• Mann im Neuköllner Körperpark erstochen: Mordkommission ermittelt, Zeugen gesucht
    https://www.berliner-zeitung.de/news/mann-im-neukoellner-koerperpark-erstochen-mordkommission-ermittelt-

    Jaja, der Körperpark in Berlin Fixdorf, da passieren schlimme Sachen mit den Fixerkörpern.

    23.6.2025 von Eva Maria Braungart - Am Sonntagnachmittag kommt es in Neukölln zu einem Streit zwischen zwei Männern. Ein 28-Jähriger wird tödlich verletzt.

    Im Körnerpark in Berlin-Neukölln ein Mann es am Sonntagnachmittag durch eine Stichwaffe tödlich verletzt worden. Wie die Berliner Polizei mitteilte, alarmierten mehrere Personen die Polizei zu dem Park. Ersten Ermittlungen zufolge soll es dort gegen 14.50 Uhr zu einem Streit zwischen zwei Männern gekommen sein.

    Dabei soll ein bislang unbekannter Tatverdächtiger einen 28-Jährigen mit einer Stichwaffe so schwer verletzt haben, dass dieser trotz Reanimation und eingeleiteter Notoperation im Krankenhaus verstarb. Die Mordkommission des Landeskriminalamts und die Staatsanwaltschaft übernahmen die weiteren Ermittlungen.

    Tötungsdelikt im Körnerpark: Polizei bittet um Mithilfe

    Die Ermittlungen, insbesondere zum konkreten Tathergang und zum Hintergrund der Tat, dauern an. Dazu bitter die Polizei die Bevölkerung um Hinweise. Mögliche Zeugen, die das Geschehen auf der Wiese neben der Brunnenanlage oder an der Brunnenanlage bis zum Fontainebecken beobachtet haben oder Foto-/Videoaufnahmen in diesem Zeitraum angefertigt haben, werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden.

    Hinweise nimmt die 1. Mordkommission des Landeskriminalamts Berlin in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Telefonnummer (030) 4664-911111, per E-Mail an LKA111-Hinweis@polizei.berlin.de, über die Internetwache oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

    #Berlin #Neukölln #Körnerpark #Kriminalität #wtf

  • Viele liegen an der U8: Die 5 schlimmsten U-Bahnhöfe Berlins
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/von-kotti-bis-alexanderplatz-die-5-schlimmsten-u-bahnhoefe-berlins-
    https://www.youtube.com/watch?v=-mq1rG84uhs

    13.3.2025 von Anne Vorbringer, Marcus Weingärtner - Der Streik der BVG hatte auch ein Gutes – man konnte die U-Bahnhöfe meiden. Wir sagen, an welchen sich die Hauptstadt von ihrer besonders unangenehmen Seite zeigt.

    Die Frage nach dem schlimmsten U-Bahnhof Berlins, sie füllt ganze Reddit-Foren und Instagram-Kommentarspalten. Mit ihr beschäftigt sich die Kriminalstatistik und jeden Tag, wenn auch unbewusst, der zahlende BVG-Kunde.

    Gefahren für Leib und Leben sind das eine – und geht es nach den blanken Zahlen, so liegen die drei U-Bahnhöfe Berlins mit den meisten Straftaten im Jahr 2023, Kottbusser Tor, Alexanderplatz und Hermannplatz, allesamt an der Linie U8. Etwa 35 Prozent aller Straftaten an Berliner U-Bahnhöfen ereigneten sich auf der Strecke der U8.

    Bedrohung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Raub, Nötigung, Sexualdelikte, Mord und Totschlag, es ist alles dabei. Und wie um die Statistik zu unterstreichen, ist auch das Look and Feel an vielen Stationen im mehrfachen Sinne unterirdisch. Hier unsere Top 5 der schlimmsten Berliner U-Bahnhöfe.

    1. Alexanderplatz – Come in and never find out

    Auch nach vielen Jahren in Berlin ist das unterirdische Gewirr an Treppen, Bahnsteigen, Zugängen und Abgängen am U-Bahnhof Alexanderplatz ein Mysterium. Niemals wird sich einem Menschen erschließen, wo der kürzeste Weg zum Gleis der U5 liegt – erst recht keinem ortsunkundigen Touristen. Vom Ditschbrezelduft umfangen, irren die Fahrgäste hilflos Stufen auf und ab, geraten schlimmstenfalls in die Fänge der U8 und landen am Kottbusser Tor, obwohl sie doch eigentlich nur nach Hellersdorf wollten.

    Bei Reddit wird der Alexanderplatz regelmäßig heruntergerankt, wegen der weiten Wege und der Unübersichtlichkeit sei er einfach nur furchtbar, schreiben User auf der Plattform: „Ich habe zum Beispiel jahrelang gebraucht, um herauszufinden, wo der Aufzug ist, mit dem man von draußen direkt zur U5 kommt.“

    2. Hermannplatz – Lasst alle Hoffnung weiterfahren

    Was gibt es noch zu sagen, außer: Berlin hat den Hermannplatz irgendwie aufgegeben. Tagtäglich eine saure Melange aus Armut, Drogensucht, Geschrei und Irrsinn. Eine Zeit lang gar galt das als typisch Berlin: Der Hermannplatz war eine roughe Ecke, an der man sich seiner eigenen Großstadt-Credibility versichern konnte, wenn man erst vor kurzem aus einem Dorf in Mittelfranken nach Berlin gekommen war.

    Mittlerweile ist auch dieses Portiönchen Metropolen-Charme verbraucht, der Hermannplatz nur noch ein Ort, den man meiden sollte und der höchstens noch von sich reden macht durch Pro-Palästina-Demos, Obdachlosencamps und Kaufhauskrisen.

    3. Kottbusser Tor – Berliner Unterwelten

    Sie fanden den BVG-Streik eine Zumutung? Dann empfehlen wir ein halbes Stündchen am Kottbusser Tor, jenem Ort, an dem sich mehrere U-Bahn-Linien kreuzen und der dank seiner bizarren Mischung aus Drogenkonsumenten, Alkoholikern, Hipstern, Touristen und Nachtschwärmern in seinen besten Momenten internationales Großstadtflair verströmt.

    Allerdings nur, wenn man sich vorher selbst ein ordentliches Beruhigungsmittel reingepfiffen hat. Allen anderen wünschen wir gute Fahrt und eine zügige Anbindung.

    4. Moritzplatz – Tor zur Hölle

    Hat sich der Moritzplatz oberirdisch mittlerweile neu erfunden mit dem wunderbaren Kreativ-Geschäft Modulor und einer ordentlichen Auswahl gastronomischer Betriebe, so ist der U-Bahnhof Moritzplatz gemäß seiner Lage und seiner Anmutung das Tor zur Hölle: Ein so abweisender wie zugiger Durchgang, dessen uringeschwängerter Duft selbst die hartgesottene BVG-Kundschaft schwindelig werden lässt. Wer kann, der meidet den Moritzplatz.

    Hier hat man die Stadt wahrlich sich selbst überlassen, mit dem Ergebnis, dass der U-Bahnhof Moritzplatz zu einem florierenden Umschlagplatz für Drogen aller Art heruntergekommen ist.

    5. Gesundbrunnen – Gesund ist das nicht

    „Hallöchen“, leitet eine junge Frau etwas unbedarft in einem Online-Forum ihre Frage ein. Sie sei für eine Veranstaltung auf den Zug angewiesen und habe viereinhalb Stunden Aufenthalt am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen. Ob sie sich denn zu vorgerückter Stunde so ganz allein dort unwohl fühlen müsste? Die Antworten wollen wir hier in ihrer bestürzenden Vielzahl nicht wiedergeben, nur so viel: Die Reisende hätte auch fragen können, ob sie mal ohne Bungee-Seil von einer Brücke springen könne.

    Der zugige Umsteigebahnhof im Norden Berlins ist nicht nur voll und wuselig, er ist auch regelmäßig auf den vorderen Rängen zu finden, wenn es um Sachbeschädigungen und andere Delikte geht. Immerhin: Es gibt einen Biomarkt und McDonald’s. Gesünder wird’s nicht.

    #Berlin #BVG #U-Bahn #Gesundbrunnen #Kreizberg #Moritzplatz #Kottbusser_Tor #Neukölln #Hermannplatz #Mitte #Alexanderplatz

  • Touristen in Berlin: Diese 5 Orte sollten Besucher meiden
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/tourismus-in-berlin-diese-5-orte-sollten-besucher-meiden-li.2304095

    Naja, was den nicht-ganz-so-Urberlinern aus der Redaktion so einfällt sind eigentlich total interessante, teils sogar mit echtem Charm und Schönheit ausgestattete Orte.

    Dafür ist vom Besuch der folgenden Orte ernsthaft abzuraten.

    Kategorie Touristenfalle

    – Alle Berliner Shopping Malls inklusive ehemaliges Bikini Haus und Kadewe. Wir haben über 60 davon.
    – Mauerpark und RAW sind nur etwas für drogenversessene Krawalltouristen mit Hang zum eigenen Messer.

    Kategorie Lebensgefahr durch Lamgeweile

    – Tempelhof südlich der Ringbahn
    – Reinickendorf
    – Spandau

    Kategorie „muss echt nicht sein“

    – Der neue Potsdamer Platz. Hier ist in der Tat off limit, no go zone, wirklich nicht zu empfehlen, es sei denn, man muss da durch auf dem Weg zum #Taxifilmfest oder zur #Berlinale.

    – Kaiser-Wilhelm-Platz (der verbliebene), fahr besser gleich nach Potsdam.

    5.3.2025 von Anne Vorbringer, Marcus Weingärtner, Manuel Almeida Vergara, Enno Kramer - Wo die Stadt sich selbst überlassen wurde, schickt man keinen Gast hin. Auch die Einheimischen meiden diese Orte, soweit es geht.

    Während die ITB aktuell die schönsten Urlaubs-Destinationen bewirbt, tut die deutsche Hauptstadt wenig bis gar nichts dafür, sich für den Tourismus der Zukunft fit zu machen. Im Gegenteil: Viele Gegenden wirken, als ob sich die Stadt selbst überlassen wäre.

    Wir haben fünf Orte in Berlin herausgesucht, die an zentraler Stelle exemplarisch für das Versagen der Stadt stehen. Hier würden wir keine Freunde hinschicken.

    1. Mehringplatz in Kreuzberg: verwahrloste Innenstadt

    Der Beginn der teilverwahrlosten Friedrichstraße ist zugleich ihr soziales Ende: Der Kreuzberger Teil mündet im Mehringplatz, einem Ort, der dank sämtlicher fehlgeschlagener Versuche der Aufwertung immer noch ein sozialer Brennpunkt ist und von Menschen in der Regel höchstens als Durchgang zwischen Halleschem Tor und Friedrichstraße passiert wird.

    Touristen verlaufen sich höchstens an den Mehringplatz, wenn sie die U-Bahn-Station zum Checkpoint Charlie verpasst haben und reiben sich verwundert die Augen ob der Tatsache, dass sich eine europäische Metropole in ihrem Zentrum ein derart heruntergekommenes Gebiet gönnt, das unter Milieuschutz steht, „um die Gentrifizierung infolge von aufwertenden Sanierungen zu bremsen“. Da kann man nur sagen: Glückwunsch! Damit ist trotz einiger Sanierungsarbeiten ein Zustand der Konservierung erreicht und wer sich den Mehringplatz ansieht, kann darüber sicher nur den Kopf schütteln.

    2. Hermannplatz in Neukölln: Obdachlosigkeit, Drogenkonsum, Kriminalität

    Der Klassiker. Strenggenommen ist der Hermannplatz gar kein Platz, sondern eine große Kreuzung mit Betondeckel auf dem U-Bahnhof. Und überhaupt würde niemand auf die Idee kommen, hier länger als nötig zu verweilen: Obdachlosigkeit, Drogenkonsum, Kriminalität und ein abweisendes Erscheinungsbild haben den Hermannplatz so sehr in Verruf geraten lassen, dass der Slogan „Du hast Angst vorm Hermannplatz“ auch in der deutschen Provinz noch ein Begriff ist.

    Zwar hat die Gentrifizierung auch diese Ecke im Guten wie Schlechten im Griff, angenehmer ist der Hermannplatz trotzdem nicht geworden. Wer kann, der flüchtet in die umliegenden Straßen wie die ex-hippe Weserstraße, die Karl-Marx-Straße oder die Sonnenallee, die den Hermannplatz im Gruselranking mittlerweile eindeutig abgelöst hat.

    3. Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg: Burn-out garantiert

    Bars, Clubs und jede Menge Restaurants – eigentlich ist die Eberswalder Straße der ideale Ort für einen Freitagabend. Könnte man meinen. Doch wer öfter hier vorbeikommt, lernt die wohl unübersichtlichste Kreuzung der Stadt zu hassen. Von rechts schreien einen die Radfahrer an, von links bimmelt die Straßenbahn, aus allen Richtungen hupen Autos im Sekundentakt und von oben rattert die U2 über die Gleise.

    Wer nicht gerade auf der Suche nach einem Burn-out pünktlich zum Wochenendbeginn ist, sollte die Eberswalder nicht nur unter der Woche meiden. Denn auch wenn die Ausgehmöglichkeiten in Prenzlauer Berg hier wohl am vielfältigsten sind – spätestens, wenn man auf der Suche nach einem Späti unter der U-Bahn-Station in Richtung Norden unterwegs ist, vergeht einem der Spaß. Stichwort Taubentoilette: Nirgendwo ist der Gehweg so flächendeckend mit Kot bedeckt wie hier.

    Auch auf den Bürgersteigen entlang der Kulturbrauerei oder in Richtung Kastanienallee geht es mit der Lebensqualität steil bergab. Altes Fett, Glutamat und schlechtes Parfüm liegen in der Luft, 15-Jährige in voller Adidas-Montur, von denen man angerempelt wird. Wer hier als Touri vorbeikommt, sollte besser zusehen, dass er Land gewinnt.

    4. Alexanderplatz in Mitte: Bausünden und Dreck

    Ein Kaufhaus mit ungewisser Zukunft, eine Dauerbaustelle mit Bauzäunen und provisorischen Fußgängerpassagen, eine versiegelte, fleckige Plattenfläche, bespielt mit peinlichen, jahreszeitlich wechselnden Ramschmärkten: Der Alexanderplatz ist gerade wahrlich nicht in seiner besten Verfassung.

    Dabei könnte und müsste er das Aushängeschild dieser Stadt sein. Er atmet Geschichte, ist einer der belebtesten Orte Berlins, Ausgangs- und Umsteigepunkt, voller touristischer Highlights in unmittelbarer Nähe. Man kommt nicht um ihn herum – und würde es dennoch gern. Nicht wenige Berliner steigen lieber eine Station früher aus, um sich die U-Bahn-Labyrinthe, das Gewusel, die musizierenden Laien und den Geruch der Champignonpfanne zu ersparen.

    „Normalerweise wird ein großer Bogen um diesen Ort gemacht“, heißt es bei Tripadvisor selbst von Berlin-Besuchern. „Mal von den fiesen Bausünden und Umgestaltungen der letzten 25 Jahre, die dem Alexanderplatz das Gesicht genommen haben, abgesehen, ist es hier einfach nur der reinste Horror. Dreckig, versifft und an vielen Stellen einfach nur verkommen“, so das knallharte Touri-Urteil. Das Schlimme ist: Man kann dem kaum widersprechen.

    5. Flohmarkt im Mauerpark: Karaoke und Nepp seit ewigen Zeiten

    Wollten Sie für einen ausrangierten H&M-Pulli auch schon mal das Doppelte des Originalpreises zahlen? Haben Sie tierisch Lust, eine Dreiviertelstunde für ein Hotdog anzustehen? Interessieren Sie sich wahnsinnig für die dürftigen Sangeskünste Ihnen völlig fremder Menschen?

    Dann sind Sie im Mauerpark goldrichtig, diesem staubig-braunen Flecken Berlin, der am Wochenende zum Eldorado für Schnäppchenjäger wird – oder zumindest für solche, die sich für Schnäppchenjäger halten. Denn günstig sind die Preise auf dem Flohmarkt im Mauerpark schon lang nicht mehr; weder die für Secondhand-Klamotten und Vintage-Möbel noch jene für die begleitenden Snacks und Getränke.

    Dabei rechtfertigt das Angebot – anders als zum Beispiel auf dem wirklich gut sortierten, mit hochwertigen Antiquitäten ausgestatteten Flohmarkt am Arkonaplatz – die mitunter horrenden Preise keineswegs. Und dann auch noch das: Will man sich vom Preisschock kurz mal erholen, setzt sich also auf eine nahe Wiese oder – schlimmer noch – direkt ins Amphitheater, muss man zwangsläufig dem Freiluft-Karaoke folgen, das aus völlig unerklärlichen Gründen seit Jahren Hunderte Besucherinnen und Besucher an jedem sonnigen Sonntag anzieht. Wem’s gefällt …

    Überhaupt wird’s auf dem Flohmarkt im Mauerpark gerne mal übervoll; ein einziges Drängeln und Schieben, ein hastiges Gegrabsche nach überteuerten H&M-Pullis und dürftigen Hotdogs. Genau Ihr Ding? Dann nichts wie hin! Doch eher Lust auf einen entspannten Berlin-Aufenthalt? Dann machen Sie am Sonntag lieber einen großen Bogen um den Mauermeiden

    #Berlin
    #Mehringplatz #Kreuzberg
    #Hermannplatz #Neukölln
    #Eberswalder_Straße #Oderberger_Straße #Prenzlauer_Berg
    #Alexanderplatz #Mitte
    #Mauerpark #Bernauer_Straße

  • Berlin-Neukölln : Syrer feiern ein Freudenfest auf der Sonnenallee – „Die Revolution hat gesiegt“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-neukoelln-syrer-feiern-ein-freudenfest-auf-der-sonnenallee-d


    Jubel auf der Weichselstraße/Ecke Sonnenallee : Die Syrer feiern den Sturz des Diktators Assad. Susanne Lenz

    Les uns font la fête, les autres préparent leur expulsion. Après la fin du règne d"Assad les chrétien-démocrates CDU et l’extrême droite AfD se prononcent pour le retour immédiat des réfugiés de Syrie.

    On confond encore cause et effet : le nombre élevé de Syriens sans ressources ni attaches à Berlin a permis aux petits et grands exploiteurs, aux patrons de bar comme à Uber, de ruiner des sercteurs entiers de l’économie locale par le dumping salarial et des prix en dessous du seuil de rentabilité pour des entreprises honnêtes.

    La droite profite des conséquences désastreuses des activités de groupes capitalistes mafieux pour surfer sur la vague de xénophobie myope.

    8.12.2024 von Susanne Lenz - Victory-Zeichen, Jubel, die Fahne der syrischen Republik: Wo, wenn nicht auf der arabischen Straße, wie die Sonnenallee auch genannt wird, begehen Berliner Syrer den Sturz Assads.

    Neukölln feiert am Sonntagabend ein Freudenfest: Mit einem Autokorso auf der Sonnenallee und den umliegenden Straßen feiern Syrer das Ende der Herrschaft des Machthabers Baschar al-Assad und dass die Rebellen die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus übernommen haben.
    „Damit hat niemand gerechnet“

    Überall machen Menschen das Victory-Zeichen, es wird gehupt, gejubelt, die syrische Fahne wird geschwenkt, Menschen tragen sie über den Schultern. Kinder haben sie sich auf die Wangen gemalt. Es ist nicht die aktuelle Fahne, sondern die der syrischen Republik mit den drei Sternen, deren Ära 1963 durch einen Staatsstreich der Baath-Partei endete, der Partei Assads.

    Feiernde Menschen auf dem #Hermannplatz gegen 17 Uhr. Die Polizei löste die Versammlung friedlich auf, die Menschen bewegten sich Richtung #Sonnenallee assad #syrien pic.twitter.com/Lx1ZaYIUw1
    — AlicevonLenthe (@AlicevLenthe) December 8, 2024

    „Die Revolution hat gesiegt“, sagt ein junger Mann. „Jetzt bricht die Zeit der Menschenrechte an.“ Man wolle auch die Anhänger Assads nicht vertreiben. Sie dürften weiter in ihren Häusern wohnen bleiben. „Damit hat niemand gerechnet. Als wir heute Morgen aufgewacht sind, sind wir von dieser Nachricht überrascht worden.“ Was das für ein Lied ist, das aus den geöffneten Autofenstern dringt? Es sei heute im Laufe des Tages entstanden und feiere den Sieg der Revolution. „Syrien ist frei.“

    Feiernde Menschen mit #Syrien und #Palästina Flaggen auf der #Sonnenallee Sie rufen: Wir knien vor Gott! #assad pic.twitter.com/XR497nvs8b
    — AlicevonLenthe (@AlicevLenthe) December 8, 2024

    Dass es die Sonnenallee ist, auf der gefeiert wird, ist klar. Sie hat seit einigen Jahren den Beinamen Scharia al Arab, arabische Straße, denn hier haben seit 2015 Flüchtlinge unzählige syrische Läden aufgemacht: Supermärkte, Konditoreien, Barber-Shops, Restaurants. Der Jubel jetzt ist riesig, die Polizei ist überfordert, auf der Sonnenallee ist kein Durchkommen. Angemeldet hat diesen Autokorso niemand. Es ist ein spontaner Ausbruch. Überall ruft es „Alhamdullila“, Lob sei Gott, Gott sei Dank.

    #Sonnenallee Ecke Weichselstraße: Autokorso, feiernde Menschen, gelegentliche Silvesterknaller #syrien #assad pic.twitter.com/VeZakJs78f
    — AlicevonLenthe (@AlicevLenthe) December 8, 2024

    #Allemagne #Berlin #Neukölln #Sonnenallee #Weichselstraße #Syrie #rxtrême_droite #réfugiés #expulsion

  • True-Crime-Story aus Berlin-Neukölln im Jahr 1916: Ein Menschenleben für 1,50 Mark
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/true-crime-story-aus-berlin-neukoelln-im-jahr-1916-ein-menschenlebe


    Diese Ansichtskarte aus dem Jahr 1914 zeigt das Neuköllner Polizeipräsidium. Bettina Müller

    Der Stadteil Neukölln gehört erst seit 1920 zu Berlins. Heute giltver als besonders typische für die neue Berliner Mischung aus Kulturen umd Nationalitäten.

    31.10.2024 von Bettina Müller - Im Herbst 1916 töten zwei Teenager auf heimtückische Art eine 53 Jahre alte Blumenarbeiterin. Doch nicht die Polizei, sondern ein Geschäftsmann fasst die Täter.

    Neukölln, am Abend des 25. September Jahr 1916. Im königlichen Polizeipräsidium in der Kaiser Friedrich-Straße 193/94 Ecke Wildenbruch-Str. 1–5 – heute heißt die Straße Sonnenallee – hat der 48 Jahre alte Leiter der Neuköllner Kriminalpolizei, Polizei-Inspektor Hermann Berlin, Dienst. Das Präsidium ist dem Berliner Polizeipräsidium unterstellt, die Neuköllner Fernsprechanlage ist zudem an die Zentrale der Berliner Polizeifernsprechanlage angebunden. An diesem Abend wird die Mordkommission zu einer Adresse am Maybachufer gerufen. Eine völlig verzweifelte Frau namens Maria Rudolphi hat ihre Schwester Anna blutüberströmt in ihrer gemeinsamen Wohnung gefunden.

    Berlin, der den Tatort als Erster zu Gesicht bekommt, sieht sich mit einem Schlachtfeld konfrontiert. Da liegt die 53-jährige, aus Brandenburg an der Havel gebürtige Anna Rudolphi, tot auf ihrem völlig blutverschmierten Bett. Getötet, so wird die Obduktion ergeben, durch einen Messerstich in den Nacken, der die Halsschlagader getroffen hat.

    Kriminalinspektor Berlin ist so ein Gemetzel eigentlich nicht gewohnt, ist die Reichshauptstadt Berlin doch eher das Zentrum der Kriminalität und Neukölln eher berüchtigt für seine Schmuggler. Und die töten selten, sondern wollen beispielsweise die vom Deutschen Reich zentralisierte Einfuhr von Fleischwaren, die nur von dazu vom Reich bestimmten Organen durchgeführt werden darf, umgehen.

    Diesmal hat Kriminalinspektor Berlin leichtes Spiel, weil sich die Täter sehr unvorsichtig benommen haben. Beide Frauen lebten zurückgezogen, waren handwerklich sehr begabt, so viel wusste man in der Nachbarschaft über sie. Schon der Vater hatte als Pantoffelmacher gearbeitet, der Großvater in Ziesar sogar eine Färberei besessen. Und während Anna künstliche Blumen hergestellt hatte, war Maria in Neukölln als Stepperin beschäftigt. Beide waren 1904 nach dem Tod ihres Vaters von Magdeburg nach Neukölln umgesiedelt.

    Die verräterische schwarze Markttasche

    Dann sagt eine Zeugin aus, dass sie zwei junge Männer gesehen habe, die – bepackt mit Taschen, darunter auch eine schwarze Markttasche – über den Hof gegangen seien. So besteht schon bald der dringende Verdacht, dass die beiden tatsächlich auch die Mörder von Anna Rudolphi gewesen sind, deren schwarze Markttasche seit ihrer Ermordung verschwunden ist. Die Tasche, die Anna Rudolphi gehört hatte, diese fleißige Blumenarbeiterin, deren Heimarbeit schlecht bezahlt wurde, weil auch weibliche Gefängnisinsassen schon mal mit der gleichen Arbeit beschäftigt wurden und somit die Preise drückten.

    Viele Frauen sind zu dieser Zeit als Heim- oder Fabrikarbeiterinnen in der Neuköllner Bekleidungsindustrie tätig, während sie um ihre Männer an der Front bangen. Sie stellen unter anderem auch kunstvoll künstliche Blumen her, mit denen die Damenwelt sich gerne schmückt. Es ist ein Knochenjob, 12- bis 13-Stunden-Tage sind keine Seltenheit, zudem das Kräuseln oder Falten des Materials – vor allem buntes Papier, aber auch Chenille oder Musselin –, welches gesundheitsschädliche Farben enthalten kann.

    Bereits 1891 war in Friedrichshagen die „Freie Vereinigung der in der Blumen- und Putzfedern-Branche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen“ gegründet worden, weil dieser prekäre Beruf schnell in den Fokus der Frauenbewegung geraten war, die beispielsweise für die als proletarisch geltenden Blumenarbeiterinnen einen Achtstundentag forderte.

    Maria Rudolphi ist sprachlos, als man ihr die mutmaßlichen Täter beschreibt. Sie kennt die Täter, sogar sehr gut. Es sind Bekannte, mit denen sie mit Anna sogar einmal kurz zusammen gewohnt haben. Es sind tatsächlich die beiden jungen Männer, die in der Nähe des Tatorts bereits aufgefallen waren. Derweil durchkämmen Kriminalpatrouillen ganz Groß-Berlin auf der Suche nach diesen beiden Tatverdächtigen, von denen sie nun die Namen und eine genaue Personenbeschreibung haben. Von den mörderischen Gebrüder Klaus, die fast noch wie Kinder wirkten, der 15-jährige Otto Klaus mit dem gedrückten Wesen, und der 17-jährige Richard Klaus, der auf Pressevertreter im Gerichtssaal einen „etwas schwachsinnigen“ Eindruck machen würde.

    Nur zwei Tage nach der Mordtat geht die Besitzerin einer Gartenlaube nahe des alten Rixdorfer Ortskerns in ihren Garten. Die Laube ist Teil einer ganzen Kolonie namens „Wild-Amerika“. Laubenkolonien wie diese haben dort bereits Tradition, entlang der Kaiser-Friedrich-Allee gibt es mehrere mit ähnlich fantasievollen Namen wie zum Beispiel „Bauer’s Ruh’“, „Storchnest“ oder „Durstighaufen“. Als die Frau ihre Datsche betreten will, bemerkt sie sofort, dass die Tür von innen verriegelt ist, während das Vorhängeschloss auf der Erde liegt. Die Vorhänge, die die Frau in der Regel immer offen hat, sind blickdicht zugezogen.

    Die Frau reagiert geistesgegenwärtig, weil sie weiß, dass sich in der Gegend zwei Raubmörder herumtreiben. Sie schließt die Tür mit dem Vorhängeschloss ab und eilt davon, um Hilfe zu holen. Die findet sich schnell in Gestalt von Ernst Mohr, dem Inhaber des gleichnamigen Neuköllner Asphalt- und Dachdeckergeschäfts.

    „Ihr seid die beiden Mörder vom Maybachufer!“

    In der Zwischenzeit haben die beiden jungen Männer die von innen verriegelte Tür wieder geöffnet. Blitzschnell wagt sich Mohr hinein und sieht sich zwei jungen Leuten gegenüber. „Ihr seid die beiden Mörder vom Maybachufer!“, schreit er sie laut an und packt dann sofort den Älteren am Schlafittchen. Der reißt sich los, es entsteht ein Tumult, als Mohr nun den Jüngeren packen will, der sich aber vehement dagegen wehrt und sich schließlich schreiend auf die Erde wirft, als ob ihn das vor der drohenden Verhaftung retten könnte.

    Erst als Mohr ihn mit Fäusten traktiert, während der Ältere mittlerweile scheinbar apathisch daneben steht und schon gar nicht mehr an Flucht denken kann, gibt der Junge schließlich auf. Mohr wiederholt noch einmal, noch anklagender: „Ihr seid die Mörder! Gebt es endlich zu!“ – bis der Ältere schließlich – belegt durch das Gerichtsprotokoll – den erlösenden Satz spricht: „Entschuldigen Sie nur, wir sind es gewesen.“

    Mohr karrt die Mörder vom Maybachufer unverzüglich zur nächsten Polizeiwache in der Elbestraße, von wo aus sie zum Neuköllner Polizeipräsidium gebracht werden. Dort sitzen sie schon bald vor ihrer Nemesis in Gestalt des Kriminalinspektors Berlin. Er erkennt sofort ihre Unsicherheit, spürt, dass der Jüngere sich dem Älteren unterordnet, weil er wesentlich intelligenter ist. So muss er nach wenigen Fragen, die er bewusst laut und streng vorträgt, nicht lange auf ein vollständiges Geständnis warten.

    Am 8. November 1916 müssen sich die Gebrüder Klaus vor dem II. Landgericht Berlin verantworten. Sie sind bereits vorbestraft, Richard zweimal wegen Diebstahls, Otto wegen Diebstahls und Unterschlagung. Daher hatte man sie in die Erziehungsanstalt nach Lichtenberg gebracht und sie dann zu der Familie Grünefeld in Paretz gegeben, wo Richard bei einem Bäckermeister und Otto bei einem Materialwarenhändler arbeitete. Bis sie beschlossen, nach Berlin zu fliehen – mit wenig Geld in der Tasche. Dort schlugen sie sich mehr schlecht als recht durch, aber auch nur, weil die beiden Schwestern Rudolphi ihnen mit dem Wenigen, was sie selber hatten, halfen.

    Erschütternde Details aus der Familiengeschichte

    Weil die beiden Angeklagten ein umfassendes Geständnis abgelegt haben, verzichtet der Gerichtshof auf einen Teil der Zeugenbefragungen und lehnt auch ein Gutachten des Sachverständigen Dr. Magnus Hirschfeld ab. Rechtsanwalt Dr. Davidsohn kann dem Vater erschütternde Details aus der Familiengeschichte entlocken, nämlich dass der Großvater der Brüder Klaus Suizid begangen hat und die Mutter schwachsinnig gewesen sei. Die geistige Schwachheit habe Richard offenbar geerbt, er habe nur eine Hilfsschule besucht.

    Tatsächlich erweisen sich die beiden vor Gericht als einerseits sehr naiv, andererseits aber auch als unfassbar gefühlskalt, was den Umgang mit anderen Menschen angeht, die ihnen wohl gesonnen waren. Die Gerichtsprotokolle belegen zudem, dass die Brüder Klaus keinerlei Reue zeigten und offenbar davon ausgegangen waren, nur eine Strafe von maximal zweieinhalb Jahre zu erhalten. Sie schildern auch den Tathergang. Wie sich Anna Rudolphi kurz umdrehte, um sich zum Ausgehen fertig zu machen. Die Brüder sich nur wortlos ansahen und wussten, was zu tun war. Wie Otto, angestachelt von seinem Bruder, schließlich mit dem Messer in den Hals der Frau stach. Die Frau, die ihnen wohl gesonnen war, die ihnen sogar aus Mitleid ein wenig Geld und Nahrungsmittel geschenkt hatte. Der sie dann einen lächerlich geringen Geldbetrag geraubt hatten. 1,50 Mark für ein Menschenleben.

    Nach Kriegsende überschlagen sich in Berlin die Ereignisse

    Am Ende werden beide zu je 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie verschwinden hinter Gittern und aus der Tagespresse, sodass man zunächst keinen Hinweis auf ihr weiteres Schicksal findet. Viel Zeit geht ins Land, vor allem im Jahr 1918 überschlagen sich nach Kriegsende in Berlin die Ereignisse. Und auch Anfang 1919 herrscht mit dem Spartakusaufstand in Berlin alles andere als Ruhe, was sich bis weit in den September fortsetzt, während der Gefängnisaufseher Franz Gutzeit dem Plötzenseer Standesamt am 13. September 1919 den Tod des Bäckerlehrlings Richard Klaus meldet, der an diesem Tag im Gefängnis verstorben ist. „Lungentuberkulose“ hat der Standesbeamte noch mit Bleistift im Sterberegister vermerkt. Doch da ist auch noch Otto Klaus, der zum Zeitpunkt des Todes seines Bruders immer noch in Plötzensee inhaftiert ist. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wird er vorzeitig entlassen.

    Und dann schafft er das, was anderen ehemaligen Straftäter versagt bleibt, die Rückkehr in ein bürgerliches Leben. Am 31. Dezember 1931 heiratete der Schuhmacher Otto Paul Klaus in Berlin die Arbeiterin Gertrud Hasselbach. Über sein weiteres Leben ist nichts bekannt. Doch die große Schuld blieb. Am 12. Januar 1959 ist Otto Klaus in Braunschweig gestorben.

    Bettina Müller lebt als freie Autorin in Köln und schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften vor allem über diese Themen: Historischer True Crime; Kunst, Kultur und Literatur der Weimarer Republik; Reise; Genealogie .

    #Geschichte #Kaiserreich #Neukölln #Sonnenallee #Kaiser-Friedrich-Straße #Maybachufer #Polizei #Verbrechen #Straßenumbenennung

  • Die preußischen Innenminister der Sozialistengesetze
    https://www.steiner-verlag.de/en/Die-gemeingefaehrlichen-Bestrebungen-der-Sozialdemokratie/9783830542537

    Das tonangebende Bürgertum des Kaiserreichs dankte seinen Sozialistenverfolgern und widmete ihnen mehrere Straßennamen.

    Offizieller Titel
    Seine Exzellenz der königliche Staats- und Minister des Innern

    Der erste in der Folge hat keine Straße in Berlin sondern in Worms. OSM weiß daß „Der Name geht zurück auf das barocke Patrizierhaus Eulenburg, das einst hier stand“.

    Eulenburgstraße in Worms, zur Zeit der Sozialistengesetze Großherzogtum Hessen, heute Rheinland-Pfalz
    https://www.openstreetmap.org/way/24920754

    Botho Wendt August Graf zu Eulenburg (1878 bis 1881 )
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Botho_zu_Eulenburg


    Der Mann kann als Vollstrecker von Bismarcks Verbotsplänen der sozialistischen Parteien bezeichnet werden.

    Eulenburg war von 1878 bis 1881 als Nachfolger seines Onkels Friedrich Graf zu Eulenburg preußischer Innenminister und befasste sich insbesondere mit dem Sozialistengesetz.

    Sein Rücktritt wurde infolge eines Konflikts um die Modernisierung von Verwaltungsstrukturen erzwunden, welche die Macht der Junker gemindert hätte.

    Als er versuchte, die von seinem Vorgänger bereits geplante Verwaltungsreform voranzutreiben, kam es zum Konflikt mit Otto von Bismarck. Der Gegensatz entzündete sich an der Frage der Gemeindeverwaltung auf dem Land. Während Bismarck für die Beibehaltung der Aufsicht durch die Landräte plädierte, setzte sich zu Eulenburg in Übereinstimmung mit dem preußischen Abgeordnetenhaus für die Aufsicht durch den Kreisausschuss ein. Bismarck ließ es im Februar 1881 im Preußischen Herrenhaus zu einer offenen Konfrontation kommen. Daraufhin sah sich zu Eulenburg zum Rücktritt gezwungen.

    Robert Viktor von Puttkamer (1881 - 1888)
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Robert_Viktor_von_Puttkamer


    Der Mann erhielt keine eigene Straße, weil es sie bereits gab. Die Kreuzberger Puttkamerstraße ist seinem älteren Verwandten Eugen von Puttkamer gewidmet. Robert Viktor war der reaktionärste der während der Geltung der Sozialistengesetze amtierenden preußischen Innenminister. Seine Haltung kostete ihn letztlich den MInisterposten.

    Biographie Eugen von Puttkamer in Kauperts / Edition Luisenstadt

    Puttkamer, pommersches Adelsgeschlecht slawischen Ursprungs, dessen Stammreihe 1240 beginnt. Einige Zweige wurden in den preußischen Freiherrenstand erhoben. Ein Vertreter des Geschlechts, nach dem die Straße benannt wurde, war Puttkamer, Eugen von, * 12.10.1800 Zemlin b. Cammin (Pommern), + 17.4.1874 Lübben, Jurist.Puttkamer besuchte von 1814 bis 1817 das Friedrich-Wilhelm- Gymnasium in Berlin und studierte an den Universitäten Berlin und Heidelberg Jura. 1821 nahm er seine Tätigkeit am Berliner Stadtgericht auf, wechselte zum Berliner Kammergericht, arbeitete einige Zeit am Oberlandesgericht in Frankfurt (Oder) und kam schließlich 1830 ins preußische Finanzministerium. Danach war er in Stettin als Oberlandesgerichtsrat tätig, wirkte ab 1835 als Landrat des Kreises Randow sowie als Landschaftsrat in Vorpommern. 1839 wurde Puttkamer zum Polizeipräsidenten von Berlin ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seiner Berufung 1847 zum Präsidenten der Regierung von Frankfurt (Oder) aus. Seit Mai 1848 leitete Puttkamer - wieder in Berlin - eine Abteilung im preußischen Innenministerium, ehe er 1851 als Oberpräsident der Provinz nach Posen wechselte. Magistrat und Stadtverordnete von Berlin hatten Putkammers Abschied vom Amt des Polizeipräsidenten zum Anlaß genommen, ihm am 27.7.1847 die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Teile der Bürgerschaft empfanden dies als „Akt des Servilismus, der Kriecherei und Untertänigkeit gegen Höhere und Hochgestellte“ und verwahrten sich gegen einen Mann, der sich den Berliner Bürgern gegenüber stets als „rechter Aristokrat“ gezeigt hatte. Wenn auch das Begehren die Entscheidung nicht verhindern konnte, so war es in der Geschichte der Berliner Ehrenbürgerschaft der erste öffentliche Protest gegen eine Verleihung dieser Würde.

    Wikipedia berichtet von der Feindschaft Robert Viktor von Puttkamers gegenüber der Arbeiterbewegung.

    Am 18. Juni 1881 wurde Puttkamer preußischer Innenminister und am 11. Oktober 1881 er Vizepräsident des Preußischen Staatsministeriums. In diesen Funktionen bemühte er sich vor allem, liberale Beamte aus dem Staatsdienst zu entfernen und durch konservative zu ersetzen. Zudem setzte er die Sozialistengesetze streng um, was ihm die Gegnerschaft linker und liberaler Kräfte einbrachte. Hier ist vor allem sein „Streikerlass“ vom 11. April 1886 zu nennen.

    Puttkamerstraße in Kreuzberg
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Puttkamerstrasse-10969-Berlin


    Der Kartenausschnitt zeigt das ehemalige Ord-C in Hausnummer 16, die heute als LABO bekannte Aufsichtsbehörde für Taxen und Mietwagen. Der Parkplatz auf den Grundstücken mit den Hausnummern 13, 14 und 15 dient auch zur Vorführung und Abnahme der Berliner Taxis.

    Name seit 15.8.1845

    OSM: Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten: Referat Fahrerlaubnisse, Personen- und Güterbeförderung
    https://www.openstreetmap.org/way/92335642

    Die Nachfolge des reaktionären von Puttkamer wurde durch eine königliche Intrige ermöglicht.

    König Friedrich III. schrieb Puttkamer Anfang Juni 1888 einen groben und beleidigenden Brief und provozierte so wie beabsichtigt dessen Rücktritt am 8. Juni 1888. Kronprinz Wilhelm schrieb am 10. Juni entrüstet an Großherzog Friedrich I. von Baden, dass es sich bei dem Brief des todkranken Vaters um ein alleiniges Werk der Kaiserin Victoria im Verbund mit freisinnigen Politikern gehandelt habe. Ministerpräsident Bismarck unternahm nichts gegen die Behandlung Puttkamers, gab sich nach außen hin aber „wütend und perplex“ und bestritt, dass die Aktion des Königs mit ihm abgesprochen gewesen war.

    Ernst Ludwig Herrfurth (1888 - 1892)
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ernst_Ludwig_Herrfurth


    Biographie in Kauperts / Edition Luisenstadt

    Herrfurth, Ernst Ludwig, * 6.3.1830 Oberthau b. Merseburg, + 14.2.1900 Berlin, Jurist, Politiker. Herrfurth studierte Jura in Jena und Berlin. Er war dann bei der Regierung in Arnsberg angestellt. 1867 wurde er zum Regierungsrat befördert und 1873 nach Berlin in das Innenministerium berufen. Hier arbeitete er vorrangig auf den Gebieten Versicherungen, Gemeindefinanzen und Statistik. Im Jahre 1888 wurde er zum Innenminister Preußens berufen, was erhebliche Auseinandersetzungen unter den politischen Größen seiner Zeit auslöste. Er hatte bis 1892 dieses Amt inne. Herrfurth unternahm mit dem Entwurf einer Landgemeindeordnung für die sechs östlichen Provinzen Preußens den Versuch, das bis dahin ungenügende Kommunalrecht zu verbessern. Als Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses - seit 1888 - gelang es ihm 1892 schließlich, seine Gemeindeverfassung vom Parlament bestätigen zu lassen. Herrfurth setzte sich, bis zu seinem Rücktritt noch im Jahr 1892, für die Eingemeindung einiger Berliner Vororte in die Hauptstadt ein. Herrfurth wohnte (1892) Unter den Linden 73. Sein Grab befindet sich in Berlin Schöneberg auf dem Alten Kirchhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde, Kolonnenstraße 24 - 25.

    Herrfurthstraße in Steglitz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Herrfurthstrasse-12163-Berlin

    Name seit 17.7.1906
    Vorher Straße 20 a des Bebauungsplanes.

    Herrfurthstraße in Neukölln
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Herrfurthstrasse-12049-Berlin

    Name seit 6.3.1893
    Vorher die Straßen Nr. 157 und Nr. 159 des Bebauungsplanes.

    Herrfurthplatz in Neukölln
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Herrfurthplatz-12049-Berlin

    Name seit 6.3.1893
    Vorher Platz I des Bebauungsplanes.

    #Berlin #Puttkamerstraße #Kreuzberg #Herrfurthstraße #Steglitz #Neukölln #Herrfurthplatz
    #Geschichte #Antikommunismus #Kaiserreich

  • Neukölln-Komplex : Taten einer Gruppe
    https://www.jungewelt.de/artikel/483638.neuk%C3%B6lln-komplex-taten-einer-gruppe.html


    Kundgebung vor dem Amtsgericht Tiergarten bei Beginn des Prozesses im »Neukölln-Komplex« (Berlin, 29.8.2022) AdoraPress/M. Golejewski

    Pendant des années la police politique de Berlin a saboté l’enquête contre les auteurs de plusieurs attentats contre des militants de gauche. En première instance les accusés ont alors été acquitté pour manque de preuve. En ce moment on peut assister à la procédure de deuxième instance.

    13.9.2024 von Annuschka Eckhardt - Berufungsverfahren im »Neukölln-Komplex«: Verlesung des Urteils der vorherigen Instanz und Zeugenvernehmungen

    Mehr als 30mal muss die Richterin es verlesen: »Rudolf Hess – das war Mord« (sic) und »Mord verjährt nicht«. Die beiden angeklagten Neonazis Tilo P. und Sebastian T. hatten diese Sprüche über Jahre in Berlin-Neukölln gesprayt, die Buchstaben »S« in »Hess« als Sigrunen, eine Schablone mit Konterfei des Naziverbrechers Heß führten sie offenbar auch mit sich. Außerdem sollen sie Brandanschläge auf Linke verübt haben, so auf den Politiker Ferat Koçak und den Buchhändler Heinz Ostermann. Die beiden Faschisten waren vor mehr als eineinhalb Jahren vom Amtsgericht Tiergarten aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Brandstiftung gegen die Autos ihrer politischen Gegner freigesprochen worden.

    Am Donnerstag begann der Berufungsprozess im sogenannten Neukölln-Komplex im Landgericht in Berlin-Moabit. Bislang sind 14 Verhandlungstage bis Ende November angesetzt. Nach Überzeugung der Generalstaatsanwaltschaft wollte das Duo Menschen einschüchtern, die sich gegen Neonazismus engagieren. Das Amtsgericht Tiergarten hatte den Angeklagten P. am 15. Dezember 2022 und den Angeklagten T. am 7. Februar 2023 in erster Instanz unter anderem vom Vorwurf der Brandstiftung aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Gleichzeitig hatte das Amtsgericht P. wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in mehreren Fällen zu einer Gesamtgeldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 30 Euro und T. wegen Betrugs, Sachbeschädigung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung, Beleidigung und Störung des öffentlichen Friedens zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Gegen die Urteile hatten sowohl die Generalstaatsanwaltschaft als auch die Angeklagten Berufung eingelegt. Mehr als 70 rechte Straftaten hatten die Ermittlungsbehörden seit 2013 in Neukölln gezählt. Erst im August 2021 erhob die Generalstaatsanwaltschaft Anklage.

    Die Verlesung des Urteils aus der ersten Instanz dauerte über eine Stunde. Stoisch wiederholt Richterin Susann Wettley Straßennamen, Hausnummern und Postleitzahlen von Orten im migrantisch geprägten Bezirk Neukölln, denen die Neonazis »Besuche« abgestattet hatten, um ihre faschistischen Botschaften anzubringen, Linke einzuschüchtern oder lebensbedrohliche Brandsätze zu legen. Doch darum sollte es am ersten Verhandlungstag der Berufung nicht gehen, sondern um eine Wohnung von T., für deren Miete er Geld vom Jobcenter erhielt, sie aber untervermietete. Dazu waren mehrere Zeugen geladen, unter anderem eine bulgarische Untermieterin und die angebliche Verlobte des Angeklagten, in deren Wohnung er seit 2021 offiziell gemeldet ist.

    »Es ist wirklich eine Schande, dass Herr Ostermann und ich nach fast sieben Jahren nun wieder bei diesem Prozess als Zeugen auftauchen müssen. Die Begegnung mit den Nazis, die meinen Tod und den meiner Eltern in Kauf genommen haben, ist für mich enorm retraumatisierend, kostet mich Schlaf und hält mich von wichtiger Arbeit ab«, sagte der Betroffene, Zeuge und auch Nebenkläger Koçak am Donnerstag gegenüber junge Welt. Der Tag des Anschlags und die damit einhergehenden Ängste bestimmten wieder den Alltag des Sprechers für antifaschistische Politik, Strategien gegen rechts und Klimapolitik der Fraktion Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus und den des Buchhändlers Ostermann. Besonders erschreckend sei, dass neben dem ehemaligen Neuköllner AfD-Vorstandsmitglied P. auch einer von »Der III. Weg« angeklagt ist, einer Gruppierung, die zuletzt mit Kampfsporttrainings für Faschisten im Berliner Raum Aufsehen erregt hatte. Gemeint ist der Angeklagte Sebastian T. »Es ist wichtig, dass endlich berücksichtigt wird, dass es hier um eine organisierte Gruppe und nicht um Einzeltäter geht, die seit Jahren Neuköllner terrorisieren«, so Koçak.

    Die Bedrohungslage scheint indes weiter vorhanden zu sein: Erst vor kurzem habe »Der III. Weg« vor Koçaks Wohnhaus eine Drohung hinterlassen haben, um ihn vor dem Prozess einzuschüchtern.

    #Allemagne #Berlin #Neukölln #justice #police_politique #extrême_droite #attentat

  • Nahost in Berlin : Das rote Dreieck in Kreuzberg und Böller in Neukölln
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/nahost-in-berlin-das-rote-dreieck-in-kreuzberg-und-boeller-in-neuko

    Le journal nous informe sur les crimes dites antisemites de la semaine à Berlin. L’auteur ne mentionne pas que ce samedi soir la police a bloqué des rues et la circulation des S-Bahn de manière que d’énormes bouchons et retards de bus et de trains se produisent jusque dans les beaux quartiers de la banlieue sud-ouest Lichterfelde/Zehlendorf . Pour un trajet qui dure normalement 20 minutes on a eu besoin d’une heure de plus. L’article nous apprend que c’était à cause d’un attroupement de jeunes immigrés arabes à Neukölln. Le périmètre des perturbations s’étendait donc à 13 kilomètres du lieu des manifestations. C’est disproportionné et absurde.

    J’anticipe avec inquiétude ce qui se passera lors de véritables problèmes et émeutes. Heureuses seront les personnes qui pourront se déplacer indépendamment des transports en commun et de la circulation automobile.

    31.8.2024 von Andreas Kopietz - In der zurückliegenden Woche ging es in Berlin wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter zieht Bilanz. Der kriminelle Wochenrückblick.

    Kriminalität, das sind nicht nur Mord, Messerangriffe oder Handtaschenraub. Die zurückliegende kriminelle Woche wollen wir mal unter einem anderen Aspekt beleuchten – dem der politisch motivierten Kriminalität. Seit dem 7. Oktober, als die Hamas in Israel einen Massenmord verübte und den Krieg auslöste, vergeht auch in europäischen Städten kein Tag ohne antisemitische Attacken: Farbanschläge, Bedrohungen, körperliche Angriffe.

    Sonnabends und mittwochs machen Menschen in Berlin von ihrem Grundrecht Gebrauch, gegen die Politik Israels und deutsche Waffenlieferungen dorthin zu demonstrieren. Wenn es nur dabei bliebe, wäre alles bestens. Bleibt es aber nicht. Samstagabend zogen Hunderte bei einer sogenannten propalästinensischen Demo durch Mitte und brüllten „From the river to the sea“, was als Forderung zur Auslöschung des jüdischen Staates zu verstehen und daher eine verbotene Losung ist. Die Polizei stoppte den Aufzug. Polizisten wurden angegriffen, es gab weitere volksverhetzende Ausrufe. Später, am Herrmannplatz in Neukölln, rottete sich ein Mob aus vornehmlich arabischstämmigen Jugendlichen zusammen und bewarf die Polizei mit Böllern.

    In der Nacht zum Dienstag gab es einen Farbanschlag auf das Gebäude des Tagesspiegels am Askanischen Platz in Kreuzberg. Jemand hatte auf ein Rolltor das rote Hamas-Dreieck und den Spruch „German Media Kills“ gesprüht. Die Hamas markiert mit dem Dreieck ihre Feinde. Man findet es auch an Berliner Wohnhäusern mit jüdischen Bewohnern.

    Am Mittwoch sah eine Frau in der Rosenstraße in Mitte, dass dort das Denkmal beschmiert wurde. Es erinnert an den Protest hunderter Frauen gegen die Verhaftung ihrer jüdischen Ehemänner 1943. Jemand hatte die Parole „Jews are committing genocide“ auf den Sandstein gesprüht, auf Deutsch: „Juden verüben Genozid“.

    Abends gab es am Winterfeldtplatz in Schöneberg wieder eine israelfeindliche Kundgebung. Die üblichen Sprechchöre waren zu hören. Darunter uralt-linke Sprüche wie: „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt“ oder: „Hoch die internationale Solidarität!“ Die sind nicht verfassungsfeindlich. Hass und Volksverhetzung gehen derweil im Internet weiter.

    #Berlin #Hermannplatz #Neukölln #Steglitz-Zehlendorf #Lichterfelde #circulation_routière #manifestation #police #philosemitisme #Palestine

  • 38. Kreuzberger Viertelmarathon: Start zur Anmeldung
    https://tib1848ev.de/news/38-kreuzberger-viertelmarathon-start-zur-anmeldungitieren

    Erstellt am 29. Februar 2024

    Am Sonntag, den 1. September 2024 findet wieder unser beliebter Kreuzberger Viertelmarathon statt. Somit geht der Lauf dieses Jahr bereits in die 38. Runde (!) und wir freuen uns schon sehr darauf!

    Um Einsteiger:innen die Teilnahme zu erleichtern wird zusätzlich zu der 10,5 km langen Viertelmarathonstrecke eine 5,25 km Strecke angeboten. Und auch Kinder haben die Möglichkeit auf einer 2,5 km langen Strecke die grüne Hasenheide zu durchlaufen.

    Bunt - laut - schrill wird es auch dieses Jahr wieder! Gestartet wird vom Vereinsgelände der Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. und führt durch das quirlige Berlin Kreuzberg. Quer durch angesagte Szeneviertel und vorbei an…

    wunderschönen Altbauten die (könnten sie reden) interessante Geschichten aus der damaligen Besetzerszene und dem einst geteilten Berlin erzählen
    dem Landwehrkanal (auf dem die Berliner:innen auch gerne mal im kalten Winter auf der zugefrorenen Fläche entlangspazieren oder sich es im Sommer in ihrem Schlauchboot gut gehen lassen)
    an Guerilla-Gärten und Streetart
    Touris, die in einer der angesagten Frühstücklocations sitzen und Hipstern, die ihre Super-Bowl mit Acaibeeren und grünem Smoothie genießen
    an Berliner Originalen, die sich beim Lieblingsbäcker die morgendlichen Schrippen holen
    dem Partyvolk, welches sich nach einer langen Nacht noch einen Absacker beim Späti genehmigt
    und noch so vielem mehr, denn in Kreuzberg ist immer etwas los – sei mit dabei und mittendrin! Lerne Kreuzberg von seiner „echten“ Seite kennen, denn die Platten und Dönerbuden gehören genauso zu Berlin wie die ehemalige Berliner Mauer oder der Checkpoint Charlie.

    Alle Infos

    Schnell sein lohnt sich, denn die ersten 100 Läufer:innen die sich bis spätestens zum 30.06.2024 anmelden, zahlen statt 28,- € nur 23,- € Startgeld!

    TiB Mitglieder erhalten bei einer Anmeldung bis zum 30.06.2024 einen Sonderpreis von 15,- € Startgeld! Ihr benötigt dazu einen Vereinsvoucher, den Ihr bei der Anmeldung eingeben müsst. Diesen fordert Ihr bitte unter events@tib1848ev.de an. Bitte beachtet, dass der Rabatt nicht nachträglich eingelöst werden kann!

    Wir freuen uns auf Euch und „halten Euch auf dem Laufenden“!

    Euer TiB Events Team

    #Berlin #Neukölln #Columbiadamm #Spart #Marathon #Freizeit

  • Loophole geschlossen: Eines der letzten Schlupflöcher
    https://taz.de/Loophole-geschlossen/!6019256


    Ein Bild aus besseren Zeiten: das Team des Loophole Foto: Adrian Bang

    https://www.openstreetmap.org/node/5838965221

    8.7.2024 von Fabian Schroer - Der alternative Kulturraum Loophole in Neukölln ist geschlossen, zumindest vorerst. Vorausgegangen waren wiederholte Beschwerden von Anwohner*innen.
    Gruppenbild im Inneren des Loophole

    Noch sieht es in der Boddinstraße 60 aus wie immer. Die mit Graffiti bemalten Rollläden des kleinen Ladens hängen schief in den Schienen. Auf den bunten Wänden kleben mehrere Schichten politischer Plakate und Infos zu Kulturveranstaltungen. Im Eingang liegt etwas Papiermüll. In einer Ecke steht, fast unscheinbar, in schwarzer Heavy-Metal-Schrift das Wort „Loophole“ geschrieben.

    Das Loophole schließt, zumindest vorerst. Am vergangenen Donnerstag hatte das Team des alternativen Neuköllner Kreativraums auf seiner Instagram-Page verkündet, dass es nun vorbei sei – nach über 15 Jahren mit Konzerten, Performances und Partys. Das Loophole gehörte zu der Sorte von Orten, wie man sie in Berlin nur noch selten findet.

    In drei staubigen Räumen bekam alles eine Bühne geboten, was nicht in den Mainstream passte – von Punk-Konzerten über Free-Jazz, Veranstaltungen des Berlin Stripper Collectives bis hin zum Filmfestival Boddinale, dem Kontrastprogramm zur Berlinale. Besonders neue Be­su­che­r*in­nen staunten über die übergroße Pantomimen-Maske an der Tür zur Tanzfläche, die kunstvoll gestalteten Wände oder das glitzernde Relief aus Spielzeug über der Bar.

    Das Ende kam nun abrupt. Mitbegründer Jan Gryczan ist Teil des Kollektivs, welches das Loop­­hole betreibt. Er schildert, wie bei einem Konzert am Mittwoch unerwartet Polizei und Ordnungsamt erschienen seien und die Veranstaltung abbrachen. „Das Team hat das als sehr einschüchternd empfunden, wir wollen ja eigentlich ein Safespace sein“, sagt er.

    Alle kommenden Veranstaltungen abgesagt

    Die Beamten hätten Team- und Bandmitglieder festgesetzt, Personalien aufgenommen und schließlich die Räume versiegelt. Sie dürften erst wieder betreten werden, wenn alle kommenden Veranstaltungen abgesagt seien. Auf eine Anfrage der taz reagierte das Ordnungsamt Neukölln bisher nicht.

    Grund für die Probleme seien laut Gryczan vor allem immer wieder Lärmbeschwerden von Nachbar*innen. Wer regelmäßig im Loophole war, weiß, dass man gerne mal vom Balkon aus einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet bekam, wenn man rauchend auf dem Gehsteig stand. Auch Beleidigungen und Vandalismus habe es laut den Betreibenden gegeben. Das Kollektiv habe sich zwar immer um Dialog bemüht, doch der sei mit der Zeit unmöglich geworden.

    Gryzan weiß, wovon er spricht, wenn es um den Verlust von Kulturorten in Berlin geht – mit dem LA54 in Berlin-Friedrichshain und dem Eigenreich in Prenzlauer Berg war er bereits an mehreren beteiligt. „Im Loophole haben wir die Probleme bisher immer überwunden und konnten weiterkämpfen, aber dieses Mal sieht es wirklich arg aus.“

    Mit dem Loophole würde Neukölln nicht nur einen seiner beliebtesten Underground-Veranstaltungsorte verlieren, sondern gleichzeitig einen seiner solidarischsten. An den manchmal bis zum Bersten vollen Abenden kamen Menschen verschiedenster Couleur miteinander ins Gespräch, auch die queere Community fühlte sich hier zu Hause. Das ehrenamtliche Team legt großen Wert auf Inklusion, Entscheidungen werden hierarchiefrei getroffen, Eintritts- und Getränkepreise waren moderat.

    Erhebliche Kosten für die Betreibenden

    Gerade daher führt das Nutzungsverbot nun zu erheblichen Herausforderungen für die Betreibenden. Die mehr als 3.000 Euro Miete plus laufende Kosten fallen weiterhin an, der Mietvertrag ist auf fünf Jahre vereinbart, rund 75 Veranstaltungen bis zum Jahresende müssen abgesagt werden.

    Doch etwas Hoffnung gibt es noch. Das Loophole versucht einen Weg zu finden, die Räume an der Boddinstraße wieder öffnen zu können, diesmal dann ohne Konzerte. Auf seiner Website hat das Kollektiv eine Crowdfunding-Kampagne eingerichtet, um die entstehenden Kosten zu decken, und eine Petition gestartet, um Verantwortliche bei Stadt und Behörden aufmerksam zu machen. Langfristig wird ein neuer Ort gesucht, an dem es weniger Probleme gibt. Dafür hofft das Kollektiv auf Hinweise und vor allem auf öffentliche Unterstützung.

    https://www.openstreetmap.org/node/5838965221

    <osm version="0.6" generator="CGImap 0.9.3 (2618096 spike-06.openstreetmap.org)" copyright="OpenStreetMap and contributors" attribution="http://www.openstreetmap.org/copyright" license="http://opendatacommons.org/licenses/odbl/1-0">
    <node id="5838965221" visible="true" version="4" changeset="153722037" timestamp="2024-07-08T21:35:49Z" user="OLAFFAHI" uid="3574130" lat="52.4806929" lon="13.4330336">
    <tag k="addr:city" v="Berlin"/>
    <tag k="addr:country" v="DE"/>
    <tag k="addr:housenumber" v="60"/>
    <tag k="addr:postcode" v="12053"/>
    <tag k="addr:street" v="Boddinstraße"/>
    <tag k="addr:suburb" v="Neukölln"/>
    <tag k="amenity" v="nightclub"/>
    <tag k="contact:instagram" v="loophole_brln"/>
    <tag k="contact:website" v="https://loophole.berlin/">
    <tag k="name" v="Loophole"/>
    <tag k="wheelchair" v="no"/>
    </node>
    </osm>

    #,Berlin #Boddinstraße #Neukölln #nightclub

  • Berlin-Treptow: Wie Restaurantgäste beim Pizzaessen einen Crack-Junkie bezwangen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-treptow-wie-restaurantgaeste-beim-pizzaessen-einen-crack-jun

    Wie optimistisch. Die Kleinbürger von Kreuzkölln fallen über einen orientierungslosen Verzweifelten her. Da können die Kinder was von lernen. Bullerbü mit Faschoallüren.

    27.6.2024 von Ida Luise Krenzlin - Der Restaurantbetrieb war in Sachen Service schon aus dem Ruder gelaufen, als ein Crack-Junkie die Pizzeria im Dreiländereck aufmischte. Ein Lehrstück über Zusammenhalt.

    Die Sonne schien, die Kinder waren eingesammelt, der Sonntagabend noch nicht verplant. Da kam ein Anruf von Freunden, ob wir nicht irgendwo zusammen Pizza essen wollten. Na klar. Vielleicht war es schon der Fehler, dass wir, ich wohne in Kreuzberg, die Freunde in Neukölln, einen dritten Bezirk ausgewählt hatten: Treptow. Aber das Dreiländereck an der Lohmühlenbrücke ist nicht so weit weg.

    In der Pizzeria angekommen, offenbarte sich schnell das Berliner Gastro-Elend: Das erste Kind war satt, die Erwachsenen hatten noch nicht mal ihren Apéro. Unerfreulich, aber durchaus normal. Doch dann schlug das Leben zu und schenkte uns ein Lehrstück an Zusammenhalt und Großstadtkompetenz.
    Cazzo! Auch noch ein Crack-Junkie

    Das mittlere Kind kam an und machte uns auf einen Mann aufmerksam, der sich vor dem Restaurant auf dem Bordstein wälzte. Er hatte offensichtlich Schmerzen. Ich wollte hin und fragen, ob man etwas für ihn tun könnte, als mich eine Hand an der Schulter packte und davon abhielt: „Geh nicht hin.“ Der Mann am Boden stand auf und kam in den Garten. Fast alle Tische waren besetzt. Er fing an, um sich zu schlagen. Der italienische Oberkellner schickte die beiden Kellnerinnen vor. Sie sollten sich um den Crack-Junkie kümmern.

    Die Kinder bekamen Angst, waren aber gleichzeitig vom Geschehen fasziniert. Der erste Gast rief die Polizei. Wir brachten die Kinder ins Restaurant, die Pizza interessierte niemanden mehr. Mittlerweile bewaffneten sich einige Gäste mit Stühlen, die sie zur Abwehr vor sich hielten. Eine spontane Phalanx. Alle redeten beschwichtigend auf den Mann ein, der völlig außer Kontrolle war. Niemand wurde aggressiv. „Geh raus. Da kannste machen, was du willst. Hier nicht.“

    Die Polizei war weit und breit nicht zu sehen. Mittlerweile mussten bestimmt 20 Anrufe eingegangen sein. Der Oberkellner fluchte auf Italienisch vor sich hin: Nicht nur Gäste, auch noch ein Junkie auf einem Bad Trip. Cazzo.

    Mittlerweile hatten die Gäste den Randalierer auf die Straße gedrängt. Passanten wurden gewarnt: „Geh’ hier mal nicht lang.“ Die Kinder wollten raus und gucken. Ich hab sie gelassen. Ich dachte, dass es wichtig wäre für sie, zu sehen, dass auf die Polizei Verlass ist. Zugriff. Happy End. Keine bangen Träume.

    Aber die Polizei kam nicht. Das Ende weiß ich nur aus Kindermund: „Da kamen dann alle Gäste raus, so 20 Männer, und die haben ihn zu Boden gedrückt.“ Und die Polizei? Als die kam, war alles erledigt. Wir saßen noch eine Weile zusammen. Mein Fazit: Die Kinder haben was gelernt – keine Drogen, und auf Gruppen ist Verlass.

    #Berlin #Kreuzkölln #Kreuzberg #Neukölln #Treptow #Armut #Drogen #Lohmühlenbrücke #Gaststätte

  • Schimmel, Ratten, gefangen im Kredit: Bauträger in Berlin treibt Wohnungskäufer in Verzweiflung
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/schimmel-ratten-gefangen-im-kredit-bautraeger-in-berlin-treibt-wohn


    Lisa Hohneck schaute fünf Jahre lang durch ihr Fenster auf ein Baugerüst. Markus Wächter/Berliner Zeitung

    20.5.2024 von Niklas Liebetrau - Immobilienkäufer in Berlin stehen vor dem Ruin, weil sie einer Firma vertrauten, die Häuser nicht fertigstellt: Hedera Bauwert. Deren Chef ist in der Stadt kein Unbekannter.

    Manchmal, wenn ihr alles zu viel wird, stellt sich Lisa Hohneck vor, wie sich plötzlich ein Riss im Boden auftut und ihr Haus darin untergeht. Ihre Wohnung in Berlin-Friedrichshain, die sie sich vor sechs Jahren kaufte, würde dann verschwinden. Und mit ihr all der Ärger: die Feuchtigkeit, die durch die Schlafzimmerwände kriecht, die Obdachlosen, die in den Hausfluren und Kellerräumen hausen. All das wäre weg, und für einen Moment denkt sie, dann hätte sie endlich Ruhe.

    Dann fällt ihr ein, dass zwar die Wohnung weg wäre – nicht aber der Kredit. „Finanziell wäre das mein Ruin“, sagt sie.

    Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Lisa Hohneck, eine 33-jährige IT-Projektmanagerin aus der Nähe von Trier, hatte sich gleich nach dem Master und frisch im ersten Job entschieden, eine Eigentumswohnung in Berlin zu kaufen. Ihr bester Freund hatte ihr dazu geraten, auch er wollte in der Stadt, in der sie jetzt lebten, etwas erwerben. Besser einen Kredit abbezahlen, sagte er, als sein Leben lang zur Miete wohnen.

    Kurz darauf, im November 2017, entdeckten sie das Haus in der Weserstraße. Die Wohnung, für die sich Hohneck interessierte, lag im Hinterhof: 65 Quadratmeter im Erdgeschoss, drei Zimmer, Küche, Bad, 200.000 Euro. Ein Schnäppchen, auch damals schon. Die Maklerin sagte: „Mein Tipp, warten Sie nicht zu lange.“ Es gebe andere Interessenten, täglich Anfragen. Sie illustrierte, wie es in dem gelben Altbauhaus bald aussehen werde: gläserne Aufzüge, stählerne Balkone, ein begrünter Innenhof, eine neue Fassade.

    Mitte Dezember 2017 sagte Hohneck zu. Ihr bester Freund entschied sich für eine Wohnung im Vorderhaus. „Bis zum Kauf“, sagt Hohneck, „lief alles hervorragend.“


    Dort, wo in der Cranachstraße Anfang des Jahres ein Haus fertig sein sollte, sammelt sich Schrott.Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Lisa Hohneck (r.) mit ihrer Schwester vor ihrer Eigentumswohnung. Seit fast sechs Jahren warten sie auf Fertigstellung. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Auf der Baustelle vor dem Haus in der Weserstraße sammelt sich Sperrmüll. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Beschmiertes Fenster in der Weserstraße.Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Artem Rudenko vor einem offenen Spalt in seinem Treppenhaus in der Havelberger Straße. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Im Hausflur in der Havelberger Straße machen sich immer wieder Obdachlose breit, sagt Artem Rudenko. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Bauträger des Hauses in der Havelberger Straße: Hedera Bauwert. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Seit August 2021 steht ein Halteverbotsschild auf der Baustelle vor der Havelberger Straße. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Eine von mehreren Hausleichen in Berlin, das leerstehende Wohnobjekt in der Sickingenstraße sollte im vergangenen Sommer fertig sein. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Anspruch und Wirklichkeit gehen weit auseinander in der Sickingenstraße in Moabit.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Ein Unternehmer, der in Berlin kein Unbekannter ist

    Der Geschäftsführer des Bauträgers lud sie sogar zum Kennenlernen ein: Ioannis Moraitis, ein Unternehmer aus Hessen, der in Berlin seit einigen Jahren Altbauten kaufte, sanierte und in Eigentumswohnungen aufteilte. Hohneck erinnert sich an einen „typischen Geschäftsmann“. Selbstbewusst habe er gewirkt, davon überzeugt, erstklassige Bauprojekte zu realisieren. Sein modernes Büro in einem „wunderschön sanierten Altbau“ in der Nähe des Savignyplatzes machte Eindruck auf sie.

    Ioannis Moraitis ist in Berliner Immobilienkreisen kein Unbekannter. 2015 geriet er in die Schlagzeilen, weil er der Familie Caliskan in der Kreuzberger Wrangelstraße kündigen wollte, die im Erdgeschoss seit 28 Jahren den Gemüseladen „Bizim Bakkal“ führte. Auf die Kündigung folgten wochenlange Anwohnerproteste. Zeitungen, Radio- und Fernsehsender aus der ganzen Welt berichteten. Das Stadtmagazin Zitty zählte Moraitis zu den „bissigsten Haien im Becken“ der Berliner Immobilienbranche.

    Moraitis’ Unternehmen heißt Hedera Bauwert. Am goldenen Briefkasten der Hedera lässt sich ablesen, welch großes Firmengeflecht sie umgibt: Mehr als 80 GmbHs. Für Lisa Hohnecks Haus in der Weserstraße ist die hb 16. Wohnimmobilien GmbH verantwortlich. Doch auch Gewerbeflächen gehören zur Hedera. Ihr „Herkules Portfolio“ umfasst Büros und Einzelhandelsflächen in Dresden, Berlin, Rostock, Halle, Radebeul und Bernau, insgesamt über 100.000 Quadratmeter. Auf einer seiner Websites bezeichnet Moraitis sich als „Visionär und Geschäftsführer“. Auf der Seite der Hedera heißt es: „Zusammen zu bauen, heißt einander zu vertrauen.“

    Doch kann man auf Moraitis’ Unternehmen vertrauen? Die Berliner Zeitung hat Wohnungskäufer, Handwerker und Ingenieure gesprochen, die ihm vorwerfen, nicht nach den gängigen Regeln zu spielen, Rechnungen schuldig zu bleiben, vereinbarte Termine zu überziehen. Und sich möglicherweise sogar außerhalb des Rechts zu bewegen. Nach Informationen der Berliner Zeitung ermittelt das LKA Berlin gegen Moraitis: wegen des Verdachts auf Betrug.


    Lisa Hohneck macht sich Sorgen, dass das Haus, in dem sie ihre Wohnung kaufte, weiter Schaden nimmt.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Ausgefallene Heizung, aufgebrochene Türen, Feuchtigkeit in den Wänden

    Lisa Hohneck wusste all das nicht, als sie Moraitis traf. Sie wunderte sich zwar über den günstigen Preis der Wohnung, aber das Treffen mit ihm, sein schickes Büro, vertrieben ihre Zweifel. Außerdem arbeitete die Maklerin, die ihr die Wohnung gezeigt hatte, für Ziegert, eine renommierte Firma in Berlin. Ziegert betone stets, man arbeite nur mit geprüften Bauträgern zusammen, sagte die Maklerin. Und im Ziegert-Portfolio befanden sich mehrere Wohnhäuser von Hedera.

    Als Einzugstermin vereinbarten Hohneck und der Bauträger den 31. August 2018. Im Frühjahr wolle man noch die „staubintensivsten Sanierungsarbeiten“ am Haus in der Weserstraße erledigen, neue Fenster einsetzen, die Arbeiten in den Wohnungen abschließen, sagte man ihr. Dann werde auch die erste Rate abgerufen, etwa 30 Prozent des Kaufpreises.

    Doch es tat sich nichts. Es wurde nicht gebaut, nichts wurde abgerufen. Nicht im März, als Hohneck begann, immer wieder beim Haus vorbeizugehen. Nicht im Juli, einen Monat vor dem Übergabetermin. Ihr WG-Zimmer in Lichtenberg hatte sie da bereits gekündigt. Sie kontaktierte Hedera. Und merkte: „Die Kommunikation lief nicht.“ Sie erreichte selten jemanden, und wenn doch, wurde sie vertröstet. Der vereinbarte Einzugstermin verstrich.

    Bis heute ziehe sich diese Nichtkommunikation durch. Egal, ob die Heizung ausgefallen sei, ob Wasser entlang der Fassade laufe, weil keine richtigen Fallrohre installiert wurden, egal ob Feuchtigkeit in ihre Wohnung dringe, jemand die Haustür aufbreche oder die Müllabfuhr nicht komme, selten melde sich jemand zurück. Inzwischen, glaubt Hohneck, ist ihr Haus zum Geheimtipp für Obdachlose geworden. Weil man leicht einsteigen könne und die meisten Wohnungen auch heute noch leer stünden. Vor kurzem habe die Feuerwehr kommen müssen, sagt sie. Jemand hatte sich in einem Raum im Keller mit Matratzen eingerichtet und einen Standgrill angefeuert, um zu heizen.

    Ende Oktober 2018, die Arbeiten hatten immer noch nicht begonnen, bekam sie einen Schlüssel für ihre Wohnung. Über Monate hatte sie gedrängt, jeden zweiten Tag angerufen. Anders als ihr bester Freund hatte sie ihre Wohnung im Istzustand gekauft, ihm sollte sie renoviert übergeben werden. Der Freund wartet bis heute darauf.

    Hohe Zinsen dafür, das Geld nicht ausgeben zu können

    2019 wurde das Gebäude eingerüstet. „Das war der Hoffnungsschimmer“, sagt Honeck. Hedera rief die erste Rate ab. Doch abgesehen vom Gerüst passierte wieder lange wenig. In all der Zeit musste Hohneck Sonderzinsen an ihre Bank zahlen, weil der Kredit, den sie aufgenommen hatte, zwar bereitlag, aber nicht genutzt wurde – sogenannte Bereitstellungszinsen. Jeden Monat 500 Euro. Dafür, ihr Geld nicht ausgeben zu können. Erst im Sommer 2021 tauschte Hedera die Fenster aus. Als die Arbeiten wieder zum Erliegen kamen, reichte Hohneck Klage ein, zusammen mit elf weiteren Käufern, auf Fertigstellung. 2023 gewannen sie vor dem Landgericht. Hedera ging in Berufung. Das Verfahren läuft vor dem Kammergericht.

    Fünf Jahre lang war das ganze Gebäude eingerüstet, die Fenster in Hohnecks Wohnung mit Folie verklebt. Vor ein paar Wochen dann bauten Arbeiter das Gerüst ab. Weil Rechnungen nicht bezahlt worden seien, erfuhr Hohneck von ihnen. Die Arbeiten am Haus aber sind noch immer nicht abgeschlossen. Keine gläsernen Aufzüge, keine stählernen Balkone. Im betonierten Innenhof, der einmal begrünt werden sollte, stapelt sich der Müll. Bei starkem Regen fließt das Wasser zu langsam ab, im Hof bildet sich dann ein kleiner See.

    Vor ein paar Wochen hat sich Hohneck einen Feuchtigkeitsmesser gekauft. Sie hält das Gerät in ihrem Wohnzimmer an eine Außenwand. Von einer hundertprozentigen Feuchtigkeit würde man bei einem Wert von 140 sprechen. Der Wert auf dem Display landet bei 163. Feuchter als feucht.

    Es raubt ihr jeden Nerv. Nicht zu wissen, wie es mit dem Haus weitergeht, für das sie die größte Investition ihres Lebens getätigt hat. Der Kredit, den sie aufnahm, wird 33 Jahre laufen. Wenn sie ihn abbezahlt hat, steht sie kurz vor der Rente. Wenn sie je dazu kommt, ihn abzurufen. Hohnecks größte Angst: Dass die Schäden irgendwann so groß sein könnten, dass das ganze Haus nicht mehr zu retten ist.

    Wird eine Immobilie gebaut, wird der Kaufpreis aufgeteilt in Raten, je nach Baufortschritt. So steht es im Gesetz. Solange nicht hundert Prozent bezahlt wurden, geht das Eigentum nicht über. Hohneck hat bisher etwa 68.000 Euro gezahlt, 34 Prozent des Kaufpreises. Sie hat weitere Rechnungen erhalten, etwa für die Fertigstellung des Daches und des Estrichs, aber nicht bezahlt. Weil beides nicht fertiggestellt worden sei.


    Das Wohnobjekt in der Havelberger Straße in Moabit ist seit etlichen Jahren eingerüstet, seit zwei Jahren wurde nicht mehr gebaut.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Große Pleitewelle in der Baubranche

    Die Wohnung gehört ihr noch nicht. Den Vertrag rückabzuwickeln wäre juristisch schwer, das Risiko, das gezahlte Geld nicht zurückzubekommen, äußerst hoch. Sie steckt fest, kann weder vor noch zurück. Den jahrelangen Stillstand kann sie sich nicht erklären. Eine Möglichkeit könne sein, dass ihr Bauträger zahlungsunfähig sei. Vielen Projektentwicklern gehe es gerade so.

    Die Baubranche befindet sich in einer schwierigen Phase. Allein im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Insolvenzen laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Grund dafür sind die gestiegenen Bauzinsen und die hohen Preise für Material und Energie. Bauträger gehen bei ihren Projekten in Vorleistung, sie müssen kalkulieren, wie hoch ihre Kosten sein werden. Aber Ereignisse wie Kriege und Pandemien lassen sich nicht vorhersehen. Viele Baufirmen sind inzwischen hoch verschuldet und zahlungsunfähig. Bauvorhaben werden gestoppt.

    Berlin ist von der Pleitewelle besonders betroffen. Bauträgerfirmen betreuen meist mehrere Wohnobjekte. Geht eine dieser Firmen in die Insolvenz, drohen hunderte Wohnungen nicht fertiggestellt zu werden. Ausgerechnet in der Stadt der Wohnungsnot.

    Sind die Hedera Bauwert und die damit verbundenen Unternehmen Teil der Pleitewelle? Bisher wurde keine Insolvenz angemeldet. Und Ioannis Moraitis geht mit Medienanwälten gegen Behauptungen dieser Art vor.

    Ende Januar erhielt Hohneck zudem einen Brief eines Anwalts des Bauträgers. Er sei gebeten worden, eine Regelung zu treffen, bei der Hohneck und die anderen Erwerber künftig selbst „das Heft in die Hand nehmen“ sollten. Es gebe Gründe für die Verzögerung. Die Planungen der Architekten für das Dach seien mangelhaft gewesen, zudem würden sich einige Altmieter im Haus gegen Sanierungsmaßnahmen stellen. Insgesamt beliefen sich die Arbeiten, die noch zu erledigen seien, auf etwa 2,5 Millionen Euro. „Unsere Mandantin bietet an, dass die Erwerber die bisher nicht erbrachten Leistungen gegen entsprechende Kaufpreisreduzierung selbst beauftragen.“

    Hohneck antwortete, sie sei grundsätzlich zu einer Vereinbarung bereit. Der Anwalt meldete sich nicht wieder zurück.


    Marlena Wenisch will sich für Geschädigte von Bauträgern einsetzen und einen Verein gründen. Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Etliche Menschen in Berlin und Deutschland mit Moraitis in Konflikt

    Im vergangenen Jahr erfuhr Lisa Hohneck, wieviele Menschen in Berlin mit Moraitis und seinen Unternehmen in Konflikt stehen. Wieviele sich in einer ähnlichen Lage befinden wie sie. Hohneck hörte es ausgerechnet von der Maklerin, die ihr die Wohnung vermittelt hatte.

    Marlena Wenisch arbeitet heute nicht als Immobilienmaklerin. Sie macht eine Weiterbildung zur Immobilienökonomin. Die 35-Jährige ist selbst auf Moraitis reingefallen. Kurz nachdem sie vor sieben Jahren angefangen habe, für Ziegert zu arbeiten, erzählt sie, seien ihr viele seiner Objekte zugeteilt worden. In der Weserstraße verkaufte sie für Ziegert nicht nur an Lisa Hohneck, sondern auch noch drei weitere Wohnungen. Und in der Tellstraße, an der Grenze zwischen Kreuzberg und Neukölln, fand sie im Mai 2019 eine „kleine, süße Ein-Zimmer-Wohnung“ für sich selbst. Von der Hedera Bauwert.

    Bereits zwei Monate nach ihrem Kauf, sagt Wenisch, seien in der Tellstraße die Arbeiten ins Stocken geraten. Zwar seien neue Handwerker gekommen und hätten angefangen zu arbeiten, aber die seien offenbar nicht vollständig bezahlt worden und hörten wieder auf. Bis heute sei in ihrem Haus das Dach nicht fertig und sieben Wohnungen stünden leer, obwohl die meisten verkauft seien. Ein Käufer warte seit fast acht Jahren darauf, in seine Wohnung zu können.

    Durch Zufall kam Wenisch an die Nummer einer Frau, die in einem anderen Haus lebte, das von der Hedera betreut wurde, dort gab es ähnliche Probleme. Die beiden gründeten eine WhatsApp-Gruppe. In ganz Berlin hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits Käufer zu einzelnen Gruppen zusammengetan. Nur wussten sie nichts voneinander. Kurze Zeit später bemerkten Wenisch und ihre Mitstreiterin eine weitere WhatsApp-Gruppe: „Moraitis Albtraum“, gegründet bereits 2018 von einem Dachdeckermeister im Sauerland. In dieser Gruppe hatten sich Baufirmen, Handwerker und Ingenieure zusammengeschlossen, die berichteten, von Moraitis nicht bezahlt worden zu seien. Über diese Gruppe lernte sie Andreas Tesch kennen.

    Ende März sitzt Wenisch zusammen mit Tesch in dessen Wohnung am Tiergarten, nahe den S-Bahngleisen. Alle paar Minuten verdunkelt sich das Wohnzimmer, ein Zug rauscht vorbei. Tesch ist Bauingenieur, auch er hatte Probleme mit Moraitis, musste sein Honorar erst einklagen. Er und Wenisch haben aus der WhatsApp-Gruppe das „Starke Netzwerk 030“ gegründet, in dem etwa 70 Betroffene aus sechs Häusern in Berlin vertreten sind, sich treffen und Wege suchen, gegen Moraitis vorzugehen. Gerade sind sie dabei, einen Verein zu gründen, der sich für Geschädigte von Bauträgern einsetzt: Eigentun Jetzt.


    In
    In der Cranachstraße in Schöneberg sollten die Bauarbeiten im August 2022 beginnen.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Die Spur der unfertigen Häuser zieht sich durch ganz Berlin

    An diesem Nachmittag reden beide schnell und durcheinander, fallen sich ins Wort. Aufregung. Nach Jahren, in denen sie auf der Suche nach Öffentlichkeit kritische Google-Bewertungen über Moraitis schrieben und dafür von Medienanwälten abgemahnt wurden, hört ihnen endlich jemand zu. „Es ist davon auszugehen, dass hunderte Wohnungskäufer allein in Berlin betroffen sind“, sagt Marlena Wenisch. „Erwerber, die wie im Fegefeuer gefangen sind“, sagt Tesch. Anwaltskosten, Bereitstellungszinsen, endlose Stunden vergeudete Lebenszeit. „Nur weil einer sich nicht an die Regeln hält.“

    Tesch und Wenisch laden zu einer Tour durch Berlin ein. Sie wollen zeigen, wie groß das Ausmaß ist.

    In der Cranachstraße in Schöneberg sollten laut einer Vorankündigung im August 2022 die Arbeiten beginnen. An diesem Tag im März, mehr als anderthalb Jahre später, ist nicht mal eine Baugrube ausgehoben, Schrott sammelt sich auf dem Gelände, ein Hydraulikbagger steht herum. Laut der Website des Projekts sind bereits 66 Prozent der Wohnungen verkauft. In der Sickingenstraße in Moabit sind es sogar schon 100 Prozent. Das Haus, das im Juni 2023 fertig sein sollte, steht bis heute leer. So wie das Haus in der Saßnitzer Straße in Schmargendorf, das ebenfalls im vergangenen Jahr fertig sein sollte. 50 Prozent der Wohnungen sind hier bereits verkauft.

    Die Spur der leerstehenden und unfertigen Häuser, die der „verlässliche“ Unternehmer Moraitis hinter sich herzieht, führt durch die ganze Stadt: von Steglitz über Mitte und Neukölln bis nach Lichtenberg. Unvollendete Bauprojekte. Hausleichen, in denen kaum jemand wohnt.

    Warum lässt ein Bauträger reihenweise Wohnprojekte mitten in der Stadt stillstehen? Warum verkauft er Wohnungen, aber räumt den Käufern nicht das Eigentum ein? Ist er der unseriöse Unternehmer, für den ihn so viele halten – oder selbst ein Opfer der Baukrise?

    Die Berliner Zeitung hat Ioannis Moraitis einen Fragenkatalog geschickt und ihm angeboten, in einem persönlichen Gespräch seine Sicht auf die Dinge zu erklären. Auf die Anfrage meldete sich Anfang April eine bekannte Medienrechtskanzlei. Man wolle die Anfrage beantworten, weil „sich schon aus den Fragen herauslesen“ lasse, dass die Recherche „maßgeblich auf falschen Informationen“ beruhe. Eine Antwort auf die Fragen ist bis heute ausgeblieben.


    Artem Rudenko lebt mit seiner Familie als einer der wenigen in dem unfertigen Haus in der Havelberger Straße.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Schimmel, Ratten und seit Jahren keine freie Sicht

    Wie kann man Druck ausüben auf einen solchen Unternehmer? Diese Frage stellt sich Artem Rudenko, ein 36 Jahre alter Arzt, der eigentlich anders heißt. Ende 2020 kauften seine Lebensgefährtin und er eine Wohnung in der Havelberger Straße in Moabit für rund eine halbe Million Euro. Von der Hedera Bauwert. Als Fertigstellungstermin vereinbarten sie in ihrem Kaufvertrag den 31. August 2021. Bis heute ist das Haus komplett eingerüstet, es sieht aus wie eine verwaiste Baustelle.

    In den oberen Geschossen schimmelt es. Dort, wo eigentlich Türen für einen Fahrstuhl sein sollten, klaffen Spalten in der Hauswand, vor denen Plastikfolien flattern. „Im Winter ist das der Horror“, sagt Rudenko. Er macht sich Sorgen um die Sicherheit seiner Tochter. Auf seine E-Mails und Anrufe werde selten reagiert.

    Im vergangenen Sommer habe ein Aushang an der Tür gehangen, die Gasag kündigte an, das Haus nicht mehr mit Gas zu beliefern. Warum, erfuhr Rudenko nicht. Diesmal konnte er jemanden bei Hedera erreichen. Das Haus wird weiterhin beheizt. Kürzlich, so erzählt er, habe ihn seine Frau bei der Arbeit angerufen. Unter der Küchenzeile kratze es, sie hätten Ratten. „Ich will hier raus“, habe sie zu ihm gesagt, „ich kann nicht mehr.“ Aber aus dem Vertrag können sie nicht raus. Sie haben bereits mehrere hunderttausend Euro für die Kaufpreisraten und die eigene Sanierung der Wohnung bezahlt.

    Rudenko und weitere Käufer haben einen Insolvenzantrag gegen Hedera beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Ihre Hoffnung ist, dass sie im Falle einer Insolvenz das Haus selbst fertigstellen können. Doch bislang hat sich nichts getan.

    Wie Lisa Hohneck haben auch Rudenko und Marlena Wenisch Briefe des Anwalts bekommen, der ihnen anbot, selbst „das Heft in die Hand“ zu nehmen. Der Wortlaut der Briefe unterscheidet sich nur in der Aufzählung der Gründe für die Bauverzögerungen. Ob der Bauträger versucht, die Objekte loszuwerden, oder nur Zeit gewinnen möchte, ist eine weitere Frage, die bisher unbeantwortet bleibt.

    Unter den Betroffenen kursieren derweil Medienberichte aus anderen Teilen Deutschlands. In der Goslarschen Zeitung wird über zwei Hotels geschrieben. Die denkmalgeschützten Häuser„Kaiserworth“ und „Brusttuch“ in der Altstadt stünden seit mehr als einem Jahr leer, Tagungen könnten nicht stattfinden, die Stadtgesellschaft sei besorgt. In Rostock, so schreibt die Ostseezeitung, würden zwei Einkaufszentren demnächst keine Fernwärme mehr geliefert bekommen, weil erneut Rechnungen nicht bezahlt worden seien. Eigentümer dieser Immobilien, so schreiben die Zeitungen: Ioannis Moraitis.

    #Berlin #Neukölln #Weserstraße #Moabit #Havelberger_Straße #Sickingenstraße #Schöneberg #Cranachstraße #Immobilien #Wohnen #Eigentumswohnung #Betrug #Insolvenz #Gentrifizierung

  • Broschüre »Mythos#Israel 1948« : »Das Papier ist reine Propaganda« 
    https://www.jungewelt.de/artikel/472419.brosch%C3%BCre-mythos-israel-1948-das-papier-ist-reine-propaganda.h


    Vertrieben : Frauen und Kinder aus dem arabischen Fischerdorf Tantura (1948)

    Le déni obsessionnel règne - à Berlin l’assemblée citoyenne (Bezirksverirdnetenversammlung) de l’arrondissement de Neukölln essaie d’imposer un pamphlet qui défend la thèse du pays sans peuple pour un peuple sans pays à l’enseignement scolaire. Comme par hasard Neukölln est la résidence de la plus grande communauté palestinienne d’Allemagne. On va emcore s’amuser avec ces amis de l’état sioniste.

    2.4.2024 von Jamal Iqrith - Berlin-Neukölln empfiehlt geschichtsverfälschende Broschüre zu palästinensischer Nakba für Schulen. Ein Gespräch mit Ahmed Abed

    Die Bezirksverordnetenversammlung, kurz BVV, von Berlin-Neukölln hatte am 21. Februar beschlossen, die Broschüre »Mythos#Israel 1948« an Schulen einsetzen zu lassen. Bei einer BVV-Sitzung vor zwei Wochen war sie erneut Thema. Worum ging es zuletzt?

    Wir haben als Linksfraktion nachgefragt, ob diese Broschüre tatsächlich vom Bezirksamt beworben wird. Zweitens wollten wir wissen, ob das Amt der Meinung ist, dass die Benennung des israelischen Landraubs »antisemitisch« sei, wie in der Broschüre behauptet wird. Die Antwort war, dass man das in der Tat so sehe. Daraufhin habe ich nachgefragt, ob noch auf andere Weise die rechte Landraubpolitik durch das Bezirksamt unterstützt wird und ob sich die Bezirksstadträtin Karin Korte an das Völkerrecht gebunden fühlt.

    Wie lautete die Antwort?

    Auf die Frage nach der Unterstützung des Landraubs durch die Berliner Behörde sagte sie »nein«, aber sie sei »auch nicht die Außenministerin«. Ob sie sich an das Völkerrecht gebunden fühlt, wollte sie nicht beantworten. Vielleicht hatte sie Angst.

    Ihre Fraktion fordert, die Verbreitung und Nutzung der Broschüre zu verhindern. Warum?

    Die Broschüre »Mythos#Israel 1948« liest sich so, als ob sie von den rechtesten israelischen Politikern geschrieben worden sei. Die Nakba, also die Katastrophe der Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung mit der Vertreibung von Hunderttausenden und Entrechtung, die bis heute andauert, wird geleugnet. Die Gewalt, die während der Nakba gegen Palästinenser ausgeübt wurde, wird verharmlost. Organisationen wie die terroristische »Hagana«, die zahlreiche Massaker beging und später in die israelische Armee eingegliedert wurde, werden als ganz normale Organisation dargestellt. Das ist ein reines Propagandapapier!

    Wer hat die Texte verfasst?

    Der Text kommt von Masiyot e. V., einem »gemeinnützigen« Verein. Die Leute dort kommen aus einem politischen Spektrum, wo Palästinenser nur als Störfaktoren behandelt werden. Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung hat das Projekt gefördert, auf Nachfrage aber zugegeben, dass sie den Inhalt gar nicht geprüft habe. Trotzdem wird es für die Bildungsarbeit empfohlen …

    Was ist an dieser Broschüre so empfehlenswert?

    Die Diskussion in Schulen soll dahingehend beeinflusst werden, dass die völkerrechtswidrige Besiedlung palästinensischen Landes normalisiert wird. Die CDU hatte den Antrag gestellt, diese Broschüre sowohl bei diversen Jugendeinrichtungen zu benutzen, als auch in den Schulen. Der Jugendhilfeausschuss hat diese Broschüre abgelehnt, weil sie so unausgewogen ist.

    Was die BVV nicht davon abgehalten hatte, ihre Empfehlung auszusprechen.

    In der BVV haben die SPD und die CDU dafür gestimmt, sie trotzdem für Schulen zu empfehlen. Der Bürgermeister ist sowieso ganz stark dafür. Die Linke war dagegen.

    Ist es Usus, dass die BVV festlegt, welche Materialien an Schulen verwendet werden?

    Nein, so etwas hat es noch nie gegeben. Ich bin jetzt seit 2016 Bezirksverordneter. In diesen acht Jahren, gab keinen einzigen Versuch, derart Einfluss auf die Bildung in den Schulen zu nehmen. Allein bei dem Thema Palästina–Israel ist das der Fall. Das werte ich als Unterstützung der völkerrechtswidrigen israelischen Besatzung und der aktuellen ethnischen Säuberungen. Zudem steht der Text konträr zum Völkerrecht.

    Wie geht es in der Sache jetzt weiter?

    Ob die Schulen die Broschüre wirklich verwenden, ist noch unklar. Wir werden dagegen protestieren und versuchen, in den Schulen aufzuklären. Auch die Neuköllner Schüler und Eltern sind sehr aufgebracht und sauer, dass solche geschichtsverfälschenden Behauptungen in den Schulen verbreitet werden sollen. Viele Lehrer und Schüler sind auf uns zugekommen, als sie von dem Vorgang erfahren haben, und haben sich darüber beschwert, dass solch ein Unsinn offiziell verbreitet werden soll. Besonders vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist es eine Schande, wie sich das Bezirksamt von Berlin-Neukölln verhält.

    Ahmed Abed ist Rechtsanwalt und für die Linkspartei in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Neukölln

    #Allemagne #Berlin #Neukölln #Palestine #philosemitisme #nakba

  • Berliner Gebietsreform 1938
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgeschichte_Berlins


    Grenzänderungen der Berliner Bezirke zum 1. April 1938

    Aus heutiger Sicht zeigt die Karte einen Bezirk zuviel, dafür fehlen ein bzw. zwei neue im Osten der Stadt.

    Mit Wirkung zum 1. April 1938 wurden zahlreiche Begradigungen der Bezirksgrenzen sowie einige größere Gebietsänderungen vorgenommen. Dabei kamen unter anderem

    – die Siedlung #Eichkamp vom Bezirk Wilmersdorf zum Bezirk #Charlottenburg
    – der westliche Teil von #Ruhleben vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Spandau
    - der nördlich des #Berlin-Spandauer_Schifffahrtskanal s gelegene Teil der #Jungfernheide vom Bezirk Charlottenburg zu den Bezirken #Reinickendorf und #Wedding
    - #Martinikenfelde vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Tiergarten
    – das Gebiet um den #Wittenbergplatz und den #Nollendorfplatz vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Schöneberg
    – das Gebiet südlich der #Kurfürstenstraße vom Bezirk #Tiergarten zum Bezirk Schöneberg
    – ein großer Teil des #Grunewald s vom Bezirk #Wilmersdorf zum Bezirk #Zehlendorf
    – ein Teil von #Dahlem vom Bezirk Zehlendorf zum Bezirk Wilmersdorf
    - der östliche Rand des Bezirks Zehlendorf (in Dahlem nur ein schmaler Streifen, sich in Richtung Süden verbreiternd bis hin zu einem größeren Gebiet im Südosten) zum Bezirk #Steglitz
    - #Späthsfelde vom Bezirk #Neukölln zum Bezirk #Treptow
    – Bohnsdorf vom Bezirk Köpenick zum Bezirk Treptow
    #Oberschöneweide und die #Wuhlheide vom Bezirk #Treptow zum Bezirk #Köpenick
    - die westlich der #Ringbahn gelegenen Gebiete von #Boxhagen-Rummelsburg und #Friedrichsberg vom Bezirk #Lichtenberg zum Bezirk #Friedrichshain, damals #Horst-Wessel-Stadt.
    - #Wilhelmsruh vom Bezirk #Reinickendorf zum Bezirk #Pankow
    - das Gebiet um die #Wollankstraße westlich der Berliner #Nordbahn vom Bezirk Pankow zum Bezirk #Wedding.

    Bereits in den Jahren 1928 und 1937 war es zu Verschiebungen zwischen Schöneberg und Tempelhof gekommen.

    Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs machte die sowjetische Militärverwaltung aus heute unbekannten Gründen #Friedenau zwischen dem 29. April und dem 30. Juni 1945 zum 21. Bezirk mit Willy Pölchen (KPD) als Bezirksbürgermeister; danach wurde Friedenau wieder wie vorher ein Ortsteil von Schöneberg. Entsprechend bestand in der Zeit das #Amtsgericht_Friedenau.

    #Berlin #Geschichte #Verwaltung #Bezirke #Nazis

  • Jacky and his Strangers - Jacky Spelter
    http://www.konzert-kalender.com/jacky-and-his-strangers.html

    Jacky and his Strangers, eine „Kultband“ im alten Berlin
    1973 - ich war neu in Berlin. Vom „Lande“ gekommen - genauer von der Insel Sylt, bekam ich natürlich ganz schnell mit, dass das Stadtleben so manche Verlockung bot. Dazu zählte das Nachtleben; nein, nicht das Besuchen von teuren Tanztempeln, sondern das Besuchen von Musikkneipen, die der schmalen Studenten-Geldbörse schon eher angemessen waren.
    „Wo kann man denn abends mal so hingehen?“ fragte ich etwas blauäugig in die Runde. „Heute Abend - da gehst Du am besten in die Tarantel“, antwortete eine Frau, „da spielt ne echt tolle Band.“
    "Wo ist denn das?" „In Kreuzberg, fast an der Mauer, U-Bahn Schlesisches Tor und dann in der Köpeniker Straße.“
    Gegen halb neun erreichte ich das Ziel. Es war wirklich - damals - fast das Ende der (westlichen) Welt.
    Die „Tarantel“ war schnell gefunden, eine der vielen kleinen Kneipen Berlins, die mehrmals die Woche auch Live-Musik brachten. Es war noch nicht viel los. Einige - in meinen Augen - schon recht alte Herren bauten die Instrumente und die Anlage auf. An einem der Tische saß ein älterer in schwarz gekleideter Mann und spielte mit einem anderen Gast Schach. Alles machte einen ruhigen Eindruck. Und hier sollte heute noch eine tolle Band spielen? Langsam wurde ich skeptisch. Wann würden die Musiker kommen? Und wer waren die Leute, die alles aufbauten?
    Die Zeit verging. Gegen Zehn passierte dann alles auf einmal. Das Schachspiel war zuende. Diejeningen, die die Instrumente aufgebaut hatten, tranken noch ein Bier, rauchten noch eine Zigarette und gingen dann mit dem Schachspieler auf die Bühne.
    Ein kurzer Blick ins Publikum, wie es wohl nur Jacky kann, und dann rockten sie los: "Hello Josephine".
    ... und immer so weiter. Meine anfängliche skeptische Haltung wandelte sich in pure Begeisterung!
    Das war das erste Konzert, das ich erlebte. Und immer, wenn ich las oder hörte, dass „Jacky and the Strangers“ spielten, dann ging ich hin. Da baute sich natürlich auch eine persönliche Beziehung auf. Ich erlebte die legendären Nächte in der Alten TU-Mensa und sah sie spielen auf dem Atze-Fest. So erlebte ich sie 20 Jahre.

    ... und dabei auch einige Merkwürdigkeiten.
    So geschah es, dass Jacky and his Strangers an einem Buß- und Bettag auftraten. Die damaligen Gesetze und Vorschriften schrieben aber vor, dass „Unterhaltungsmusik mit Gesang“ an diesem Tag nicht erlaubt war.
    So spielten Jacky und seine Strangers etwas getragener - und ohne Gesang.

    In den vielen Jahren der Bandgeschichte gab es auch einige Wechsel.
    Ich habe erlebt, wie Jacky mit großer Geduld versuchte, mit einem noch sehr jungen Gitarristen das Bandprogramm einzuüben. Den habe ich aber dann nicht wieder bei ihm gesehen.
    Nach meinem Wegzug aus Berlin hatte ich natürlich keine Gelegenheit mehr, diese ursprüngliche Band zu hören. Da war ich sehr froh, dass eines Tages auf ARTE ein Bericht über Jacky erschien. Gefreut habe ich mich auch, als er in einem Filmbeitrag über den AFN auftauchte.

    ... und immer wenn ich mal wieder in Berlin war, wurden natürlich die Programmblätter Tip und Zitty studiert, um herauszufinden, ob Jacky noch spielte. So auch 1999. Wir pilgerten nach Tegel und erlebten die Band auf den Festwiesen. Jacky war (fast) ganz der Alte, plauderte nach dem Konzert noch etwas mit uns und gab ein Bier aus.
    Das war leider das letzte Mal, dass ich ihn sah.

    Er schenkte mir eine Autogrammkarte - und jeder, der ihn kannte, weiß, dass das „herzlichst - Jacky“ auch wirklich so gemeint war.

    Die Band:Jacky Spelter (†): Gesang und Gitarre
    Pit: Melodiegitarre
    Franz: Saxofon&Akkordeon
    Peter: Bass;
    Harry: Schlagzeug †


    Jacky and his Strangers, die dienstälteste RocknRoll Band mit ihrem Bandleader Jacky, der inzwischen 75 Jahre alt ist. Die Band begeistert seit Jahrzehnten und spielte wohl in allen Häusern, die in Berlin Lifeauftritte ermöglichen. Schon legendär sind die Auftritte in der alten TU-Mensa. Die Band hat auch heute noch eine feste Fangemeinde, die immer wieder aufschlägt, wenn es heißt: „Jackie and his Strangers spielen“, wie am 15. August 1999 in Tegel anlässlich des „Sommer Boulevard“


    Jackie voll in Aktion!
    Wenn die Band sich warmgespielt hat, das Publikum anfängt, voll mitzugehen, dann ist Jacky-Zeit! Der Meister und seine Gitarre laufen zur Höchstform auf.
    Zum Kongress der Mathematiker im Jahre 1998 war ein großer Auftritt. Die Life-CD zeigt einen authentischen Mitschnitt - leider etwas lieblos zusammengestellt und nicht so toll bearbeitet.


    Kürzlich war Jacky auch mal wieder im Fernsehen:
    Arte zeigte ein einstündiges Fernsehportrait, und hier eines
    vom WDR auf YouTube:

    https://www.youtube.com/watch?v=xobxJtWHups

    Auch in dem Film „Das Leben ist eine Baustelle“
    (1992) Regie: Wolfgang Becker
    wirkte Jacky mit.


    Das gibt es heute nicht mehr!
    Gitarre und Verstärker stammen noch aus der „Gründerzeit“ des RocknRoll, der Fender- Verstärker war der erste, der nach Europa kam!

    Am 12.Mai 2004, 13 Uhr, verstarb Deutschlands ältester Rock’n’Roller
    Jacky Spelter in der Berliner Charite nach fünfmonatigem Leiden.
    Am 1. August wäre er 77 Jahre alt geworden.
    Weitere Infos auf der Seite von Joachim Hartmut

    Zur „Trantel“, in der einige Konzerte von „Jacky and hist Strangers“ stattfanden - insbesondere über den Betreiber - gibt es einen interessanten Spiegel-Online-Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-22328672.html

    Auch die ZEIT befasst sich mit dem Titel „Tod im Grunewald“ mit den Vorgängen (die allerdings nichts mit den Konzerten in der Tarantel und Jacky zu tun haben):
    http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker

    Auch die ZEIT befasst sich mit dem Titel „Tod im Grunewald“ mit den Vorgängen (die allerdings nichts mit den Konzerten in der Tarantel und Jacky zu tun haben):
    http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker

    Anne-Mette Gerdsen
    Bahnhofstraße 1
    24977 Ringsberg

    #Berlin #Musik #Rock_n_Roll #Neukölln #Kreuzberg

  • Schwerverletzte nach Clan-Streit in Kreuzberg: Großaufgebot der Berliner Polizei sichert Notaufnahme mit Maschinenpistolen ab
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/schwerverletzte-nach-clan-streit-in-kreuzberg-grossaufgebot-der-berline

    25.2.2024 von Pascal Bartosz, Amelie Sittenauer - Im Graefekiez gingen Männer bekannter Großfamilien aufeinander los. Zwei Schwerverletzte kamen ins Urban-Krankenhaus, die Polizei rückte an. Alles begann in Neukölln.

    Im Graefekiez in Berlin-Kreuzberg ist es in der Nacht zu Sonntag zu einer folgenschweren Auseinandersetzung zweier Gruppen aus dem Clanmilieu gekommen. Dies bestätigte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Es gab zwei Schwerverletzte. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

    Ersten Erkenntnissen zufolge fuhr gegen 20.30 Uhr ein Angehöriger einer Familie mit mehreren Insassen durch den Graefekiez und rammte dabei geparkte Autos mit seinem Audi. Eine Gruppe aus zehn bis fünfzehn Männern soll daraufhin auf den Wagen zugestürmt sein und die Fenster eingeschlagen haben.

    Dabei entdeckten die Männer offenbar, dass der Fahrer in der Nacht zuvor schon in einen milieuinternen Streit verwickelt war – nach Tagesspiegel-Informationen hatte es am Samstag um 3 Uhr im Neuköllner Schillerkiez eine blutige Auseinandersetzung gegeben. Nun bekamen, so vorläufige Erkenntnisse, beide Seiten Verstärkung aus ihren Familien.

    Manchmal reicht ein schiefer Blick, damit ganze Horden aufeinander losgehen.

    In dem Streit sollen Messer, vermutlich auch eine Schreckschusswaffe, eingesetzt worden sein. Ein 19-Jähriger erlitt demnach eine Schussverletzung an einem Bein, wie die Polizei mitteilte. Einem 43-jährigen Mann wurden mehrere Stichverletzungen am Rumpf zugefügt. Ein weiterer 19-Jähriger wurde durch Schläge am Kopf verletzt. Letzterer habe sich entgegen dem ärztlichen Rat selbst wieder aus dem Krankenhaus entlassen, die anderen beiden Männer blieben zur stationären Behandlung.

    Angehörige blockierten Notaufnahme des Urban-Krankenhauses

    Angehörige brachten die drei Verletzten in das nahegelegene Urban-Krankenhaus. Die Polizei rückte an, weil viele Angehörige die Notaufnahme blockierten. Das ist nach Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen polizeibekannter Großfamilien üblich. In den letzten Jahren kam es in solchen Situationen immer wieder zu Angriffen auf Pflegekräfte, Ärzte und andere Patienten. Die Clans der an diesem Streit beteiligten Männer leben nach Tagesspiegel-Informationen überwiegend in Kreuzberg, Neukölln und Schöneberg.

    Mit Maschinenpistolen sicherten Beamte die Rettungsstelle. Mitarbeiter der Klinik seien nicht zu Schaden gekommen. Sie hätten „sehr besonnen reagiert und die drei Verletzten sehr professionell versorgt“, sagte Kliniksprecher Christoph Lang der Deutschen Presse-Agentur. Ihnen werde jetzt psychologische Betreuung angeboten. „Und es wird in Teambesprechungen auch noch aufgearbeitet.“

    Notfälle mussten fortan in andere Kliniken gefahren werden. Insbesondere im Urban-Krankenhaus geschieht das regelmäßig, zudem in der ebenfalls zum landeseigenen Vivantes-Konzern gehörenden Klinik in Neukölln und am Virchow-Campus der Charité in Wedding.

    Bis in den Sonntagmorgen beobachteten Ermittler des Landeskriminalamtes einzelne Clan-Treffs, um auf etwaige Revierkämpfe unter den Familien schnell reagieren zu können.

    In der Hauptstadt gebe es „eine ganze Reihe an testosterongeladenen Protagonisten“, teilte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, Benjamin Jendro, am Sonntag zu dem Vorfall mit. Diese würden beim Konkurrenzkampf in Bereichen der Organisierten Kriminalität – wie Prostitution, Schutzgelderpressung oder Drogenhandel – auch nicht vor Waffengewalt zurückschrecken. „Manchmal reicht ein schiefer Blick oder eine Bemerkung, damit ganze Horden wie im Urzustand mit Schlägern, Macheten oder Schusswaffen aufeinander losgehen“, sagte Jendro. (mit dpa)

    #Berlin #Neukölln #Schillerkiez #Graefekiez #Kreuzberg #Dieffenbachstraße #Krankenhaus_am_Urban #Kriminalität

  • Steine, die den Anstoß geben: Ein Besuch auf dem Friedhof Columbiadamm
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/steine-die-den-anstoss-geben-ein-besuch-auf-dem-friedhof-columbiada

    14.02.2024 von Jens-Martin Rode - Der Hererostein auf dem Friedhof Columbiadamm ist Mittelpunkt vieler Diskussionen. Unser Autor sieht noch weitere Herausforderungen.

    Kaum ein Berliner Friedhof dürfte gegenwärtig so sehr in der Öffentlichkeit stehen wie der Friedhof Columbiadamm in Neukölln. Derzeit ist es vor allem die Diskussion um den sogenannten Hererostein, die den Friedhof in das Zentrum der Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den Herero und Nama vor 120 Jahren rückt. Der Bezirk Neukölln arbeitet gerade intensiv an einem Konzept zur Aufarbeitung dieser Vergangenheit.

    Wie groß die Herausforderungen sind, zeigen aber auch andere Gräber und Denkmäler. Denn immer wieder finden sich hier Spuren einer aus der Zeit gefallenen „Heldenverehrung“. Will man den Friedhof als öffentlichen Raum und die Deutung seiner kriegerischen Traditionen nicht den Ewiggestrigen überlassen, muss man ihm eine Zukunft als Lernort geben.


    Hererostein oder auch Afrika-Stein auf dem Friedhof Columbiadamm in Neukölln Jens-Martin Rode

    Der Hererostein ehrt die Täter des Völkermords in Namibia

    An der Ostseite des Friedhofs stoßen wir auf einen Findling aus rötlichem Granit mit einer geglätteten Fläche. Mit dem Hererostein werden hier namentlich sieben Soldaten der sogenannten Schutztruppe geehrt, die an der Niederschlagung der Aufstände der Herero und Nama im heutigen Namibia beteiligt waren und zwischen 1904 und 1907 gefallen sind. Dabei handelt es sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts mit circa 80.000 ermordeten Menschen. Wohlgemerkt: Der 1907 geschaffene und 1973 von Veteranenverbänden an den jetzigen Ort verlegte Stein ehrt die Täter, nicht die Opfer. 2009 wurde eine Bodenplatte mit den Umrissen Namibias ergänzt, die immerhin den historischen Zusammenhang benennt.

    Leider wird aber der Genozid nicht als solcher benannt und auch die Opfer kommen weder namentlich noch mit einem Zitat vor. Derzeit erarbeitet der Bezirk Neukölln unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft ein Konzept für einen angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit des Denkmals. Ein entsprechendes Rahmenprogramm begleitet das. Bis Juli 2024 zeigt das Museum Neukölln in Britz die Kunstinstallation „Buried Memories“ der namibischen Künstlerin Isabel Tueumuna Katjavivi.

    Kriegerdenkmäler mit nationalem Pathos

    Der Friedhof atmet überall ein nationales Pathos. Das ist kein Zufall. Seine Geschichte geht zurück auf die rund um die Hasenheide entstandenen Soldatengräber für die Gefallenen und vor allem die Lazarett-Toten der antinapoleonischen Befreiungskriege 1813–1815. Einen Steinwurf entfernt liegen ehemalige Schanzen, Schießstände und die für die Leibesübungen von „Turnvater Jahn“ geschaffenen Sportplätze. Veteranenverbände sorgten in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Anlage des „Dennewitz-Friedhofs“ für die Erinnerung an vergangene Schlachten.

    Mitte des 19. Jahrhunderts beschloss König Friedrich Wilhelm IV., die Garnison aus der wachsenden Stadt Berlin abzuziehen und an das ohnehin schon lange als Militärgelände genutzte Tempelhofer Feld zu verlegen. Der Neue Garnisonfriedhof war die Folge. König Wilhelm I. schenkte 1866 dem osmanischen Sultan Abdul Aziz einen unmittelbar angrenzenden Streifen, auf dem sich heute noch der benachbarte Türkische Friedhof mit der weithin sichtbaren Şehitlik-Moschee befindet.

    Der Friedhof weist unter den Berliner Friedhöfen die höchste Anzahl an Gräbern im Kontext von Krieg und Gewaltherrschaft auf. Der größte Anteil der fast 7000 Gräber steht im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Auf dem Friedhof finden sich mehrere Denkmäler an die gefallenen Soldaten der Kriege von 1866, 1870/71, des Ersten Weltkrieges und auch des Kolonialkrieges in Afrika, die überwiegend nach dem verlorenen Weltkrieg aufgestellt worden sind. Der Friedhof wurde im Zuge des Ausbaus des Flughafens Tempelhof zum „Weltflughafen“ der Nazis in den 30er-Jahren stark umgestaltet.


    Monumentales Denkmal des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 auf dem Friedhof Columbiadamm in Neukölln
    Jens-Martin Rode

    Die in Stein gehauene Dolchstoßlegende

    Das Denkmal für die Gefallenen des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 ist wohl das auffälligste Kriegerdenkmal. Auf einem monumentalen Sockel liegt ein gefallener Soldat unter einem Leichentuch. Auf seiner Brust ein zerbrochenes Schwert, Lorbeerkranz und Helm. Unter dem Tuch schaut eine geballte Faust empor. Die Inschrift lautet: „Wir starben, auf dass Deutschland lebe, so lasset uns leben in Euch!“

    Das im Oktober 1925 unter Beteiligung des Reichspräsidenten und der Reichswehr eingeweihte Denkmal steht sinnbildlich für eine Reihe von Kriegerdenkmalen aus der Zeit der Weimarer Republik und zeigt den tiefen Graben in der Gesellschaft im Umgang mit dem verlorenen Krieg und der Erinnerung an seine Gefallenen. Anders gesagt: Es ist die in Stein gemeißelte „Dolchstoßlegende“. Besonders deutlich wird das, wenn man sich die zweite lateinische Original-Inschrift vergegenwärtigt, die ursprünglich auf der Rückseite zu finden und nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt worden war: „Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor.“ („Einst möge ein Rächer aus meinen Gebeinen erstehen.“)
    Totengedenken „des Antifaschismus unverdächtig“

    Die Initiative zur Aufstellung derartiger Monumente ging oft von Veteranenvereinigungen aus und fand im rechten politischen Spektrum regen Anklang. Das Problem: Die Nachfolgeorganisationen dieser Gruppierungen setzen diese Tradition insbesondere am Volkstrauertag unvermindert fort. So finden sich auch heute auf dem Friedhof immer wieder Kränze und Grabgebinde von Burschenschaften, Vertriebenenverbänden, „Afrikaveteranen“ und einem ganzen Spektrum „des Antifaschismus unverdächtiger“ Vereine, wie es Arndt Beck und Markus Euskirchen in ihrer einschlägigen Monografie „Die beerdigte Nation“ zu diesem Thema beschreiben.

    Manche der Denkmale haben im Laufe der Zeit Ergänzungen erfahren. So trägt das ebenfalls imposante Denkmal für die Gefallenen von Bismarcks Blut-und-Eisen-Kriegen 1866/1870–71 auf der Rückseite eine Ehrung für Fallschirmjäger. Eine Inschrift am Fuße gedenkt der „unvergessenen Kameraden der deutschen Wehrmacht“ von 1939 bis 1945. Ein weiteres Denkmal für das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 trägt gleich mehrere Ergänzungen.

    Das Spektrum reicht von der Ehrung der „Berliner Bären Division“ über die „23. Berlin-Brandenburgische Infanterie-Division“ bis hin zur 26. Panzerdivision der Wehrmacht. Die letztgenannte Ehrung ist pikant. Denn dabei handelt es sich um eine Division, die bei ihrem Italien-Einsatz auf dem Rückzug vor den alliierten Truppen nachweislich Kriegsverbrechen an der italienischen Bevölkerung begangen hat. Am 23. August 1944 ermordeten Teile der 26. Panzerdivision bei Padule di Fucecchio 174 Zivilisten unter dem Deckmantel der „Partisanenbekämpfung“.
    „Afrikaforscher“ in deutschen „Schutzgebieten“

    Auch am Grab des 1892 beigesetzten Hauptmanns Erich Kling erinnert ein Denkmal an vier sogenannte Afrikaforscher. „Furchtlos und treu“ hätten sie „ihr Leben geopfert im Dienste des Reiches“. Alle vier Offiziere gehörten der württembergischen Feldartillerie an und dürften sich gekannt haben. Lediglich Erich Kling ist an dieser Stelle beerdigt.

    „Afrikaforscher“ ist ein Euphemismus. Denn hierbei handelt es sich keineswegs um die landeskundliche Erforschung eines anderen Erdteils, sondern um die Beherrschung sogenannter Schutzgebiete. Mindestens zwei der hier geehrten Offiziere haben sich aktiv an der Niederschlagung von Aufständen beteiligt.

    Erich Kling war vor allem im westafrikanischen Togo aktiv und starb an einer Darminfektion. Die Küste Ostafrikas hingegen wurde am Anfang der deutschen Kolonisation von Sansibar aus von Arabern beherrscht. Diese erhoben sich 1888 zusammen mit Teilen der einheimischen Bevölkerung gegen die Deutsch-Ostafrikanische-Gesellschaft. Bismark beauftragte den berüchtigten Hauptmann Hermann Wissmann mit der Niederschlagung. Der „Afrikaforscher“ Eugen Krenzler gehörte dabei zu den angeworbenen Offizieren. Ihm unterstand die gesamte Artillerie.

    Die „Wissmann-Truppe“ bekam von Bismarck freie Hand in der Durchführung. Krenzler wurde von Wissmann zum Chef der neu gebauten Station Tanga ernannt. Er war noch mehrfach für die Niederwerfung von Unruhen verantwortlich und erlag 1892 der Malaria. Der „Afrikaforscher“ Varnbüler gehörte als Vertreter und Nachfolger von Krenzler ebenfalls zur „Wissmann-Truppe“. Auch Varnbüler erlag während einer Strafexpedition gegen zwei Häuptlinge 1892 der Malaria.


    Gedenkstein für die „Afrikaforscher“ auf dem Friedhof Columbiadamm in Neukölln Jens-Martin Rode

    Der Friedhof als Lernort

    Der Friedhof Columbiadamm hat enormes Potenzial als Lernort für geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge. Kaum irgendwo in Berlin finden wir eine derart dichte Folge an Zeugnissen aus der preußischen und deutschen Vergangenheit, die noch einer kritischen Erinnerungsarbeit harren. So könnte auch der Widerstand gegen den Militarismus in der Weimarer Republik z.B. durch die Liga für Menschenrechte zur Sprache kommen oder die Ehrung von Personen wie die des ebenfalls hier beigesetzten Reichsbanneraktivisten Erich Schulz. Was fehlt, ist ein modernes Gedenkstättenkonzept, das es Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, sich den Friedhof zu erschließen.

    Vorbild könnte hier der Sozialistenfriedhof in Friedrichsfelde sein, der vor Ort mit einer kleinen Ausstellung und einem ausgeschilderten Friedhofsrundgang eine Einordnung der Denkmäler und Grabstätten ermöglicht, die gleichzeitig dem Charakter eines Friedhofs gerecht wird. Thema könnte hier auch die wachsende Vielfalt der Friedhofskultur sein. In unmittelbarer Nachbarschaft zum angrenzenden historischen Türkischen Friedhof sind auch auf dem städtischen Friedhof Columbiadamm Grabfelder entstanden, die den Erfordernissen einer Bestattung nach islamischem Brauch entgegenkommen.

    Anfänge wurden bereits gemacht, z.B. mit einem Schulprojekt zum Tag des offenen Denkmals 2011 mit Schülern der Fritz-Karsen-Schule. Auch war der Friedhof Neukölln 2017 Teil des multimedialen Projektes „Nekropole Berlin-Neukölln 1945“, das als historischer Parcours durch den Bezirk führte. Es bedarf aber noch viel Forschungsarbeit, Initiative und Geld für entsprechende Projekte. Dass sich das Museum Neukölln derzeit der kolonialen Vergangenheit annimmt, ist ein wichtiger weiterer Schritt in die richtige Richtung.

    Jens-Martin Rode ist ausgebildeter und zertifizierter Stadtführer für Berlin und interessiert sich auch unabhängig davon für Berlin-bezogene Themen, Stadtgeschichte und die Berliner Denkmalslandschaft.

    #Berlin #Neukölln #Columbiadamm #Geschichte #Friedhof #Krieg #Kolonialismus #Preussen #Nazis #Hasenheide

  • Hermannplatz
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hermannplatz

    Der Hermannplatz stellt sich als breite Spange zwischen zwei Kreuzungen dar. An der nördlichen Kreuzung treffen #Urbanstraße, #Kottbusser_Damm und #Sonnenallee auf den Platz. Die Urbanstraße wurde 1874 angelegt und trifft von Westen auf den Platz. Der Kottbusser Damm hieß bis 1874 #Rixdorfer_Damm. Dieser Straßenname geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und die Straße ist eine der ältesten im Bezirk Kreuzberg. Die ältesten Aufzeichnungen der heutigen Sonnenallee stammen von 1890. Seit 1893 ist für die Straße der Name #Kaiser-Friedrich_Straße bekannt. 1938 bekam die Straße östlich des Hermannplatzes mit #Braunauer_Straße (benannt nach dem Geburtsort Hitlers) einen nationalsozialistischen Namen. 1947 verschwand dieser wieder aus dem Straßenbild und der Straßenzug erhielt den Namen Sonnenallee.

    Die Kreuzung an der Südseite des Hermannplatzes ist der Treffpunkt der Straßen #Hasenheide, #Hermannstraße und #Karl-Marx-Straße. Die Straße Hasenheide wurde bereits um 1678 als Weg angelegt und 1854 als befestigte Chaussee ausgebaut. Die Hermannstraße hat als Verbindung nach Britz ebenfalls eine sehr lange Vergangenheit und hieß bis Ende des 19. Jahrhunderts auch nur #Straße_nach_Britz. Im Jahr 1712 wurde über die aktuelle Trasse der Hermannstraße führend die #Poststraße Berlin – Mittenwalde – Dresden eröffnet. Die Karl-Marx-Straße (bis 31. Juli 1947 Berliner Straße) ist (wie der Kottbusser Damm) eine der ältesten Straßen am Platz. Schon bevor die Poststraße nach Dresden über die Hermannstraße eröffnet wurde, führte über die Berliner Straße ein Postweg nach Cottbus.

    #Berlin #Kreuzberg #Neukölln

  • Berlin Gesundbrunnen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Gesundbrunnen

    Im Jahr 1861 wurden Gesundbrunnen und der benachbarte Wedding nach Berlin eingemeindet. Mit dem Groß-Berlin-Gesetz von 1920 gingen beide Orte im Bezirk Wedding auf. Der heutige Ortsteil Gesundbrunnen entstand mit anderer Abgrenzung im Rahmen der Verwaltungsreform 2001 durch Teilung des alten Bezirks Wedding.

    Die Reform fasste die ehemaligen Verwaltungsbezirke Wedding, Mitte und Tiergarten in einem neuen Bezirk Mitte zusammen, der aus den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Mitte, Tiergarten, Moabit und Hansaviertel besteht.

    Karte von Gesundbrunnen
    https://www.openstreetmap.org/relation/28426
    Karte von Wedding
    https://www.openstreetmap.org/relation/28267


    Travemünder Straße Flohmarkt an der Panke, Juli 2019
    https://www.openstreetmap.org/way/1105274569


    Pankemühle, Juni 2016
    https://www.openstreetmap.org/way/36606093

    Berlin Britz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Britz

    Britz gehörte zum Kreis Teltow der preußischen Provinz Brandenburg. Bei der Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 kam der Ort mit 13.475 Einwohnern zum Berliner Bezirk Neukölln. Auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts entstand in der Zeit ab 1925 die Großsiedlung Britz (früher: Fritz-Reuter-Stadt), bestehend aus der Hufeisensiedlung und der Krugpfuhlsiedlung.
    ...
    In den 1960er Jahren entstand die Großwohnsiedlung Britz-Buckow-Rudow, die seit 2002 den eigenen Ortsteil Gropiusstadt bildet.

    https://www.openstreetmap.org/relation/162901

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Britz


    Mehr Fifties-Idylle geht nicht. Oktober 2011
    https://www.openstreetmap.org/way/51095474

    Berlin Halensee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Halensee

    Benannt 1880 nach dem gleichnamigen See, zur damaligen Kolonie Grunewald gehörig, und angetrieben durch die Eröffnung des Ringbahnhofs Berlin-Grunewald (heute: Bahnhof Halensee) entstand der Ortsteil als Villen- und Mietshaussiedlung Ende des 19. Jahrhunderts. Der Bereich Halensee entwickelte sich rasch zu einem bevorzugten Wohnort von pensionierten Militärs, Beamten, Literaten und Rentiers. Bis zum Jahr 1914 war die Bebauung praktisch abgeschlossen.
    ...
    Halensee wurde zusammen mit der Stadt Wilmersdorf im Jahr 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet.

    https://www.openstreetmap.org/relation/55741


    Eduard-Winter-Haus, Kurfürstendamm 106 Ecke Karlsruher Straße, April 2010
    https://www.openstreetmap.org/node/6273647384

    Berlin Charlottenburg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Charlottenburg

    Charlottenburg ist ein Ortsteil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.

    Im Jahr 1705 als Stadt gegründet, wurde Charlottenburg 1893 zur Großstadt. Bei der Eingemeindung 1920 nach Groß-Berlin wurde daraus der eigenständige Bezirk Charlottenburg. Zuvor war Charlottenburg zeitweise die Gemeinde mit dem höchsten Steueraufkommen pro Kopf in Deutschland gewesen.[1] Nach der Fusion mit dem damaligen Bezirk Wilmersdorf zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bei der Verwaltungsreform 2001 wurde der Bezirk Charlottenburg zum Ortsteil herabgestuft. Eine Neuordnung der Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf erfolgte 2004, wodurch das Gebiet des ehemaligen Bezirks Charlottenburg in die heutigen Ortsteile Westend, Charlottenburg-Nord und Charlottenburg aufgeteilt wurde.

    https://www.openstreetmap.org/relation/110126


    Hotel Kempinski, Mai 2010 (2023 Hotel Bristol),
    https://www.openstreetmap.org/node/3037805654
    https://www.openstreetmap.org/node/254307082

    Berlin Nikolassee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Nikolassee

    Nikolassee liegt im Südwesten Berlins zwischen den Ortsteilen Wannsee, Grunewald, Zehlendorf und Schlachtensee. Im Westen grenzt Nikolassee an die Havel mit dem Großen Wannsee.

    Die Villenkolonie Nikolassee wurde 1901 gegründet und 1910 zu einer selbstständigen preußischen Landgemeinde im Landkreis Teltow.
    Bei der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurde Nikolassee ein Ortsteil des neu gegründeten Bezirks Zehlendorf. Südliche Grenze war die Dreilindenstraße, über die damals der Fernverkehr geführt wurde, angrenzende Gebiete kamen erst 1928 mit der Auflösung des Gutsbezirks Düppel zu Nikolassee und damit zu Berlin. In den 1930er Jahren kam am Ostrand von Nikolassee die Siedlung Wonnegauviertel hinzu.

    Seit 2001 ist Nikolassee Ortsteil des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Im Dezember 2020 gab Nikolassee einen größeren Gebietsteil an den neugebildeten Ortsteil Schlachtensee ab.

    https://www.openstreetmap.org/relation/409219
    https://www.openstreetmap.org/way/24747969


    Berliner Yacht-Club, Ansegeln April 2017

    Alle Bilder von https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Fridolin_freudenfett

    #Berlin #Mitte #Gesundbrunnen #Travemünder_Straße #Neukölln #Britz #Schlosserweg #Charlottenburg-Wilmersdorf #Halensee #Kurfürstendamm #Karlsruher_Straße ##Charlottenburg #Fasanenstraße #Nikolassee #Dreilindenstraße #Wannseebadweg #Fotografie
    #VW-Käfer

  • A #Berlin les manifestations contre le bombardement de #Gaza ont duré jusque au milieu de la nuit.
    https://www.berliner-zeitung.de/news/newsblog-wegner-verurteilt-krawalle-in-neukoelln-bundeswehr-fliegt-

    Krawalle in #Neukölln, mehrere Festnahmen und Polizisten verletzt

    Bei Einsätzen gegen pro-palästinensische Versammlungen in Berlin sind mehrere Polizisten verletzt worden. Im Stadtteil Neukölln seien „Kolleginnen und Kollegen“ unter anderem „durch Steine, brennende Flüssigkeiten und Widerstandshandlungen“ verletzt worden, erklärte die Polizei am Donnerstagmorgen im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Auch „Unbeteiligte“ und „Personen, die Widerstand leisteten“ hätten Verletzungen erlitten. Nach Polizeiangaben brannten in einer Wohnsiedlung mehrere Pkw und ein Lkw und ein Baum fing Feuer. Bei den Festnahmen von Verdächtigen seien Pfefferspray und „Zwang“ eingesetzt worden.

    Zuvor hatte die Polizei berichtet, dass es am Abend auf der Sonnenallee in Neukölln weiterhin „große Ansammlungen von Menschen“ gab, bei denen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten begangen wurden. Nachdem wahllos Gegenstände auf die Straße geworfen und angezündet worden waren, kamen Wasserwerfer zum Einsatz. Dies wurden auch zum Löschen von Bränden genutzt, erklärte die Polizei.

  • Israel-Gaza-Konflikt – Protest vor Berliner Ernst-Abbe-Gymnasium : Eltern und Schüler von Polizei umzingelt
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/israel-gaza-konflikt-protest-vor-berliner-ernst-abbe-gymnasium-elte

    A Berlin le philosemitisme obsessionnel étouffe le débat publique du conflit en Palestine/Israël. La police interdit ine manifestation des parents d’élèves de l’école où un professeur a frappé un élève qui affichait son soutien aux Palestiniens.

    Les médias s’emparent de l’occasion de pouvoir continuer le récite des méchants Arabes antisemites qui peuplent le dangereux arrondissement Neukölln. On comprend pourquoi l’extrême droite moderne affiche le même philosemitisme comme les institutions officielles allemandes. D’abord leur racisme contre les Arables est plus fort que l’antisemitisme dont ils essayent de se distantier en public puis ils se donnent une image de bons Bürger (le mot allemand « Bürger » signifie aussi « bourgeois », le terme français « citoyen » étant intraduisible sauf par des horreurs linguistiques peu précises comme « Staatsbürger ») qui sont toujours du bon côté.

    https://www.openstreetmap.org/way/364588554

    11.10.2023 von Kevin Gensheimer - Wer am Mittwoch als Schüler des Ernst-Abbe-Gymnasiums in Neukölln nach Schulschluss das Gebäude verlässt, wird von einem großen Polizeiaufgebot begrüßt. Etwa ein halbes Duzend Polizeiautos und zahlreiche Polizisten lösen dort eine nicht genehmigte Demonstration auf, die von Eltern in Folge des tätlichen Übergriffs eines Lehrers gegen einen Schüler dieser Schule organisiert wurde.

    Die dazugehörigen Bilder gingen bereits am Montag viral: In einem Handyvideo sieht man den Lehrer, wie er einem Schüler auf dem Schulhof ins Gesicht schlägt. Der Schüler tritt danach kräftig gegen den Pädagogen. Auslöser des Konflikts war eine Palästina-Flagge, die ein anderer Schüler auf dem Schulhof zeigte. Der Lehrer hatte ihn im Vorfeld mehrfach aufgefordert, die Flagge einzupacken.

    Zwei Tage später, am Mittwochvormittag, versammeln sich Eltern vor dem Gymnasium, um gegen Gewalt an Schulen zu demonstrieren. Dass die Veranstaltung von der Polizei nicht genehmigt wurde, begründet ein Polizeisprecher vor Ort mit der Sorge, die Veranstaltung könne von Hamas-Sympathisanten als Forum genutzt werden. So wird die Veranstaltung kurzerhand aufgelöst.

    Das Problem: Unter den gut 40 Personen sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die sich den demonstrierenden Eltern anschließen. Auch die minderjährigen Schüler werden von der Polizei eingekesselt. Eine Lehrerin, die gerade aus der Schule kommt, sieht die Szenen und erschrickt: „Da sind sogar Siebtklässler dabei!“ Einige Teilnehmer werden abgeführt. Sie haben nach Angaben der Polizei israelfeindliche Flugblätter verteilt.

    Lehrer: „Schwierig, den Unterricht aufrechtzuerhalten“

    Wie angespannt die Lage im Berliner Schulalltag ist, wird vor Ort besonders deutlich: Die Fronten sind verhärtet, nur wenige möchten über den Vorfall sprechen. Klar ist: Der Schulalltag ist durch den körperlichen Übergriff des Lehrers massiv gestört. Einige Schüler berichten von Krisensitzungen zwischen Lehrern und Schülervertretern. Lehrkräfte, die aus der Distanz die Demonstration betrachten, wollen über den Vorfall nicht sprechen. Ein anonymer Lehrer lässt die Atmosphäre im Schulgebäude aber erahnen: „Wir versuchen den Unterricht aufrechtzuerhalten, aber momentan ist das sehr schwierig.“

    Wenn politische Fronten im Schulalltag aufeinandertreffen, ist pädagogisches Fingerspitzengefühl gefragt. Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus in Berlin (Kiga e.V.) organisiert digitale Veranstaltungen für Lehrkräfte, bei denen sie den Pädagogen Handlungsempfehlungen für konfliktgeladene Situationen an die Hand gibt. Vorsitzender des Vereins, Dervis Hizarci, plädiert für deeskalierendes Verhalten, besonders von Lehrern. Man müsse als Pädagoge seine eigenen Gefühle zurückschrauben und ohne Vorbehalte mit Schülern kommunizieren.

    Den von Kai Wegner am Dienstag angesprochenen Vorschlag von Wachpersonal an Schulen, das die Situation an Berliner Schulen unter Kontrolle kriegen soll, sieht er kritisch: „Viel sinnvoller wäre es, die Sozialarbeit zu stärken.“ Im Juni kündigte der Senat an, dem Bezirk Neukölln im kommenden Jahr weniger Geld für soziale Projekte zur Verfügung zu stellen.

    #Allemagne #Berlin #Neukölln #Sonnenallee
    #Palestine #Israel
    #école #pédagogie #philosemitisme

  • Vergifteter Jubel in Neukölln : Was ist los auf der Sonnenallee ?
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/neukoelln-nach-dem-angriff-auf-israel-li.2147495

    A Berlin les réactions à l’affrontement tragique en Israël annoncent l’aggravation du fossé qui sépare les communautés arabes de la société allemande. Le journal Berliner Zeitung s’intéresse surtout à l’opinion des citoyens d’Israël qui vivent à Berlin. Le maire de Berlin-Neukölln a monté le drapeau national d’Israël sur la mairie de l’arrondissement malgré ses multiples voisins arabes.

    9.10.2023 von Andreas Kopietz, Niklas Liebetrau, Cedric Rehman - Am Montag, zwei Tage nach Beginn der blutigen Angriffe der palästinensischen Hamas auf Israel, steht Martin Hikel, der Bezirksbürgermeister von Neukölln, in einem Imbissladen gegenüber seinem Rathaus und wartet auf seine Pasta. Man kann von hier aus, durch die Fenster des Ladens, die israelische Fahne sehen, die Hikel am Wochenende an einem Mast vor dem Rathaus hat hissen lassen. „Ein Zeichen der Solidarität“, wie Hikel jetzt erklärt, „eigentlich eine Selbstverständlichkeit.“ Neukölln stehe an der Seite Israels, das hatte Hikel schon am Samstag verkündet.

    Es ist gut möglich, dass der Bürgermeister damit auch einem Eindruck entgegenzuwirken versucht, der sich an diesem Wochenende einmal mehr verbreitet: dass Teile von Neukölln eben nicht an der Seite Israels stehen, sondern, ganz im Gegenteil, an der Seite der palästinensischen Terroristen.

    Am Sonnabendnachmittag, Stunden nach dem Beginn des Angriffs, bei dem Hunderte Israelis ums Leben kamen, hatten auf der Neuköllner Sonnenallee junge Männer, in Palästina-Fahnen gehüllt, Süßigkeiten an Passanten verteilt. Am Abend dann marschierten ebenfalls auf der Sonnenallee rund 40 Personen auf, die israelfeindliche und antisemitische Sprechchöre skandierten. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei und zu mehreren vorläufigen Festnahmen.

    Das blutigste Massaker an Juden seit dem Holocaust – auf der Sonnenallee wurde es besungen und gefeiert wie ein glorreicher Sieg.

    Einmal mehr fragt man sich seitdem, was schon wieder los ist in diesem großen und vielfältigen Bezirk im Süden Berlins, wie sicher sich Israelis hier noch fühlen können und ob Berlin mit weiteren propalästinensischen Kundgebungen und Krawallen in den nächsten Tagen rechnen muss.

    Fragt man den Neuköllner Bürgermeister danach, sagt er zunächst, er sei nicht besorgt um die Sicherheitslage in seinem Bezirk. Nur auf der Sonnenallee, ergänzt er dann, sei die Situation angespannter als sonst.

    Wer an diesem Montagvormittag über die Arabische Straße läuft, wie die Sonnenallee inoffiziell genannt wird, dem fallen vor allem die vielen weiß-schwarz-grün-roten Fahnen auf: die Farben Palästinas. Es wirkt, als seien es mehr als sonst. Sie hängen über Restaurants und Cafés, sie sind gemalt auf Bäume und Stromkästen am Straßenrand, an den Häuserwänden hängen Plakate des palästinensischen Samidoun-Netzwerkes. Auf dem Hermannplatz hatte die Polizei am Sonntag schon zum zweiten Mal eine palästinensische Fahne auf einem Denkmal mit weißer Farbe übermalt. Am Montagvormittag ist sie wieder da.

    Schräg gegenüber von diesem Denkmal verkauft ein älterer Mann Kaffee aus einem Wagen. Er komme aus Libyen, er nenne sich Mike. Den ganzen Tag schon seien immer wieder Journalisten zu ihm gekommen und hätten nach den Ausschreitungen am Wochenende gefragt. „Warum kommt ihr erst jetzt?“, sagt er und schüttelt den Kopf. „Wenn Israelis Palästinenser töten, interessiert sich niemand von euch dafür.“

    Es ist eine den Angriff relativierende Perspektive, die man auf der Sonnenallee immer wieder zu hören bekommt: Es sei zwar „traurig“, dass nun so viele Menschen in Israel sterben müssten, aber dies sei eben auch nur Folge einer immer aggressiveren israelischen Unterdrückung von Palästinensern. Die Menschen aus Syrien, Libyen, dem Libanon, mit denen man hier ins Gespräch kommt, geben sich ruhig – fast als sei nichts Besonderes an diesem Wochenende geschehen.

    Zahlen aber zeigen, dass die Stimmung im Bezirk und auch in ganz Berlin angespannter, gereizter, gewaltbereiter wird. Und antisemitischer. Bei der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) häufen sich seit Sonnabend die Meldungen über Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber Juden sowie Terrorverherrlichung. Man habe seit dem Wochenende ein deutlich höheres Meldeaufkommen, sagte eine Mitarbeiterin am Montag.

    Unter anderem häufen sich antisemitische Farbschmierereien und Parolen im Stadtbild. Nach Angaben von Polizisten entdeckte der Leiter einer Schule in der Pankower Dunckerstraße am Sonntag 15 Schriftzüge in unterschiedlichen Größen und Farben wie etwa „Scheiß Zionisten“ und „free palestine“. An der Kösliner Straße in Wedding wurden fünf Häuserfassaden beschmiert mit „Deutschland finanziert, Israel bombadiert“. In der Schlüterstraße in Charlottenburg schrieb jemand mit weißer Farbe „Fuck Israel“ auf die Fahrbahn.

    In Berlin leben Schätzungen zufolge rund 30.000 Israelis. Wie sicher können sie sich derzeit noch fühlen – speziell in Neukölln? Levi Salomon vom Jüdischen Forum muss eine Weile überlegen, um die passenden Worte zu finden. „Solange Polizei vor Ort ist, kann man sich sicher fühlen“, sagt er dann. „Aber wenn die Polizei nicht da ist, wird man angepöbelt oder bespuckt oder bekommt eins auf die Nase. Durch Neukölln kann man selten ruhig laufen.“

    Auch Tamar Zoav würde sich derzeit nicht trauen, auf der Sonnenallee Hebräisch zu sprechen, sagt sie. Zoav, die in Neukölln in der Nähe des Tempelhofer Feldes lebt, heißt eigentlich anders. Ihren richtigen Namen wolle sie in der angespannten Lage nicht in der Zeitung lesen, sagt sie. Abgesehen von der Sonnenallee empfinde sie Berlin nach wie vor als „supersicher“ für Israelis. Auch solche Demonstrationen wie am Wochenende würden nichts an ihrem Sicherheitsempfinden ändern. Solange diese friedlich verliefen.
    Linke Israelis in Berlin in einem Zwiespalt

    Die Gefahr für Israelis sieht Tamar Yoav derzeit vor allem im eigenen Land. Sie schildert, wie die Brutalität der Hamas sie erschüttert hat. „Ich schaue die ganze Zeit Nachrichten und manchmal muss ich einfach weinen“, sagt sie. Dabei erstaune sie der Exzess nicht, die Hamas sei nun mal eine Terrororganisation. Sie spricht aber auch die humanitäre Lage im Gazastreifen an. Die habe aus ihrer Sicht dazu beigetragen, „Monster“ zu erschaffen.

    Yoav befindet sich in einem Zwiespalt, der für das regierungskritische und eher linksgerichtete Milieu der Berliner Israelis nicht untypisch ist. Das Bangen um die Lieben zu Hause geht auch mit einer Fehlersuche vor der eigenen Haustür einher.

    Obwohl Yoav sich in Berlin nach wie vor sicher fühlt – viele andere Israelis tun dies offenbar zunehmend nicht mehr. Die Polizei hat mittlerweile den Schutz von rund 70 jüdischen Einrichtungen verstärkt. Hochgefahren wurde nach Angaben von Ermittlern auch der Personenschutz für „exponierte Personen des öffentlichen Lebens“.

    Die Polizei habe damit begonnen, „zusammen mit anderen Behörden die Auswirkungen auf die Sicherheitslage zu analysieren“, sagt eine Polizeisprecherin. Neben dem Schutz von Personen und Einrichtungen seien auch die Polizeistreifen im Stadtgebiet verstärkt worden. Die Maßnahmen würden der täglichen Lage entsprechend angepasst.

    Weitere propalästinensische Kundgebungen in Berlin geplant

    Auch wegen des Verteilens der Süßigkeiten auf der Sonnenallee ermittelt die Polizei nun. Zwar sei dies für sich genommen nichts Strafbares, ebenso wenig das Umhängen einer Fahne, sagt die Polizeisprecherin. Aber im Gesamtgefüge könne man es als Billigung von Straftaten wie der Tötung und Verschleppung von Menschen sehen.

    „Arabern, die in Berlin Süßigkeiten verteilen, wenn Juden ermordet werden, muss man geschlossen entgegentreten“, meint Arye Shalicar. Der 46-jährige Sohn persischer Juden wuchs in Berlin-Wedding auf und lebt seit 20 Jahren in Israel. Heute ist er Sprecher der israelischen Armee. „Für mich ist es keine Neuigkeit, dass radikalisierte Araber in Berlin jubeln, wenn Juden ermordet und entführt werden.“ Das sei eine bittere Realität, die er schon in seiner Jugend in Wedding erlebt habe.

    „Als 2014 die Operation im Gazastreifen gegen die Hamas stattfand, gab es schon Anzeichen für das, was auf uns zukommt“, sagt Shalicar, „als junge Araber vor dem Brandenburger Tor ‚Juden ins Gas‘ gebrüllt haben.“ Er habe das damals schon thematisiert, doch niemand habe zugehört. „Sie wollten nicht darüber reden, weil sie dann in eine bestimmte Ecke gestellt werden.“

    Einiges deutet darauf hin, dass sich dies mit dem Wochenende geändert hat. Die Empörung über das Verhalten einer vergleichsweise kleinen Gruppe von palästinensischen Demonstranten auf der Sonnenallee reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. An diesem Montag ist noch nicht absehbar, in welche Richtung sich die Stimmung in der Stadt entwickeln wird. Für den kommenden Mittwoch ist eine weitere propalästinensische Kundgebung in Neukölln angemeldet.

    #Berlin #Neukölln #Israël #Palestine #guerre

  • Anschlagsserie in Neukölln : Berliner Polizist soll Ermittlungen gegen Neonazis verraten haben - Razzia
    https://www.berliner-zeitung.de/news/anschlaege-von-neonazis-in-neukoelln-berliner-polizist-unter-verdac

    A Berlin les résultats sont rares quand la police s’intéresse aux crimes commis par des terroristes d’extrême droite. Après plusieurs années d’enquête concernant des dizaines d’actes criminels dont l’incendie volontaire de la voiture d’un élu de gauche une raison de l’échec se dessine : les policiers collaborent avec les terroristes et les avertissent quand ils risquent d’être identifiés comme auteurs de crimes.

    La leçon est simple : si tu n’a pas de très bons copains parmi les gardiens de la paix ne leur fais pas confiance. Ils sont les alliés de la droite. Tu es obligé de créer tes propres réseaux de proches si tu veux te protéger contre la droite.

    Conseil pratique : où que tu rencontres un flic montre toi sympatique, dis lui bonjour et ne lui parle pas. Ne lui donne aucune information. Ne discute pas avec lui. Ne compte pas sur lui. Reste cordial mais neutre. Il ne vit pas dans ton monde. Il montre un comportement sympatique et attentif mais c’est purement professionnel. Tu ne peux pas le traiter d’égal. C’est une personne dangereuse qui porte une arme.

    Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die Wohnung eines Polizisten durchsucht, dem der Verrat von Dienstgeheimnissen aus Ermittlungen im rechten Milieu vorgeworfen wird. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, soll der Beamte als Mitglied der sogenannten operativen Gruppe Rex (OG Rex) geheime Informationen an eine Kontaktperson weitergegeben haben. Dabei habe er nicht ausschließen können, dass diese Informationen an weitere Menschen weitergegeben werden.

    Die OG Rex beschäftigte sich mit der Anschlagsserie in Neukölln, die sich vor allem zwischen 2016 und 2019 abspielte und sich gegen Menschen mit Migrationshintergrund und Linken-Politiker richtete. Unter anderem wurde das Auto des Linken-Politikers Ferat Kocak in Brand gesetzt. Zu den von der OG Rex untersuchten Anschlägen gehörten mindestens 14 Brandstiftungen und 35 Sachbeschädigungen aus der Serie.

    Polizei beschlagnahmt Handys und andere Datenträger

    Laut den Behörden wurden neben der Wohnung des beschuldigten Polizisten auch dessen Arbeitsplatz sowie die Wohnung von zwei Zeugen durchsucht. Es seien Handys und sonstige Datenträger beschlagnahmt worden. Diese müssten nun ausgewertet werden, hieß es. Weitere Angaben machten die Behörden zunächst nicht.

    „Die OG Rex war auch an der Bearbeitung der Anschlagsserie beteiligt, sie war auch in Kontakt mit demokratischen Initiativen in Südneukölln. Es ist also möglich, dass von hier interne Informationen an die Täter geflossen sind“, postete der Berliner Abgeordnete Niklas Schrader (Die Linke) nach Bekanntwerden der Ermittlungen bei der Social-Media-Plattform X, vormals Twitter. Der Abgeordnete gehört dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses an, der sich mit den rechtsextremen Straftaten in Neukölln befasst. Er will an diesem Freitag erneut tagen und dabei zwei Zeugen befragen.

    ❗️ Der nächste „Einzelfall“ im #Neukölln-Komplex: Razzia bei einem Polizisten der Operativen Gruppe Rechtsextremismus. Verdacht: Verrat von Dienstgeheimnissen. https://t.co/FFggoQRH0r
    — Niklas Schrader (@nikschrader) September 27, 2023

    Polizei und Justiz sind seit Jahren mit der Aufklärung der Serie, aber auch mit den Verwicklungen ihrer eigenen Behörden beschäftigt. Zwei vom Senat eingesetzte Sonderermittler hatten 2021 Fehler von Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz festgestellt. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hatte 2020 die Ermittlungen zu den Anschlägen an sich gezogen – wegen des Verdachts, dass ein Staatsanwalt mit der AfD sympathisieren könnte. Bei einem Gespräch sollen zwei Verdächtige aus der rechtsextremen Szene über den Mann gesagt haben, dass er der Partei nahe stehe. Die Behörde erhob dann im Mai vergangenen Jahres Anklage gegen zwei Neonazis.
    Nur wegen Teil der rechtsextremen Straftaten Anklage erhoben

    Die Generalstaatsanwaltschaft legte außerdem gegen Urteile des Amtsgerichts Tiergarten Berufung ein, wonach die beiden Hauptverdächtigen aus der Neonazi-Szene vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen worden waren. Wegen anderer Vorwürfe waren beide Männer verurteilt worden. Zu diesen Straftaten gehörten unter anderem auch rechtsextreme Schmierereien. Der Prozess wird nach der Berufung der Generalstaatsanwaltschaft neu aufgerollt.

    Polizei und Staatsanwaltschaft hatten mehr als 70 rechtsextreme Straftaten seit 2013 in Neukölln gezählt. Erst nach langen und zunächst erfolglosen Ermittlungen hatte die Generalstaatsanwaltschaft schließlich Anklage erhoben. Diese erfasste aber nur einen Bruchteil der Vorfälle.

    #Allemagne #terrorisme #droite #police