• Fritz Hafkesbrink – Works – Digital Collections
    https://digitalcollections.hoover.org/objects/58233/fritz-hafkesbrink

    Avec l’autorisation de Goebbels le sociologue Fred Abel a collectionné les témoignages de 600 membres du NSDAP qui répondaient à la question « pourquoi je suis devenu nazi ». C’est une lecture insupportable mais c’est un bon point d’entrée pour comprendre les crimes dont se sont rendus coupables ces gens bien sous tous rapports.

    Collection Structure: Theodore Fred Abel papers > Nazi Biograms > Fritz Hafkesbrink
    Item Title: Fritz Hafkesbrink
    Collection Title: Theodore Fred Abel papers
    Collector: Abel, Theodore (1896-1988)
    Date Created: 1934
    Birthdate: after 1910.

    This is one of many autobiographical sketches collected by Theodore Abel in 1934 from people who self-identified as members of the Nationalsozialistische deutsche Arbeiter-Partei before January 1, 1933, or who were in sympathy with the movement. Typically, each autobiography contains information on the writer’s occupation, socioeconomic class, education, employment, membership in various associations, place of residence, marital status, military service in World War I, participation in military activities after World War I, first contacts with the National Socialist movement, the main reason for joining the movement, expressions of anti-Semitism, etc. Abel used these autobiographies to write a book, Why Hitler Came into Power: An Answer Based on the Original Life Stories of Six Hundred of His Followers (1938).

    https://digitalcollections.hoover.org/objects/58226/nazi-biograms

    Abel collected autobiographies, known as biograms, of hundreds of followers of Adolf Hitler in 1934 as source material to improve understanding of the Hitler movement. In June 1934 he announced a prize contest designed to induce Hitler’s followers to submit their life stories. He posted an announcement at all local headquarters of the Nationalsozialistische deutsche Arbeiter-Partei and in the party press for the “best personal life history of an adherent of the Hitler movement.” The contest was open to any person, regardless of sex or age, who was a member of the National Socialist party before January 1, 1933, or who was in sympathy with the movement.

    Contestants were asked to give accurate and detailed descriptions of their personal lives, particularly after World War I. Abel wanted them to give special attention to accounts of their family life, education, economic conditions, membership in associations, participation in the Hitler movement, and important experiences, thoughts, and feelings about events and ideas of the post-war period.

    Abel received hundreds of manuscripts. They contain data on age, occupation, socioeconomic class, education, employment, membership in various associations, place of residence, marital status, military service in World War I, participation in military activities after World War I, first contacts with the National Socialist movement, the main reason for joining the movement, expressions of anti-Semitism, etc.

    Preisausschreiben unter Nazis : ’Warum sind Sie in der NSDAP ?’ | Das Erste - Panorama - Sendungsarchiv - 2018
    https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2018/Preisausschreiben-unter-Nazis-Warum-sind-Sie-in-der-NSDAP,nsbiograms100

    Den Aufruf zum Wettbewerb verbreitete Abel über die Parteipresse der NSDAP und Aushänge in den Parteizentralen im ganzen Land. Jeder Lebenslauf sollte unter anderem Angaben zu familiärem Hintergrund, Beruf, Ausbildung und der Rolle im ersten Weltkrieg enthalten. 683 Nazis haben 1934 mitgemacht und Abel teils maschinengeschriebene, teils handschriftliche Lebensläufe in der Länge von einer bis 80 Seiten geschickt. Abel arbeitete damals als Soziologe an der Columbia Universität in New York. Die Lebensläufe dienten ihm als Grundlage für sein Buch: „Why Hitler Came into Power: An Answer Based on the Original Life Stories of Six Hundred of His Followers“. Die Hoover Institution der Stanford University hat diese „Biograms“ inzwischen digitalisiert und mehr als 3.700 Seiten online gestellt.

    #Allemagne #histoire #nazis #biographie

  • Großschweidnitz: Ein Krankenhaus als Ort des Todes
    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173154.gedenken-an-ns-verbrechen-grossschweidnitz-ein-krankenhaus-als-or

    11.5.2023 von Hendrik Lasch, Großschweidnitz - Als Lina Helm im Juni 1944 den Friedhof der Landesanstalt Großschweidnitz besuchte, war sie erschüttert. Die Uhrmachersgattin aus Leipzig war in das ostsächsische Dorf unweit von Löbau gefahren, um das Grab ihrer Tochter Elli zu besuchen. Sie war vier Monate zuvor in dem psychiatrischen Krankenhaus verstorben. Dieses sei, hatte Lina Helm bei einem ersten Besuch bemerkt, »sehr schön gelegen«: in einer welligen Landschaft, die in der Ferne den Blick auf das Zittauer und das Isergebirge eröffnet.

    Der idyllische Eindruck trog freilich. Die Anstalt berge »doch so viel Jammer und Elend«, schrieb Helm in einem Brief an Ellis Bruder Hans: »Es sterben dort viele Menschen.« Zu diesen sollte binnen weniger Wochen auch ihre Tochter gehören, deren Gesundheitszustand sich zuvor laut der Krankenakte angeblich urplötzlich verschlechtert hatte. Als die Mutter ein Vierteljahr nach dem Tod am Ort ihrer Beerdigung ein paar Blumen ablegen wollte, konnte ihr der Friedhofswärter nur eine kahle Fläche präsentieren. Man habe »überhaupt kein Grab« gesehen, erinnerte sich die Mutter: »Nur festgetretener Boden, und alles lief darüber hin.«

    Lina Helm war erschüttert. Ihre Bemerkung steht heute auf einer schwarzen Metallsäule. Sie ist Teil eines Rondells mit einem Dutzend ähnlicher Stelen, auf denen 3580 Namen aufgeführt sind. So viele Menschen wurden 1940 bis 1945 allein auf dem Friedhof des Krankenhauses beerdigt, das eigentlich ein Ort der Heilung sein sollte, aber in der NS-Zeit zu einem Ort des Todes wurde.

    Schon bei Lina Helms erstem Besuch wies eine ältere Frau, deren Tochter eben begraben worden war, sie auf Auffälligkeiten auf dem Anstaltsfriedhof hin: Er sei »sehr sauber gehalten«, aber seit 1942 gebe es »Hunderte von Gräbern«. Tatsächlich liegt die Zahl der Toten noch weitaus höher. »Wir wissen heute von 5500 Verstorbenen«, sagt die Historikerin Maria Fiebrandt, die dazu zwei Jahre lang akribisch in Unterlagen des Krankenhauses und in sächsischen Archiven geforscht hat: »Viele wurden allerdings in ihre Heimatorte überführt und dort bestattet.«

    Fiebrandt ist Mitglied eines Vereins, dessen Mitglieder sich seit Jahren ehrenamtlich mit einem finsteren Kapitel in der Geschichte des Krankenhauses Großschweidnitz und der deutschen Psychiatrie insgesamt auseinandersetzen: den sogenannten Krankenmorden in der NS-Zeit, denen Zehntausende psychisch kranke, geistig behinderte und alte Menschen zum Opfer fielen. Bekanntester Teil sind die geplanten Massenmorde an Behinderten, für die sich nach 1945 der Begriff »Aktion T4« einbürgerte, nach der Anschrift der zuständigen NS-Behörde in der Berliner Tiergartenstraße 4.

    Praktisch umgesetzt wurde sie ab 1940 in Tötungsanstalten wie im sächsischen Pirna-Sonnenstein, wo Patienten auch aus Großschweidnitz zu Tausenden in einer Gaskammer ermordet wurden. Doch schon zuvor und auch nach Ende der Aktion T4 im August 1941 dauerte das massenhafte Sterben an. Großschweidnitz etwa sei auch Schauplatz des frühen »Hungersterbens« gewesen, sagt Fiebrandt. Seit 1939 wurden Essensrationen von Patienten drastisch reduziert. Dass viele das nicht überleben, »wurde gezielt einkalkuliert«, sagt sie. »Man nahm ihren Tod billigend in Kauf.« Zynisches Kalkül der Nazis war es, sogenanntes lebensunwertes Leben zu vernichten, sich »nutzloser Esser« systematisch zu entledigen und die Weitergabe vermeintlicher Erbkrankheiten zu unterbinden.

    Welche Auswirkungen diese menschenverachtende Politik auf Einzelne hatte, zeigt das Schicksal von Elli Helm, das Fiebrandt bereits 2018 in einem von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten herausgegebenen biografischen Heft nachzeichnete. Helm war im Juni 1902 in Leipzig geboren worden, im gleichen Jahr, in dem in Großschweidnitz die Landesanstalt gegründet wurde. Ab dem 15. Lebensjahr litt sie unter epileptischen Anfällen. Diese damals als »erbliche Fallsucht« bekannte Erkrankung gehörte zu den Indikationen, die laut dem 1933, kurz nach Beginn der NS-Diktatur beschlossenen »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« eine Zwangssterilisation gegen den Willen der Betroffenen rechtfertigen sollten.

    Diese wurde bei Elli Helm im Oktober 1934 vollzogen. Die junge Frau, die auf Fotos stets ausgesprochen fröhlich wirkt, arbeitete danach als Hausmädchen und in einem Altersheim. Nachdem sich die Anfälle allerdings häuften, begann im Februar 1942 eine Odyssee durch Krankenhäuser: Leipzig-Dösen, Hochweitzschen, Bräunsdorf, Freiberg-Hilbersdorf. Am 27. Januar 1944 schließlich kam Elli Helm nach Großschweidnitz. Obwohl die zuständige Ärztin ihren Zustand bei der Ankunft noch als unbedenklich beschrieben hatte, war sie 23 Tage später tot.

    Was in der Zwischenzeit geschah, darüber kann nur spekuliert werden. Dass Elli Helm allerdings ausgerechnet in Großschweidnitz ums Leben kam, sei kein Zufall, sagt Maria Fiebrandt. Die Anstalt, deren Leiter Alfred Schwarz ein strammer Nazi war und über enge Kontakte zu Verantwortlichen der Aktion T4 verfügte, habe stets »große Bereitschaft signalisiert«, sich am organisierten Morden zu beteiligen. Das war auch in der NS-Diktatur kein Automatismus, betont Fiebrandt: Ähnliche Kliniken wie in Arnsdorf bei Dresden hätten sich verweigert.

    In Großschweidnitz aber propagierten leitende Mitarbeiter die »Euthanasie«-Politik der Nazis, und ausreichend Beschäftigte hatten keine Skrupel, sich Patienten zu entledigen, die sie als störend empfanden oder die »wenig leisten«, wie es an einer Stelle über Elli Helm hieß. Mit der Zeit sei unter dem Personal eine »Radikalisierung« zu beobachten gewesen, sagt Fiebrandt: Mit Aufnahme immer neuer Patienten, etwa aus Schlesien, »intensivierten sich die Morde«. Viele starben an einer zynisch »Trional-Kur« genannten Überdosierung von Beruhigungsmitteln, andere an Hunger, Krankheiten und schlichter Vernachlässigung.

    Zu den Opfern in der ostsächsischen Anstalt zählen neben Kranken auch Kinder, Zwangsarbeiter und Evakuierte. Zeitweise lag die Sterblichkeit bei über 50 Prozent. Die Tötungen endeten im Mai 1945, sagt Maria Fiebrandt, »das Sterben aber ging weiter«: Die miserablen Bedingungen im Krankenhaus und Spätfolgen der Misshandlung schlugen sich noch bis 1946 in hohen Sterbezahlen nieder.

    Großschweidnitz ist, sagt Maria Fiebrandt, ein »herausgehobener Ort«, wenn es um die Krankenmorde der Nazis und die sogenannte Euthanasie geht. Wegen der hohen Zahl und der Vielfalt der Opfer stehe er in einer Reihe mit Tötungsanstalten anderswo in der Bundesrepublik: Pirna-Sonnenstein, Hadamar (Hessen), Grafeneck (Baden-Württemberg) oder Bernburg (Sachsen-Anhalt). Dennoch wurde an dieses finstere Kapitel in der Geschichte des Krankenhauses lange gar nicht erinnert. Zwar wurden nach dem Krieg einige Verantwortliche für die Krankenmorde in Dresden verurteilt, darunter zwei Ärzte und fünf Schwestern aus Großschweidnitz.

    Als 1952 jedoch der damalige Anstaltsleiter eine Ansprache zum 50-jährigen Jubiläum der Landesanstalt hielt, erwähnte er das dortige massenhafte Töten durch medizinisches Personal in den NS-Jahren mit keinem Wort. »Erst in den 80er Jahren begannen sich Krankenhausmitarbeiter für diesen Teil der Geschichte der eigenen Anstalt zu interessieren«, sagt Fiebrandt. Eine Tafel zum Gedenken an die Opfer wurde angebracht, 1990 auch ein Denkmal aus Sandstein errichtet, das an die würdelos verscharrten Opfer erinnert. Später kamen die Stelen mit den mittlerweile recherchierten Namen dazu. Zudem wurde der Friedhof als Kriegsgräberstätte anerkannt. Eine Ausstellung, die umfassend über die Krankenmorde in Großschweidnitz informiert, gibt es erst jetzt: An diesem Samstag wird sie im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) eröffnet.

    Damit tragen jahrelange Bemühungen des Vereins endlich Früchte. Bereits 2012 legte dieser ein Konzept für eine Gedenkstätte vor, im gleichen Jahr wurde Großschweidnitz in das damals novellierte sächsische Gedenkstättengesetz aufgenommen. Danach vergingen allerdings mehr als zehn Jahre, bis das Vorhaben in die Tat umgesetzt wurde. Zeitweise erwies sich die geplante Finanzierung als schwierig, teils wurden Auflagen des Denkmalschutzes für einen geplanten Neubau auf dem Anstaltsfriedhof zur Belastung. Erst jetzt kann der Verein das wichtigste Ziel in seiner Satzung, die »Schaffung einer Gedenkstätte«, als erfüllt abhaken.

    Zu finden ist diese in einem gelben Klinkerbau, der durch einen gelungenen, unauffälligen Neubau ergänzt wurde. In diesem ist neben Empfang und Garderobe ein Seminarraum untergebracht, für den im benachbarten historischen Gebäudetrakt kein Platz gewesen wäre, der aber essenziell sei: »Wir wollen schließlich ein Bildungsort sein«, sagt Maria Fiebrandt, die in der neuen Gedenkstätte beschäftigt sein wird. Deren eigentliche Ausstellung befindet sich in den Räumen der einstigen Pathologie. An die frühere Nutzung erinnern bis in Kopfhöhe gekachelte Wände sowie in einem Raum auch Rinnen im Fußboden, die einst neben dem Sektionstisch verliefen.

    In diesem zentralen Raum wird an die eigentlichen Krankenmorde erinnert, anhand von Dokumenten, Fotos sowie Berichten von Angehörigen und Zeugen, die an Audiostationen auch nachzuhören sind. Betten oder ähnliches Krankenhausmobiliar werde es nicht geben, sagt Fiebrandt: »Die standen in diesen Räumen nie.« Ein aufwendig gestaltetes Totenbuch nennt die Namen aller 5500 Opfer in Großschweidnitz. In vorangehenden Räumen wird zunächst die Euthanasiepolitik der Nazis erklärt und die Indoktrination von Bevölkerung und medizinischem Personal veranschaulicht, etwa mit Kartenspielen, die schon Kinder lehrten, Gesichtszüge vermeintlich »Erbkranker« zu erkennen. Zwei Räume widmen sich Biografien von Opfern wie Elli Helm und von Tätern.

    Letztere sind ebenfalls an Hörstationen mit Aussagen aus dem Dresdner Prozess zu erleben, die ein erschütterndes Menschenbild offenbaren: »Das ist teils schwer zu verdauen«, sagt Fiebrandt. Dargestellt wird zudem der lange Weg der Opfer zu Anerkennung und Rehabilitierung. Zwangssterilisierte etwa erhalten in der Bundesrepublik erst seit 2021 eine kleine Entschädigung. Ein abschließender Raum weitet das Thema schließlich in die Gegenwart. Dort geht es um medizinethische Themen, etwa Triage oder pränatale Diagnostik. Gezeigt wird auch, wie Ausgrenzung in unachtsamem Sprachgebrauch im Alltag beginnt, zum Beispiel mit diskriminierenden Begriffen wie: »Du Spast!«

    Die künftige Gedenkstätte befindet sich einerseits an einem Ort, der regelmäßig von Menschen aufgesucht wird: Das Gebäude beherbergt auch die Trauerhalle des Großschweidnitzer Friedhofs. Die parallele Nutzung ist Sinnbild für die gute Zusammenarbeit des Vereins mit der Kommune. »Ohne deren Unterstützung«, sagt Maria Fiebrandt, »hätten wir das Vorhaben nie umsetzen können«, das immerhin mit Investitionen von zwei Millionen Euro verbunden war.

    Andererseits liegt die künftige Gedenkstätte Großschweidnitz ein wenig abseits, über eine Autostunde entfernt von Dresden, in einem Ort ohne direkten Bahnanschluss. Das werde eine Herausforderung, sagt Sven Riesel, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die künftig Trägerin der Einrichtung in Großschweidnitz ist und damit Neuland betritt: »Das ist seit 1990 die erste Gedenkstätte, die aus freier Trägerschaft kommend in die Stiftung integriert wird.« Damit ist das Land auch für deren Finanzierung verantwortlich – vorerst allein. Riesel betont, er hielte aufgrund des Stellenwerts von Großschweidnitz für die bundesweite Erinnerungspolitik auch eine Beteiligung des Bundes für gerechtfertigt. Die aber ist vorerst nicht absehbar.

    So obliegt es der Stiftung und ihren Mitarbeitern in der neuen Gedenkstätte, diese nun auch mit Leben zu füllen. Fiebrandt setzt auf Schüler aus der Region, auf Berufsschüler in Sozialberufen und Studenten der Medizin, aber auch auf Touristen in der Oberlausitz. Angesichts der furchtbaren Geschichten, die in der Gedenkstätte erzählt werden, ist es wohl unvermeidlich, dass Besucher ähnlich erschüttert sein werden wie einst Lina Helm bei der Suche nach dem Grab ihrer Tochter. Zugleich aber ist Großschweidnitz künftig ein Ort, an dem Menschen wie Elli Helm endlich gebührend gewürdigt werden.

    #iatrocratie #Allemagne #Saxe #Großschweidnitz #histoire #nazis #euthanasie #médecine

  • Le 8 mai 1945, ils ne nous ont pas libérés... - Socialisme libertaire

    La date du jour de l’exil est désormais institutionnellement fixée, le 8 mai. Et il reste à faire le bilan du nombre de fois, au cours des deux dernières années, où les exilés et leurs familles ont exprimé clairement ce que nous souhaitions en rencontrant différents groupes politiques. Nous n’aimons pas cette date.
    Le 8 mai 1944, ce ne fut pas la libération des Républicains espagnols. Ce fut une nouvelle défaite, celle de l’oubli des exilés par les Alliés lors de la signature de la capitulation nazi et l’abandon de milliers d’Espagnols aux mains du dictateur que ces Alliés ont reconnu.
    Que dit l’Histoire à propos de cette date pour ceux qui avaient vécus deux guerres, la guerre d’Espagne et la Seconde Guerre mondiale, au total neuf ans et demi de conflits ? Pratiquement une décennie, il s’agissait de démocrates espagnols qui ont abandonné leurs maisons, leurs biens, leurs familles, qui ont souffert de la faim et du froid, en évitant la mort, en enterrant leurs morts, en vivant la peur et la terreur, en errant vers l’inconnu, en défendant chaque pouce de leur pays – parce que l’Espagne était leur pays –, en pleurant de rage et de douleur pour leurs pertes et en fuyant vers le Nord, sans Nord ?

    #Libération #Espagne #SecondeGuerremondiale #fascisme #nazisme #franquisme #Algérie #massacre #Sétif...

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    ▶️ https://www.socialisme-libertaire.fr/2021/11/le-8-mai-1945-ils-ne-nous-nt-pas-liberes.html

  • Heute vor 90 Jahren: Als man in Berlin Kästner, Marx und Mann als „undeutsch“ verbrannte
    https://www.berliner-zeitung.de/b-history/buecherverbrennung-berlin-opernplatz-bebelplatz-als-heinrich-mann-k

    10.5.2023 von Dr. Michael Brettin - Das NS-Regime vernichtete am 10. Mai 1933 zentnerweise die Texte unliebsamer Autoren. Warum schon Heinrich Heine wusste, was das bedeutet.

    Heinrich Mann soll brennen. Auf dem Berliner Opernplatz, heute Bebelplatz, wartet ein Scheiterhaufen auf ihn. Auch Alfred Döblin, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky sollen ins Feuer gehen. Tausende Menschen – Schaulustige, Studenten und Professoren sowie Männer der SA – haben sich am Abend des 10. Mai 1033 hier versammelt, um sich an einem Spektakel zu ergötzen, das nicht zufällig einer mittelalterlichen Hinrichtung gleicht. Die Bücher aller Autoren, die „wider den deutschen Geist“ geschrieben haben und schreiben, sollen in Flammen aufgehen.

    Reichspropagandaminister Joseph Goebbels stimmt die Menschenmenge ein. Der studierte Germanist Goebbels (seine Doktorarbeit schrieb er bei einem jüdischen Professor) erklärt das „Zeitalter eines überspitzten jüdischen Intellektualismus“ für beendet.

    Die vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund organisierten Bücherverbrennungen in Berlin und anderen deutschen Universitätsstädten bilden den Höhepunkt der vierwöchigen Aktion „Wider den undeutschen Geist“, die am 12. April mit der Veröffentlichung von zwölf Thesen der Deutschen Studentenschaft begann. Unter Punkt 7 fordert sie: „Der undeutsche Geist wird aus öffentlichen Büchereien ausgemerzt.“ Die Aktion zielt darauf ab, nicht nur die Werke jüdischer, sondern dem NS-Regime generell unliebsamer Lyriker und Romanciers, Philosophen und Wissenschaftler zu vernichten.

    „Schwarze Listen“ werden erstellt und die zu verbrennenden Bücher in Bibliotheken und Buchhandlungen des Landes ausgesondert. Rund 10.000 Zentner Literatur sollen allein in Berlin bis Ende Mai 1933 beschlagnahmt worden sein.

    Sogenannte Feuersprüche verdammen so manchen Autor. „Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebensauffassung“, ruft ein Berliner Student. „Ich übergebe dem Feuer die Schriften von Karl Max und Kautsky.“

    Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ wurde auch ein Raub der Flammen. Die hier gezeigte Originalausgabe von 1929 mit dem von Georg Salter gestalteten Schutzumschlag bietet dieser Tage ein Schweizer Antiquariat für rund 2600 Euro an.

    Erich Kästner, dessen Bücher mit Ausnahme von „Emil und die Detektive“ ebenfalls auf den Schwarzen Listen stehen, wird Zeuge der Bücherverbrennung. „Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners (Goebbels, Anm. d. Red.)“, erzählt er später. „Begräbniswetter hing über der Stadt. Der Kopf einer zerschlagenen Büste Magnus Hirschfelds stak auf einer langen Stange, die, hoch über der stummen Menschenmenge, hin und her schwankte. Es war widerlich.“

    Die Schwarzen Listen führen im Mai 1933 die Namen von 131 Autoren der „Schönen Literatur“ und 141 der „Politik- und Staatswissenschaften“. Ein Jahr später umfassen die Listen mehr als 3000 Titel verbotener Bücher und Schriften. Die betreffenden Autoren bekommen Berufsverbot. Mehr als 2000 gehen ins Exil, darunter Anna Seghers und Else Lasker-Schüler; einige, darunter Stefan Zweig und Walter Benjamin, nehmen sich dort das Leben.

    Heinrich Heine, dessen Bücher in Halle-Wittenberg brannten, veröffentlichte 110 Jahre vor 1933 das Trauerspiel „Almansor“. Darin kommt eine Szene vor, in der christliche Ritter nach der Eroberung von Granada den Koran verbrennen. Heines Protagonist Hassan sagt dazu: „Das war ein Vorspiel nur. Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

    #nazis #histoire #Allemagne #1933

  • Sozialstaat in der Krise. Massenarbeitslosigkeit und der Aufstieg der Nationalsozialisten | Topographie des Terrors
    https://www.topographie.de/veranstaltungen/detail/sozialstaat-in-der-krise-massenarbeitslosigkeit-und-der-aufstieg-der-nat

    Vortrag Dienstag, 16. Mai 2023, 19:00 Uhr

    Ohne Weltwirtschaftskrise wären Hitler und die NS-Bewegung nicht an die Macht gelangt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg ab Herbst 1929 im Deutschen Reich massiv an. Dennoch wiesen die Sozialhaushalte in den Jahren 1930 bis 1932 teilweise sogar Überschüsse aus. Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 berief Hitler ein „Kabinett der nationalen Einheit“, in das er maßgebliche rechtskonservative Verbündete aufnahm. Verantwortlich für den Sozialstaat wurde als neuer Reichsarbeitsminister Franz Seldte, der Führer des „Stahlhelm/Bund der Frontsoldaten“, der bis 1931 mitgliederstärksten rechtsextremen Miliz der Weimarer Republik.
    In seinem Vortrag lenkt Rüdiger Hachtmann den Blick auf die Veränderungen des Sozialstaats in der letzten Phase der Weimarer Republik und fragt, inwieweit bereits vor 1933 ein sozialpolitischer Weg gebahnt wurde, der ab 1933 „nur“ radikalisiert fortgesetzt wurde. War das Jahr 1933 tatsächlich ein so scharfer Bruch in der staatlichen Sozialpolitik, wie dies oft unterstellt wird?

    Rüdiger Hachtmann ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Berlin und Senior Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt, darunter Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront (2012) sowie das gerade erschienene zweibändige Werk Vom Wilhelminismus zur Neuen Staatlichkeit des Nationalsozialismus. Das Reichsarbeitsministerium 1918–1945 (2023).

    Thomas Schaarschmidt ist apl. Professor an der Universität Potsdam und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

    Vortrag: Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Berlin
    Moderation: Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt, Potsdam
    Wann: Dienstag, 16. Mai 2023, 19:00 Uhr
    Wo: Topographie des Terrors, Auditorium, Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg

    #Berlin #Kreuzberg #Niederkirchnerstraße #Prinz-Albrecht-Straße #Allemagne #nazis #crise #chômage #histoire #conférence

  • Is Holocaust Education Making Anti-Semitism Worse ? | Dara Horn
    https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2023/05/holocaust-student-education-jewish-anti-semitism/673488
    L’article est une critique de la façon dont l’extermination des juifs est enseignée (dans pas mal d’endroits aux Etats-Unis, du moins). L’écrivaine pointe un paradoxe. Une des façons privilégiée de répondre aux actes, paroles, théories du complot antisémites actuels est de se mettre à enseigner le génocide (ce n’est pas obligatoire aux Etats-Unis) et à créer des musées dédiés. Mais cette façon de faire est privilégiée justement parce qu’elle permet de ne pas répondre à l’antisémitisme actuel et de se concentrer plus facilement sur un événement du passé, dont les Etats-Unis ne sont pas responsables, le tout sans risquer de trop grandes tensions en classe ou avec les politiciens anti-woke (c’est moi qui résume à la hache) qui s’exciteraient si on osait parler du sort fait à d’autres minorités. Le génocide, comme il y est enseigné, est un sujet aseptisé qui n’est qu’un support à des leçons de morales universelles (favoriser l’empathie, dénoncer le racisme, donner envie de se battre pour une cause). L’antisémitisme des nazis est complètement anhistorique, ceux-ci sont comme des extraterrestres venus avec en 33 et disparus avec en 45. Les Juifs quant à eux n’existent que morts et toute spécificité juive est gommée pour que ne reste que le symbole de victimes absolues. On peut alors facilement se féliciter de ne pas être un nazi vu qu’on n’a pas commis de massacre de masse, et sentir de l’empathie pour une population dont on ignore tout et qu’on pense même disparue, maintenue vivante dans certains musées par des hologrammes animés par une intelligence artificielle.

    Talking with Kennedy, I realized, with a jolt of unexpected horror, that there was an entirely unplanned pattern in my Holocaust tour across America. Almost every city where I spoke with Holocaust-museum educators, whether by phone or in person, had also been the site of a violent anti-Semitic attack in the years since these museums had opened: a murdered museum guard in Washington, D.C.; a synagogue hostage-taking in a Dallas-area suburb; young children shot at a Jewish summer camp in Los Angeles. I was struck by how minimally these attacks were discussed in the educational materials shared by the museums.

    The Skokie museum was built because of a Nazi march that never happened. But this more recent, actual anti-Semitic violence, which happened near or even inside these museums, rarely came up in my conversations with educators about the Holocaust’s contemporary relevance. In fact, with the exception of Kennedy and Regelbrugge, no one I spoke with mentioned these anti-Semitic attacks at all.

    The failure to address contemporary anti-Semitism in most of American Holocaust education is, in a sense, by design. In his article “The Origins of Holocaust Education in American Public Schools,” the education historian Thomas D. Fallace recounts the story of the (mostly non-Jewish) teachers in Massachusetts and New Jersey who created the country’s first Holocaust curricula, in the ’70s. The point was to teach morality in a secular society. “Everyone in education, regardless of ethnicity, could agree that Nazism was evil and that the Jews were innocent victims,” Fallace wrote, explaining the topic’s appeal. “Thus, teachers used the Holocaust to activate the moral reasoning of their students”—to teach them to be good people.

    The idea that Holocaust education can somehow serve as a stand-in for public moral education has not left us. And because of its obviously laudable goals, objecting to it feels like clubbing a baby seal. Who wouldn’t want to teach kids to be empathetic? And by this logic, shouldn’t Holocaust education, because of its moral content alone, automatically inoculate people against anti-Semitism?

    Apparently not.

    https://justpaste.it/bacxg

    • Prétendre que les #USA cad ses capitalistes et politiciens au pouvoir ne portent pas leur part de responsabilité pour l’holocauste est une belle histoire mais loin de la réalité.

      On est au courant de l’apport financier de la famille Bush pour les nazis, Henry Ford est connu pour son antisemitisme (je ne sais pas à quel point il a activement soutenu les nazis allemands), IBM fournissait à la SS les machines pour organiser l’extermination, on refusait de mettre fin à l’holocauste par un raid aérien contre Auschwitz et on s’entendait dans des entretiens infomels et secrets en Suisse avec des émissaires de Göring sur la progression des troupes américaines dans les dernières phases de la guerre.

      Ne parlons pas de la non-dénazification en Allemagne de l’Ouest et de la fondation des services secrets allemands actuels et de la Bundeswehr par des anciens nazis commandités par leurs contreparts états-uniens. L’amitié entre les nantis d’Allemagne et des États Unis est plus jeune que celle entre la turquie génocidaire et l’Allemagne militariste, mais en différence avec celle-là elle est totale y compris ses crimes de guerre et actes de génocide.

      Le grand mensonge de l’innocence américaine rend futiles la commémoration des morts et les accusations contre les nazis allemands.

      #impérialisme #nazis #shoa

  • Eingeäschert und verstreut : Hitlers letzte Reise endete erst 1970
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/eingeaeschert-und-verstreut-hitlers-letzte-reise-endete-erst-1970-l

    Si vous vous êtes jamais posés la question si Hitler est vraiment mort et où repose sa dépouille voici la réponse complète. C’est l’histoire d’une folle course posthume finalement assez bien documentée. En fin de compte il suffit de savoir qu’il est vraiment mort et ne constitue plus aucune menace. L’histoire n’est pourtant pas sans intérêt parce qu’elle nous fait découvrir les problèmes de l’homo sovieticus.

    30.4.2023 von Armin Fuhrer - Neunmal wurde die Leiche des Diktators vergraben und wieder ausgebuddelt. Doch jenseits aller Verschwörungstheorien ist klar: Er starb am 30. April 1945.

    Es war früh am Morgen des 5. April 1970, einem Sonntag, als drei in Magdeburg stationierte sowjetische Soldaten sich auf den Weg ins etwa 15 Kilometer entfernte Schönebeck machten. Auf ihren Jeep hatten die Offiziere fünf Holzkisten mit den sterblichen Überresten von elf Menschen geladen. Bei einem Teil der Knochen handelte es sich um die Gebeine des Mannes, der sich wie kein anderer in die Geschichte des 20. Jahrhunderts eingebrannt hat: Adolf Hitler.

    Die anderen gehörten zu seiner Frau Eva Hitler, geborene Braun, sowie Joseph Goebbels, Hitlers diabolischem Propagandaminister, seiner Frau Magda und ihren sechs Kindern. Außerdem vermutlich von General Hans Krebs, einem der letzten, die mit Hitler im Führerbunker ausgeharrt hatten.

    An diesem Sonntagmorgen begann der letzte Abschnitt einer Reise, die genau 24 Jahre, 11 Monate und sechs Tage dauerte und ihren Anfang in Berlin-Mitte nahm, im Garten der Reichskanzlei. Hitler und seine Frau hatten am Nachmittag des 30. April 1945, wenige Stunden nach ihrer Hochzeit, im Führerbunker unter der Reichskanzlei Selbstmord begangen. Anschließend wurden die Leichen im Garten verbrannt, allerdings nur unvollständig, und verscharrt.

    Goebbels und seine Familie folgten am nächsten Tag, nachdem Magda Goebbels ihre Kinder mit Gift ermordet hatte. Fünf Tage später begann ihre Reise, die erst in der sachsen-anhaltischen Provinz enden sollte. Diese Reise hat der Privathistoriker Harald Sandner jetzt über alle ihre Stationen akribisch nachrecherchiert und in seinem neuen Buch „Vom Führerbunker zur Schweinebrücke. Hitlers Reise nach seinem Tod von Montag, dem 30. April 1945 bis Sonntag, dem 5. April 1970“ (245 Seiten, 21,90 Euro) beschrieben.

    Das Buch ist die beste Medizin gegen die vielen Verschwörungstheorien über ein angebliches Überleben und eine angebliche Flucht Hitlers, die bis heute verbreitet sind und immer wieder neue Anhänger finden. Mal wurde er in Argentinien oder Kolumbien gesehen, dann in einem Café in den Niederlanden. Oder Spaniens Diktator Franco hatte ihn versteckt – die Fantasie scheint unerschöpflich.

    Verschwörungstheorien um Hitlers Tod

    Schuld am Entstehen solcher Überlebenstheorien hatten nicht nur unbelehrbare Nazis, sondern auch die sich zum Teil widersprechenden späteren Aussagen der Zeugen, die in diesen letzten Stunden in der Reichskanzlei dabei waren und die Leichen entsorgen sollten. Und Schuld war noch ein anderer: Josef Stalin. Denn der Sowjetführer wollte zuerst nicht glauben, dass sein großer Widersacher tatsächlich tot war. Und als die Beweise seiner eigenen Experten unumstößlich waren, durfte nicht sein, was nicht sein sollte.

    Denn Stalin wollte die westlichen Politiker um US-Präsident Truman darüber verunsichern, ob Hitler nun wirklich tot sei oder nicht. Am Anfang war er tatsächlich skeptisch. Daher ließ er die Leichen am 5. Mai wieder ausgraben und zunächst ins Gefängnis Plötzensee zu einer Untersuchung bringen. Hier entstanden auch die einzigen Fotos der halbverkohlten sterblichen Überreste, die in Holzkisten aufbewahrt wurden, schreibt Sandner. Doch von hier aus wurden die Leichen schon einen Tag später wieder weggebracht.

    Das nächste Ziel war das Leichenschauhaus des Krankenhauses Buch, wo sich ein Armeefeldlazarett der Roten Armee befand. Hier wurden die Leichen obduziert und anschließend erneut vergraben. Der Ort der Bestattung lag an einer schlecht einzusehenden Stelle auf dem Krankenhausgelände nordwestlich der Adresse Pölnitzweg 113.

    Untersuchungen von Hitlers Kiefer und Gebiss, zu denen auch die Zahnarzthelferin seines Dentisten und der Zahntechniker, der erst im Jahr zuvor den Zahnersatz hergestellt hatte, herangezogen wurden, ergaben ohne jeden Zweifel, dass es sich bei der Leiche um Hitler handelte. Kiefer und Gebiss wurden entnommen, in eine Zigarrenschachtel gepackt und nach Moskau geschafft, wo sie noch heute im Archiv aufbewahrt werden.

    Nur elf Tage nachdem die elf Leichen in Buch vergraben worden waren, ging die Reise weiter. Die halbverkohlten Leichen wurden wieder aus dem Erdreich herausgeholt, nachdem am Morgen des 17. Mai in der Nähe der Begräbnisstätte Grabungsspuren entdeckt worden waren. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand bewusst nach Hitlers Leiche suchte. Vermutlich stammten die Spuren von Schatzsuchern, denn es kursierte das Gerücht, dass an diesem Ort ein Nazischatz versteckt worden war.

    Erneute Ausgrabung im Frühjahr 1970

    Dennoch wurden die elf Leichen weggebracht, diesmal ins brandenburgische Finowfurt. Hier, an einer Stelle, die heute noch genau bestimmt werden kann, wurden sie wieder unter die Erde gebracht. Fünf Tage später wurden sie zur Begutachtung erneut aus- und anschließend an derselben Stelle wieder vergraben. Die Überreste einfach zu vernichten, trauten sich die Verantwortlichen ohne ausdrücklichen Befehl von ganz oben nicht.

    Als der Stab der zuständigen 3. Stoßarmee am 3. Juni nach Rathenow verlegt wurde, zogen Hitler und die anderen mit und wurden erneut vergraben. Doch auch dieser Ort war nicht ihre letzte Ruhestätte. Am 7. Juli wurden sie nach Stendal geschafft und dort in der Nähe der Hindenburgkaserne am Uengliner Berg verscharrt. Ein halbes Jahr später, vermutlich irgendwann im Januar 1946, aber wurden sie wiederum aus der Erde geholt und nach Magdeburg gebracht.

    Hier wurden Hitler und seine Frau zunächst am Haus mit der heutigen Adresse Klausenerstraße 32 (die anderen ganz in der Nähe bei der Hausnummer 36) verscharrt, die von der sowjetischen Armee genutzt wurden. Am 21. Februar wurden aus unbekanntem Grund alle Leichen erneut ausgegraben und anschließend gemeinsam auf dem Gelände Hausnummer 36 vergraben. In Magdeburg blieben sie insgesamt 8877 Tage, bis in das Frühjahr 1970.

    Und doch war auch dieser Ort nicht die letzte Ruhestätte. Denn als die sowjetischen Militärbehörden im März 1970 beschlossen, die Häuser in der von vielen Magdeburgern „Russenstraße“ genannten Klausenerstraße an die DDR zurückzugeben, befürchteten sie, die Leichen könnten nach ihrem Abzug von Unbefugten ausgegraben und Magdeburg ein Pilgerziel für Neonazis werden. Und nun, 17 Jahre nach Stalins Tod, beschloss KGB-Chef Juri Andropow, dass es an der Zeit sei, die Überreste Hitlers für immer zu beseitigen.

    Die letzte Ruhestätte Hitlers

    Daher ordnete er an, sie ein letztes Mal auszugraben und zu verbrennen. Die Asche sollte in einem See verstreut werden. So machten sich am Abend des 4. April 1970 drei sowjetische Offiziere an die Arbeit und gruben die Überreste der Leichen, die in fünf Holzkisten aufbewahrt wurden, ein letztes Mal aus. Am nächsten Morgen luden sie die Kisten auf einen Jeep vom Typ GAZ-69 und fuhren auf das Gelände der Kaserne des 248. Garde-Motorisiertes-Schützenregiment der 10. Garde-Panzerdivision bei Schönebeck in der Nähe von Magdeburg.

    Hier, an einer noch heute nachzuweisenden Stelle neben einem nicht mehr existierenden Gebäude, stapelten sie die Knochen zu einem Scheiterhaufen und verbrannten sie. Diesmal aber, anders als 25 Jahre zuvor im Garten der Reichskanzlei, geschah das so professionell, dass nur noch graue Asche übrig blieb. Diese Asche füllten sie in einen Rucksack und fuhren etwa 27 Kilometer bis zur Schweinebrücke bei Biederitz, einer kleinen Holzbrücke, die über das Flüsschen Ehle führt. Von der Brücke streute Oberleutnant Wladimir Gumenjuk gegen Mittag die Asche der Ehepaare Hitler und Goebbels, der sechs Goebbels-Kinder und des Generals Hans Krebs aus dem Rucksack in den Fluss.

    Fünf Tage später traf in Moskau der Bericht des Magdeburger KGB-Chefs ein, in dem die Vernichtung der Überreste bestätigt wurde. Recherchen nach der Öffnung der Moskauer Archive in den Jahren nach dem Ende der Sowjetunion bestätigten diesen Befund. Es war das Ende einer langen Reise, während der Hitlers Überreste neunmal vergraben und zehnmal wieder aus der Erde geholt wurden.

    Und so macht Harald Sanders Buch unwiderruflich klar: Obwohl sich bis heute sehr populäre Verschwörungstheorien von seinem angeblichen Überleben und seiner Flucht aus Berlin halten, starb Hitler am 30. April 1945 durch Selbstmord in seinem Bunker unterhalb der Reichskanzlei. Zu Recht zitiert Sandner als Motto seines Buches einen Ausspruch des Nazi-Jägers Simon Wiesenthal: „Aufklärung ist Abwehr“.

    Dieser Beitrag unterliegt der Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-ND 4.0). Er darf für nicht kommerzielle Zwecke unter Nennung des Autors und der Berliner Zeitung und unter Ausschluss jeglicher Bearbeitung von der Allgemeinheit frei weiterverwendet werden.

    Homo Sovieticus
    https://en.wikipedia.org/wiki/Homo_Sovieticus

    Главполитпросвет № 331 (Glavpolitprosvet 331) “What is being done in the Donbass?”

    ROSTA windows : the art of satirical poster
    https://tass.com/russia/747405

    #Allemagne #histoire #nazis #Hitler

  • Hitlergruß in der Schule, und fast alle schauen weg
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/kommentar-meinung-brandenburg-schulhof-spreewald-afd-jugend-rechtse

    Dans une école du Brandebourg les néonazis conatituent la majorité parmi les élèves et l’administration laisse faire. Une lettre ouverte d’enseignants dénonce l’inaction officielle.

    28.4.2023 von Jens Blankennagel - Im Spreewald sind Schüler auf dem Schulhof offen rechtsradikal – und die AfD-Jugend ist nun offiziell extremistisch. Ein Kommentar zur Lage in Südbrandenburg.

    Es gibt zwei Nachrichten aus dieser Woche, die direkt nichts miteinander zu tun haben, die aber ins Bild der allgemeinen gesellschaftlichen Radikalisierung passen.

    Erstens: Der Verfassungsschutz stuft nun die AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative auch offiziell als rechtsextremistisch ein, als klar fremdenfeindlich und völkisch. Zweitens: Im Spreewald haben zwei verzweifelte Lehrer einen Brandbrief veröffentlicht, weil sich etliche Schüler offen rechtsextrem aufführen, weil sie Ausländerkinder oder linke Mitschüler anpöbeln, bedrohen und den Hitlergruß zeigen – auf dem Schulhof.

    Da stellt sich die Frage: Hitlergruß in der Schule – warum haben die Lehrer nicht sofort reagiert? Warum haben sie nicht die Schulleitung eingeschaltet, die Eltern, notfalls die Polizei?

    In anderen Staaten wird der Hitlergruß mitunter als rechtsradikale Folklore abgetan, aber wenn jemand in Deutschland den Gruß zeigt, ist es anders: Dann begeht er eine Straftat. Wenn Schüler ihn zeigen, haben Lehrer gefälligst mit einer Standpauke zu reagieren und dann mit Aufklärung, warum der Gruß auf dem Index steht. Wenn die Schüler ihn trotzdem weiter zeigen, muss reagiert werden.

    Doch die Lehrer einer Oberschule in Burg schwiegen. Auch die Polizei war ahnungslos, ebenso die Schulaufsicht, das Bildungsministerium. Das irritiert. Genauso irritiert, dass die Lehrer stattdessen den Weg an die Öffentlichkeit suchten. Sie schrieben einen „Brandbrief“. Und das auch noch anonym. Das zeugt von einer gehörigen Angst vor der Rache der eigenen Schülerschaft. Das klingt wie ein Hilferuf.

    Auf allen erdenklichen Augen blind

    Der Brief zeigt auch, dass jene Lehrer, die nicht länger wegschauen wollen, sich allein gelassen fühlen von der Schulleitung. Denn die soll Vorfälle angeblich nicht wie vorgeschrieben dem Schulamt gemeldet haben. Damit wäre sie auf allen erdenklichen Augen blind.
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    In der Schülerschaft soll es einen rechten Mainstream geben. Zehn, zwölf rechtsradikale Jugendliche sollen den Schulhof beherrschen und die Mitläufer dirigieren. Und das nicht erst seit kurzem: Als vor der Bundestagswahl die Schüler zu einer Probeabstimmung aufgerufen waren, soll eine Mehrheit AfD und NPD gewählt haben. Und von all dem drang nichts nach draußen? Nichts verließ den Schulhof? Auch das irritiert.

    Über Reaktionen der Eltern ist bislang nichts bekannt. Und schon wird der klassische Vorwurf für die AfD-Hochburg Südbrandenburg laut: Wie die Eltern, so die Kinder.

    Auch im idyllischen Ausflugsort Burg im Nordspreewald sind die Wahlergebnisse eindeutig: Dort kam die AfD bei der letzten Bundestagswahl auf 25,1 Prozent und landete auf Platz 2, nur ein Prozent hinter der SPD, aber weit vor allen anderen.

    Dabei handelt es sich wohlgemerkt um die Brandenburger AfD, die als besonders radikal gilt, „flügeltreu“ dem Faschisten Björn Höcke ergeben. Ein Landesverband, der als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft ist.

    Bislang gelten die Vorgänge an der Schule als Einzelfall. Alle zeigen sich überrascht und fordern nun mehr Sozialarbeiter und ähnliches. Aber wenn ein solcher Einzelfall über so lange Zeit unerkannt bleibt, schlafen große Teile der politischen Verantwortlichen vor Ort. Oder sie schauen weg. Oder finden sie etwa gut, was da auf dem Pausenhof abgeht?

    #Allemagne #Brandebourg #Burg #nazis #école

  • Das Schweigen ist gebrochen
    https://www.jungewelt.de/artikel/449180.gewalt-gegen-kinder-das-schweigen-ist-gebrochen.html


    Kein Kinderspiel : Der Aufenthalt in vermeintlichen Kurheimen hat viele traumatisiert (Bad Dürrheim, 1959)

    Jusqu’à la fin des subventions publiques pour les colonies de vacances on pratiquait la pédagogie nazie dans ces institutions allemandes. Pendant que dans la coccinelle familiale partissent en vacances vers l’Italie les enfants des familles petites bourgeoises on envoyait les enfants des moins fortunés dans les camps de vacances (Ferienlaget) où sévissaient éducatrices et médecins formés dans l’esprit nazi. On y traitait les petits corps et esprits avec des méthodes abusives et traumatisantes aujourd’hui considérées comme criminelles Une initiative composée d’hommes et de femmes qui n’ont pas oublié ce qui leur est arrivé revendique la constitution d’une commission d’enquête nationale sur ces pratiques.

    20.4.2023 von Annuschka Eckhardt - Die ehemaligen sogenannten Verschickungskinder haben einen Kreis um die verschlissenen alten Lederkoffer gebildet und halten sich an den Händen. Grablichter brennen zwischen den Koffern, die vor dem Kanzleramt im Berliner Regierungsviertel abgestellt wurden. Die Gruppe beginnt leise zu singen: »Wer sich umdreht oder lacht, kriegt die Hucke voll gemacht«.

    Die »Berliner Gruppe Verschickungskinder« hat am Mittwoch zur »Aktion Kinderkoffer« vor dem Bundeskanzleramt aufgerufen. Wie viele Kinder in der BRD zwischen Ende der 1940er Jahren bis in die 1990er Jahre auf vermeintliche Kinderkuren geschickt wurden, ist noch nicht genau erforscht. Schätzungen zufolge könnten es zwischen sechs und zwölf Millionen Kinder gewesen sein. Der »Initiative Verschickungskinder« liegen mittlerweile 5.000 Zeitzeugenberichte vor, die Einrichtungen sämtlicher Trägergruppen betreffen, von den Kommunen über private
    Heimträger und Wohlfahrtsverbände bis zu Krankenkassen und betrieblichen Einrichtungen. Kinderärzte bekamen Prämien von den Krankenkassen, wenn sie Eltern rieten, ihre Kinder in die »Kur« zu schicken. Gründe für den Kuraufenhalt waren unter anderem »Unterernährung«. Prügel, Misshandlung und Vernachlässigung waren für viele an der Tagesordnung. Es gab auch Medikamentenversuche an Kindern und unaufgeklärte Todesfälle.

    »Ich war die allerjüngste in den drei Einrichtungen, in denen mein Bruder und ich im Jahr 1962 waren, ich war erst viereinhalb Jahre alt«, erzählt die heute 65jährige Manuela Güntensberger. Insgesamt seien die Geschwister sechs Monate von ihren Eltern getrennt gewesen. »In dem Heim an der Nordsee ist mein Bruder fast verhungert«, sie schluckt. »Die haben da alles mit Milch gekocht: Milchnudeln, Haferbrei mit Milch, Milchreis. Und mein Bruder mochte keine Milch.« Sie habe ihren nur elf Monate älteren Bruder mehrere Tage vergeblich gesucht, als er endlich wieder im Essenssaal auftauchte, war er apathisch und abgemagert.

    Einmal nach einer langen Busfahrt seien Jungs und Mädchen gemeinsam auf eine Toilette gerannt, weil alle so dringend mussten. »Ein Erzieher hat uns da rausgeprügelt«, sie schüttelt ungläubig den Kopf bei dieser Erinnerung. Mit den Folgen der Verschickung hat die 65jährige bis heute zu kämpfen. Wenn Manuela Güntensberger alleine ist, hospitalisiert sie. Am Rande der Aktion im Regierungsviertel schwenkt sie ihren Kopf hin und her, um es zu demonstrieren. Hospitalismus kann überall dort entstehen, wo Menschen zu wenige oder sehr negative emotionale Beziehungen erhalten. Für dieses Verhalten fördernd ist das Fehlen optischer sowie akustischer Stimulation. »Wenn wir krank waren, wurden wir ganz alleine in einem abgedunkelten Zimmer gelassen«, erzählt die gelernte Krankenschwester.

    Die Initiative fordert eine Bundesbefassung mit dem Thema, die Aufarbeitung der »Kinderverschickung« sei dringend nötig. Eine bundesweite unabhängige Untersuchungskommission müsse endlich die Daten der Initiative ernst nehmen. Neben ihrer Aufklärungsarbeit und der Vernetzung Betroffener, hat sie auch einen Beschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz 2020 erwirkt, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, »eine bundesweite Aufklärung der Vorkommnisse gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der ehemaligen Verschickungskinder und den damals involvierten Institutionen beispielsweise im Rahmen eines Forschungsauftrages vorzunehmen«. Auf der Website der Initiative können Betroffene ihre Geschichten aufschreiben.

    Maria Krisinger ist jünger als die anderen. Die 40jährige wurde 1992 wegen Husten und Untergewicht ins »Schloss am Meer« auf der Nordseeinsel Föhr verschickt. »Wir Kinder haben es immer ›Gefängnis am Meer‹ genannt«, sagt sie. Obwohl das Gebäude direkt am Meer lag, erinnert sie sich nur an einen einzigen Strandbesuch in den sechs Wochen »Kuraufenthalt«. Sie habe schreckliches Heimweh gehabt und viel geweint. Einmal musste sie auf dem kalten Kachelboden im Waschraum übernachten, weil sie mit einem anderen Kind während der Bettruhe geflüstert hatte. Jeden Dienstag »durften« die Kinder drei Minuten unter Aufsicht der Erzieher mit ihren Eltern telefonieren. Krisinger brachte eine Lungenentzündung mit nach Hause, die sie wochenlang ans Bett fesselte. Zugenommen hatte sie nicht.

    #Allemagne #enfance #nazis #lutte_des_classrs

  • 🛑 Le soulèvement du ghetto de Varsovie, l’acte de résistance désespéré des juifs polonais...

    C’est un des événements les plus connus de la Seconde Guerre mondiale. Le 19 avril 1943, une poignée de combattants juifs se révoltent contre la barbarie nazie qui, depuis juillet 1942, a méthodiquement entrepris la déportation et l’extermination des 400 000 juifs entassés dans le ghetto de Varsovie. Trois semaines après cette insurrection finale, il ne reste plus rien du ghetto et de ses habitants. Seuls 40 survivants sont parvenus à s’enfuir par les égouts de la ville (...)

    #GhettodeVarsovie #Pologne #Varsovie #insurrection #antisémitisme #déportation #extermination #Shoah #Mémoire #histoire #SecondeGuerremondiale #nazisme #barbarie #Antifascisme

    ▶️ https://paris-luttes.info/pour-notre-liberte-et-la-votre-l-3222

    ▶️ https://www.francetvinfo.fr/societe/seconde-guerre-mondiale/histoire-la-vie-dans-le-ghetto-de-varsovie_5780501.html

    ⏩ Lire l’article complet…

    ▶️ https://www.france24.com/fr/europe/20230418-le-soul%C3%A8vement-du-ghetto-de-varsovie-l-acte-de-r%C3%A9sistan

  • Carl Röver
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Carl_R%C3%B6ver

    Carl Georg Röver (* 12. Februar 1889 in Lemwerder; † 15. Mai 1942 in Berlin) war NSDAP-Leiter des Gaus Weser-Ems, der im Wesentlichen die Stadt Bremen und den Freistaat Oldenburg umfasste. In Personalunion war er „Reichsstatthalter“ für Oldenburg und Bremen.

    A la différence avec les « vrais nazis » Carl Röver ne partageait ni leur foi absolue dans Hitler et la supériorité de la race blanche voulue par les dieux ni dans le rôle du peuple allemand sous la direction du Führer dans la purification de l’espèce humaine par l’extermination des races inférieures pendant sa conquête du monde.

    Ces idées ne lui étaient sans doute sympatiques mais il lui manquait apparamment le zèle ésothérique des criminels les plus hauts placés.

    Cette dissidence politique lui a apparamment valu l’euthanasie par une équipe médicale sous direction du médecin personnel de Hitler

    Im Frühjahr 1942 verfasste er unter Mithilfe seines Sekretärs Heinrich Walkenhorst eine Denkschrift, die als sein politisches Testament angesehen werden kann. Darin skizzierte er die Lage der NSDAP und machte Vorschläge zur Lösung parteiinterner Konflikte. Zudem machte er Vorschläge zur Neustrukturierung des Dritten Reichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwei Wochen vor seinem Tod äußerte er, direkt aus Berlin kommend, seiner Frau, seiner Tochter und deren Freundin gegenüber, er habe sich mit Himmler und Goebbels überworfen.

    „Berlin ist ein Saustall, wir werden den Krieg verlieren.“

    – Carl Röver, 1942

    Anfang Mai 1942 wurde er von Hitlers Leibarzt Theo Morell abgeholt und nach Berlin gebracht. Am 13. Mai 1942 erfolgte nach seiner Einweisung in die Berliner Charité eine Begutachtung durch Karl Brandt und Max de Crinis, den Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité] Nach Behandlung mit Skopolamin und Morphium starb Röver zwei Tage später nach offizieller Angabe an „Lungenentzündung“,; es gab auch Gerüchte über einen Euthanasie-Mord oder einen Suizid.

    #Allemagne #histoire #nazis #Oldenbourg #shoa #antisemitisme

  • Das Haus Oldenburg und die Nazis: Eine schrecklich braune Familie
    https://taz.de/Das-Haus-Oldenburg-und-die-Nazis/!5359430

    5.12.2016 von Andreas Wyputta - Nikolaus von Oldenburg wollte im Vernichtungskrieg von Wehrmacht und SS seinen Clan bereichern. Seine Enkelin ist Beatrix von Storch.
    Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch.

    HANNOVER taz | Zumindest 1941 muss Nikolaus von Oldenburg noch an den Endsieg geglaubt haben: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird“, schrieb der letzte Erbgroßherzog Oldenburgs an den „Reichsführer SS“, Heinrich Himmler. Schließlich habe er sechs Söhne, jammerte der einstige Thronfolger, dessen Anspruch auf Oldenburg 1918 die Novemberrevolution hinweggefegt hatte – und er erhielt prompt eine positive Antwort.

    Der Bettelbrief an den millionenfachen Mörder Himmler, geschrieben am 2. Juni 1941 – also 20 Tage vor dem Angriff auf die Sowjetunion – macht deutlich, dass das NSDAP-Mitglied Nikolaus von Oldenburg den Vernichtungskrieg seiner Parteigenossen zur massiven Bereicherung seines Clans nutzen wollte. Der Ex-Großherzog, dessen Titel nach der Weimarer Verfassung nichts mehr galt, schien offenbar zu wissen, dass die Nazis weite Teile Osteuropas entvölkern wollten – und dass der „Reichsführer“ der Mann war, der den Mordplan umsetzen würde.

    Ebenfalls im Juni 1941 kündigte Himmler vor SS-Gruppenführern an, 30 Millionen als „slawisch“ identifizierte Menschen töten lassen zu wollen. Schon in den ersten Monaten des Krieges gegen die Sowjetunion ermordeten Einsatzgruppen seiner „Sicherheitspolizei“ und seines „Sicherheitsdienstes“ SD fast eine Million Menschen. Die Vernichtung der europäischen Juden folgte.
    Typische Anbiederung an die Nazis

    Die Anbiederung des Chefs des Hauses Oldenburg an die Nationalsozialisten war durchaus typisch für den nord- und ostdeutschen Adel. Der Berliner Historiker Stephan Malinowski hat bereits 2003 herausgearbeitet, dass die meisten Adligen die nationalsozialistische „Bewegung“ als nützlich empfanden – schließlich lehnten beide Gruppen die Republik mit ihrer Demokratie und ihren Parteien ebenso ab wie Parlamentarismus und Sozialdemokratie. Außerdem brachten Wiederaufrüstung, Krieg und die Verfolgung von Juden sowie Sozialdemokraten viele Adelige, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg quasi arbeitslos waren, erneut in als standesgemäß erachtete Positionen – ob in Offizierslaufbahnen oder in den höheren Verwaltungsdienst.

    Das galt auch für Nikolaus von Oldenburg. Im Heer nur Major der Reserve, brachte er es in der SA immerhin zum Standartenführer, was dem militärischen Rang eines Obristen entspricht. Er scheint aber nicht versucht zu haben, unmittelbar aus der „Arisierung“ des Vermögens von Deutschen jüdischen Glaubens zu profitieren. Im zum Freistaat erklärten ehemaligen Großherzogtum, wo die NSDAP 1932, schon ein Jahr vor der „Machtergreifung“ Hitlers, über die absolute Mehrheit im Landtag verfügte, wurden die Juden genauso entrechtet, verfolgt und vernichtet wie im Rest des Deutschen Reiches: Lebten 1925 noch 320 Juden in der Oldenburger Kernstadt, waren es 1939 noch 99 – Ende 1943 gab es hier kein jüdisches Leben mehr.

    Die Enteignung Hunderter Mitbürger war aber auch nach 1945 jahrzehntelang kein Thema im niedersächsischen Oldenburg. Durchbrochen wurde das Schweigen erst durch die Ausstellung „Ein offenes Geheimnis“. Diese Ausstellung zeigte das Ausmaß der „‚Arisierung‘ in Alltag und Wirtschaft in Oldenburg im Zeitraum von 1933 bis 1945“. „Da bleibt nur Verhungern oder Flucht“, wird Gustav Thal zitiert, der damals in Oldenburg drei Fotogeschäfte besaß. Bis 1940 wurden nicht nur jüdische Geschäftsleute gezwungen, weit unter Wert zu verkaufen. Unter dem Begriff „Ausländische Möbel“ oder „Hollandmöbel“ stand die Einrichtung von zur Emigration gezwungenen oder deportierten Juden billig zum Verkauf.

    Immerhin: Seit 2013 erinnert eine Gedenkwand an die 175 ermordeten jüdischen BürgerInnen Oldenburgs. Und bereits seit 1981 wird mit dem „Erinnerungsgang“ an das Schicksal der jüdischen Männer erinnert, die nach den Novemberpogromen 1938 an der noch brennenden Synagoge vorbei zur Polizeikaserne am Pferdemarkt, der heutigen Landesbibliothek, getrieben wurden. Erst nach Wochen und Monaten kehrten sie, gezeichnet von der Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin, vorerst zurück.
    Enkelin Beatrix von Storch hetzt gegen Europa

    Ihrer historischen Verantwortung nicht stellen will sich die derzeit wohl bekannteste Vertreterin der einstigen Adelsfamilie Oldenburg, Beatrix von Storch. Die AfD-Hardlinerin, die nach Aussage ihres Vaters Huno von Oldenburg im Ostholsteiner Anzeiger „nach alter deutscher Weise den Namen ihres Mannes“ Sven von Storch angenommen hat, phantasiert lieber vom Schusswaffengebrauch gegen Geflüchtete.

    Für die selbsternannte „Alternative“, deren Vorsitzende Frauke Petry das „Völkische“ positiv besetzen will, sitzt die Enkelin von Nikolaus von Oldenburg im Europaparlament und hetzt dort gegen die europäische Idee – was sie nicht daran hindert, jährlich Diäten und Aufwandsentschädigungen in sechsstelliger Höhe abzugreifen.

    Über so viel Geschäftssinn gefreut hätte sich sicherlich von Storchs Großvater mütterlicherseits: Hitlers Finanzminister, der in Nürnberg wegen der „Arisierung“ des Eigentums deportierter Juden durch die Finanzämter zu zehn Jahren Haft verurteilte Kriegsverbrecher Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk.

    Das Haus Oldenburg und die Nazis: Eine schrecklich braune Familie

    Nikolaus von Oldenburg wollte im Vernichtungskrieg von Wehrmacht und SS seinen Clan bereichern. Seine Enkelin ist Beatrix von Storch.
    Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch.

    HANNOVER taz | Zumindest 1941 muss Nikolaus von Oldenburg noch an den Endsieg geglaubt haben: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird“, schrieb der letzte Erbgroßherzog Oldenburgs an den „Reichsführer SS“, Heinrich Himmler. Schließlich habe er sechs Söhne, jammerte der einstige Thronfolger, dessen Anspruch auf Oldenburg 1918 die Novemberrevolution hinweggefegt hatte – und er erhielt prompt eine positive Antwort.

    Der Bettelbrief an den millionenfachen Mörder Himmler, geschrieben am 2. Juni 1941 – also 20 Tage vor dem Angriff auf die Sowjetunion – macht deutlich, dass das NSDAP-Mitglied Nikolaus von Oldenburg den Vernichtungskrieg seiner Parteigenossen zur massiven Bereicherung seines Clans nutzen wollte. Der Ex-Großherzog, dessen Titel nach der Weimarer Verfassung nichts mehr galt, schien offenbar zu wissen, dass die Nazis weite Teile Osteuropas entvölkern wollten – und dass der „Reichsführer“ der Mann war, der den Mordplan umsetzen würde.

    Ebenfalls im Juni 1941 kündigte Himmler vor SS-Gruppenführern an, 30 Millionen als „slawisch“ identifizierte Menschen töten lassen zu wollen. Schon in den ersten Monaten des Krieges gegen die Sowjetunion ermordeten Einsatzgruppen seiner „Sicherheitspolizei“ und seines „Sicherheitsdienstes“ SD fast eine Million Menschen. Die Vernichtung der europäischen Juden folgte.
    Typische Anbiederung an die Nazis

    Die Anbiederung des Chefs des Hauses Oldenburg an die Nationalsozialisten war durchaus typisch für den nord- und ostdeutschen Adel. Der Berliner Historiker Stephan Malinowski hat bereits 2003 herausgearbeitet, dass die meisten Adligen die nationalsozialistische „Bewegung“ als nützlich empfanden – schließlich lehnten beide Gruppen die Republik mit ihrer Demokratie und ihren Parteien ebenso ab wie Parlamentarismus und Sozialdemokratie. Außerdem brachten Wiederaufrüstung, Krieg und die Verfolgung von Juden sowie Sozialdemokraten viele Adelige, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg quasi arbeitslos waren, erneut in als standesgemäß erachtete Positionen – ob in Offizierslaufbahnen oder in den höheren Verwaltungsdienst.

    Das galt auch für Nikolaus von Oldenburg. Im Heer nur Major der Reserve, brachte er es in der SA immerhin zum Standartenführer, was dem militärischen Rang eines Obristen entspricht. Er scheint aber nicht versucht zu haben, unmittelbar aus der „Arisierung“ des Vermögens von Deutschen jüdischen Glaubens zu profitieren. Im zum Freistaat erklärten ehemaligen Großherzogtum, wo die NSDAP 1932, schon ein Jahr vor der „Machtergreifung“ Hitlers, über die absolute Mehrheit im Landtag verfügte, wurden die Juden genauso entrechtet, verfolgt und vernichtet wie im Rest des Deutschen Reiches: Lebten 1925 noch 320 Juden in der Oldenburger Kernstadt, waren es 1939 noch 99 – Ende 1943 gab es hier kein jüdisches Leben mehr.

    Die Enteignung Hunderter Mitbürger war aber auch nach 1945 jahrzehntelang kein Thema im niedersächsischen Oldenburg. Durchbrochen wurde das Schweigen erst durch die Ausstellung „Ein offenes Geheimnis“. Diese Ausstellung zeigte das Ausmaß der „‚Arisierung‘ in Alltag und Wirtschaft in Oldenburg im Zeitraum von 1933 bis 1945“. „Da bleibt nur Verhungern oder Flucht“, wird Gustav Thal zitiert, der damals in Oldenburg drei Fotogeschäfte besaß. Bis 1940 wurden nicht nur jüdische Geschäftsleute gezwungen, weit unter Wert zu verkaufen. Unter dem Begriff „Ausländische Möbel“ oder „Hollandmöbel“ stand die Einrichtung von zur Emigration gezwungenen oder deportierten Juden billig zum Verkauf.

    Immerhin: Seit 2013 erinnert eine Gedenkwand an die 175 ermordeten jüdischen BürgerInnen Oldenburgs. Und bereits seit 1981 wird mit dem „Erinnerungsgang“ an das Schicksal der jüdischen Männer erinnert, die nach den Novemberpogromen 1938 an der noch brennenden Synagoge vorbei zur Polizeikaserne am Pferdemarkt, der heutigen Landesbibliothek, getrieben wurden. Erst nach Wochen und Monaten kehrten sie, gezeichnet von der Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin, vorerst zurück.

    Enkelin Beatrix von Storch hetzt gegen Europa

    Ihrer historischen Verantwortung nicht stellen will sich die derzeit wohl bekannteste Vertreterin der einstigen Adelsfamilie Oldenburg, Beatrix von Storch. Die AfD-Hardlinerin, die nach Aussage ihres Vaters Huno von Oldenburg im Ostholsteiner Anzeiger „nach alter deutscher Weise den Namen ihres Mannes“ Sven von Storch angenommen hat, phantasiert lieber vom Schusswaffengebrauch gegen Geflüchtete.

    Für die selbsternannte „Alternative“, deren Vorsitzende Frauke Petry das „Völkische“ positiv besetzen will, sitzt die Enkelin von Nikolaus von Oldenburg im Europaparlament und hetzt dort gegen die europäische Idee – was sie nicht daran hindert, jährlich Diäten und Aufwandsentschädigungen in sechsstelliger Höhe abzugreifen.

    Über so viel Geschäftssinn gefreut hätte sich sicherlich von Storchs Großvater mütterlicherseits: Hitlers Finanzminister, der in Nürnberg wegen der „Arisierung“ des Eigentums deportierter Juden durch die Finanzämter zu zehn Jahren Haft verurteilte Kriegsverbrecher Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk.

    #Deutschland #Oldenburg #Geschichte #Nationalsozialismus #Beatrix_von_Storch #AfD #Adel

    #Allemagne #histoire #nazis #Oldenbourg #shoa #antisemitisme

  • Computer-Erfinder Zuse: Modernitätsschub in Nazi-Deutschland
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/der-erste-computer-der-welt-konrad-zuse-im-faustischen-pakt-mit-dem

    17.4.2023 von Maritta Adam-Tkalec - Zwei Jahre lang hatte Konrad Zuse im Wohnzimmer seiner Eltern in der Wrangelstraße 35 in Kreuzberg an der Umsetzung seiner Idee gebaut: eine mechanische Rechenmaschine, die Wissenschaftlern und Ingenieuren wie ihm selber die langwierigen und mühsamen Berechnungen erleichtern und beschleunigen sollte. 1938, vor 85 Jahren, war er fertig und nannte das Gerät zunächst Versuchsmodell 1, kurz V1. Der Prototyp war der erste frei programmierbare und programmgesteuerte Computer der Welt. Die Maschine rechnete vollautomatisch im binären Zahlensystem und mit Gleitkommazahlen.

    Das alles war visionär und Zuse der Entwicklung zu jener Zeit deutlich voraus. Er war beim Bau der dann Z1 genannten Maschine überzeugt, dass sich alle Rechenoperationen in elementare Rechenschritte auflösen ließen. Das mechanische Gehirn sollte alle Denkaufgaben lösen können, sobald sie von einem Mechanismus erfasst wären. Die Idee, alle Operationen in Bedingungsketten (wenn-dann) aufzulösen, setzte er im Leitwerk der Rechenmaschine um.

    Die Idee war genial und das Gerät rechnete bei lautem Gerassel auch korrekt – wenn es lief. Doch es lief eben nicht zuverlässig, die Mechanik verhakte sich immer wieder. Aber es war der erste Schritt, und Berlin kann sich mit allem Recht der Welt als der Ort verstehen, an dem ein Berliner das neue Zeitalter der Computertechnik eröffnete. Doch es gibt ein Problem: Der technische Ruck kam mitten in der Zeit des Nationalsozialismus, und das Dritte Reich bereitete sich auf den kommenden Krieg vor. Alles, was geschah, stand unter militärischen Vorzeichen.

    Zuse-Computer für die Rassenforschung

    Konrad Zuse, geboren 1910 in Wilmersdorf (ab 1920 Berlin), gestorben 1995, war nie Mitglied der NSDAP, aber Teil des Systems. Entsprechend hatte er Vorstellungen, wie seine Produkte der Sache dienen könnten. Aus einer Notiz Zuses geht 1942 unter dem Stichwort „Verwandtschaftslehre“ hervor, dass er über „die Möglichkeit, Verwandtschaftsbeziehungen von zwei beliebigen Menschen A, B zu berechnen“, nachdachte. Einerseits harmlos, andererseits potenziell tödlich in einer Zeit, als der nationalsozialistische Staat die Auslöschung aller Juden in die Praxis umsetzte.

    Zumindest gedanklich arbeitete Zuse an der Nutzung der Rechner für die „systematische Rassenforschung, Ahnenforschung“ und als „Unterlage für die Vererbungslehre“. Hierfür sei die „Registrierung von bestimmten charakteristischen, eindeutig bestimmbaren Eigenschaften, z.B. Erbkrankheiten (Bluter)“ erforderlich und für die Verwandtschaftsverhältnisse eine eindeutige Kurzschrift. Das waren Forschungsziele im Geist der Zeit wie Schädelvermessungen und Untersuchungen an Hirnen von euthanasierten Behinderten.

    Das Dritte Reich brauchte junge Leute wie Zuse. Man betrieb – getarnt und gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrags, der eine massive Remilitarisierung Deutschlands untersagte – den Aufbau einer Luftwaffe. Das Modernste vom Modernen. So konnte der frisch an der Technischen Hochschule Berlin diplomierte Bauingenieur mit 25 Jahren sofort als Statiker bei den neu gegründeten Henschel-Flugzeugwerken anfangen und trug Kraft- und Spannungsberechnungen zur Konstruktion von Tragwerken bei.
    Helferkreis mit NS-Faible

    Zugleich beflügelte die Arbeit seine Idee, die vielen, komplexen Rechnungen einer Maschine zu übertragen. 1936 kündigte er den Job bei Henschel und begann – nicht in der Garage, sondern im Wohnzimmer – die Computertüftelei. Die Geschichtsforschung weiß nichts von finanzieller Unterstützung durch NS-Stellen – zu jener Zeit.

    Gleichwohl gab es „helfende Hände“, die am Rechnerbau mitarbeiteten, zum Beispiel beim Ausschneiden von 30.000 Platten aus Blech mit der elektrischen Laubsäge. Diese Freunde und Zuses Familie finanzierten mit bescheidenen Beträgen die Arbeit des Erfinders. Seine Helfer bewahrten ihn auch vor der Wehrmacht, die ihn gleich zu Beginn des Krieges eingezogen hatte. Durch gute Beziehungen gelang es, ihn für kriegswichtig zu erklären und unabkömmlich zu stellen. Sein mächtigster Gönner war Herbert Wagner, Leiter der Sonderabteilung F der Henschel Flugzeug-Werke AG.

    Als deren Angestellter arbeitete er von 1940 an als Leiter der Gruppe Statik an der Entwicklung der ferngelenkten Gleitbomben Hs 293 und Hs 294 und entwickelte auf eigene Initiative die Spezialrechner S1 und S2 zur deren Optimierung, der Flügelvermessung bei der Qualitätskontrolle und zur Steuerung der Quer- und Höhenruder. Diese Flugbomben wurden im Mittelmeer gegen Schiffe eingesetzt. All das zeigt: Zuse war vollauf in die deutsche Rüstungsindustrie integriert. Nebenher ging es weiter mit dem Bau des Z3, nun in Zuses Werkstatt in der Methfesselstraße 10.

    Im April 1941­ – General Rommel war kurz zuvor auf Hitlers Befehl in Libyen eingefallen, der Überfall auf die Sowjetunion stand bevor – konnte Zuse seine eigene Firma, die Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau, Berlin, gründen. Mit 20 unabkömmlichen Mitarbeitern war sie eine Art Start-up. 1943 wurde es als „Wehrwirtschaftsbetrieb“ anerkannt.

    Am 12. Mai 1941 führte Zuse die Z3, die Weiterentwicklung der Z1, einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern vor. Etliche Rechnungen liefen erfolgreich durch. Bevor die Z3 irgendeinen Praxiseinsatz erlebte, wurde sie durch Bomben erst beschädigt, dann zerstört. Aber sie hatte überzeugt. Heute gilt die Z3 als erster voll funktionsfähiger Computer der Welt.

    Steuerungselemente des ersten programmierbaren Computers: Konrad Zuse baute die Z3 selber nach. Heute rechnen Computer rund eine Milliarde Mal schneller als die Z3. 

    Steuerungselemente des ersten programmierbaren Computers: Konrad Zuse baute die Z3 selber nach. Heute rechnen Computer rund eine Milliarde Mal schneller als die Z3. Paul Zinken/dpa

    Die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) gewährte Zuse im Dezember 1941 einen Kredit über 50.000 Reichsmark (das wären heute etwa eine Million Euro) für die Entwicklung der nächsten, voll einsetzbaren Maschine. Zuse bekam den Auftrag, die im Bau befindliche Z4 zu erweitern. 1943 erhielt er dafür 101.700 Reichsmark vom Reichsluftfahrtministerium und dessen Chef Hermann Göring. Weitere 50.000 Reichsmark erhielt er für die Entwicklung algebraischer Rechengeräte und den Bau eines Planfertigungsgeräts. Die Flugzeugforschung sollte mithilfe der Rechner einen Sprung machen. Insgesamt wurde Zuses Computerentwicklung mit 250.000 bis 300.000 Reichsmark aus diversen Rüstungskassen bezuschusst.

    Als das Rüstungsministerium unter Albert Speer im Jahr 1944 die Kontrolle über die Flugzeugindustrie übernahm, gingen Zuses Projekte in die neue Struktur über. Doch die Niederlage nahte schneller, als die Herren planten. Zuse ließ die Z4 kurz vor Kriegsende aus Berlin wegschaffen – sie landete schließlich in einem Mehllager in Hopferau (Allgäu). Gegen Bezahlung stellte Zuse Auftragsrechnungen an und vermietete die Z4 schließlich 1950 an die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich. So wurde die Z4 der erste kommerzielle Computer weltweit. Die Einnahmen halfen Zuse, im osthessischen Neukirchen die Zuse KG aufzubauen, die erste Computerfirma der Welt.

    Die Fakten sind bekannt. Zuse selbst berichtete über seine Eingliederung in die Rüstungsforschung und Produktion wortkarg. Diejenigen, die ihn später – völlig zu Recht – als großen Computerpionier ehrten, schrieben in großer Zurückhaltung über die Art des Wirkens im NS-System. Zuse kämpfte bis zu seinem Lebensende um Anerkennung seiner Leistung.
    Die Erinnerung auffrischen

    Deutschland ließ ihm viel Ehre zukommen, das Große Bundesverdienstkreuz, eine Sonderbriefmarke und 2010 Feiern zu seinem 100. Geburtstag. 13 Jahre später scheint die Zeit gekommen, die Fakten neu, also weniger defensiv zu lesen. Der Berliner Sozialwissenschaftler Harald Bodenschatz hat dies getan.

    Als er von der Leitung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH eingeladen wurde, gemeinsam mit drei weiteren Forscherinnen und Forschern ein Buch über die Geschichte des Flugplatz-Standortes Schönefeld zu erarbeiten, musste er sich zwangsläufig mit den Henschel-Flugzeugwerken befassen. Diese produzierten dort Sturzkampfbomber und Gleitbomben. Er las unter anderem die Festschrift, die das Deutsche Museum in München zu Konrad Zuses 100. Geburtstag unter Leitung von Wilhelm Füßl herausgegeben hatte. Als Archivdirektor des Münchner Museums verwahrte Füßl den Zuse-Nachlass.

    Bodenschatz wunderte sich, dass im Text die DVL, die Zuse finanzierte, als „zivile Stelle“ bezeichnet wird. Richtig ist, dass sie seit 1934 de facto dem militärisch ausgerichteten Reichsluftfahrtministerium unterstand. Zivil war da nichts. Mindestens zwei der immer freundlich und neutral beschriebenen „helfenden Hände“, also Freunde und Kommilitonen Zuses, werden im Buch zwar als straffe Nationalsozialisten genannt, allerdings in entfernten Zusammenhängen. Erwähnt sei Helmut Schreyer, eifriges NSDAP-Mitglied seit 1933 und als Ingenieur am Bau der V2 und anderen Zentralprojekten der Rüstungsindustrie beteiligt.

    Die Zuse-Internet-Seite der TU Berlin schwiemelt, der „freie Geist“ habe nach 1933 nur noch subversiv wirken können. Offenkundig wirkte Zuse nicht subversiv „dagegen“, sondern aktiv mit. Weiter steht auf der TU-Seite: „Seit 1937 hatte Zuse in Helmut Schreyer einen kongenialen Helfer.“ Kein Wort, dass Zuses NS-Freund die ganze Zeit an der Optimierung deutscher Waffen arbeitete.
    Museumstexte „nachschärfen“

    Im Deutschen Technikmuseum Berlin gehört die Z1 zu den viel besuchten Paradestücken – staunend steht die Generation Smartphone vor dem ersten Computer der Welt. Es ist nicht das Original, aber den Nachbau betrieb Konrad Zuse selbst, was das Objekt nur noch interessanter macht. 77-jährig wollte Zuse beweisen, dass die nie offiziell abgenommene und ohne Patent gebliebene Z1 funktioniert hatte.

    Im Jahr 1987 fand sich ein Kuratorium von Computerfirmen wie Siemens, AEG, Nixdorf und anderen zur Finanzierung zusammen. Konrad Zuse machte sich mit den Maschinenbaustudenten Dietmar Saupe und Ursula Schweier ans Werk – ohne Unterlagen, aber das Konstruktionsprinzip im Kopf. Am 14. September 1989 feierte man im Berliner Technikmuseum die Übergabe samt erfolgreich präsentierter Rechenprozesse. Im Deutschen Museum in München steht die von der Zuse KG 1961 nachgebaute Z3.

    Derzeit arbeitet das Technikmuseum in Berlin daran, die Z1 wieder zum Laufen zu bringen. Eva Kudraß, Bereichsleiterin Mathematik und Informatik des Museums, berichtet, auch der Nachbau habe nicht immer störungsfrei gerechnet; die Bleche verhakten sich bei Vorführungen regelmäßig, und die Schäden häuften sich.

    Sie sieht die neuen Betrachtungen zum Wirken von Konrad Zuse in der NS-Zeit mit wachem Interesse. Bisher lesen sich die Texte im Zuse-Bereich des Museums so, als seien sie mit spitzen Fingern geschrieben. Nach so vielen Jahren könne man Formulierungen auch mal „nachschärfen“, sagt Kudraß.

    Zuse selber sprach im Rückblick auf die NS-Jahre etwas verschwommen, aber doch deutlich genug über den Erfinder als „faustischen Idealisten“, der die Welt verbessere, aber an den harten Realitäten scheitert. „Will er seine Ideen durchsetzen, muss er sich mit Mächten einlassen, deren Realitätssinn schärfer und ausgeprägter ist.“ Und: „Nach meiner Erfahrung sind die Chancen des Einzelnen, sich gegen solches Paktieren zu wehren, gering.“ In moralisch aufgeladenen Zeiten werfen viele gern den Stein auf Schuldbeladene. Da sollte man im Fall von Konrad Zuse vorsichtiger vorgehen. Doch sein faustischer Pakt mit dem Teufel darf beschrieben werden.

    Methfesselstraße 10-12
    https://www.openstreetmap.org/way/141818522

    #Berlin #Kreuzberg #Methfesselstraße #histoire #guerre #armement #ordinateur #nazis

  • Serengeti darf nicht sterben
    https://de.wikipedia.org/wiki/Serengeti_darf_nicht_sterben

    Serengeti darf nicht sterben ist eine deutsche Kinodokumentation von Michael Grzimek und dessen Vater Bernhard aus dem Jahr 1959.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Grzimek

    Im Juli 1933 trat er der SA bei, in welcher er bis 1935 verblieb, und am 1. Mai 1937, nach Ende des Aufnahmestopps, der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.919.786).

    Von Januar 1938 bis zur Auflösung aller deutschen Regierungsstellen am 8. Mai 1945 war er als Regierungsrat im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft
    ...
    Grzimek lebte von 1937 bis 1945 in Berlin-Johannisthal. Anfang 1945 durchsuchte die Gestapo seine Wohnung, da er wiederholt versteckte Juden mit Lebensmitteln versorgt hatte. Daraufhin flüchtete Grzimek aus Berlin, kam zunächst nach Detmold und im März nach Frankfurt am Main.

    #Berlin #Johannisthal #nazis #résistance #Afrique #animaux

  • Anklageschrift gegen 24 deutsche Hauptkriegsverbrecher, Berlin 1945
    https://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/c94-00304.pdf
    On vient de me faire la remarque que la ministre des affaires étrangères d’Allemagne Baerbock était la pire ministre des affaires étrangères depuis Ribbentrop.

    Va savoir pourquoi. Le texte référencé peut servir de base pour la décision si la très mauvaise blague n’est qu’une remarque dépourvue de sens ou s’il s’agit d’humour noir avant qu’on tombe dans l’abîme.

    Der Nürnberger Prozeß, Materialien und Dokumente
    http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Materialien+und+Dokumente

    Tägliche Rundschau
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4gliche_Rundschau

    Redaktionsgebäude der Täglichen Rundschau in Berlin-Prenzlauer Berg, Göhrener Straße 11 (Göhrener Ei)

    von 1945-1955 erschienene Zeitung der Roten Armee / Sowjetarmee in der Sowjetischen Besatzungszone / #DDR

    #histoire #Allemagne#Berlin #Prenzlauer_Berg #Göhrener_Straße #Göhrener_ Ei #presse #nazis #guerre #justice #droit_international

  • La grande remise à zéro de l’eau : L’ONU et le WEF s’attaquent maintenant à votre eau ! L’eau au service du "développement durable" (Climatedepot.com)
    https://www.crashdebug.fr/la-grande-remise-a-zero-de-leau-lonu-et-le-wef-sattaquent-maintenant-a-vo

    Comment peut-on créer de toute pièce une pénurie sur un élément qui est le plus abondant de tous sur terre : l’eau ! La terre est la planète bleue, elle est composé à 70,8% d’eau ! encore une fois comme ledit Mr Cerise, c’est la ’gouvernance par le chaos’ comme pour le COVID, la réalité n’a aucune forme d’importance, ce qui compte c’est le discours officiel et l’hystérisation qui en est faite..

    .La #Mafia nazie du #WEF qui expliquait comment ils allaient encore manipuler la population en utilisant le thème de l’eau !Ces nazis sont fous et dangereux et plus rien ne les arrête !#Macron #Pègre #Mafia #Nazisme #WEF #Mondialisme #Sicalisme #Borne #SystèmeMafieux https://t.co/pz5ivIByiq — .Francis LALANNE Officiel (@OffLalanne) April 3, 2023

    Au regard de son #planEau scélérat, il aura fallut peu de temps (...)

    #Épinglé #Actualités_internationales #Actualités_Internationales #ROOT

  • Les expérimentations médicales nazies n’ont pas fini de faire parler de leurs horreurs
    https://fr.timesofisrael.com/les-experimentations-medicales-nazies-nont-pas-fini-de-faire-parle


    Ein glücklich lächelnder Fahrer vor seinem T4-Reisebus an der Krankenanstalt Hartheim (1940). Der Mann lächelt freundlich, weil er nicht an die Front muss, und weil er etwas sinnvolles tut. Er darf dazu beitragen, arme Menschen von ihrem Leid zu erlösen. An seiner Stelle würden wir auch so freundlich dreinschauen. Es genügt, mit seiner Zeit im Einklang zu sein.

    #Arbeit #Medizin #Nazis #vergasen

  • The Doctor and the Nazis - Hans Asperger’s Nazi Past
    https://www.tabletmag.com/sections/community/articles/the-doctor-and-the-nazis

    On peut dire sans réserve que tous les médecins allemands et autrichiens qui ont exercé leur métier dans le l’empire nazi ont soutenu le régime et participé dans un degré plus ou moins élevé aux atrocités connus.

    Il n’y a pas d’innncocents et cette bande de criminels a bâti le système médical allemand. Leurs élèves font tourner la machine aujourd’hui.

    January 19, 2016 by John Donvan and Caren Zucker - Pediatrician Hans Asperger is known worldwide for the syndrome he first diagnosed. The rest of his story—in Vienna during WWII—has only recently come to light.

    When the question was put to Lorna Wing in 1993, in a transatlantic phone call, she was shocked by it.

    Was Hans Asperger, as a young man, a Nazi?

    The question referred to the Austrian pediatrician whose work gave rise to the well-known cluster of human characteristics known as Asperger’s syndrome. Lorna Wing was the influential London-based child psychiatrist, globally recognized as a leading expert on autism, who had brought Asperger’s syndrome international recognition.

    Wing, who also had an autistic daughter, had stated writing about Asperger’s work only in 1981, after Asperger himself was already dead, when her husband, who knew German, translated a clinical paper the Austrian published in 1944. It contained his observations of “autistic” behaviors—he used that word—in several boys he treated during the years his country was welded into the Third Reich. During that troubled time, and for decades afterward, Asperger lived and worked almost exclusively in his home country, and primarily in Vienna, at the University Children’s Hospital, where he was ultimately named Chair of Pediatrics. Asperger wrote only in German, creating a body of published work which, upon his death in 1980 at 74, was still almost entirely unknown in the United States and Britain, the countries where autism was then most recognized and most studied. Within a decade, however, thanks to the attention Lorna Wing brought to it, Asperger’s syndrome, if not the man himself, was on its way to worldwide renown, both as a diagnosis, and as a source of personal identity for many of those given it.

    But now, in 1993, this phone call. And the question specifically about the man himself.

    Hans Asperger…a Nazi?

    *

    Fred Volkmar of the Yale Child Study Center felt uncomfortable even asking it that day in 1993. But he believed he should, because doubts about Asperger’s character had been raised. And a decision had to be made quickly about whether to posthumously honor Asperger by naming a condition after him in the DSM, the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, the “bible” of psychiatry.

    For months, experts led by Volkmar had been looking at studies, running field trials, and debating with one another, in conference rooms, by phone, and by fax, whether Asperger’s syndrome deserved that formal recognition.

    It would be something “new,” in that it recognized impairments in the ability to relate socially in individuals who previously were overlooked as needing support or therapy, due to their otherwise good and even superior levels of intelligence, as well as often precocious and sophisticated use of language. Some of Asperger’s boys, for example, were super smart, as well as creative. At the same time, these boys’ challenges in connecting socially were profound. For being a little odd in their intonation (often either flat or sing-song); for being unable to maintain eye contact with other people; for their tendency to take extremely deep interests in narrow subjects, which were often all they wanted to talk about, they were routinely bullied, friendless, and misunderstood as rude or hostile. Wing, who wanted to help similarly-behaving children she was treating in London during the 1970s and 1980s, saw significant overlap between these behavioral traits so detrimental to social connection—traits Asperger had described with the adjective “autistic”—and those of children with more “classic” autism: the boys and girls, more readily given the autism diagnosis, who exhibited extremely limited speech, and IQs often well below average. Wing began to promote the view, most popular nowadays, that all of these children’s challenges represent multiple manifestations of a single autism “spectrum.” It was to that end that she resurrected Asperger’s work—less to introduce a new diagnostic label, than to illustrate the breadth and depth of that spectrum.

    By 1993, however, Asperger’s syndrome was a serious candidate for inclusion as a standalone diagnosis in the upcoming revision of the DSM. Due out the following year—the book would recognize Asperger’s as one of the “pervasive developmental disorders”—or not—pending the conclusions of Volkmar’s working group.

    *

    Volkmar’s Yale Child Study Center was the leader in Asperger’s research in the United States. At one point, a research request for volunteers with the condition had given Yale a roster of more than 800 families and individuals across the country. At Yale and elsewhere, clinicians who found the concept useful and relevant had been diagnosing patients with Asperger’s without waiting for the DSM to sanction its usage.

    Yet there was still vigorous disagreement over the validity of the concept. It was unclear whether individuals with the diagnosis were truly different in presentation from those described as “high functioning autistic,” an already familiar and much-used concept. Beyond that, it was evident that clinics were independently tweaking the criteria, leading to widespread inconsistency in how the Asperger’s label was applied. Given this, many argued that Asperger’s was not a necessary or useful addition to the diagnostic lexicon.

    On the other hand, the World Health Organization had just endorsed Asperger’s as a stand-alone condition. Of greater relevance, Volkmar himself was among those convinced of its validity, having seen plenty of people at the Yale Child Study Center whose symptoms appeared to justify a diagnosis of Asperger’s. Volkmar, charismatic, persuasive, and thorough, would be one of the final arbiters of whether the condition would be enshrined in the DSM. So it mattered when, with only months left till the new manual was due, he decided to investigate the question of whether Hans Asperger had been a Nazi.

    *

    Eric Schopler, for one, was convinced of it. A psychologist based at the University of North Carolina at Chapel Hill, he was director and lead designer of Division TEACCH, the nation’s first-ever statewide public school program devoted to educating children with autism, which launched in 1971. As such, he was for many years America’s most respected authority on autism, certainly among his colleagues. He was also among those who considered Asperger’s ideas superfluous to the understanding of autism, not to mention sloppily conceived. His attacks on Asperger’s work in the 1990s were noticeably personal, reflecting an antipathy not justified by mere professional disagreement. “The seeds for our current syndrome confusion were sown in the rich soil of his few publications,” he once wrote. In Schopler’s view, Asperger had never “succeeded in identifying a replicable psychiatric syndrome.”

    Schopler’s antipathy can be understood as the bitterness of a man who, as a child, had to flee Germany with the rest of his Jewish family, and who remained suspicious of any adult—German or Austrian—whose career as a medical professional had thrived during the Nazi era. He had no more to go on than that; it was guilt by association. But this did not prevent him from launching a one-man whisper campaign to the effect that Asperger had probably been a Nazi sympathizer, if not a collaborator or actual party member. More than once, Schopler dropped such innuendos in print, in publications he oversaw, such as the Journal of Autism and Developmental Disorders. There and else¬where, he pointedly made reference to Asperger’s “longstanding inter¬est in the German Youth Movement,” hinting at a connection between Asperger and the Hitler Youth. Still, perhaps because Schopler kept his allusions subtle, most people who knew of Asperger’s syndrome in the 1990s were unaware of any controversy concerning Asperger’s past.

    Volkmar, for example, did not hear about it until late in the DSM review process. But it was not Schopler who brought it to his attention. During the field trials Volkmar was running in order to test the pro¬posed criteria for Asperger’s, two Yale colleagues he held in high esteem raised the subject. One, Donald Cohen, the longtime director of the Yale Child Study Center, had published widely on autism. The other was a young star in the field, a clinician and investigator named Ami Klin. As a psychology PhD candidate in London, Klin had caused a stir with a brilliantly designed study showing that autism affected children’s responses to the sounds of their mothers’ voices. It had been Cohen who personally recruited Klin to Yale in 1989. The two men formed a close mentor-protege relationship based on both a fascination with autism and a powerful sense of Jewish identity. Cohen was an observant Jew and a dedicated student of the Holocaust. Klin had been born in Brazil, the son of Holocaust survivors, and had earned his undergraduate degree in history and political science at Hebrew University in Jerusalem.

    The question the two men kept turning over was whether Asperger might be implicated, in any way, in the medical atrocities ascribed to the Nazis who ruled Vienna. Both knew that the medical profession had already embarrassed itself by its failure to ask this question about several doctors and researchers who had practiced under the Third Reich. Modern textbooks still carried references to diseases named for Nazi-era scientists whose ethics were repellent, if not criminal, such as neurologists whose significant discoveries were made by dissecting the brains of children and adults murdered by the Nazis. A Dr. Franz Seitelberger of Vienna had been a member of the SS, while Professor Julius Hallervorden of Berlin was known to select live patients whose brains he planned to study after their deaths by “euthanasia.” Hallervorden infamously said, “If you are going to kill all these people, at least take the brains out so that the material gets some use.” Yet the terms “Seitelberger disease” and “Hallervorden-Spatz disease” still appeared in academic publications.

    In 1993, Asperger, dead 13 years, never a great presence on the world stage, remained a little-known figure. Uta Frith had published a cursory review of his life and work in 1991, to accompany her translation of his big 1944 paper. In addition, a talk Asperger gave in Switzerland in 1977 had appeared in translation in the magazine of a British autism organization in 1979, but it was not widely distributed. In short, Volkmar could get little information about Asperger on his own, and had no true “Asperger expert” to turn to. It was in that context that he called Lorna Wing, the one person he knew who had met Hans Asperger (one time, over tea), and posed the question to her: Was Hans Asperger, as a young man, a Nazi?

    Lorna Wing gasped. “Hans Asperger, a Nazi?” He could hear her indignation. She spoke of his deep Catholic faith and lifelong devotion to young people.

    “A Nazi? No,” Wing said. “No, no, no! He was a very religious man.”

    It was a short conversation, but it settled the issue.

    A few months later, the DSM-IV appeared. Ninety-four new mental disorders had been proposed for inclusion, but only two made it. One was Bipolar II Disorder. The other was Asperger’s Disorder.

    *

    In 1993, Wing and Volkmar knew nothing, of course, of the information about Asperger that would be unearthed in the years ahead.

    The first warning sign came in 1996. That year, Ami Klin, along with Volkmar and psychologist Sarah Sparrow, began putting together a book they planned to title Asperger Syndrome. Yet Klin still could not shake his misgivings. And, because his name would be on the cover of the book, he decided that something more than a phone call to Lorna Wing was necessary in order to establish that Asperger’s hands were clean.

    In late 1996, Klin began writing to archives and institutes in Germany and Austria, seeking any documentary or other information on the Austrian doctor. This yielded little. But then a professor in Cologne, Germany, referred him to Austrian historian Michael Hubenstorf, who taught at the Institute of the History of Medicine at Berlin’s Free University. “We would like to be able to write that he was a benevolent doctor whose primary concern was his patient’s [sic] well being,” Klin wrote Hubenstorf. “But we are not sure of that.”

    Hubenstorf responded a few weeks later with a four-page letter and a five-page catalog of Asperger’s career postings, promotions, and publications he had assembled. Klin’s concerns, he wrote, were justified. While he had found no record of formal membership in the Nazi Party, Hubenstorf informed Klin that Asperger’s “medical career was clearly set in a surrounding of German Nationalists and Nazis,” and that he was regularly promoted within that setting. He believed the doctor might have downplayed his previous connections to known Nazis such as Professor Hamburger, his onetime mentor, whom Hubenstorf described as “the most outspoken Nazi pediatrician of them all.”

    No ‘smoking gun’ had been found—no evidence that Asperger had directly participated in any Nazi medical crimes.

    “It remains unclear how much of a fellow traveler he was,” Hubenstorf concluded. But his advice to Klin was to err on the side of caution. He recommended against publishing “anything before the utmost effort has been made to clear Prof. Asperger’s past.”

    In the end, Klin chose not to take Hubenstorf’s advice. Weighing everything, he recognized that no “smoking gun” had been found—no evidence that Asperger had directly participated in any Nazi medical crimes. In the meantime, Klin had received a copy of an obituary of Asperger that portrayed him as a warm, gentle doctor devoted to the care of children. Asperger’s daughter, Maria Asperger Felder, also vouched for her father’s reputation when Klin reached out to her. Herself a psychiatrist, she wrote that her father had been at odds with the Nazis’ racial determinism, that he had been an enemy of children’s suffering, and that he had never lost “his lifelong interest in and his curiosity about all living creatures.”

    This was the story of the benevolent doctor that Klin had hoped would turn out to be the truth. In 2000, Klin, Volkmar, and Sparrow published Asperger Syndrome, with a foreword by Asperger’s daughter.

    *

    The “benevolent doctor” version of Asperger had strong appeal, and would inform many assessments of his work. Indeed, an overwhelmingly positive narrative of Asperger as a man of moral rectitude came into focus in the new millennium, elevating him almost to the status of hero. Increasingly, he was seen as a cautious yet brave and canny saboteur of the Nazi project to exterminate intellectually disabled children. This image of him echoed the assessment made by psychologist Uta Frith, in 1991, that Asperger had been an ardent defender of the “misfits” the Nazi eugenics program was designed to destroy. “Far from despising the misfits,” Frith wrote in the introduction to her definitive translation of his 1944 paper, “he devoted himself to their cause—and this at a time when allegiance to misfits was nothing less than dangerous.”

    The hero image was amplified by Berlin psychiatrist Brita Schirmer, who in 2002 called attention to Asperger’s “humanity and his courageous commitment to the children entrusted to him in times when this was by no means obvious, or without danger.”

    In 2007, the Dublin-based psychologists Viktoria Lyons and Michael Fitzgerald wrote a letter to the Journal of Autism and Developmental Disorders that celebrated Asperger as a man who “tried to protect these children from being sent to concentration camps in World War II.”

    And in 2010, the British autism historian Adam Feinstein published the results of his own reporting trip to Vienna to investigate the rumors that Asperger was sympathetic to Hitler. “The very opposite is more likely to be the case,” he concluded.

    This view of Asperger rested on a number of compelling stories. It was said that he had twice narrowly escaped arrest by the Gestapo while working at the Vienna Hospital, and that he had risked his own safety by failing to report the names of disabled children to the authorities. An entry in his diary, written during a 1934 visit to Germany, seems to shudder at the gathering Nazi storm: “An entire nation goes in a single direction, fanatically, with constricted vision.” His Catholic faith, and his membership in the Catholic youth organization known as Bund Neuland, have also been cited as evidence of his association with a progressive morality that was at odds with the Nazi agenda.

    Above all, this view rested upon Asperger’s clear statements, from early in the Nazi era, defending the right of mentally challenged children to society’s support. During the 1938 talk in which he described his autistic cases for the first time, he declared, “Not everything that falls out of line, and thus is ‘abnormal,’ has to be deemed ‘inferior.’ ”

    Likewise, at the conclusion of his better-known 1944 paper, the one that later caught Lorna Wing’s attention, he saluted the medical profession’s “duty to stand up for these children with the whole force of our personality.”

    Thus, the case seemed strong for Asperger as a humanitarian and liberal thinker. It was an optimistic and inspiring portrait that spoke to modern sensibilities. And it would prove to be seriously flawed.

    *

    One of the best-known laundry detergents in the world goes by the brand name Persil. Originally manufactured in Germany, Persil is the Tide of Europe. In Austria, after World War II, the word came to signify, with grim humor, the furious, sometimes ludicrous, efforts made by Germans and Austrians to clear their reputations. Prompted by the Allies’ “denazification” policy, an effort to purge Nazi Party members and collaborators from positions of influence, millions scurried to track down witnesses to their innocence. Especially prized was the testimony of Jews who could vouch for some moment of kindness or decency shown as the Holocaust unfolded. Often, those seeking to clear their names portrayed themselves as having been victims also, claiming that they had been threatened with arrest by the Gestapo, or stymied in their careers for standing up to Nazi policies. Others insisted that they had gone along with the Nazis as a ruse, and that they had secretly resisted the Nazi system from within. At the end of the process, those who succeeded came away with a document the Austrians called a persilschein, or “Persil certificate,” confirming that they had been certified innocent, or “clean.” Even at the time, there was much cynicism about persilschein.

    Without doubt, there were at least some authentic secret resisters among the Austrians. But a good many of these claims were nothing more than whitewash jobs. Michael Hubenstorf’s letter to Ami Klin had pointed to the possibility that Asperger’s past had also been whitewashed to some degree. Indeed, a second look at the hero narrative offers reasonable grounds for skepticism. To start with, the story of Asperger’s near arrest by the Gestapo had only one source, and that was Asperger himself. As far as is known, he brought it up twice in public: in a 1962 talk and during a 1974 radio appearance. To any astute Austrian familiar with the persilschein phenomenon, this raises the suspicion that Asperger embroidered on his experience of being politically vetted by the Nazi authorities, or perhaps even concocted the story in full. This vetting was a process most public servants had to endure under a law passed after the Anschluss to weed out Jews and anyone else deemed “unreliable.” No doubt Asperger’s being a non-party member was looked into, but in the end the Nazis cleared him.

    Another flag should have been Asperger’s membership in Bund Neuland, which was, by Asperger’s own account, crucial to his development as a young man. While ardently pro-Catholic this group also espoused an anti-modern, pan-Germanic nationalist philosophy, and its tensions with the Nazis stemmed primarily from the Reich’s anti-Church position. Otherwise, there was a fair amount of common ground between Bund Neuland and the Nazis. For example, a 1935 issue of the Neuland monthly periodical highlighted the problem of “excessive Jewish influence” in the upper reaches of society, and discussed the need for “a clean separation” between the “Jews of Vienna” and the rest of the population.

    Then there were Asperger’s own words. His 1934 diary entry about all of Germany moving “in a single direction, fanatically” has been cited—originally by his daughter, and then by others, relying on her account—as evidence that he condemned the Nazification of Germany. Read in full, however, it seems more ambiguous, with hints of awe and admiration as well as consternation: “An entire nation goes in a single direction, fanatically, with a constricted vision, certainly, but also with enthusiasm and dedication, with tremendous discipline and control, with a terrible effectiveness. Now only soldiers—soldierly thinking—ethos—Germanic paganism…” Moreover, it is the sole known excerpt of Asperger’s writing that suggests concern about where things might be headed as of 1934.

    Four years later, on October 3, 1938, there was no ambiguity in the language he used to open a historic address he gave to an assembly of his fellow physicians. The words he used sounded startlingly pro-Nazi, and came at the beginning of the talk in which he discussed his cases—whom he called “autistic psychopaths”—for the first time. This was a full seven months after the Nazi Anschluss, when Austria was absorbed into the Third Reich, yet Asperger’s opening lines were nothing short of a valentine to the newly Nazified Austria.

    “We stand in the midst of a massive renovation of our intellectual life, which encompasses all areas of this life—not least in medicine,” he began. This new thinking, he said, was “the sustaining idea of the new Reich—that the whole is greater than the parts, and that the Volk is more important than any single individual.”

    In a handful of words, this was the defining vision of German fascism, which Asperger, in the next breath, applied to his fellow doctors. This “sustaining idea,” he urged, “should, where it involves the nation’s most precious asset—its health—bring profound changes to our entire attitude.” This applied, he said, to “the efforts being made to promote genetic health, and to prevent the passing on of diseased heredity.” It was hard not to miss the clear reference to the Nazi-driven “science” of race improvement through eugenics. “We physicians must carry out the tasks that fall to us in this area with full accountability,” Asperger declared.

    This salute to the Anschluss, to the Nazis, to the suppression of individuality, and to the task of purifying the genetic lineage of the nation should by itself have dealt a fatal blow to the idea that Asperger secretly resisted the Nazi agenda. A review of other medical talks and papers printed that year in the same weekly journal where Asperger’s appeared shows that the opening of his talk was far from typical. Defenders of Asperger sometimes argue that he had a hidden anti-Nazi agenda—that he sought to throw the Gestapo off his scent by paying lip service to the regime. Brita Schirmer described the preamble as a “deft chess move” on Asperger’s part. His defenders usually assert, as a corollary, that the full text of Asperger’s speech, together with his 1944 paper, constitute an unambiguous argument to protect and nurture all vulnerable children, no matter the level of their disability.

    But Asperger did not, in either the talk or the paper, make that argument. Despite recognizing in passing that autistic traits can be seen in children of both stronger and weaker mental capacity, he had little to say about helping the latter. Rather, he focused on the boys who possessed what he called “social worth”—a term he did not apply to all children. The boys in the group he favored would later be known as the “Asperger’s type,” and decades later as “Aspies.” They were those he described as being “more lightly affected,” as well as not at all rare in the population. Virtually every account of Asperger has him describing his boys, with affection, as “Little Professors”—this presumed a reference to their intelligence and their sometimes pedantic style. (That turns out to be a myth; Asperger himself never actually used the term Little Professors.)

    Asperger made this preference explicit in his 1938 talk, where he admitted that he “thought it more rewarding to choose two [of his] not so severe and therefore more promising cases” to present. That would always be his pattern. In 1944, when discussing his “more lightly affected” children, Asperger was effusive in celebrating how far they could go, dwelling especially on those who had the potential to reach the uppermost echelons of society. To be sure, he was convinced—and said—that autistic traits were more often a detriment than a benefit for the majority of people who had them. But he was pleased to report that, for some, autism delivered special intellectual talents, and that those so endowed could “rise to high-ranking occupations.” He cited, as examples, professors and scientists and even an expert on heraldry. He also reported that some of the more able children he had treated had become assets to a country at war. During the third year of the Second World War, Asperger noted, he had received letters and reports “from many of our former children” serving on the front lines. In 1941, he wrote that these boys were “fulfilling] their role in the professional life, in the military, and in the party.”

    Thus, again, his boys had demonstrated their “social worth”—in terms that the Third Reich appreciated.

    That said, Asperger’s vision of special education and what it could achieve was not quite as exceptional as his supporters suggest. Contrary to popular understanding, special education had its place in Nazi Germany. The Reich allowed that disabled children who could become productive citizens should be afforded support and education to achieve that end. Even the Hitler Youth had special units for the blind and the deaf. But the Nazis drew a line where the cost of supporting a child was expected to exceed that child’s ultimate material contribution to the state. For that child the Nazis had no use; his or her life was worthless.

    Asperger did not go that far in anything he published, and the Catholic faith he professed opposed sterilization and euthanasia. But he never did advocate for the children he seems to have considered less “rewarding.” Indeed, he appeared to write off the possibility of improving outcomes for those whose autistic traits were accompanied by a “pronounced intellectual inferiority.” Rather than lay out a path to helping them, he simply noted the “tragic” fate of such individuals, or at least a sad minority of them. “In the less favorable cases,” Asperger wrote, “they roam the streets as comic originals, grotesquely unkempt, talking loudly to themselves, addressing people in the manner of the autistic.” When speaking of these “less favorable cases,” Asperger never celebrated their autistic differences. Rather, his tone was one of pity.

    *

    Eric Schopler never made the detailed case presented here for a less heroic version of Asperger. Instead of evidence, he had instinct, which perhaps came from being a Jew who had lived part of his life in Germany. Perhaps this instinctive suspicion also explains the nearly complete silence concerning Asperger on the part of one of his most famous contemporaries—Johns Hopkins child psychiatrist Leo Kanner. In 1943, Kanner published psychiatry’s seminal article on autism—the one that introduced the concept to his field. It was so influential that, for some years, textbooks still referred to autism as “Kanner’s syndrome.” Also a Jew—one who assisted hundreds of Jews fleeing the Holocaust in gaining entry to the US, and then finding work—Kanner may have viewed Asperger as too comfortably ensconced in Nazi Vienna, and thus preferred not to recognize him. Interestingly, on the single occasion when Kanner mentioned Asperger in print, he misspelled his name.

    But instinct was not evidence. In short, there was still no smoking gun. And then there was.

    *

    In May 2010, a soft-spoken Austrian academic walked into Vienna’s City Hall and its ceremonial gathering place, the Wappensaal, where a symposium honoring the memory of Hans Asperger was under way. Herwig Czech was a 35-year-old historian and lecturer at the University of Vienna. He had been invited to speak at the symposium by organizers from the Vienna children’s hospital where Asperger had done his most important work. A number of autism’s research luminaries were in attendance, and Lorna Wing herself was scheduled for an afternoon talk.

    There was still no smoking gun. And then there was.

    Czech’s academic specialty was the role of medicine during the Third Reich. It was a hallmark of his work to unearth the discrepancies—often embarrassing—between the accounts medical professionals gave of themselves after the war and their actual conduct during it. Czech’s interest in this area was perhaps connected to his dawning awareness during his boyhood that his warm and loving grandfather had been “a convinced Nazi.” It was not something the old man ever talked about openly, but the knowledge lay heavily on Czech, given what he was learning at school about the darkness of those years.

    Which brought Czech to City Hall, some 30 years after Asperger’s death. Before him, in their hands, all of the seated attendees held the day’s program, its cover featuring a black-and-white photograph of a young Dr. Asperger, wearing a white lab coat and engaged in deep conversation with a young boy—presumably one of his patients. The symposium’s title appeared above the photo: “On the Trail of Hans Asperger.” The event had been prompted by the growing international recognition of Asperger’s work. Over two days, presenters would explore the man’s career and offer assessments of the latest scientific findings regarding Asperger’s syndrome.

    The organizers had received word beforehand that Czech had stumbled across compromising details regarding their honoree. This could not have been welcome news, but in the spirit of scientific inquiry, they encouraged him to keep digging and to report whatever he might find. But once Czech was standing in front of them, there was a slight awkwardness to the situation: Among the 150 or so audience members were his daughter and some of his grandchildren. The title of Czech’s talk, printed in the program brochure, was “Dr. Hans Asperger and the Nazi Child Euthanasia Program in Vienna: Possible Connections.” Awkwardness gave way to surprise, and then shock, as Czech drew a portrait of Asperger that left the hero narrative in tatters, based on a trove of original documents he had excavated. There was, for example, a 1941 letter Czech had found in the archives of the Spiegelgrund—the facility on Vienna’s outskirts which superficially resembled a hospital, but which functioned in reality as a killing center for severely disabled children. Those chosen for death at the Spiegelgrund were poisoned by phenobarbital, which was administered in suppositories, or mixed into the children’s meals. The drug, in sufficient doses, causes the lungs to malfunction. As a rule, “pneumonia” was listed as the official cause of death.

    Asperger’s letter, addressed to the Spiegelgrund’s administration, reported on the recently conducted medical evaluation, at the University Hospital, of a little girl named Herta Schreiber. The handwriting was Asperger’s. Herta was then 2 years old, the youngest of nine children—of whom five still lived at home—and she had been sick all spring since contracting encephalitis. Her condition did not appear to be improving, and in June her mother had brought her to be seen by Asperger at his clinic.

    The letter contained an assessment of Herta’s condition. It was apparent that she had suffered some sort of major insult to her brain: Her mental development had halted, her behavior was disintegrating, and she was having seizures. Asperger seemed unsure of his diagnosis. He noted several possibilities: severe personality disorder, seizure disorder, idiocy. Then, in plain prose, he offered a decidedly nonmedical opinion: “When at home, this child must present an unbearable burden to the mother, who has to care for five healthy children.”

    Having expressed his empathy for Herta’s mother, Asperger rendered his recommendation: “Permanent placement at the Spiegelgrund seems absolutely necessary.” The letter was signed “Hans Asperger.” Everyone in the audience grasped the meaning of Asperger’s letter. It was a death warrant. Indeed, Czech confirmed that Herta was admitted to the Spiegelgrund on July 1, 1941, and killed there on September 2, 1941, one day after her third birthday. Records state that she died of pneumonia. Notes from the hospital archives quoted her mother as agreeing, through tears, that her daughter would be better off this way, rather than living in a world where she would face constant ridicule and cruelty. It was Czech’s assessment that Herta’s parents supported the Nazi agenda.

    The effect in the room was powerful. As they listened, members of the audience stole glances at the picture of Asperger and the boy on the cover of the program. Suddenly, the celebratory nature of their gathering seemed wildly off key, as Czech went on delivering, in a quiet, affectless voice, more disturbing news from the Nazi past.

    In February 1942, he reported, Asperger was the senior pediatrician representing the city of Vienna on a commission asked to review the health status of 210 Austrian children residing in mental hospitals in lower Austria. Several months earlier, the government had begun taking steps to apply mandatory education laws even to children in these hospitals, as long as they were “educable.” A panel of seven experts was charged with compiling a list of the names of those children who should, despite their mental challenges, start attending classes in either traditional academic or special-education settings. In a single day, Asperger and his colleagues went through the records of all 210 children. While 17 were found to be too young for compulsory education, and 36 too old, the panel designated 122 of them as ready for schooling.

    That left 26 boys and 9 girls. Their fate, Czech reported, was known, and he believed Asperger knew it as well. A written summary detailing the commission’s composition, purpose, and procedures clearly stated that those children judged to be not “educable” were to be “dispatched for Jekelius Action” as quickly as possible. When that was written, Erwin Jekelius, a former assistant to Asperger’s mentor Franz Hamburger, was the fiance of Hitler’s younger sister, as well as director of the Spiegelgrund. “Jekelius Action” was a euphemism the commission’s members would have understood quite well. Asperger once said he took a “great risk” by refusing to report children to the authorities. This, clearly, was not one of those times.

    Czech also shared findings suggesting a greater affinity between Asperger and the Nazis than Asperger had admitted to. According to the file the Nazi Party kept on him, he was repeatedly judged to be an Austrian whom the Nazi authorities could trust, even more so as the years went by. Each time Asperger applied for a post or a promotion, he was cleared as someone who, though not a party member, abided by Nazi principles in the performance of his job. In one instance, a party official wrote that he “conforms to the principles of the policy of racial hygiene.”

    In the years following his talk, Czech would discover other evidence of how far Asperger went to conform. He found letters in Asperger’s handwriting that used “Heil Hitler” as their closing salutation. This was not mandatory. He also unearthed a job application filled out in Asperger’s hand in which Asperger described himself as a candidate for the Nazi Doctors Association, a group that functioned as a medical policy arm of the party and was instrumental in closing the medical practices of Jewish physicians. He also learned that Asperger had applied to be a medical consultant to the Vienna branch of the Hitler Youth, though there is no record of him having been accepted. All in all, in Czech’s view, Asperger took care during the war to safeguard his career and to burnish “his Nazi credibility.” Asperger, it would appear, did what was necessary.

    Czech spoke for only 20 minutes or so that day at the Vienna City Hall. Then he stopped to take audience questions. In that pause, Dr. Arnold Pollak, the director of the clinic where Asperger had worked for much of his career, leapt to his feet, clearly agitated. Turning to the room, he asked that everyone present stand and observe a moment of silence in tribute to the many children whose long-forgotten murders Herwig Czech had returned to memory. The entire audience rose and joined in wordless tribute.

    Adapted from In a Different Key: The Story of Autism, Copyright © 2016 by John Donvan and Caren Zucker, published by Crown Publishers, an imprint of Penguin Random House LLC.

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    ★ AUSCHWITZ : SYMBOLE, LANGAGE ET REVISIONNISME... - Socialisme libertaire

    (...) Solliciter Auschwitz, c’est en appeler au symbole : Auschwitz n’est pas seulement un camp d’extermination, c’est un mot qui contient en lui-même l’ensemble des crimes nazis, un mot qui dit l’indicible : ce que représente Auschwitz, la négation de l’humanité de ses victimes, amoncelées en grappes de cadavres, efface le langage, ce que Bossuet exprime dès 1670 : « notre corps prend un autre nom. Même celui de cadavre, dit Tertullien, parce qu’il nous montre encore quelque forme humaine, ne lui demeure pas longtemps : il devient un je ne sais quoi qui n’a plus de nom dans aucune langue ; tant il est vrai que tout meurt en lui, jusqu’à ces termes funèbres par lesquels on exprimait ses malheureux restes ». Auschwitz n’efface pas seulement le langage, il échappe à la tentative de forger de nouveaux mots pour appréhender, même partiellement, le gouffre qui s’ouvre avec lui sous les fondations de la civilisation. Les mots dont nous disposons sont impuissants à saisir le vertige dont l’esprit est saisi lorsqu’il plonge les yeux dans cet abîme...

    ▶️ Lire le texte complet…

    ▶️ https://www.socialisme-libertaire.fr/2017/08/auschwitz-symbole-langage-et-revisionnisme.html

  • Arbeit macht unfrei
    https://www.telepolis.de/features/Arbeit-macht-unfrei-7546278.html?seite=all

    18.3.2023 von Dirk Farke - Die Verherrlichung „deutscher Arbeit“ im Naziregime. Über die Karriere eines Ideologems und seine Kontinuitäten in der Nachkriegszeit.

    Die Vorstellung, dass Deutsche besonders gut, hart, effizient, präzise, tüchtig und fleißig arbeiten – ihre Beziehung zur Arbeit gilt in der Welt als einzigartig – hat eine lange Tradition und hält sich bis heute.

    Besonders wirkmächtig war dieser Topos während des Naziregimes. Aber, so stellt Nikolas Lelle in seinem sozialphilosophischen Buch „Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe“ fest, Analyse und Kritik der NS-Arbeitsauffassung kamen in der Forschung bislang zu kurz und es sei erstaunlich, wie wenig sich die Auseinandersetzungen mit dem Naziregime „um dessen Verhältnis zu Arbeit drehen“.

    Man muss an dieser Stelle einschränkend hinzufügen, und für diese Feststellung reicht bereits ein Blick in das 31 Seiten umfassende Literaturverzeichnis, an einer kritischen, elementaren Analyse deutscher Arbeit in der NS-Zeit fehlte es bisher. Denn an verharmlosender, beschönigender und verherrlichender Literatur zu dieser Thematik hat es weder vor noch nach 1945 gemangelt.

    Aber in Bezug auf eine fundamentale, alle Aspekte deutscher Arbeit – einschließlich der Vernichtung durch Arbeit – in dieser Zeit betreffenden Kritik, hat der Autor eine eindrucksvolle, lehrreiche und richtungweisende Fleißarbeit vorgelegt.
    Das besondere Verhältnis

    Dieses besondere Verhältnis der Deutschen zu ihrer Arbeit beginnt sich „im langen 19. Jahrhundert“ (Eric Hobsbawm) zu entfalten, auch wenn, wie Lelle richtig anmerkt, bereits in Martin Luthers Schriften Vorläufer dieser Idee aufzufinden sind.

    In Literatur und Wissenschaft, in Kunst und Politik treten zunehmend Positionen auf, und der Autor exemplifiziert aus allen Bereichen prägnante Beispiele, die die Verherrlichung von „deutscher Arbeit“ schildern und als Gegenbild „den Juden“ entwerfen.

    Deutsche Arbeit wird als Pflichtgefühl definiert, das den Arbeitenden an die (Betriebs-)Gemeinschaft binde. Die Arbeit wird erledigt, nicht um des Verdienstes willen, sondern zum Wohl des Ganzen geleistet.

    Das Gegenteil sei die „jüdische Arbeit“, die allein für den eigenen Nutzen getan werde. Entscheidend sei nicht die Art der Tätigkeit, sondern wie sie ausgeführt werde. Der (deutsche) Kaufmann arbeitet ehrlich und gemeinnützig, der (jüdische) Händler jedoch suche immer nur seinen eigenen Vorteil.

    Und das Ideologem deutsche Arbeit, auch hierzu finden sich bei Lelle Beispiele, ist nicht auf den Antisemitismus beschränkt. Auch der „gute deutsche Kolonisator“ des Imperialismus arbeitete stets an der Erziehung zur Arbeit und kolonialisierte grundsätzlich nur gemeinnützig und nachhaltig.

    An diese Tradition konnten die nationalsozialistischen Frühschriften von Gottfried Feder, Anton Draxler und Dietrich Eckart nach dem Ersten Weltkrieg nahtlos anschließen und von ihren Texten spannt sich ein Netz zu Hitlers frühen Reden und Schriften.
    Die „erste Pflicht jedes Staatsbürgers“

    Lelle untersucht die Texte systematisch mit dem Ziel, die NS-Arbeitsauffassung zu bestimmen: „Die Macht des Leihkapitals müsse gebrochen werden“ und es gelte, sich von der „Zinsknechtschaft des Geldes zu befreien“, hinter dem Kapitalismus, der Sozialdemokratie und dem Kommunismus stünden die Juden, ihren „Mammonismus, die geheimnisvolle Herrschaft der großen internationalen Geldmächte“ gelte es zu bekämpfen, nicht den Kapitalismus insgesamt.

    Diese Schimären bilden die Grundlage von Hitlers 25-Punkte-Programm von 1920. Um es zu erreichen, ist es die „erste Pflicht jedes Staatsbürgers (…) geistig oder körperlich zu schaffen“, und zwar zum Nutzen aller.

    Das sich hieraus ergebende Konstrukt der Volksgemeinschaft bildet die ideologische Verbindung zwischen Antisemitismus und Arbeitsauffassung. Eingegrenzt durch den Begriff der Rasse, definiert sich der NS-Arbeitsbegriff: Arbeit ist Dienst an der Volksgemeinschaft.

    Aus dieser Definition ergibt sich zum einen, dass nicht allein die Erwerbsarbeit als Arbeit gilt, sondern jede Tätigkeit, die der Volksgemeinschaft nützt, also auch die Haushalts- und Reproduktionstätigkeiten, die ausschließlich den Frauen zugeordnet war.

    Selbst Arbeitslose wurden symbolisch zu Arbeitenden umgewertet, wenn sie zum Beispiel eine ehrenamtliche Tätigkeit ausübten. Zum anderen ergibt sich aus der Überhöhung der Arbeit als Dienst die Abwertung der Nicht-Arbeit. Sie gilt, dieser Logik zufolge, als schädlich. Die Verfolgung „Asozialer“ und „Arbeitsscheuer“ hat hier ihr ideologisches Fundament (vgl. dazu: „Noch immer nicht in der deutschen Erinnerungskultur angekommen“).
    Politische Ökonomie des Naziregimes

    Diese NS-Arbeitsauffassung schildert der Autor als Versuch, eine Antwort auf die Probleme moderner, industrieller Arbeit, auf die Entfremdung der Arbeit zu finden. Allem voran der Antisemitismus ermöglichte eine Kapitalismuskritik, ohne den Kapitalismus abzuschaffen.

    Nicht die Verhältnisse, die entfremdete Arbeit produzieren, sollten abgeschafft oder auch nur verändert werden, sondern die Art und Weise, wie sich Menschen in diesen aufeinander beziehen.

    Man präsentierte sich als Gegenbild sowohl der liberalen Arbeitsauffassung, organisiert in kapitalistischen Marktbeziehungen, als auch gegen einen sozialistischen Begriff, der auf eine demokratische und kollektive Organisation zielte. Arbeit wurde, so zitiert Lelle an dieser Stelle, zu Recht Franz Neumann (1900 – 1954) nicht mehr als Ware verstanden, sondern als Ehre. In der Propaganda wähnte man sich auf einem dritten Weg.

    Es gehörte zur politischen Ökonomie des „dritten Reiches“ eine Verbindung zur Arbeiterklasse herzustellen, die Arbeiter sozial in das Regime zu integrieren, um sich deren Legitimität langfristig zu sichern.

    Die Einsicht, dass faschistischer Kapitalismus nicht auf die „Passivierung des Proletariats“ setzt, sondern auf dessen „Aktivierung“ findet sich bereits bei Walter Benjamin (1892-1940), bei Herbert Marcuse (1898-1978): „Die totale Aktivierung und Politisierung entreißt breite Schichten ihrer hemmenden Neutralität (...)“ und Max Horkheimer (1895-1973): „Die Aktivierung der Massen ist Aufgabe des faschistischen Apparats“.
    Neue Formen der Menschenführung

    Damit die Arbeiter auch wollen, was sie sollen, experimentierte man in ausgewählten Betrieben mit neuen Formen der Menschenführung:

    Bekanntestes Beispiel sind die Kölner Klöckner-Humbold-Deutz-Werke (KHD). Hier wurden Mitte der 1930er-Jahre Formen des Personalmanagements eingeführt, die auf die Eigenverantwortung der Arbeiter setzten. Ziel war es, den Arbeiter zum Mitarbeiter zu machen. Der Betriebsdirektor verlieh einigen besonders effektiven Arbeitern den Titel „Selbstkontrolleur“, erkennbar an dem Schriftzug „Ich prüfe selbst“.

    Das bedeutete, dass sie, ohne eine materielle Zusatzvergütung dafür zu erhalten, ihre Produkte selbst auf etwaige Mängel überprüfen und gegebenenfalls reklamieren konnten. Auch wurde einigen ausgezeichneten Facharbeitern der Titel „Selbstkalkulator“ verliehen. Sie durften ihre Akkorde selbst festsetzen und somit ihr Gehalt selbst bestimmen.

    Die NS-Presse feierte die neue Personalführung als Realisierung der eigenen Ideologie und in der SS-Zeitung Das Schwarze Korps war zu lesen: „Hier ist der Nationalsozialismus zur Tat geworden.“

    Die NS-Herrschaftsform strafte also nicht nur, sie aktivierte auch und brachte eine bestimmte Subjektform des deutschen Arbeiters hervor, das der Autor das „folgende Selbst“ nennt. Die „klassenlose NS-Klassengesellschaft“ (Theodor W. Adorno 1903 – 1969) machte den Arbeiter zum Mitarbeiter.

    Das folgende Selbst ist der Arbeitertypus des NS-Kriegsfordismus und an diese Gesellschaftsordnung gebunden. Im kapitalistischen Normalvollzug der Nachkriegszeit konnte an diese Tendenzen angeschlossen werden, aber der Wegfall des Führers musste kompensiert werden.

    Statt Führer und Gefolgschaft hieß es ab jetzt Vorgesetzter und Mitarbeiter. Erforderlich wurde eine modifizierte Subjektform des deutschen Arbeiters, die Lelle das „führende Selbst“ nennt.
    Kontinuitäten in der Nachkriegszeit

    Die Nachkriegsgeschichte ist in der Justiz, der Verwaltung, der Politik und den Ministerien, das ist bekannt und an Literatur hierzu mangelt es nicht, geprägt durch personelle Kontinuitäten.

    In den 1950er-Jahren lag beispielsweise der Anteil der führenden Mitarbeiter des Arbeitsministeriums mit NSDAP-Parteibuch im Schnitt bei 60 Prozent.

    Lelle geht es in seiner Arbeit auch nicht um personelle, sondern um ideologische Kontinuitäten: Um das Fortbestehen der deutschen Arbeitsauffassung, die jedoch, zumindest oberflächlich und nach außen hin, vom Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Sozialchauvinismus bereinigt werden musste.

    Ganz ohne personelle Kontinuität geht allerdings auch das nicht. Den bruchlosen Sprung vom faschistischen Chefideologen zum Chefausbilder im Dienst des Kapitals gelang unter anderem: Reinhard Höhn. Der 1904 geborene stramme Antisemit und Jurist baute Heidrichs Sicherheitsdienst (SD) mit auf, dessen Ziel es war, „Volksfeinde“ aufzuspüren, um die Verhältnisse zu stabilisieren.

    Von Himmler zum SS-Oberführer ernannt, lieferte er Argumente für eine europaweite Vertreibungs- und Vernichtungspolitik. 1953 wurde er Geschäftsführer der Deutschen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft und baute die Bad Harzburger Gesellschaft für Führungskräfte auf. Deren Akademie war bald die erste Adresse in der BRD für Management-Training und unternehmerische Führungsmodelle.

    Nicht zuletzt wegen der umfangreichen Unterstützung alter SS Kameraden, die sich jetzt bei Höhn als Führungskräfte in Unternehmen ausbilden ließen.
    Schulungen mit prominenten Kunden

    Zu den Kunden zählten zum Beispiel AEG-Telefunken, Aldi Nord, Bayer, BMW, C&A Brenninkmeyer, Esso, Ford, Hoechst, Karstadt, Kaufhof, Krupp, Mannesmann, Opel, Thyssen, das Versandhaus von Beate Uhse, VW und viele mehr. Auch der Gründer der Drogeriemarktkette dm, erfahren wir von Lelle, wurde von seinem Vater zur Schulung nach Harzburg geschickt.

    Die alte Logik vom Führer und Gefolgschaft hat sich angepasst und modernisiert, lebt aber in „entnazifizierten“ Formen fort. Nach der Befreiung hieß es nicht mehr „Führer befiel – wir folgen“, sondern „Führer befiel – wir managen“, wie die Zeitschrift Konkret titelte.

    Anfang der 1970er endete der staatlich gelenkte Kapitalismus und oktroyiert wurde die bis heute andauernde neoliberale Variante. Nicht allein, weil diese von Beginn an wegen ihres politisch-ökonomischen Autoritarismus kritisiert wurde, sondern vor allem auch wegen der ideologischen Nähe zur politischen Ökonomie des NS – zum Beispiel erfolgte damals wie heute der Ausschluss aus der (Volks-)Gemeinschaft mit und durch Arbeit – hätte man sich hier eine etwas ausführlichere Darlegung gewünscht.

    Lelle belässt es bei der Feststellung: Das „führende Selbst“ hat ausgedient und wurde durch das (unternehmerische) folgende Selbst ersetzt, das für sich allein steht. Die Aktivierung der Selbststeuerungspotentiale liegt in der Selbstverantwortung, Ziel ist, sich selbst möglichst gut zu verkaufen und Gewinn zu machen.
    Das kapitalistische Leistungsprinzip

    Kritisiert wird noch in zwei Sätzen die neoliberal transformierte Regierungs-SPD und Vizekanzler Franz Münteferings verdrehtes und sozialdemokratisiertes Paulus-Postulat: „Wer arbeitet, soll auch essen“, eine wiedererstarkte neue antisemitische Rechte samt Unterstellungen von Thilo Sarrazin bis Björn Höcke, aber das war es dann leider auch.

    Bis heute ist die berufliche Karriere das Ideal der bürgerlichen Leistungsgesellschaft und des kapitalistischen Leistungsprinzips. Rassistisch aufgewertet und radikal zu Ende gedacht, impliziert es genau die Devise, die unter anderem über dem Eingangstor vom KZ Buchenwald zu lesen war: „Jedem das Seine.“

    Lelle resümiert ganz zu Recht, dass einem das Nachdenken über den Faschismus zwangsläufig immer wieder zurückwirft auf den Kapitalismus. Prägnant formuliert bereits am Vorabend des Zweiten Weltkrieges von Max Horkheimer:

    „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, soll vom Faschismus schweigen.“

    Die Forderung nach einer radikalen Veränderung des Arbeitsbegriffes, auch darin ist dem Autor zuzustimmen, impliziert die Forderung nach einer radikalen Veränderung der Gesellschaft, ohne wird es nicht gehen.

    „Die Emanzipation des Menschen aus versklavenden Verhältnissen“, so noch einmal Horkheimer, „zielt auf den Marxschen kategorischen Imperativ“: Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.

    Arbeitsverhältnisse sind nur allzu oft ein solches Verhältnis. Ein kritischer Arbeitsbegriff dagegen muss versuchen, auch diejenigen zu integrieren, die sich weigern: Jeder kann, keiner muss, aber für alle wird gesorgt.

    Nikolas Lelle
    Arbeit, Dienst Und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe
    Verbrecher Verlag, Berlin 2022
    366 Seiten, 30 Euro

    #Allemagne #nazis #travail #antisemitisme #néolibéralisme

  • #Albert_Camus #étatisme #état #terreur #fascismes #nazisme #communisme #Mussolini #Hitler #Staline
    #anarchisme #antiétatisme #émancipation

    ★ CAMUS : LE TERRORISME D’ÉTAT ET LA TERREUR IRRATIONNELLE (1951) - Socialisme libertaire

    Une des meilleures analyses de l’État comme organisation criminelle qui vise à la création des ennemis et à sa perpétuation à travers la terreur. Ce texte fait partie de l’œuvre de Camus L’homme révolté

    « Toutes les révolutions modernes ont abouti à un renforcement de l’État. 1789 amène Napoléon, 1848 Napoléon III, 1917 Staline, les troubles italiens des années 20 Mussolini, la république de Weimar Hitler. Ces révolutions, surtout après que la première guerre mondiale eut liquidé les vestiges du droit divin, se sont pourtant proposé, avec une audace de plus en plus grande, la construction de la cité humaine et de la liberté réelle. L’omnipotence grandissante de l’État a chaque fois sanctionné cette ambition. Il serait faux de dire que cela ne pouvait manquer d’arriver. Mais il est possible d’examiner comment cela est arrivé ; la leçon suivra peut-être (...)

    ▶️ Lire le texte complet…

    ▶️ https://www.socialisme-libertaire.fr/2017/05/le-terrorisme-d-etat-et-la-terreur-irrationnelle.html

  • "Le coup d’État fasciste en Allemagne" (24 mars 1933)

    Thèses du courant trotskyste majoritaire dans la prison de Verkhnéouralsk (publiées dans Le Bolchevik-léniniste n° 2, 1933)

    Un texte fondamental paru dans Les Cahiers de Verkhnéouralsk (Les bons caractères, pp. 163-206, 2021).

    https://les-passages.ghost.io/le-coup-detat1-fasciste-en-allemagne-le-bolchevik-leniniste-ndeg-

    1 – Le coup d’État contre-révolutionnaire qui a lieu en Allemagne, la contre-révolution de mars, est un événement de la plus haute importance historique… […]
    2 – La #crise_économique_mondiale a profondément ébranlé les fondements de la société capitaliste. Même un Léviathan impérialiste comme les États-Unis tressaille sous ses coups… […]
    3 – Les impérialismes français, britannique, américain n’avaient qu’un seul moyen de préserver l’équilibre interne de Weimar et de Versailles en Allemagne et en Europe : annuler ou reporter la dette de l’Allemagne et lui consentir de nouveaux crédits… […]
    4 – Ce qui créait les conditions d’une montée impétueuse du fascisme dans les esprits, c’était donc l’impasse économique dans laquelle la situation du capitalisme d’après-guerre avait conduit l’Allemagne, la crise économique profonde et le système de #Versailles, dans un contexte de faiblesse de l’avant-garde prolétarienne… […]
    5 – En fin de compte, la contre-révolution de mars signifie la liquidation des vestiges de la révolution du 9 novembre [1918] et du système de Weimar. Mais cela signifie-t-il aussi en même temps le retour au pouvoir des forces sociales et politiques qui gouvernaient l’Allemagne avant la révolution de Novembre, autrement dit une restauration au sens propre et concret ? […]
    6 – La victoire du fascisme allemand marque la fin de l’ère du pacifisme démocratique d’après-guerre et porte un coup dur, peut-être fatal, à la démocratie bourgeoise en tant que forme de domination bourgeoise la plus répandue dans les pays clés du capitalisme… […]
    7 – La contre-révolution de mars se fonde sur le croisement et l’imbrication des facteurs objectifs suivants… […]
    8 – Le fascisme allemand ne « s’implante » pas dans la #république_de_Weimar, il ne se dissout pas en elle, ne s’adapte pas « au cadre et aux formes de la #démocratie_bourgeoise », il les démolit et les envoie au rebut par un coup d’État réalisé en alliance avec les junkers du parti « national », que dirige le président de la République… […]
    9 – Les forces motrices de la contre-révolution de mars sont les cercles les plus réactionnaires et les plus chauvins du capitalisme monopoliste en Allemagne, de l’#impérialisme_allemand qui, à travers son parti fasciste, a transformé en un soutien social la petite bourgeoisie et les travailleurs déclassés… […]
    10 – Il est difficile de déterminer avec précision l’équilibre actuel des forces de classe en Allemagne. Le #coup_d’État est toujours en cours et le rapport des forces change donc d’heure en heure. Une chose est certaine : c’est une classe ouvrière désorientée et divisée qui, avant le coup d’État et depuis, s’est trouvée confrontée et continue de l’être au front uni et consolidé de la réaction… […]
    11 – La fin de l’Allemagne de #Weimar et l’effondrement de l’équilibre européen signifient la mort de la #social-démocratie allemande et le début de la fin pour le réformisme… […]
    12 – Au fil des ans, l’#opposition léniniste a observé avec inquiétude comment se développaient les événements en Allemagne, expliquant constamment l’ampleur qu’ils prenaient et leur très grande importance historique. Elle a constamment et sans relâche signalé quel danger, pour l’ensemble du #mouvement_ouvrier mondial, mûrissait en Allemagne sous la forme du fascisme… […]
    13 – La facilité avec laquelle la #contre-révolution a accompli son coup d’État, la bureaucratie de l’IC l’expliquera, demain bien sûr, par la « passivité » du prolétariat « qui n’a pas voulu accepter » le combat, et non par le fait que ni le Komintern ni la direction du #KPD (sans même parler de la IIe Internationale et du #SPD) n’ont aucunement préparé le prolétariat à résister, n’ont pas opposé de résistance au coup d’État et n’ont pas appelé la classe ouvrière à le faire…
    14 – Même nous, #bolcheviks-léninistes de Russie, avons sous-estimé toute la profondeur de la #dégénérescence de la direction du #Komintern et des partis communistes des principaux pays capitalistes… […]
    15 – La #bureaucratie_stalinienne a fait des avances à Hitler pendant trois ans, le considérant comme le futur maître de l’Allemagne. Par toutes ses actions et celles du Komintern, elle l’a aidé à aller au pouvoir. Elle a mis le pied de #Hitler à l’étrier, comme elle l’avait fait autrefois pour #Tchang_Kaï-chek… […]
    16 – La victoire du fascisme donne-t-elle un répit supplémentaire au capitalisme ? Bien que notre époque soit et reste celle des révolutions prolétariennes, bien que la victoire du fascisme exacerbe à l’extrême les contradictions de classes et interétatiques, la victoire de Hitler n’en renforce pas moins temporairement la domination politique de la bourgeoisie, repoussant quelque peu les dates de la révolution prolétarienne… […]
    17 – Comment, hors d’#Allemagne, y a-t-il le plus de chances que se réorganisent les forces résultant du coup d’État fasciste ?.. […]
    18 – Par ses trahisons en chaîne, le stalinisme a affaibli et désorganisé le prolétariat mondial, dont le soutien a préservé jusqu’à maintenant les vestiges du système d’Octobre… […]
    19 – La victoire du fascisme allemand non seulement ne signifie pas une stabilisation du capitalisme, mais elle porte au contraire toutes ses contradictions à un nouveau niveau, plus élevé… […]
    21 – Le #réformisme s’est épanoui sur la base de la démocratie bourgeoise. La crise de cette dernière a été une crise de la social-démocratie… […]
    22 – Le fascisme se renforce au pouvoir et devient de plus en plus fort d’heure en heure. La #terreur des gardes blancs a déjà commencé… […]
    23 – Le #fascisme est un méandre de l’histoire, une anicroche historique dans la progression générale de la #lutte_de_classe et de la #révolution_prolétarienne mondiale. Mais notre tâche n’est pas de rassurer les masses… […]

    #nazisme #stalinisme #trotskysme #trotskisme #trotsky #militants_trotskystes #isolateur #prison #Sibérie #Verkhnéouralsk #traité_de_versailles

  • I’m Not the Man I Used to Be | The Nation
    https://www.thenation.com/article/archive/im-not-man-i-used-be

    The reasons for Günter Grass’s silence about his membership in the Waffen SS remain safely hidden in his new memoir.

    July 26, 2007 by Andreas Huyssen

    The onion is not a refined vegetable. It is a cheap, humble staple used in cooking the world over. As a representative of German literature, Günter Grass has always been the onion to Thomas Mann’s artichoke–down-to-earth, exuberantly realistic, picaresque rather than sophisticated or Olympian. Peeling the Onion fulfills such expectations and more. In Grass’s literary memoir the onion is a metaphor for the complex and slippery layers of human memory: “The onion has many skins. A multitude of skins. Peeled, it renews itself; chopped, it brings tears; only during peeling does it speak the truth.”

    In The Tin Drum, the 1959 novel that made his reputation and won him the 1999 Nobel Prize, the onion brought both tears and truth, but there Grass was sending up the clammed-up world of early postwar Germany, which lacked the words–the conscience–to come to terms with its recent past. “In the Onion Cellar,” the title of a famous chapter in the novel, refers to a popular nightclub in Düsseldorf’s Altstadt (Old Town) run by a man whose hobby is shooting sparrows on the banks of the Rhine. At the club, he ceremoniously serves onions with cutting boards and knives to his guests–businessmen, doctors, lawyers, artists, government officials and their wives, mistresses or secretaries–who sit at scrubbed plank tables slicing the vegetable. The ritual produces a flood of bottled-up tears accompanied by confessions, revelations and self-accusations. The onion juice overcomes the post-Nazi inability to mourn, diagnosed by psychoanalysts Alexander and Margarete Mitscherlich some ten years later as the social pathology of the West German “economic miracle.” But there is something fundamentally suspect about this kind of “overcoming.” Grass’s satire laid bare the ambiguity of such self-serving confessions.

    Düsseldorfers always knew that the model for the Onion Cellar was the artists’ hangout Czikos in the Altstadt. When The Tin Drum was published, the Czikos was still famous for its piping hot, generously peppered goulash, which indeed brought people to tears, if not to confessions and revelations. In Grass’s memoir, the Onion Cellar acquires another dimension. It was at the Czikos in the 1950s that Grass and two friends performed their own version of jazz–a flute, a banjo and Grass’s washboard in lieu of Oskar Matzerath’s tin drum. Czikos, Grass informs us, was also the site of an encounter so typical of the mingling of things German with things American at the time. One evening, after a jam session in Düsseldorf, Louis Armstrong dropped in. Intrigued by the flute’s transformation of German folk songs into jazz rhythms and blues, Armstrong had someone pick up his horn at his hotel, and then sat in with Grass and his friends on a few tunes. Blues in the Onion Cellar: The scene richly suggests how American culture could nurture rebellious–though still apolitical–energies during the postwar restoration under West German Chancellor Konrad Adenauer.

    The Tin Drum, by contrast, was explicitly political, satirizing everyday life under Fascism and the postwar emotional hardening of the collective German mind (evoked by the Onion Cellar’s theater of repression and self-indulgent release). A landmark in postwar German literature, the novel confronted Germans with the legacies of the Third Reich in the ambiguous tale of Oskar Matzerath, the tin drummer. Matzerath’s story spans the war and immediate postwar years–roughly the same period of many of the events retold and transformed in Grass’s memoir. But where the novel creatively transformed life into literature, the reader now witnesses the process in reverse. Here, however, almost fifty years after the publication of The Tin Drum, it is Grass’s legacy as truth-teller that is in question.

    The “revelation” that caused such an uproar late last summer–that for a few months at the end of the war the author served as a drafted member of the Waffen SS–has not been dampened by the crocodile tears shed by the nouveaux riches and bohemian intellectuals gathered in the Onion Cellar. Contrition and self-accusation have never characterized Grass’s work or self-image, and the memoir is no exception. The onion’s “truth” is rather, perhaps, a final footnote to the all too well-known story of the last Hitler Youth generation, the 16- and 17-year-old boys drafted in the closing months of the war to stave off Germany’s inevitable military defeat; those who returned alive successfully established themselves as the first generation of a postwar democratic West Germany after the alleged Stunde Null–Zero Hour, the fall of the Reich, which was experienced as both defeat and liberation. Unlike some of his peers, Grass had never made a secret of the fact that as a member of the Hitler Youth he had believed in the Führer and volunteered for the submarines at 16. But he never made public his service in the Waffen SS, an elite Nazi fighting unit declared a criminal organization at the Nuremberg trials.

    The chorus of denunciations in Germany came from all sides–from those on the right who had always hated Grass’s social democratic politics and “immoral” writing, from those on the radical left who considered him a captive to reformist Social Democrats and from a younger German generation resentful that old-timers like Grass, Martin Walser and Hans Magnus Enzensberger are still stealing the limelight.

    I, too, felt betrayed by a literary idol of my youth when I first heard about Grass’s membership in the Waffen SS. I, too, was tempted to ride the moral high horse: How could Grass, famous since the 1960s for accusing high officials in the West German government of hiding their Nazi past and insisting on public penance, keep this secret for so long? How could he have left even his biographers with the assumption that, like so many other teenagers in 1944-45, he served only as a Flakhelfer, a youth conscript, rather than as a member of the Waffen SS? And why reveal it now, just as his memoir was hitting the market? Was it the need of a writer approaching his 80th birthday to come clean, or was it a clever marketing strategy? Or was it simply his wish, as he claims unapologetically in the memoir, to have the last word, denying his many opponents the pleasure of finding out first? For discovery was inevitable. The POW papers documenting his Waffen SS membership are unambiguous. It was just that nobody, not even his biographers, had bothered to check the details.

    The reasons for Grass’s silence lie safely hidden in the memoir. And in his public statements since Peeling the Onion was published in Germany late last summer, he has been no more forthcoming about his decision to remain silent about this aspect of his past, further fueling the outrage of his critics (not a few of them disappointed admirers). To many, his legacy not just as a public intellectual but as a writer has been seriously damaged. After my initial reaction, however, I felt increasingly reluctant to point the finger at someone whose self-righteous moralizing about German politics had annoyed me time and again over the past few decades–particularly his stubborn insistence on the division of Germany as permanent penance for the crimes of Nazism and his often shrill anti-Americanism. To moralize about Grass’s lack of candor just seemed too easy.

    And when I began to peel the onion by reading the memoir, I was further convinced that my sense of betrayal had overshot its mark. Grass comes down hard and unsentimentally on his inability as a young man to read the signs of the times–the nonconformist fellow student who one day disappeared from the classroom; the Catholic teacher who ended up in a nearby concentration camp; his mother’s hints about the persecution of the Jews. Indoctrinated as he was, he saw and looked away. Günter Grass’s éducation politique was slow in taking shape, and his memoir acknowledges it.

    Reading the skins of the onion, Grass provides a vivid account of his adolescence in the cramped, petit-bourgeois Danzig milieu that made the Nazi promises of heroism and adventure on the seas look like such an appealing escape. The reality was decidedly less romantic: Grass survived by the skin of his teeth and sheer luck in the chaos of the war’s last months, escaping through the woods after his tank unit was decimated in a surprise attack by the advancing Soviet army. Quite plausibly, he claims never to have fired a single shot. The new division of the Waffen SS into which he was drafted fell apart under the Soviet onslaught almost as soon as it was formed.

    This is not the story of an exceptional youth but of a 17-year-old German everyman, viewed unsparingly by the same man six decades later. Of course, there are lapses of memory, uncertainties about details. Grass acknowledges them head-on, if sometimes a bit too coyly. Not everything is written securely in the peels of the onion. But the fact that he describes his youthful self alternately in the first and third person is not evidence of evasion, or of some mendacious effort to blur the line between memoir and fiction, as some have charged. Rather, this oscillation in perspective marks the distance between the memoirist and his teenage self.

    As the narrative moves to the late 1940s and into the following decade, Grass remains true to his earlier self in his descriptions of young Günter’s three desires: real hunger, especially in the “hunger years” immediately following the end of the war; adolescent hunger for sex; and a budding hunger for art. Everything Grass writes about life in Düsseldorf and Berlin at the time resonates vividly, evoked in his signature picaresque tone and with his typical focus on the absurd in everyday life. Of public culture and political history, however, he has strikingly little to say: Neither his later vocal hostility toward the Adenauer restoration nor his engagement with the Social Democrats is evident yet. Like many Germans after the war, Grass shunned politics and found consolation (and, in his case, a vocation) in art, mostly in poetry, drawing and sculpture.

    The chapters on the late 1940s and ’50s revolve around personal reminiscences–his reunion with his parents, who were dislocated to the Rhineland; his apprenticeship as a stonemason, making tombstones; and his study at the Düsseldorf art academy, where Joseph Beuys was also a student. Later there is the Berlin art scene, with its cold war battles over abstraction; his courtship of Swiss dancer Anna Schwarz; and his first success as a literary upstart reading his poems at a meeting of the soon-to-be-famous Group 47. Particularly arresting, and notable for their lack of sentimentality, are his memories of the rather taciturn railroad station goodbye to his unloved father when he left for the war; the great tribute paid to his beloved mother, who died of cancer too early to witness her son’s success; and the account of rescuing his sister from an authoritarian Mother Superior and helping her become a midwife instead of a nun. By contrast, Grass’s tales of his sexual exploits are rather adolescent, without much detail about his sexual partners. The only relationship treated with the delicacy of long-term intimacy and love is the one with Anna, his first wife.

    Interesting though not revelatory are the brief accounts of his literary formation, his love for Cervantes, seventeenth-century novelist Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen and Alfred Döblin, author of Berlin Alexanderplatz. In the 1950s conflict between figuration in painting and Modernist abstraction, Grass sided with figuration, a position that reflected his own practice as a graphic artist. In the existentialist controversy of those years he sided with Camus and the absurd against Sartre’s Marxist politics, but otherwise he remained wary of fashionable existentialist posing. The few pages describing the years spent in Paris in the late 1950s are remarkably pale. Probably because of his limited French and an even more limited budget, he had minimal connections with the Parisian intellectual scene, and his work on The Tin Drum consumed ever more of his time. Even now, it seems that the novel drains energy from the memoir. We hear but don’t learn much about his Paris friendship with poet and Holocaust survivor Paul Celan. The Algerian war rumbles on in the background. In 1958 Grass wins first prize with the Group 47, and in 1959 The Tin Drum appears, to enthusiastic acclaim and public controversy. A year later he and Anna and their children are back in Berlin, and then, all of a sudden, Grass runs out of onions and concludes his memoir.

    Ending his account with the publication of The Tin Drum is, of course, rather convenient, for it allows Grass to evade the lingering and legitimate question of why he never discussed his membership in the Waffen SS until now. Had he done so during the controversy over Helmut Kohl and Ronald Reagan’s 1985 visit to the Bitburg cemetery, with its SS graves, or during the Historikerstreit, the German historians’ quarrel over the uniqueness of Nazi crimes, his voice could have added substantially to the debate. There is no little irony in the fact that the vociferous and inquisitional demand for contrition and breast-beating should now confront an author who never hesitated to make such demands of others. Still, the Grass affair doesn’t tell us much about the quality of his memoir. And his politics always had more bite in his literary writings than in his political pronouncements.

    Peeling the onion, slippery skin after slippery skin, is a surprisingly apt metaphor for delving into one’s memories. It captures the unreliability of all human memory, its layering and restructuring by partial forgetfulness and corrupted recollections. The other recurrent metaphor in the book is amber, evoking another kind of memory. Amber, tree sap hardened into a yellow-brown mineral, often encasing an insect and found plentifully on the Baltic beaches of Grass’s lost Heimat, stands for the unchanging, petrified memory image. To give but one example: Looking at a honey-colored translucent piece of amber later in life, Grass sees not the proverbial encased insect but himself in full-length outline at 14 and naked. The amber serves here as a projection screen of an image of the pubescent boy ingrained in the narrator’s mind, whereas the onion’s skins need to be read one after another. Reading and seeing, writing and projecting the past are the two modes governing Grass’s writing. The play between onion and amber thus brings a new literary dimension to that inevitable weaving together of Dichtung und Wahrheit, as Goethe had it–the mix of fiction and truth in all autobiography and memoir. The power of any memoir hinges on the right mix, and readers will part ways in assessing it. Critics who chide Grass for couching his Nazi past in literary metaphors, for questioning the reliability of his own memories, for admitting forgetfulness and for hiding behind some of the same complex narrative techniques we know from his novels may score political points, but they betray a simplistic understanding of the genre.

    Perhaps the most fascinating thing we learn from Grass’s memoir is how slowly he arrived at the character of Oskar Matzerath, and how hesitantly he moved from an apolitical understanding of art to writing perhaps the most powerful political novel of the postwar period. This section of the memoir reproduces in microcosm the history of the Federal Republic in those years–the initial confrontation with the political and cultural fallout from the Third Reich, culminating in the commemorative obsessions of more recent decades, when the politics of memory became a worldwide phenomenon. When Grass, who was living in Berlin at the time, witnessed the East German workers’ revolt on June 17, 1953, near Potsdamer Platz, he had no hunger for politics or memory, nor any desire to write the great postwar German novel. He kept working as an artist and poet. He first won recognition as a writer almost by default, when he read his poems with the Group 47 in 1955. Expressionist poet Gottfried Benn–himself burdened by his initial support for Hitler but still a major literary figure in the early ’50s–read Grass’s poetry at the time and predicted that he would one day write prose.

    Although Grass never gave up on poetry, he achieved fame for his novels, especially the Danzig trilogy. It is fascinating to read how the novel that ultimately won him the Nobel Prize emerged inchoately, indeed almost by accident. Toward the end of the memoir, Grass explains his shift from poetry to prose as a compulsion to abandon his earlier apolitical and aestheticist stance and to face the German past: “I could easily have engaged in productive time-wasting and made myself look interesting at Group 47 meetings with new artistic devices if the massive weight of the German past and hence my own could have somehow been ignored. But it stood in the way. It tripped me up. There was no getting around it. As if prescribed for me, it remained impenetrable: here was a lava flow that had barely cooled down, there a stretch of solid basalt, itself sitting on even older deposits. And layer upon layer had to be carried away, sorted, named. Words were needed. And a first sentence was still missing.”

    But then the compulsion to write, as he once put it in typically blunt fashion, hit him like diarrhea. The old Grass gave a political twist to the same idea when he wrote in his recent novel Crabwalk: “History, or, to be more precise, the history we Germans have repeatedly mucked up, is a clogged toilet. We flush and flush, but the shit keeps rising.” Indeed, this does sum up more than just the origins of The Tin Drum.

    The critic Hans Mayer once divided German artists into martyrs and representatives. If Mann was a representative of German culture in the traditional sense, Grass, who likes to claim persecution by the media, never was a martyr but always a representative of the democratic postwar Western republic, warts and all. Like his Danzig trilogy, the author nearing the age of 80, with his mustache, his pipe and his political pronouncements, stands like a block of lava in the midst of a cultural formation that has become history. In that sense, for better or worse, Grass remains who he was before: a major representative of German post-World War II literature. And he remains so in a perhaps even deeper sense than before the late revelation and continuing evasion in his memoir.

    Andreas HuyssenAndreas Huyssen, Villard Professor of German and Comparative Literature at Columbia, is a founding editor of New German Critique and the author, most recently, of Present Pasts: Urban Palimpsests and the Politics of Memory.

    #Allemagne #lettres #histoire #le_tambour #guerre #nazis