• Je ne savaiis pas qu’au Pays-Bas ...

    Niederlande : « Kunst ist doch nur ein linkes Hobby » - Kultur - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/niederlande-kunst-ist-doch-nur-ein-linkes-hobby/3709104.html

    ... la droite a quasiment aboli l’accès à la culture pour tous.

    19.1.2011
    Seit Oktober haben die Niederlande eine neue Minderheitsregierung, die erstmals seit Jahrzehnten von der wirtschaftsliberalen VVD (Volkspartij voor Vrijheid en Democratie) gestellt und von Geert Wilders und seiner rechtspopulistischen Partei PVV (Partij voor de Vrijheid) toleriert wird. Kulturstaatssekretär Halbe Zijlstra macht sich daran, auch die Künste wirtschaftsliberal umzugestalten.

    Das heißt vor allem: Subventionskürzungen und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Eintrittskarten von sechs auf 19 Prozent. Das mit rund 500 Millionen Euro sowieso eher kleine staatliche Förderpaket soll bis 2014 auf 300 Millionen Euro schrumpfen. Damit wird bei der Kultur, verglichen mit anderen Ressorts, überproportional viel gekürzt. Treffen wird es vor allem die zahlreichen kleineren Theater- und Tanzensembles, Festivals und Galerien, die über das ganze Land verstreut sind.

    Die neue Politik wirkt sich deshalb verheerend aus, weil die Rolle des Zentralstaats bei der Kulturförderung in den Niederlanden viel größer ist als in Deutschland, wo der Bund vergleichsweise wenige Einrichtungen direkt finanziert, wie die Berliner Festspiele oder das Bonner Haus der Geschichtet.

    Zijlstra will die „Basisinfrastructuur“ nicht nur deutlich verkleinern, sondern auch strengere Auswahlkriterien anlegen. Wer noch teilhaben möchte, muss mindestens 17,5 Prozent seines Budgets selbst erwirtschaften. Das alte Ideal einer möglichst breiten kulturellen Versorgung in allen Provinzen soll abgeschafft werden zugunsten einer Konzentration in der „Randstad“, dem Ballungsraum, in dem die meisten Menschen leben.

    Ziljstras Pläne haben bereits jetzt die Atmosphäre vergiftet. Denn hinter ihnen steht eine völlig neue Sicht auf die Künste, die sich am Profitdenken orientieren sollen. Der Künstler wird zum Unternehmer, der der Gesellschaft nützlich zu sein hat, der Besucher zum Endverbraucher, die Kunst zum Produkt, das sich nur noch wenige leisten können. „Für Geert Wilders ist Kunst nur ein ,linkes Hobby’, das niemand braucht“, sagt Koen Kleijn, Autor beim Wochenblatt „De Groene Amsterdammer“ und Dozent an der Design Academy Eindhoven. Eine antiintellektuelle, populistische Grundstimmung macht sich breit, was man auch an der Kürzung der Entwicklungshilfe sehen kann. Kleijn zitiert den VVD-Politiker Stef Blok, der schon vor Jahren gefragt hat: „Wozu brauchen wir noch Orchester, wenn doch schon alle Mozart-Einspielungen in den Regalen stehen?“ Blok ist heute Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Haager Parlament.

    On parle toujours du xénophobe Geert Wilders. Pourtant c’est surtout un ennemi de la culture et des créateurs, un misanthrope.

    #pay-bas #culture #droite