• Modestadt Berlin: Aufstieg und Vernichtung der Textilbranche am Hausvogteiplatz | Berliner Zeitung
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    Maritta Adam-Tkalec - 15.10.18

    Im Jahr 1839 kam der jüdische Kaufmann Valentin Manheimer auf die Idee, ein Damenmantel-Modell fünfmal anzufertigen. Eine geniale Idee, wie sich herausstellte, sie revolutionierte die Welt von Kleidung und Mode. Der aus einem Dorf im Jerichower Land zugezogene Sohn eines jüdischen Kantors und Händlers hatte als 21-Jähriger mal eben die Konfektion erfunden und für sich selbst den Weg zu Erfolg und Wohlstand gebahnt.

    Ort des Geschehens: der Hausvogteiplatz. Valentin Manheimer und seine beiden Brüder blieben nicht die einzigen, die dort ihr Textilgeschäft aufbauten. Die meisten Gründer waren Juden. Binnen weniger Jahrzehnte entstand im Stadtraum rund um den Hausvogteiplatz ein Ort explodierender Kreativität.

    Hier paarte sich Geschäftssinn mit der Offenheit für Modernes. Ja, hier blühte der frühe Kapitalismus. Alles zusammen stiftete im Textilviertel den Mythos Berlins als Modestadt. Heute versuchen die Stadt und neue Kreative, wenigstens ein Echo dessen zu erzeugen, was bis 1933 die Welt beeinflusste und beeindruckte.

    Die Kreativen wurden vertrieben

    Die Nationalsozialisten schnitten die Blüte so radikal ab, dass selbst Magda Goebbels, die modebewusste Gattin des Propagandaministers, klagte: „Mit den Juden ist die Eleganz aus Berlin verschwunden.“

    Über die verheerenden Folgen arisch-völkischen Neids auf den Erfolg einer Minderheit kann gar nicht oft genug gesprochen werden: Sie gipfelten im Raub des jüdischen Eigentums, „Arisierung“ genannt. Die Kreativen wurden vertrieben, manchen gelang die Emigration, einige endeten in der Vernichtung.

    Der Hentrich & Hentrich-Verlag hat soeben ein Buch herausgebracht, das in zehn Aufsätzen die Geschichte des einzigartigen Ortes mitten in Berlin und seiner einst so belebenden Geister zusammenträgt – Ergebnisse des Forschungs- und Ausstellungsprojektes „Brennender Stoff“. So dient das Buch zugleich als Begleitband einer Ausstellung, die derzeit im Bundesjustizministerium zu sehen ist, auf dessen Gelände einst etliche Konfektionshäuser lagen. Ab 2. November ist sie im Hauptgebäude der Humboldt-Universität einer großen Öffentlichkeit frei zugänglich.

    Exemplarisch für die deutsch-jüdische Geschichte
    Tatsächlich erzählt der Hausvogteiplatz Berliner und deutsch-jüdische Geschichte geradezu exemplarisch. Deshalb sei aus der Fülle die Beschreibung des Aufstiegs herausgegriffen: Schon 1288 hatte man bei der Gründung der Berliner Schneidergilde den Ausschluss der Juden festgeschrieben – aus „beharrlicher Furcht vor dem wirtschaftlichen Potenzial der jüdischen Minderheit“. Diese eroberte in der Folge den Altkleiderhandel.

    1671 sprach der Große Kurfürst im Judenedikt den regen Leuten das Recht zu, auch mit neuen Kleidern zu handeln. Die christlichen Zünfte empörten sich gegen die Konkurrenz: Sie suchten ihr Heil in exklusiver Einzelproduktion. Die jüdischen Schneider hingegen erzeugten tragfähige Kleidung in Standardgrößen, die Vorläufer der Konfektion.

    Als 1812 die Hardenbergschen Reformen der Judenemanzipation einen Schub gaben, zogen jüdische Schneider aus Posen zu, viele gründeten eigene Werkstätten und machten Serienmode für die Frau. In England und USA stand seinerzeit der Herrenanzug im Vordergrund, in Paris die Edelkreation für die Dame. Berlin machte daraus tragbare Kleidung für alle. Danach sieht die Stadt noch heute aus.

    Erfolg dank neuer Arbeitsteilung

    Tatsächlich gab es das bis dahin nirgends auf der Welt. In Berlin gelang eine Demokratisierung der Mode. Die Produzenten hatten vor allem eine aufsteigende, riesige Konsumentengruppe fest im Blick: die normale Frau mit ihren Wünschen und Träumen.

    Der wirtschaftliche Erfolg verdankte sich zunächst vor allem einer neuen Arbeitsteilung: Am Anfang der Kette stand das – meist jüdische – Konfektionshaus mit seinen Entwürfen. Die Aufträge zur Produktion gingen an die reichlich vorhandenen Schneidermeister.

    Diese sogenannten Zwischenmeister schnitten zu und gaben die Stoffteile an Heimnäherinnen weiter. Das erwies sich als effektiv und flexibel, ermöglichte Massenproduktion ebenso wie Kleinserien und rasche Umstellung. Zudem lagerten die Konfektionäre Verwaltungsaufwand und Kosten aus. Die Konfektionshäuser mussten weder Produktionsräume noch Nähmaschinen bereitstellen.

    Mode für alle – durch Ausbeutung

    Die typische Heimnäherin saß in der engen Schlaf-Wohnstube einer winzigen Mietskasernenwohnung, verdiente fünf bis sieben Mark pro Woche bei Arbeitszeiten von elf bis 15 Stunden. Bezahlt wurde nach Stückzahl. Die Kinder halfen mit, zum Beispiel Knöpfe annähen. Trotz schärfster Ausbeutung erlangten gerade Mütter dadurch wenigstens etwas Verdienst und konnten daheim bei den Kindern bleiben. Mitte der 20er-Jahre arbeiteten 80.000 bis 100.000 Heimnäherinnen in der Berliner Konfektionsindustrie.

    So elend sah der Boden aus, auf dem Mode und Textilgeschäft erblühten. Zugleich entstand in der Stadt eine neue Spezies: die Konsumentinnen. Frauen rückten in Büros, Telegrafenämter, Läden ein, verdienten Geld. Diese weiblichen Angestellten belebten und veränderten die Stadt in bisher ungenügend erforschtem Maße.

    Sie kannten Not sowie ein hohes Maß an Unsicherheit und suchten zugleich voller Lebenslust Vergnügen, Zerstreuung. Das erlangten sie auch durch die Mode. In kürzester Zeit fielen Korsette und stiegen die Rocksäume – erst bis unters, dann sogar übers Knie. Bein war sexy. Es gab neue Schnitte, neue Frisuren, neue Accessoires.

    Der Geist ist vertrieben

    Die Konfektionäre vom Hausvogteiplatz entwickelten ein feines Gespür für die Wünsche dieser Frauen und offensive neue Werbe- und Präsentationsformen. Ein legendärer Werbespruch brachte die Botschaft auf den Punkt: „Kaufet reell – im Kaufhaus Israel“. Solche Häuser und ihre Schaufenster lockten zum Betrachten ohne Kaufzwang.

    Was konnte man da träumen – und zu Hause nachnähen! Revuen, Theater, bald auch der Film machten mit den Kaufhäusern gemeinsame Sache. Letztere statteten die Stars aus, denen Frau nacheiferte. Ein rundlaufendes System. Ein Artikel des Buches stellt ausführlich und faszinierend die Symbiose zwischen Medien und Mode dar.

    Heute müht sich die Branche zum Beispiel mit der Fashion Week, an die Traditionen anzuknüpfen. Doch die „Arisierungen“ der NS-Zeit – einige Fälle beschreibt das Buch in ihrer Perfidie und Brutalität – rissen eine nicht zu füllende Lücke. Nach dem Krieg lag der Hausvogteiplatz in Trümmern. Heute sieht er hübsch aus, aber der alte Geist ist wohl endgültig vertrieben. Kein Altbesitzer kam zurück.

    DAS ENDE DER GROßEN HÄUSER

    Manheimer: Der Pionier der Konfektion und des „Berliner Chics“, Sitz Oberwallstr. 6, beschäftigte um 1900 etwa 8000 Leute. Trotz der vielen Erfolgsjahre war die Firma nach schweren Einbrüchen in der Weltwirtschaftskrise am Ende, 1931 wurde sie liquidiert.

    Gerson: Betreiber schicker Mode- und Einrichtungshäuser, die zum Inbegriff des Kaufhausbummels als Erlebnis wurden. Das Unternehmen wurde bald nach 1933 vernichtet: Erst kamen Schikanen, dann die arischen Räuber, schließlich die Flucht und Wiedererstehung der Marke in England.

    Nathan Israel: 1815 öffnete der erste Laden; man expandierte mit dem Kaufhaus am Roten Rathaus, das alles an Größe und Glanz übertraf. Nach zähem Widerstand verkaufte Wilfried Israel die Firma 1939 weit unter Preis.

    Pelzfirma H. Wolff: Gegründet von Heimann Wolff 1850. Hauptsitz im 1908 errichteten (noch existierenden) Gebäude Krausenstraße 17/18. Einbruch des Geschäfts in der Weltwirtschaftskrise. Nach 1933 allmähliche Enteignung des Vermögens im Zusammenspiel von Institutionen und Versicherungsunternehmen und antijüdischen Gesetzen.

    #Berlin #Mitte #Hausvogteiplatz #Krausenstraße #Oberwallstraße #Geschichte #Industrie #Handwerk #Mode

  • Qui est Schmock ?

    Il est l’incarnation, dans ce qu’elle a de plus détestable, de la figure du journaliste-scribouillard, brillant, surperficiel, que Balzac qualifiait de « Rienologue ». Le personnage apparaît pour la première fois dans la pièce de Gustav Freytag, « Les journalistes » (1853). En allemand, ce nom propre devenu emblématique donnera des dérivés comme « Schmockerei », « verschmockt », etc. Tous termes que Karl Kraus (1874-1936) emploiera plus d’une fois dans sa revue satirique « Die Fackel » (Le Flambeau), qu’il publiera de 1899 à 1936. Dans Schmock, ou le triomphe du journalisme (Le Seuil, 2001), Jacques Bouveresse montre en quoi Kraus, magistral précurseur, a fourni la première critique des médias et des systèmes de communication modernes, toujours aussi pertinente.

    Le philosophe Jacques #Bouveresse, à la suite de l’écrivain Karl #Kraus, dénonce les travers des médias modernes

    Qu’est-ce qui a poussé Jacques Bouveresse, l’un des meilleurs philosophes français, professeur au Collège de France, à s’intéresser à la presse, sujet apparemment bien éloigné des préoccupations philosophiques ? C’est que l’influence des médias, aujourd’hui, paraît de plus en plus déterminante, dans ses effets, sur l’avenir de nos sociétés et le devenir de l’être humain.

    Dans Schmock, ou le triomphe du journalisme , Bouveresse prend le relais de l’écrivain autrichien Karl Kraus qui, entre 1899 et 1936 et en satiriste de génie, dans sa revue Le Flambeau, dénonçait déjà le phénomène. Bouveresse montre que cette première critique des médias et des systèmes de communication modernes n’a rien perdu de sa pertinence et de sa modernité.

    Jacques Bouveresse, qu’est-ce qui justifie votre intérêt de philosophe pour la presse ?

    C’est un domaine devenu aujourd’hui tellement important qu’il est difficile, surtout pour un philosophe, de ne pas s’y intéresser. Mon intérêt vient de ce que, face au triomphe sans partage du néolibéralisme et de la mondialisation, les critiques que formulait déjà Karl Kraus se confirment de plus en plus, il pressent les effets moralement et socialement destructeurs des systèmes de communication modernes sur l’être humain.

    Quels sont ses reproches ?

    Avant tout, que la presse est un instrument au service du marché universel. Un instrument qui apporte sa quote-part à l’application du principe « tout peut se vendre tout peut s’acheter ». A l’origine, aux alentours des années 1850, on pensait que la presse allait être au service de la liberté de pensée et de l’éducation du citoyen. On a très vite vu qu’elle faillissait à sa mission. Kraus rend la presse largement responsable de la boucherie de la guerre de 14-18, dont quasi l’ensemble de la presse a masqué les horreurs sous des envolées lyriques.

    Aujourd’hui, la presse servirait la logique économique plutôt que la recherche de la vérité ?

    Exactement. Bien entendu, les journalistes d’investigation s’en défendront et pousseront des hauts cris. Mais ils servent bien d’alibi à une presse qui, pour l’essentiel, est surtout devenue un rouage et un auxiliaire essentiels dans le système du marché universel. En fait, comme toutes les entreprises axées sur la recherche du profit, elle tend à faire croire au public qu’elle remplit un rôle beaucoup plus noble qu’elle ne le fait en réalité. Quand on lit un journal, on est constamment obligé de se demander si la vérité est la chose qui importe le plus aux journalistes...

    Allons donc ! Albert Londres disait que la tâche du journaliste était de porter la plume dans la plaie...

    Et Kraus n’aurait pu que souscrire à un tel appel. C’est ce à quoi il s’employait dans sa revue Le Flambeau. Kraus aurait certainement beaucoup d’admiration pour le journalisme d’investigation, à juste titre présenté comme la partie la plus respectable du métier, pour des raisons évidentes : la dénonciation de scandales politico-économiques, etc. Le problème, c’est qu’on se sert de cette portion congrue du journalisme comme d’un alibi pour cautionner d’autres comportements bien plus représentatifs des médias dans leur ensemble...
    Contrairement à ce qu’on a cru au départ, le journal n’a pas été inventé pour informer un lecteur curieux et désireux d’être éclairé sur la marche des événements, mais beaucoup plus pour créer un nouveau type de consommateur : le consommateur de nouvelles. La plus grande partie du travail des médias vise bien plus à séduire le lectorat, à vendre, à générer des profits qu’à dévoiler des vérités à la fois importantes et gênantes.

    Pour Kraus, le journalisme est vicié par nature ?

    Oui. La petite partie de la presse qui a conservé un sens élevé de ses devoirs et responsabilités constitue pour lui l’exception héroïque, pas la règle. Comme satiriste, il pense que la presse n’est pas amendable, on ne peut espérer la réformer. Il a des formules terribles, comme : la presse ne commet pas des excès, elle en est un !

    En quoi l’influence de la presse est-elle excessive ?

    Elle réduit le monde à n’être plus qu’un journal, estime Kraus.

    Il satirise : Dieu aurait créé le monde pour que les journalistes le transforment en journal !

    Oui, le journal comme but de la Création ! Il est clair qu’aujourd’hui, le monde semble avoir besoin du journal, des médias, tout simplement pour ÊTRE. Je suis d’ailleurs frappé de voir combien les gens, sans même s’en rendre compte, parlent de plus en plus comme dans les journaux qu’ils lisent...

    C’est que, selon Kraus, nous vivons désormais dans un univers plus journalistique que réel : c’est le journal qui nous fabrique notre monde chaque matin. Il nous met le monde en phrases, en tournures toutes faites, évacue l’imagination, anesthésie la sensibilité et les capacités de réaction, de sentiments humains. De cette façon, il nous rend paradoxalement plus supportables les guerres et les atrocités diverses - c’est ce que pensait Kraus, en tout cas.

    C’est tout de même un outil démocratique. Dans les pays totalitaires, la presse est bâillonnée...

    Oui, on ne peut pas imaginer une démocratie moderne sans liberté de la presse. En même temps, il faut se demander ce qu’on entend exactement par ce terme.

    Que voulez-vous dire ?

    Le « droit d’informer et d’être informé » n’a de sens que si l’on se pose dans le même mouvement la question de quoi ? et pour quoi ? A défaut, l’information a si peu de sens que l’on parlera d’atteinte à la liberté de la presse à propos de tout et n’importe quoi, on n’informera plus de ce que les gens ont réellement à savoir, mais de ce qu’ils ont envie de savoir, ce qui ne répond pas à la même exigence. Les sujets d’intérêts les plus méprisables, les plus dérisoires, les plus infantiles sont ainsi mis sur le même plan que les faits qu’il est indispensable de connaître.

     »Bref, une liberté d’informer et d’être informé, qui s’applique à tout et n’importe quoi, est-elle encore une liberté, ou une forme d’asservissement des esprits ?

    Ainsi, la presse nous aliénerait ?

    Kraus rêve parfois d’une journée sans presse, comme nous aspirons à une journée sans voitures... Sommes-nous intoxiqués ?

     »Finalement, dans ce que les médias proposent aujourd’hui au public, c’est toujours la demande perçue, anticipée ou créée de toutes pièces, et non le besoin réel, qui décide. De plus en plus, les médias parviennent ainsi à créer des sujets à partir de quasi rien : dès lors qu’ils réussissent à créer un rassemblement d’opinion autour de l’impression qu’il est en train de se passer quelque chose, la partie est gagnée. Des dossiers journalistiques entiers sont bâtis sur ce principe...

    C’est ici qu’interviennent les questions de déontologie

    Oui. Mais le fait que la presse parle tant de déontologie et d’éthique n’est-il pas justement le signe qu’il y a là un problème ? Jamais vous n’entendez un boucher ou un agriculteur avoir ce mot aussi souvent à la bouche.

     »Et puis, n’y a-t-il pas autant d’éthiques journalistiques qu’il y a de rédactions ? Ce qui paraît tout à fait normal à l’une ne passe pas dans l’autre... Souvent, comme le dit Kraus en pastichant les journalistes, elles semblent obéir à ce seul principe : « Nous racontons la chose ou nous ne la racontons pas, pourvu que ça rapporte. » Ou encore : « Qu’ils méprisent, pourvu qu’ils lisent ! » Chaque rédaction, même celles de la presse de caniveau, a sa déontologie. Mais, après tout, c’est aussi le cas des bandes de brigands...

    Les journalistes se pensent capables de faire régner une certaine éthique dans leur propre milieu

    Mais, en l’absence de sanctions réelles, qu’est-ce que cela signifie réellement ? La presse a développé une capacité exceptionnelle dans l’art de diluer la responsabilité, de la rendre insaisissable et anonyme. Elle est même devenue si puissante qu’elle peut désormais se permettre de n’accepter, en fait de critiques, que celles qu’elle consent à formuler elle-même à son propre propos...

    On le sait : le public a peu confiance dans la presse. Son sens critique fait contrepoids...

    Oui, mais comme le disait Kraus, un journal qui augmente le nombre de ses contempteurs ne verra pas pour autant diminuer le nombre de ses abonnés...

    Kraus va jusqu’à condamner les journalistes qui ont du style ! Pour lui, le propre du bon journalisme, c’est le style le plus plat

    En effet, parce qu’à se frotter lui-même à des journaux dont les collaborateurs savaient écrire, il voyait de quoi il retournait : bien souvent, le style consiste à dissimuler l’essentiel sous des effets brillants et à faire passer à la place ce qu’on souhaite soi-même faire passer... Aujourd’hui, dans les médias, le style, les capacités de mise en scène, les angles choisis ne servent souvent qu’à faire exister des sujets inexistants, qui ne tiennent que grâce au talent du journaliste. Voire, plus gravement, à travestir la réalité.

    Kraus préférait donc les comptes rendus secs, la « steppe de nouvelles », comme il disait. Des articles ne reposant pas sur les artifices de la séduction.

    Aujourd’hui, tous ces maux décrits par Kraus s’accentueraient ?

    Je le crois. Songez que dans un magazine comme L’Express, les cahiers publicitaires occupent désormais une telle place qu’il faut chercher les pages rédactionnelles. Le Monde a son supplément « Argent ». Le libéralisme a remporté une victoire par forfait : il n’a plus d’adversaire, et on ne sait plus trop que reprocher à un système voulu aujourd’hui par tout le monde, ni à une presse qui en est l’expression.

    Donc, de plus en plus, on se résout à ce que la presse ne soit qu’un agent économique comme les autres, soumis aux mêmes impératifs primordiaux. Travaille-t-elle avant tout, comme elle cherche à nous en persuader, pour le bien public ? Il est permis d’en douter. Kraus ne serait pas surpris de constater cette victoire de la marchandise, dont le règne universel signifie bien l’avènement d’une société post-humaine...

    Propos recueillis par Jean-François Duval