• Kriegsdienstverweigerer, nicht nur im Ukraine-Krieg : „Drückeberger aller Länder, vereinigt euch !“
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/kriegsdienstverweigerung-im-ukraine-krieg-drueckeberger-aller-laend

    L’Allemagne ne reconnait pas le droit à l’asile politique pour les objecteurs de conscience russes. La décision sur le statut de réfugié est prise selon le critère du risque précis et documenté pour la vie du demandeur. En conséquence moins d’un sur cinq demandeurs d’asile russes obtient le statut fe réfugié politique.

    22.7.2024 aktualisiert am 24.7.2024 von Thomas Moser - Kriegsdienstverweigerer gibt es in Russland wie in der Ukraine. Warum werden sie hierzulande nicht stärker unterstützt?

    „Wenn Jaroslaw das sehen könnte! Vielleicht würde er sich freuen. Vielleicht wäre er stolz. Wenn er das sehen könnte: all die Menschen, die am Straßenrand stehen bleiben oder in die Knie gehen mit der Hand auf dem Herzen. Männer, Alte, Mütter neben ihren Kinderwagen, (...) einige Frauen weinen.“

    So beginnt die Autorin Barbara-Maria Vahl eine Reportage über die Ukraine, abgedruckt in der Eßlinger Zeitung im Dezember 2023. Konkret geht es um die Beerdigung eines Soldaten. Man liest weiter: „Aber Jaroslaw kann das nicht sehen. Er liegt in einem schwarz lackierten Sarg in dem schwarzen Van, der den Konvoi aus drei gelben Gelenkbussen anführt, darin die Trauergemeinde.“

    Neue Kriegsprosa. Und Zeitungen, die so etwas wieder gerne drucken. Die Reportage stellt aber auch eine Verfälschung dar. Sie suggeriert einen allgemeinen Kriegswillen in der ukrainischen Bevölkerung.

    „Die Ukraine“ verteidige sich gegen eine Invasion, für „die Ukraine“ stirbt man bereitwillig. Die Realität in dem Land ist etwas vielfältiger. Über Männer, die nicht in den Krieg ziehen und nicht sterben wollen, gibt es eher wenig Berichte. Auch Frauen, die mit ihren Kindern dafür demonstrieren, dass die Ehemänner und Väter von der Front nach Hause dürfen, kommen in solchen Reportagen nicht vor. Die Ukrainer sind in der Kriegsfrage keineswegs eins. Die Zahl ukrainischer Kriegsdienstverweigerer ist sechsstellig. Wie hoch genau weiß nur der Staatsapparat.

    Was man weiß, ist, dass 650.000 ukrainische Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 das Land verlassen haben. Die Hälfte von ihnen sind wahrscheinlich Wehrpflichtige, meint die Kriegsdienstverweigerer-Organisation Connection e.V. aus Offenbach und geht deshalb von etwa 325.000 Kriegs-Entziehern aus. Das ist etwa die Stärke einer Armee. Über 20.000 ukrainische Soldaten sollen seit Kriegsbeginn im Februar 2022 allein ins angrenzende Moldawien geflohen sein.

    Mitte Juli wurde über den Fall eines Rekruten berichtet, der beim Versuch, nach Moldawien zu fliehen, von den eigenen Grenztruppen erschossen wurde. Auch nach Rumänien versuchen immer wieder Männer zu entkommen. Dabei kommen in dem gefährlichen Grenzfluss Theiß immer wieder Flüchtende ums Leben. In den ersten Wochen nach Kriegsbeginn gab es in der Ukraine bereits die ersten Strafverfahren wegen Kriegsdienstverweigerung, Militärdienstentziehung oder Selbstverstümmelung. Tendenz steigend. In den ersten neun Monaten des zweiten Kriegsjahres 2023 kam es nach offiziellen Quellen zu knapp 20.000 solcher Verfahren.

    Darunter ist der Fall von Yurii Sheliazenko, dem Gründer der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung. Der staatliche Sicherheitsdienst wirft ihm vor, er habe die russische Aggression gerechtfertigt. Im Juni 2024 sollte Sheliazenko der Prozess gemacht werden. Laut dem Connection-Mitarbeiter Rudi Friedrich, platzte der Prozess, weil sich der Richter für befangen erklärte und das Verfahren abgab.

    Aber es gibt auch Unterstützung im Land. Einwohner, die helfend eingreifen, wenn die Rekrutierungsstellen einzelne Männer festnehmen wollen, um sie an die Front zu verschleppen, was immer wieder passiert. Es wird von Zwischenfällen berichtet, nach denen Dorfbewohner zum Gebäude des örtlichen Rekrutierungszentrums gezogen sind und die Freilassung eines Zwangseingezogenen verlangten. In verschiedenen Städten haben sich anarchistische Gruppen gebildet, die Kriegsdienstverweigerer oder Deserteure unterstützen. Zum Beispiel eine Gruppe in Charkow, die sich Assembleia nennt.

    In Deutschland gibt es offiziell keine große Unterstützung für ukrainische Kriegsdienstverweigerer. Im Gegenteil: konservative Politiker bekommen in den Medien breiten Raum, um eine Neid- und Hetzdebatte über Sozialleistungen für die geflüchteten ukrainischen Männer im wehrpflichtigen Alter anzuzetteln. Sie würden ihr Land im Stich lassen. Gefordert wird zum Beispiel, ihnen das Bürgergeld zu streichen, um sie zur Rückkehr in die Ukraine zu bewegen.

    Nach dem neuen Mobilisierungsgesetz in der Ukraine wurde die Wehrerfassung verschärft. Tauglichkeitskriterien wurden gesenkt, abgelaufene Pässe können nur noch in der Ukraine ersetzt werden, wodurch die Männer gezwungen werden sollen, zurückzukehren. Die Organisation Connection fordert deshalb die Ausstellung von Passersatzpapieren für Geflohene und Kriegsdienstverweigerer durch deutsche Behörden.

    Aber auch in Russland gibt es eine wachsende Zahl von Kriegsdienstverweigerern. Nach einer Studie des oppositionellen russischen „Netzwerkes für Analyse und Politik“ sollen seit Kriegsbeginn bis zum Juli 2023 zwischen 820.000 und 920.000 Menschen Russland verlassen haben. Darunter sind nach Schätzung der Initiative Connection mindestens 250.000 Kriegsdienstverweigerer.

    Laut Bundesinnenministerium (BMI) gingen vom ersten Kriegstag am 24. Februar 2022 bis zum September 2023 beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) rund 3500 Asylanträge russischer Männer im wehrfähigen Alter ein, wozu das BMI die Jahre 18 bis 45 zählt. Einen Schutzstatus erhielten 2022 genau 81 Personen, im Jahr 2023 bis einschließlich August ganze 11.

    Als Helden, die dem Aggressor in den Rücken fallen und ihm seinen Krieg erschweren, werden die russischen Fahnenflüchtigen in Deutschland also nicht gehandelt. Vielleicht, weil sie auch eine Legitimation für die ukrainische Kriegsdienstverweigerung darstellen. Und wenn der Verweigerer der einen Seite den Verweigerer der anderen ermuntert und ihm Sinn gibt, wo führt das dann hin? So sind Kriege doch nicht mehr führbar.
    Sie wollen sich weder für das Vaterland noch für Oligarchen opfern

    Die anarchistischen ukrainischen Kriegsdienstverweigerer haben sich ein Motto gegeben, das dazu passt: „Drückeberger aller Länder, vereinigt euch!“ Sie gehen aber noch weiter. Indem sie erklären, sich nicht für das „Vaterland“ und auch nicht für die „Oligarchen opfern“ zu wollen, weisen sie darauf hin, dass auch im Krieg nicht alle gleich sind. Es gibt Bürger, die in diesem Krieg den Preis bezahlen und welche, die davon profitieren. Krieg ist immer auch eine soziale Frage.

    Was in diesem Krieg zusehends fehlt, sind Soldaten. Die Verluste sind auf beiden Seiten enorm. Trotzdem geht auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit den russischen Verweigerern eher streng als anerkennend um. Ihre Anträge prüft das BAMF anhand des Kriteriums der sogenannten „beachtlichen Wahrscheinlichkeit“ einer Kriegsteilnahme. Will heißen: Wie wahrscheinlich ist es, ob ein Rekrut in die russische Truppe eingezogen und zum Einsatz in der Ukraine abkommandiert wird. Es gilt also nicht der Wille des potenziellen Soldaten, nicht eingezogen werden zu wollen.

    Ukraine: Kriegsdienstverweigerer wird auf seiner Flucht nach Moldau erschossen

    Dieser rücksichtsvolle Umgang deutscher Behörden mit der russischen Militärmaschinerie passt nicht zur üblichen Anti-Putin-Rhetorik, nach der der Aggressor doch, wenn er könnte, bis zur französischen Atlantikküste vorstoßen würde. Zumal deutsche Politiker, wie der Grüne Ex-Pazifist Anton Hofreiter, die FDP-Kriegslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder der CDU-Ex-Bundeswehr-Offizier Roderich Kiesewetter mit Sprüchen auffällig geworden sind, wie: „Den Krieg nach Russland tragen“.

    Wer so redet, wer das will, hilft nicht der Ukraine und ihrer Bevölkerung, sondern vor allem Putin et. al. in deren Krieg. Sie erschweren so Kriegsdienstverweigerung in Russland und helfen dem dortigen Macht- und Militärapparat bei seinem Kampf gegen die russische Opposition. Sie sind auf ihre Weise wahre Putin-Versteher. Wer an der Front nicht stirbt, wird zumindest verletzt an Seele und Körper.
    Soldatengräber und Verstümmelte

    Neben den Soldatengräbern auf den Friedhöfen breiten sich in der Ukraine auch die Versehrten und Verstümmelten dieses Krieges im Land aus. Doch die Kriegsverherrlicher nutzen auch das noch propagandistisch aus. Und so schreibt unsere Autorin vom Anfang Barbara-Maria Vahl über ukrainische Männer, als sei das Gemetzel ihre wahre Bestimmung:

    „Pavlo wurde schon dreimal verletzt. (...) Zurzeit ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. Der rechte Oberschenkel war zerschmettert. (...) Andriy aus Kramatorsk ist 26 Jahre alt. Er hat am 12. August einen Unterschenkel verloren, wartet auf seine Prothese. Für beide Männer ist klar: Sobald sie können, kehren sie zurück an die Front. Dies habe er vor, nicht obwohl er eine dreijährige Tochter hat, sondern weil er eine Tochter hat, stellt Andriy klar. Sie solle in einer freien Ukraine leben.“

    Argumente gegen eine Wehrpflicht für Frauen sind realitätsfremd und inkonsequent

    Zweitausend Kilometer westlich des Krieges in der Ostukraine hat sich eine Mentalität breit gemacht wie vor über hundert Jahren. Dazu passen dann auch die neuen Fackelzüge zu den Soldatengräbern auf den deutschen Friedhöfen am Volkstrauertag, wenn Kriegsopfern und ihren Tätern zugleich gedacht wird. Die Kriegspropaganda in Deutschland zielt in Wahrheit auf Deutschland. Tote Soldaten, die stolz sind, wenn sie Opfer werden, Verletzte, die so schnell wie möglich zurück an die Front wollen – das verstehen die Planer und Einheizer unter „Kriegstüchtigkeit“ und „Kriegswilligkeit“.

    Und in der Ukraine: Wollen die Verstümmelten vielleicht im Rollstuhl zurück an die Front, weil sie zu Hause niemand haben will, weil man ihr Leid nicht erträgt und sie selbst es auch nicht? Dann könnte man sogar auf die Idee kommen, dass es Unverletzte geben muss, die nicht dieses Schicksal erleiden wollen und deshalb vom Krieg türmen. Und die nebenbei die Erfahrung haben, dass es eine russisch-sowjetische Besatzung in ihrer Geschichte schon einmal gab und schon einmal friedlich überwunden wurde. Warum nicht ein zweites Mal?

    Thomas Moser arbeitet als freier Journalist, tätig u.a. für die ARD und verschiedene Internetmagazine.

    #guerre #déserteurs #objecteurs_de_conscience #Russie #Ukraine #Allemagne

  • Russischer Kriegsdienstverweigerer soll aus Deutschland abgeschoben werden
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/russischer-kriegsdienstverweigerer-soll-abgeschoben-werden-li.22243

    Ne fais jamais confiance à ce que disent les politiciens. On le savait. Ça se confirme pour le jeune Russe qui espère toujours trouver refuge an Allemagne.

    12.6.2024 von Andreas Kopietz - Die Regierung hatte allen Schutz versprochen, die sich nicht am russischen Angriffskrieg in der Ukraine beteiligen. Nun soll der Russe Nikita abgeschoben werden.

    Deutschland duldet Hunderttausende illegale Migranten. Ein großer Teil bezieht Sozialleistungen – Abschiebungen, selbst in sichere Herkunftsländer, gibt es nur selten. Bei vielen scheint es der Staat nicht so genau zu nehmen. Aber bei einigen Flüchtlingen setzt der bundesdeutsche Staat alles daran, sie loszuwerden. Etwa bei Menschen, die sich weigern, am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilzunehmen.

    Der 27-jährige Nikita R. ist so ein Fall. Er will nicht töten und auch nicht getötet werden. Man könnte meinen, dies sei Grund genug, jemandem in Deutschland Schutz zu gewähren. Immerhin hatten nach dem russischen Überfall Politiker der Bundesregierung erklärt, allen Russen, die nicht am Angriffskrieg teilnehmen wollen, Asyl zu gewähren. Das waren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Innenministerin Nancy Faeser (SPD), der das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge untersteht, oder auch Justizminister Marco Buschmann (FDP).

    Doch weit gefehlt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) forderte Nikita R. auf, die Bundesrepublik Deutschland innerhalb von 30 Tagen zu verlassen. „Sollte der Antragsteller die Ausreisepflicht nicht einhalten, wird er in die Russische Föderation abgeschoben“, heißt es in dem Bescheid.

    Die Befürchtung: Rückkehr nach Russland, dann Haft, dann Front

    Der Russe hatte bis September 2022 in Polen in einer Fleischfabrik gearbeitet. Als ihn Verwandte über den Einberufungsbefehl informierten, setzte er sich in einen Bus und reiste in die Bundesrepublik. Er kam bei seiner Mutter und seinem Stiefvater unter, die in Berlin-Marzahn leben. Am 2. November 2022 stellte er einen Asylantrag.

    Und damit begann die schier unendliche Geschichte, die die vollmundigen Ankündigungen der Bundesregierung widerlegt. Das BAMF lehnte im Januar 2023 seinen Antrag auf Asyl als unzulässig ab. Die Nürnberger Behörde ordnete seine Abschiebung nach Polen an. Nach der sogenannten Dublin-III-Verordnung muss jener Staat das Asylverfahren führen, in dem die asylsuchende Person zum ersten Mal die EU-Grenzen überschreitet.

    Die Berliner Rechtsanwältin Christiane Meusel reichte dagegen Klage beim Berliner Verwaltungsgericht ein. Bei einer Überstellung nach Polen drohe ihrem Mandanten eine Weiterschiebung nach Russland ohne angemessene Prüfung seines Asylbegehrens, begründete sie. Die Anwältin berief sich unter anderem auf die Organisation Helsinki Foundation for Human Rights und auf Urteile, etwa des Verwaltungsgerichts Hannover, die „systemische Schwachstellen“ im polnischen Asylverfahren und den Aufnahmebedingungen festgestellt hatten. Nikita R. musste demnach davon ausgehen, dass er bereits bei der Rückkehr nach Russland verhaftet und dann an die Front geschickt würde.

    Ein fleißiger Berliner Beamter, der die Nacht durchgearbeitet haben muss

    Das Verwaltungsgericht Berlin entschied am Gründonnerstag, dass er Deutschland verlassen müsse. Am 26. Juli um 6.30 Uhr klingelten Polizisten an der Wohnungstür seiner Eltern in Marzahn, um die Abschiebung zu vollziehen. Nikitas Stiefvater machte nicht auf, irgendwann zog die Polizei ab. Danach kam er im Kirchenasyl der Evangelischen Verheißungskirchengemeinde in Neuenhagen-Dahlwitz unter – für sechs Monate, bis die Überstellungsfrist nach Polen abgelaufen war und seitdem Deutschland für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. Für ihn und seine Anwältin war dies nur ein Etappensieg.

    Am 28. Mai dieses Jahres wurde Nikita R. beim BAMF in Berlin zu seinen Fluchtgründen angehört. Bereits am Folgetag hatte der Sachbearbeiter einen 23 Seiten langen Ablehnungsbescheid fertig – versehen mit zahllosen Gerichtsurteilen und Medienquellen, die belegten, dass es in Russland gar nicht so schlimm sei, wie von Nikita und seiner Anwältin geschildert. Entweder war der Beamte besonders fleißig und hat die Nacht durchgearbeitet, oder er hatte bereits fertige Textbausteine zur Verfügung, oder: Der Ablehnungsbescheid war schon vor der Anhörung in großen Teilen fertig.

    Die kurze Bearbeitungszeit wirkt für die Behörde untypisch. Sie hatte etwa sieben Monate gebraucht, um Nikita R. überhaupt zur Anhörung seiner Asylgründe einzuladen.
    Bundesamt für Migration: Russland ist gar nicht so schlimm

    Dem Ablehnungsschreiben des BAMF zufolge, scheint Russland ein lupenreiner Rechtsstaat zu sein. Für Nikita R. bestehe keine begründete Furcht vor Verfolgung, heißt es darin. „Dafür fehlt es sowohl an einem gesetzlichen Verfolgungsgrund als auch an einer drohenden Verfolgungshandlung.“ Es sei weder ersichtlich, dass die Einberufung des Antragstellers als Reservist noch eine etwaige Bestrafung wegen Entziehung von der Teilmobilmachung an einen der im Asylgesetz aufgeführten Verfolgungsgründe anknüpfe. Die Bestrafung „von Mobilisierungsentziehern“ erfolge derzeit lediglich in Form von verhältnismäßig niedrig angesetzten Geldbußen. Der Staat verzichte zumeist sogar ganz auf eine Sanktionierung. Kriegsdienstverweigerer hätten das Recht, den aktiven Militärdienst durch einen zivilen Ersatzdienst zu kompensieren.

    Laut BAMF erhält ein Ausländer subsidiären Schutz, wenn er stichhaltige Gründe für die Annahme vorbringt, dass ihm in seinem Land ernsthafter Schaden droht: die Todesstrafe, Folter oder unmenschliche Behandlung. Dies sei in diesem Fall nicht gegeben, heißt es in der Ablehnung. Es sei „nicht beachtlich wahrscheinlich“, dass ihm bei einer Rückkehr nach Russland ein ernsthafter Schaden in Form einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung drohe.

    Die Behörde führt außerdem eine Erklärung des Generalstabs der russischen Streitkräfte an, dass Kriegspflichtige nicht in den Kampfhandlungen in der Ukraine eingesetzt würden, sondern nur Freiwillige.

    BAMF: Er würde durchaus auf Gegner schießen, die keine Christen sind

    Die Berliner Zeitung hat zuerst und dann mehrfach über Nikita R. geschrieben. Auch andere Zeitungen berichteten dann über seinen Fall und auch ein Fernsehsender. Mehrmals erläuterte er, warum er nicht in den Krieg will. Kritik an der russischen Armee und dem russischen Angriffskrieg ist nach russischem Recht strafbar, wie seine Anwältin argumentiert. Das BAMF sieht jedoch keinen Verfolgungsgrund aufgrund der politischen Überzeugung. Die Zeitungsartikel seien nicht von ihm geschrieben worden, sondern von deutschen Journalisten über ihn, begründet der Sachbearbeiter. „Dass er die deutschen Zeitungen über seine Verweigerung eines Kriegsdienstes informiert hat, stellt alleine keine politische Betätigung dar.“

    Im Fall des Russen Nikita R. zeigt der deutsche Rechtsstaat also klare Kante. Auf die Füße fällt dem 27-Jährigen zudem, dass er in der Anhörung angab, dass er nicht an einem Krieg als Soldat teilnehmen wolle, in dem Christen auf Christen schießen. „Diese Aussage impliziert, dass er als Soldat durchaus auf Gegner schießen könnte, die keine Christen sind“, heißt es in der Ablehnung. Christiane Meusel bezeichnet dies als bösartige Unterstellung. „Eine derartige Schlussfolgerung der Beklagten lässt den Schluss zu, dass zulasten des Klägers gezielt nach Ablehnungsgründen gesucht wurde“, sagt sie.

    In der Anhörung hatte die Anwältin angegeben, dass sie ab dem 6. Juni drei Wochen im Urlaub sein werde. Prompt kam am 5. Juni der Ablehnungsbescheid. In der Rechtsbehelfsbelehrung wurde dem Russen eine Klagefrist von zwei Wochen eingeräumt. Anwältin Meusel geht davon aus, dass dies Absicht war, um ihrem Mandanten die Möglichkeit abzuschneiden, Rechtsmittel einzulegen. Am 8. Juni legte sie beim Verwaltungsgericht Berlin Klage gegen den Bescheid ein.
    Bundesinnenministerium: Es gibt keinen Automatismus

    Nach den Ankündigungen der Bundesregierung wollte Abgeordnete Clara Bünger (Linke) im September vergangenen Jahres vom Bundesinnenministerium (BMI) wissen, wie viele wehrfähige Russen in Deutschland Asyl suchten und bekamen. Das BMI antwortete, dass die Voraussetzungen für die Gewährung von Schutz seltener vorliegen dürften als bei Deserteuren. Es gebe keinen Automatismus, dass jedem russischen Staatsangehörigen im wehrdienstfähigen Alter Schutz zuzuerkennen ist.

    Seit Beginn des russischen Angriffs bis Ende August suchten laut BMI 3487 Russen Schutz in Deutschland. Anerkannt wurden 92.

    Warum die Bundesregierung sich so zurückhaltend zeigt, darüber kann Rudi Friedrich vom Offenbacher Verein Connection e.V., der Wehrdienstverweigerer und Deserteure unterstützt, nur spekulieren. „Es besteht jedenfalls ein riesiger Widerspruch zwischen den Äußerungen der Politiker und der Praxis des Bundesamtes“, sagt er. „Menschen, die sich wegen dieser Aussagen Hoffnung gemacht haben, werden vor den Kopf gestoßen.“

    #Allemagne #Russie #Pologne #Ukraine #guerre #objecteurs_de consciance

  • The Canadian State Is Euthanizing Its Poor and Disabled
    https://jacobin.com/2024/05/canada-euthanasia-poor-disabled-health-care


    Doctors and family members gather around a patient’s hospital bed who has decided on euthanasia on February 1, 2024. (Simon Wohlfahrt / AFP via Getty Images)

    Le Canada pratique une sorte de gestion libertaire des principes et programmes d’euthanasie nazis historiques. La base de l"octroi de l’euthanasie est toujours un avis de médecin, mais on y introduit un critère de sélection économique typique pour les fachos modernes des écoles d’Ayn Rand ou de Chicago.

    Sous les projecteurs de l’analyse de l’économie politique se dissipe le blabla idéologique de la mort digne. On pousse à la mort médicalement assisté (Medical Assistance in Dying, MAiD) les patients qu’on ne peut plus exploiter. Le diagnostique « pauvreté » transforme ton gentil toubib qui t’autorise à profiter des soins palliatifs en ange de la mort qui ne te rendra qu’un dernier service.

    Il est étonnant qu’aucun des auteurs pourtant critiques ne s’intéresse au fait que la caste des médecins ne fait pas tout pour aider « leurs » patient à accéder à des conditions de vie dignes mais préfère se débarasser des individus peu profitables. On découvre que la perspective du soignant n’est pas solidaire mais dominatrice.

    Dans la déscription des conditions canadiennes on découvre les limites des motivations économiques, car un patient vivant et soigné aux frais de la société est plus rentable pour les médecins que celui pour qui on ne peut facturer qu’une unique application du programme d’euthanasie MAiD. Peut-être je me trompe et les médecins craignent plutôt de perdre des patients si la société permettait á chacune et chacun une vie digne et libre de la douleur causée par l’usure et l’exploitation. Ce serait une motivation tout ausse abjecte.

    Tous ces programmes, qu’ils s’appellent MAID ou T4, ont été conçus par les médecins et sont réalisés par les médecins et contribuent à renforcer l’autorité des médecins. Outre les considérations purement économiques la question du pouvoir dans une société est peut-être la clé pour comprendre pourquoi ces atrocités ont lieu.

    La caste médicale fait exprès de rendre difficile l’accès au statut de médecin par les frais élevés, la longue durée des études et la limitation du nombre de places dans les facultés. Imaginez si chacun avait acquis les connaissances de base de la médecine pendant sa scolarité et si le contrôle de l’entrée dans la profession était un organisé suivant les besoins de la société de patients au lieu de servir d’abord à la préservation des privilège d’une élite. Peut-être les jeunes diplomés de médecine issus du peuple ordinaire seraient capable de transformer un métier de dominants dans une fonction publique et solidaire.

    Outre les spéculations utopiques prendre en compte la scarcité des médecins est indispensable pour comprendre le statu quo. Le statut d’élite forme les décisions politiques des médecins. Le patient disparaît alors derrière les exigences du métier. Le nombre restreint de médecins fait qu’ils n’ont pas besoin des patients individuels (que nous sommes toutes et tous) et l’exclusivité de leurs connaissances leur assure notre dépendance d’eux.

    Il n’y a pas d’expression plus crue du pouvoir absolu sur les patients que ces phrases : « Je ne peux pas vous aider à mieux vivre mais je peux vous donner la mort, j’y suis autorisé et je dispose de la technologique nécessaire. Alors suffrez ou mourez. Vous avez le choix. »

    Voilà les médecins plus menteurs que les arracheurs de dents : Le véritable choix qu’ont les souffrants est de mourir sous contrôle médical ou en tant qu’homme libre. Trop souvent le contrôle médical nous est imposé. Il est même difficile d’y échapper.

    5.2.2024 by David Moscrop - Canada boasts one of the world’s highest assisted-death rates, supposedly enabling the terminally ill to die with dignity. However, this suicide program increasingly resembles a dystopian replacement for care services, exchanging social welfare for euthanasia.

    For want of a mattress, a man is dead. That’s the story, in sum, of a quadriplegic man who chose to end his life in January through medically assisted death. Normand Meunier’s story, as reported by the CBC, began with a visit to a Quebec hospital due to a respiratory virus. Meunier subsequently developed a painful bedsore after being left without access to a mattress to accommodate his needs. Thereafter, he applied to Canada’s Medical Assistance in Dying (MAiD) program.

    As Rachel Watts writes in her report, Meunier spent ninety-five hours on a stretcher in the emergency room — just hours short of four days. The bedsore he developed “eventually worsened to the point where bone and muscle were exposed and visible — making his recovery and prognosis bleak.” The man who “didn’t want to be a burden” chose to die at home. An internal investigation into the matter is underway.

    Disability and other advocates have been warning us for years that MAiD puts people at risk. They warned that the risk of people choosing death — because it’s easier than fighting to survive in a system that impoverishes people, and disproportionately does so to those who are disabled — is real. Underinvestment in medical care will push people up to and beyond the brink, which means some will choose to die instead of “burden” their loved ones or society at large. They were right.
    MAiD as the Failed Social Welfare State

    Canada now has one of the highest assisted-death rates in the world. As the Guardian reported in February, 4.1 percent of deaths in the country were physician-assisted — and the number is growing, up 30 percent between 2021 and 2022. In a survey of just over 13,100 people who opted for MAiD, a significant majority — 96.5 percent — chose to end their lives in the face of terminal illness or imminent death, Leyland Cecco, author of the report, noted. But 463 chose it in the face of “a chronic condition.”

    A libertarian ethos partially underwrote the fact that not many people blinked when MAiD was initially rolled out. Taking a more expansive view of rights, many of those not swayed by rote libertarianism were convinced that concerns over bodily autonomy and compassion were reason enough to adopt MAiD. However, in the absence of a robust welfare state, and in the face of structural poverty and discrimination, particularly toward disabled people, there is no world in which the MAiD program can be understood to be “progressive.”

    Indeed, last year, Jeremy Appel argued that MAiD was “beginning to look like a dystopian end run around the cost of providing social welfare.” Initially supportive, he changed his mind on MAiD as he considered that the decisions people make are not strictly speaking individual but are instead collectively shaped and sometimes “the product of social circumstances, which are outside of their control.” When we don’t care for one another, what do we end up with?

    “I’ve come to realize,” wrote Appel, “that euthanasia in Canada represents the cynical endgame of social provisioning with the brutal logic of late-stage capitalism — we’ll starve you of the funding you need to live a dignified life [. . .] and if you don’t like it, why don’t you just kill yourself?”

    Bracketing the question of whether the program should even exist at all, permitting those suffering from mental illness to access a suicide program — which the government was prepared to allow before rescheduling the controversial expansion of the law until 2027 — is the stuff of nightmarish science fiction. We can instead focus on the absurd and disturbing reality that our underfunded and subpar administration of care in Canada has led some up to, and through, the door of assisted death. As things stand, more will follow. It’s grotesque.

    In Canada’s most populous province, Ontario, a recipient of disability support receives about $1,300 a month — a pittance they’re meant to stretch to cover food, shelter, and other basic needs. Ontario Works — the province’s welfare program — pays a current maximum of $733 a month. Meanwhile, rental costs for a one bedroom apartment routinely push toward an average of $2,000 a month in many cities. In April, in Toronto, a one bedroom apartment averaged almost $2,500 a month.
    Euthanized by the State

    In a 2023 paper in the Canadian Medical Association Journal entitled “What Drives Requests for MAiD?” James Downar and Susan MacDonald argue that

    [d]espite fears that availability of MAiD for people with terminal illness would lead to requests for MAiD driven by socioeconomic deprivation or poor service availability (e.g., palliative care), available evidence consistently indicates that MAiD is most commonly received by people of high socioeconomic status and lower support needs, and those with high involvement of palliative care.

    By their own admission, the data on this matter is imperfect. But even if it were, the fact that “most” patients who choose MAiD are better off socioeconomically is beside the point. Some are not — and those “some” are important. That includes a man living with Amyotrophic Lateral Sclerosis who, in 2019, chose medically assisted death because he couldn’t find adequate medical care that would also allow him to be with his son. It also includes a man whose application listed only “hearing loss,” and whose brother says he was “basically put to death.” This story came a year after experts raised the concern that the country’s MAiD regime was in violation of the Universal Declaration of Human Rights.

    In 2022, Global News said the quiet part out loud: poverty is driving disabled Canadians to consider MAiD. Those “some” who are driven to assisted death because of poverty or an inability to access adequate care deserve to live with dignity and with the resources they need to live as they wish. They should never, ever feel the pressure to choose to die because our social welfare institutions are starved and our health care system has been vandalized through years of austerity and poor management.

    Given the way our institutions and economic and political elite create and perpetuate poverty in Canada, particularly among disabled people, we should be particularly sensitive to the implications of the country’s MaiD regime for those who are often ignored when warning about the dangers of the law.

    The fact that we collectively have the wealth, means, and resources to address endemic poverty and provide adequate care to all but choose not to while any number of poor and disabled people are euthanized by the state is profane.
    For Whom the Bell Doesn’t Toll

    In a February piece for the Globe and Mail, University of Toronto law professor Trudo Lemmens wrote, “The results of our MAiD regime’s promotion of access to death as a benefit, and the trivialization of death as a harm to be protected against, are increasingly clear.” In critiquing MAiD’s second track, which allows physician-assisted death for those who do not face “a reasonably foreseeable death,” Lemmens points out that within two years of its adoption, “‘track two’ MAiD providers had ended already the lives of close to seven hundred disabled people, most of whom likely had years of life left.”

    In raising concerns about expanding MAiD to cover mental illness, Lemmens added that “there are growing concerns that inadequate social and mental health care, and a failure to provide housing supports, push people to request MAiD,” noting that “[a]dding mental illness as a basis for MAiD will only increase the number of people exposed to higher risks of premature death.”

    In 2021, Gabrielle Peters warned in Maclean’s that extending MAiD to cover those who weren’t facing an immediately foreseeable death was “dangerous, unsettling and deeply flawed.” She traced the various ways in which a broader MAiD law could lead to people choosing to die in the face of austerity, adding an intersectional lens that is often missing from our discussions and debates over the issue.

    She warned that we were failing to consider “how poverty and racism intersect with disability to create greater risk of harm, more institutional bias and barriers, additional layers of othering and dehumanization, and fewer resources for addressing any of these.” And now here we are. We should have listened more carefully.

    While MAiD may be defensible as a means for individuals to exercise personal choice in how they live and how they die when facing illness and pain, it is plainly indefensible when state-induced austerity and mismanagement leads to people choosing to end their lives that have been made unnecessarily miserable. In short, we are killing people for being poor and disabled, which is horrifying.

    It thus falls to proponents of MAiD to show how such deaths can be avoided, just as it falls to policymakers to build or rebuild institutions that ensure no one ever opts to end their life for lack of resources or support, which we could provide in abundance if we choose to.

    #Canada #euthanasie #meurtre #iatrocratie #économie #objectivisme #libéralisme

  • South Park (S04/E04) Chickenlover (9/9)
    https://www.youtube.com/watch?v=2tqPD8AX-DY


    Officer Barbrady a lu le premier livre de sa vie, Atlas Shrugged d’Ayn Rand. Sa conclusion :

    Reading totally sucks ass.

    Voilà ses arguments :

    At first I was happy how to learn to read, it seemed exciting and magical. But then I read this, Atlas Shrugged by Ayn Rand. I read every last word of this garbage and because of this piece of shit I am never reading again.

    C’est une allusion à la pratique pédagogique de donner à lire du Ayn Rand aux adolescents dans les high schools états-uniens. The Perks of Being a Wallflower (1999) de Stephen Chbosky contient plusieurs réfécences au livre Fountainhead et le place parmi les livres préférés du protagoniste Charlie .

    Extraits du texte du livre

    May 21, 1992
    ...
    So, in school Bill gave me my final book to read for the year. It’s called The Fountainhead, and it’s very long.

    When he gave me the book, Bill said, “Be skeptical about this one. It’s a great book. But try to be a filter, not a sponge.”

    Sometimes, I think Bill forgets that I am sixteen. But I am very happy that he does.
    I haven’t started reading it because I am very behind in my other classes because I spent so much time with Patrick.
    ...

    May 27, 1992 Dear friend,

    I’ve been reading The Fountainhead for the past few days, and it’s an excellent book. I read on the back cover that the author was born in Russia and came to America when she was young. She barely spoke English, but she wanted to be a great writer. I thought that was very admirable, so I sat down and tried to write a story.

    “Ian MacArthur is a wonderful sweet fellow who wears glasses and peers out of them with delight.”

    That was the first sentence. The problem was that I just could’t think of the next one. ...
    I wonder what it will be like when I leave this place. The fact that I will have to have a roommate and buy shampoo.
    ...
    I don’t know. The Fountainhead is a very good book. I hope I am being a filter.

    On comprend l’infamie d’Ayn Rand. Elle fait appel à l’estime de soi des adolescents qui oscille entre mégalomanie et dépression. Ses héros sont d’excellentes figures d’identification dans cette phase de la constitution du caracère de ses jeunes lecteurs.

    June 2, 1992
    ...
    Incidentally, I finished The Fountainhead. It was a really great experience. It’s strange to describe reading a book as a really great experience, but that’s kind of how it felt. It was a different book from the others because it wasn’t about being a kid. And it wasn’t like The Stranger or Naked Lunch even though I think it was philosophical in a way. But it wasn’t like you had to really search for the pliilo sophy. It was pretty traightforward, I thought, and the great part is that I took what the author wrote about and put it in terms of my own life. Maybe that’s what being a filter means.

    I’m not sure.

    Normal, tes jeune et tu ne dais pas encore. Donc ...

    There was this one part where the main character, who is this architect, is sitting on a boat with Inis best friend, who is a newspaper tycoon. And the newspaper tycoon says that the architect is a very cold man. The architect replies that if the boat were sinking, and there was only room in the lifeboat for one person, he would gladly give up his life for the newspaper tycoon. And then he says something like this ...

    “I would die for you. But I won’t live for you.”

    Et voilà l’effet que lui fait cette simple exposition d’idées trop faciles.

    Something like that. I think the idea is that every person has to live for his or her own life and then make the choice to share it with other people. Maybe that is what makes people “participate.” I’m not really certain. Because I don’t know if I would mind living for Sam for a while. Then again, she wouldn’t want me to, so maybe it’s a lot friendlier than all that. I hope so anyway.

    L’attitude de son psy n’améliore rien.

    I told my psychiatrist about the book and Bill and about Sam and Patrick and all their colleges, but he just keeps asking me questions about when I was younger.

    Vers la fin des années de high school son prof lui pose des questions sur Fountainhead.

    June 13, 1992
    ...
    Bill asked me about The Fountainhead, and I told him, making sure that I was a filter.
    ...
    “Charlie,” he said. “Do you know why I gave you all that extra work?”
    I shook my head no. That look on his face. It made me quiet.
    “Charlie, do you know how smart you are?”
    I just shook my head no again. He was talking for real. It was strange.
    “Charlie, you’re one of the most gifted people I’ve ever known. And I don’t mean in terms of my other students. I mean in terms of anyone I’ve ever met. That’s why I gave you the extra work. I was wondering if you were aware of that?”
    “I guess so. I don’t know.” I felt really strange. I didn’t know where this was coming from. I just wrote some essays.
    “Charlie. Please don’t take this the wrong way. I’m not trying to make you feel uncomfortable.

    June 16, 1992

    I gave Patrick On the Road, Naked Lunch, The Stranger, This Side of Paradise, Peter Pan, and A Separate Peace.
    I gave Sam To Kill a Mockingbird, The Catcher in the Rye, The Great Gatsby, Hamlet, Walden, and The Fountainhead.

    Under the books was a card that I wrote using the typewriter Sam bought me. The cards said that these were my copies of all my favorite books, and I wanted Sam and Patrick to have them because they were my two favorite people in the whole world.

    Chickenlover
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Chickenlover

    Original air date : May 27, 1998

    Plot

    Stan Marsh, Kyle Broflovski, Kenny McCormick, and Eric Cartman visit the Booktastic Bus, a mobile library. They are initially intrigued, but become uninterested in reading after meeting the strange driver. Word spreads that a pervert is molesting chickens in town. When Officer Barbrady starts the investigation, he is confronted with his illiteracy, which is depicted as a medical condition where a person literally sees strange symbols in place of letters. He resigns in shame and anarchy immediately breaks out. Later, he is put into the boys’ class to learn to read.

    Barbrady recruits the boys to help him with his task, showing his knowledge of the police code. From then on, Cartman patrols the town on his Big Wheel, enforcing his own brand of justice. The molester is finally caught in the petting zoo and turns out to be the bookmobile driver. He plotted this all along to encourage Barbrady to learn to read. After being given a copy of Ayn Rand’s Atlas Shrugged, Barbrady knocks the man out cold with a club to the head to teach Cartman how to properly deal with criminals, leaving him unconscious as blood pools from his head. The town holds a parade for Barbrady, and when he is asked to give a speech, he reveals how Atlas Shrugged convinced him to never read again. And at the end, Kenny finally dies after numerous attempts of deaths.

    Apparemment il faut être au courant de la lecture de Fountainhead par le protagniste Charlie si on veut avoir beaucoup de points dans la section lettres du high school exam .

    Course Hero > Literature Study Guides > The Perks Of Being A Wallflower > Part 4 May 21 1992 June 9 1992 Summary
    https://www.coursehero.com/lit/The-Perks-of-Being-a-Wallflower/part-4-may-21-1992-june-9-1992-summary

    May 21, 1992

    The school year is winding down. Charlie continues to do well in his classes, particularly English. (English teacher) Bill has given him a last book to read, Ayn Rand’s The Fountainhead. Bill tells him to “be skeptical about” it and “to be a filter, not a sponge.”

    #objectivisme #police #analphabétisme

  • Quand le #comité_d’éthique du #CNRS se penche sur l’#engagement_public des chercheurs et chercheuses

    #Neutralité ? #Intégrité ? #Transparence ?

    Le Comité d’éthique du CNRS rappelle qu’il n’y a pas d’#incompatibilité de principe, plaide pour un « guide pratique de l’engagement » et place la direction de l’institution scientifique devant les mêmes obligations que les chercheurs.

    Avec la crise climatique, la pandémie de covid-19, l’accroissement des inégalités, le développement de l’intelligence artificielle ou les technologies de surveillance, la question de l’#engagement public des chercheurs est d’autant plus visible que les réseaux sociaux leur permettent une communication directe.

    Cette question dans les débats de société n’est pas nouvelle. De l’appel d’#Albert_Einstein, en novembre 1945, à la création d’un « #gouvernement_du_monde » pour réagir aux dangers de la #bombe_atomique à l’alerte lancée par #Irène_Frachon concernant le #Médiator, en passant par celle lancée sur les dangers des grands modèles de langage par #Timnit_Gebru et ses collègues, les chercheurs et chercheuses s’engagent régulièrement et créent même des sujets de #débats_publics.

    Une question renouvelée dans un monde incertain

    Le #comité_d'éthique_du_CNRS (#COMETS) ne fait pas semblant de le découvrir. Mais, selon lui, « face aux nombreux défis auxquels notre société est confrontée, la question de l’engagement public des chercheurs s’est renouvelée ». Il s’est donc auto-saisi pour « fournir aux chercheurs des clés de compréhension et des repères éthiques concernant l’engagement public » et vient de publier son #rapport sur le sujet [PDF].

    Il faut dire que les deux premières années du Covid-19 ont laissé des traces dans la communauté scientifique sur ces questions de prises de paroles des chercheurs. Le COMETS avait d’ailleurs publié en mai 2021 un avis accusant Didier Raoult alors que la direction du Centre avait rappelé tardivement à l’ordre, en août de la même année, et sans le nommer, le sociologue et directeur de recherche au CNRS Laurent Mucchielli, qui appelait notamment à suspendre la campagne de vaccination.

    Le COMETS relève que les chercheurs s’engagent selon des modalités variées, « de la signature de tribunes à la contribution aux travaux d’ONG ou de think tanks en passant par le soutien à des actions en justice ou l’écriture de billets de blog ». Il souligne aussi que les #réseaux_sociaux ont « sensiblement renforcé l’exposition publique des chercheurs engagés ».

    La présidente du comité d’éthique, Christine Noiville, égrène sur le site du CNRS, les « interrogations profondes » que ces engagements soulèvent :

    « S’engager publiquement, n’est-ce pas contraire à l’exigence d’#objectivité de la recherche ? N’est-ce pas risquer de la « politiser » ou de l’« idéologiser » ? S’engager ne risque-t-il pas de fragiliser la #crédibilité du chercheur, de mettre à mal sa réputation, sa carrière ? Est-on en droit de s’engager ? Pourrait-il même s’agir d’un devoir, comme certains collègues ou journalistes pourraient le laisser entendre ? »

    Pas d’incompatibilité de principe

    Le comité d’éthique aborde les inquiétudes que suscite cet engagement public des chercheurs et pose franchement la question de savoir s’il serait « une atteinte à la #neutralité_scientifique ? ». Faudrait-il laisser de côté ses opinions et valeurs pour « faire de la « bonne » science et produire des connaissances objectives » ?

    Le COMETS explique, en s’appuyant sur les travaux de l’anthropologue #Sarah_Carvallo, que ce concept de neutralité est « devenu central au XXe siècle, pour les sciences de la nature mais également pour les sciences sociales », notamment avec les philosophes des sciences #Hans_Reichenbach et #Karl_Popper, ainsi que le sociologue #Max_Weber dont le concept de « #neutralité_axiologique » – c’est-à-dire une neutralité comme valeur fondamentale – voudrait que le « savant » « tienne ses #convictions_politiques à distance de son enseignement et ne les impose pas subrepticement ».

    Mais le comité explique aussi, que depuis Reichenbach, Popper et Weber, la recherche a avancé. Citant le livre d’#Hilary_Putnam, « The Collapse of the Fact/Value Dichotomy and Other Essays », le COMETS explique que les chercheurs ont montré que « toute #science s’inscrit dans un #contexte_social et se nourrit donc de #valeurs multiples ».

    Le comité explique que le monde de la recherche est actuellement traversé de valeurs (citant le respect de la dignité humaine, le devoir envers les animaux, la préservation de l’environnement, la science ouverte) et que le chercheur « porte lui aussi nécessairement des valeurs sociales et culturelles dont il lui est impossible de se débarrasser totalement dans son travail de recherche ».

    Le COMETS préfère donc insister sur les « notions de #fiabilité, de #quête_d’objectivité, d’#intégrité et de #rigueur de la #démarche_scientifique, et de transparence sur les valeurs » que sur celle de la neutralité. « Dans le respect de ces conditions, il n’y a aucune incompatibilité avec l’engagement public du chercheur », assure-t-il.

    Liberté de s’engager... ou non

    Il rappelle aussi que les chercheurs ont une large #liberté_d'expression assurée par le code de l’éducation tout en n’étant pas exemptés des limites de droit commun (diffamation, racisme, sexisme, injure ...). Mais cette liberté doit s’appliquer à double sens : le chercheur est libre de s’engager ou non. Elle est aussi à prendre à titre individuel, insiste le COMETS : la démarche collective via les laboratoires, sociétés savantes et autres n’est pas la seule possible, même si donner une assise collective « présente de nombreux avantages (réflexion partagée, portée du message délivré, moindre exposition du chercheur, etc.) ».

    Le comité insiste par contre sur le fait que, lorsque le chercheur s’engage, il doit « prendre conscience qu’il met en jeu sa #responsabilité, non seulement juridique mais aussi morale, en raison du crédit que lui confère son statut et le savoir approfondi qu’il implique ».

    Il appuie aussi sur le fait que sa position privilégiée « crédite sa parole d’un poids particulier. Il doit mettre ce crédit au service de la collectivité et ne pas en abuser ».

    Des #devoirs lors de la #prise_de_parole

    Outre le respect de la loi, le COMETS considère, dans ce cadre, que les chercheurs et chercheuses ont des devoirs vis-à-vis du public. Notamment, ils doivent s’efforcer de mettre en contexte le cadre dans lequel ils parlent. S’agit-il d’une prise de parole en nom propre ? Le thème est-il dans le domaine de compétence du chercheur ? Est-il spécialiste ? A-t-il des liens d’intérêts ? Quelles valeurs sous-tendent son propos ? Le #degré_de_certitude doit aussi être abordé. Le Comité exprime néanmoins sa compréhension de la difficulté pratique que cela implique, vu les limites de temps de paroles dans les médias.

    Une autre obligation qui devrait s’appliquer à tout engagement de chercheurs selon le COMETS, et pas des moindres, est de l’asseoir sur des savoirs « robustes » et le faire « reposer sur une démarche scientifique rigoureuse ».

    Proposition de co-construction d’un guide

    Le COMETS recommande, dans ce cadre, au CNRS d’ « élaborer avec les personnels de la recherche un guide de l’engagement public » ainsi que des formations. Il propose aussi d’envisager que ce guide soit élaboré avec d’autres organismes de recherche.

    La direction du CNRS à sa place

    Le Comité d’éthique considère en revanche que « le CNRS ne devrait ni inciter, ni condamner a priori l’engagement des chercheurs, ni opérer une quelconque police des engagements », que ce soit dans l’évaluation des travaux de recherche ou dans d’éventuelles controverses provoquées par un engagement public.

    « La direction du CNRS n’a pas vocation à s’immiscer dans ces questions qui relèvent au premier chef du débat scientifique entre pairs », affirme-t-il. La place du CNRS est d’intervenir en cas de problème d’#intégrité_scientifique ou de #déontologie, mais aussi de #soutien aux chercheurs engagés « qui font l’objet d’#attaques personnelles ou de #procès_bâillons », selon lui.

    Le comité aborde aussi le cas dans lequel un chercheur mènerait des actions de #désobéissance_civile, sujet pour le moins d’actualité. Il considère que le CNRS ne doit ni « se substituer aux institutions de police et de justice », ni condamner par avance ce mode d’engagement, « ni le sanctionner en lieu et place de l’institution judiciaire ». Une #sanction_disciplinaire peut, par contre, être envisagée « éventuellement », « en cas de décision pénale définitive à l’encontre d’un chercheur ».

    Enfin, le Comité place la direction du CNRS devant les mêmes droits et obligations que les chercheurs dans son engagement vis-à-vis du public. Si le CNRS « prenait publiquement des positions normatives sur des sujets de société, le COMETS considère qu’il devrait respecter les règles qui s’appliquent aux chercheurs – faire connaître clairement sa position, expliciter les objectifs et valeurs qui la sous-tendent, etc. Cette prise de position de l’institution devrait pouvoir être discutée sur la base d’un débat contradictoire au sein de l’institution ».

    https://next.ink/985/quand-comite-dethique-cnrs-se-penche-sur-engagement-public-chercheurs-et-cherc

    • Avis du COMETS « Entre liberté et responsabilité : l’engagement public des chercheurs et chercheuses »

      Que des personnels de recherche s’engagent publiquement en prenant position dans la sphère publique sur divers enjeux moraux, politiques ou sociaux ne constitue pas une réalité nouvelle. Aujourd’hui toutefois, face aux nombreux défis auxquels notre société est confrontée, la question de l’engagement public des chercheurs s’est renouvelée. Nombre d’entre eux s’investissent pour soutenir des causes ou prendre position sur des enjeux de société – lutte contre les pandémies, dégradation de l’environnement, essor des technologies de surveillance, etc. – selon des modalités variées, de la signature de tribunes à la contribution aux travaux d’ONG ou de think tanks en passant par le soutien à des actions en justice ou l’écriture de billets de blog. Par ailleurs, le développement des médias et des réseaux sociaux a sensiblement renforcé l’exposition publique des chercheurs engagés.

      Dans le même temps, de forts questionnements s’expriment dans le monde de la recherche. Nombreux sont ceux qui s’interrogent sur les modalités de l’engagement public, son opportunité et son principe même. Ils se demandent si et comment s’engager publiquement sans mettre en risque leur réputation et les valeurs partagées par leurs communautés de recherche, sans déroger à la neutralité traditionnellement attendue des chercheurs, sans perdre en impartialité et en crédibilité. Ce débat, qui anime de longue date les sciences sociales, irrigue désormais l’ensemble de la communauté scientifique.

      C’est dans ce contexte que s’inscrit le présent avis. Fruit d’une auto-saisine du COMETS, il entend fournir aux chercheurs des clés de compréhension et des repères éthiques concernant l’engagement public.

      Le COMETS rappelle d’abord qu’il n’y a pas d’incompatibilité de principe entre, d’un côté, l’engagement public du chercheur et, de l’autre, les normes attribuées ou effectivement applicables à l’activité de recherche. C’est notamment le cas de la notion de « neutralité » de la science, souvent considérée comme une condition indispensable de production de connaissances objectives et fiables. Si on ne peut qu’adhérer au souci de distinguer les faits scientifiques des opinions, il est illusoire de penser que le chercheur puisse se débarrasser totalement de ses valeurs : toute science est une entreprise humaine, inscrite dans un contexte social et, ce faisant, nourrie de valeurs. L’enjeu premier n’est donc pas d’attendre du chercheur qu’il en soit dépourvu mais qu’il les explicite et qu’il respecte les exigences d’intégrité et de rigueur qui doivent caractériser la démarche scientifique.

      Si diverses normes applicables à la recherche publique affirment une obligation de neutralité à la charge du chercheur, cette obligation ne fait en réalité pas obstacle, sur le principe, à la liberté et à l’esprit critique indissociables du travail de recherche, ni à l’implication du chercheur dans des débats de société auxquels, en tant que détenteur d’un savoir spécialisé, il a potentiellement une contribution utile à apporter.

      Le COMETS estime que l’engagement public doit être compris comme une liberté individuelle et ce, dans un double sens :

      -- d’une part, chaque chercheur doit rester libre de s’engager ou non ; qu’il choisisse de ne pas prendre position dans la sphère publique ne constitue en rien un manquement à une obligation professionnelle ou morale qui lui incomberait ;

      -- d’autre part, le chercheur qui s’engage n’a pas nécessairement à solliciter le soutien de communautés plus larges (laboratoire, société savante, etc.), même si le COMETS considère que donner une assise collective à une démarche d’engagement présente de nombreux avantages (réflexion partagée, portée du message délivré, moindre exposition du chercheur, etc.).

      S’il constitue une liberté, l’engagement nécessite également pour le chercheur de prendre conscience qu’il met en jeu sa responsabilité, non seulement juridique mais aussi morale, en raison du crédit que lui confère son statut et le savoir approfondi qu’il implique. En effet, en s’engageant publiquement, le chercheur met potentiellement en jeu non seulement sa réputation académique et sa carrière, mais aussi l’image de son institution, celle de la recherche et, plus généralement, la qualité du débat public auquel il contribue ou qu’il entend susciter. Le chercheur dispose d’une position privilégiée qui crédite sa parole d’un poids particulier. Il doit mettre ce crédit au service de la collectivité et ne pas en abuser. Le COMETS rappelle dès lors que tout engagement public doit se faire dans le respect de devoirs.

      Ces devoirs concernent en premier lieu la manière dont le chercheur s’exprime publiquement. Dans le sillage de son avis 42 rendu à l’occasion de la crise du COVID-19, le COMETS rappelle que le chercheur doit s’exprimer non seulement en respectant les règles de droit (lois mémorielles, lois condamnant la diffamation, l’injure, etc.) mais aussi en offrant à son auditoire la possibilité de mettre son discours en contexte, au minimum pour ne pas être induit en erreur. A cet effet, le chercheur doit prendre soin de :

      situer son propos : parle-t-il en son nom propre, au nom de sa communauté de recherche, de son organisme de rattachement ? Quel est son domaine de compétence ? Est-il spécialiste de la question sur laquelle il prend position ? Quels sont ses éventuels liens d’intérêts (avec telle entreprise, association, etc.) ? Quelles valeurs sous-tendent son propos ? ;
      mettre son propos en perspective : quel est le statut des résultats scientifiques sur lesquels il s’appuie ? Des incertitudes demeurent-elles ? Existe-t-il des controverses ?

      Le COMETS a conscience de la difficulté pratique à mettre en œuvre certaines de ces normes (temps de parole limité dans les médias, espace réduit des tribunes écrites, etc.). Leur respect constitue toutefois un objectif vers lequel le chercheur doit systématiquement tendre. Ce dernier doit également réfléchir, avant de s’exprimer publiquement, à ce qui fonde sa légitimité à le faire.

      En second lieu, les savoirs sur lesquels le chercheur assoit son engagement doivent être robustes et reposer sur une démarche scientifique rigoureuse. Engagé ou non, il doit obéir aux exigences classiques d’intégrité et de rigueur applicables à la production de connaissances fiables – description du protocole de recherche, référencement des sources, mise à disposition des résultats bruts, révision par les pairs, etc. Le COMETS rappelle que ces devoirs sont le corollaire nécessaire de la liberté de la recherche, qui est une liberté professionnelle, et que rien, pas même la défense d’une cause, aussi noble soit-elle, ne justifie de transiger avec ces règles et de s’accommoder de savoirs fragiles. Loin d’empêcher le chercheur d’affirmer une thèse avec force dans l’espace public, ces devoirs constituent au contraire un soutien indispensable à l’engagement public auquel, sinon, il peut lui être facilement reproché d’être militant.

      Afin de munir ceux qui souhaitent s’engager de repères et d’outils concrets, le COMETS invite le CNRS à élaborer avec les personnels de la recherche un guide de l’engagement public. Si de nombreux textes existent d’ores et déjà qui énoncent les droits et devoirs des chercheurs – statut du chercheur, chartes de déontologie, avis du COMETS, etc. –, ils sont éparpillés, parfois difficiles à interpréter (sur l’obligation de neutralité notamment) ou complexes à mettre en œuvre (déclaration des liens d’intérêt dans les médias, etc.). Un guide de l’engagement public devrait permettre de donner un contenu lisible, concret et réaliste à ces normes apparemment simples mais en réalité difficiles à comprendre ou à appliquer.

      Le COMETS recommande au CNRS d’envisager l’élaboration d’un tel guide avec d’autres organismes de recherche qui réfléchissent actuellement à la question. Le guide devrait par ailleurs être accompagné d’actions sensibilisant les chercheurs aux enjeux et techniques de l’engagement public (dont des formations à la prise de parole dans les médias).

      Le COMETS s’est enfin interrogé sur le positionnement plus général du CNRS à l’égard de l’engagement public.

      Le COMETS considère que de manière générale, le CNRS ne devrait ni inciter, ni condamner a priori l’engagement des chercheurs, ni opérer une quelconque police des engagements. En pratique :

      – dans l’évaluation de leurs travaux de recherche, les chercheurs ne devraient pas pâtir de leur engagement public. L’évaluation de l’activité de recherche d’un chercheur ne devrait porter que sur ses travaux de recherche et pas sur ses engagements publics éventuels ;

      – lorsque l’engagement public conduit à des controverses, la direction du CNRS n’a pas vocation à s’immiscer dans ces questions qui relèvent au premier chef du débat scientifique entre pairs ;

      – le CNRS doit en revanche intervenir au cas où un chercheur contreviendrait à l’intégrité ou à la déontologie (au minimum, les référents concernés devraient alors être saisis) ou en cas de violation des limites légales à la liberté d’expression (lois mémorielles, lois réprimant la diffamation, etc.) ; de même, l’institution devrait intervenir pour soutenir les chercheurs engagés qui font l’objet d’attaques personnelles ou de procès bâillons.

      – au cas où un chercheur mènerait des actions de désobéissance civile, le CNRS ne devrait pas se substituer aux institutions de police et de justice. Il ne devrait pas condamner ex ante ce mode d’engagement, ni le sanctionner en lieu et place de l’institution judiciaire. A posteriori, en cas de décision pénale définitive à l’encontre d’un chercheur, le CNRS peut éventuellement considérer que son intervention est requise et prendre une sanction.

      Plus généralement, le COMETS encourage le CNRS à protéger et à favoriser la liberté d’expression de son personnel. Il est en effet de la responsabilité des institutions et des communautés de recherche de soutenir la confrontation constructive des idées, fondée sur la liberté d’expression.

      Si le CNRS venait à décider de s’engager en tant qu’institution, c’est-à-dire s’il prenait publiquement des positions normatives sur des sujets de société, le COMETS considère qu’il devrait respecter les règles qui s’appliquent aux chercheurs – faire connaître clairement sa position, expliciter les objectifs et valeurs qui la sous-tendent, etc. Cette prise de position de l’institution devrait pouvoir être discutée sur la base d’un débat contradictoire au sein de l’institution.

      Pour télécharger l’avis :
      https://comite-ethique.cnrs.fr/wp-content/uploads/2023/09/AVIS-2023-44.pdf

      https://comite-ethique.cnrs.fr/avis-du-comets-entre-liberte-et-responsabilite-engagement-public

      #avis

  • Philosophin des Individualismus : Ayn Rand - Sie sah den Übermenschen als Unternehmer
    https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/philosophin-des-individualismus-ayn-rand-sie-sah-den-uebermenschen-als-untern


    Malgré quelques erreurs (la Fed n’est pas une banque de l’état) et un parti pris en sa faveur c’est un article intéressant sur l’auteure russo-américaine Ayn Rand. (rien avoir avec la Rand Corporation). L’auteure est malhonnête parce qu’elle omet le fait que la réalité de sa propre vie a contredit toutes idées d’Ayn Rand. Elle est morte pauvre et dépendante de l’aide sociale malgré ses admirateurs d’élite. Sa soi-disant philosohie de l’égoïsme l’objectivisme s’est retournée contre elle.
    So it goes.

    5.8.2010 von Ingeborg Harms - Ayn Rand kam in den Zwanzigern aus Russland in die Vereinigten Staaten und wurde zur schärfsten Kritikerin des Wohlfahrtsstaates. Ihre radikalen Gedanken zur selbstbestimmten Lebensführung beeinflussten Ronald Reagan wie Alan Greenspan und machten sie zur Autorin der Finanzkrise.

    Man wüsste gern, was Ayn Rand durch den Kopf ging, als sie Ernst Lubitschs „Ninotschka“ sah: das Filmmärchen von der sowjetischen Funktionärin, die mit dem Auftrag nach Paris kommt, die russischen Kronjuwelen zu verkaufen. Greta Garbo hüllte ihr dogmatisches Gebaren in eine Wolke aus Eros und Geheimnis und machte das Schreckbild der politisch denkenden Frau im Handstreich glanzvoll. Nichts könnte den Typus der Berufsrevolutionärin besser beschreiben, die ihre weiblichen Reize bedenkenlos einsetzt, um in die besten Kreise vorzudringen und sie von innen zu erschüttern. Der himmelweite Unterschied zwischen Ayn Rand und Ninotschka liegt darin, dass jene kein fertiges Programm abspulte. Als sie 1926 in die Vereinigten Staaten kam, brachte sie aus Leningrad den Keim einer Philosophie mit, die in denkbar größtem Gegensatz zum Kommunismus ihrer Heimat stand. Der Boden, auf dem ihr Denken wachsen und gedeihen sollte, war das Amerika des New Deal, ein gelobtes Land, das ihrer Ansicht nach auf dem besten Weg war, sich in ein zweites Sowjetrussland zu verwandeln.

    Die Greta Garbo der Philosophie kam als Tochter eines jüdischen Apothekers 1905 in Sankt Petersburg zur Welt, ursprünglich hieß sie Alisa Rosenbaum. Die Atmosphäre im Petersburg ihrer Kindheit bezeichnete Ayn Rand als „glanzvollste in der Geschichte der Menschheit“, getragen von „tiefem wechselseitigem Respekt, einem heute unvorstellbaren Wohlwollen und einer selbstbewussten Großmut, die man füreinander und für das Leben empfand“. Mit diesem Ideal schrieb sie drei Romane, mehrere Drehbücher und Theaterstücke und brachte ihr Weltbild auch in zahlreichen Essays zu Papier. Ihr erster Roman, „We the Living“, ist im Leningrad der frühen Zwanziger angesiedelt und hinterlässt einen lebhaften Eindruck nicht nur von Kälte, Enge und Mangel, sondern auch vom geistigen Schreckensregiment der Revolutionäre. Das Studium an der Leningrader Hochschule machte Ayn Rand mit dem Marxismus vertraut und weckte ihre Leidenschaft für endlose Debatten.

    In den Vereinigten Staaten wurden ihre Schriften nicht nur unter Collegestudenten heiß diskutiert, sie führten 1958 auch zur Gründung eines New Yorker Instituts des „Objektivismus“, das Ayn Rands Ideen mit dem Rigorismus einer Kaderschmiede propagierte. In ihrem Umkreis entstand eine Subkultur mit objektivistischen Bällen, Modenschauen, Konzerten, Kinoabenden und Sportveranstaltungen. Aus der exklusiven Gruppe, die sich ironisch „Das Kollektiv“ nannte, ging kein Geringerer als Alan Greenspan, der spätere Chef der Federal Reserve Bank, hervor.
    Rands Porträt als Briefmarke
    Rands Porträt als Briefmarke Bild: ASSOCIATED PRESS

    Karrierestart in Hollywood

    Als Frau wie als Philosophin verführte Ayn Rand zur Radikalität. Ob Liebhaber, der Broadway, Fernsehshows oder Verleger, jede Festung nahm sie im Sturm und machte so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Ronald Reagan, Clarence Thomas (ein Mitglied des Obersten Gerichtshofs), den Playboy-Chef Hugh Hefner, den Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und den „Craigslist“-Erfinder Craig Newmark zu ihren Adepten.

    Ihr Siegeszug begann in Hollywood. Schon beim ersten Studiobesuch lief sie dem Regisseur Cecil B. DeMille über den Weg. Der nahm die aparte Russin im Sportwagen mit und brachte sie im Skriptbüro unter, denn Ayn Rand hatte die ersten Monate auf dem neuen Kontinent mit dem Verfassen von Drehbüchern verbracht - auf Englisch, versteht sich. Auch der DeMille-Schauspieler Frank O’Connor, in dem sie den idealen Ehemann gewahrte, hatte ihren Wünschen nicht viel entgegenzusetzen. Als beide anlässlich der Verfilmung ihres Romans „The Fountainhead“ nach Kalifornien zurückkehrten, ermöglichten es ihnen die Tantiemen, die modernistische Ranch Josephs von Sternberg und Marlene Dietrichs zu übernehmen.

    Egoismus als Königsweg

    Ayn Rand war der lebende Beweis für ihre Überzeugung, dass der Mensch sich nur ein Ziel setzen musste, um es zu erreichen. Sie zeigte nicht die geringste Toleranz für Unentschiedenheit, Anspruchsdenken oder Bittstellertum. Entsprechend allergisch reagierte sie auf staatliche Regulierung und Interventionen. Sie verfasste Streitschriften gegen Roosevelts New Deal, legte sich mit der amerikanischen Linken an, trat vor dem McCarthy-Ausschuss auf und machte ihre Romane zu epischen Feldzügen gegen einen christlich geprägten Humanismus, der die Menschheit als schwach, unterdrückt und bedürftig darstellte. Altruismus galt ihr als Zwang, für andere zu leben, während Egoismus für sie den Königsweg zum Gemeinwohl darstellte.

    Ihre literarischen Helden sind durchweg Einzelkämpfer, Erfinder, Staats- und Unternehmensgründer. Jedes Individuum hatte ihrer Überzeugung nach sein eigenes Handlungsgesetz, das sich aus seinen Begabungen, Träumen und den Strategien ergab, die es zu ihrer Verwirklichung verfolgte. Ausgerechnet ihrer diabolischsten Romanfigur, dem Journalisten Ellsworth Toohey, legte sie in „The Fountainhead“ den schönen Ausdruck vom „Stil der Seele“ in den Mund. „Wir leben im Geiste“, erläutert Tooheys Gegenspieler, der Architekt Howard Roark, „die Existenz ist der Versuch, dieses Leben in physische Realität zu überführen. Jede Form des Glücks ist privat. Unsere größten Augenblicke sind persönlicher Natur, selbstmotiviert, unberührbar. Vor der promiskuitiven Menge verbergen wir die Dinge, die uns heilig oder kostbar sind.“ Doch Toohey weiß, dass sich die Seele brechen lässt: „Sorge dafür, dass der Mensch sich klein fühlt. Flöße ihm Schuldgefühle ein. Töte seine Hoffnungen und seine Integrität. Wenn seine Seele den Respekt vor sich selbst verliert, hast du ihn in der Hand. Die Natur lässt kein Vakuum zu. Nimm der Seele ihren Inhalt - und du kannst sie nach Belieben füllen.“

    Eine heile Seele kann Tooheys Verlagschef Gail Wynand an ihren Reflexen ablesen. Das Kollektivregime, das in „Fountainhead“ Amerika im Griff hat, charakterisiert er durch die Vorliebe seiner Protagonisten, sich - in direktem Widerspruch zu Kants Lehre vom Erhabenen - ihrer Winzigkeit zu brüsten: „Es ist, als würden sie schmatzen vor Stolz, weil ihr Bestes angesichts der brutalen Gewalt eines Erdbebens zu Staub zerfällt.“

    Die Autorin der Finanzkrise

    „The Fountainhead“ ist mit seinem vielschichtigen Plot, den ziselierten Dialogen, dramatischen Milieus und einer an den großen Romanen des neunzehnten Jahrhunderts geschulten Spannungskurve ihr bestes Buch. Doch es ist ihr letzter Roman „Atlas Shrugged“, der seit Beginn der Finanzkrise derart reißenden Absatz findet, dass die amerikanische Kolumnistin Amity Shlaes von einem politischen Harry-Potter-Phänomen sprechen konnte. Das Buch schaffte es auch in die mit Kultstatus belegte aktuelle Fernsehserie „Mad Men“, die in den frühen sechziger Jahren in einer New Yorker Werbeagentur spielt. Der Kopf der Agentur übergibt seinem kreativsten Mitarbeiter einen Bonusscheck und zieht dazu „Atlas Shrugged“ aus dem Regal: „Sie sind ein fleißiger und vernünftiger Mensch“, lässt er ihn wissen, „und alles in allem völlig egoistisch. Das ist Ihre Stärke. Wir sind anders. Unsentimental hinsichtlich der Menschen, die von unserer harten Arbeit abhängen. Nehmen Sie Einsneunundneunzig von den 25.000 und kaufen Sie sich ein Exemplar.“

    Es mag die Minderheit sein, so legt es Ayn Rands Roman nahe, die ihre naturgegebene geistige Unabhängigkeit und Handlungsautonomie in Anspruch nimmt, doch es ist die Mehrheit, die dabei gewinnt: Eine Gesellschaft von Genies könnte ohne den Rest der Menschheit überleben, doch umgekehrt gilt das nicht. Daher das instinktive Bedürfnis, sich den Besten anzuschließen: „Ein Überlebensgesetz, oder?“ Doch was, wenn dieser Instinkt korrumpiert und der Zusammenhang zwischen Gemeinwohl und den Leistungen bedeutender Einzelner durch einen populistischen Staat verwischt wurde?

    Schon in „We the Living“ zeichneten sich die Helden durch die in Kants Sinn erhabene Freiheit aus, sich unter Absehung von Selbsterhaltungsinteressen gegen das egalitäre Kollektiv zu behaupten. Dass diese Haltung sie dann in eine gerade Ayn Rand verhasste Märtyrerrolle zwingt, ist eine Aporie, für die sie in „Atlas“ eine verblüffende, geradezu kindlich radikale Lösung fand: Sie lässt Amerikas Elite geschlossen in den Streik treten und tatenlos zusehen, wie das Land langsam zerfällt. Diesen Zusammenbruch malt ihr Roman in allen Einzelheiten aus. Seine Überzeugungskraft gewinnt er dadurch, dass er der Simulation eines großen Rechnergehirns gleicht.

    Was diesem Werk an epischem Zauber abgeht, gewinnt es an Katastrophenthrill hinzu. Europa ist längst zur Volksrepublik geworden, die Raubbau an den Resten der Privatwirtschaft treibt. In den Vereinigten Staaten sorgt derweil ein von Lobbyisten, Interessengruppen und linken Intellektuellen ersonnenes Dekret für lückenlose Verstaatlichung, Einführung der Planwirtschaft, Ausschaltung des Wettbewerbs und strenge Zensur. Das Mittelalter ist zurückgekehrt, plündernde Horden ziehen durchs Land, die Provinz verödet, und in den großen Städten tobt der Bürgerkrieg. Bevor die Rohstoffe versiegen und die Verkehrswege darnieder liegen, sind es die Ingenieure, Tüftler und alltäglichen Problemlöser, die ihren Dienst aufkündigen. So entschärft Ayn Rand, eine Schülerin Nietzsches, den wachsenden Verdacht, es sei ihr nur um eine Handvoll von Übermenschen zu tun.

    Verstand und Moral

    Doch im trotzigen Versuch, eine konsistente philosophische Fabel zu entwerfen, verschloss sich ihr Denken immer mehr der Empathie. Ihren gutmütigen, aber hilflosen und ideologisch verwirrten Verlierergestalten wirft der Roman am Ende einzig und allein vor, dass sie der Demagogie des Anspruchsdenkens auf den Leim gegangen sind und sich nicht durch eigene Kraft aus ihrer Unmündigkeit befreiten, dass sie, kurz gesagt, nicht Ayn Rands Schlüsse aus ihrer Situation zu ziehen wussten.

    Im Rückgriff auf Aristoteles definierte sie den Menschen nicht durch seine Triebe, sondern durch seinen Verstand. Daraus ergab sich ein Anspruch für sein ethisches Verhalten: „Das moralische Vermögen ist nicht unabhängig vom Denkvermögen, sondern direkt damit verbunden und aus ihm folgend.“ Doch im Interesse lupenreiner Logik kam ihr literarisches Plädoyer für den Laissez-faire-Liberalismus nicht ohne atavistische Zweiteilung der Menschheit in schaffende und konsumierende Individuen aus. Sofern jene durch diese nicht ersetzt werden können, ist deren Rechtsposition für Rand nicht verhandelbar und unangreifbar. Was „Atlas“ entwirft, ist ein passiver Belagerungszustand, bei dem die Feinde der Festung Amerika nur verschwinden müssen, um sie auszuhungern. Bis dahin machen sie es sich in einem utopischen Hightech-Nest in den Rocky Mountains bequem, das ein ausgeklügelter Reflektorenschirm gegen Entdeckung feit.

    In diesem an Huxleys „Schöne neue Welt“ erinnernden Bergidyll geht es so paternalistisch und konfliktarm zu wie in Ayn Rands New Yorker Institut. Man sehnt sich nach den messerscharfen Kontroversen, die „The Fountainhead“ zum wichtigen Ideenroman der vierziger Jahre machten. Zu schwer zu zügelnder Bestform läuft sie auf, wenn sie die Akteure der öffentlichen Meinungsbildung im Stile von Dostojewskis Großinquisitor porträtiert. Charaktere wie Toohey sind bei ihr die wahren Autokraten. Überzeugt, dass man der Menge die Freiheit nicht zumuten kann, nutzen sie ihren Einfluss, um sie zu einem Instrument im Kampf gegen die Kräfte des Fortschritts zu machen. Wie bei Dostojewski handelt es sich auch bei Ayn Rand um herausragende Intelligenzen, die ihre Begabung aus Mangel an Originalität planmäßig ins Destruktive wenden. Auch an der neueren Kunst des Interessanten wetzte sich Rands parodistischer Furor; nichts war ihr so zuwider wie Experimente im Geiste Dadas oder Gertrude Steins, Unverständliches, Banales, Burleskes, Obszönes, Sinnvernebelung in allen Formen.

    Philosophische K.o.-Kämpferin

    Obwohl sie die Architektur der Moderne mit wehenden Fahnen unterstützte, blieb ihr eigener Kunstbegriff klassizistisch geprägt. Ihre Werke treten mit dem philosophischen Anspruch auf, Welt und geschichtliche Kräfte umfassend zu deuten. Nicht umsonst hatte sie zunächst auf dem Theater Erfolg. Ihr Talent ist dramatisch, auch in den Romanen treten archetypische Prinzipien gegeneinander an. Weil sie trotz ihres scharfen Verstandes aber am Ende eine nicht philosophisch, sondern mathematisch verfahrende Rechthaberin blieb, die in dialektischen Konstellationen der Synthese das K.o. durch Punktsieg vorzog, bevorzugte sie in späteren Jahren die epische Form, die nur einen Helden zulässt. Das Opus magnum, in dem sich Kommunismus und Kapitalismus aneinander abarbeiten, wurde von ihr nicht geschrieben, obwohl sie durch ihre Erfahrung auf beiden Seiten dazu prädestiniert schien.

    Seit eine von der Bankenkrise aufgeheizte Stimmung erneut gegen den Kapitalismus aufbraust, haben auch Ayn Rands Argumente wieder Oberwasser. Ihre Popularität in rechten Kreisen hängt damit zusammen, dass sie nicht nur in die Zukunft schaute, sondern in ihren Streitschriften auch die Vergangenheit deutete. Die Wurzeln dessen, was Amity Shlaes den „Staatskapitalismus des Jahres 2009“ nennt, entdeckte Ayn Rand im „Sherman Act“ von 1890, „einem lächerlichen Flickwerk von undurchsichtigen, unfairen Gesetzen, das amerikanische Unternehmen drangsaliert, zur Ader lässt und sogar erpresst“. Ein besonderer Dorn im Auge war ihr die Aufhebung des Goldstandards: Papier, doziert einer ihrer Helden, „ist eine Hypothek auf Werte, die nicht existieren, assistiert von einem Gewehr im Rücken derer, auf deren Produktivität man sich verlässt. Papier ist ein Scheck, den legalisierte Vandalen sich auf ein Konto ausstellen, das ihnen nicht gehört. Machen Sie sich auf den Tag gefasst, an dem der Scheck mit dem Verweis platzt: Konto überzogen.“

    Greenspans Folgerungen

    In einem Essay von 1966 kam Alan Greenspan angesichts der Finanzkrise von 1929 zu dem Ergebnis, dass die Spekulationsblase vom unmäßigen Papiergeldfluss kreiert wurde, den die Federal Reserve 1927 in die Banken pumpte. Als daraufhin die britische Regierung mit der gänzlichen Aufgabe des Goldstandards voranging, löste sie den weltweiten Bankencrash aus. Er wäre, wie Greenspan glaubt, zu vermeiden gewesen, hätten die Wohlfahrtsstaat-Advokaten aller Länder nicht ihre historische Chance gewittert. Denn solange der Goldstandard herrschte, waren sie gezwungen, den Machterhalt durch unpopuläre Steuern aufs Spiel zu setzen. Also lösten sie sich vom Gold und erzeugten einen Rausch der Machbarkeit auf Kosten privater Sparer: „Seines akademischen Jargons entkleidet, ist der Wohlfahrtsstaat nichts weiter als ein Mechanismus, durch den Regierungen den Besitz der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft beschlagnahmen und einer breiten Palette von Wohlfahrtszwecken zuführen.“

    Indem Greenspan das „schäbige Geheimnis“ der damaligen Regierung benennt, legt er auch den Finger auf eine der Ursachen der heutigen Krise: „Die Aufgabe des Goldstandards erlaubte es den Wohlfahrtsstaatlern, das Bankensystem als Instrument zur unbegrenzten Kreditvergabe zu gebrauchen. Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Konfiszierung durch Inflation zu bewahren.“

    Sätze wie diese machen Greenspan zur enigmatischsten Figur der Bankenkrise. Er war es, der nach dem 11. September den Leitzins auf ein Prozent herabsetzte und mit der dann zwingend folgenden Kreditschwemme den Immobilienboom auslöste: ein Konsum-Mekka auf Pump. Nicht nur hatten die Sparer nichts von ihrem Vermögen, sie waren auch die künftigen Leidtragenden der auf Taubenfüßen nahenden Inflation. Gelockerte Richtlinien sorgten dafür, dass der Eigenkapitalquotient der Banken im Verhältnis zu ihren Schulden auf 1:30 gesenkt wurde. Die finanziellen Garantien, die es den Banken möglich machten, über ihre Verhältnisse zu leihen, übernahm der Staat. Diese Großzügigkeit schlug vor zwei Jahren in Form von 700 Milliarden Dollar zu Buche, mit denen die Zentralbank die faulen Immobilienkredite aufkaufte. Diese nur von einer hypothetischen Zukunft gedeckte Summe bedeutet de facto eine immense Verringerung des aktuellen Dollarwerts. Der steigende Goldpreis gibt eine Vorstellung von der historischen Entwertung der amerikanischen Währung: Heute zahlt man 1220 Dollar für eine Unze Gold, bis ins zwanzigste Jahrhundert waren es rund 20 Dollar, weniger als zwei Prozent des heutigen Kurses.

    Modell für einen Systemwechsel

    All dies hat nicht nur mit dem Rätsel Greenspan, sondern auch eine Menge mit den von Ayn Rand vorausgesagten Entwicklungen zu tun. Finanzielle Rücklagen stärken die von ihr propagierte Unabhängigkeit des Individuums, machen es frei von politischen Eingriffen und nach eigenen Vorstellungen handlungsfähig. In diesem Sinne müsste Ayn Rand ganz oben auf der Leseliste der autonomen Szene stehen. Denn durch die finanzpolitische Zentralisierung verschiebt sich die persönliche Verantwortung von unten nach oben. Der Zwang, der dann zur Stabilisierung der Verhältnisse nötig wird, verstärkt die Gewaltbereitschaft im Ganzen. Ayn Rand war sich darüber im Klaren, dass ihr Modell, wenn nicht auf einen Systemwechsel, dann auf die Abschaffung des Systems als solchem hinauslief. Entspricht es doch der tief implementierten Struktur der Moderne, Verantwortung an Systeme zu delegieren, deren Entscheidungsträger die Folgen ihres Handelns nicht mitzutragen haben.

    Wie also konnte Alan Greenspan, der sich noch kürzlich in einem Fernsehinterview zu seiner Lehrerin Ayn Rand bekannte, die zynische Spirale der Dollarentwertung mitbedienen und heraufbeschwören, was er selbst einen Finanz-Tsunami nannte? Fehlte ihm das Rückgrat, angesichts der eklatanten Verletzung seiner Prinzipien zurückzutreten, oder hielt er die Papiergeldflut für das geringere Übel? Bei der Anhörung im Kongress Anfang April gab er gewunden zu, dass die Leitzinssenkung 2003 ohne seine Zustimmung und auf politischen Druck hin erfolgt war.

    Bei dem unentwirrbaren Gespinst der Vorwürfe, die seit September 2008 kursieren, geht es auch um eine Schuld, die zu schmerzhaft ist, um offen benannt zu werden. Das 1977 vom amerikanischen Kongress verabschiedete Antidiskriminierungsgesetz („Community Reinvestment Act“) verpflichtete Banken, Kredite auch in Stadtbezirken zu vergeben, die ihren bisherigen Vergabestandards nicht entsprachen. Der Dokumentarfilmer Peter Krieg wies darauf hin, dass ein weiteres Gesetz von 1991 den „Vergleich von Kreditverträgen nach Rassenzugehörigkeit ermöglichte - mit dem erwartbaren Ergebnis, dass die Banken offenbar proportional mehr Kredite an Weiße als an Schwarze vergaben.

    Dies interpretierte die Politik als Ungerechtigkeit seitens der Banken, die umgehend durch öffentlichen Druck, noch mehr ,antidiskriminierende’ Vorschriften und Lockerung des Standards für Kreditvergaben korrigiert werden musste. Wer sich dennoch an seriöse und bewährte Kreditstandards hielt, dem drohten Gesetzgeber und Zentralbanken hohe Geldstrafen an.“ Die regierungseigenen Banken Fannie Mae und Freddy Mac gaben das Tempo vor, mit dem sich durch Verpackung von faulen Krediten Profite erwirtschaften ließen. Wie bekannt, wurde die sich abzeichnende Pleite über Immobilienjunkbonds global verteilt, deren fahrlässig positive Bewertung die Regierung duldete.

    Ein-Frau-Religion

    Am Ursprung dieser Spirale steht mit dem Antidiskriminierungsgesetz die Verantwortungsübernahme für eine Schuld, die Amerika gegenüber dem schwarzen Teil seiner Bevölkerung auf sich geladen hat. Schon der „Equal Credit Opportunity Act“ von 1974 gründete auf dem Optimismus, dass die Subventionierung eines chancenarmen Bevölkerungsteils ein Mehr an Produktivität bewirken würde, das die Überziehung der Reserven auf lange Sicht ausgleichen musste. Doch diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt.

    Ayn Rand wollte von Erbschuld nichts wissen, weder in historischer noch in theologischer Hinsicht. Ausdrücklich auf Schwarze zielende Fördermaßnahmen tat sie als legalen Rassismus ab, so wie sie der Frauenbewegung vorwarf, sich als neue unterdrückte Klasse zu erfinden. Ayn Rand lebte eine Ein-Frau-Religion; ihr Aufstieg aus den Hungerhöhlen Leningrads zum Star der amerikanischen Popularphilosophie stählte sie gegen das Argument, nur finanzielle Sicherheit mache ein glückliches und selbstbestimmtes Leben möglich. Umgekehrt wurde sie nicht müde, durch literarische Fabeln zu „beweisen“, dass nur individuelle Autonomie finanzielle Sicherheit bewirken kann. Dass sich ein intellektuell nicht haltbarer Optimismus nicht nur in der Unlogik, sondern, mit Nietzsches Worten, auch im Wesen der Logik verbirgt, hat Ayn Rand sich nie eingestanden. Wie das Zarenreich von seiner Feudalschuld wurde Amerika von seiner kollektiven Verschuldung eingeholt. Es steht nicht in der Macht des Individuums, sie abzulehnen. Diese Wahrheit war es, die Ayn Rand ein Leben lang bekämpfte.

    Le système qu’elle dôlatait la ruina. A la fin de sa vie elle fut obligée de demander de l’ade sociale

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ayn_Rand

    Rand war eine langjährige Raucherin und musste sich 1974 wegen Lungenkrebs operieren lassen.[6] Sie ließ sich 1976 trotz eigener starker Bedenken von der Sozialarbeiterin ihres Anwalts für Leistungen aus der staatlichen Sozialversicherung und der bundesstaatlichen Krankenversicherung (Medicare-Programm) anmelden. Die Leistungen erhielt sie auf den Namen Ann O’Connor

    Ce n’est pas le gouvernement états-unien qui contrôle les banques à travers la Fed. MaisCe sont les banques qui dominent le gouvernement.
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve

    The Federal Reserve System has a “unique structure that is both public and private” and is described as “independent within the government” rather than “independent of government”. The System does not require public funding, and derives its authority and purpose from the Federal Reserve Act, which was passed by Congress in 1913 and is subject to Congressional modification or repeal. The four main components of the Federal Reserve System are (1) the board of governors, (2) the Federal Open Market Committee, (3) the twelve regional Federal Reserve Banks, and (4) the member banks throughout the country.

    #Übermensch #surhomme #capitalisme #objectivsme #USA #élitisme

  • Une organisation en #souffrance

    Les Français seraient-ils retors à l’effort, comme le laissent entendre les mesures visant à stigmatiser les chômeurs ? Et si le nombre de #démissions, les chiffres des #accidents et des #arrêts_de_travail étaient plutôt le signe de #conditions_de_travail délétères.

    Jeté dans une #concurrence accrue du fait d’un #management personnalisé, évalué et soumis à la culture froide du chiffre, des baisses budgétaires, le travailleur du XXIe siècle est placé sous une #pression inédite...

    L’étude de 2019 de la Darès (Ministère du Travail) nous apprend que 37% des travailleurs.ses interrogés se disent incapables de poursuivre leur activité jusqu’à la retraite. Que l’on soit hôtesse de caisse (Laurence) ou magistrat (Jean-Pierre), tous témoignent de la dégradation de leurs conditions de travail et de l’impact que ces dégradations peuvent avoir sur notre #santé comme l’explique le psychanalyste Christophe Dejours : “Il n’y a pas de neutralité du travail vis-à-vis de la #santé_mentale. Grâce au travail, votre #identité s’accroît, votre #amour_de_soi s’accroît, votre santé mentale s’accroît, votre #résistance à la maladie s’accroît. C’est extraordinaire la santé par le travail. Mais si on vous empêche de faire du travail de qualité, alors là, la chose risque de très mal tourner.”

    Pourtant, la #quête_de_sens est plus que jamais au cœur des revendications, particulièrement chez les jeunes. Aussi, plutôt que de parler de la semaine de quatre jours ou de développer une sociabilité contrainte au travail, ne serait-il pas temps d’améliorer son #organisation, d’investir dans les métiers du « soin » afin de renforcer le #lien_social ?

    Enfin, la crise environnementale n’est-elle pas l’occasion de réinventer le travail, loin du cycle infernal production/ consommation comme le pense la sociologue Dominique Méda : “Je crois beaucoup à la reconversion écologique. Il faut prendre au sérieux la contrainte écologique comme moyen à la fois de créer des emplois, comme le montrent les études, mais aussi une possibilité de changer radicalement le travail en profondeur.”

    https://www.radiofrance.fr/franceculture/podcasts/lsd-la-serie-documentaire/une-organisation-en-souffrance-5912905

    #travail #audio #sens #reconnaissance #podcast #déshumanisation #grande_distribution #supermarchés #Carrefour #salariat #accidents_du_travail # location-gérance #jours_de_carence #délai_de_carence #financiarisation #traçabilité #performance #néo-taylorisme #taylorisme_numérique #contrôle #don #satisfaction #modernisation #mai_68 #individualisation #personnalisation #narcissisation #collectif #entraide #épanouissement #marges_de_manoeuvre #intensification_du_travail #efficacité #rentabilité #pression #sous-traitance #intensité_du_travail #santé_au_travail #santé #épidémie #anxiété #dépression #santé_publique #absentéisme #dégradation_des_conditions_de_travail #sommeil #identité #amour_de_soi #santé_par_le_travail #tournant_gestionnaire #gouvernance_de_l'entreprise #direction_d'entreprise #direction #règles #lois #gestionnaires #ignorance #objectifs_quantitatifs #objectifs #performance #mesurage #évaluation #traçabilité #quantification #quantitatif #qualitatif #politique_du_chiffre #flux #justice #charge_de_travail

    25’40 : #Jean-Pierre_Bandiera, ancien président du tribunal correctionnel de Nîmes :

    « On finit par oublier ce qu’on a appris à l’école nationale de la magistrature, c’est-à-dire la motivation d’un jugement... On finit par procéder par affirmation, ce qui fait qu’on gagne beaucoup de temps. On a des jugements, dès lors que la culpabilité n’est pas contestée, qui font abstraction de toute une série d’éléments qui sont pourtant importants : s’attarder sur les faits ou les expliquer de façon complète. On se contente d’une qualification développée : Monsieur Dupont est poursuivi pour avoir frauduleusement soustrait 3 véhicules, 4 téléviseurs au préjudice de Madame Durant lors d’un cambriolage » mais on n’est pas du tout en mesure après de préciser que Monsieur Dupont était l’ancien petit ami de Madame Durant ou qu’il ne connaissait absolument pas Madame Durant. Fixer les conditions dans lesquelles ce délit a été commis de manière ensuite à expliquer la personnalisation de la peine qui est quand même la mission essentielle du juge ! Il faut avoir à chaque fois qu’il nous est demandé la possibilité d’adapter au mieux la peine à l’individu. C’est très important. On finit par mettre des tarifs. Quelle horreur pour un juge ! On finit par oublier la quintessence de ce métier qui est de faire la part des choses entre l’accusation, la défense, l’auteur de faits, la victime, et essayer d’adopter une sanction qui soit la plus adaptée possible. C’est la personnalisation de la peine, c’est aussi le devenir de l’auteur de cette infraction de manière à éviter la récidive, prévoir sa resocialisation. Bref, jouer à fond le rôle du juge, ce qui, de plus en plus, est ratatiné à un rôle de distributeur de sanctions qui sont plus ou moins tarifées. Et ça c’est quelque chose qui, à la fin de ma carrière, c’est quelque chose qui me posait de véritables problèmes d’éthique, parce que je ne pensais pas ce rôle du juge comme celui-là. Du coup, la qualité de la justice finit par souffrir, incontestablement. C’est une évolution constante qui est le fruit d’une volonté politique qui, elle aussi, a été constante, de ne pas consacrer à la justice de notre pays les moyens dont elle devait disposer pour pouvoir fonctionner normalement. Et cette évolution n’a jamais jamais, en dépit de tout ce qui a pu être dit ou écrit, n’ai jamais été interrompue. Nous sommes donc aujourd’hui dans une situation de détresse absolue. La France est donc ??? pénultième au niveau européen sur les moyens budgétaires consacrés à sa justice. Le Tribunal de Nîme comporte 13 procureurs, la moyenne européenne nécessiterait qu’ils soient 63, je dis bien 63 pour 13. Il y a 39 juges au Tribunal de Nîmes, pour arriver dans la moyenne européenne il en faudrait 93. Et de mémoire il y a 125 greffiers et il en faudrait 350 je crois pour être dans la moyenne. Il y avait au début de ma carrière à Nîmes 1 juge des Libertés et de la détention, il y en a aujourd’hui 2. On a multiplié les chiffres du JLD par 10. Cela pose un problème moral et un problème éthique. Un problème moral parce qu’on a le sentiment de ne pas satisfaire au rôle qui est le sien. Un problème éthique parce qu’on finit par prendre un certain nombre de recul par rapport aux valeurs que l’on a pourtant porté haut lorsqu’on a débuté cette carrière. De sorte qu’une certaine mélancolie dans un premier temps et au final un certain découragement me guettaient et m’ont parfois atteint ; mes périodes de vacances étant véritablement chaque année un moment où la décompression s’imposait sinon je n’aurais pas pu continuer dans ces conditions-là. Ce sont des heures de travail qui sont très très chargés et qui contribuent aussi à cette fatigue aujourd’hui au travail qui a entraîné aussi beaucoup de burn-out chez quelques collègues et puis même, semble-t-il, certains sont arrivés à des extrémités funestes puisqu’on a eu quelques collègues qui se sont suicidés quasiment sur place, vraisemblablement en grande partie parce que... il y avait probablement des problèmes personnels, mais aussi vraisemblablement des problèmes professionnels. Le sentiment que je vous livre aujourd’hui est un sentiment un peu partagé par la plupart de mes collègues. Après la réaction par rapport à cette situation elle peut être une réaction combative à travers des engagements syndicaux pour essayer de parvenir à faire bouger l’éléphant puisque le mammouth a déjà été utilisé par d’autres. Ces engagements syndicaux peuvent permettre cela. D’autres ont plus ou moins rapidement baissé les bras et se sont satisfaits de cette situation à défaut de pouvoir la modifier. Je ne regrette rien, je suis parti serein avec le sentiment du devoir accompli, même si je constate que en fermant la porte du tribunal derrière moi je laisse une institution judiciaire qui est bien mal en point."

    Min. 33’15, #Christophe_Dejours, psychanaliste :

    « Mais quand il fait cela, qu’il sabote la qualité de son travail, qu’il bâcle son travail de juge, tout cela, c’est un ensemble de trahisons. Premièrement, il trahi des collègues, parce que comme il réussi à faire ce qu’on lui demande en termes de quantité... on sait très bien que le chef va se servir du fait qu’il y en a un qui arrive pour dire aux autres : ’Vous devez faire la même chose. Si vous ne le faites pas, l’évaluation dont vous allez bénéficier sera mauvaise pour vous, et votre carrière... vous voulez la mutation ? Vous ne l’aurez pas !’ Vous trahissez les collègues. Vous trahissez les règles de métier, vous trahissez le justiciable, vous trahissez les avocats, vous leur couper la parole parce que vous n’avez pas le temps : ’Maître, je suis désolé, il faut qu’on avance.’ Vous maltraitez les avocats, ce qui pose des problèmes aujourd’hui assez compliqués entre avocats et magistrats. Les relations se détériorent. Vous maltraitez le justiciable. Si vous allez trop vite... l’application des peines dans les prisons... Quand vous êtes juges des enfants, il faut écouter les enfants, ça prend du temps ! Mais non, ’va vite’. Vous vous rendez compte ? C’est la maltraitance des justiciables sous l’effet d’une justice comme ça. A la fin vous trahissez la justice, et comme vous faites mal votre travail, vous trahissez l’Etat de droit. A force de trahir tous ces gens qui sont... parce que c’est des gens très mobilisés... on ne devient pas magistrat comme ça, il faut passer des concours... c’est le concours le plus difficile des concours de la fonction publique, c’est plus difficile que l’ENA l’Ecole nationale de magistrature... C’est des gens hyper engagés, hyper réglo, qui ont un sens de la justice, et vous leur faites faire quoi ? Le contraire. C’est ça la dégradation de la qualité. Donc ça conduit, à un moment donné, à la trahison de soi. Ça, ça s’appelle la souffrance éthique. C’est-à-dire, elle commence à partir du moment où j’accepte d’apporter mon concours à des actes ou à des pratiques que le sens moral réprouve. Aujourd’hui c’est le cas dans la justice, c’est le cas dans les hôpitaux, c’est le cas dans les universités, c’est le cas dans les centres de recherche. Partout dans le secteur public, où la question éthique est décisive sur la qualité du service public, vous avez des gens qui trahissent tout ça, et qui entrent dans le domaine de la souffrance éthique. Des gens souffrent dans leur travail, sauf que cette souffrance, au lieu d’être transformée en plaisir, elle s’aggrave. Les gens vont de plus en plus mal parce que le travail leur renvoie d’eux-mêmes une image lamentable. Le résultat c’est que cette trahison de soi quelques fois ça se transforme en haine de soi. Et c’est comme ça qu’à un moment donné les gens se suicident. C’est comme ça que vous avez des médecins des hôpitaux, professeurs de médecine de Paris qui sautent par la fenêtre. Il y a eu le procès Mégnien, au mois de juin. Il a sauté du 5ème étage de Georges-Pompidou. Il est mort. Comment on en arrive là ? C’est parce que les gens ont eu la possibilité de réussir un travail, de faire une oeuvre, et tout à coup on leur casse le truc. Et là vous cassez une vie. C’est pour cela que les gens se disent : ’Ce n’est pas possible, c’est tout ce que j’ai mis de moi-même, tous ces gens avec qui j’ai bossé, maintenant il faut que ça soit moi qui donne le noms des gens qu’on va virer. Je ne peux pas faire ça, ce n’est pas possible.’ Vous les obligez à faire l’inverse de ce qu’ils croient juste, de ce qu’ils croient bien. Cette organisation du travail, elle cultive ce qu’il y a de plus mauvais dans l’être humain. »

    #suicide #trahison #souffrance_éthique

    • Quels facteurs influencent la capacité des salariés à faire le même travail #jusqu’à_la_retraite ?

      En France, en 2019, 37 % des salariés ne se sentent pas capables de tenir dans leur travail jusqu’à la retraite. L’exposition à des #risques_professionnels – physiques ou psychosociaux –, tout comme un état de santé altéré, vont de pair avec un sentiment accru d’#insoutenabillité du travail.

      Les métiers les moins qualifiés, au contact du public ou dans le secteur du soin et de l’action sociale, sont considérés par les salariés comme les moins soutenables. Les salariés jugeant leur travail insoutenable ont des carrières plus hachées que les autres et partent à la retraite plus tôt, avec des interruptions, notamment pour des raisons de santé, qui s’amplifient en fin de carrière.

      Une organisation du travail qui favorise l’#autonomie, la participation des salariés et limite l’#intensité_du_travail tend à rendre celui-ci plus soutenable. Les mobilités, notamment vers le statut d’indépendant, sont également des moyens d’échapper à l’insoutenabilité du travail, mais ces trajectoires sont peu fréquentes, surtout aux âges avancés.

      https://dares.travail-emploi.gouv.fr/publication/quels-facteurs-influencent-la-capacite-des-salaries-faire-
      #statistiques #chiffres

  • Paris 2024 : la Défenseure des droits s’"autosaisit" de la situation des étudiants et des sans-abri déplacés
    https://www.francetvinfo.fr/les-jeux-olympiques/paris-2024/paris-2024-la-defenseure-des-droits-s-autosaisit-de-la-situation-des-et

    Des situations qui présentent « un risque pour le respect des droits et des libertés ». En prévision des Jeux olympiques de Paris 2024, la Défenseure des droits Claire Hédon a annoncé s’être « autosaisie » de la question des logements étudiants réquisitionnés et de l’évacuation des sans-abri, lundi 29 janvier.

    « La façon dont les personnes sans domicile fixe sont renvoyées en dehors de Paris dans des centres d’hébergement, la façon dont des habitats sont détruits » alors qu’"il y a une obligation de relogement", tout cela pose la question de « l’invisibilisation des indésirables », a estimé Claire Hédon. Les autorités sont accusées depuis plusieurs mois par des associations de mener un « nettoyage social » de la région parisienne, pour faire place nette avant les Jeux olympiques et paralympiques, en vidant les rues franciliennes de ses populations les plus précaires : migrants en campements, foyers de travailleurs, sans-abri, travailleuses du sexe, personnes vivant en bidonville...

    Des accusations rejetées par la préfecture de la région d’Ile-de-France (Prif), qui a assuré en décembre que l’Etat ne s’était pas fixé d’"objectif zéro SDF" à la rue en prévision des JO. Elle a indiqué à l’inverse vouloir débloquer des « places supplémentaires » d’hébergement d’urgence pour laisser un « héritage social ».

    #JO #nettoyage_social

  • Objectivism
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Objectivism
    Après le essais farfelus des Rosenberg et Hitler d’élaborer une philosophie du surhomme l’idéologie pseudo-philosophique d’Ayn Rand sert de fond sonore aux nouveaux « Generalplan Ost » des crypto-fascistrs d’outre-mer.

    C’est un courant d’intellos sous-doués proches des boulets génocidaires au pouvoir dans les capitales de l’Occident. A suivre ...

    Objectivism is a philosophical system developed by Russian-American writer and philosopher Ayn Rand. She described it as “the concept of man as a heroic being, with his own happiness as the moral purpose of his life, with productive achievement as his noblest activity, and reason as his only absolute”.

    Rand first expressed Objectivism in her fiction, most notably The Fountainhead (1943) and Atlas Shrugged (1957), and later in non-fiction essays and books. Leonard Peikoff, a professional philosopher and Rand’s designated intellectual heir, later gave it a more formal structure. Peikoff characterizes Objectivism as a “closed system” insofar as its “fundamental principles” were set out by Rand and are not subject to change. However, he stated that “new implications, applications and integrations can always be discovered”.

    Le soi-disant objectivisme est une forme de subjectivisme aggravé. Voire https://scholarscompass.vcu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1053&context=ess

    #objectivisme

  • Meloni, Musk et Michael Ende
    https://www.heidi.news/monde/en-italie-elon-musk-se-fait-le-porte-voix-de-l-extreme-droite

    Sujet d’enquête : quel relation existe entre le monde inventé par le gentil auteur anthroposophe Ende (en français : la fin) et le nouveau fascisme néolibéral ?

    Depuis la transformation de l’avocat de gauche et anthroposophe Otto Schily en ministre d’intérieur de la RFA on se doutait qu’il y a un lien bizarre entre anrhroposophes, fascistes et l’impérialisme états-unien. Depuis le triomphe de l’idéologie « objectiviste » d’Ayn Rand, une sorte d’anti-humanisme plus radical que l’anti-semitisme éliminatoire nazi, au sein de l’élite de la silicon valley on voit un peu plus clair.

    Toujours est-il un mystère que cache l’auteur pacifiste et anti-raciste de sombre et avide de sang dans son oeuvre. Il doit bien y avoir in élément dans son idéologie qui encourage sa récupération par les fratelli d’Italia.

    A Rome, Elon Musk se fait le porte-voix de l’extrême droite

    Le milliardaire était l’invité d’honneur de la fête annuelle du parti de la Première ministre italienne Giorgia Meloni. L’occasion de mettre en garde contre la crise de la dénatalité ou le wokisme. Et de se faire une nouvelle fois le porte-voix des idées portées par l’extrême droite.

    C’était l’invité star de l’événement. Samedi 16 décembre, le milliardaire Elon Musk est monté sur la scène du festival « Atreju », la fête annuelle à Rome des jeunes militants de Fratelli d’Italia, le parti de la Première ministre italienne Giorgia Meloni. Un an après la montée au pouvoir de la leader d’extrême droite, l’événement était particulièrement attendu. Et le parti s’est payé un invité de marque.

    Pendant quatre jours, cette grande kermesse – qui emprunte son nom au héros du roman fantastique « L’histoire sans fin » – réunit des personnalités politiques, des sportifs et des journalistes. Cette année, le Premier ministre conservateur britannique Rishi Sunak et le leader de Vox, l’extrême droite espagnole, Santiago Abascal étaient aussi sur la liste des invités.

    Pourquoi c’est important ? Dans le monde de la droite conservatrice radicale, Elon Musk est un personnage « prestigieux », observe Fabio Chiusi, journaliste et auteur de « L’uomo che vuole risolvere il futuro », un ouvrage dans lequel il livre une analyse de la pensée du patron de Tesla et SpaceX.

    Il partage avec l’extrême droite « l’idée d’une liberté d’expression [absolue], la bataille contre la crise démographique et contre le wokisme », continue le journaliste. Créé à partir du mot anglais woke (éveillé), ce terme a été galvaudé depuis quelques années par des courants de droite conservatrice pour décrédibiliser les militants de gauche.

    Et peu importe si le patron de Tesla et SpaceX prospère avec les voitures électriques détestées par Matteo Salvini, chef de la Lega, ou s’il est en faveur de la gestation pour autrui que Giorgia Meloni tient en horreur. L’extrême droite évite les sujets qui fâchent. Et pour le reste, elle « peut dire que ses idées sont partagées par celui qui change le monde », commente Fabio Chiusi.

    La survie de l’humanité. C’est qu’Elon Musk en est convaincu : le politiquement correct, la dénatalité ou encore un certain usage de l’intelligence artificielle mettent en péril le futur de l’humanité. Et la vision politique incarnée par les partis conservateurs, comme Fratelli d’Italia, peut en assurer la survie.

    Samedi, c’est donc avec l’un de ses onze enfants dans les bras qu’il s’est présenté devant le public italien. « Faire des enfants permet de créer une nouvelle génération. Et il n’y en aura pas si les gens ne font pas d’enfants », a-t-il déclaré depuis la scène du Château Saint-Ange, à Rome, provoquant une vague d’applaudissements. En 2022, l’Italie a atteint un record historique en descendant sous la barre des 400’000 naissances. Un an après son arrivée au pouvoir, Giorgia Meloni assurait avoir fait de la dénatalité une « priorité absolue ».

    Et à l’instar de la Première ministre italienne, Elon Musk estime que l’immigration n’est pas une solution à la crise démographique. « Il faut faire plus d’Italiens pour sauver la culture d’Italie », a-t-il insisté.

    Ensuite, le milliardaire a mis en garde contre le « virus de l’esprit woke » qui, selon lui, s’empare des États-Unis et bientôt de l’Italie. Avant de ravir son audience en affirmant que « le changement climatique ne constitue pas une menace si grave à court terme ». Et s’il a assuré être « écologiste », il estime qu’il n’est pas possible de « se passer du pétrole et des énergies fossiles dans un avenir immédiat ».

    Un porte-voix des droites conservatrices et radicales. Ce n’est pas la première fois qu’Elon Musk s’affiche aux côtés de responsables politiques de droite conservatrice. En juin, il avait d’ailleurs déjà rencontré la Première ministre italienne, mais aucun détail n’avait filtré de leur entretien.

    Début novembre, il avait été interviewé par le Premier ministre britannique en personne, sur la réglementation, les risques et les opportunités de l’IA, à l’occasion d’un grand sommet sur le sujet. Un entretien que la presse britannique avait qualifié de « gênant ». Considéré par beaucoup comme un « gourou », Elon Musk est traité comme « un chef d’Etat » sauf que le milliardaire ne sert que ses intérêts, observe Fabio Chiusi. Contrairement aux politiques, « la Constitution ne l’oblige pas à servir les intérêts de la collectivité », continue-t-il.

    Outre-Atlantique, Elon Musk a également exprimé son soutien au nouveau président argentin Javier Milei. « La prospérité est sur le point d’arriver en Argentine », a-t-il écrit après sa victoire le 19 novembre.

    Enfin, c’est lui qui a permis à Donald Trump de faire son grand retour sur le réseau X (ex-Twitter), dont il avait été banni juste après les violents affrontements du Capitole, en janvier 2021. Selon Le Monde, « Elon Musk a dérivé vers une haine des démocrates et des progressistes et se trouve désormais aux confins de l’extrême droite complotiste et antisémite ».

    Parfois il suffit de consulter d’autres versions de Wikipedia pour obtenir des indices.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_unendliche_Geschichte

    Andreas von Prondczynsky sah Die unendliche Geschichte als „im Netz bürgerlicher Moral und ökonomischer Zweckrationalität“ befangene Mischung von „christologischem Mystizismus“ und „Sozialkritik in der Orientierung romantischer Denkweise“. Ende übe Kritik am Vernunft-Mythos, wie er sowohl der technologischen Rationalität als auch einer ökonomisierten Subjektivität zugrunde liege. Im Widerspruch dazu verfolge er jedoch in diffusen „Mysterien der Alten“ vernunftorientierte bürgerliche Tugenden.

    Hermann Bausinger deutete die beiden Bücher Michael Endes, „Die unendliche Geschichte“ und „Momo“, als Eskapismus, der von narzisstischen, an der Zukunft zweifelnden Jugendlichen begierig aufgenommen wird und ihnen zur Flucht in die Unverbindlichkeit verhilft. Die präzise Trennung von Gut und Böse in Endes Phantastik ließe eine geschlossene Welt entstehen, in der nichts sinnlos, alles von Bedeutung erscheine und fern realistischer Konflikte zu folgenloser Identifikation einlade. Er sprach in Zusammenhang mit Endes Werken von „Placebo-Effekten“. Die Leser sähen in Endes Erzählungen ihr Bedürfnis nach positiven Weltentwürfen befriedigt, so dass sie ihnen Wirkungen zuschrieben, deren Muster im Text gar nicht angelegt seien.

    Von ihm und anderen Kritikern wurde Die unendliche Geschichte als Aufforderung zur Weltflucht angesehen. Dem widerspricht Růžena Sedlářová. Das Buch mache deutlich, dass der Autor nicht die Phantasie der realen Welt überordnen, sondern beide in Einklang bringen wolle, etwa indem Koreander zu Bastian in Kapitel XXVI. sagt: „Es gibt Menschen, die können nie nach Phantásien kommen […] und es gibt Menschen, die können es, aber sie bleiben für immer dort. Und dann gibt es noch einige, die gehen nach Phantásien und kehren wieder zurück. So wie du. Und die machen beide Welten gesund.“ Hier sehe man die Lehre von der Harmonie der Gefühle und der Vernunft, oder der Phantasie und der Realität, oder des Unbewussten und Bewussten. Ohne Kenntnis beider Ebenen sei es nicht möglich, zur Ganzheit zu gelangen. Bastian hätte so in dieser Geschichte seine Schattenseiten kennenlernen und sie auch überwinden und dadurch ein besserer Mensch werden können.

    Andere Literaturkritiker warfen Ende die scheinbare Naivität seiner Botschaft vor. In seinem Roman Momo etwa fände man eine ärgerliche „Romantisierung der Armut“. Darüber hinaus mündeten alle kritischen Befunde Endes in der Empfehlung, mit Selbstfindung, Selbsterkenntnis und Selbstveränderung als vorbildlichen Lebensmustern die Schäden der Zivilisation zu beheben.

    Ces citations fournissent quelques informations sur le mécanisme qui relie le monde imaginaire d’inspiration anthoposophique de Michael Ende aux besoins d’une organisation de jeunesse neofasciste. Tout le monde aime bien s’enfuir dans des psysages fantaisistes et c’est là ou les joueurs de flute fachos récupèrent les jeune âmes sans défense. Les lacunes intellectuelles de Ende induit par son penxhant pour le Steinerisme en font apparamment un outil propice. Le choix des neoconnard italien est dans doute tombé sur Ende plutôt que sur Tolkien à cause de la proximité historique et culturelle de l’Italie et de l’Allemagne. Harry Potter aurait pu faire l’affaire mais les coùts de la licence nécessare et les choix politique de son auteure ont protégé l"apprenti sorcier de cette mésalliance.

    Et non, Ende et ses romans ne sont pas fascistes, seulement un peu kitsch :-)

    #USA #Italie #anthoposophie #fascisme #silicon_valley #objectivisme

    • Je n’associe pas l’œuvre de Michael Ende au fascisme.

      C’est par Périphéries que j’ai découvert son roman Momo :

      À la recherche des heures célestes
      https://www.peripheries.net/article320.html

      Il faut croire que Michael Ende, plus ou moins consciemment, partageait la foi de Thierry Fabre dans l’héritage méditerranéen : sa Momo est une petite fille solitaire qui a élu domicile sous les ruines d’un amphithéâtre romain à l’abandon, en périphérie d’une grande ville du Sud. Pauvre et sans instruction, elle dispose pourtant d’un trésor inestimable : elle a du temps à profusion. Du jour où ils font sa connaissance, les habitants de la ville s’attachent profondément à elle. Ils viennent la voir pour lui parler, et, même si elle ne dit rien, elle écoute avec une telle intensité qu’ils voient leurs problèmes résolus. Les enfants adorent se retrouver à l’amphithéâtre pour jouer, car ils ne jouent jamais aussi bien que quand elle est avec eux. C’est que le don d’écoute de Momo va de pair avec une imagination puissante, qui n’est pas sans lien avec sa capacité à écouter l’univers entier :

      « Certains soirs, après le départ de tous ses amis, elle restait assise, longtemps encore, seule au milieu de son vieil amphithéâtre au-dessus duquel, telle une coupole, s’étendait le ciel étoilé : elle écoutait le grand silence. Elle avait alors l’impression d’être assise au milieu d’une immense oreille cherchant à capter les bruits dans le monde des étoiles. C’était comme si elle écoutait une musique très douce et très puissante à la fois qui lui allait mystérieusement droit au cœur. »

      Autrement dit, Momo possède comme personne le secret de cette « musicalité de l’être » dont parle aussi Thierry Fabre. Mais un jour, d’étranges « hommes en gris » commencent à hanter les rues de la ville. Peu à peu, ils persuadent les habitants que leurs occupations quotidiennes - bavarder avec les clients quand ils sont coiffeurs ou restaurateurs, chanter dans une chorale, s’occuper de leur vieille mère, rendre visite à une amante secrète, jouer, dormir, rêvasser en regardant par la fenêtre... - représentent des « pertes de temps ». Ils leur proposent d’ouvrir un compte dans leur « caisse d’épargne du temps ». Dès lors, Momo ne reconnaît plus ses amis : ils désertent l’amphithéâtre, passent leur vie à courir sans savoir derrière quoi, n’ont plus de temps à se consacrer les uns aux autres. L’obsession de la rentabilité et de la réussite matérielle, le repli sur soi, l’acrimonie, dominent les relations sociales.

    • Justement, c’est complètement kitsch , on aime ou on n’aime pas.


      Je préfère La Cité des dragons qui est davantage terre à terre malgré l’histoire de la transformation de la mechante institutrice dragon en dragon blanc de la sagesse.
      C’est aussi kitsch mais moins ésothérique, et c’est plein d’ironie et d’éléments de parodie.
      Enfin, l’héroïne pricipale est un petite locomotive à vapeur. C’est imbattable.
      Puis dans le deuxième volume il y a une parodie des fascistes, les 13 corsaires voleurs d’enfants qui sont tellement bêtes qu’ils ne comprennent pas qu’ils ne sont que 12. Dans ces histoires simples l’auteur se passe de prèsque tout élément surnaturel et ésothérique, au contraire même les dragons sont comme tout le monde. Seulement les forces de la nature sont folles, un peu comme dans la physique quantique.

  • Mon mensonge préféré
    https://www.climatefoundation.org


    Parole de capitaliste !
    Voici la traduction de la devise de la fondation d’Elon Musk nommée Climate Foundation.

    Nous avons trouvé que pour des bricoles nous pouvons attirer l’attention du grand public et des investisseurs naïfs en proposant des solutions bidons pour le problème que constitue notre classe. Nous allons tous gagner des thunes à max et arrêter la prolifération de l’espèce des pauvres afin de sauver le monde.

    Investissez avec nous ou périssez avec les autres sous-hommes !

    We Have Found That..
    the anthropocene is NOT inevitable or unsolvable.
    We have found that we have solutions.
    We have found that with the right help,
    we can stop the mass extinctions,
    We can lower the carbon,
    We can reverse climate change,
    ​​
    we can save the Earth.

    La bonne parole s’interprète en fonction de son auteur et de l’oeuvre de celui-ci. La devise de la Climate Foundation est un exemple quasi idéal de novlang où toute signification est inversée et modelée suivant les besoins des maîtres du monde.

    Je ne connais pas le montant de l’investissement de Musk dans cette fondation, mais il est évident que c’est encore un de ces projets dont la mégalomanie bat tout sauf le projet de combattre les nazis sur la lune. Le personnage, l’approche et la bonne parole sentent l’esprit d’Ayn Rand et son fascisme libéral appelé objectivisme .

    Ça ne vole pas haut mais nous avons déjà prouvé qu’il est possible possible d’entraîner des millions dans l’aventure éliminatoire de la conquête de l’Est avec des idées farfelus à la con.

    Les chef de mes grand parents ont essayé de sauver la race aryenne. Elon Musk et ses copains objectivistes essaient de sauver leur classe de super-bourgeois et quelques spécimens surdoués et serviables du reste de l’humanité.

    Pour eux nous, les êtres humains ordinaires de la terre, nous sommes les slaves et les juifs à sacrifier afin de créer les champs élisées post-apocalytiques pour l"élite objective.

    Acceptons le défi. La guerre est déclarée. Elle sera sans merci.

    –-----
    Untermensch
    https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Untermensch

    Ayn Rand Institute
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Ayn_Rand_Institute

    #permaculture_marine, #upwelling
    https://seenthis.net/messages/1027360

    #objectivisme #néolibéralisme #charité #climat #écologie #vie_marine #captalisme #startup #Anthropocène #Capitalocène

  • Les cartes sont-elles « objectives » ?

    Alors que des milliards de milliards de données sont créées sans cesse sur tout, l’ensemble du territoire n’est aujourd’hui pas entièrement cartographié. Que signifient la présence de blancs dans les cartes ? Quels en sont les enjeux de #pouvoir ?

    Tout part de l’observation de cartes anciennes qui représentent des contrées mal connues par les cartographes européens. L’Afrique, L’Amérique latine, dont a vient juste de découvrir les côtes. Dans les espaces encore inconnus, on laisse de larges #espaces_blancs, agrémentés d’animaux exotiques qu’on imagine se trouver là : des tigres, des éléphants, de petites montagnes stylisés ou des humains représentés sous une forme exotique. Il y a comme une part de rêve dans ce qui n’est pas représenté par la carte : le #vide semble nous raconter plus d’histoire que le plein et nous dire : « il était une fois, dans une contrée très éloignée... ». D’ailleurs les informations dessinées dans le blanc des cartes étaient imaginaires, c’était une époque où la géographie avait à voir avec la fiction. Ce #blanc_des_cartes avait un effet puissant sur l’imagination des explorateurs…

    https://www.radiofrance.fr/franceculture/podcasts/geographie-a-la-carte/les-cartes-sont-elles-objectives-6785331
    #audio #podcast #cartographie #objectivité #Matthieu_Noucher #géographie_du_vide #imaginaire #imagination #blanc

    ping @visionscarto

    –—

    Voir aussi :
    Blancs des cartes et boîtes noires algorithmiques


    https://seenthis.net/messages/1004355
    #livre

  • 🔴 Israël, refuser la guerre — La Déferlante

    Dans un pays diri­gé par l’extrême-droite et impré­gné de culture mili­ta­riste, les objecteur·ices de conscience, relégué·es à la marge de la socié­té, tentent d’incarner une solu­tion de sor­tie à la guerre contre les Palestinien·nes (...)

    #Israel #Palestine #Paix #servicemilitaire #Tsahal #antimilitarisme #Paix #Refuznik #ObjectionDeConscience #Solidarité...

    ⏩ Lire l’article complet...

    ▶️ https://revueladeferlante.fr/israel-refuser-la-guerre

  • Où le #classement_de_Shanghaï mène-t-il l’#université française ?

    Le classement de #Shanghaï, dont les résultats sont publiés mardi 15 août, a façonné une idée jamais débattue de l’« #excellence ». Des universitaires appellent à définir « une vision du monde du savoir » propre au service public qu’est l’enseignement supérieur français.

    Des universités à la renommée mondiale qui attirent les meilleurs étudiants, les chercheurs les plus qualifiés et les partenaires financiers les plus magnanimes : depuis l’avènement des classements internationaux dans l’#enseignement_supérieur, il y a vingt ans, la quête d’une certaine idée de l’« excellence » a intégré le vocabulaire universitaire, jusqu’à se muer en un projet politique.

    En France, en août 2003, la première édition du classement de Shanghaï, qui publie mardi 15 août son édition 2023, a été un coup de tonnerre : ignorant les subtilités administratives hexagonales et la tripartition entre #universités, grandes écoles et organismes de recherche, le palmarès n’avait distingué dans son top 50 aucun des fleurons nationaux. Piqués au vif, les gouvernements successifs se sont engouffrés dans la brèche et ont cherché les outils pour se conformer aux #standards. En 2010, le président de la République, #Nicolas_Sarkozy, avait fixé à sa ministre de l’enseignement supérieur, #Valérie_Pécresse, un #objectif précis : placer deux établissements français dans les 20 premiers mondiaux et 10 parmi les 100 premiers du classement de Shanghaï.

    La loi relative aux libertés et responsabilités des universités, votée en 2007, portait alors ses premiers fruits, présentés en personne par Mme Pécresse, en juillet 2010, aux professeurs #Nian_Cai_Liu et #Ying_Cheng, les deux créateurs du classement. Les incitations aux #regroupements entre universités, grandes écoles et organismes de recherche ont fleuri sous différents noms au gré des appels à projets organisés par l’Etat pour distribuer d’importants investissements publics (#IDEX, #I-SITE, #Labex, #PRES, #Comue), jusqu’en 2018, avec le nouveau statut d’#établissement_public_expérimental (#EPE). Toutes ces tactiques politiques apparaissent comme autant de stigmates français du palmarès chinois.

    Ces grandes manœuvres ont été orchestrées sans qu’une question fondamentale soit jamais posée : quelle est la vision du monde de l’enseignement supérieur et de la recherche que véhicule le classement de Shanghaï ? Lorsqu’il a été conçu, à la demande du gouvernement chinois, le palmarès n’avait qu’un objectif : accélérer la #modernisation des universités du pays en y calquant les caractéristiques des grandes universités nord-américaines de l’#Ivy_League, Harvard en tête. On est donc très loin du #modèle_français, où, selon le #code_de_l’éducation, l’université participe d’un #service_public de l’enseignement supérieur.

    « Société de marché »

    Pour la philosophe Fabienne Brugère, la France continue, comme la Chine, de « rêver aux grandes universités américaines sans être capable d’inventer un modèle français avec une #vision du savoir et la perspective d’un bonheur public ». « N’est-il pas temps de donner une vision de l’université ?, s’interroge-t-elle dans la revue Esprit (« Quelle université voulons-nous ? », juillet-août 2023, 22 euros). J’aimerais proposer un regard décalé sur l’université, laisser de côté la question des alliances, des regroupements et des moyens, pour poser une condition de sa gouvernance : une #vision_du_monde_du_savoir. »

    Citant un texte du philosophe Jacques Derrida paru en 2001, deux ans avant le premier classement de Shanghaï, la professeure à Paris-VIII définit l’université comme « inconditionnelle, en ce qu’elle peut #repenser_le_monde, l’humanité, élaborer des #utopies et des #savoirs nouveaux ». Or, « vingt ans après, force est de constater que ce texte reste un objet non identifié, et que rien dans le paysage universitaire mondial ne ressemble à ce qu’il projette, regrette Fabienne Brugère. Les grandes universités américaines que nous admirons et dans lesquelles Derrida a enseigné sont habitées par la société de marché ».

    Ironie du sort, c’est justement l’argent qui « coule à flots » qui garantit dans ces établissements de l’hyperélite des qualités d’étude et de bon encadrement ainsi qu’une administration efficace… Autant de missions que le service public de l’université française peine tant à remplir. « La scholè, le regard scolastique, cette disposition à l’étude, ce temps privilégié et déconnecté où l’on apprend n’est possible que parce que la grande machine capitaliste la fait tenir », déplore Mme Brugère.

    En imposant arbitrairement ses critères – fondés essentiellement sur le nombre de #publications_scientifiques en langue anglaise, de prix Nobel et de médailles Fields –, le classement de Shanghaï a défini, hors de tout débat démocratique, une #vision_normative de ce qu’est une « bonne » université. La recherche qui y est conduite doit être efficace économiquement et permettre un #retour_sur_investissement. « Il ne peut donc y avoir ni usagers ni service public, ce qui constitue un #déni_de_réalité, en tout cas pour le cas français », relevait le sociologue Fabien Eloire dans un article consacré au palmarès, en 2010. Est-il « vraiment raisonnable et sérieux de chercher à modifier en profondeur le système universitaire français pour que quelques universités d’élite soient en mesure de monter dans ce classement ? », questionnait le professeur à l’université de Lille.

    Derrière cet effacement des #spécificités_nationales, « une nouvelle rhétorique institutionnelle » s’est mise en place autour de l’« #économie_de_la_connaissance ». « On ne parle plus de “l’#acquisition_du_savoir”, trop marquée par une certaine #gratuité, mais de “l’#acquisition_de_compétences”, efficaces, directement orientées, adaptatives, plus en phase avec le discours économique et managérial », concluait le chercheur.

    Un poids à relativiser

    A y regarder de plus près, Shanghaï et les autres classements internationaux influents que sont les palmarès britanniques #QS_World_University_Rankings (#QS) et #Times_Higher_Education (#THE) valorisent des pays dont les fleurons n’accueillent finalement qu’un effectif limité au regard de leur population étudiante et du nombre total d’habitants. Le poids réel des « #universités_de_prestige » doit donc être relativisé, y compris dans les pays arrivant systématiquement aux tout premiers rangs dans les classements.

    Pour en rendre compte, Le Monde a listé les 80 universités issues de 16 pays qui figuraient en 2022 parmi les 60 premières des classements QS, THE et Shanghaï. Grâce aux sites Internet des établissements et aux données de Campus France, le nombre total d’étudiants dans ces universités a été relevé, et mis en comparaison avec deux autres statistiques : la démographie étudiante et la démographie totale du pays.

    Le cas des Etats-Unis est éclairant : ils arrivent à la 10e position sur 16 pays, avec seulement 6,3 % des étudiants (1,2 million) dans les 33 universités classées, soit 0,36 % de la population américaine.

    Singapour se place en tête, qui totalise 28,5 % des étudiants inscrits (56 900 étudiants) dans les huit universités de l’hyperélite des classements, soit 0,9 % de sa population. Suivent Hongkong, avec 60 500 étudiants dans quatre universités (20,7 % des étudiants, 0,8 % de sa population), et la Suisse, avec 63 800 étudiants dans trois établissements (19,9 % des étudiants, 0,7 % de sa population).

    Avec 98 600 étudiants dans quatre universités classées (Paris-Saclay, PSL, Sorbonne Université, Institut polytechnique de Paris), la France compte 3,2 % des étudiants dans l’hyperélite universitaire mondiale, soit 0,1 % de la population totale.

    La Chine arrive dernière : 255 200 étudiants sont inscrits dans les cinq universités distinguées (Tsinghua, Peking, Zhejiang, Shanghai Jiao Tong et Fudan), ce qui représente 0,08 % de sa population étudiante et 0,018 % de sa population totale.

    https://www.lemonde.fr/campus/article/2023/08/14/ou-le-classement-de-shanghai-mene-t-il-l-universite-francaise_6185365_440146

    #compétences #critique

    • Classement de Shanghaï 2023 : penser l’enseignement supérieur en dehors des palmarès

      Depuis vingt ans, les responsables politiques français ont fait du « standard » de Shanghaï une clé de #réorganisation des établissements d’enseignement supérieur. Mais cet objectif d’inscription dans la #compétition_internationale ne peut tenir lieu de substitut à une #politique_universitaire.

      Comme tous les classements, celui dit « de Shanghaï », censé comparer le niveau des universités du monde entier, suscite des réactions contradictoires. Que les championnes françaises y soient médiocrement placées, et l’on y voit un signe de déclassement ; qu’elles y figurent en bonne place, et c’est le principe du classement qui vient à être critiqué. Le retour de l’université française Paris-Saclay dans le top 15 de ce palmarès de 1 000 établissements du monde entier, établi par un cabinet chinois de consultants et rendu public mardi 15 août, n’échappe pas à la règle. Au premier abord, c’est une bonne nouvelle pour l’enseignement supérieur français, Paris-Saclay se hissant, derrière l’américaine Harvard ou la britannique Cambridge, au rang de première université non anglo-saxonne.

      Pourtant, ce succès apparent pose davantage de questions qu’il n’apporte de réponses sur l’état réel de l’enseignement supérieur français. Certes, la montée en puissance du classement chinois, créé en 2003, a participé à l’indispensable prise de conscience de l’inscription du système hexagonal dans un environnement international concurrentiel. Mais les six critères qui président arbitrairement à ce « hit-parade » annuel, focalisés sur le nombre de prix Nobel et de publications dans le seul domaine des sciences « dures », mais qui ignorent étrangement la qualité de l’enseignement, le taux de réussite ou d’insertion professionnelle des étudiants, ont conforté, sous prétexte d’« excellence », une norme restrictive, au surplus indifférente au respect des libertés académiques, politique chinoise oblige.

      Que les responsables politiques français aient, depuis vingt ans, cédé à ce « standard » de Shanghaï au point d’en faire une clé de réorganisation des établissements d’enseignement supérieur ne laisse pas d’étonner. Le principe « grossir pour être visible » (dans les classements internationaux) a servi de maître mot, il est vrai avec un certain succès. Alors qu’aucun établissement français ne figurait dans les cinquante premières places en 2003, ils sont trois aujourd’hui. Paris-Saclay résulte en réalité de la fusion d’une université, de quatre grandes écoles et de sept organismes de recherche, soit 13 % de la recherche française.

      Mais cette politique volontariste de #fusions à marche forcée, soutenue par d’importants crédits, n’a fait qu’alourdir le fonctionnement des nouvelles entités. Surtout, cette focalisation sur la nécessité d’atteindre à tout prix une taille critique et de favoriser l’excellence n’a fait que masquer les #impensés qui pèsent sur l’enseignement supérieur français : comment améliorer la #qualité de l’enseignement et favoriser la réussite du plus grand nombre ? Quid du dualisme entre universités et grandes écoles ? Quelles sources de financement pour éviter la paupérisation des universités ? Comment éviter la fuite des chercheurs, aux conditions de travail de plus en plus difficiles ? Et, par-dessus tout : quel rôle dans la construction des savoirs dans un pays et un monde en pleine mutation ?

      A ces lourdes interrogations, l’#obsession du classement de Shanghaï, dont le rôle de promotion des standards chinois apparaît de plus en plus nettement, ne peut certainement pas répondre. Certes, l’enseignement supérieur doit être considéré en France, à l’instar d’autres pays, comme un puissant outil de #soft_power. Mais l’objectif d’inscription dans la compétition internationale ne peut tenir lieu de substitut à une politique universitaire absente des débats et des décisions, alors qu’elle devrait y figurer prioritairement.

      https://www.lemonde.fr/idees/article/2023/08/15/classement-de-shanghai-2023-penser-l-enseignement-superieur-en-dehors-des-pa

    • Au même temps, #Emmanuel_Macron...

      Avec 27 universités représentées, le classement de Shanghai met à l’honneur l’excellence française.

      Acteurs de l’enseignement et de la recherche : merci !

      Vous faites de la France une grande Nation de formation, de recherche et d’innovation. Nous continuerons à vous soutenir.


      https://twitter.com/EmmanuelMacron/status/1691339082905833473
      #Macron

    • Classement de Miamïam des universités françaises.

      Ayé. Comme chaque année le classement de Shangaï est paru. Et l’auto-satisfecit est de mise au sommet de l’état (Macron, Borne, et bien sûr Oui-Oui Retailleau). Imaginez un peu : 27 de nos établissements français (universités et grandes écoles) y figurent.

      Rappel pour les gens qui ne sont pas familiers de ces problématiques : le classement de Shangaï est un classement international très (mais vraiment très très très) sujet à caution, qui s’est imposé principalement grâce à une bonne stratégie marketing (et à un solide lobbying), et qui ne prend en compte que les publications scientifiques des enseignants-chercheurs et enseignantes-chercheuses de l’université : ce qui veut dire qu’il ne regarde pas “l’activité scientifique” dans sa globalité, et que surtout il n’en a rien à secouer de la partie “enseignement” ni, par exemple, du taux de réussite des étudiants et étudiantes. C’est donc une vision a minima hémiplégique de l’université. Il avait été créé par des chercheurs de l’université de Shangaï comme un Benchmark pour permettre aux université chinoises d’essayer de s’aligner sur le modèle de publication scientifique des universités américaines, donc dans un contexte très particulier et avec un objectif politique de soft power tout à fait explicite. Ces chercheurs ont maintenant créé leur boîte de consultants et se gavent en expliquant aux universités comment l’intégrer. L’un des co-fondateurs de ce classement explique notamment : “Avant de fusionner, des universités françaises nous ont demandé de faire une simulation de leur future place dans le classement“.

      Bref du quantitatif qui vise à souligner l’élitisme (pourquoi pas) et qui n’a pour objet que de le renforcer et se cognant ostensiblement de tout paramètre qualitatif a fortiori si ce qualitatif concerne les étudiant.e.s.

      Mais voilà. Chaque été c’est la même tannée et le même marronier. Et les mêmes naufrageurs de l’action publique qui se félicitent ou se navrent des résultats de la France dans ledit classement.

      Cette année c’est donc, champagne, 27 établissements français qui se retrouvent “classés”. Mal classés pour l’essentiel mais classés quand même : les 4 premiers (sur la jolie diapo du service comm du gouvernement) se classent entre la 16ème (Paris-Saclay) et la 78ème place (Paris Cité) et à partir de la 5ème place (sur la jolie diapo du service comm du gouvernement) on plonge dans les limbes (Aix-Marseille est au-delà de la 100ème place, Nantes au-delà de la 600ème). Alors pourquoi ce satisfecit du gouvernement ? [Mise à jour du 16 août] Auto-satisfecit d’ailleurs étonnant puisque si l’on accorde de la valeur à ces classements, on aurait du commencer par rappeler qu’il s’agit d’un recul : il y avait en effet 30 établissements classés il y a deux ans et 28 l’année dernière. Le classement 2023 est donc un recul. [/mise à jour du 16 août]

      Non pas parce que les chercheurs sont meilleurs, non pas parce que la qualité de la recherche est meilleure, non pas parce que les financements de la recherche sont plus importants et mieux dirigés, mais pour deux raisons principales.

      La première raison est que depuis plusieurs années on s’efforce d’accroître le “rendement” scientifique des personnels en vidant certaines universités de leurs activités et laboratoires de recherche (et en y supprimant des postes) pour le renforcer et le concentrer dans (très peu) d’autres universités. C’est le grand projet du libéralisme à la française qui traverse les présidences de Sarkozy à Macron en passant par Hollande : avoir d’un côté des université “low cost” dans lesquelles on entasserait les étudiant.e.s jusqu’à bac+3 et où on ferait le moins de recherche possible, et de l’autre côté des “universités de recherche et d’excellence” où on n’aurait pas grand chose à foutre de la plèbe étudiante et où on commencerait à leur trouver un vague intérêt uniquement à partir du Master et uniquement pour les meilleur.e.s et uniquement dans certains domaines (genre pas en histoire de l’art ni en études littéraires ni dans la plupart des sciences humaines et sociales).

      La seconde raison de ce “bon” résultat est que les universités se sont regroupées administrativement afin que les publications de leurs chercheurs et chercheuses soient mieux prises en compte dans le classement de Shangaï. Exemple : il y a quelques années, il y avait plusieurs sites universitaires dans les grandes villes. Chaque site était celui d’une discipline ou d’un regroupement de discipline. On avait à Toulouse, à Nantes et ailleurs la fac de droit, la fac de sciences, la fac de lettres, etc. Et les chercheurs et chercheuses de ces universités, quand ils publiaient des articles dans des revues scientifiques, “signaient” en s’affiliant à une institution qui était “la fac de sciences de Toulouse Paul Sabatier” ou “la fac de lettre de Toulouse le Mirail” ou “la fac de droit de Toulouse”. Et donc au lieu d’avoir une seule entité à laquelle rattacher les enseignants-chercheurs on en avait trois et on divisait d’autant les chances de “l’université de Toulouse” de monter dans le classement.

      Donc pour le dire rapidement (et sans pour autant remettre en cause l’excellence de la recherche française dans pas mal de disciplines, mais une excellence dans laquelle les politiques publiques de ce gouvernement comme des précédents ne sont pas pour grand-chose), la France gagne des places dans le classement de Shangaï d’une part parce qu’on s’est aligné sur les règles à la con dudit classement, et d’autre part parce qu’on a accepté de sacrifier des pans entiers de financements publics de la recherche dans certains secteurs (notamment en diminuant drastiquement le nombre de postes disponibles).

      Allez je vous offre une petite comparaison. Évaluer la qualité de l’université et de la recherche française à partir du classement de Shangaï c’est un peu comme si on prétendait évaluer la qualité de la gastronomie française à partir d’un référentiel établi par Mac Donald : on serait rapidement en capacité de comprendre comment faire pour gagner des places, mais c’est pas sûr qu’on mangerait mieux.

      Je vous propose donc un classement alternatif et complémentaire au classement de Shangaï : le classement de Miamïam. Bien plus révélateur de l’état actuel de l’université française.
      Classement de Miamïam.

      Ce classement est simple. Pour y figurer il faut juste organiser des distributions alimentaires sur son campus universitaire.

      Le résultat que je vous livre ici est là aussi tout à fait enthousiasmant [non] puisqu’à la différence du classement de Shangaï ce sont non pas 27 universités et établissements mais (au moins) 40 !!! L’excellence de la misère à la française.

      Quelques précisions :

      – ce classement n’est pas exhaustif (j’ai fait ça rapidement via des requêtes Google)
      – l’ordre des universités ne signifie rien, l’enjeu était juste de lister “l’offre” qu’elles proposaient sans prendre en compte l’ancienneté ou la fréquence de ces distributions ni le nombre d’étudiant.e.s touché.e.s
      - ce classement est très en dessous de la réalité : par exemple je n’ai inscrit qu’une seule fois l’université de Nantes alors que des distributions alimentaires sont aussi organisées sur son campus de la Roche sur Yon. Beaucoup des universités présentes dans ce classement organisent en fait des distributions alimentaires sur plusieurs de leurs campus et devraient donc y figurer 2, 3 ou 4 fois au moins.
      - je me suis autorisé, sans la solliciter, à utiliser comme crédit image la photo de Morgane Heuclin-Reffait pour France Info, j’espère qu’elle me le pardonnera.

      [Mise à jour du 16 Août]

      On invite aussi le gouvernement à regarder le classement du coût de la vie pour les étudiantes et étudiants : en constante augmentation, et atteignant une nouvelle fois, pour cette population déjà très précaire, des seuils d’alerte indignes d’un pays civilisé.

      Enfin on pourra, pour être complet dans la recension de l’abandon politique de l’université publique, signaler la stratégie de mise à mort délibérée par asphyxie conduite par les gouvernements successifs depuis plus de 15 ans. Extrait :

      “En dix ans, le nombre de recrutements d’enseignants-chercheurs titulaires a diminué de près de moitié, avec 1 935 ouvertures de poste en 2021, contre 3 613 en 2011. En 2022, on enregistre un léger sursaut, avec 2 199 postes de professeur d’université et de maître de conférences ouverts.

      La situation est d’autant plus paradoxale que les universités se vident de leurs enseignants-chercheurs chevronnés, avec un nombre de départs à la retraite en hausse de + 10,4 % en 2021 et de + 10,5 % en 2022, selon une note statistique du ministère publiée en juin. Un avant-goût de la décennie qui vient, marquée par des départs massifs de la génération du baby-boom : entre 2021 et 2029, le ministère prévoit une augmentation de 53 % en moyenne, et de 97 % en sciences – le bond le plus élevé.“

      https://affordance.framasoft.org/2023/08/classement-shangai-miam-miam

  • La #géographie, c’est de droite ?

    En pleine torpeur estivale, les géographes #Aurélien_Delpirou et #Martin_Vanier publient une tribune dans Le Monde pour rappeler à l’ordre #Thomas_Piketty. Sur son blog, celui-ci aurait commis de coupables approximations dans un billet sur les inégalités territoriales. Hypothèse : la querelle de chiffres soulève surtout la question du rôle des sciences sociales. (Manouk Borzakian)

    Il y a des noms qu’il ne faut pas prononcer à la légère, comme Beetlejuice. Plus dangereux encore, l’usage des mots espace, spatialité et territoire : les dégainer dans le cyberespace public nécessite de soigneusement peser le pour et le contre. Au risque de voir surgir, tel un esprit maléfique réveillé par mégarde dans une vieille maison hantée, pour les plus chanceux un tweet ironique ou, pour les âmes maudites, une tribune dans Libération ou Le Monde signée Michel Lussault et/ou Jacques Lévy, gardiens du temple de la vraie géographie qui pense et se pense.

    Inconscient de ces dangers, Thomas Piketty s’est fendu, le 11 juillet, d’un billet de blog sur les #inégalités_territoriales (https://www.lemonde.fr/blog/piketty/2023/07/11/la-france-et-ses-fractures-territoriales). L’économiste médiatique y défend deux idées. Premièrement, les inégalités territoriales se sont creusées en #France depuis une génération, phénomène paradoxalement (?) renforcé par les mécanismes de #redistribution. Deuxièmement, les #banlieues qui s’embrasent depuis la mort de Nahel Merzouk ont beaucoup en commun avec les #petites_villes et #villages souffrant de #relégation_sociospatiale – même si les défis à relever varient selon les contextes. De ces deux prémisses découle une conclusion importante : il incombe à la #gauche de rassembler politiquement ces deux ensembles, dont les raisons objectives de s’allier l’emportent sur les différences.

    À l’appui de son raisonnement, le fondateur de l’École d’économie de Paris apporte quelques données macroéconomiques : le PIB par habitant à l’échelle départementale, les prix de l’immobilier à l’échelle des communes et, au niveau communal encore, le revenu moyen. C’est un peu court, mais c’est un billet de blog de quelques centaines de mots, pas une thèse de doctorat.

    Sus aux #amalgames

    Quelques jours après la publication de ce billet, Le Monde publie une tribune assassine signée Aurélien Delpirou et Martin Vanier, respectivement Maître de conférences et Professeur à l’École d’urbanisme de Paris – et membre, pour le second, d’ACADIE, cabinet de conseil qui se propose d’« écrire les territoires » et de « dessiner la chose publique ». Point important, les deux géographes n’attaquent pas leur collègue économiste, au nom de leur expertise disciplinaire, sur sa supposée ignorance des questions territoriales. Ils lui reprochent le manque de rigueur de sa démonstration.

    Principale faiblesse dénoncée, les #données, trop superficielles, ne permettraient pas de conclusions claires ni assurées. Voire, elles mèneraient à des contresens. 1) Thomas Piketty s’arrête sur les valeurs extrêmes – les plus riches et les plus pauvres – et ignore les cas intermédiaires. 2) Il mélange inégalités productives (le #PIB) et sociales (le #revenu). 3) Il ne propose pas de comparaison internationale, occultant que la France est « l’un des pays de l’OCDE où les contrastes régionaux sont le moins prononcés » (si c’est pire ailleurs, c’est que ce n’est pas si mal chez nous).

    Plus grave, les géographes accusent l’économiste de pratiquer des amalgames hâtifs, sa « vue d’avion » effaçant les subtilités et la diversité des #inégalités_sociospatiales. Il s’agit, c’est le principal angle d’attaque, de disqualifier le propos de #Piketty au nom de la #complexité du réel. Et d’affirmer : les choses sont moins simples qu’il n’y paraît, les exceptions abondent et toute tentative de catégoriser le réel flirte avec la #simplification abusive.

    La droite applaudit bruyamment, par le biais de ses brigades de twittos partageant l’article à tour de bras et annonçant l’exécution scientifique de l’économiste star. Mais alors, la géographie serait-elle de droite ? Étudier l’espace serait-il gage de tendances réactionnaires, comme l’ont laissé entendre plusieurs générations d’historiens et, moins directement mais sans pitié, un sociologue célèbre et lui aussi très médiatisé ?

    Pensée bourgeoise et pensée critique

    D’abord, on comprend les deux géographes redresseurs de torts. Il y a mille et une raisons, à commencer par le mode de fonctionnement de la télévision (format, durée des débats, modalité de sélection des personnalités invitées sur les plateaux, etc.), de clouer au pilori les scientifiques surmédiatisés, qui donnent à qui veut l’entendre leur avis sur tout et n’importe quoi, sans se soucier de sortir de leur champ de compétence. On pourrait même imaginer une mesure de salubrité publique : à partir d’un certain nombre de passages à la télévision, disons trois par an, tout économiste, philosophe, politologue ou autre spécialiste des sciences cognitives devrait se soumettre à une cérémonie publique de passage au goudron et aux plumes pour expier son attitude narcissique et, partant, en contradiction flagrante avec les règles de base de la production scientifique.

    Mais cette charge contre le texte de Thomas Piketty – au-delà d’un débat chiffré impossible à trancher ici – donne surtout le sentiment de relever d’une certaine vision de la #recherche. Aurélien Delpirou et Martin Vanier invoquent la rigueur intellectuelle – indispensable, aucun doute, même si la tentation est grande de les accuser de couper les cheveux en quatre – pour reléguer les #sciences_sociales à leur supposée #neutralité. Géographes, économistes ou sociologues seraient là pour fournir des données, éventuellement quelques théories, le cas échéant pour prodiguer des conseils techniques à la puissance publique. Mais, au nom de leur nécessaire neutralité, pas pour intervenir dans le débat politique – au sens où la politique ne se résume pas à des choix stratégiques, d’aménagement par exemple.

    Cette posture ne va pas de soi. En 1937, #Max_Horkheimer propose, dans un article clé, une distinction entre « #théorie_traditionnelle » et « #théorie_critique ». Le fondateur, avec #Theodor_Adorno, de l’#École_de_Francfort, y récuse l’idée cartésienne d’une science sociale détachée de son contexte et fermée sur elle-même. Contre cette « fausse conscience » du « savant bourgeois de l’ère libérale », le philosophe allemand défend une science sociale « critique », c’est-à-dire un outil au service de la transformation sociale et de l’émancipation humaine. L’une et l’autre passent par la #critique de l’ordre établi, dont il faut sans cesse rappeler la contingence : d’autres formes de société, guidées par la #raison, sont souhaitables et possibles.

    Quarante ans plus tard, #David_Harvey adopte une posture similaire. Lors d’une conférence donnée en 1978 – Nicolas Vieillecazes l’évoque dans sa préface à Géographie de la domination –, le géographe britannique se démarque de la géographie « bourgeoise ». Il reproche à cette dernière de ne pas relier les parties (les cas particuliers étudiés) au tout (le fonctionnement de la société capitaliste) ; et de nier que la position sociohistorique d’un chercheur ou d’une chercheuse informe inévitablement sa pensée, nécessitant un effort constant d’auto-questionnement. Ouf, ce n’est donc pas la géographie qui est de droite, pas plus que la chimie ou la pétanque.

    Neutralité vs #objectivité

    Il y a un pas, qu’on ne franchira pas, avant de voir en Thomas Piketty un héritier de l’École de Francfort. Mais son texte a le mérite d’assumer l’entrelacement du scientifique – tenter de mesurer les inégalités et objectiver leur potentielle creusement – et du politique – relever collectivement le défi de ces injustices, en particulier sur le plan de la #stratégie_politique.

    S’il est évident que la discussion sur les bonnes et les mauvaises manières de mesurer les #inégalités, territoriales ou autres, doit avoir lieu en confrontant des données aussi fines et rigoureuses que possible, ce n’est pas manquer d’objectivité que de revendiquer un agenda politique. On peut même, avec Boaventura de Sousa Santos, opposer neutralité et objectivité. Le sociologue portugais, pour des raisons proches de celles d’Horkheimer, voit dans la neutralité en sciences sociales une #illusion – une illusion dangereuse, car être conscient de ses biais éventuels reste le seul moyen de les limiter. Mais cela n’empêche en rien l’objectivité, c’est-à-dire l’application scrupuleuse de #méthodes_scientifiques à un objet de recherche – dans le recueil des données, leur traitement et leur interprétation.

    En reprochant à Thomas Piketty sa #superficialité, en parlant d’un débat pris « en otage », en dénonçant une prétendue « bien-pensance de l’indignation », Aurélien Delpirou et Martin Vanier désignent l’arbre de la #rigueur_intellectuelle pour ne pas voir la forêt des problèmes – socioéconomiques, mais aussi urbanistiques – menant à l’embrasement de banlieues cumulant relégation et stigmatisation depuis un demi-siècle. Ils figent la pensée, en font une matière inerte dans laquelle pourront piocher quelques technocrates pour justifier leurs décisions, tout au plus.

    Qu’ils le veuillent ou non – et c’est certainement à leur corps défendant – c’est bien la frange réactionnaire de la twittosphère, en lutte contre le « socialisme », le « wokisme » et la « culture de l’excuse », qui se repait de leur mise au point.

    https://blogs.mediapart.fr/geographies-en-mouvement/blog/010823/la-geographie-cest-de-droite

  • Appel à la rédaction d’un statut « d’objecteur·trice numérique » – Halte au contrôle numérique
    https://halteaucontrolenumerique.fr/?p=3053

    Face à une numérisation toujours plus massive et imposée de nombreux pans de notre vie quotidienne, nous lançons une réflexion collective par le biais d’événements (ouverts au public, en soirée, les 15 et 16 septembre) et de différents ateliers thématiques (groupes de travail fermés mais dont nous diffuserons publiquement des comptes-rendus du travail). Notre objectif est la rédaction de nouveaux droits, qui pourront être revendiqués par chacun.e et être portés par des actions collectives, afin de retrouver un pouvoir décisionnaire face à ces technologies.

    Nos observations :

    Systématiser le numérique revient de fait à exclure un certain nombre de personnes.
    La généralisation des algorithmes et des systèmes robotisés peut attenter aux libertés et entraîner des discriminations sociales, raciales, de genre...
    Les citoyen·ne·s sont exclu·e·s des prises de décision concernant le numérique, alors que ce sont les premier·e·s concerné·e·s.
    Le recours massif au numérique a des impacts en termes environnementaux, sanitaires et géopolitiques.

    Nos objectifs :

    Réfléchir à un cadre légal protecteur des citoyen·ne·s.
    Limiter le pouvoir des entreprises du numérique.
    Obtenir le droit à des solutions alternatives et humaines.
    Offrir la possibilité de dire non à un traitement ou à un outil numérique.

    L’organisation :

    Les ateliers se dérouleront sur une journée, le samedi 16/9/2023.
    Sept ateliers thématiques se dérouleront en parallèle pour réfléchir à l’impact du numérique dans ces domaines : agriculture, droits sociaux, éducation, migrant·e·s, police et justice, santé, travail.
    Des spécialistes dans chaque atelier, pour obtenir des droits pour tou·te·s.
    Ces ateliers ne sont pas ouverts au public, il s’agit de groupes de travail dont les membres sont sollicité·e·s par les organisateur·trices mais les comptes-rendus de leurs travaux seront diffusés.

    via @souriez
    #objecteur·trice_numérique

  • ★ Yuval Dag refuse de s’enrôler dans le service militaire obligatoire - Revue libertaire Divergences

    "Voilà sa déclaration :

    « Aujourd’hui, plus que jamais, le grand public se rend compte à quel point Israël et sa politique sont étroitement liés à la violence et à l’occupation des territoires palestiniens. [....] La résistance commence tout d’abord par l’introspection et la compréhension. Comprendre qu’en portant un uniforme et les symboles d’un certain corps, on choisit de représenter ce corps. Comprendre que l’enrôlement dans l’armée est un choix politique, et que sa signification est de soutenir l’agenda militaire et politique, et d’y prendre part. [....] Je refuse de donner mon corps et ma vie à n’importe quel système, pour n’importe quel pays, et dans la situation actuelle, surtout pas à l’État d’Israël et à l’armée israélienne. »

    Partagez la déclaration de refus de Yuval sur Facebook avec vos amis et votre famille (...)"

    #Israel #Palestine #servicemilitaire #Tsahal #antimilitarisme #Paix #Refuznik #ObjectionDeConscience #Solidarité

    ⏩ Lire le texte complet…

    ▶️ https://divergences.be/spip.php?article3639

    israel3-2.jpg (482×800)

  • À l’heure du retour à une forme de conscription purement dédiée au dressage idéologique - le SNU - il n’est pas inutile de rappeler quelques arguments antimilitaristes. J’ai sorti de mes archives ce tract de la fin des années 70 du mouvement objection collective, alias OP20 auquel j’appartenais.

    https://cabou.net/IMG/pdf/op_20_objection_collective.pdf

    https://seenthis.net/messages/985590
    https://seenthis.net/messages/981924

    #SNU #service_national_universel #antimilitarisme #OP20 #objection_collective

  • INFO BLAST : Comment l’islamophobie est enseignée aux futurs profs
    11.01.2023 | Olivier-Jourdan Roulot - Anouk Milliot | Blast,
    https://www.blast-info.fr/articles/2023/info-blast-comment-lislamophobie-est-enseignee-aux-futurs-profs-ZtV6Ret5S

    (...) Les extraits litigieux se trouvent dans une sous-partie du cours dont l’intitulé donne la mesure : « Neutralité en matière religieuse ne signifie pas égalité de traitement entre les religions », annonce-t-on d’entrée. D’après ce texte, est-il d’abord indiqué, la « neutralité qui définit la laïcité » ne doit donc pas se traduire par un « traitement identique entre les religions » … Diable. Mais par quoi cette inégalité de traitement est-elle donc justifiée ? Par une volonté d’efficacité politique : « Une fois posés les objectifs politiques et les idéaux de vie en société, il apparaît que certaines religions entravent plus ou moins l’action politique ou menacent plus que d’autres le corps social », précise le texte. A ce titre, puisque nous voilà lancés, « si certaines religions sont plus dangereuses que d’autres, il n’y a aucune raison que l’Etat s’en tienne à une sorte d’égalité de traitement ». Mais de quel danger parle-t-on ? Le propos se précise dans le dernier paragraphe : « Si l’objectif est la préservation d’un art de vivre traditionnel et le maintien d’une certaine conception des rapports homme-femme, l’Islam, qui est une religion non traditionnelle en terre française, devra être combattu (sic) plus que le catholicisme ». (...)

    #INSPE - Institut national du professorat et de l’éducation

  • Choisir le système de #ventilation dans les #classes - Energie Plus Le Site
    https://energieplus-lesite.be/concevoir/ventilation/exemples-pour-des-locaux-specifiques66/choisir-le-systeme-de-ventilation-dans-les-classes


    En fait, #ventiler les #écoles ce n’est pas bien uniquement pour lutter contre le #covid  : c’est une mesure d’hygiène de base.
    En fait, la #ventilation devrait être au XXIe siècle ce que la #propreté de l’eau a été au XXe  : un #objectif de #santé publique majeur.

    L’objectif principal de la ventilation des salles de classe est de créer des conditions environnementales intérieures qui réduisent le risque de problèmes de santé chez les élèves et minimisent leur inconfort, afin d’éliminer tout effet négatif sur l’apprentissage.

    Des expériences récentes montrent que des taux de ventilation inadéquats dans les salles de classe peuvent entraîner une prévalence élevée de symptômes de santé aigus, réduire la vitesse à laquelle les tâches linguistiques et mathématiques typiques du travail scolaire sont exécutées par les élèves, et peut réduire les progrès de l’apprentissage tels que mesurés par le nombre d’élèves qui réussissent les tests standard de mathématiques et de langues. Elle peut également accroître l’absentéisme, ce qui est susceptible d’avoir des conséquences négatives sur l’apprentissage. Ces effets donnent lieu à des coûts socio-économiques importants.

    Malgré cet ensemble croissant de preuves, la plupart des données publiées dans la littérature scientifique indiquent que la ventilation des salles de classe dans de nombreuses écoles est encore inadéquate et que les taux d’apport d’air extérieur dans les écoles sont considérablement plus faibles que dans les bureaux, voire dans de nombreux cas plus faibles que ceux observés dans les habitations.

  • LIVING MEMORY
    Lila Lee-Morrison on Kids and the surplus of the image
    https://www.artforum.com/print/202209/lila-lee-morrison-on-kids-and-the-surplus-of-the-image-89462

    But while Clark’s photography falls within the genre of documentary in all these respects, the “truth” his images communicate is personal and deeply subjective. There is a tenderness toward the individuals he captures, no matter how brutal the content of their actions. These images and their aestheticization of the rawness of youth culture became central to the ’90s trend of “heroin chic.” Clark has said that he was addicted to heroin until 1998. As an addict, he was also an enabler of other people’s habits, including those of the teenage skateboarders he befriended and who worked on the film. As is not uncommon in the blur of addiction, he tried to get some individuals clean and sober while being unable to get clean and sober himself. Driven by his long-standing impulse to counteract the socially conservative denial of the experiences of young people, he wound up myopically projecting his concerns with addiction and teenage male sexuality onto the film’s subjects. In doing so, Clark identified with those subjects and, as he did in his photographs, created a world in which adults have no part to play except as voyeurs and adolescents make their own rules. With its polychrome palette, Kids departs dramatically from Clark’s previous black-and-white aesthetic, while the grim ambience of his still photography gives way to urban splendor and emotive close-ups. But the throughline is sustained. Here, as in his earlier work, the self-destructive and violent tendencies of his subjects form a narrative of trauma that is his own.tes her belief that Justin would still be alive if the movie had never been made.

    On the other hand, there is Clark’s focus on teenage boys as vectors of violence, sexual violence in particular. If the film were really honest, it would have been titled Boys. The narrative is driven by the motivation of the protagonist, Telly (played by Fitzpatrick), to “fuck virgins”; he calls himself the “virgin surgeon.” This plot was so ridiculous and contrary to reality that most of us just laughed at it at the time. It so obviously came from the mind of an adult. Every boy I knew was interested in experienced, if not older, sexual partners, not virgins. The “virgin surgeon” plot device underscored a narrative central to Clark’s own artistic vision, namely the destruction of innocence .

    ping @tintin
    #larry_clark #heroin_chic #addiction #jeunes #cinema

    • I DON’T REALLY TALK ABOUT KIDS. I had a very small part in the film, though it absorbed my whole life for a summer and more. I failed the audition for a part that was written for me. It was as one of the girls who makes out with another girl in a pool. Once I was actually standing in front of Harmony, Larry, and the casting director in the production offices in a building on the corner of Broadway and Houston, I felt a dissonance with my role in the script and the way girls’ roles in general were written. My speech, my behavior, my physical presence—my self—was something I couldn’t perform. I forgot all my lines. Afterward, I was awash with a sense of failure. I had failed at being myself. At seventeen, I found that feeling pretty familiar. I felt as awkward simulating a sex act as I did with the real thing. In the end, Carisa Glucksman and Michelle Lockwood played the girls in the pool.

      #chosification #réification #objectification #résistance (à)

  • The U.S. Military Is Losing the ‘War on Terror’ in Africa – Rolling Stone
    https://www.rollingstone.com/politics/politics-features/war-or-terror-africa-sahel-niger-pentagon-1234612083

    The Pentagon last month quietly released a report revealing that — despite sending forces to at least 22 countries in Africa — the U.S. isn’t reaching its objectives

    #objectifs ?

  • L’obiezione è un’incoscienza. Se non vuoi praticare aborti, puoi fare il dermatologo.

    Pochi giorni fa è stata data notizia che a luglio un medico obiettore di Napoli è stato licenziato dalla Asl in cui lavorava dopo che si è rifiutato di prestare cure mediche a una donna alla 18esima settimana di gravidanza. La donna è arrivata al presidio in travaglio, con il feto già privo di battito cardiaco e necessitava di un aborto farmacologico, che il ginecologo non ha voluto praticare appellandosi all’obiezione di coscienza. La paziente è stata salvata da un altro medico, chiamato di urgenza da un’ostetrica. L’Asl di Napoli ha licenziato l’obiettore per omissione di assistenza, e presto il caso passerà alla Procura e all’Ordine dei Medici. In Italia, 7 ginecologi che operano negli ospedali su 10 sono obiettori. La percentuale di obiezione supera l’80% in ben sette regioni, arrivando al 96,9% in Basilicata, senza contare gli anestesisti (48.8%) e il personale non medico (44%). A questo si aggiunge la galassia sommersa di “farmacisti obiettori”. Le virgolette sono obbligatorie, dato che secondo la legge 194/78 (la legge che ha depenalizzato l’aborto in Italia, promulgata nel 1978), “L’obiezione di coscienza esonera il personale sanitario ed esercente le attività ausiliarie dal compimento delle procedure e delle attività specificamente e necessariamente dirette a determinare l’interruzione della gravidanza”. Ma, come specificato dall’OMS, la pillola del giorno dopo e dei cinque giorni dopo – che spesso i farmacisti si rifiutano di vendere adducendo fantasiose giustificazioni su ricette mancanti (che non sono obbligatorie per le maggiorenni) o il grande classico: “Mi spiace ma l’abbiamo finita”, guarda caso quando serve a te – non ha alcun effetto abortivo, pertanto l’obiezione non si può applicare. In Germania gli obiettori sono il 6%, in Francia il 3% mentre in Svezia e in Finlandia non esistono nemmeno.

    Il problema dell’obiezione di coscienza è che rende molto difficile per una donna ottenere l’IVG (interruzione volontaria di gravidanza) entro i tempi previsti dalla legge, cioè entro 90 giorni dal concepimento, conteggiati dal primo giorno dell’ultima mestruazione. Posto che non tutte le donne si accorgono subito di essere incinte e che la legge prevede la cosiddetta “pausa di riflessione” di sette giorni tra il rilascio del certificato medico che autorizza l’IVG e la conferma dell’appuntamento, tre mesi non sono poi così tanti, soprattutto se tutto questo percorso già abbastanza complesso da un punto di vista psicologico e pratico viene ostacolato da medici, infermieri, psicologi, personale sanitario e sistema burocratico. Per non parlare di quelli che si mettono fuori dagli ospedali o dalle università con vangeli, immagini di feti photoshoppati male e crocifissi per terrorizzare le donne che vogliono praticare un aborto. Per quanto la legge 194 tuteli l’obiezione di coscienza, essa sancisce chiaramente che “Gli enti ospedalieri e le case di cura autorizzate sono tenuti in ogni caso ad assicurare l’espletamento delle procedure”. Questo, però, spesso non avviene. L’antropologa Silvia De Zordo ha condotto una ricerca negli ospedali di Roma e Milano per cercare di spiegare le cause della diffusione dell’obiezione di coscienza in Italia. I motivi religiosi, infatti, giustificano solo in parte questo fenomeno. La religione cristiana, ponendo l’accento sulla sacralità della vita sin dal concepimento, equipara l’aborto all’omicidio. Ma in casi come quello di Napoli, l’ostinazione a preservare la vita del feto (per altro già privo di battito cardiaco) ha quasi causato il decesso della madre. La legge 194 protegge l’obiezione di coscienza, ma ancor più la sicurezza delle donne. È stata fatta innanzitutto per contrastare le tecniche di aborto clandestine, a cui le donne ricorrevano per disperazione e che prevedevano pratiche molto pericolose come l’inserimento di ganci nell’utero, l’intossicazione tramite farmaci o erbe velenose, che in molti casi potevano portare a infezioni, perforazioni e quindi a emorragie e non difficilmente alla morte. L’accesso a tecniche mediche sicure per interrompere la gravidanza ha salvato moltissime vite. Ci sono molte altre specializzazioni di medicina altrettanto remunerative che un medico obiettore può intraprendere, se non ha a cuore la vita delle persone che esistono già perché preferisce quelle che devono ancora nascere. Dopotutto, un cristiano ortodosso che considera immorale prelevare organi dai cadaveri non si specializza di certo in trapianti. Storicamente, l’obiezione di coscienza era un atto di coraggio per contrastare un divieto o una legge che si riteneva sbagliata, e le conseguenze potevano essere molto pesanti. Un uomo che rifiutava la leva obbligatoria, ad esempio, veniva punito come un disertore: in tempo di guerra, rischiava la fucilazione. In Italia, l’obiezione di coscienza diventa un diritto dal 1972, anno in cui viene introdotta la legge n. 772. Da questo momento il concetto cambia: il servizio civile (quindi il modo in cui si esercita l’obiezione) è un’alternativa al servizio militare, una scelta. Semplificando, il danno procurato alla collettività per non aver svolto la naja, veniva ripagato con un altro lavoro di utilità sociale. Nel caso dell’aborto, però, non c’è un’alternativa, ma soltanto un enorme squilibrio. Chi fa obiezione per l’aborto non offre un’alternativa all’IVG, ma sottrae a una donna un diritto che per legge le è garantito.

    Non solo: l’obiezione di coscienza del singolo ricade anche sulla gestione del lavoro dell’intero reparto, con conseguenze gravi anche sui non obiettori. L’IVG infatti è una pratica abbastanza semplice e monotona e viene considerata generalmente un lavoro poco gratificante. Questo è dovuto al fatto che i pochi ginecologi non obiettori si ritrovano a praticare da soli tutti gli aborti, che vengono percepiti come un lavoro “accessorio”, nonostante siano la pratica medico-ginecologica più diffusa dopo il parto. I medici intervistati da De Zordo aggiungono anche il fatto che manchi un’adeguata formazione sulle nuove tecniche di aborto, come la D&E (dilatazione ed evacuazione strumentale) che all’estero viene praticata in anestesia totale dopo la diciassettesima settimana, mentre in Italia si preferisce ancora il travaglio indotto, obbligando la donna a un parto che non vuole fare. In generale, secondo De Zordo, il lavoro dei ginecologi che esercitano nell’ambito prenatale enfatizza molto il ruolo del feto e dell’embrione, che diventa quasi l’unico “paziente” a discapito della madre. Per questo motivo, molti medici si avvicinano a posizioni obiettanti. In alcuni ospedali, poi, l’obiezione è una scelta di comodo. Molti medici non obiettori si sentono stigmatizzati o esclusi da parte dei colleghi anti-abortisti. Quando questi ultimi occupano posizioni di prestigio all’interno degli ospedali, la carriera dei non obiettori può arenarsi proprio sulla pratica dell’IVG. Negli ospedali del Nord Italia, ad esempio, gli esponenti cattolici hanno un potere vastissimo: gran parte della sanità lombarda è dominata dal gruppo Comunione e Liberazione, che in alcuni casi, come la discussione sull’adozione della pillola abortiva Ru486, ha interferito con le decisioni del Pirellone, allora guidato da Roberto Formigoni, esponente di CL. All’interno di sei strutture lombarde, inoltre, è presente una sede del Movimento per la vita che sulla porta espone un’immagine di un feto con la scritta: “Mamma, ti voglio bene, non uccidermi”. Molte donne hanno raccontato di essere state indirizzate nei loro uffici dopo aver richiesto un IVG in un ospedale pubblico.

    C’è poi la questione economica. L’IVG si può praticare in ospedali pubblici, gratuitamente, sia in cliniche private. Per la sanità pubblica, l’aborto non può rientrare nelle procedure ospedaliere intra moenia, cioè nelle prestazioni di libera professione erogate nelle strutture ambulatoriali dell’ospedale. Questo legittima molti medici a dichiararsi obiettori per il SSN, ma poi eseguire l’IVG a pagamento nei propri ambulatori. Secondo i medici intervistati da De Zordo ci sarebbe una situazione fuori controllo per quanto riguarda gli “obiettori di comodo” o “falsi obiettori”, e inserire l’aborto tra le pratiche intra moenia potrebbe effettivamente incentivare molti ginecologi obiettori per motivi non religiosi (quindi quelli che rinunciano a praticare IVG per non restare indietro con la carriera) a prestare questo servizio anche nelle strutture pubbliche. A quarant’anni dalla sua approvazione, la legge 194 dovrebbe essere aggiornata. Quel testo fu l’esito di una lunghissima negoziazione con le forze cattoliche, evidente sin dal primo articolo (“Lo Stato garantisce il diritto alla procreazione cosciente e responsabile, riconosce il valore sociale della maternità e tutela la vita umana dal suo inizio”). Le cose nel nostro Paese sono molto cambiate dal 1978: calano i cattolici praticanti, mentre aumentano gli obiettori e, come denuncia LAIGA (Libera Associazione Italiana Ginecologi per l’Applicazione della legge 194/78), l’età media dei non obiettori è alta e non sta avvenendo un ricambio generazionale. Questo perché, evidentemente, l’obiezione non è dettata tanto dalla coscienza, ma da interessi di altro tipo. L’obiezione andrebbe quindi regolamentata in modo chiaro e la specializzazione in ginecologia sconsigliata a chi non vuole praticare aborti: l’Italia ha già ricevuto due sanzioni dall’Unione Europea perché, nonostante la 194 imponga la garanzia del diritto all’IVG anche in presenza di medici obiettori, questo nei fatti non viene garantito. Una soluzione potrebbe essere quella di assicurare il 50% di personale non obiettore in tutte le strutture, oppure quella più drastica, già attuata dall’ospedale San Camillo di Roma, di non assumere medici obiettori. Finché avremo questo governo, pensare di cambiare la legge è un’idea un po’ troppo ottimistica. Visto l’attuale clima reazionario, ultracattolico e nemico dei diritti, è già tanto se riusciremo ancora ad avere diritto all’interruzione di gravidanza.

    https://thevision.com/attualita/aborto-obiettore-di-coscienza

    #IVG #femmes #Italie #statistiques #objection_de_conscience #médecine #chiffres #interruption_volontaire_de_grossesse #santé #accès #accès_aux_soins #gynécologie #pharmaciens #loi #legge_194/78 #avortement #religion #hôpitaux #comunione_e_liberazione #CL #movimento_per_la_vita

  • Civil disobedience by scientists helps press for urgent climate action

    Time is short to secure a liveable and sustainable future; yet, inaction from governments, industry and civil society is setting the course for 3.2 °C of warming, with all the cascading and catastrophic consequences that this implies. In this context, when does civil disobedience by scientists become justified?

    https://www.nature.com/articles/s41558-022-01461-y

    #désobéissance_civile #science #climat #changement_climatique #chercheurs #neutralité (une critique à - ) #objectivité