#pädagogik

  • Kita-Sterben? Prenzlauer Berg hat zu viele Kita-Plätze – wie kann das sein?
    https://www.berliner-zeitung.de/news/kita-sterben-prenzlauer-berg-hat-zu-viele-kita-plaetze-li.2192322

    Die Gentrifizierung hat mit ihrer Eigentumswohnungisierung die soziale und Altersmischung des Stadtteils zerstört. Wo früher immer wieder neue junge Familien in die großen Mietwohnungen einzogen, bleiben die Alten heute bis zum Tod in ihrer Eigentumswohnung, dem Lebensprojekt.

    Eine unfähige städtische Schulplanung hatte bereits in den Neunzigern zu einem Angebotsmangel an Kindergarten- und Schulplätzen geführt, der von privaten Trägern im Kitabereich aufgefangen wurde. Die leiden nun an den absehbaren Überkapazitäten. Kapitalismus eben, das organisierte Chaos.

    29.2.2024 von Jule Damaske - In Prenzlauer Berg sind Hunderte Kitaplätze nicht besetzt. Einrichtungen sind sogar offen für Familien aus Brandenburg. Warum ist das so?

    Über Jahre hieß es, in Berlin gebe es zu wenig Kitaplätze. Doch in Prenzlauer Berg sind einem Bericht der Prenzlauer Berg Nachrichten zufolge aktuell rund 800 Plätze nicht belegt. „Das ist fast jeder zehnte von insgesamt 9565 Plätzen, die für 9625 anspruchsberechtigte Kinder zur Verfügung stehen“, heißt es dort. Vor zehn Jahren kämen auf 8700 Plätze noch 10.655 Kinder. Wie kann das sein?

    Schon in den 1990er Jahren wurden in Prenzlauer Berg Schulen geschlossen, weil dafür die Kinder fehlten. Zehn Jahre später kehrte sich das wieder um. Grund dafür ist dem Bericht zufolge die weniger starke Altersdurchmischung im Bezirk. Dadurch komme es zu Schwankungen im Bedarf, nicht nur bei Kitas und Schulen, sondern auch bei Altenheimen.

    Die Kindergärten Nordost in Prenzlauer Berg betreiben den Angaben zufolge 15 Kitas. Von den etwa 1900 Kitaplätzen seien zurzeit rund 300 nicht belegt. „Mittelfristig wäre auch eine Schließung von Einrichtungen, die etwa unsere baulichen und damit pädagogischen Standards nicht mehr gänzlich erfüllen, zu überprüfen“, sagt Sprecherin Judith Frenz den Prenzlauer Berg Nachrichten. Doch nicht nur die sinkende Nachfrage sei dafür verantwortlich, auch der Personalmangel trage dazu bei. Ohne Erzieherinnen und Erzieher könnten nicht alle vorgesehenen Plätze auch wirklich angeboten werden.

    Pankower Kitas offen für Familien aus anderen Berliner Bezirken und Brandenburg

    In den Einrichtungen werde deshalb ein wirtschaftlicher Verlust befürchtet. Vom großen Kita-Sterben sei der Bezirk jedoch noch weit entfernt. Aktuell würden Räume in den Einrichtungen umgebaut oder das pädagogische Profil geschärft, um so im Konkurrenzkampf um Kinder herauszustechen. Selbst kleine Kitas, die jahrelang bewusst auf Werbung verzichteten, sähen sich nun gezwungen Plakate aufzuhängen oder auf Instagram zu posten, um Nachfolger zu gewinnen.
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    Mittlerweile ist der Bezirk sogar offen für Familien aus anderen Bezirken und aus Brandenburg, sagt Pankows Bezirksstadträtin Rona Tietje (SPD) dem Artikel zufolge. Das Pankower Jugendamt helfe dabei, suchende Eltern und Kitas mit Plätzen zusammenzubringen. Doch nicht jede Familie fände automatisch einen Platz in ihrer Wunschkita. Insbesondere Eltern mit Spätschicht oder Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf müssten in vielen Fällen länger suchen.

    #Berlin #Prenzlauer_Berg #Kindergarten #Pädagogik #Stadtentwicklung #Verwaltung #Immobilien #Soziologie

  • TVöD Sozial- und Erziehunsgdienst 2019: Gehalt für Erzieherinnen
    https://oeffentlicher-dienst-news.de/gehalt-tvoed-sue-erzieherinnen-so-viel-verdienen-erzieher-

    Rund drei Viertel aller Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen (ein veralteter Begriff) und anderer Berufe im Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste arbeiten im öffentlichen Dienst. Für sie gilt – und das ist eine gute Nachricht – der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Die Entgelttabellen werden im besonderen Teil TVöD Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD SuE) festgeschrieben. Der TVöD wird regelmäßig neu verhandelt, so das Erzieherinnen regelmäßig von Gehaltserhöhungen profitieren. 2018 hat die letzte Tarifrunde stattgefunden. Es wurden drei Gehaltserhöhungen zwischen Gewerkschaften und den Arbeitgebern (VKA) vereinbart. 

    Gehalt für Erzieherinnen 2019: TVöD sieht Gehaltssteigerung vor
    Im Jahr 2019 wird der TVöD für die Angestellten der Kommunen zum zweiten Mal angehoben. Ab 1. April 2019 steigen die Entgelte im Schnitt um 3,09 Prozent. Bereits ein Jahr zuvor sind diese um 3,19 Prozent gestiegen. Mit der letzten Erhöhung zum 1. März 2020 um im Schnitt 1,06 Prozent hat das Tarifergebnis ein Volumen von insgesamt 7,5 Prozent bei 30 Monaten Laufzeit.

    TVöD-Entgelttabelle für Erzieherinnen: Sozial- und Erziehungsdienste 2019
    Gültig 01.04.2019 – 29.02.2020

    #Berlin #Tarifvertrag #TVÖD #Pädagogik

  • 14.04.2019: »Wir bauen das wieder auf« (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/353376.bude-in-brand-wir-bauen-das-wieder-auf.html

    Auf einer Art Kinderbauernhof am Wald nahe der Müggelspree in Berlin-Köpenick sollten am Wochenende Lieder gesungen, Geschichten erzählt, Ausflüge gemacht werden. jW wollte berichten vom »Ostertreffen« der »Roten Gespenster«, einer jungen »sozialistischen Kinderorganisation in Berlin und Brandenburg«. Die Ankunft der Kinder am Ort, der seinen Namen »Bude« vom einzigen festen Haus auf dem Gelände hat, war für den Sonnabend vormittag geplant. Wenige Stunden zuvor, genau: um 5.29 Uhr, wurde die Feuerwehr alarmiert. Die Bude aus Holz stand da »bereits in Vollbrand«, wie eine Sprecherin mitteilte.

    Die Flammen griffen auf den Wald über. Auf einer Fläche von 200 Quadratmetern loderten Sträucher und Bäume. Sechs Gasflaschen drohten zu explodieren, konnten aber noch geborgen werden. Insgesamt 58 Einsatzkräfte brachten den Brand schließlich unter Kontrolle. Niemand wurde verletzt, auch Tiere kamen nicht zu schaden. Aber die Bude mit der Küche und den Toiletten, Lagerräumen und der Terrasse brannte komplett nieder. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

    Elf Jahre »aufopferungsvollen und uneigennützigen Engagements liegen in Trümmern«, schrieb das »Bude-Team« am Sonntag »fassungslos« auf der Website des Trägervereins Sylvester e.V. »Kein Geld kann das wieder bringen, was wir mit unseren Händen in Tausenden Stunden geschaffen haben. Wir werden trotzdem weitermachen! Wir bauen das wieder auf!« Die Waldkita der »Bude« soll am heutigen Montag wieder geöffnet werden, das für Ende der Woche geplante Osterfeuer wie geplant stattfinden.

    Die Roten Gespenster haben ihr Ostertreffen kurzfristig nach Brandenburg verlegt. Die wichtigsten Programmpunkte fanden wie geplant statt. Ziel der Organisation ist, den Kampfgeist der Kinder in Richtung Sozialismus zu lenken. Zu den Vorbildern gehört die kubanische Pionierorganisation »Jose Marti«, aber auch frühere Organisationen dieser Art aus den Jahren, in denen es noch keine sozialistischen Länder gab. Schon damals hätten Arbeiter und Bauern »bereits mit ›sozialistischen‹ Werten« gelebt: »Man half sich gegenseitig, konnte sich aufeinander verlassen, arbeitete und feierte miteinander.«

    BUDE | Sylvester e.V.
    http://sylvester-ev.de/bude

    Die „BUDE“ gibt es schon seit 1992 im Allendeviertel II, seit 2007 unter der Trägerschaft des Sylvester e.V. Berlin. Auf dem ehemaligen Schulgartengrundstück ist ein Ort der Begegnung entstanden, der heute gern von Menschen aller Altersgruppen besucht wird.

    Seelenbinderstraße 49, 12559 Berlin
    030 243 523 23
    030 243 523 24
    info@sylvester-ev.de

    https://www.openstreetmap.org/node/2382602274

    #Berlin #Köpenick #Seelenbinderstraße #Pädagogik #Natur