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  • Machtkampf in Pankow : Die Pferdeflüsterin und der Bürgermeister
    https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/die-pferdefluesterin-der-buergermeister-und-der-kampf-um-das-rathau
    A Berlin-Pankow le maire sortant de gauche gagne l’élection contre la candicate verte. Ses adversaires politiques et la press bourgeoise lui reprochent d’avoir profité du soutien de sa candidatur par les extrémistes de droite de l’AfD.

    6.11.2021 von Anja Reich - Am Abend, an dem sie Bürgermeisterin werden sollte, sitzt Cordelia Koch im großen Saal der Bezirksverordnetenversammlung und fühlt sich wie eine Verliererin. Es ist der 4. November 2021, sechs Wochen nach den Wahlen in Pankow, gleich wird das neue Bezirksamt gewählt. Koch, 49, Spitzenkandidatin der Grünen, hat mit ihrer Partei 24,7 Prozent der Stimmen bekommen, fünf Prozent mehr als die Linken. Aber Bürgermeisterin wird sie nicht.

    Es gibt nur einen Kandidaten an diesem Abend. Und der heißt Sören Benn. Der alte Bürgermeister hatte nach der Wahl seine Niederlage eingestanden und getwittert: „Bald anders und neu weiter.“ Nun aber ist er wieder da, als wäre nichts geschehen, sitzt im weißen Hemd und schwarzen Jackett an einem kleinen Tisch, vor sich ein paar Akten, Laptop und Maske. Um Punkt 19 Uhr fragt der Bezirksvorsteher: „Herr Benn, nehmen Sie die Kandidatur an?“

    „Ja“, antwortet Benn.
    Händeschütteln im Osten

    Kurze Zeit später steht das Wahlergebnis fest, 29 Ja-Stimmen, 24 Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen. Benn hat gewonnen, knapp zwar, aber gleich im ersten Wahlgang. Es gibt Applaus, einen Blumenstrauß, Benn sagt, er freue sich sehr über seinen Sieg, er werte ihn als das Ergebnis seiner Arbeit. Zwei Stunden später sagt die AfD, Sören Benn habe nur mit ihren Stimmen gewonnen.

    Es ist das vorläufige Ende eines Berliner Wahlkrimis, eines Machtkampfes, bei dem es um den Bürgermeisterposten geht, um eine Klausel aus den 90ern, um den Umgang mit Stimmen von Rechten, aber auch darum, wer in Zukunft den Prenzlauer Berg bestimmt: Benn, der linke Ostdeutsche, oder die grüne Westdeutsche Koch.

    Drei Wochen zuvor, ein eiskalter Oktobermorgen im Norden von Berlin. Cordelia Koch streckt zur Begrüßung die Hand aus und erklärt gleich, warum sie das macht. Hände zu schütteln, das habe sie hier als Erstes gelernt, sagt sie. Hier, das ist Pankow, das ist der Osten. Koch kommt aus Hessen, im Westen. „Da“, sagt sie, „ist man ja eher distanziert.“

    Es ist kurz nach acht, Koch trägt Weste, Kordhosen, Gummistiefel. Als Treffpunkt hat sie einen Stall in Blankenfelde vorgeschlagen. Dort steht ihr Pferd, eine Stute namens Hexe. Das mit dem Pferd ist das Erste, was man erfährt, wenn man sich bei Politikerkollegen nach Koch erkundigt. Die Fraktionschefin der Grünen in Pankow ist noch weniger bekannt als die grüne Landeschefin Bettina Jarasch. Koch ist die Blonde mit den kurzen Haaren auf den Wahlplakaten oder „die mit dem Pferd“. Sie weiß das, sie kennt ihr Image, sie ärgert sich darüber, sie will es ändern, nun, da sie Bürgermeisterin wird. Daran glaubt sie an diesem Oktobermorgen, darauf freut sie sich. Kein Wort des Zweifelns, des Zögerns. Die grüne Wahlsiegerin wirkt wie eine Frau, die sich viel vorgenommen hat.

    In ihren Gummistiefeln läuft sie zum Hof, an Ställen und Boxen vorbei, aus denen Pferdeköpfe schauen. An der Nummer sechs bleibt sie stehen. Auch hier steht ein Pferd, es hat braunes Fell, aber es schaut nicht. Das kann es nicht. Die Augen fehlen.

    Hexe ist 28, blind und kommt aus einer Pferdeklappe aus Schleswig-Holstein, wo Tiere landen, die keiner mehr will. Der Tierarzt wollte sie anzeigen, als er Hexe das erste Mal sah, sagt Cordelia Koch. Bis er begriff, dass sie keine Schuld an ihrem Zustand hatte. Sie hat sie aufgepäppelt, über viele Jahre hinweg, bis es Hexe wieder gut ging, sie wieder Vertrauen zu Menschen hatte. Dass Cordelia Koch hier am Stadtrand in Blankenfelde wohnt, hat auch mit ihrem kranken Pferd zu tun, sagt sie.

    Koch ist selbst mit Pferden aufgewachsen, in einem kleinen Ort in Mittelhessen, ist als Kind mit ihrem Großvater ausgeritten, hatte ein Pony. Ihre Eltern sind Textileinzelhändler, besaßen Jeansgeschäfte in verschiedenen hessischen Kleinstädten. Sie selbst stand mit 14 hinterm Ladentisch und führte mit 18 das Geschäft in Wetzlar, da war sie noch in der Schule. „Die Hausaufgaben habe ich im Café gegenüber gemacht.“

    Mit 19, als Jurastudentin, übernahm sie die Filiale in Gießen, 60 Quadratmeter, vier Mitarbeiter, zwei Aushilfen. Aber sie wollte immer weg, raus aus dem Familiengeschäft, aus der Provinz, wurde Grünen-Mitglied, weil die Partei für sie „die Antithese zu Helmut Kohl war“. Ein Jahr lebte sie in Paris, vier in Beirut, heiratete einen libanesischen Architekten, ging mit ihm nach Berlin.
    Wohnung in der Hufelandstraße

    Sie fanden eine Wohnung in der Hufelandstraße. Sie kam schnell an, machte ein Referendariat an der Freien Universität, bildete Polizisten aus - er fand keine Arbeit, ging zurück nach Beirut, die Ehe wurde geschieden.

    2010 meldete sich Cordelia Koch im Kreisverband der Grünen an, wurde Fraktionsvorsitzende, 2016 kandidierte sie als Spitzenkandidatin für die Bezirksverordnetenversammlung, aber die Linken und die SPD waren stärker. Diesmal, fünf Jahre später, ahnte sie, dass es besser laufen kann, ließ sich extra für den Wahlkampf fünf Monate lang von ihrer Arbeit als Verwaltungsjuristin an der FU freistellen. Und gewann.

    Ihre politischen Gegner sagen, die Grünen hätten vor allem wegen des Bundestrends so gut abgeschnitten - und wegen der klassischen Grünen-Wählerschaft in Prenzlauer Berg. Cordelia Koch sagt: Klar, das spiele sicher eine Rolle, aber sie hätten auch durch ihre Arbeit und Konzepte überzeugt, ihren Einsatz gegen die Bebauung der Elisabeth-Aue und für die Verlängerung der U-Bahnlinie U2, die Zusammenarbeit mit einem Rotterdamer Stadtplaner am Stadtraum-2030-Projekt zur Verkehrsberuhigung.

    Im Stall in Blankenfelde mischt Cordelia Hexe jetzt eine Tablette ins Futter, bürstet das Fell, säubert die Hufe, pult Zecken aus der Haut, führt die Stute vorsichtig aus der Box. Der Spaziergang gehört zum morgendlichen Ritual. Koch braucht das, die Luft, die Natur, die „Arbeit“ mit dem Pferd, wie sie es nennt. Ein Ausgleich zu ihrer eigentlichen Arbeit als Juristin und als Fraktionsvorsitzende. Und auch ein bisschen Familienersatz.

    Cordelia Koch hat keine Kinder. Sie dachte immer, sie kann das nicht, sagt sie, wisse nicht, wie man die Bedürfnisse von so kleinen Wesen erkennt. Nun, da sie 49 ist, zu alt, um Kinder zu bekommen, weiß sie, dass sie es gekonnt hätte. Auch das hat sie durch die Arbeit mit Hexe gelernt, sagt sie.

    Cordelia Koch erzählt offen über ihr Leben und wirkt trotzdem sehr überlegt dabei. Man hat den Eindruck, sie wolle jetzt, bevor sie ihr Amt antritt, alle Fragen, alle Vorurteile über sich vom Tisch wischen. Um dann mit der Arbeit als Bürgermeisterin beginnen zu können.

    Aber kann sie?

    Auf die Frage, wie die Verhandlungen mit den anderen Parteien laufen, weicht sie aus, sagt, der Inhalt der Gespräche sei geheim, wirkt vage, unsicher. Und später, am Tag der Wahl von Sören Benn, fragt man sich: Wie lief es wirklich? Was wusste sie zu diesem Zeitpunkt? Was nicht? Hat sie, die Neue von den Grünen, die Situation falsch eingeschätzt, hat sie sich übernommen? Oder wollen alte, erfahrene Politiker einfach an ihrer Macht festhalten, mit allen Mitteln?

    Pankow ist nicht der einzige Bezirk, in dem die stärkste Partei nicht den Bürgermeister stellt. Auch in Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf ist das so. Dass es überhaupt möglich ist, hat mit einer Gesetzesänderung aus den 90er-Jahren zu tun. Damals beschloss die Große Koalition in Berlin eine neue Klausel im Bezirksverwaltungsgesetz, um PDS-Bürgermeister in den Ost-Berliner Bezirken zu verhindern. Bis dahin galt: Die Partei, die die meisten Stimmen bekommt, stellt den Bürgermeister. Nun aber steht in §35, Punkt 4, Absatz 2, „dass gemeinsame Wahlvorschläge von mehreren Fraktionen als Wahlvorschläge einer Fraktion“ gelten.

    Es ist das erste Mal, dass die Klausel in Pankow angewendet wird. Und dass ausgerechnet die PDS-Nachfolgerpartei von einem Gesetz profitiert, das gegen sie gerichtet war, ist eine Ironie der Nachwendegeschichte. Man könnte auch sagen: Der Osten schlägt zurück.

    Zwei Tage vor der Wahl im Bezirksamt sitzt ein grauhaariger Mann mit Laptop im Chagall, dem Café in der Schönhauser Allee, das immer noch aussieht wie in den 90ern - kleine Holztische, dunkle Wände, wenig Licht. Sören Benn hat es als Treffpunkt ausgesucht, er hat später einen Termin in der Nähe, sagt er. Neben ihm steht sein Rucksack, er sieht aus wie ein Tourist. Auf die Frage, wie es ihm geht, stöhnt er leise. Nicht so gut, soll das wohl heißen. Mehr will er nicht sagen zur „aktuellen Entwicklung im Kontext Bezirksamtswahl“, das hatte er vorher schon per SMS mitgeteilt, keine Kommentierung, nichts. Er ist zwar der neue Bürgermeisterkandidat, aber gewonnen hat er noch nicht.

    Über sein Leben aber will er reden: Sören Benn kommt aus Neustadt an der Dosse, einer Kleinstadt in der Prignitz. Seine Mutter war Unterstufenlehrerin, sein Vater Lehrer für Deutsch und Geografie. Seine Kindheit beschreibt er als „protestantisch, viel Disziplin, wenig Vergnügen“. Auch er wuchs mit Pferden auf, „wie jeder auf dem Dorf“. Auch er wollte immer weg „aus diesem Kaff“ und schwärmt von Potsdam, wo er eine Ausbildung zum Baufacharbeiter mit Abitur machte.

    In der DDR wollte er unbedingt ein Handwerk lernen, „nur nichts Ideologisches“, wie er sagt, wäre gerne Architekt geworden, aber dann fiel die Mauer und Benn studierte lieber Sozialpädagogik in Berlin, arbeitete für einen antirassistischen Verein mit Jugendlichen in Brandenburg zu einer Zeit, als viele im Osten ihren Halt verloren.

    Als sein Verein Pleite ging, bewarb er sich an der Schauspielschule Ernst Busch, Theater habe ihn immer schon interessiert, sagt er, wurde abgelehnt, „weil ich zu alt war“, besuchte drei Jahre lang eine private Schauspielschule, spielte ein Jahr am Theater in Brandenburg an der Havel, Molière, Urfaust, Einar Schleef. Aber dann machte auch das Brandenburger Theater dicht. Benn, der inzwischen verheiratet war und Kinder hatte, merkte: „So geht das nicht mehr weiter.“

    Er ging in die Politik, allerdings nicht zu den Grünen, die er bis zum Kosovo-Krieg gewählt hatte, sondern zu den Linken, „den einzigen, die gegen den Krieg waren“ und „gegen Hartz IV“. Er war Bürgerdeputierter, persönlicher Referent des Berliner Wirtschaftssenators Harald Wolf. 2016 unterlag er beim Rennen um das Direktmandat einem SPD-Kandidaten - aber seine Partei gewann die Wahlen in Pankow, Benn wurde Bürgermeister.

    Hört man ihm zu, stellt man fest: Die Biografien von ihm und Koch sind gar nicht so unterschiedlich. Zwei Menschen aus der Provinz, die die Grünen wählten, verschiedene Sachen und Orte ausprobiert haben und am Ende in Pankow gelandet sind. Wo sie am Donnerstagabend im spannendsten Wahlduell der Stadt ums Bürgermeisteramt konkurrierten – House of Cards in der Berliner Fröbelstraße.

    Der Francis Underwood von Pankow hat sich warmgeredet, bestellt eine Soljanka und sagt dann doch noch etwas zur „aktuellen Situation“: SPD und Linke seien aus den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen ausgestiegen, weil sie keine gemeinsame Basis gefunden hätten. Das mit der Kandidatur sei an ihn herangetragen worden. Nein, er sei kein politischer Hasardeur, auch kein Spieler. Er mache Politik, um Ideen einzubringen, Dinge auszuprobieren. Und eigentlich sei er ja schon zwei Tage nach der Wahl durch gewesen mit dem Ergebnis. „Klar, es war schmerzhaft, sehr schmerzhaft“, sagt Sören Benn, „aber ich war 49 Jahre meines Lebens nicht Bürgermeister. Ich wäre auch einfach nur Stadtrat geworden.“

    Zwei Tage später sitzen Cordelia Koch und Sören Benn im großen Saal in der Fröbelstraße, sie ganz vorne, er ganz hinten. Sie zieht sich die kurzen blonden Haare im Nacken lang, ordnet ihre Papiere, ihre Rede. Es ist die, die sie eigentlich als neue Bürgermeisterin halten wollte. Sie hat sie mitgebracht, obwohl sie gar nicht zur Wahl steht. Falls die Wahl von Benn doch noch scheitern sollte. Er starrt in sein Laptop, knetet die Hände, vergisst auf dem Weg zur Wahlkabine, die Maske aufzusetzen, läuft zum Tisch zurück, setzt die Maske auf, geht noch einmal durch den Saal, vorbei an den Abgeordneten, die ihn gleich wählen werden - oder auch nicht.

    55 Stimmen gibt es insgesamt in der BVV, eine einfache Mehrheit reicht, um Bürgermeister zu werden. SPD und Linke kommen zusammen auf 23. Das heißt, Sören Benn kann nur gewinnen, wenn Mitglieder anderer Parteien für ihn stimmen. Aber wer könnte das sein? Die Grünen, die von ihm ausgebootet wurden, sicher nicht, CDU und FDP hatten ebenfalls erklärt, Benn nicht ihre Stimme zu geben.

    Aber vielleicht halten sich Einzelne nicht an die Vereinbarung, sagt Matthias Zarbock, Fraktionsvorsitzender der Linken. Vielleicht gibt es Enthaltungen, so viele, dass 23 am Ende doch genug sind. Er findet sogar die Anti-PDS-Klausel plötzlich gut. „Ist ja nicht rechtswidrig, steht schließlich im Gesetz.“

    Es gibt aber noch ein anderes Szenario, ein etwas unheimliches, davor haben die Grünen gewarnt: Benn wird mit den fünf Stimmen der AfD gewählt - wie Thomas Kemmerich von der FDP. Thüringer Verhältnisse in Pankow? „Niemals“, sagt Matthias Zarbock, „wir rechnen doch nicht damit, dass wir AfD-Stimmen bekommen.“

    Wirklich nicht? Das ist die Frage, die am Tag danach wohl alle, die am Abend im Saal saßen, beschäftigen wird - und wahrscheinlich noch lange darüber hinaus. Die Wahl ist geheim. Niemand kann sagen, was wirklich geschehen ist, wer für wen gestimmt hat.

    Formal läuft alles ordnungsgemäß ab. Wahl des Bezirksverordnetenvorstehers, des Stellvertreters, Wahl der Beisitzer, des Ältestenrates, des Geschäftsordnungsausschuss. Und schließlich, Tagesordnungspunkt Ö 11.1: Wahl des Bezirksbürgermeisters.

    Sören Benn läuft nach vorne, tritt hinters Mikrofon, sagt, dass er seit 30 Jahren Pankower ist, spricht von Vielfalt und Solidarität, Wohnungsbau und Verkehrswende, endet mit den gleichen Worten, mit denen er angefangen hat: „Mein Name ist Sören Benn, ich bitte um ihr Vertrauen.“

    Dann wird ausgezählt, Benns Sieg verkündet, die AfD jubelt, die Grünen beantragen eine Auszeit. Man denkt, jetzt passiert etwas, es kann nicht einfach so weitergehen, die Grünen lassen sich das nicht gefallen. Aber zurück im Saal stellt Cordelia Koch nur den Antrag, stellvertretende Bürgermeisterin zu werden. Das heißt: Sie nimmt Benns Wahl an. Es ist vorbei.

    Ihre Rede aber hält sie noch, ihre Bürgermeisterrede, spricht von ihren Zielen: Verwaltungsreform, Verkehrswende, Digitalisierung. Sagt, dass sie selbst zehn Jahre in der Verwaltung gearbeitet hat, erzählt, was sie im Libanon über die Funktion des Staates gelernt hat, bedankt sich „ohne Ironie“ für die Gespräche vor der Wahl, verspricht, beharrlich und lernfähig zu sein. Die Rede ist länger als die anderen. Nur ein paar Stellen lässt sie weg. Die, an denen sie über sich als neue Bürgermeisterin reden wollte.

    Nach fünf Stunden ist alles vorbei. Die Pankower Stadtverordneten packen ihre Sachen ein, setzen die Masken auf, verlassen den Saal. Die Linken und die Sozialdemokraten haben Grund zu feiern, auch die Grünen wollen anstoßen, trotz allem.

    AfD: Mit allen fünf Stimmen

    Der Saal ist fast leer, nur vorne links stehen noch fünf Männer zusammen, die Pankower AfD-Fraktion.

    Haben sie Sören Benn gewählt?

    „Ja“, sagen die Männer. „Mit allen fünf Stimmen.“

    Das unheimliche Szenario - ist es eingetreten? Hatten die Grünen recht? Sind die Linken der AfD in die Falle gegangen? Das Drama in Pankow, das steht fest, ist noch lange nicht zu Ende.

    Sören Benn schickt noch in derselben Nacht Nachrichten, bezeichnet die AfD als Nazis, denen man nicht glauben könne, glaubt an einen Spin, eine Verschwörung der Rechten gegen ihn, den Linken. Später gibt die Linke bekannt, es habe Nebenabsprachen zwischen SPD und CDU gegeben, um Benn zu wählen. Cordelia Koch sagt dazu nichts. Sie geht zu Hexe, ihrem Pferd, noch in der Nacht und auch am nächsten Morgen. Sie brauche das jetzt, sagt sie.

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