• Wissenschaftsrat - Pressemitteilungen - Herausragendes Potenzial für Kultur und Wissenschaft heben | Wissenschaftsrat empfiehlt grundlegende Neuordnung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    https://www.wissenschaftsrat.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/PM_2020/pm_1820.html

    13.07.2020 - In seinen „Strukturempfehlungen zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)“ spricht sich der Wissenschaftsrat dafür aus, die Dachstruktur der SPK aufzulösen und den Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und das Ibero-Amerikanische Institut jeweils organisatorisch zu verselbstständigen. Für das Staatliche Institut für Musikforschung mit seinem Musikinstrumenten-Museum empfiehlt er eine Eingliederung in die Staatlichen Museen.

    „Die Sammlungen der SPK sind von immenser internationaler Bedeutung. Entsprechend hoch sind die Erwartungen von Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft an Ausstellungen, Vermittlungsformate und Forschung in den Einrichtungen der Stiftung“, betont Dorothea Wagner, Vorsitzende des Wissenschaftsrats. „Zwar verfügen diese Einrichtungen mit ihren Beständen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein herausragendes und großartiges Potenzial, schöpfen es derzeit allerdings nicht hinreichend aus.“ Mit seinen Empfehlungen zielt der Wissenschaftsrat darauf, die Handlungsspielräume der Einrichtungen zu erweitern und eine klarere Profilbildung zu ermöglichen. Auf diese Weise sollen die Einrichtungen in die Lage versetzt werden, maßgebliche Impulse in internationalen Diskussionen zur Rolle von Museen, Bibliotheken und Archiven in Wissenschaft und Gesellschaft zu setzen.

    Der Wissenschaftsrat würdigt in seinen Empfehlungen das langjährige gemeinsame finanzielle Engagement von Bund und Ländern. Auch die erheblichen Leistungen der Stiftung und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere nach der deutschen Wiedervereinigung, hebt er positiv hervor, ebenso wie die bedeutenden Beiträge in der Bestandserschließung und bestandsbezogenen Forschung oder das Engagement in der Hochschullehre.

    Der Wissenschaftsrat sieht allerdings einen Punkt erreicht, an dem die Dachstruktur der Stiftung die Weiterentwicklung der darunter versammelten Einrichtungen einschränkt. Gründe dafür sind unter anderem tief gestaffelte Hierarchien und unklare Entscheidungsprozesse. Um die Leistungs- und Strategiefähigkeit der Einrichtungen dauerhaft zu verbessern, hält er daher einen entschiedenen Eingriff in die Struktur der SPK für unvermeidlich. Erforderlich ist zudem eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Einrichtungen.

    Bei den Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) besteht der Handlungsbedarf vor allem in den publikumsorientierten Bereichen. „In Kernbereichen wie Ausstellungen und Vermittlung, auch in der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Präsentation im digitalen Raum, drohen die Museen den Anschluss an internationale Entwicklungen zu verlieren“, so Dorothea Wagner. Die bestehenden Strukturen innerhalb der SMB sind nach Einschätzung des Wissenschaftsrats nicht geeignet, die dringend erforderliche engere Zusammenarbeit und den intellektuellen Austausch zwischen den einzelnen Sammlungen und Instituten zu befördern. Ebenso fehlt es an einer ausreichenden finanziellen und personellen Ausstattung.

    Für den Verbund der Staatlichen Museen empfiehlt der Wissenschaftsrat daher, die Chance einer organisatorischen Verselbständigung zu nutzen, um die interne Organisation der Staatlichen Museen neu zu ordnen. Ziel sollte dabei sein, moderne Ausstellungen sowie kooperative und international vernetzte Forschung zu ermöglichen und eine umfassende digitale Transformation zu befördern.

    Der Staatsbibliothek zu Berlin bescheinigt der Wissenschaftsrat eine ausgeprägte Nutzerorientierung und ein überzeugendes Verständnis der eigenen Rolle im Forschungs- und Wissenschaftssystem. Für den digitalen Strukturwandel des Wissenschaftssystems ist die Staatsbibliothek gut aufgestellt. Eine organisatorische Verselbstständigung soll sie in die Lage versetzen, ihre strategischen Ziele schneller und flexibler sowie mit größerer Unabhängigkeit umsetzen zu können und ihre Leistungsfähigkeit im nationalen Zusammenspiel der großen wissenschaftlichen Bibliotheken weiter zu stärken.

    Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz erfüllt kompetent seine Aufgaben, ist gut auf seine Nutzerinnen und Nutzer eingestellt und bemüht sich erfolgreich um eine kontinuierliche Verbesserung seines Angebots, auch im digitalen Raum. Dringenden Handlungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bezüglich der unbefriedigenden Magazinsituation des Geheimen Staatsarchivs.

    Das Ibero-Amerikanische Institut übernimmt für die Lateinamerikaforschung eine sehr wichtige Service- und Vernetzungsfunktion von nationaler und internationaler Bedeutung. Der Wissenschaftsrat betont, dass das Ibero-Amerikanische Institut diese Funktion nur erfüllen kann, wenn es über eine weitestgehende Selbstständigkeit verfügt. Seine gut austarierte Balance zwischen Forschungseinrichtung, Bibliothek und Kulturzentrum sollte das Institut unbedingt auf dem derzeitigen hohen Niveau bewahren.

    Die Stärken des Staatlichen Instituts für Musikforschung sieht der Wissenschaftsrat vor allem bei dessen Musikinstrumenten-Museum. Er empfiehlt, das Staatliche Institut für Musikforschung als Musikinstrumenten-Museum in die Staatlichen Museen zu integrieren und einen Strategieprozess zur zukünftigen Ausrichtung und Binnenorganisation der Einrichtung anzustoßen.

    Der Wissenschaftsrat war im Juli 2018 über das Bundesministerium für Bildung und Forschung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gebeten worden, eine Strukturevaluation der SPK durchzuführen und dabei insbesondere die Governance-Struktur, die Sammlungen, Ausstellungen, Bibliotheken und Archive der SPK vor allem mit Blick auf deren Service- und Dienstleistungsorientierung, die Rolle der Forschung bei der SPK mit einer Einschätzung zu den Planungen für den Forschungs­campus Dahlem sowie die Digitalisierungsstrategie der SPK zu begutachten. Auch in der Vergangenheit hat der Wissenschaftsrat bereits zu Einrichtungen aus dem Kulturbereich Stellung genommen, beispielsweise zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (2014) oder zur Klassik Stiftung Weimar (2011).

    Download: https://www.wissenschaftsrat.de/download/2020/8520-20.pdf?__blob=publicationFile&v=2

    #Berlin #Politik #Museen

  • Museums-Umzug: Was wird aus dem Kulturstandort in Berlin-Dahlem? | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/museums-umzug-was-wird-aus-dem-kulturstandort-in-dahlem--24707772

    Diese Zukunft sieht düster aus. Schon jetzt sind Bereiche des Museums für Asiatische Kunst geschlossen, ebenso im Ethnologischen Museum. Mittelfristig soll in der Dahlemer Takustraße nur das Museum Europäischer Kulturen übrigbleiben, die beiden anderen ziehen ins Humboldt-Forum in Mitte. Viele Bürger befürchten, dass der Kulturstandort Dahlem verödet und wollen daher über eine Nachnutzung der Bauten mitentscheiden.

    Ersatz für Museen gefordert

    Der Verein „Wir in Europa“ und sein Vorsitzender Guy Féaux de la Croix haben zur Unterstützung dieses Ziels einen „Dahlemer Appell“ formuliert, in dem ein Ideenwettbewerb gefordert wird. Am Dienstagabend hatte der Verein alle interessierten Bürger eingeladen. Es kamen fast 100. Diskutiert wurde im Restaurant Eßkultur des Ethnologischen Museums, das nur zum Teil geschlossen ist und nicht komplett, wie fälschlich berichtet.

    Wir in Europa e.V.
    http://www.wir-in-europa.org

    Impressum

    Guy Féaux de la Croix
    Dr.h.c. / Gesandter a.D.

    Wir-in-Europa e.V.
    Gesellschaft für Kulturaustausch, internationale
    Begegnungen und europäische Demokratie
    Vorsitzender und Geschäftsführer

    Murtener Strasse 4a
    12205 Berlin

    Tel.: ++49 / (0) 30 – 2095 4477
    Mob: ++49 / (0) 1520 – 408 1796

    guyfeauxdelacroix@yahoo.com

    Museumszentrum Dahlem - Berlin.de
    http://www.berlin.de/sehenswuerdigkeiten/3560217-3558930-museumszentrum-dahlem.html

    Neben der Museumsinsel und dem Kulturforum gibt es einen dritten wichtigen Standort für Museen in Berlin: die Museen für Kunst und Kulturen der Welt in Dahlem. In dem Ortsteil im Südwesten Berlins befinden sich Sammlungen über europäische und außereuropäische Kulturen sowie das Ethnologische Museum.

    Museum für Indische und Ostasiatische Kunst im Museumszentrum Dahlem

    Mit 500 000 Objekten aus aller Welt besitzt es eine der größten völkerkundlichen Sammlungen weltweit. Herausragend sensibel präsentiert werden die Exponate im Museum für Indische Kunst und im Museum für Ostasiatische Kunst.

    Museum Europäischer Kulturen im Museumszentrum Dahlem

    Auch das Museum Europäischer Kulturen, das die Volks- und Alltagskultur aus dem deutschsprachigen Mitteleuropa vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart zur Schau stellt, ist eine erste Adresse.

    Idee des Museumszentrums Dahlem

    Die Idee für diesen Museumsstandort hatte der Museumsplaner Wilhelm von Bode bereits 1911, die Umsetzung konnte jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgen. Die Entwürfe für die modernen Häuser stammen von den Architekten Wils Ebert und Fritz Bornemann.

    Museum Dahlem
    http://www.smb.museum/en/museums-institutions/museen-dahlem/home.html

    Museumszentrum Berlin-Dahlem
    https://de.wikipedia.org/wiki/Museumszentrum_Berlin-Dahlem

    Das Museumszentrum Berlin-Dahlem ist ein Baukomplex im Berliner Ortsteil Dahlem des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, in dem sich mehrere Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin befinden. Die offizielle Adresse lautet Lansstraße 8, seit 2005 gibt es wieder einen Nebeneingang über die Arnimallee 25.

    Die ältesten Planungen für den Baukomplex reichen bis in die Jahre 1914 bis 1923 zurück. Maßgebend war das Betreiben Wilhelm von Bodes, die ersten Entwürfe stammten von Bruno Paul. Die bauliche Umsetzung im Stil der Neuen Sachlichkeit erfolgte jedoch erst von 1969 bis 1973 durch Fritz Bornemann und Wils Ebert.

    Im Museumskomplex befinden sich heute folgende Sammlungen:

    Museum für Asiatische Kunst
    Ethnologisches Museum
    Museum Europäischer Kulturen
    Nach der Fertigstellung des Humboldtforums werden die außereuropäischen Sammlungen des Museumszentrums Dahlem dorthin verlegt.

    Zur Zeit (Juni 2016), sind bereits mehrere Abteilungen geschlossen, um die Exponate vor dem Umzug zum Humboldtforum zu restaurieren. Zu den geschlossenen Abteilungen gehören:[1]

    Amerika
    Indien
    Ostasien im 2. OG
    Südsee

    #Berlin #Dahlem #Takustraße #Im_Winkel #Kultur #Museen #Stadtentwicklung

  • Alliiertenmuseum in Berlin: Trotz Flüchtlingen: Alliiertenmuseum zieht nach Tempelhof - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/alliiertenmuseum-in-berlin-trotz-fluechtlingen-alliiertenmuseum-zieht-nach-tempelhof/12586504.html


    Nicht ganz neu aber interessant

    14.11.2015 Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) kündigte am Donnerstag an, dass auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof alle Hangars zum Unterbringen von Flüchtlingen genutzt werden sollen. Und fast gleichzeitig hat der Haushaltsausschuss des Bundestages mitgeteilt, dass der Bund 27,1 Millionen Euro für den Umzug des Alliiertenmuseums von der Clayallee in Dahlem nach Tempelhof bereitstellt. Doch für die Direktorin des Museums, Gundula Bavendamm, ist dies gar kein Widerspruch.

    „Der Umzug findet nicht übermorgen statt“, sagte Bavendamm auf Anfrage. Vorgesehen sei ein Termin in fünf oder sechs Jahren. Wichtig sei, dass es mit dem bewilligten Geld nun Planungssicherheit für den Umzug gebe. Jetzt könne auch der Wettbewerb für den Umbau der Anlagen in Tempelhof auf den Weg gebracht werden. Das Museum soll in den Hangar 7 – nahe U-Bahnhof Paradestraße – sowie in Teile des sogenannten Kopfbaus West einziehen. Ein Konzept für die Präsentation in Tempelhof gibt es seit 2014.

    #Berlin #Geschichte #Museen