Vermittler – Kunden an Konkurrenzkonzerne verlieren, besteht nicht. Kundendaten werden nicht an Sixt weitergegeben, sondern Aufträge von Sixt werden durch uns an unsere Teilnehmer vermittelt. In München und Hamburg funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Sixt und Taxi­zentralen bereits seit einigen Monaten vielversprechend.

    Das Erfreuliche für die Fahrerinnen und Fahrer: Alle organisatorischen und technischen Herausforderungen sowie Risiken durch unvorhergesehene Probleme haben Sixt und Taxi Berlin übernommen, so dass Sie als Ergebnis einen Funkauftrag erhalten, der so sicher ist wie die klassische Rechnungsfahrt. Wie die Rechnungsfahrt ohne Beleg im Detail abläuft, teilen wir Ihnen zeitnah in einem separaten Newsletter mit.

    Wir freuen uns auf die jetzt beginnende Kooperation. Wir haben gleichwohl Sixt gegenüber klargestellt, dass jede Aktion, die dem Taxigewerbe schaden würde, zum Ende der Zusammenarbeit führt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Kooperationen wie etwa zwischen Taxiunternehmern und Free Now alias mytaxi, da wir so mögliche Risiken für unsere Unternehmer und Fahrer ausschließen können.

    Wir glauben, dass wir mit der neuen Kooperation Businesskunden im Taxigewerbe halten und zurückgewinnen können. Somit sind wir ein entscheidender Teil von künftigen Mobilitätsketten und leisten einen weiteren Beitrag zur Digitalisierung des Taxigewerbes.


    Hermann Waldner
    Geschäftsführer Taxi Berlin

    #Taxi #Konkurrenz

  • Aufruf zum Demo-Boykott: mytaxi kauft sich Streikbrecher
    https://www.taxi-times.com/aufruf-zum-demo-boykott-mytaxi-kauft-sich-streikbrecher

    Streikbrecher ist hier das falsche Wort, auch einen Taxistreik hat es nie gegeben. Streiks sind Aktionen der Arbeiter, mit denen sie gemeinsam ihre Klasseninteressen verteidigen. Die Aktion des Bayrischen Taxigewerbes war ein Boykott. Gegen diesen Boykott ist ein Konkurrent der alteingesessenen Taxizentralen tätig geworden.

    12. März 2019 von Jürgen Hartmann

    Das bayerische Taxigewerbe streikt und demonstriert am morgigen Mittwoch wegen der von Minister Andreas Scheuer vorgelegten Eckpunkte. mytaxi, die Konkurrenz-App der Taxizentralen, ruft seine Teilnehmer zum Boykott der Demo auf und lockt sogar mit einer Prämie über 50 Euro. Die Taxikollegen sind fassungslos. 

    Weil Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit seinen kürzlich veröffentlichten Eckpunkten zur Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) die Existenz des Taxigewerbes gefährdet, geht das Taxigewerbe in Deutschland derzeit auf die Barrikaden, um das Verkehrsministerium zur Rücknahme der Eckpunkte zu bewegen. Unter Federführung des Taxi-Bundesverbands BZP und dessen angeschlossener Landesverbände hat man bereits am 21. Februar eine Demo in Berlin abgehalten und wird morgen um 10 Uhr in München demonstrieren. Gleichzeitig haben zahlreiche Taxizentralen einen kurzzeitigen Vermittlungsstopp angekündigt. Für mindestens 15 Minuten werde man keine Taxi-Aufträge annehmen. Neben den bereits bekannten Zentralen in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Fürth, Erlangen, Würzburg, Ansbach sowie Landsberg am Lech beteiligen sich nun auch Passau und Schwabach. 

    Ganz und gar nicht solidarisch zeigt sich dagegen mytaxi. Die App, die ebenfalls Taxifahrten an den Zentralen vorbei an die Taxiunternehmer und Fahrer vermittelt, wird sich nicht an den Protesten beteiligen. Zwar räumt man ein, dass jenes Eckpunktepapier „in der Tat keine gute Nachricht für das Taxigewerbe ist“ und die von der Großen Koalition geforderten fairen Wettbewerbsbedingungen nicht erreicht werden. „Wir sind der Meinung“, heißt es in einer Mittteilung an die angeschlossenen Fahrer, „dass ein echter Ausgleich nur gegeben ist, wenn wir offen über ein reformiertes Gemeinschaftsgewerbe diskutieren. Inklusive Tarifpflicht mit einem vertretbaren Preiskorridor und Beförderungspflicht. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit des Taxigewerbes in einem Marktumfeld, das sich grundlegend verändert.“

    Mit dieser Info werden Taxikollegen von mytaxi zum Demo-Boykott aufgerufen.

    mytaxi gehört zu einhundert Prozent dem Daimler-Konzern und ist seit kurzem in die gemeinsame Mobilitätsplattform von Daimler und BMW integriert. Gemeinsam mit Mietwagen-Apps und Ride-Hailing Diensten wird mytaxi künftig unter dem Namen „free now“ fungieren. Dazu zählen auch Produkte wie Berlkönig, die derzeit nur mit Sondergenehmigungen laufen und die künftig nur mit genau jenen Änderungen legalisiert werden können, die nun von Verkehrsminister Scheuer vorgeschlagen wurden: Aufhebung der Rückkehrpflicht und des Verbots der Einzelplatzvermietung für Mietwagen.

    Deshalb agiert mytaxi sicherlich ganz im Interesse des Daimler-Konzerns, wenn man die Kollegen nun zu einem Streik- und Demo-Boykott aufruft. Offiziell lautet die Begründung allerdings anders: „Lasst uns bitte nicht die Fahrgäste vergessen“, schreibt mytaxi. „Ein Streik treibt die Taxifahrgäste direkt in die Arme der Mitbewerber. Der Kunde wird verärgert und macht eine positive Erfahrung mit einem anderen Service.“

    Um der Aufforderung zum Streikbruch den entsprechenden Nachdruck zu verleihen, verspricht man am Ende der Mitteilung sogar Geld: „Am Mittwoch, 13.3., machst du den Unterschied. Wir belohnen jeden teilnehmenden Fahrer mit zusätzlich 50 Euro.“ Das Geld sollen alle Münchner Kollegen bekommen, die während der Demo in München mindestens neun Aufträge für mytaxi fahren. 

    Unter den Kollegen, von denen viele sowohl für eine Taxizentrale als auch für mytaxi fahren, ist die Empörung und Wut sehr groß. In den sozialen Medien und diversen Whats-App-Gruppen hagelt es Beschimpfungen. „Für 50 Euro wollen Sie uns Taxler kaufen“, schreibt ein fassungsloser Kollege auf Whats-App. „mytaxi KAUFT sich Teilnehmer von einer politischen Demo weg, das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen“, schreibt ein anderer Kollege. „So etwas ist üblich in Dritte-Welt-Ländern, wo Demonstranten meist gekauft werden, damit sie für die dortigen Herrscher demonstrieren.“ „Das Taxigewerbe hat sie groß gemacht und jetzt schießen Sie gegen uns“, schreibt ein dritter, der ankündigt, dort sofort auszutreten.

    „Wir tauschen unsere Zukunft nicht gegen 50 Euro“, sagt der BZP. mytaxi schon… Foto: mytaxi
    Auch der BZP zeigt wenig Verständnis für die mytaxi-Aktion. Der Aufruf zum Demo-Boykott sei nicht nur „grob unsportlich“, sondern auch „extrem kurzsichtig“, schreibt der Verband in seiner neu gegründeten Whats-App-Gruppe. „Wir tauschen unsere Zukunft nicht gegen 50 Euro. Kommt zur Demo und unterstützt das Taxigewerbe. Jetzt erst Recht!“

    #Taxi #Politik #Konkurrenz

  • Taxi München eG: Ausbildung Taxifahrer
    http://www.taxi-muenchen.com/taxi-muenchen-eg/kurse-und-schulungen/ausbildung-taxifahrer.html

    Wir wird man Taxifahrer, wie lange dauert die Ausbildung und wie schwer ist die Prüfung? Wir haben nach Informationen für München, Hamburg und Berlin gesucht und nichts Stichhaltiges gefunden. Ein paar verdeckte Hinweise lassen sich dennoch auf den Infoseiten der Taxischulen ausmachen. Ergebnis: Alles ist möglich.

    In München scheint es am einfachsten zu sein. Nach 12 Stunden Schulung, viel Lernen zu Hause und Begleichen der Ausbildungsgebühr von 150,00 € geht es in eine Testprüfung. Wer die besteht, ist reif für die offizielle Ortskundeprüfung. München scheint eine Kleinstadt zu sein, in der alle Taxikandidaten echte Schnellmerker sind.

    Hamburg - Ausbildungszentrum | Hansa-Taxi
    https://www.schulung211211.de

    Hamburg ist heftiger. 8 Wochen Schulung und 375,00 € sind fällig, bevor die amtliche Prüfung gemeistert werden kann. Das sieht schon eher nach Großstadt aus.

    Berlin Taxi Bildungscenter
    http://taxi-bildungscenter.de/taxiausbildung.html

    Für Berlin gibt es überhaupt keine Informationen zur Dauer der Ausbildung. Auf einer Kundgebung gegen Pläne des Bundesverkehrsministeriums, das Uber & Spießgesellen die Bahn freimachen will, verkündete ein Taxi-Verbandsfunktionär, dass Taxifahrer besser als Uber-Fahrer wären, weil sie ja mindestens ein Jahr an ihren Ortskenntnissen gefeilt hätten.

    Klar, Berlin ist die größte Stadt, deshalb muß hier auch am meisten gelernt werden, bevor der Taxi-Anfänger über genügend Ortskennisse für den Start verfügt.

    Die Wahrheit liegt wie immer im Auge des Betrachters. Wo Jobcenter Bildungsgutscheine vergeben, dauert die Ausbildung am längsten.

    Das hat mit dem Bestreben der Taxischulen zu tun, möglichst lange Kursgebühren einstreichen zu können. Entscheidend für die Dauer der Ausbildung sind jedoch die Auszubildenden selber. Wer vom Jobcenter geschickt wird, ist in der Regel nicht mit überschneller Ausffassungsgabe gesegnet. Da kann es in Berlin schon mal mehrer Jahre dauern, bis die dreitausend Straßen und Objekte inklusive der siebentausend Straßen, die nicht im Ortskundekatalog stehen, bei der mündlichen Prüfung aber bekannt sein müssen, so gut beherrscht werden, dass an ein erfolgreiches Ablegen der Ortskundeprüfung zu denken ist.

    In der Epoche der studentischen Taxifahrer benötigte ein durchschnittlicher Kandidat etwa zwei Monate, um neben der letzten Hausarbeit in den Semsterferien noch den P-Schein zu machen.

    Viele ließen sich von erfahrenen Kollegen mit Infomaterial und Tips für gute Streckenführung versorgen, aber die Kurse dienten mehr der Kontaktaufnahme mit dem Metier als der eigentlichen Ausbildung. Wer bereits Latein, zwei moderne Fremdsprachen, Deutsch, Mathe, Physik und Pilosophie auf Abi-Niveau beherrscht und jeden Monat Uni-Klausuren schreibt, dem fällt das Erlernen von ein paar tausend Straßen, Einrichtungen und Fahrtstrecken leicht.

    Da Taxifahrer heute in Berlin mit viel Glück und Erfahrung nur noch knapp den Mindeslohn verdienen, taugt der anstrengende Job nicht mehr zur Studienfinanzierung. Um Das WG- oder Zimmer im Studentenwohnheim, Essen, Kleidung Uni-Gebühren und alles andere zum Leben Erforderliche zu bezahlen, muss man jede Woche vierzig Stunden und länger im Taxi sitzen. Das schließt gleichzeitiges Studieren aus.

    Also kommen nur noch die zur Taxischule, die einen „niedrigschwelligen“ Einstieg in die Gesellschaft brauchen. Wenn sich viele Kleinverdiener zusammentun, jeder in der Familie arbeitet und sparsam lebt, kann diese Gemeinschaft es schaffen, einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen, besonders wenn die Preise im Herkunftsland der Familie viel niedriger als in Deutschland sind.

    So fahren heute nur noch die Taxi, die es eigenlich nicht nötig haben, aber diese Arbeit lieben, viele, die weit unten auf der sozialen Leiter aber noch nicht gänzlich abgehängt sind, und die Mehrzahl der Kollegen schuftet, um sich mit unendlich langen Arbeitszeiten Wohlstand im Herkunftsland und einen Zugang zur deutschen Gesellschaft zu erkämpfen. Die Kinder sollen es mal besser haben.

    Ob dieses Modell über das Jahr 2019 hinaus funktionieren wird steht in den Sternen. Wenn es den Vermittlungsplattformen gelingt, eine noch brutalere Konkurrenzsituation durchzusetzen, indem sie Mietwagen mit Fahrern, die weit weniger als den Mindestlohn verdienen, in den Markt drücken, dann werden auch die Einkommen der Taxifahrer weiter sinken und nicht einmal mehr zum Überleben in Armut ausreichen.

    Es ist erstaunlich, dass weiter junge Menschen als Taxifahrer anfangen. Wie blöd kann man nur sein! Es herrscht Fachkräftemangel, und wer jung ist, findet immer eine Ausbildung für besser bezahlte Jobs.

    #Taxi #Uber #Kaptalismus #Ausbildung #Konkurrenz

  • WunderCar - mitgefahren, mitgehangen
    http://www.wundercar.org/de


    Da haben wir den nächsten Schlaumeier, der mit einem disruptiven Geschäftsmodell reich werden will. Wie immer kommt alles nett-locker-flockig-jugendlich-cool-entspannt daher, entpuppt sich aber bei genauem Hinschauen als knallharte Ausbeutungsmaschine.

    Wieder einmal sollen Fahrer mit eigenem Auto zu Dumpingpreisen Taxi spielen. Das funktioniert nur, wenn das Personenbeförderungsgesetz konsequent gebrochen und die Entlohnung auf Taschengeldniveau reduziert wird.

    Bei WunderCar ist das noch besser. Hier soll der Fahrgast den Preis bestimmen, dafür wird dann keine Quittung nicht ausgestellt.

    Das erinnert irgendwie an Schwarzarbeit. Förderung der Prostitution ist wohl immer noch strafbar. Wie sieht es mit Förderung der Schwarzarbeit aus ?

    Nette Menschen kennenlernen.
    ...
    Bei WunderCar fahren Köche und Segelmeister, Jurastudenten und Obstbauern. Entdecke die Geschichten in Deiner eigenen Stadt!
    ...
    Stell Dir vor es wäre immer ein Freund in der Nähe, bei dem Du einfach mitfahren kannst!
    ...
    So funktioniert WunderCar
    Fahrt anfragen
    Mit nur einem Klick ...
    Mitfahren
    Du steigst vorne ein und lernst einen netten Menschen kennen
    ...

    Jetzt kommt’s :

    Trinkgeld geben
    Nach sicherer Fahrt verlässt Du das Auto an Deinem Ziel. Mit Hilfe unserer App kannst Du den Fahrer bewerten und – wenn es Dir gefallen hat – ein Trinkgeld geben.

    Unser Trinkgeldvorschlag basiert auf einem Community-Durchschnitt. Unser System zieht dazu vergleichbare Fahrten in seine Kalkulation mit ein und errechnet dadurch einen Durchschnittswert. In der Regel liegt unser Vorschlag ca. 50% unter dem gängigen Preis von Taxen. Selbstverständlich kannst Du Dein Trinkgeld jederzeit anpassen.

    Soweit so schön, aber warum machen die das oder, genauer, wie wollen die damit Geld verdienen ?

    Der Betreiber einer anderen „sharing“ Plattform erklärt es in einem Bericht von einer USA-Reise so:
    http://whyownit.com/blog/usa-land-des-unbegrenzten-teilens-in-den-staaten-ist-das-sharing-im-mainst

    Interessant war vor allem, dass diese Plattformen Privatleuten Möglichkeiten bieten mit wenig Aufwand Geld zu verdienen. Es handelt sich deshalb auch nicht um Sharing im eigentlichen Sinne, sondern um das Verfügbarmachen von Dienstleistungen. In einer Welt, in der immer mehr Menschen immer weniger Nettoeinkommen zur Verfügung haben, wird sich dieser Trend sicherlich noch weiter durchsetzen

    Zur Vereinfachung übersetze ich das mal in ideologiefreie Fakten: Immer mehr Menschen kommen mit ihrem immer weiter schrumpfenden Einkommen nicht klar. Solange sie noch Freizeit haben, werden sie versuchen mit noch einem Job das Nötigste zusammenzubekommen.

    Hier setzt WunderCar an : „Du bist ein netter Mensch mit Auto, wir vermitteln dir Fahraufträge und du kassierst den halben Taxipreis mins 20 Prozent. Die behalten wir. Wenn das nicht schiefgeht, dann können wir dir irgendwann noch mehr als 20 Prozent abknöpfen, denn du bist von uns abhängig. Das sagen wir dir jetzt noch nicht, denn sonst würdest du ja nicht mitmachen. Du trägst auch das volle unternehmerische und juristische Risiko, denn wir von WunderCar zahlen dir keine Reparaturen und arbeiten nicht schwarz. Wir haben alle richtige Verträge.“

    Unter uns gesagt, das rechnet sich nicht für die Wundercar-Fahrer. Bei Taxis geht ungefähr die Hälfte des Preises an die Fahrer, und die verdienen nicht gut. Der Wundercar-Fahrer zahlt vom halben Geld 20 Prozent an Wundercar und muß zusätzlich die Kosten für Auto, Sprit und alles andere übernehmen, was beim Taxi der Chef zahlt. Steuern werden auch fällig, ohne Gewerbeanmeldung wäre das Schwarzarbeit.

    Auszahlung
    Wir überweisen Dir als Fahrer 1x wöchentlich 80% der Trinkgelder, die Dir Mitfahrer durch unsere Smartphone App geben, direkt auf Dein Bankkonto.

    Es ist ja ganz toll, wenn man als Privatmensch Geld dazuverdienen kann. Nur muß man, wenn regelmäßig Geld im Spiel ist, dem Finanzamt, dem Wohnungsamt oder Jobcenter mitteilen wann man wieviel eingenommen hat - und schon ist man eine kleine Firma, die sich an bestimmte Regeln zu halten hat.

    Wenn man dann in Deutschland Menschen gegen Geld transportieren will, muß man noch bestimmte Voraussetzungen erfüllen und eine behördliche Erlaubnis, für gewöhnlich Konzession genannt, sein Eigen nennen. Nur so ist für ausreichende Sicherheit der Fahrgäste gesorgt. Bei WunderCar liest sich das so :

    Alle Fahrer müssen unseren Anforderungen entsprechen.
    ...
    “Sense of Community”.
    – 4 Sitzer als Auto
    – Mindestens 2 Jahre Fahrerfahrung
    – Maximal 3 Punkte in “Flensburg“
    – Keine Vorstrafen oder laufende Strafverfahren.

    Da maßt sich die Firma an, den Job der Aufsichtsbehörde zu übernehmen. Ob die das wohl gut findet ? Die Kriterien sind jedenfalls nicht so streng wie bei zugelassenen Mietwagen, so daß alleine deshalb die Legalität des Unternehmens fraglich ist.

    Ob das Ganze wirklich innovativ ist, kann man noch nicht sagen, ein Kriterium für ein disruptives Geschäftsmodell, wie es die US-Venture-Kapitalisten so lieben, ist in jedem Fall reichlich übererfüllt : Bestehende Regelwerke werden bewußt ignoriert, um mit illegalen Methoden einen vorhandenen Markt anzugreifen.

    § 181a StGB Zuhälterei Absatz 2

    Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer die persönliche oder wirtschaftliche Unabhängigkeit einer anderen Person dadurch beeinträchtigt, dass er gewerbsmäßig die Prostitutionsausübung der anderen Person durch Vermittlung sexuellen Verkehrs fördert und im Hinblick darauf Beziehungen zu ihr unterhält, die über den Einzelfall hinausgehen.

    Dieser Passus fehlt im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz, und erlaubt den Machern von WunderCar, oberflächlich betrachtet, ihren Kopf aus der Schwarzarbeitsschlinge zu ziehen. Die Fahrer hingegen trifft das Gesetz mit voller Wucht.

    Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung (SchwarzArbG)

    § 1 Zweck des Gesetzes
    (1) Zweck des Gesetzes ist die Intensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit.
    (2) Schwarzarbeit leistet, wer Dienst- oder Werkleistungen erbringt oder ausführen lässt

    Was dann folgt passt genau auf die WunderCar-Fahrer.

    ...
    2. als Steuerpflichtiger seine sich auf Grund der Dienst- oder Werkleistungen ergebenden steuerlichen Pflichten nicht erfüllt
    3. als Empfänger von Sozialleistungen seine sich auf Grund der Dienst- oder Werkleistungen ergebenden Mitteilungspflichten gegenüber dem Sozialleistungsträger nicht erfüllt,
    4. als Erbringer von Dienst- oder Werkleistungen seiner sich daraus ergebenden Verpflichtung zur Anzeige vom Beginn des selbstständigen Betriebes eines stehenden Gewerbes ... nicht nachgekommen ist
    ...

    Was nicht passt, sind die Ausnahmen :

    1. von Angehörigen im Sinne des § 15 der Abgabenordnung oder Lebenspartnern,
    2. aus Gefälligkeit,
    3. im Wege der Nachbarschaftshilfe
    ...

    Wer als Fahrer bei diesem Experiment mitspielt, könnte genauso gut als Geldwäscher für Internetkriminelle antreten und darf sich auf den Besuch der freundlichen Herren und Damen von Zoll und Kripo freuen.

    Nun bin ich kein Jurist, aber das Gesetz ist eindeutig genug um zu einer Schlußfolgerung zu kommen: Entweder die Geschäftsleitung von WunderCar und ihre Anwälte kennen das SchwarzArbG nicht, dann sind sie dümmer als die Polizei erlaubt, oder sie vertreten ohne Not bewußt und mit Absicht ein kriminelles Geschäftsmodell mit Hintertürchen für sich selber.

    Aber ein schönes Logo haben sie.

    #disruption #legal_illegal_scheissegal #konkurrenz #schwarztaxi

  • Eine bewährte Dienstleistung - Taxi als Lieferservice

    Wir sind preiswerter :
    Das Lieferservice-Startup berechnet 14,90 Euro, wenn es in Berlin Waren von der nächstgelegenen Conrad-Filiale in einem Zeitfenster zum Kunden bringen läßt. Bis zu Entfernungen von 5,5 Kilometern ist das Taxi billiger (€ 4,90 bis €14,80).

    Wir sind präziser :
    Das Startup bietet eine Lieferung in Zeitfenstern von zwei Stunden an. Wir liefern auf 15 Minuten genau.

    Wir sind schneller :
    Wir liefern bei kurzen Entfernung in 10 bis 15 Minuten.

    Wir sind flexibler :
    Wir liefern auch größere Dinge und stellen uns auf Ihre speziellen Wünsche ein.

    Ein Taxi funktioniert wie ein rollendes Fünf-Sterne-Hotel, das jeden machbaren Wunsch des Kunden erfüllt. Ihr Taxifahrer klärt wenn erforderlich alle Einzelheiten der Lieferung mit ihnen. Sie können direkt bei Ihrem Lieferanten zahlen oder beim Taxifahrer, in bar mit Kreditkarte oder auf Rechnung. Sie bezahlen einen amtlich festgelegten Preis und können dennoch Zusatzleistungen vereinbaren. Sie erfahren den Preis vorab und sind vor Überraschungen geschützt.

    So gehts’s

    1. Per Telefon bei ihrem Lieblingsgeschäft bestellen, Lieferzeitpunkt und Rufnummer Ihrer Taxivermittlung angeben.
    2. Ware bei Lieferung zum gewünschten Zeitpunkt vom Taxifahrer entgegennehmen.
    3. Beim Taxifahrer bar, per Kreditkarte oder später gegen Rechnung bezahlen.

    Warum können Taxis das ?

    – Taxifahrer sind erfahrene Boten und Lieferanten, die ihre Stadt besser als jeder andere kennen. Das sorgt für Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit.
    – Die Taxivermittlung wickelt jeden Tag zehntausende Vorbestellungen ab. Ihre Lieferung gehört dazu.
    – Die Taxivermittlung bespricht alle Details ihres Auftrags mit ihnen und besorgt den passende PKW, Kombi oder Kleinbus.
    – Bestellung und die ausführende Taxe werden im Vermittlungscomputer erfaßt. Die Zentrale weiß jederzeit, wo sich das Taxi mit ihrer Ware gerade befindet. Verluste sind ausgeschlossen, jeder Taxibetrieb haftet für die korrekte Ausführung.
    – Einkaufsfahrten gehören zur täglichen Arbeit der Taxifahrer. Sie werden von erfahrenen Kollegen erledigt, die diese Dienstleistung ausdrücklich anbieten und sich auf ihre Wünsche einstellen.
    – Bei Fragen oder Unklarheiten ruft der Fahrer Sie auf Wunsch persönlich an.

    –---
    tiramizoo - Einfach liefern lassen!
    https://www.tiramizoo.com/presse

    1. Der Kunde wählt die tiramizoo
    Same-Day-Lieferung bei der Bestellung in Ihrem Online-Shop.
    2. tiramizoo erhält alle Informationen über den Lieferauftrag. Während Ihre Mitarbeiter die Waren zur Abholung vorbereiten, ermittelt tiramizoo bereits den passenden Fahrer und beauftragt ihn mit der Lieferung.
    3. Der Fahrer holt die bestellte Ware rechtzeitig
    in Ihrem Shop oder Lager ab.
    4. tiramizoo liefert die Ware zur gewünschten Zeit an den Kunden aus. Der Kunde bestätigt die Lieferung mit einer Unterschritft auf der tiramizoo-App.

    Conrad Filial-Bringservice
    http://www.conrad.de/ce/de/content/ti_aktionen_bringservice

    Wir liefern Ihre Filial-Einkäufe direkt vor die Haustür - vom schmalen Notebook bis zum riesigen LCD-Fernsehgerät.

    Conrad bringt‘s schnell:
    Nutzen Sie unsere Express-Lieferung und Sie erhalten die Ware innerhalb von zwei Stunden.

    Conrad bringt‘s schnell und pünktlich:
    Vereinbaren Sie mit uns Ihren Wunsch-Liefertermin und wir kommen pünktlich zu Ihnen.

    Express-Lieferung innerhalb von 2 Stunden oder zu Ihren Wunschlieferzeiten direkt vor Ihre Haustür

    Zeitfenster Lieferungen
    Montag bis Freitag Samstag 10.00 - 12.00 Uhr, 14.00 - 16.00 Uhr und 18.00 - 20.00 Uhr 10.00 - 13.00 Uhr

    Format bis max. oder Format ab mind. 120 x 60 x 60 cm bzw. max. 15 kg für 9,90 €

    120 x 60 x 60 cm bzw. über 15 kg für 19,90 € Express-Lieferungen bis max. 120 x 60 x 60 cm bzw. max. 15 kg für 14,90 €

    So können Sie die Lieferung in Ihrem Tagesablauf einplanen und Ihren Einkauf in der Mittagspause oder nach Feierabend in Empfang nehmen.

    Ob das so wie versprochen funktioniert ?
    #konkurrenz #lieferervice #berlin