• Wie das iranische Regime IT und Netzkontrolle gegen die Proteste nutzt
    https://www.heise.de/hintergrund/Wie-das-iranische-Regime-IT-und-Netzkontrolle-gegen-die-Proteste-nutzt-7440696

    Pour beaucoup de monde l’internet et la liberté qu’il nous a apporté existent aussi naturellement comme l"air que nous respirons. L’exemple de l’Iran montre pourtant qu’il est facile pour l’état, son militaire, ses services secrets comme pour les grandes entreprises de télécommunication capitalistes de nous en priver. Il n’y a pas d’acquis, il n’y a que la lutte permanente pour nos libertés politiques et personnelles. Le réseau Tor et son outil pour les masses Snowflake font partie des outils solidaires de liberté à notre disposition.

    https://community.torproject.org/relay/setup/snowflake/standalone

    28.12.2022 von Marcus Michaelsen, Maryam Mirza - Die IP-Infrastruktur, Mobilfunknetze und iranische IT-Firmen sind staatlich kompromittiert. Paradoxerweise halfen die US-Sanktionen, die Überwachung auszubauen.

    Themen
    Die Start-ups und der Staat
    Kurz währende Hoffnung
    Kooperation der Tech-Firmen
    Nationales Internet
    Internet von strategischer Bedeutung
    Werkzeuge der Repression
    Digitale Ausgangssperren
    Kampf um Aufmerksamkeit
    Hilfe erwünscht

    Nik Yousefi meldete Anfang Oktober in seinem bislang letzten Tweet: „Gestern haben sie meine Wohnung gestürmt.“ Kurz zuvor hatte der in Teheran lebende Filmemacher auf Instagram ein Video zur Unterstützung der landesweiten Proteste gegen die iranische Regierung veröffentlicht, das sich in den sozialen Medien rasant verbreitete. Dann war er untergetaucht, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen. Nachdem die Beamten ihn nicht aufgefunden hatten, seien sie direkt zum Haus seiner Freunde gefahren, so Yousefi. An deren Adresse konnten sie nur über den Lieferdienst Snap Food gelangt sein, bei dem er einmal Essen dorthin bestellt habe.

    Die US-Sanktionen haben begünstigt, dass eine isolierte iranische IT-Infrastruktur entstand, die unter staatlicher Überwachung und Kontrolle steht.
    Das Regime kann sowohl Mobilfunknetze als auch internationale IP-Verbindungen nach Belieben blockieren – auch begrenzt auf einzelne Regionen in Iran.
    Twitter und VPNs spielen eine große Rolle, um die globale Aufmerksamkeit für die Proteste gegen das Regime aufrechtzuerhalten.

    Wenig später wurde Nik Yousefi aufgegriffen und sitzt seitdem im berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran ein. Und er ist längst nicht der einzige Dissident, dem Regime-Agenten mithilfe der Daten von Snap Food nachspürten. Seit mehr als drei Monaten unternimmt die iranische Regierung viel, um die Protestbewegung zu unterdrücken – und das Internet ist sowohl für die Protestierenden als auch für das Regime zu einem entscheidenden Werkzeug geworden.

    Auslöser der Unruhen war der Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini. Die junge Frau aus der kurdischen Provinzstadt Saqqez wurde am 13. September 2022 während einer Besuchsreise in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen, weil ihr Kopftuch angeblich nicht korrekt saß. In der Haft hat man sie geschlagen. Sie starb drei Tage später an ihren Verletzungen.

    Die Proteste gegen das brutale Vorgehen der Sittenpolizei und den offiziellen Kopftuchzwang erfassten schnell das ganze Land. Auf den Straßen entlädt sich bis heute eine lang aufgestaute Wut über staatliche Misswirtschaft, die Diktatur und die Stellung von Frauen in der Gesellschaft. Und die Regierung schlägt brutal zurück. Menschenrechtsorganisationen geben bislang fast 500 getötete Protestierende und über 18.000 Inhaftierte an (Stand Mitte Dezember 2022).

    Die Start-ups und der Staat

    Im Bestreben nach umfassender Kontrolle hat der Sicherheitsapparat selbst alltägliche Internetanwendungen im Visier. Gehackte E-Mails, die Aktivisten des Anonymous-Kollektivs im Oktober ins Netz stellten, zeigen, dass auch bekannte iranische Internetfirmen mit dem Regime kooperieren. Die Mails geben einen Einblick in die Korrespondenz der IT-Unternehmen mit der obersten Zensurbehörde des Landes.

    Der frühere Start-up-Unternehmer Arash Zad ist von der Authentizität der Dokumente überzeugt. Ihm zufolge haben einige Firmen weitaus mehr als notwendig mit der Behörde kooperiert – um sich gut zu stellen oder um Konkurrenten zu schädigen. Der Betreiber eines Online-Bezahldienstes etwa habe die Zensoren auf eine Domain des Exilsenders Manoto TV aufmerksam gemacht, über die Iraner den Journalisten Fotos und Videos zukommen lassen konnten. „Das war eines der scheußlichsten Dinge, auf die ich in diesen Mails gestoßen bin“, erklärt Zad im Gespräch mit c’t.

    Iranische Start-ups haben lange Jahre davon profitiert, dass es keine internationale Konkurrenz gab. Denn bereits seit 1979 existieren US-Sanktionen gegen Iran. Da sie großen Technologiekonzernen den Zugang zum iranischen Markt versperrten, entstanden viele lokale Klon-Produkte. Mit großem Erfolg ersetzt etwa Cafe Bazaar seit 2011 de facto den Play Store von Google. Als Kopie des Amazon-Konzepts dominiert Digikala den Onlinehandel.

    Kurz währende Hoffnung

    Das Atomabkommen von 2015 ließ Hoffnung auf eine Entspannung der Beziehungen Irans zu Europa und den USA aufkeimen. Nun interessierte sich auch das Ausland für diesen rapide wachsenden Markt. Im Juni 2015 sollte die iBRIDGE-Konferenz in Berlin aufstrebende iranische Talente mit internationalen Investoren zusammenbringen. So erwarb eine niederländische Firma Beteiligungen an Cafe Bazaar. Und auch die Berliner Rocket-Internet-Gruppe, die in Konzerne wie United Internet und Alibaba investiert ist, streckte ihre Fühler nach Iran aus.

    Der Traum von einem Silicon Valley des Mittleren Ostens zerplatzte allerdings schnell. Im September 2015 setzten die Revolutionsgarden Arash Zad fest, der damals zu den Pionieren der iranischen Tech-Szene zählte. Nur wenige Stunden nach seiner Verhaftung wurden seine E-Mail-Konten für eine Phishing-Kampagne genutzt, die sich gegen iranische Techies im In- und Ausland richtete. Wegen „Kontakten zu regimefeindlichen Gruppen“ musste Arash Zad für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis, davon verbrachte er fünf Monate in einer Einzelzelle. Das war ein klares Signal: Der iranische Sicherheitsapparat würde nicht tatenlos dabei zusehen, wie ein international vernetzter IT-Sektor aufblüht.

    Im Januar 2020 ergriffen die Revolutionsgarden den recht bekannten Softwareingenieur Behdad Esfahbod, der in Kanada für Facebook arbeitete und seine Familie in Teheran besuchen wollte. In der Isolationshaft wollten sie ihn dazu zwingen, iranische Aktivisten im Ausland auszuspionieren, die daran arbeiteten, die iranische Internetzensur zu umgehen. Auch im Zuge der derzeitigen Proteste hat das Regime mehrere Tech-Experten verhaftet, darunter den prominenten Programmierer Amiremad Mirmirani, bekannt als Jadi. Er hatte in seinem Podcast die mittlerweile von der Europäischen Union sanktionierte iranische Firma Arvan Cloud für ihren Beitrag zur staatlichen Internetzensur kritisiert.
    Arash Zad, einst Pionier der iranischen Start-up-Szene, wurde von den Revolutionsgarden festgesetzt und landete für zwei Jahre im Gefängnis.

    Kooperation der Tech-Firmen

    Um unter Irans autoritärem Regime zu bestehen, bleibe den Internetfirmen oft gar keine andere Wahl als zu kooperieren, erklärt Amin Sabeti, Gründer des Computer Emergency Response Team in Farsi (CERTFA). Dies ist eine Organisation, die sich auf erste Hilfe bei Cyberattacken staatsnaher Hacker spezialisiert hat. „Wenn ein Staatsanwalt wissen will, wer wann ein Taxi genommen hat oder die Revolutionsgarden bei denen im Büro stehen und Zugriff auf Nutzerdaten verlangen – bei wem wollen sie sich beschweren? Wie sollen sie Widerstand leisten?“

    Die Betreiber der beliebten Navigationsapp Balad zogen Ende Oktober die Konsequenz. Unter den aktuellen Bedingungen sei es ihnen nicht mehr möglich, die Rechte ihrer Nutzer zu schützen, verkündeten sie auf Instagram. Deshalb wollten sie ihren Dienst in den nächsten Monaten einstellen, Mitarbeiter würden versetzt oder entlassen.

    Werden iranische Internetnutzer nach den jüngsten Erkenntnissen zur staatlichen Überwachung ihr Verhalten ändern? Arash Zad ist skeptisch. „Vielleicht sind einige jetzt vorsichtiger bei der Nutzung dieser Apps, immerhin könnten ihre Freiheit oder ihr Leben auf dem Spiel stehen. Aber es ist auch ein Markt mit vielen Monopolen – für viele Dienstleistungen gibt es nur einen Anbieter. Die meisten Leute haben sich an diese bequemen Services gewöhnt.“

    Nationales Internet

    Wie nur wenige andere Länder greift Iran in die Netzarchitektur ein, um innerhalb seiner Landesgrenzen größtmögliche Kontrolle über Datentransfers und Kommunikation zu erlangen. Die Weichen für den Ausbau eines „nationalen Internet“ stellte das Regime nach den Protesten gegen die Manipulation der Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009.

    Schon damals mobilisierte sich eine Opposition über soziale Netzwerke und erzielte internationale Aufmerksamkeit. Westliche Medien betitelten die Demonstrationszüge in den iranischen Städten als „Twitter-Revolution“. Ein Jahr später, unter dem Eindruck der Aufstände des Arabischen Frühlings, beschrieb die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton das Internet in einer viel beachteten Rede als Waffe im Kampf gegen Diktatoren. Sie versprach Unterstützung für Netzaktivisten auf der ganzen Welt.
    Internet von strategischer Bedeutung

    Zugleich wurden die iranischen Atomanlagen zum Ziel eines der ersten internationalen Cyberangriffe gegen eine kritische Infrastruktur. Mit dem Schadprogramm Stuxnet wollten die USA und Israel die Nuklearanreicherung sabotieren. Für das Regime in Teheran wurde das Internet damit zu einem strategischen Schlachtfeld.

    Das Ziel war klar: Man wollte ein Netz, das leicht zu überwachen und zugleich resilient gegenüber Angriffen von außen bleibt. Bis 2020 wurden die Anbindungen zum globalen Internet auf wenige Knotenpunkte reduziert. Experten gehen davon aus, dass inzwischen fast alle Verbindungen über die Telecommunication Infrastructure Company laufen, die direkt dem IT-Ministerium untersteht und zudem von Funktionären des Sicherheitsapparats beaufsichtigt wird. Parallel dazu hat der Staat die Zahl der Netzwerke im Land ausgebaut. Im Vergleich zu den Nachbarländern erreicht Iran eine hohe Konnektivität innerhalb seiner Landesgrenzen und will so dem nationalen Netz Stabilität geben.

    Staatlich geförderte Anwendungen wie der Messenger Soroush und die Super-App Rubika sollen globale Plattformen ersetzen. Rubika ist über ein Geflecht staatsnaher Firmen mit einem durch die Revolutionsgarden kontrollierten Konsortium verbunden. Das chinesische Vorbild WeChat lässt grüßen. 2021 tauchten plötzlich auf Rubikas Instagram-Klon die Profile prominenter iranischer Sportler, Schauspieler und Influencer auf. Die Originalprofile waren zuvor ohne deren Wissen bei Instagram gelöscht worden.
    Werkzeuge der Repression

    Im November 2019 zeigte das Regime erstmals, dass es mittlerweile totale Kontrolle über die Infrastruktur hat. Aus Wut über die drastische Erhöhung der Benzinpreise gingen Menschen im ganzen Land auf die Straße. Die Proteste wendeten sich schnell gegen auch gegen die Regime-Elite hinter Revolutionsführer Ali Khamenei. Die Reaktion folgte prompt: Innerhalb eines Nachmittags schalteten alle großen Internetprovider ihre Netzwerke ab. Fünf Tage lang war Iran von der Welt abgeschnitten. Für die in London ansässige Organisation Netblocks, die weltweit Internetsperren dokumentiert, war diese Blockade aufgrund des Ausmaßes und der technischen Komplexität der bislang schwerwiegendste Shutdown ihrer Messungen.

    Erst als die Provider das Land allmählich wieder ans globale Netz anschlossen, traten die Zeugnisse der staatlichen Gewalt zutage. Amnesty International konnte auf Basis von Handyvideos und Fotos mehr als dreihundert Männer, Frauen und Kinder identifizieren, die während der Proteste von Regimekräften getötet wurden. Schätzungen zufolge liegt die tatsächliche Zahl aber bei bis zu 1500 Todesopfern.

    Als im September 2022 die Proteste über den Tod von Jina Amini ausbrachen, hatte das Regime also bereits Erfahrungen gesammelt. Schnell ordnete der Nationale Sicherheitsrat die Blockade von WhatsApp und Instagram an, den letzten noch zugänglichen internationalen Plattformen. Selbst Onlinespiele mit Chat-Funktion wurden gesperrt, um Regimekritikern keine Nischen zu bieten. Ein landesweiter Shutdown aber blieb bislang aus, weil die Regierung wirtschaftliche Schäden fürchtet. Stattdessen arbeitet man mit zeitlich und regional begrenzten Sperrungen.

    Digitale Ausgangssperren

    Ein vom Open Observatory of Network Interference (OONI) und Partnerorganisationen veröffentlichter Report dokumentiert für die ersten Wochen der Proteste „digitale Ausgangssperren“: Von Nachmittag bis Mitternacht unterbrachen die drei größten Mobilfunkanbieter ihre Dienste. Die Nutzer verloren die Verbindung zum mobilen Datenverkehr, der für viele Iraner der einzige Zugang zum Internet ist. Dies sollte die Kommunikation der Protestler auf den Straßen erschweren.

    Das Regime nutzt Deep Packet Inspection, um VPN-Verbindungen in den Datenströmen zu erkennen und zu blocken. Auch drosselt es die Geschwindigkeit der Datenübertragung. Dadurch können Aktivisten kaum noch Fotos und Videos versenden. „Das ist wie ein Wasserhahn, aus dem nur noch ein paar Tropfen kommen. Man kann zwar behaupten, dass es einen Wasseranschluss gibt, aber in Wirklichkeit nützt der Hahn niemandem etwas“, umschreibt Amin Sabeti vom CERTFA diese Situation.

    Am stärksten von der Zensur betroffen sind die Provinzen Kurdistan und Belutschistan, wo das Regime ungleich härter gegen die protestierende Bevölkerung vorgeht. Die von ethnischen und religiösen Minderheiten bewohnten Regionen werden seit jeher stark vom Staat diskriminiert. In den kurdischen Städten seien die Verbindungen oft tagelang unterbrochen, berichtet Kaveh Ghoreishi, ein kurdisch-iranischer Journalist, der in Berlin lebt: „Mitunter nutzen Aktivisten SIM-Karten aus den benachbarten kurdischen Provinzen im Irak, um die Internetzensur zu umgehen. Aber diese Verbindungen werden von der iranischen Regierung mit Störsendern unterbrochen.“

    Das Open Observatory of Network Interference (OONI) hat staatliche Netzeingriffe in den ersten vier Wochen des Protests zusammengetragen.

    Das Onlinemagazin The Intercept berichtete im Oktober auf Basis geleakter Dokumente von einem Überwachungsprogramm, das der iranischen Regierung umfassende Kontrolle über den Mobilfunk gibt. Das System könne Verbindungen ausspähen, manipulieren und gezielt unterbrechen. Zudem erlaube es den Behörden, Nutzer aus den schnelleren 3G- und 4G-Netzen zu veralteten 2G-Verbindungen zu zwingen. Dort sind viele Funktionen heutiger Smartphones nicht nutzbar und Daten lassen sich leichter abschnorcheln.

    Inwieweit Iran für dieses Programm Unterstützung aus dem Ausland erhalten hat, ist nach einer ersten Auswertung der Dokumente noch nicht klar. Kooperationen im IT-Bereich bestehen mit Russland und China. Vor allem China hilft mit Technologie und Know-how bei Internetzensur und digitaler Überwachung. Die chinesische Firma Tiandy hat Iran kürzlich ein Kamerasystem mit Gesichtserkennungssoftware verkauft, das die Aufgaben der Sittenpolizei bei der Durchsetzung der Kleidungsvorschriften übernehmen könnte.

    Kampf um Aufmerksamkeit

    Nach der bitteren Erfahrung vom November 2019 wissen iranische Aktivisten, wie wichtig es ist, das weltweite Interesse an ihrem Widerstand aufrechtzuerhalten. Gelingt es der Regierung, eine totale Kommunikationssperre durchzusetzen und den Kontakt zur internationalen Öffentlichkeit zu unterbrechen, können die Revolutionsgarden noch hemmungsloser gegen die Bevölkerung vorgehen. Unter hohem Risiko nehmen deshalb Aktivisten noch immer Videos auf und schicken sie außer Landes.

    Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk im Oktober traf die iranische Protestbewegung daher zum falschen Zeitpunkt. Über Twitter können Nachrichten aus Iran unmittelbar internationale Journalisten und Politiker erreichen. Nichtregierungsorganisationen nutzen das auf der Plattform verbreitete Videomaterial zur Dokumentation von Menschenrechtsvergehen. Während westliche Nutzer – auch viele Medienschaffende – in den ersten Tagen nach Musks Übernahme in Scharen zu alternativen Angeboten wie Mastodon wechselten, bleibt iranischen Journalisten und Aktivisten dieser Ausweg versperrt, wollen sie wertvolle Reichweite behalten.

    Mahsa Alimardani von der britischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Article 19 weist auf neue Sicherheitslücken hin, die durch den Verkauf von Twitter entstehen. Die für Menschenrechte und Sicherheit zuständigen Teams der Plattform hätten aufgrund jahrelanger Bemühungen von NGOs Erfahrung beim Umgang mit Nutzern aus autoritären Ländern gesammelt: „Wann immer eine Aktivistin verhaftet wurde, haben diese Teams schnell deren Accounts gesichert.“ Das sei wichtig, um den Missbrauch der Konten zu verhindern und kritische Daten zu schützen. Viele dieser Mitarbeiter sind nun von Musk entlassen worden. „Die privaten Admins bei Mastodon wissen gar nicht, wie man solche Risikogruppen schützen muss“, erklärt Alimardani.

    Nur wenige Tage nach Ausbruch der Proteste tat die US-Regierung endlich das, was Internetaktivisten schon seit Jahren gefordert hatten: Washington lockerte die Sanktionen, die Iranern die Angebote US-amerikanischer Technologiekonzerne verwehrt hatten. Mit dem üblichen Aplomb kündigte Elon Musk sofort an, seinen Satelliten-Internetdienst Starlink für Iran freizuschalten. Tatsächlich sind mittlerweile einige Empfangsgeräte ins Land gelangt. Diese bergen jedoch auch Risiken, da die Sicherheitsdienste deren Nutzer möglicherweise lokalisieren können.

    Hilfe erwünscht

    Weitaus hilfreicher wäre es, leistungsstarke VPNs bereitzustellen, da sind sich viele Internetaktivisten einig. Anwendungen wie Psiphon und Tor verzeichnen in den letzten Monaten steigende Nutzerzahlen in Iran. Beide tunneln den Datenverkehr über ein Netzwerk von Computern und helfen so, Blockaden zu umgehen und die Anonymität im Netz zu bewahren.
    Das Tor-Projekt bietet die Browser-Erweiterung Snowflake an, einen Proxy, mit dem auch Nutzer in Deutschland über ihren heimischen Computer Menschen aus Iran schnell Zugang zum Tor-Netzwerk geben können.

    Der Leiter der Community-Arbeit bei Tor, Gustavo Gus, berichtet, dass nach anfänglichem großen Erfolg Snowflake im Oktober plötzlich für iranische Nutzer des Tor-Proxys Orbot blockiert war. Mit Orbot lassen sich die Apps auf Android-Smartphones über Tor schützen. Es habe zwei Wochen gedauert, bis man eine Lösung entwickeln konnte: „Unter den Bedingungen von Zensur und Überwachung ist es sehr schwer, mit Nutzern in Iran zu kommunizieren. Wir brauchen immer Feedback von Leuten, die unsere Anpassungen testen. Viele Kanäle aber sind blockiert.“

    Die große Nachfrage aus Iran habe das Team an den Rand seiner Kräfte gebracht. „Es ist, als ob man in einer Küche arbeitet, auf einmal kommen viel mehr Gäste und wollen Essen“, erzählt Gustavo. Tor bräuchte mehr Freiwillige, die auf ihren Servern einen eigenständigen Proxy für Snowflake installieren, der mehr Bandbreite bietet als Privatzugänge, und die Kapazität des Netzwerks erhöht.

    Stefan Leibfarth, der für den Chaos Computer Club in Stuttgart einen Exit-Node für Tor betreibt, betont, dass Freiwillige in Deutschland einen wesentlichen Anteil der benötigten Server und Bandbreite für den gesamten Service stellen. Dieses Engagement sei meist rein ehrenamtlich. „Dafür wünschen wir uns mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung“, sagt Leibfarth. Eine direkte staatliche Finanzierung sieht er skeptisch, hält aber eine breite Förderung durch verschiedene Geldgeber für wünschenswert.
    Journalistinnen wie Gilda Sahebi retweeten Informationen aus Iran und steigern damit die Aufmerksamkeit für die Protestbewegung.,

    Journalistinnen wie Gilda Sahebi retweeten Informationen aus Iran und steigern damit die Aufmerksamkeit für die Protestbewegung.

    Um das iranische System der Überwachung und Internetkontrolle zu schwächen, müssten letztlich alle Unternehmen, die in irgendeiner Form darin involviert sind, Konsequenzen spüren, denkt der frühere Start-up-Pionier Arash Zad. Ob dies tatsächlich geschieht, ist derzeit ungewiss, denn noch sind die Folgen der Protestbewegung für das Regime und die Gesellschaft Irans nicht abzusehen.

    #Iran #censure #internet #révolte

  • La Syrie paralysée par les pénuries de carburants
    https://www.lemonde.fr/international/article/2022/12/26/la-syrie-paralysee-par-les-penuries-de-carburants_6155704_3210.html

    « La situation à Damas est désormais comme dans les autres villes du pays : on a une heure d’électricité puis cinq heures de coupure. Il est devenu quasi impossible de se procurer du mazout pour les générateurs ou de l’essence pour les véhicules, sauf à des prix exorbitants au marché noir, ce qui a conduit à une paralysie généralisée. Le gouvernement dit que c’est à cause des sanctions américaines », dit un Damascène qui a requis l’anonymat.
    [...]
    A défaut de recettes, le régime syrien multiplie les mesures d’austérité, alors que 90 % de la population vit déjà sous le seuil de pauvreté. En février, 60 000 familles ont été retirées du système de carte de rationnement qui permet aux Syriens d’acheter des produits subventionnés – carburants et produits de première nécessité – chez des commerçants agréés. Les rations énergétiques sont de plus en plus contingentées, alors même que le prix des carburants a augmenté quatre fois au cours de l’année. Avec un salaire mensuel moyen d’environ 20 euros, la plupart des ménages syriens n’ont plus les moyens de se fournir au marché noir, où le litre de carburant a doublé à 2 euros le litre.

    La pénurie de carburants a provoqué de rares manifestations contre le régime Assad à Souweïda, dans le sud du pays, le 4 décembre. Leur répression a fait deux morts et des dizaines de blessés. « La crise a éclaté avec la dégradation de la fourniture en électricité et les pénuries de carburants. Cela affecte l’approvisionnement en eau, qui arrive par un système de pompes, et le prix des denrées alimentaires. On n’achète plus de viande ni de fruits », commente un habitant de Souweïda qui a requis l’anonymat. Pour la saison hivernale, le gouvernement a distribué 50 litres de mazout par famille à prix subventionné. « Ce n’est rien, il faut 200 litres à une famille pour se chauffer tout l’hiver. Certaines vont chercher du bois en forêt », poursuit-il.

    Jusqu’à dix ans de prison
    Dans cette région agricole, des exploitants mettent la clé sous la porte. « La culture de blé n’est plus rentable : le prix de production est trop élevé », ajoute l’habitant de Souweïda. Faute de farine, des boulangeries privées ont fermé dans tout le pays. Les commerces et industries tournent au ralenti. « On travaille trois jours par semaine, bientôt deux. Les employés n’ont pas d’essence pour venir et il n’y a pas d’électricité. Si on se procure du mazout au marché noir, le gouvernement nous accuse d’alimenter la contrebande », déplore un industriel de la région de Damas. Les contrevenants s’exposent à des peines pouvant aller jusqu’à dix ans de prison.

    Les beaux quartiers de Damas ne sont plus épargnés. « Par chance, j’ai reçu mes 50 litres de mazout à prix subventionné, mais ils ont arrêté la distribution il y a deux semaines, certainement parce qu’ils n’ont plus de stock. J’en ai donné la moitié à un ami qui a des enfants. Ni moi ni mes voisins n’avons les moyens d’en acheter au marché noir », confie le Damascène, qui vit dans le quartier de Mazzeh. Début décembre, le ministre du pétrole indiquait que seulement 40 % des Syriens avaient reçu cette allocation.

    L’habitant de Mazzeh fait tout à pied dans la capitale syrienne. « Beaucoup de fonctionnaires, eux, vivent en banlieue. Ils passaient quatre à six heures dans les transports, dépensant des fortunes pour se rendre au bureau. Les bus affrétés par le gouvernement n’avaient parfois plus d’essence », dit-il. Les taxis, qui ne reçoivent plus que 40 litres d’essence à prix subventionné par mois, sont hors de prix. « Bon nombre de gens n’utilisent plus leur voiture et vendent leur part d’essence subventionnée – 25 litres par mois – à un prix inférieur au marché noir pour avoir un revenu stable. Ils peuvent en retirer 250 000 livres syriennes, le double de leur salaire de fonctionnaire », ajoute-t-il.

    Fin du monopole étatique
    « Sans solution politique, la situation va empirer à cause des sanctions américaines. La population en paie le prix, pas le gouvernement et ses profiteurs de guerre. Le gouvernement veut privatiser le secteur énergétique pour augmenter les prix et offrir une solution sur le dos de la population », estime l’habitant de Souweïda. En décembre, l’annonce a été faite de l’ouverture prochaine de stations essence de la société BS Company for Oil Services dans cinq provinces, alimentant ces spéculations. La société privée a été autorisée à doubler les prix de l’essence et du mazout qu’elle vend, pour le moment, en petites quantités hors du secteur subventionné.

    L’arrivée de cette société sur le marché fin 2018 avait mis fin au monopole étatique sur l’importation, la vente et la distribution de produits pétroliers. Enregistrée au Liban, la société, qui est liée, selon le journal économique en ligne Syria Report, aux frères Baraa et Hossam Katerji, a désormais un quasi-monopole sur l’importation de pétrole. Ce clan, originaire de la province d’Alep, a mis la main sur le secteur à la faveur de la guerre, organisant notamment les réseaux de contrebande de pétrole entre le nord-est de la Syrie et les zones du régime, après avoir joué les intermédiaires entre les forces kurdes, le régime syrien et l’organisation Etat islamique.
    Sous sanctions américaines, la fratrie Katerji est aussi associée à une autre société qui gère des raffineries de pétrole et produit des dérivés pétroliers. En décembre, elle a vendu la moitié des parts à une société enregistrée en Russie, propriété d’un homme d’affaires syro-russe dont elle est proche. Selon l’expert Karam Shaar, « il y a des signes indiquant que les Katerji essaient de trouver d’autres routes d’approvisionnement, peut-être la Russie, qui cherche de nouveaux débouchés à son pétrole du fait des sanctions internationales ».

    #Syrie #rationnement #pénurie #électricité #carburant #farine #pauvreté #révolte

  • Clichy pour l’exemple

    De #Clichy-sous-Bois tout est parti. La mort de deux adolescents, puis la révolte, la colère et l’#indignation. D’ici est parti le brasier qui enflamma comme une traînée de poudre l’ensemble des villes limitrophes avant de se propager au reste de la France. En prenant Clichy pour exemple, ce film tente de sonder les raisons de la colère. J’ai voulu regarder d’ici l’ensemble des #violences invisibles, celles qui font rarement la une des journaux, mais qui portent pourtant les germes de la révolte de novembre 2005. De la cité à l’école, de l’école à la mission locale, en passant par le cabinet du maire, chacun essaie chaque jour de lutter contre les #injustices sociales qui empoisonnent toujours un peu plus la vie dans les banlieues. Un an après les émeutes, le constat est amer : « Rien de nouveau sous le soleil » à Clichy-sous-Bois.

    https://www.film-documentaire.fr/4DACTION/w_fiche_film/18203_0
    #film #documentaire #film_documentaire

    #banlieue #France #révolte #ras-le-bol #émeutes #ACLEFEU #discriminations #travail #logement #transports #cité_de_la_forestière #cahier_des_doléances #colère #cités #chômage #mission_locale #violence #bâti #inégalités_sociales #sentiment_d'exclusion

  • CinéMutins par Les #Mutins_de_Pangée
    https://www.cinemutins.com/histoire-populaire-des-impots

    Un documentaire de #Xavier_Villetard coécrit avec l’historien #Gérard_Noiriel.

    Du Moyen Âge aux #révoltes_populaires qui agitent aujourd’hui la France, l’Allemagne et le Royaume-Uni, une passionnante histoire comparée de l’#impôt, reflet des transformations de l’État et de la relation des citoyens à ceux qui les gouvernent.

    Après plusieurs siècles de soulèvements populaires réguliers contre les taxes royales, la Révolution française consacre le principe de l’égalité devant l’impôt et transfère le pouvoir fiscal à une chambre élue. Au XIXe siècle, les nations européennes empruntent massivement pour financer la révolution industrielle. Mais comment rembourser la dette ? À côté des taxes sur la propriété et sur la consommation qui étouffent ouvriers et paysans, le Royaume-Uni adopte l’impôt sur le revenu en 1848. L’Allemagne suit vingt ans plus tard, la France, en 1914. Ces dernières entérinent sa progressivité – que les plus fortunés s’empressent de contourner en transférant leurs capitaux en Suisse – au lendemain de la Grande Guerre, tandis que la « hache de Geddes » (du nom du ministre conservateur Eric Geddes) s’abat sur les dépenses publiques britanniques. Après l’horreur de la Seconde Guerre mondiale, l’État-providence s’impose : France, Allemagne et Royaume-Uni se dotent de systèmes de protection sociale. La création du marché économique européen entraîne la généralisation progressive de la TVA, initialement française. En 1982, sous Mitterrand, l’instauration de l’impôt sur les grandes fortunes relance l’évasion fiscale. Partout ailleurs, le tournant néolibéral se prépare…

    Consentement et évitement

    « Gilets jaunes », partisans du Brexit, perdants de la réunification : avec pour point de départ ces colères qui traduisent, souvent sur fond de contestation de l’impôt, la crise de nos démocraties, ce documentaire de Xavier Villetard (André Malraux, l’épreuve du pouvoir), coécrit avec l’historien Gérard Noiriel, remonte le cours des luttes qui ont opposé, depuis le Moyen Âge, les peuples français, allemand et britannique à leurs gouvernants en matière fiscale. Entre privilège des puissants et ambitions redistributives, entre consentement et évitement, ces deux chapitres mêlent archives et éclairages (d’anciens ministres, comme George Osborne, Éric Woerth ou Wolfgang Schäuble, de députés, d’inspecteurs des finances, d’économistes…) pour décrypter la tumultueuse histoire d’un outil qui est le miroir des métamorphoses de l’État et de la société.

    • provopoli
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Provopoli

      http://www.luding.org/cgi-bin/GameData.py/ENgameid/9216

      provopoli (im Untertitel Wem gehört die Stadt?) ist ein von 1972 bis 1980 vom Horatio-Verlag und vom Spielclub[1] hergestelltes Gesellschaftsspiel, dessen Name eine Verballhornung des bekannten Spiels Monopoly ist. Bei provopoli tritt eine Blaue Gruppe (die Vertreter der herrschenden Macht) gegen eine Rote Gruppe (die die bestehenden Verhältnisse verändern möchte) an. Damit nimmt es Bezug auf die 68er-Bewegung und die damaligen gesellschaftlichen Umbruchversuche. Ziel der roten Gruppe ist es, mit Hilfe von Demonstrationen, Besetzungen, Attentaten, Blockaden oder Gefangenenbefreiungen ihre Ideologie durchzusetzen – Ziel der Blauen Gruppe ist, dies nach Möglichkeit zu verhindern. Ziel des Spieles ist es, dem Spieler oder der Spielerin ein kritischeres Denken über bestehende Machtverhältnisse zu vermitteln.

      Das Spiel wurde im Juni 1980 auf Antrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen. Das Ministerium begründete den Antrag damit, dass das Spiel dazu geeignet sei „Kinder und Jugendliche sozialethisch zu verwirren (desorientieren)“ und „sittlich zu gefährden“. Zudem wurde in dem Verfahren festgestellt, dass das Spiel „staatsfeindliche und terroristische Inhalte“ besitze. Außerdem „werde zu Geiselnahme, Bombenanwendung, Errichtung von Barrikaden, Einbrüche in Amtsräume [...] angeregt. Weiterhin werde in diesem Spiel nicht zur kritischen Auseinandersetzung mit demokratischen Gesellschaftsformen angeregt, sondern die Demokratie generell abgelehnt, und deshalb ein terroristischer Kampf um Gesellschaftsveränderung, der verfassungswidrig ist, propagiert.“[2] 2005, nach 25-jährigem Verbot, wurde das Spiel aus der Liste jugendgefährdender Schriften gestrichen und dürfte somit heute wieder an Jugendliche verkauft werden.[3]

      Richard David Precht erwähnt provopoli in seinem Buch Lenin kam nur bis Lüdenscheid, in dem er seine Jugend in einem sozialistischen Elternhaus in der BRD der siebziger Jahre darstellt.

      #jeux #révolte

  • L’écrivain Serge Livrozet, anarchiste et militant anti-carcéral, est mort à 83 ans
    https://www.francetvinfo.fr/culture/livres/l-ecrivain-serge-livrozet-anarchiste-et-militant-anti-carceral-est-mort

    Il était une figure des milieux anarchistes et anti-carcéraux, du Comité d’action des prisonniers de Michel Foucault à Mai-68 et il avait participé aux débuts du quotidien Libération. Serge Livrozet est mort dans la région de Nice à 83 ans, ont annoncé mercredi ses proches à l’AFP. L’intellectuel s’est éteint "des suites d’une longue maladie", ont-ils précisé, rappelant qu’il fut "l’un des meneurs des révoltes qui secouèrent les prisons françaises dans les années 1970"_.

    Plombier, perceur de coffres-forts, puis écrivain

    Né le 21 octobre 1939 à Toulon, issu d’un milieu modeste, Serge Livrozet racontait avoir commencé à travailler comme plombier à 13 ans, avant de percer des coffres-forts : "Le seul moyen de sortir de ma condition sociale, c’était (de) prendre de l’argent là où je considérais qu’il y en avait trop", déclarait-il dans un documentaire qui lui a été consacré en 2017, La Mort se mérite de Nicolas Drolc.

    Parmi ses combats, il a participé à Mai-1968 et cofondé avec le philosophe Michel Foucault le Comité d’action des prisonniers, militant pour l’abolition des prisons. Il a fait partie des tout premiers fondateurs du journal Libération, qu’il a quitté très rapidement. Serge Livrozet est l’auteur d’une quinzaine de romans et d’essais, dont De la prison à la révolte et Lettre d’amour à l’enfant que je n’aurai pas (réédité en 2022 par L’Esprit frappeur). Par ailleurs, il est apparu au cinéma chez Laurent Cantet (L’emploi du temps en 2001).

    Emprisonné dans une affaire de faux-monnayage, puis acquitté

    Dans les années 1980, Livrozet avait défrayé la chronique judiciaire, étant soupçonné d’avoir géré une imprimerie parisienne de faux billets, dans ce qui paraissait alors comme la plus grosse affaire de faux-monnayage de l’Histoire. Il avait été incarcéré préventivement dix mois dans cette affaire, le temps d’écrire L’empreinte, dénonçant l’acharnement à son encontre, et a finalement été acquitté.

    "Chaque fois que je me suis trouvé confronté à un pouvoir quelconque, carcéral, judiciaire, économique, hospitalier ou encore religieux, je me suis retrouvé confronté à des gens qui voulaient s’emparer de mon esprit", confiait-il dans La Mort se mérite. "La société a besoin d’avoir la mainmise sur les cerveaux... Un type comme moi, je suis gênant parce que je ne rentre dans aucun moule prédéfini."

    LA MORT SE MÉRITE, Nicolas Drolc - 2017 - 90 minutes
    https://vimeo.com/199226893


    L’écrivain français Serge Livrozet le 13 novembre 1989, lors de sa comparution devant la cour d’assises de Paris pour contrefaçon de billets, une affaire dans laquelle il fut acquitté. (JEAN-LOUP GAUTREAU / AFP)

    #Serge_Livrozet #film #prison #luttes_anticarcérales

    • Mort de Serge Livrozet : société, tu l’auras pas
      https://www.liberation.fr/societe/police-justice/serge-livrozet-societe-tu-ne-las-pas-eu-20221202_D4DXLGGCDZE7XNUQKMZVKI7CL4/?redirected=1

      Taulard, écrivain, militant, figure de la contestation des prisonniers dans les années 70, éphémère compagnon de route de « Libé », acteur chez Laurent Cantet… Serge Livrozet s’est refusé toute sa vie à la société, luttant contre l’injustice et le déterminisme social. Il est mort à 83 ans.

      Serge Livrozet est enfin mort. Taulard, écrivain, militant, figure de la contestation des prisonniers dans les années 70, dont la voix et la pensée se font entendre par-delà les murs des maisons d’arrêt, étendard des luttes contre l’administration pénitentiaire derrière « les barreaux du silence », l’homme représentait aussi la marge, l’exceptionnelle marge libertaire de celui qui se refuse à la société tout en refusant de la quitter pour mieux la combattre. Né en 1939 à Toulon (Var), issu d’un milieu modeste, marqué dans son enfance par la guerre, fréquentant des voyous quand sa mère, prostituée, travaillait la nuit, apprenti plombier à 13 ans, il est incarcéré dans les années 60 pour des séries de cambriolages. « Pour moi, le seul moyen de sortir de ma condition sociale, c’était d’ouvrir des coffres-forts et de prendre de l’argent là où je considérais qu’il y en avait trop », expliquait-il à la télévision dans les années 70. Vingt ans plus tard, devant Mireille Dumas, il précisait : « Pourquoi la société ne m’a pas donné, à cet âge-là, les mêmes chances qu’à tout le monde ? Je n’aurais jamais fait délinquant. C’est pour cela que je lui en ai voulu à la société, et que je lui en voudrai toujours, non pas pour moi car je m’en suis tiré, mais pour les autres. » Une guerre contre la structure et ses règles, contre l’injustice et le déterminisme social, au nom de tous mais avec des effets limités, qu’il aura longtemps menée. « Si je ne m’étais pas révolté, je n’aurais rien fait de ma vie. »

      « Faire savoir ce qu’est la prison »

      L’organisation de sa révolte commence derrière les barreaux, où les conditions de détention sont insupportables, et où Livrozet se forme intellectuellement, notamment à la prison de Lille-Loos, où il lit Marx et passera ensuite le bac et un diplôme de comptabilité, puis à la prison de Melun (Seine-et-Marne), où il fait valoir des droits pour les prisonniers, comme les congés payés. En 1971, Livrozet participe au Groupe d’information sur les prisons, lancé par Michel Foucault – avec qui Livrozet correspond –, Pierre Vidal-Naquet et Jean-Marie Domenach. Le GIP, en donnant la parole aux prisonniers, notamment via des formulaires passés aux familles, et aux acteurs du secteur pénitentiaire, veut faire connaître la réalité de l’univers carcéral, « l’une des régions cachées de notre système social. […] Nous nous proposons de faire savoir ce qu’est la prison : qui y va, pourquoi et comment on y va, ce qui s’y passe, […] comment on en sort et ce que c’est, dans notre société, d’en être sortis », écrivait Foucault dans un manifeste auquel souscrivent magistrats, avocats, médecins ou journalistes. En naissent des doléances, prison par prison, des documents sur les conditions intolérables que subissent les prisonniers.

      « La chose qui m’a le plus écœurée et le plus fait de peine, c’est d’avoir vu les gens attachés pendant une semaine et plus. Je puis affirmer sous la foi du serment qu’on ne les détachait pas pour manger », témoigne par exemple la psychiatre de la maison d’arrêt de Toul (Meurthe-et-Moselle) en septembre 1971. Ce même mois, aux Etats-Unis, les révoltes de la prison d’Attica font 39 morts. En France, Claude Buffet et Roger Bontems, après des violences exercées sur des détenus, prennent trois otages à la centrale de Clairvaux (Aube) avant d’en tuer deux. Les prisons sont des poudrières aveugles, qui exploseront quelques mois plus tard.

      Livrozet, libéré en 1972, adoubé par Foucault avec qui il noue une solide amitié, prend ensuite la relève du GIP, que l’auteur de Surveiller et Punir dissout la même année, en créant le Comité d’action des prisonniers, mouvement constitué de détenus qui demandent alors l’abolition de la prison – « la prison ne réhabilite pas le “taulard” mais l’entraîne dans un engrenage sans fin » – et avancent des motivations politiques qui se retrouvent ensuite dans le premier ouvrage de Livrozet, De la prison à la révolte. Sorti en 1973, le livre fait naître un auteur original, taulard au réalisme documenté autant qu’intellectuel de la condition de prisonnier, penseur d’une « philosophie du peuple », comme l’écrit Foucault dans sa préface.

      « On le croisait, il n’avait aucune place précise »

      A l’automne 1972, rue de Bretagne, à Paris, dans la salle enfumée au fond du couloir de l’Agence de presse Libération, Livrozet participe à certaines réunions préparatoires à la naissance du quotidien que vous lisez en ce moment même. « C’était un compagnon, dans le premier cercle du journal, se souvient un ancien directeur de la rédaction. On le croisait, il n’avait aucune place précise. Je ne crois pas qu’il ait jamais fait partie de l’équipe au sens strict. C’était une grande gueule, un très bon orateur, qui défendait beaucoup de choses. » Le journal relaie les luttes sociales ainsi que la situation catastrophique des prisons, et Livrozet, en militant, « appuyait ce projet qui pouvait être en mesure de défendre ses propres combats ». Des divergences de vues et une fibre anarchiste résolument contestataire le tiennent néanmoins à l’écart du noyau de l’équipe.

      En revanche, sa femme Annie, claviste, « une fille extrêmement amusante, blonde péroxydée, qui vibrait de passion pour lui et chantait Dans la vie faut pas s’en faire », comme la décrit une ancienne journaliste, travaille à Libé et participe notamment à la rubrique Taulards. C’est l’époque où les petites mains du journal achètent des carnets de timbres pour que les prisonniers puissent correspondre. « On cantinait, on était à fond là-dedans », sourit une autre, en évoquant le Comité d’action des prisonniers. Livrozet, ombre qui passe parfois discuter des prisons dans la rédaction, est, lui, décrit tantôt comme « un gars nonchalant, qui cultivait le look négligé – à cette époque, la matérialité n’était pas essentielle », tantôt comme « assez beau mec, grand, sec, plutôt élégant, parlant beaucoup, dragueur, charmeur, baratineur, hâbleur… mais un véritable bandit. Du grand banditisme, pas de la délinquance. Qui estimait toutefois qu’il y avait des choses anormales qui se passaient dans les prisons ».

      Neuf ans au total derrière les barreaux, un cigarillo entre les lèvres et voilà Livrozet devenu homme de lettres dans la mitterrandie des années 80. Il fonde sa maison d’édition, les Lettres libres, délivre des essais, des fictions… Et patatras, il est arrêté, « ainsi que trois autres personnes, le 29 août 1986 après la découverte, dans l’imprimerie parisienne de sa maison d’édition, de 70 millions de fausses coupures de 100 francs », nous apprend sèchement le Monde. Après une longue bataille judiciaire et quelques mois de détention, Livrozet est relâché, son associé ayant reconnu avoir fabriqué les faux billets à son insu.

      « Mieux vaut fumer, boire et baiser, tu meurs plus tard »

      Libre, Livrozet retourne alors dans le Sud, à Nice, ainsi qu’à l’écriture, une quinzaine d’ouvrages : plaidoyer contre la peine de mort, thriller policier en forme de variation sur l’affaire du sang contaminé, participation à la collection du « Poulpe » de Jean-Bernard Pouy… En promo, il n’oublie jamais un petit coup de pique à cette société honnie. « Je ne pense pas que l’homme naisse bon ou mauvais, criminel-né ou pas. Ce sont des recherches d’explications qui culpabilisent plus l’individu qu’elles ne cernent les causes sociales, économiques voire psychologiques de la délinquance, explique-t-il à France 3 en 1992 alors que la France découvrait les émeutes à Sartrouville ou Vaulx-en-Velin. Quand on voit les banlieues qui explosent, on cherche toujours à dire : oui, mais c’est des voyous. Ce ne sont pas des voyous-nés, ils sont nés là et ça les rend voyous. Pourquoi la société fait naître et vivre des gens dans des endroits pareils ? » « Cette société pourrie crée les conditions de la misère. Il ne faut pas pleurer, il faut s’indigner », complète-t-il sur Radio libertaire, où il a aussi animé l’émission Humeur noire.

      Au tournant des années 2000, Livrozet abandonne la plume et s’essaie au cinéma, cette usine à reconversion. Derrière la caméra comme conseiller technique dans le téléfilm Femme de voyou (1991) de Georges Birtschansky. Devant la caméra pour Laurent Cantet, qui le remarque lors d’une de ses interventions télé, et lui offre dans l’Emploi du temps (2001) le rôle d’un malfaiteur (lire ci-dessous). Il remet le couvert quinze ans plus tard aux côtés de Gilbert Melki dans Vendeur. Il participe aussi au documentaire de Nicolas Drolc, Sur les toits (2014), où au côté d’Henri Leclerc et d’anciens détenus, il ausculte la trentaine de mutineries dans les prisons françaises durant les années 1971-1972. Avant que le cinéaste ne le suive pour un formidable portrait en grand : La mort se mérite (2017). Dans ce film en noir et blanc, Serge Livrozet, vieilli mais toujours souriant, sorti d’une opération lourde, livre ses considérations libertaires sur la vie, la prison, la mort. Et la société. Avec une pointe d’amertume : « On pensait que la révolte allait arriver, elle n’est pas arrivée. Et elle n’est pas près d’arriver. » Ou d’humour : « Regardez le Christ, il fumait pas, il buvait pas, il baisait pas, il est mort à 33 ans, en étant fils de Dieu. Mieux vaut fumer, boire et baiser, tu meurs plus tard. »

      Il ressort aussi de ce parcours fracassé que cette vie, inégalitaire, injuste, Livrozet ne l’aime pas. « La vie est absurde, c’est éphémère, c’est rien du tout, explique-t-il, cigare en main. C’est très précaire, moi je n’en voulais pas de ça. C’est pourquoi j’ai écrit des livres qui incitaient à ne pas donner naissance à d’autres personnes en mesure de souffrir comme je souffre moi-même. » Mardi, Serge Livrozet a enfin quitté ce monde « où [il] n’aurait pas voulu naître » et qui l’aura détenu 83 ans.

      Laurent Cantet, cinéaste de « l’Emploi du temps » : « Un homme tellement singulier »

      « Ce qui le caractérisait, c’est le romanesque, qu’il incarnait de plain-pied. Sa vie a été romanesque, et il adorait la raconter, sans en tirer gloire, mais avec un plaisir de conteur gourmand. C’était un grand séducteur, et son œil souriait chaque fois qu’il sentait qu’une phrase faisait mouche. « Le personnage que j’ai imaginé s’est largement inspiré de lui. J’étais en train d’écrire quand je l’ai vu pour la première fois dans un talk-show. L’impression tout de suite d’être face à un homme tellement singulier que l’envie de lui proposer le rôle s’est imposée instantanément. Dès le lendemain, je l’ai contacté, et sans aucune hésitation, il a accepté la proposition. Il n’avait jamais joué dans un film mais je lui proposais une expérience de plus dans sa vie qui en comptait déjà tellement, et ça l’amusait je crois. « J’ai un souvenir très précis des journées de répétition où progressivement, il a endossé le personnage, ou plutôt donné corps au personnage, prêté sa voix au timbre chaleureux, à la rythmique très particulière, qui la rend reconnaissable entre toutes. Il corrigeait des dialogues, ajoutant un mot d’argot, qui était sa langue, et donc qui sonnait tout de suite très juste. Il rectifiait un rouage d’une arnaque qu’il ne trouvait pas à la hauteur. Je me félicite d’avoir compris tout de suite qu’il fallait le prendre d’un bloc, adapter le personnage à ce qu’il proposait et pas l’inverse. En assumer l’étrangeté aussi, qui faisait tout son charme. « Je crois qu’il aimait beaucoup le film, qu’il a présenté à de multiples reprises lors de la sortie, avec un plaisir et une chaleur qui me touchaient beaucoup. » Recueilli par Didier Péron

      #voyou #philosophe #comité_d'action_des_prisonniers #CAP

    • Un journal militant anti-carcéral : le comité d’Action des Prisonniers (CAP) de 1972 à 1980

      https://paris-luttes.info/un-journal-militant-anti-carceral-925

      Créé par d’anciens détenus, dont Serge Livrozet, Claude Vaudez, Michel Boraley, le C.A.P (Comité d’Action des Prisonniers), est une association lancée fin novembre 1972 qui publie un journal mensuel avec textes d’analyse, informations sur les prisons et lettres de prisonniers. Il y aura 67 numéros jusqu’en 1980.

      Sur les toits., film complet, précédemment référencé par @unagi et @rezo https://www.youtube.com/watch?v=rsHXdpCKBEM


      et dont @vanderling avait signalé la très bonne bande son https://seenthis.net/messages/827114

      #journal_des_prisonniers #prisonniers #révolte

    • En guise d’hommage, lundimatin republie cet article de Corinne Morel Darleux.
      https://lundi.am/De-luttes-de-taule-et-de-mots-Corinne-Morel-Darleux

      Sur le travail de Nicolas Drolc et sa rencontre avec Livrozet
      https://seenthis.net/messages/827114#message844813
      et la bande originale de son doc « Sur les toits » par King Automatic & Mr Verdun sur le label nantais Kizmiaz records
      https://kizmiazrecords.bandcamp.com/album/kz026-sur-les-toits

  • 22 novembre 1918 : Fin du Soviet de Strasbourg ! L’asymptomatique - Claude Sémal
    https://www.asymptomatique.be/tous-les-22-novembre

    200 ans, jour pour jour, après la fin mouvementée de Barbe-Noire, une autre aventure émancipatrice prenait fin le 22 novembre 1918. Ce jour-là, Les troupes françaises mettent fin au Soviet de Strasbourg. Vous avez bien lu. Il y avait un Soviet à Strasbourg !
    Il ne vous aura pas échappé qu’en 1918, les relations entre la France et l’Allemagne étaient plutôt belliqueuses, et que l’armistice du 11 novembre qui met fin à la Première Guerre mondiale intervient au cœur d’un grand chaos.


    Le soviet de Strasbourg proclame la République (document Bibliothèque Université de Strasbourg / La Revue Alsacienne Illustrée)

    Depuis janvier 1918, l’Allemagne connait des grèves insurrectionnelles, des mutineries, des tentatives révolutionnaires et d’éphémères Républiques des soviets rapidement réprimées. Avant la signature de l’armistice, les principales villes d’Alsace-Lorraine connaissent une agitation politique forte. Dans l’interstice entre « l’occupation allemande » et le « libération française », des Conseils d’ouvriers et de soldats (Soldaten und Arbeiterräte) sur le modèle des soviets russes se forment à Mulhouse, à Strasbourg, Colmar, Metz.

    Des soldats retirent leurs insignes aux officiers, et distribuent des vivres aux passants affamés. Le 13 novembre, le drapeau rouge flotte sur la cathédrale de Strasbourg. Une République des soviets est proclamée en Alsace-Lorraine, le 10 novembre. Les murs se couvrent d’affiches qui proclament : « nous n’avons rien de commun avec les États capitalistes, notre mot d’ordre est : ni Allemands ni Français ni neutres. Le drapeau rouge a triomphé. »


    Du 10 novembre au 22 novembre 1918 (date de l’entrée des troupes françaises dans la région), la République des soviets prendra des décrets pour la liberté de la presse, la levée de la censure sur le courrier, le droit de manifester, l’augmentation des salaires, l’amélioration des conditions de travail, et la libération des prisonniers politiques.


    Des commissions organisent la vie quotidienne : transports, finances, ravitaillement, démobilisation, justice…


    Panique dans la bourgeoisie allemande de Strasbourg qui appelle au secours les troupes françaises pour qu’elles mettent fin au soviet. Leur slogan : « Plutôt Français que rouges ! » Le 22 novembre, les troupes françaises entrent dans la ville. L’Alsace est « libérée ».

    Les autorités françaises, démantèleront toutes les avancées obtenues et le commandement militaire perdurera jusqu’à la signature du traité de Versailles en juin 1919, le temps d’opérer une épuration ethnique et politique rigoureuse.

    #Strasbourg #soviet #anarchisme #révolte #liberté #Alsace

    • Le texte suivant est un article de Didier Daeninckx de novembre 2000.

      11 novembre 1918 : le drapeau rouge flotte sur Strasbourg et l’Alsace proclame la République des soviets…

      Un jour, venant de Strasbourg où j’étais allé repérer les décors d’une nouvelle, je me suis arrêté devant la plaque d’une importante voie de la capitale alsacienne, la « rue du 22 novembre ». Je ne saurais dire pourquoi cette dénomination avait attiré mon attention, mais j’avais demandé à un passant à quel événement elle faisait référence. « A la Libération, en 1944 », m’avait-il répondu. Un simple coup d’oeil sur un livre d’histoire régionale m’apprit que les troupes du général Leclerc avaient fait leur entrée fulgurante dans Strasbourg le 23. La plaque émaillée bleu comportait une grossière coquille historique, ou alors elle commémorait un autre fait marquant. Un ami alsacien émit l’hypothèse que ce 22 novembre avait à voir avec l’armistice de 1918. Je lui rétorquai que dans ce cas, l’erreur ne portait plus sur une journée mais sur onze, la fin des hostilités ayant eu lieu le 11 novembre à midi.

      Une visite dans les archives de la bibliothèque nationale et universitaire, place de la République, l’ancienne Kaiserplatz, me donna la surprenante solution : Strasbourg avait bien été libérée le 22 novembre 1918, mais pas de l’armée allemande ! Les troupes françaises avaient mis fin à un soviet de soldats, d’ouvriers, de paysans… Une telle affirmation demande à être étayée, et il faut revenir à la fin du mois d’octobre de cette année-là pour y voir plus clair. L’Allemagne impériale a perdu la guerre, mais quelques généraux ultras, dont Ludendorff veulent tenter un baroud d’honneur en prenant appui sur la puissante flotte de guerre. La troupe refuse de marcher. A Kiel, sur la Baltique, les marins se mutinent et se constituent en Soviet. Les syndicats ouvriers les rejoignent, et des détachements d’insurgés, drapeaux rouges en tête, se rendent dans les villes voisines pour gagner les habitants à leur cause. Une quinzaine de milliers d’Alsaciens et de Lorrains sont alors incorporés dans la Kriegsmarine, et nombre d’entre eux participent à ces événements. Certains décident de soulever leurs deux provinces natales soumises à une véritable disette, et qui sont agitées de forts mouvements de mécontentement.

      Le 8 novembre, la population de Strasbourg apprend la proclamation de la République des conseils de Bavière. Le lendemain, des milliers de manifestants envahissent la place Kléber pour acclamer les premiers détachements de marins arrivés du nord de l’Allemagne. Des dizaines d’officiers sont dégradés en public. Un train d’insurgés est bloqué au pont de Kiehl, et un commandant loyaliste fait ouvrir le feu. Le soldat Fir est abattu. Ses camarades prennent le contrôle de la ville jumelle de Strasbourg, de l’autre côté du Rhin, puis traversent le fleuve. La bourgeoisie allemande de Strasbourg ne cesse de faire appel aux troupes françaises, afin de mettre un terme aux troubles. Un slogan court les quartiers bourgeois :

      « Plutôt Français que rouges ! ».

      Les marins révolutionnaires alsaciens se forment en Conseil de soldats de Strasbourg, et exigent du gouverneur Von Rohden la libération des détenus, la liberté de presse et d’expression, la levée de la censure sur le courrier, le droit de manifester. Les prisons ouvrent leurs portes, les Conseils se rendent maîtres des bâtiments publics et toutes les marques d’autorité comme les insignes, les grades sont supprimées. La ville se hérisse de drapeaux rouges dont l’un va même flotter sur la flèche de la cathédrale !

      Toutes les forces sociales tentent de s’assurer le contrôle du mouvement en se fondant dans le Conseil des ouvriers et soldats, présidé par le secrétaire du syndicat des ouvriers brasseurs, Rebholz, qui annonce l’abdication de Guillaume II, à Berlin, et proclame l’avénement d’un pouvoir populaire. Les murs de la ville se couvrent d’affiches « Nous n’avons rien de commun avec les États capitalistes, notre mot d’ordre es : ni Allemands ni Français ni neutres. Le drapeau rouge a triomphé ». Une trentaine de commissions organisent la vie quotidienne : transports, finances, ravitaillement, démobilisation, justice… Des grèves radicales éclatent, comme celle des cheminots.

      Le dirigeant social-démocrate strasbourgeois Jacques Peirotes fait appel au Grand Quartier Général français et demande aux généraux de « hâter leur entrée à Strasbourg, la domination des rouges menaçant de prendre une fin tragique ». L’entrée dans la ville était prévue pour le 25, mais son appel est entendu. Les troupes marchent sans relâche et pénètrent dans les faubourgs le 22 novembre 1918. Le Conseil des ouvriers et soldats déclare qu’il « a rempli sa mission, même si, compte tenu des circonstances, il n’a pu réaliser son idéal politique ». Il décide de remettre l’autorité militaire entre les mains du commandement français. Le général Gouraud fera savoir qu’il ne reconnaît ni le Soviet des ouvriers et soldats, ni aucune des mesures qu’il a édictées. Le 22 novembre, le premier acte symbolique de l’armée française sera d’occuper le Palais de justice où siégeait le « Soviet de Strasbourg ». La troupe s’empare des usines, les décrets sociaux sont annulés, les salaires ramenés à leur niveau de septembre 1918, les « agitateurs » sont expulsés. On choisit les sous-préfets parmi les officiers, des commissions de contrôle de la population, présidées par un officier du 2ème Bureau sont mises en place.

      Il en sera de même dans toutes les villes des deux provinces perdues en 1870. Car le Soviet de Strasbourg n’a pas été une création unique : le premier Conseil a vu le jour à Haguenau, le 9 novembre suivi dans la soirée par Mulhouse. A Saverne les soldats se mutinent, comme à Sélestat. A Colmar le Conseil siège à la mairie, et le futur Feldmaréchal Rommel viendra s’y plaindre des vexations dont sont victimes ses officiers ! Partout sur le front des Vosges on fraternise, on manifeste, drapeaux rouges en tête. En Lorraine, les nombreux immigrés italiens se joignent au mouvement. A Metz, le Conseil siège à l’hôtel de ville sur lequel flotte un drapeau turc dont on a passé le croissant au minium… Des Conseils prennent les usines en charge, on occupe les mines, comme à Knutange. A Algrange, Hagondange, Rombas, les grèves éclatent. A Thionville c’est un acteur, Seelow, qui dirige le conseil, un aumônier militaire à Sarrebourg, un pasteur à Neuf-Brisach…

      Un jour que j’évoquais cette épopée et le nom de cette ville de garnison, Neuf- Brisach, mon ami Rémy Fisch, délégué mineur des potasses d’Alsace, m’a interrompu.

      – Neuf-Brisach ! Maintenant, je comprends mieux ce que me racontait mon père… Il nous disait des choses bizarres, lors des banquets familiaux, mais tout le monde se moquait de lui… Il parlait des soviets et chantait une chanson, « Hop là », en faisant valser les chapeaux, les casquettes…

      Je l’ai suivi à Soultz, sur laquelle veille la masse imposante des collines du Vieil Armand et il m’a traduit les paroles de Joseph Fisch qui, toute sa vie, ne s’est exprimé qu’en alsacien et en allemand :

      – Quand j’ai été mobilisé, en 1917, je travaillais aux fortifications du Vieil Armand. Le 9 novembre 1918, on nous a rassemblés pour nous envoyer sur le front de l’Est. On a fait étape à Neuf-Brisach. Là, il y avait un rassemblement de six mille soldats. La première chose que j’ai vue, c’est un officier supérieur allemand dégradé devant tout le monde, obligé de rendre son épée et ses distinctions. L’atmosphère était surchauffée. La foule entonnait des chansons populaires pleines de joie. Certains chantaient des airs révolutionnaires. La manifestation parcourait la ville et dès qu’on rencontrait un gradé, on l’arrêtait et on disait : « Hop là, donne tes galons, sinon tu prends une claque ». Après, ce qu’on a eu en tête les copains et moi, c’était de ficher le camp le plus vite possible, et rentrer chez nous, à Soultz. Quand on est arrivé, le 10, on est tombé sur un défilé qui venait de la gare, musique en tête. La population de Soultz portait en triomphe Richard Heisch. C’était un responsable socialiste internationaliste, libéré de prison sous la pression du Conseil de Colmar. Heisch était tenancier de bistrot. Il a pénétré dans son troquet et, hop là, il a sauté sur une table et harangué les soldats allemands pour les appeler à partir, pour la paix entre les peuples. J’avais dix-huit ans, je n’oublierai jamais ces journées-là.

      Je crois aujourd’hui que si la plaque de rue strasbourgeoise signale le jour mais reste silencieuse sur l’année, c’est pour faire oublier la force de ce qui se disait là, au coeur d’une l’Europe meurtrie.

    • Alsace-Moselle novembre 1918 : des conseils d’ouvriers et de soldats comme en Allemagne https://www.lutte-ouvriere.org/en-regions/alsace/breves/des-conseils-douvriers-et-de-soldats-comme-en-allemagne-114749.html

      Le 9 novembre 1918, à la chute de l’empereur allemand, le pays se couvre de conseils d’ouvriers et de soldats, prenant modèle sur les soviets ouvriers arrivés au pouvoir un an plus tôt en Russie. Cette traînée de poudre atteint beaucoup de villes d’Alsace et de Moselle.

      A Strasbourg, ces conseils d’ouvriers et de soldats proclament qu’ils ne sont : « ni Allemands, ni Français, ni neutres, mais rouges ! », ce qui signifiait clairement socialistes et internationalistes. Pendant environ deux semaines, ils forment un pouvoir qui décrète, entre autre, des augmentations de salaires et affirme la nécessité de combattre la bourgeoisie. Mais, comme en Allemagne, les dirigeants socialistes comme Jacques Peirotes ne veulent surtout pas que ces organisations puissent menacer le pouvoir de la bourgeoisie. Ils se hâtent d’appeler l’armée française qui finit par dissoudre les conseils.

      Cent ans après, la société capitaliste en crise est plus que jamais lourde de catastrophes sociales, financières ou guerrières, qui provoqueront des révoltes populaires. Les travailleurs ont tout intérêt à s’organiser pour ôter le pouvoir aux capitalistes et à ne pas faire confiance à tous les politiciens qui prétendent changer leur sort à leur place, même quand ils se disent socialistes.

  • Un vent de révolte venu d’Iran https://www.lutte-ouvriere.org/editoriaux/un-vent-de-revolte-venu-diran-434404.html (éditorial des bulletins d’entreprises #Lutte_ouvrière #LO

    Depuis le décès de #Mahsa_Amini, torturée et assassinée par la police des mœurs de Téhéran parce qu’une mèche de cheveux dépassait de son voile, la jeunesse fait souffler un vent de révolte sur l’#Iran. Et avec quel courage !

    Des jeunes femmes arrachent et brûlent leur voile ; les rassemblements se multiplient, aux cris de « Femmes, vie, liberté », « Mort au dictateur » ; le portrait du dictateur Khamenei est caillassé ; des mollahs sont bousculés dans la rue, des policiers attaqués et des commissariats brûlés…

    Il n’y a pas une région, une ville, une université qui n’ait été touchée par cette rébellion.

    Les rassemblements sont dispersés ? La police ferme une faculté et écume un quartier ? La contestation se déplace, change de forme, se démultiplie en mille et une démonstrations individuelles. Et cela dure depuis plus de 50 jours, malgré la peur, les tabassages et les tirs à balles réelles contre les manifestants.

    Le régime aurait déjà arrêté plus de 14 000 manifestants et tué plus de 300 personnes, dont beaucoup de très jeunes. Mais rien n’arrête la contestation. Celle-ci trouve, chaque jour, de nouveaux appuis avec des personnalités sportives, des artistes ou des journalistes qui franchissent le Rubicon en se solidarisant avec la révolte. Dans les villes, les fermetures de magasins ou de lieux culturels se sont multipliées. C’est vrai dans toutes les régions, qu’elles soient kurdes, baloutches, arabes, perses, azéries, turkmènes.

    Des #grèves de soutien ont aussi éclaté dans les régions pétrolifères et dans de grandes entreprises où les travailleurs ont des traditions de lutte anciennes. Là, des #travailleurs ont revendiqué, en plus de la liberté, du pain et du travail. Car, si l’inflation, les pénuries, le chômage et les salaires impayés sont le quotidien de millions d’Iraniens depuis des années, ces difficultés sont devenues insupportables.

    Pour des millions de familles, il est impossible de se soigner, de se loger dignement, d’acheter de la viande ou simplement des œufs. Cette situation est en partie causée par l’embargo imposé par l’impérialisme américain, mais elle est aggravée par le parasitisme des dignitaires du régime, religieux et pasdarans, l’armée des ayatollahs. Car, si la population s’enfonce dans la #misère, une minorité continue de s’enrichir et de rouler sur l’or.

    L’Iran est un baril de poudre. Ces dernières années, le régime a fait face à de puissantes vagues de contestation contre la vie chère et la corruption. Sa réponse fut une répression impitoyable. Aujourd’hui, cette politique de la terreur ne fonctionne plus. Alors, la révolte de la #jeunesse se transformera-t-elle en #révolte_sociale ?

    Les dizaines de milliers de manifestants actuels deviendront-ils des millions ? Les travailleurs apporteront-ils à la révolte leur puissance sociale et leur capacité d’organisation ? Sauront-ils proposer une politique pour renverser le régime et mener une nouvelle révolution, où les classes populaires construiraient elles-mêmes leur propre pouvoir ? Tant que la révolte est en marche, tout est possible.

    La jeunesse iranienne a osé engager le combat contre une des pires dictatures de la planète. Le changement n’est venu ni de l’opposition interne au régime, ni des grandes puissances qui gardent depuis deux mois un silence complice et montrent, une fois de plus, qu’elles ne sont jamais du côté des révoltes populaires. Il est venu d’en bas, de celles et ceux qui refusent de se soumettre.

    Cette révolte montre aux opprimés du monde entier qu’ils peuvent prendre leur destin en main en se battant contre ceux qui les dominent.

    Chaque pays a ses particularités, mais le cœur de la jeunesse et des travailleurs de tous les pays bat au même rythme et aux mêmes espoirs : la liberté, l’égalité et la possibilité de s’épanouir dans un monde fraternel.

    Ces aspirations sont entravées par un système de domination : domination des pays riches sur les pays pauvres, celle des riches sur les pauvres. Un tel système doit être renversé et il le sera, parce qu’en même temps qu’il sème les injustices, il produit des révoltés.

    Il est impossible de savoir ce qui peut, dans tel ou tel pays, mettre le feu aux poudres. En Iran, cela a été une mèche de cheveux rebelle. Ailleurs, ce sera peut-être le manque de blé ou une atrocité guerrière. Une chose est certaine, les travailleurs ont un rôle majeur à jouer dans ces révoltes, car ils sont les seuls à être porteurs d’un ordre social débarrassé de l’exploitation de l’homme par l’homme. Et pour ce combat, ils ont besoin du courage incroyable dont la jeunesse iranienne fait preuve aujourd’hui .

  • Ne parlons plus du réchauffement climatique, ni même d’écologie ?
    https://ricochets.cc/Ne-parlons-plus-du-rechauffement-climatique-ni-meme-d-ecologie.html

    Voici deux articles un peu provocateurs pour prendre du recul. Conserver ce qu’il faudrait abolir via des artefacts technologiques ? Avec ou sans les « solutions » du système, les désastres avancent. S’attaquer à la mégamachine, à l’impasse structurelle du techno-capitalisme, au lieu de cibler des acteurs individuels des désastres et d’accompagner une métamorphose-transition du Monstre. Démolir et effondrer la civilisation au lieu d’une résilience pourrie au coeur des désastres ? On ne souffre pas tant d’un (...) #Les_Articles

    / #Résistances_au_capitalisme_et_à_la_civilisation_industrielle, Révoltes, insurrections, débordements..., Révolution , (...)

    #Révoltes,_insurrections,_débordements... #Révolution_ #Ecologie
    http://www.palim-psao.fr/2022/11/le-rechauffement-climatique-ne-m-interesse-pas.parlez-moi-d-autre-chose-p
    https://rebellyon.info/L-Ecologie-ou-la-Revolution-24237

  • Révolte en Iran  : quelles perspectives et quelle direction  ? [Lutte de classe n°227 - novembre 2022] https://mensuel.lutte-ouvriere.org//2022/10/30/revolte-en-iran-quelles-perspectives-et-quelle-direction_431 (20 octobre 2022)

    – Des manifestants, femmes et hommes, jeunes et déterminés
    – Une contestation populaire
    – La dictature des ayatollahs
    – La base sociale du régime s’est rétrécie
    – L’attitude des impérialistes face à l’#Iran. #impérialisme
    – Quelles perspectives pour la #révolte  ?

  • Grèves et manifestations du 18 octobre : frémissement sans suite ou bien ?
    https://ricochets.cc/Greves-et-manifestations-du-18-octobre-fremissement-sans-suite-ou-bien.htm

    Seulement obliger les entreprises à des augmentations de salaires pour coller à l’inflation, ou exproprier les propriétaires des moyens de production, reprendre la main sur nos vies, pour décider ensemble de ce qu’on produit ou pas, comment, avec qui, avec quoi, etc. ? Au lieu de subir le libre marché aveugle et destructeur, le productivisme et la concurrence, la planification technocratique, décider directement en vue d’une société vivable, soutenable, orientée vers le bien commun ? Pour l’instant, (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements...

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...
    https://reporterre.net/Greve-pour-les-salaires-le-gouvernement-repond-par-l-austerite
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2022/10/19/salaires-negocier-partout-ou-c-est-possible_6146463_3232.html
    https://www.lameute.info/posts/grves-du-18-octobre-saisir-linstant-svir-le-mouvement
    https://lundi.am/Les-chemins-de-traverse-de-la-question-sociale

  • Blocages, manifestations et grèves partout : plusieurs appels pour les semaines à venir
    https://ricochets.cc/Blocages-manifestations-et-greves-partout-plusieurs-appels-pour-les-semain

    De nombreux secteurs appellent à la grève et aux blocages, pour étendre la grève et ses objectifs. Les étoiles semblent bien alignées pour la naissance d’un mouvement social. Blocages partout : plusieurs appels pour les semaines à venir Cet article compile plusieurs appels à actions et à a grève glanés sur internet, et notammen sur les fils Twitter de Cerveaux Non Disponibles. Appel au blocus dans tous les lycées, blocage citoyen des dépôts pétroliers, appels à la grève, mobilisation féministe pour des (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements...

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...
    https://mars-infos.org/blocages-partout-plusieurs-appels-6574

  • Invitation en vue de créer un groupe/mouvement d’écologie sociale et radicale en Drôme
    https://ricochets.cc/Invitation-en-vue-de-creer-un-groupe-mouvement-d-ecologie-sociale-et-radic

    Comme vous le savez, la situation sociale, climatique et écologique ne s’arrange pas, (sécheresse historique, canicule et incendies) ni ici ni ailleurs. De plus, les mouvements réformistes et les institutions ont amplement démontré leur échec, leur nuisance et/ou leurs limites. Les idées et actions radicales ont donc un rôle très important, vital, à jouer. Nous pensons donc qu’il est grand temps de s’affirmer, de relier les énergies et de s’organiser davantage afin d’être présents et de peser, dans la (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements..., #Résistances_au_capitalisme_et_à_la_civilisation_industrielle, Révolution , #Ecologie, Démocratie directe, communes libres..., #Initiatives_d'habitant.e.s, (...)

    #Révoltes,_insurrections,_débordements... #Révolution_ #Démocratie_directe,_communes_libres... #Drôme
    https://www.ricochets.cc/_Les-Indiens-du-Futur_.html

  • Les sans culottes à la conquête de Paris - Jacques Pauwels

    Jacques Pauwels, historien, politologue et essayiste belgo-canadien expliquera comment la Révolution française se résuma à maints égards à une conquête de Paris par le petit peuple de la capitale, qui habitait majoritairement dans le faubourg Saint-Antoine. Éliminant un obstacle symbolique mais également physique, la Bastille, les « sans-culottes » faubouriens ont envahi la capitale et s’en sont rendus maîtres. Ils ont « déroyalisé » « décléricalisé » et, enfin de compte, « révolutionné » et « républicanisé » ce qui avait été une « ville royale », évoquant l’Ancien Régime avec ses palais fleurdelisés, sa surabondance d’édifices religieux et ses orgueilleux hôtels aristocratiques. Mais c’est la (haute) bourgeoisie qui, grâce surtout à Bonaparte, a pu cueillir les fruits des efforts révolutionnaires des sans-culottes. Par conséquent, Paris transformé non pas en une ville appartenant au petit peuple mais en une Babylone de la bourgeoisie, une métropole saupoudrée de monuments glorifiant le bienfaiteur primordial de cette classe.

    https://www.youtube.com/watch?v=fJMxYdtxgOQ


    #Histoire #Paris

  • France : situation sociale inflammable d’après l’IFOP...
    https://ricochets.cc/France-situation-sociale-inflammable-d-apres-l-IFOP_poudriere-qui-fait-psc

    Qu’est-ce qui mettra le feu aux poudres : l’inflation, la récession économique, une pénurie d’énergies, la réforme des retraites au 49.3, une nouvelle personne exécutée par la police pour un refus d’otempérer, un bébé mort aux urgences faute de prise en charge ? Si la poudrière prend feu en France comme c’est le cas en ce moment en Iran, va-elle se limiter à faire pschiiiit à l’intérieur du cadre, ou va-elle déborder les réformes convenues, les partis et les syndicats pour entamer ou faire exploser le cadre ? (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements...

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...

  • « En lutte ! Carnet de chants » (aux Éditions du Détour ) vient de sortir en librairie.

    Avec les copains de l’Histgeobox, Etienne Augris, Véronique Servat et Jean-Christophe Diedrich, nous y analysons 24 chants ayant marqué l’histoire des luttes. ✊🏻✊🏽✊🏿

    Des extraits et la table des matières sont consultables en cliquant sur le lien suivant :
    http://editionsdudetour.com/index.php/les-livres/en-lutte

  • Inflation, récession économique = grèves, manifestations... = simple rééquilibrage des richesses ou rejet profond du capitalisme ?
    https://ricochets.cc/Inflation-recession-economique-greves-manifestations-simple-reequilibrage-

    Partout dans le monde, y compris au coeur de l’Europe, des grèves, émeutes et manifestations se multiplient contre l’inflation, les prix élevés de l’énergie et des denrées essentielles, la baisse du « pouvoir d’achat »... En France aussi ça bouillonne, et les Etats en panique s’obligent à lâcher des aides sociales pour tenter d’éviter une trop grosse récession économique tout en s’épargnant de véritables révoltes. LA GRANDE-BRETAGNE EST UNE POUDRIERE Owen Jones, le chroniqueur du grand journal « The Guardian », (...) #Les_Articles

    / #Le_monde_de_L'Economie, #Résistances_au_capitalisme_et_à_la_civilisation_industrielle, Révoltes, insurrections, (...)

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...
    https://mars-infos.org/don-t-pay-greve-des-paiements-au-6488
    https://qg.media/2022/09/05/flambee-des-prix-le-risque-de-troubles-sociaux-augmente-dans-plus-de-100-pays-
    https://www.lemonde.fr/international/article/2022/09/05/en-allemagne-un-plan-massif-pour-lutter-contre-la-vie-chere_6140235_3210.htm
    https://www.lemonde.fr/international/live/2022/09/05/crise-de-l-energie-suivez-en-direct-la-conference-de-presse-d-emmanuel-macro

  • Penser avec le punk
    https://laviedesidees.fr/Penser-avec-le-punk.html

    Sans chercher à convertir une subculture subversive en système philosophique, ce nouveau livre de la collection Puf/Vie des idées propose d’étendre le champ d’action du punk au domaine de la pensée en étudiant ses liens avec l’éthique animale, l’écologie profonde, le féminisme ou la spiritualité.

    #musique #révolte

  • Refusons définitivement de chercher des solutions avec les auteurs des désastres
    https://ricochets.cc/Refusons-de-chercher-des-solutions-avec-les-auteurs-des-desastres.html

    Pendant des années, des dizaines d’années, les dirigeants politiques ou économiques ont été dans le déni des catastrophes climatiques et écologiques (et donc aussi sociales) en cours, ou alors ils ont fait du blabla ou du réformisme à la petite semaine, de la com et des mesurettes superficielles, des injonctions à l’adaptation et aux petits gestes individuels, de la culpabilisation des dominés, ou alors c’est la fuite en avant dans le solutionnisme foireux de technologies qui n’existent pas ou qui (...) #Les_Articles

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    #Révoltes,_insurrections,_débordements... #Démocratie_directe,_communes_libres...

  • Pauvres gens misérables, opiniâtres à votre mal et aveugles à votre bien !
    https://ricochets.cc/Pauvres-gens-miserables-opiniatres-a-votre.html

    « Pauvres gens misérables, opiniâtres à votre mal et aveugles à votre bien ! Vous vous laissez enlever sous vos yeux le plus beau et le plus clair de votre vie. Et tous ces dégâts, ces malheurs, cette ruine, ne vous viennent pas des ennemis, mais certes bien de l’ennemi, de celui-là même que vous avez fait ce qu’il est, de celui pour qui vous allez si courageusement à la guerre, et pour la grandeur duquel vous ne refusez pas de vous offrir vous-même à la mort. Ce que ce maître à de plus, ce sont les (...) #Les_Articles

    / #Résistances_au_capitalisme_et_à_la_civilisation_industrielle, Révoltes, insurrections, débordements...

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...

  • Invitation en vue de créer un groupe/mouvement d’écologie sociale et radicale en Drôme
    https://ricochets.cc/Invitation-en-vue-de-creer-un-groupe-mouvement-d-ecologie-sociale-et-radic

    Comme vous le savez, la situation sociale, climatique et écologique ne s’arrange pas, ni ici ni ailleurs. De plus, les mouvements réformistes et les institutions ont amplement démontré leur échec, leur nuisance et/ou leurs limites. Les idées et actions radicales ont donc un rôle très important, vital, à jouer. Nous pensons donc qu’il est grand temps de s’affirmer, de relier les énergies et de s’organiser davantage afin d’être présents et de peser, dans la #Drôme puisque c’est là qu’on vit. Suite à nos (...) #Les_Articles

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    #Révoltes,_insurrections,_débordements... #Révolution_ #Démocratie_directe,_communes_libres...

  • Législatives : infliger un coup d’arrêt au saccage néolibéral et à l’extrême-droite, sans oublier que rien ne se fera sans les luttes sociales
    https://ricochets.cc/Legislatives-infliger-un-coup-d-arret-au-saccage-neoliberal-et-a-l-extreme

    pas mieux : INFLIGER UN COUP D’ARRÊT AU SACCAGE NÉOLIBÉRAL ET À L’EXTRÊME-DROITE, SANS OUBLIER QUE RIEN NE SE FERA SANS LES LUTTES SOCIALES Ma réponse à vos messages me demandant mon avis pour dimanche. En tant qu’anarchiste, je n’ai pas de conseil à donner, mais je peux dire sans problème ce que j’ai décidé de faire. INFLIGER UN COUP D’ARRÊT AU SACCAGE NÉOLIBÉRAL ET À L’EXTRÊME-DROITE, SANS OUBLIER QUE RIEN NE SE FERA SANS LES LUTTES SOCIALES Je n’ai jamais voté à des élections législatives. Très rarement à (...) #Les_Articles

    / #Politique,_divers, Révoltes, insurrections, débordements...

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...

  • Jeunes, vu que vous ne faites pas la révolution, allez au moins voter pour NUPES le 19 juin !
    https://ricochets.cc/Jeunes-vu-que-vous-ne-faites-pas-la-revolution-allez-au-moins-voter-pour-N

    C’est sûr que les élections, les institutions en place, le cirque politicien, cette technocratie centralisée qui nous échappe, ça fait pas rêver, ça plombe sévère, ça file la gerbe. Mais là ça urge tellement de partout qu’il est vital de ne pas laisser tout pouvoir au macronisme, ce bloc ultra-capitaliste extrémiste et autoritaire. 71% des 25-34 ans (76% des 18-24 ans) se sont abstenus dimanche 12 juin, et la plupart sont « susceptibles » de voter à gauche. Il est vital de ne pas laisser tout pouvoir au (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements..., Autoritarisme, régime policier, démocrature..., #Politique,_divers, Humour, ironie, (...)

    #Révoltes,_insurrections,_débordements... #Autoritarisme,_régime_policier,_démocrature... #Humour,_ironie,_satire...

  • Conseils des riches qui volent en jet privé : les pauvres crevez en silence, et fuck la planète !
    https://ricochets.cc/Conseils-des-riches-qui-volent-en-jet-prive-les-pauvres-crevez-en-silence-

    Les riches ne se contentent pas de parasiter les pauvres d’ici et de là-bas, et de rendre la planète invivable par leur idéologie mortifère et leur hyper-consommation, ils veulent aussi la mort des pauvres, la mort des autres classes sociales, et continuer à se gaver en paix protégés par l’Etat et ses polices. Imiter les riches et aduler leur système de mort, ou se battre pour d’autres mondes ? 📺BFM DONNE DES CONSEILS : « PAUVRES, MOUREZ EN SILENCE » La chaine BFM TV, propriété du milliardaire proche (...) #Les_Articles

    / Révoltes, insurrections, débordements..., #Le_monde_de_L'Economie

    #Révoltes,_insurrections,_débordements...
    https://www.frustrationmagazine.fr/lutte-des-classes-ecologique