#osdorfer_straße

  • Vom Frauenknast zum Wasserturm: Tag des offenen Denkmals bietet Einblicke in sonst unzugängliche Gebäude - Steglitz
    https://www.berliner-woche.de/steglitz/c-bildung/tag-des-offenen-denkmals-bietet-einblicke-in-sonst-unzugaengliche-geb

    Im Altbezirk #Steglitz öffnen am Sonnabend und Sonntag, 7. und 8. September, sechs Einrichtungen ihre Türen und bieten Einblicke in die spannende Geschichte der denkmalgeschützten Häuser.

    In diesem Jahr zum zweiten Mal mit dabei ist das Kunsthaus der Achim Freyer Stiftung im #Kadettenweg 53. Der international renommierte Theatermacher, Maler, Sammler und Stifter Achim Freyer lädt in seine Villa ein, die 1893-1894 von Georg Böhme als Fachwerkbau errichtet wurde. Die Besucher erwartet hier unter anderem eine außergewöhnliche Sammlung internationaler Kunst des 20. bis 21. Jahrhunderts sowie der Naiven Kunst und der Art Brut. Insgesamt über 2000 Werke hängen an den Wänden der Villa. Das Haus ist nur am Sonntag, 8. September, von 11 bis 17 Uhr, geöffnet. Es gibt Filmvorführungen zum künstlerischen Schaffen des Künstlers, der selbst anwesend sein wird. Von 12 bis 16 Uhr werden stündliche Führungen durch die Sammlung angeboten

    (Teilnahme nur nach Anmeldung unter Telefon 833 93 14 oder per E-Mail an team@achimfreyer.com). In der Galerie kann die aktuelle Ausstellung „Achim Freyer – Das Bild-neueste Werke“ besucht werden.

    Ebenfalls zum zweiten Mal dabei ist das #Gutshaus_Steglitz in der #Schloßstraße 48, auch bekannt als #Wrangelschlösschen. Das Haus ist zwar ganzjährig geöffnet, aber am Sonnabend, um 12.15 und um 13.15 Uhr bietet der Heimatforscher Wolfgang Holtz Besichtigungen an und wird dabei die eine oder andere Anekdote über Steglitz und das Gutshaus zum Besten geben. Am Sonntag, 12.15 und 14.15 Uhr, erfahren die Besucher auf Führungen von Jörg Rütter, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, historische Besonderheiten des Gebäudes.

    Anmeldungen zu den Führungen sind unter Telefon 902 99 33 08 oder per E-Mail an christine.urban@ba-sz.berlin.de erforderlich. Wer auf eigene Faust das Haus erforschen möchte, kann das an beiden Tagen von 12 bis 18 Uhr tun.

    Kunst hinter Gefängnismauern gibt es im ehemaligen Frauenknast #Lichterfelde, #Söhtstraße 7. Das imposante Gebäude, das 1902 bis 1906 von Rudolf Mönnich, Walter Sarkur und Paul Thoemer als Amtsgericht und #Frauengefängnis erbaut wurde und 2010 geschlossen wurde ist seit 2016 Kulturort. Hier finden Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen und Diskussionen einen Raum. Auch Filme und Serien wurden im Gefängnisgebäude gedreht.

    Das Gebäude öffnet an beiden Tagen von 12 bis 18 Uhr. Von 11 bis 17 Uhr stehen stündlich Führungen auf dem Programm, Treffpunkt ist der Gefängnishof. Im Lichthof wird eine Ausstellung gezeigt. Am Sonntag, 18 Uhr, gibt es im Kuppelsaal ein Konzert von Klang Art Berlin. Karten zu zwölf Euro sind an der Abendkasse erhältlich.

    Am Sonntag, 11.30 bis 14 Uhr, öffnen sich auch die Türen des Wasserturms auf dem Friedhof Bergstraße. Seit 2000 hat die A.T.I. Arzneimittelinformation Berlin in dem 1919 fertiggestellten Gebäude ihren Sitz. Der über 40 Meter hohe Turm wurde seitdem mehrfach umgebaut. Gemeinsam mit dem Bezirk restaurierte der Verlag den Turm Ende der 1990er-Jahre aufwendig. Besichtigt werden kann das Basisgeschoss, zu jeder halben Stunde gibt es ein Kurzreferat.

    Einen Einblick in ein Stück unrühmliche Geschichte gibt das Landesdenkmalamt auf dem Gelände des ehemaligen #Kriegsgefangenenlager #Lichterfelde-Süd. An der #Osdorfer_Straße wurde 1939 von der #Reichsbahn ein Arbeitergemeinschaftslager errichtet mit einer Belegungskapazität von 1500 Personen. Ab Sommer 1940 diente es der Unterbringung von Kriegsgefangenen, die in Berlin #Zwangsarbeit leisten mussten. Einige der Baracken überdauerten bis heute. Die überlieferten baulichen Reste werden vorgestellt und die Lebensbedingungen der Gefangenen beleuchtet. Die Rundgänge beginnen an beiden Tagen um 10 und 14 Uhr an der Osdorfer Straße, Ecke #Landweg. Festes Schuhwerk und Taschenlampe sind erforderlich.

    Eine interessante Geschichte hat auch die Villa Folke Bernadotte, #Jungfernstieg 19 zu bieten. In dem 1885-1886 von Richard Reihnhold Hintz errichteten Gebäude lebte von 1928-1945 der deutsche Wissenschaftler Manfred von Ardenne. Teile seiner Forschungslaboratorien sind noch im Haus erkennbar. Etwa in dem acht Meter hohem Kellerraum, in dem er an der Erfindung der Fernsehröhre arbeitete. Heute ist dort ein Kletterlabor eines Familienzentrums untergebracht. An beiden Tagen gibt es um 14.30, 15.15, 16 und 16.45 Führungen, Treffpunkt ist im Foyer. Außerdem ist im Seminarraum die Ausstellung „Baron von Ardenne“ zu sehen.

    Das komplette Programm für den Tag des offenen Denkmals in Berlin auf https://bwurl.de/14ie

    #Ausstellung #Kultur

  • Baracken der Kriegsgefangenen sollen erhalten bleiben - Steglitz-Zehlendorf - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article216770467/Baracken-der-Kriegsgefangenen-sollen-erhalten-bleiben.html

    So einig sind sich die Bezirksverordneten in Steglitz-Zehlendorf selten: Alle sechs Fraktionen, von Linke bis AfD, haben einstimmig einen Antrag beschlossen, den die Einwohner gestellt haben. Die Initiative für einen historischen Lern- und Gedenkort Lichterfelde-Süd hat in dem Antrag gefordert, die authentischen Gebäuden des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag III D als Ort der Erinnerung zu erhalten. Das soll jetzt auch im Bebauungsplan berücksichtigt werden.
    Fast 1200 gültige Unterschriften eingereicht

    Fast 1200 Unterschriften hat das Aktionsbündnis Lichterfelde Süd gemeinsam mit der Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde (IKZ) und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) für den Einwohnerantrag gesammelt und im Amt eingereicht.

    Alle zusammen kämpfen seit längerem dafür, dass die Reste der Baracken des Kriegsgefangenenlagers aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände zwischen Osdorfer Straße, Landweg und Réamurstraße, dessen Geschichte erst jetzt aufgearbeitet wird, erhalten bleiben. Die Groth-Gruppe will auf dem Gelände ein neues Stadtquartier mit 2500 Wohnungen, Schule und Kita errichten.

    Stiefkind Erinnerungskultur

    „Es gab Zeiten, da war Gedenk- und Erinnerungskultur das Stiefkind im Bezirk, das man gerne im Keller versteckt hätte“, sagt Annette Pohlke, Vertrauensperson des Einwohnerantrags. Die Entscheidung der Bezirksverordneten zeige, dass diese Zeiten vorbei seien und das Thema großen Rückhalt bei der Bevölkerung und in der Versammlung der Bezirksverordneten habe.

    Hans Porep, ebenfalls Vertrauensperson, ergänzt: „Wir werden sehr genau beobachten, wie es jetzt weiter geht, und die Bezirksverordneten gegebenenfalls an das Votum, das sie gefällt haben, erinnern.“ Der Wille der Einwohner soll auch bei den konkreten Baumaßnahmen berücksichtigt werden.

    Workshops zum Bebauungsplan

    Mit der Verabschiedung des Antrags muss der Lern- und Gedenkortes in den erhaltenen Baracken des Lagers im Bebauungsplan festgeschrieben werden. Vor der öffentlichen Auslegung der Pläne gibt es erstmals ein besonderes Angebot für Anwohner und Interessierte: Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) plant drei Workshops, in denen erklärt werden soll, wie Bebauungspläne zu lesen sind und welchen Einfluss die Öffentlichkeit nehmen kann.

    „Die Bürger sollen verstehen, was dort eigentlich ausgelegt wird“, sagt Cerstin Richter-Kotowski. Ein Workshop solle sich speziell an Kinder- und Jugendliche richten.

    Lager wurde im Krieg zerstört

    Das Kriegsgefangenenlager wurde im August 1940 als Stammlager Stalag III D in Betrieb genommen. Die meisten Insassen stammten aus Frankreich und wurden sofort zur Arbeit eingesetzt. Das Lager wurde im Krieg zerstört und 1945 aufgelöst. Von 1953 bis 1994 nutzte die Berlin-Brigade der US-Army das 100 Hektar große Gelände. Auf dem Truppenübungsplatz befand sich eine Häuserkampf-Anlage. Seit 2012 gehört das Areal der Groth-Gruppe.

    Die Reste des Kriegsgefangenenlagers, darunter noch alte Baracken, in denen zwischenzeitlich Gewerbe war, wurden erst vor knapp zwei Jahren wiederentdeckt. Sie sollen unter Denkmalschutz gestellt werden, ein Antrag beim Landesdenkmalamt ist eingereicht.

    #Berlin #Lichterfelde #Osdorfer_Straße #Geschichte