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Acqua potabile gratuita: un miraggio?
▻https://www.balcanicaucaso.org/aree/Europa/Acqua-potabile-gratuita-un-miraggio-232819
Una direttiva europea invita bar e ristoranti a offrire gratuitamente acqua del rubinetto ai loro clienti, e i comuni a realizzare fontanelle potabili. Non mancano però i ritardi e le resistenze: uno sguardo alla situazione in Grecia e Bulgaria
#eau #eau_de_robinet #restaurants #restauration #bars #gratuité
DIRECTIVE (UE) 2020/2184 DU PARLEMENT EUROPÉEN ET DU CONSEIL du 16 décembre 2020 relative à la qualité des eaux destinées à la consommation humaine (refonte)
encourager la fourniture de cette eau, à titre gratuit ou moyennant des frais de services peu élevés, aux clients de restaurants, de cantines et de services de restauration.
▻https://eur-lex.europa.eu/legal-content/FR/TXT/HTML/?uri=CELEX:32020L2184
#eau
Berliner Kette muss schließen : „Weil Datscha russisch ist, wurden wir gemieden“
▻https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/datscha-restaurants-in-berlin-geschlossen-li.2244652
A Berlin ne survivent que les restaurants russes traditionnels. Les nouveaux restaurants Datcha ferment, d’abord à cause des frais trop élevés puis à cause du bocyott de tout ce qui est russe par les clients aisés.
15.8.2024 von Lukas Kuite - Der Preisdruck sei das eine gewesen, doch vor allem der Boykott der Berliner Restaurantkette Datscha habe am Ende zur Schließung geführt, erzählt uns Kristina Enke.
Hört man der Gastronomin Kristina Enke zu, scheint es schon fast egal geworden zu sein, wo man geboren wurde oder welche politischen Absichten man vertritt. „Solange der Name oder die Herkunft im Pass etwas Böses ausstrahlen, wird man gemieden“, sagt die gebürtige Berlinerin mit ukrainischen Wurzeln. Vor nicht einmal einem Monat musste sie ihr letztes von insgesamt drei Datscha-Restaurants in Berlin schließen. Der Schmerz sitzt noch tief.
„Die Datscha in Friedrichshain war etwas Besonderes, weil es damals (2008) die erste von allen war“, erzählt Enke mit hörbar betroffener Stimme. Vor der Schließung sei sie noch voller Hoffnung gewesen, dass es mit nur noch einem Lokal in der Stadt laufen könnte – erst im April mussten sie und ihre vier Geschäftspartner die Filiale in Kreuzberg voller Schmerz schließen. Doch das Konzept aus osteuropäischer Küche und gemütlichem Interieur lief auch danach nicht gut genug. Warum?
Energiekosten, steigende Löhne und Corona-Kredite wären noch stemmbar gewesen
„Natürlich sind die Energiekosten und die mittlerweile viel höheren Löhne, die wir unseren Mitarbeitern auch gerne zahlen, ein großer Grund dafür, dass wir schließen mussten“, sagt Enke. Deswegen habe man auch die Preise erhöht, was für die Kundengewinnung nicht so gut war. „Wir waren mal ein offenes Haus für Studierende und Lohnklassen aller Art. Aber das ging dann einfach nicht mehr“, erzählt die zweifache Mutter.
Die Corona-Kredite, die weiter bedient werden mussten, und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent waren ein weiterer Stein auf der eh schon viel zu niedrig schwingenden Kostenwaage. „Doch das alles hätten wir noch irgendwie stemmen können, wenn nicht diese Vorurteile da gewesen wären“, sagt die Gastronomin und lässt tief blicken.
Kunden-Boykott der russischen Gerichte führte zur Misere
„Geht dort bloß nicht essen, der Inhaber ist Russe“ – nur ein Beispiel aus den vielen negativen Google-Bewertungen, die Enke und ihr Geschäftspartner bei der Berliner Gastro-Gruppe Parnus, Ilja Kaplan, seit dem russischen Angriff auf die Ukraine lesen mussten. Kaplan ist russischer Staatsbürger und betreibt seit Beginn der 1990er-Jahre mehrere osteuropäische und russische Restaurants in der Stadt, darunter auch die 100-Gramm-Bar in Prenzlauer Berg – 1995 noch unter dem Namen Gorki Park bekannt.
Damals war Kaplans Herkunft überhaupt kein Problem. Heute scheint sie ein Grund für den Datscha-Boykott gewesen zu sein. „Er hat sich mehrfach öffentlich vom Krieg distanziert. Er lebt in Deutschland seit Anfang der 1990er-Jahre. Ich verstehe das einfach nicht“, sagt Enke.
Schon vor zwei Jahren hatten wir Enke besucht. Damals mahnt sie die hohen Kosten an. Der Plan, russische Gerichte aus der Karte zu nehmen, ist am Ende nicht aufgegangen.
Schon vor zwei Jahren hatten wir Enke besucht. Damals mahnt sie die hohen Kosten an. Der Plan, russische Gerichte aus der Karte zu nehmen, ist am Ende nicht aufgegangen.Benjamin Pritzkuleit/2022
Sie glaubt, dass der russische Name und die russischen Gerichte dafür verantwortlich waren, dass so viele nach dem 24. Februar 2022 die Datscha-Kette gemieden haben. „Wir haben extra die russischen Gerichte von der Karte genommen. Doch auch das hat nichts gebracht. Ich glaube sogar, dass auch eine Namensänderung nichts gebracht hätte“, so die 36-jährige Deutschukrainerin. Denn seitdem sie die russischen Gerichte von der Karte genommen hatte, brachen ihr nach und nach Stammkunden weg. Die Datscha-Bistros und Restaurants hatten ihre Identität verloren.
Warum ist ein Restaurantbesuch in Berlin plötzlich so teuer? Ein Preisvergleich zwischen Februar und August 2022
Russisches Restaurant Pasternak und die georgischen Restaurants bestehen weiter
Datscha ist das russische Wort für Ferienhaus. Mit dem Namen wollten Enke und Kaplan den osteuropäischen Flair von „Omas Küche“ verbreiten – kein „Fine Dining“ mit Gerichten für über 25 Euro. Dazu gehören bis zum Ukrainekrieg neben den russischen Spezialitäten – Gorki auf Capri, Kolchos oder die in der DDR berühmte Soljanka – auch ukrainische oder georgische Leckereien. Nach dem Februar 2022 wurden sie dann zum Teil umbenannt.
Mit dem Tsomi und dem Sara & Gogi betreiben die beiden Geschäftspartner auch zwei georgische Restaurants sowie das seit 30 Jahren bestehende russische Pasternak in Pankow. Der Name erinnert an den russischen Schriftsteller aus dem 20. Jahrhundert, der auf Drängen des UdSSR-Regimes 1958 den Literaturnobelpreis nicht annehmen durfte. „Um Pasternak machen wir uns weniger Sorgen, weil es die Berliner auch schon so lange kennen.“
Es scheint, was älter ist, wird akzeptiert? Vermutlich sahen die Datschas einfach zu neu aus oder versprühten den etwas gewinnbringenderen Flair durch die Vielzahl ihrer Lokale in der Stadt. Elke und ihre Geschäftspartner konnten viele Mitarbeiter in die anderen Lokale übernehmen, doch mussten wegen der Schließungen auch viele Küchenhilfen entlassen, darunter auch ukrainische Geflüchtete. „Das macht mich schon traurig, dass gerade sie darunter leiden müssen. Die haben das Ganze überhaupt nicht verstanden“, so Enke.
„Die Gastro für die Mittelklasse wird aussterben“
Ihr Lieblingsessen sei „alles, was nach Mama-Heimkost“ schmecke, sagt sie. Michelin-Küchen seien nicht so ihr Ding. Zusammen mit ihren Geschäftspartnern denkt sie schon über weitere Projekte nach. Doch dort wird es nicht mehr möglich sein, ihren eigenen Vorlieben nachzugehen. „Günstige Konzepte sind einfach nicht mehr möglich. Die Mittelklasse wird in der Gastro auf lange Sicht ausgeschlossen werden, davon bin ich überzeugt“, so die Tochter eines deutschen Vaters und einer ukrainischen Mutter.
Datscha ist das russische Wort für Ferienhaus. Mit dem Namen wollten die Betreiber den osteuropäischen Flair von „Omas Küche“ verbreiten.
Datscha ist das russische Wort für Ferienhaus. Mit dem Namen wollten die Betreiber den osteuropäischen Flair von „Omas Küche“ verbreiten.Benjamin Pritzkuleit
Ihr Handy klingelt 24/7, das Geld reicht noch nicht aus, um hoch qualifizierte Restaurantleiter anzustellen. Die Leitung musste sie übernehmen und ist hier und da gezwungen, auch für Schichten einzuspringen. „2019 waren wir noch damit beschäftigt, uns schöne Karten und Menüs auszudenken, kreativ zu sein. Aber jetzt ist der Kopf nur dabei, Probleme zu lösen.“ Gerne hätte sie mehr Zeit für ihre Kinder. Doch die Corona-Kredite und der damit verbundene bürokratische Aufwand stressen Enke zutiefst. Außerdem fehlen nach wie vor Fachkräfte.
Neue Ausgleichsabgabe für Menschen mit Behinderung belastet Gastronomen zusätzlich
Von der Politik wünscht Enke sich eine Reform des Bürgergeldes. „Ich sehe immer wieder in meinem Umfeld Menschen, die berechtigterweise sagen: Arbeiten lohnt sich für mich nicht mehr. Die 300 bis 400 Euro, die ich beim Arbeiten mehr bekomme, überzeugen mich nicht.“ Und wenn die Abgaben dafür geringer ausfielen, könnte Enke ihre Mitarbeiter auch noch besser bezahlen.
Außerdem ist ihr das gerade in Kraft getretene Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes ein Dorn im Auge. Um mehr Menschen mit Behinderungen einen Job zu ermöglichen, bestraft die Bundesregierung seit April jeden Unternehmer, der niemanden einstellt. Unter anderem wurde eine neue Stufe der Ausgleichsabgabe von 720 Euro je Monat eingeführt. „In der Gastro ist das unmöglich. In der Küche muss man stundenlang stehen und es herrscht ein rauer Ton“, sagt Enke. Und bei den Bedienungen scheinen die Kunden noch zu hohe Anforderungen zu haben, als dass sie Menschen mit Behinderungen akzeptieren würden.
Enke und ihrem Geschäftspartner stehen keine leichten Zeiten bevor. Doch mit der Schließung der Datscha-Bistros und Restaurants haben sie sich zumindest etwas Luft zum Atmen verschafft – auch wenn es sehr wehtat.
Berlin-Mitte : DDR, Treuhand, Kapitalismus – einstige Pressecafé-Chefin hat alles miterlebt
▻https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/pressecafe-in-ost-berlin-mitte-ddr-treuhand-kapitalismus-herma-kasi
A propos de l’économie politique en DDR et sous le capitalisme à l’exemple de la restauration. Une interview avec l’ancienne directrice des plus grands café-restaurants de Berlin-Est.
Mode d’emploi : voler une bière.
10.8.2024 von Wiebke Hollersen - DDR, Treuhand, Kapitalismus: Die einstige Pressecafé-Chefin Herma Kasimir hat alles miterlebt. Jahrelang konnte sie den Alex nicht mehr betreten. Heute kehrt sie dorthin zurück, wo alles begann.
Herma Kasimir schaut sich in dem Raum um, nach vielen Jahren ist sie zum ersten Mal wieder hier, und alles hat sich wieder verändert. Im historischen Pressecafé am Alexanderplatz, gleich neben dem Haus des Berliner Verlages, hat nach der Sanierung vor einigen Wochen das Steakhouse The Beast eröffnet. Dort sind wir an einem Nachmittag verabredet, zwei Stunden, bevor das Restaurant um 17 Uhr öffnet. Herma Kasimir hat es geleitet, als es noch Pressecafé hieß. Die neue Einrichtung gefällt ihr, das Holz, die Polstermöbel in Orange, sie will demnächst zum Essen herkommen. Sie setzt sich an einen Platz ans Fenster – die Aussicht ist noch so toll wie früher, sagt sie.
Frau Kasimir, wann sind Sie in das Pressecafé gekommen?
Das war Ende 1985. Ich habe in der Mokka-Milch-Eis-Bar neben dem Kino International gearbeitet und wurde dann als Restaurantleiter ins Pressecafé versetzt. Ein paar Monate später wurde ich stellvertretender Direktor und bald darauf Direktor.
Was war das Pressecafé für ein Ort?
Ein Speiserestaurant, das mittags öffnete, man konnte auch abends essen. Die Renner waren Steak au four, Ragout fin, Steaks mit Pommes, gebratene Hähnchenbrust, Soljanka. Saisonales wie Spargel gab es auch. Nachmittags Kaffee und Kuchen. Es lagen viele Zeitungen aus, auch Magazine wie NBI (Neue Berliner Illustrierte, Anm. d. Red.) oder Eulenspiegel, es wurde viel gelesen. Unten im Erdgeschoss war noch eine Selbstbedienungsgaststätte. Oben wie unten war jeden Tag geöffnet. Am Alexanderplatz gab es keine Schließtage, aber es war ja auch genügend Personal da.
DDR-Bauten am Alexanderplatz: Warum testeten NVA-Soldaten die Statik des Pressecafés? Karla Dahms war dabei
Pressecafé in der DDR: Man musste reservieren oder abends Schlange stehen
Und es war immer voll?
Ja, man musste reservieren oder abends Schlange stehen. So war es aber eigentlich überall in Ost-Berlin. Die Preise in der Gastronomie waren relativ niedrig, jeder sollte sich einen Gaststättenbesuch leisten können. Ein Bier hat bei uns 63 Pfennig gekostet – und das war schon viel. Ins Pressecafé kamen auch viele Gäste aus dem Westen.
Was hat den Reiz ausgemacht?
Die Lage natürlich. Der Service war schnell, wir waren sehr freundlich. Es herrschte immer eine gute Stimmung. Das Trinkgeld war auch gut.
Was heißt das, gutes Trinkgeld?
Als ich noch Kellner war, hatte ich ein Bruttogehalt von 405 Mark. Das brauchte ich gar nicht! Man hatte am Tag 100 oder 150 Mark Trinkgeld. Hier in Mitte wurde auch mit Westgeld bezahlt.
Wieso das?
Die 25 D-Mark, die Besucher aus dem Westen für einen Tag in der DDR umtauschen mussten, waren bei vielen schnell alle. Sie konnten bei uns 1:1 in D-Mark bezahlen. Ein Bier für 63 Pfennig war immer noch unglaublich billig. Es gab dann auch Trinkgeld in D-Mark.
Im Pressecafé hat vor kurzem das Steakhouse The Beast aufgemacht.Benjamin Pritzkuleit/Berliner ZeitungDas war erlaubt?
Sogar erwünscht – aber man musste dieses Geld abrechnen. Auch das Trinkgeld. Jeder Kellner bekam abends ein Formular, auf das sollte man schreiben, wie viele Devisen man eingenommen hat. Viele haben heimlich Westgeld behalten und Ostgeld in die Kasse gelegt. Hat man sich dabei erwischen lassen, gab es ein Disziplinarverfahren. Die Portemonnaies wurden kontrolliert. Ich musste das auch machen.
Haben Sie selbst mal heimlich Westgeld mitgenommen?
Ich habe damals an diesen Staat geglaubt. Ich habe es immer abgerechnet.
Herma Kasimir in ihrem Büro im Berliner Kaffeehaus am Alexanderplatz. Von hier aus übersah sie auch das Pressecafé. privatWie lange waren Sie im Pressecafé?
1987 wurde ich in das Berliner Kaffeehaus drüben am Alexanderplatz geholt, der Direktor brauchte einen Stellvertreter. Er ging dann aber bald ans Spreeufer, er sollte die Eröffnung eines neuen Restaurants begleiten, das am Friedrichstadtpalast gebaut wurde, dort, wo heute das Grill Royal ist. Dann bin ich im Berliner Kaffeehaus Direktor geworden. Kurz darauf wurden die Cafés rund um den Alex zusammengelegt, und ich wurde „Großgaststättenkomplexdirektor“. So nannte sich das. Ich war jetzt zuständig für das Pressecafé, das Berliner Kaffeehaus im Alexanderhaus, das Café Polar und das Eiskristall, das war eine Eisdiele gegenüber vom Pressecafé, und die Teestube Samowar im Bahnhof Alexanderplatz.
Wie haben Sie das organisiert?
Ich hatte in jeder Einrichtung einen Gaststättenleiter, bei Veranstaltungen war ich selbst vor Ort. Mein Büro war im Berliner Kaffeehaus.
Vor dem Pressecafé, 4. November 1989. An diesem Tag zogen eine Million Menschen zur größten Demonstration in der Geschichte der DDR an den Alexanderplatz.R olf Zöllner/imagoUnd was lief am besten?
Das Kaffeehaus, weil es so vielfältig war. Es nahm das gesamte Erdgeschoss des Alexanderhauses ein. Es bestand aus dem eigentlichen Kaffeehaus, mit riesiger Kuchentheke und hausgemachtem Eis, und hatte allein mehr als 100 Plätze. Dann gab es die Suppenterrine, da saß man an Bars, im Angebot waren fünf, sechs Eintöpfe mit Wursteinlagen, dazu gehörte eine Bierbar. Auf der anderen Seite war eine kleine Mokkabar, mit italienischem Espresso und guten Spirituosen, da arbeitete einer der besten Barmixer von Berlin, der hat auch tolle Cocktails gemacht. Dann kam der Außer-Haus-Verkauf, da wurden Eis und Grilletta (eine DDR-Variante des Hamburgers, Anm. d. Red.) aus einer Luke verkauft. Dahinter kam die Pizzeria. Und dann die Palatschinken-Bar, auch ein Highlight, da wurden frische Crêpes gemacht, mit süßer und herzhafter Füllung.
Ein riesengroßer Betrieb.
Ich hatte dreitausend Quadratmeter, davon tausend Quadratmeter Gasträume, drei Küchen, Lager, Büros, Pausenräume. Und 80 Mitarbeiter. Wir realisierten allein im Berliner Kaffeehaus über eine Million DDR-Mark Umsatz im Monat.
Dauerbaustelle der Gegenwart: Dort, wo die Kräne in die Höhe ragen, sollen irgendwann Hochhäuser der Convivio stehen.Jürgen Held/imago
In alter Schönheit: Der Brunnen der Völkerfreundschaft, gebaut 1969–1970 vom Kollektiv Walter Womacka, im Jahr 2010. Schöning/imago
Unter Denkmalschutz: Die 1969 errichtete Weltzeituhr zeigt die Zeit an 146 Orten auf der Erde an.Schöning/imago
Der Alex erhielt 1805 seinen Namen. Und wurde immer wieder neu geplant, hier Bauarbeiten im Jahr 2005.Pemax/imago
Kriminalitätsschwerpunkt: Im Jahr 2000 reichten noch einzelne Beamte. Seit 2017 gibt es die „Alexwache“.Steinach/imago
Sozialistische Moderne: Das Haus der Lehrers wurde 1961–1964 vom Kollektiv Hermann Henselmann gebaut.Rüttimann/imago
Neue Zeit: Zwei Obdachlose auf einer Bank vor dem Centrum Warenhaus im Sommer 1990.Stana/imago
Aufbruch am Alex: Am 4. November 1989 fand auf dem Platz die größte Demonstration des Wendeherbstes statt.
Stern aus Asphalt: Ein Paar auf dem Alex, Sommer 1973. NBL Bildarchiv/imago
Neu sortiert und aufgeräumt: Der Platz nach seinem Umbau im Jahr 1972. serienlicht/imago
Ein Platz, auf dem man Eis essen ging: Dies undatierte Foto zeigt den Alex als Platz zum Ausgehen. frontalvision.com/imago
Nach der Neugestaltung (hier ein Foto von 1970) war für Ost-Berliner klar: Treffpunkt? Weltzeituhr!Marco Bertram/imago
Platz für den „sozialistischen Platz“: Vor der Umgestaltung wurden 1963 alte Gebäude abgerissen. Stana/imagoKasimir hat sich in die Gastronomie verliebt und ihr Studium in der Sowjetunion abgesagt
Wie alt waren Sie, als Sie das alles übernommen haben?
Ich war 28 und hatte zwei kleine Töchter. Nebenbei habe ich ein Fernstudium absolviert. Volkswirtschaft mit Spezialisierung Gaststättenwesen. Das musste ich machen, ich hätte sonst nicht in die Gastronomie gedurft. Für mich war ein anderer Berufsweg vorgesehen gewesen.
Was sollte eigentlich aus Ihnen werden?
Ich hatte bei Narva gelernt, Berufsausbildung mit Abitur zum Elektronikfacharbeiter, und bin in diesen drei Jahren in die Gastronomie gerutscht. Ich habe nebenbei im Alextreff gekellnert, einer Diskothek, auf Pauschale. Ich war 17 und habe mich in diesen Beruf verliebt. Die lockere Atmosphäre, das Gastgebersein. Meinen Studienplatz für Völkerrecht in der Sowjetunion habe ich abgesagt.
Meine Mutter war total entsetzt. Als ich mein Abitur in der Tasche hatte, wollte mich aber niemand als Kellnerin einstellen. Das Abitur habe den Staat Geld gekostet, das wäre Vergeudung von gesellschaftlichem Vermögen. Im Ratskeller Pankow gab es einen netten jungen Direktor, der hat gesagt, er stellt mich ein, wenn ich mich verpflichte, mich zum Studium delegieren zu lassen.
War es nie ein Karrierehindernis, zwei Kleinkinder zu haben?
Nein, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich wurde gefördert als Frau. Mein damaliger Mann ist bei der Handelsflotte der DDR zur See gefahren und war so gut wie nie da. Meine Mutter und meine Schwiegermutter haben mit den Kindern geholfen, auch Freunde. Die Kitas hatten von früh um sechs bis abends um sechs geöffnet. Das ging alles irgendwie.
Was waren die größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?
Es war nicht einfach, alle Produkte zu kriegen. Wir haben viel untereinander getauscht. Der Direktor von der Gaststätte im Fernsehturm, der vom Operncafé, der vom Lindencorso, wir haben einander angerufen: Hast du Dosentomaten? Hast du Ananas? Im Berliner Kaffeehaus war ich die Einzige in Ost-Berlin, die eine große Eisproduktion hatte. Mit italienischen Eismaschinen, für die waren Devisen ausgegeben worden! Ich sollte zwölf bis 15 Eissorten produzieren. Dafür brauchte ich Nougat, Haselnüsse, die Rohstoffe. Da habe ich Kontakt zur Bäcker-Innung aufgenommen und mit denen getauscht.
Das Pressecafé im Mai 1974, kurz nach seiner Eröffnung, im Hintergrund das Centrum Warenhaus am Alexanderplatz.
Das Pressecafé im Mai 1974, kurz nach seiner Eröffnung, im Hintergrund das Centrum Warenhaus am Alexanderplatz.Zuma/imago
Wie muss man sich das vorstellen?
Budweiser gegen Haselnüsse! In der „Suppenterrine“ fehlten Porzellanschüsseln, obwohl ich Bedarf angemeldet hatte, langfristig. Meine Bestellung war aber nach Vietnam verkauft worden. Der Direktor vom Fernsehturm hatte ein großes Lager im Keller, da haben wir alles durchsucht und Schüsseln gefunden. Ein anderes Problem war der Betrug.
In den Gaststätten kam viel weg?
Das lief so: Wenn man einen Cognac bestellt hat, 4 cl, dann wurden nur 3,6 cl eingegossen. Der Überschuss wurde schwarz verkauft. Es ging ja alles über Bargeld, es gab keine Kartenabrechnung. Das haben die Kellner direkt eingesteckt. Beim Bier lief das in ganz großem Maßstab.
Wie klaut man denn Bier?
Wir haben so viel Bier verkauft, dass wir keine Fässer hatten, sondern riesige Edelstahltanks. Da wurden 2000 Liter eingefüllt. Alle drei Tage. Hinterher habe ich erfahren, dass die den Schlauch abgemacht haben und noch mal 20 Liter Wasser hinterhergeschickt haben. Das hat man nicht geschmeckt. Aber 20 Liter Bier waren eine Menge Geld. In der Mokka-Milch-Eis-Bar wurden Eisbecher schwarz verkauft. Aber da sind viele aufgeflogen und ins Gefängnis gegangen.
Hatten alle Direktoren diese Probleme?
Ja. Wir hatten alle 14 Tage Direktorenversammlung und mussten Umsatzzahlen vorlegen. Da habe ich manchmal Kritik bekommen, weil ich etwas nicht erreicht hatte. Ich hätte mehr Suppe verkaufen sollen. Aber wie sollte das gehen, ich hatte nur noch 50 Schüsseln, und die waren ständig im Abwasch. Das wollte keiner hören.
Pressecafé in der DDR: Sie wollten Frauen, deswegen wurde ich so gepusht
Hat der Staat alles überwacht, was in den Gaststätten passierte?
Bei den Versammlungen saß immer der Parteisekretär von HO Gaststätten Mitte dabei. Ein großes Thema für ihn war das Erscheinungsbild: Die Terrassen sollten ordentlich aussehen, die Sonnenschirme aufgespannt sein. Egal, ob es regnet oder nicht. Wenn die Schirme nicht aufgespannt sind, sieht es geschlossen aus, fand er. Das verstehe ich heute manchmal nicht bei Restaurants, warum das Erscheinungsbild vernachlässigt wird. Uns wurde eingeimpft, wie wichtig das ist. Ich habe mal gesagt, warum soll ich die Terrasse öffnen, wenn es regnet? Der Parteisekretär hat gesagt: Der Gast entscheidet, ob er sich dort hinsetzt, nicht wir.
Das Berliner Kaffeehaus Ende der 1980er Jahre. In der Eisdiele gab es sogar eine echte italienische Eismaschine - nur die Zutaten fehlten oft.
Das Berliner Kaffeehaus Ende der 1980er Jahre. In der Eisdiele gab es sogar eine echte italienische Eismaschine - nur die Zutaten fehlten oft.privat
War das eine politische Forderung?
Es ging ihm darum, dass wir uns in Berlin-Mitte als sozialistischer Staat ordentlich präsentieren. Geschlossene Terrassen haben dem Sozialismus geschadet.
Musste man in der Partei sein, um in der Gastronomie aufzusteigen?
Nein, die Gastronomie war ein Sammelbecken. Leute, die einen Ausreiseantrag gestellt haben, durften in anderen Betrieben oft nicht mehr arbeiten und wurden zu uns geschickt. Es gab keine Staatsgeheimnisse bei uns, die man verraten konnte.
Waren Sie eine Ausnahme, als junge Chefin?
Die anderen Direktoren waren älter, und meistens Männer. Deswegen wurde ich so gepusht. Sie wollten Frauen. Und sie wollten Leute in Führungspositionen. Die wollte aber keiner haben, denn da hatte man kein Trinkgeld mehr. Jeder Kellner hat mich ausgelacht, mit meinem Festgehalt.
Vertragsübernahme nach dem Mauerfall: „Mit so einer Ossifrau verhandeln wir nicht“
Dann fiel die Mauer. Was bedeutete das für die Gaststätten am Alexanderplatz?
Dramatisch wurde es mit der Währungsunion im Sommer 1990. Die Umsätze halbierten sich sofort. Wir hätten Leute entlassen müssen. Aber es hat sich von allein geregelt, weil viele Mitarbeiter in den Westen oder sogar ins Ausland gegangen sind. Es war komisch, dass wir freie Plätze hatten, dass es in den Gaststätten leer war, das kannten wir ja gar nicht. Wir Direktoren haben uns große Sorgen gemacht. Dann kam die Idee, wir kaufen unsere Gaststätten selbst. Bevor die an irgendwelche Wessis verhökert werden. Wir haben Kontakt mit der Treuhand aufgenommen. Aber meine Kollegen haben es anders gemacht als ich.
Herma Kasimir im Pressecafé. Nach dem Mauerfall übernahm die damals 29-Jährige drei Gaststätten der HO selbst. Paulus Ponizak/Berliner ZeitungWas haben sie anders gemacht?
Sie haben sich alle einen Partner aus dem Westen gesucht. Ich hatte keinen. Aber ich habe trotzdem das Kaffeehaus, das Café Polar und die Teestube Samowar übernommen.
Wie haben Sie diese drei Gaststätten übernommen?
Das Kaffeehaus Berlin war im Gebäude der Sparkasse. Ich bin zum technischen Direktor gegangen und habe gesagt: Wenn HO Gaststätten sich auflöst, will ich den Mietvertrag übernehmen. Dann bin ich zur Treuhand und habe denen das alte Mobiliar abgekauft. Die wollten 11.000 D-Mark. Die hatte ich natürlich nicht, da haben mir meine Eltern geholfen. Die Teestube Samowar habe ich von der Mitropa gepachtet, ausgeräumt und den Laden in eine Bierbar umbauen lassen, das Alkopole. Die Brauerei Radeberger gab mir ein Darlehen über 250.000 D-Mark. Ich konnte nicht mehr schlafen, das war unwahrscheinlich viel Geld.
Warum haben sie Ihnen das Geld gegeben?
Sie wollten ihre Marke auf dem Alex haben und fanden die Lage toll. Ich habe geglaubt, was die Wessis können, können wir auch. Den Laden wollten einige übernehmen!
Hat es sich gelohnt?
Das Alkopole war der Renner. Es gab nur Bier und Imbiss. Bockwurst, Buletten, Soleier. Es war immer voll, am Wochenende war bis morgens geöffnet. Im Sommer noch eine Terrasse davor. Ich hatte noch nie so viel Geld verdient. Aber das Kaffeehaus machte Probleme.
Das alte Konzept funktionierte nicht mehr?
Ich wollte es umbauen und hätte viel Kapital gebraucht. Dafür wollte ich mir Mövenpick als Partner holen, die wollten investieren. Sie haben mich sogar zu einer Manager-Schulung in die Schweiz geschickt. Da haben wir Persönlichkeitsübungen gemacht. Mit verbundenen Augen im Wald. Ich fand es total beeindruckend. Aber dann kam die Wiedervereinigung, und die Sparkasse Ost hat sich mit der Sparkasse West vereinigt. Und die hatten andere Pläne mit dem Haus, die Sparkasse sollte ins Erdgeschoss. Sie haben mich eingeladen und gesagt, ich müsste raus. Ich habe gesagt, ich habe einen Mietvertrag. Dann kam eine Kündigung, in der es hieß, mein Mietvertrag wäre von einer nicht-befugten Person unterschrieben worden. Ich habe widersprochen, dann kam die Räumungsklage.
Haben Sie sich gewehrt?
Ich war bei einem sehr teuren Anwalt am Kudamm. Es hat sich lange hingezogen und mich wirtschaftlich sehr gebeutelt. Am Ende hat meine Buchhalterin einen Fehler bei der Überweisung der Miete gemacht. Ein Zahlendreher, das führte zu einem neuen rechtlichen Problem. Anfang 1992 war ich mit meinem dritten Kind schwanger. Mir wurde klar, ich kann gegen die Landesbank Berlin nicht gewinnen. Also habe ich mich belesen und eine Insolvenz hingelegt. Dann war ich da raus. Mit blutendem Herzen. Ich war so enttäuscht, dass man das so mit mir gemacht hat.
Was meinen Sie damit?
Diese Männer von der Sparkasse, die aus dem Westen kamen, haben mich manchmal nicht mal angeguckt. Nach dem Motto: Mit so einer Ossifrau verhandeln wir nicht. Man hat mir keine Chance gelassen. Ich konnte danach jahrelang den Alexanderplatz nicht mehr betreten.
Wie haben Sie die anderen Läden weitergeführt?
Im Café Polar hatte ich Angestellte. Im Alkopole hat mein Mann gearbeitet, wir hatten uns im Kaffeehaus kennengelernt, da war ich seine Chefin. Diese Bierbar war eine Herausforderung, gerade abends. Fast nur Männer, raues Publikum, Betrunkene. Die Kriminalität nahm damals stark zu, die Verwahrlosung. Mein Mann hatte öfter mal eine Messerspitze oder eine Pistole im Rücken, von den Hütchenspielern, die wärmten sich bei uns auf. Fünf, acht, zehn Männer, die nichts verzehrt haben, aber andere Kunden beklaut. Uns ging der Umsatz flöten. Wir haben denen Hausverbot gegeben und eine private Sicherheitsfirma beauftragt. Nach zwei Tagen haben sie die zusammengeschlagen und die haben sich auch nicht mehr getraut, nachts vor dem Laden zu stehen. Die Polizei nahm die Leute fest und am nächsten Tag waren sie wieder da. Wir wollten weg aus Berlin.
„Wir haben Marx und Engels im Original gelesen. Ich wusste, wie der Kapitalismus funktioniert“
Wo sind Sie hingezogen?
Wir hörten von einem Landgasthof in Kloster Chorin. Da suchte jemand einen Betreiber. Ich dachte: Dann können die Kinder im Grünen aufwachsen. Ich habe das Eiskristall verkauft, für 150.000 D-Mark, ich hatte ja alles umgebaut. Der Käufer hat 50.000 angezahlt. Den Rest habe ich nie gesehen. Das Alkopole hat meine Stellvertreterin aus dem Berliner Kaffeehaus gekauft. Das war mein Startkapital für mein erstes Hotel in Teltow.
Das erste Hotel?
Mein Mann und ich haben in den folgenden Jahren zwei Hotels gemeinsam eröffnet und ein bestehendes übernommen. Den Vierseithof in Luckenwalde. Ein wunderschönes Haus mit einer Spitzengastronomie. Im Sommer hatten wir ganz viele Hochzeiten, es war ein Traum. Aber es konnte sich mit dem gehobenen Konzept in dieser Gegend nicht halten. Vielleicht waren wir zu früh dran.
Dann kam ein weiteres Angebot zur Neueröffnung eines Hotels von der Handwerkskammer Berlin in Köpenick. Das wollte ich eigentlich schon nicht mehr, obwohl es eine tolle Lage hatte. Aber alle drei Häuser lagen weit voneinander entfernt. Ich habe gesagt, entweder unser Geschäft überlebt das nicht, oder unsere Ehe. So war es dann auch. Unsere Ehe ist daran zerbrochen.
War das Ihr Abschied von der Rolle der Gastgeberin?
Vor ein paar Jahren habe ich noch mal ein Café in Weißensee mit eingerichtet und eröffnet. Das führt mein Geschäftspartner inzwischen allein. Ich bin nur noch privat Gastgeberin – das aber leidenschaftlich gern.
Wie erklären Sie sich, dass Sie so gut über die Wendezeit gekommen sind? Das haben andere Ostdeutsche nicht geschafft.
Ich bin von Natur aus ziemlich angstfrei. Hinzu kommt: Wir mussten in den HO Gaststätten viel organisieren, uns immer was einfallen lassen. Das hat sehr geholfen. Und mein Studium der Volkswirtschaft. Wir hatten Ökonomie des Sozialismus und Ökonomie des Kapitalismus. Wir haben Marx und Engels im Original gelesen. Ich wusste, wie der Kapitalismus funktioniert.
Zur Person
Herma Kasimir, geboren 1960 in Ost-Berlin, lernte Elektronikfacharbeiter mit Abitur, dann Kellner und studierte Volkswirtschaft mit der Spezialisierung Hotel- und Gaststättenwesen. Als Gastronomin führte sie die HO-Gaststätten am Alexanderplatz und machte sich 1990 selbstständig. Sie entwickelte Hotelkonzepte und eröffnete mehrere Gaststätten und Hotels, darunter den Vierseithof in Luckenwalde, das Hoteltow in Teltow und das Dämeritz-Seehotel in Berlin-Köpenick.
#Pressecafe, #Memhardstraße 27, 10178 #Berlin #Mitte
Leipziger Grassimuseum steht vor Rückgaben an Kamerun
Nach den Debatten um die Benin-Bronzen stehen im Leipziger Völkerkundemuseum Rückgaben aus der Kamerun-Sammlung bevor. Das sagte Direktorin Léontine Meijer-van Mensch, die nach Rotterdam wechselt. Für ihre Nachfolge hat sie einen Traum.
Das Grassimuseum für Völkerkunde in Leipzig steht vor einer Rückgabe in der Kolonialzeit geraubter Kolonialgüter an das afrikanische Land Kamerun. Das werde die erste Restitution von einer aus einer deutschen Kolonie stammenden Sammlung an das Herkunftsland sein, sagte Léontine Meijer-van Mensch der LVZ im Interview. Die aus den Niederlanden stammende Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, zu denen auch das Leipziger Museum gehört, wechselt zum 1. Oktober als Gründungsdirektorin des Stadtmuseums nach Rotterdam.
Zu den Hintergründen der Kamerun-Sammlung habe es umfangreiche Forschungen der renommierten französischen Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy mit ihrem Team gegeben, so Meijer-van Mensch weiter. „Da ist es nicht die Frage, warum das zurückgeben werden muss, sondern wann und wie und was.“ Sachsen besitzt mit 5550 Objekten in Leipzig und 2444 in Dresden nach dem Stuttgarter Linden-Museum die zweitgrößte Sammlung in Deutschland, dazu gehören Waffen, Instrumente, Schmuck, Spielzeug und Ritualobjekte. Genaue Angaben über rechtliche Regelungen, Zeitpunkt und Umfang möglicher Rückgaben, können noch nicht gemacht werden. „Derzeit finden konstruktive Gespräche mehrerer deutscher Museen mit Kamerun über geplante Restitutionen statt“, sagte Holger Liebs, Sprecher der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Vor allem private Gründe für die Rückkehr
Für ihre Rückkehr in die Niederlande gebe es vor allem private Gründe, sagte Léontine Meijer-van Mensch. In den fünfeinhalb Jahren ihrer Amtszeit hat sie an den Museumsstandorten in Leipzig, Dresden und Herrnhut viel bewegt. Unter der Überschrift „Reinventing Grassi“ wurde die gesamte Ausstellung neu ausgerichtet. Das Haus in Leipzig ist heute ein Netzwerkmuseum, in dem die unterschiedlichsten Stimmen zu Wort kommen, das sich selbst und koloniale Verbrechen thematisiert. Wichtig sei ihr gewesen, „dass alles, was wir machen, gemeinsam mit den Herkunftsgemeinschaften, den Forschern und Künstlern vor Ort“ geschieht – etwa bei dem Umgang mit den aus dem Königreich Benin geraubten Kunstwerken.
Gegen diese Transformation habe es auch Widerstände gegeben, berichtet die Museologin: „Ich war entweder die postkoloniale Hexe oder die postkoloniale Heldin. Ich konnte beides einordnen und habe es nicht zu ernst genommen. Aber manchmal waren die Anfeindungen schon auch schwierig, insbesondere, wenn sie auf einer persönlichen Ebene stattfanden.“ Für ihre Nachfolge hat sie einen Traum: Sie wünsche sich jemanden, „der nicht aus Europa kommt, der ganz andere Perspektiven und Fragestellungen mitbringt“.
▻https://www.lvz.de/kultur/leipziger-grassimuseum-steht-vor-rueckgaben-an-kamerun-ZQVSNQDVTZEFPBBZYNQ274I2B
#restitution #musée #Allemagne #Leipzig #Cameroun #colonisation #Allemagne_coloniale
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Une mesure inédite en #montagne, #Chamonix va restreindre les #Airbnb
Le nombre d’Airbnb et autres #locations_saisonnières sera bientôt limité à Chamonix. Une mesure attendue par les locaux, qui font face à un afflux de touristes.
Les boîtes à clés se multiplient devant les immeubles et les chalets du centre de #Chamonix-Mont-Blanc. Face au plus haut sommet d’Europe, ces objets symbolisent la forte augmentation des locations saisonnières de type Airbnb ces dernières années dans la vallée. « Le nombre de meublés de tourisme mis sur le marché est passé de 2 700 à 4 000 en quatre ans », dit Éric Fournier, maire de Chamonix et président de la communauté de communes de la vallée. Face à cette situation, les élus du conseil communautaire ont tenté de mettre un coup d’arrêt à cette dynamique. Le 25 juillet, une #délibération a été adoptée pour limiter le nombre de locations de courte durée dans les quatre communes de la vallée. Une première pour un territoire de montagne en France.
Dès le 1er mai 2025, un seul bien en location saisonnière par personne physique sera autorisé à Chamonix et aux #Houches et deux biens à #Servoz. À #Vallorcine, de l’autre côté du col des Montets, il n’y aura pas de limitation du nombre de biens louables, mais les autorisations d’en faire une location saisonnière seront limitées à un an, avant d’être renouvelées.
« Cette mesure s’inscrit dans un travail global pour maintenir l’habitat permanent dans la vallée. Une partie de notre #parc_immobilier s’érode vers les plateformes de #location_de_courte_durée, cela pose de plus en plus de problèmes pour les habitants locaux. Les offres de location à l’année sont rares et les #prix explosent », assure le maire sans étiquette.
Les quatre communes de la vallée sont classées « #zones_tendues » depuis août 2023, et le prix de l’immobilier à Chamonix dépasse désormais les 10 000 euros le m2. Avec cette mesure, Éric Fournier souhaite retrouver « un #équilibre_social au niveau local. La vallée n’est pas un parc d’attractions et nous devons apporter des réponses à la #tension_immobilière et à la #fréquentation_touristique qui évolue très vite sur le territoire ».
Concrètement, les propriétaires devront enregistrer leurs biens avant de les publier sur les plateformes comme Airbnb. « Nous avons passé des accords avec ces sites, et si certains ne respectent pas cet enregistrement, leurs biens seront supprimés des plateformes », assure le maire. Ce système des #immatriculations est déjà en vigueur dans d’autres villes comme Paris et permet notamment à celles-ci de connaître précisément le nombre de biens en location saisonnière et le profil des propriétaires.
De son côté, Airbnb assure à Reporterre « [collaborer] depuis plusieurs mois avec la mairie de Chamonix sur le sujet ». « Nous continuerons à travailler avec ces villes afin de les accompagner au mieux dans la mise en place et le respect de ces règles proportionnées. »
Bientôt tous concernés ?
Cette #restriction s’adresse pour l’instant uniquement aux propriétaires physiques, mais ne concerne pas les entités morales comme les conciergeries ou les agences qui cumulent parfois plusieurs biens en location de courte durée. « C’est une première étape », déclare Éric Fournier, qui avait également fait voter en 2023 une #surtaxe des #résidences_secondaires qui représentent près de 70 % de l’habitat dans la commune. « Cette mesure finira par concerner tout le monde. Nous travaillons encore sur les questions juridiques pour être sûrs que ces mesures ne pourront pas être annulées. »
Dans le département, une mesure similaire votée à #Annecy avait été suspendue en juillet 2023 par le tribunal judiciaire de Grenoble car jugée « trop restrictive ». Xavier Roseren, député de la 6e circonscription de Haute-Savoie pour le parti présidentiel Ensemble et natif des Houches, se réjouit également de cette mesure et entend poursuivre les efforts législatifs à l’Assemblée. Une proposition de loi transpartisane « visant à renforcer les outils de #régulation des #meublés de tourisme à l’échelle locale » devait être examinée en commission mixte paritaire, mais la dissolution du 9 juin a bouleversé le calendrier parlementaire.
« Je suis très heureux que la vallée de Chamonix ait pris l’initiative de porter cette mesure sans attendre la promulgation de cette loi, déclare le député, très impliqué sur ces questions. Le texte devait également acter la création de zones réservées à l’#habitat_permanent, comme en Suisse, avec des quotas de résidences secondaires. » Le député souhaite également que la loi sur les passoires énergétiques s’applique aux locations de courte durée : « Il n’est pas normal que l’on puisse louer un bien non isolé sur Airbnb alors qu’on ne peut pas le louer en longue durée. On doit continuer à travailler sur la transition écologique et touristique dans nos vallées. »
▻https://reporterre.net/Saturee-de-touristes-Chamonix-va-restreindre-les-Airbnb
#régulation #tourisme
Berlin-Mitte : Der Kollege wollte Leitungswasser. Ist er Teil einer Verschwörung ?
▻https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-gastwirte-rueckt-leitungswasser-heraus-li.2235957
Il y a une directive européenne qui oblige les bars et restaurants à servir gratuitement ou contre une petite somme pour couvrir leurs fais de l’eau du robinet. Les patrons allemands s’y opposent afin de vendre les boissons cheres.
18.7.2024 von Wiebke Hollersen - Wir bestellten drei Hauptgerichte. Und baten um ein Glas Wasser. Das war ein Fehler. Der Grund für die Ablehnung fand sich im Internet.
Nachdem wir das Essen bestellt hatten, dreimal asiatische Nudeln, nicht von der Mittagskarte, weil es die in diesem Restaurant in Berlin-Mitte nicht gab, fragte mein Kollege, was er immer fragt, wenn wir in der Pause zusammen essen gehen: Könnte ich noch ein Glas Leitungswasser bekommen?
Der Kellner sagte: Haben wir nicht. Mein Kollege sagt: Wie, Leitungswasser habt ihr nicht? Der Kellner sagte: Machen wir nicht. Die Kollegin, die auch mitgekommen war, rief: Es gibt ein Recht auf Trinkwasser! Der Kellner zuckte mit den Schultern und ging.
Wir sahen uns an, was war das eben? Meine Kollegin Anja hat lange in New York gelebt und war gerade wieder dort. Es ist da völlig normal, dass man Leitungswasser zum Essen bekommt, eine ganze Karaffe, wenn man will, sagte sie. Mein Kollege Paulus ist viel gereist, er kenne das aus der ganzen Welt so, sagte er. Ich dachte an das Wasser, das in Mexiko oft auf den Tischen in Restaurants stand und etwas nach Chlor schmeckte. Aber es war natürlich kostenlos. Das Restaurant hieß „Good Morning, Vietnam“, ich hätte gern gefragt, wie das in Hanoi mit dem Wasser ist, aber ich traute mich nicht mehr.
In Berlin-Mitte bekommt mein Kollege sonst meist ein Glas Wasser. In den besonders guten Restaurants, etwa bei „Monsieur Vuong“, stellen die Kellner lächelnd und ohne Kommentar auch mir ein Glas hin, wenn ich mit ihm mittags essen gehe. Ein echtes Glas, kein Minigläschen, wie ich sie oft bekomme, wenn ich zu einer Tasse Kaffee um Wasser bitte. In anderen Läden bekommt man eine ganze Flasche Leitungswasser – und eine Rechnung dafür. Als ich neulich in einem Ausflugsrestaurant in Brandenburg auf die Toilette ging, klebte an der Tür ein Schild: „Abfüllen von Wasser in Flaschen verboten“.
Leitungswasser gibt es sogar in Restaurants in Nairobi
Ein Liter Trinkwasser kostet bei den Berliner Wasserbetrieben einen halben Cent. Ein Glas (0,2) kostet also 0,1 Cent. Na gut, was, wenn tausend Gäste am Tag eins verlangen? Dann kostet das den Wirt unglaubliche 100 Cent. Plus Spülkosten für die Gläser, Verzeihung.
In der EU gibt es seit drei Jahren eine Trinkwasserrichtlinie, las ich abends nach. In der steht: Restaurants sollen Wasser kostenlos oder gegen eine geringe Dienstleistungsgebühr anbieten. In Spanien müssen sie es; um der Richtlinie Nachdruck zu verleihen, wurde ein Gesetz erlassen. Ich erzählte das alles einer Freundin, die gerade bei mir zu Besuch ist, aber eigentlich in Nairobi lebt, der Hauptstadt von Kenia. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. In Nairobi stehe immer Wasser auf den Tischen, abgekocht, sicherheitshalber, gerade in den Restaurants für Leute mit wenig Geld.
Wird Mineralwasser diskriminiert?
In Deutschland gibt es sogar eine Initiative, die gegen Leitungswasser kämpft. In dem Land, in dem dieses Wasser vermutlich so sauber ist wie fast nirgendwo sonst. Der Hotel- und Gaststättenverband, der Getränkehandel und die Hersteller von Mineralwasser haben sich gegen die Öffnung der Hähne zusammengeschlossen. In ihrer Kampferklärung schreiben sie, es gebe „immer mehr Initiativen sowohl von privaten als auch von staatlichen Akteuren, die zum Ziel haben, den Konsum von natürlichem Mineralwasser zu beeinträchtigen“. Mehr noch, Wasser aus der Flasche werde „diskriminiert“. Eine Wasserverschwörung!
Auf Gastwirte könne sich „eine Verpflichtung zur kostenlosen Abgabe von Leitungswasser massiv auswirken“, steht dort auch. Merkwürdigerweise überleben Wirte in Spanien, den USA und sogar in Kenia es, ihren Gästen ein bisschen Wasser zu schenken. Deutschland, ein Land der Rätsel.
Wir aßen unsere Nudeln und liefen schnell zurück zur Redaktion. Wir hatten Durst.
#Berlin #restaurant #eau
Comment les idées d’#extrême_droite se sont #banalisées dans le monde "intellectuel français
▻https://www.lemonde.fr/idees/article/2024/07/05/comment-les-idees-d-extreme-droite-se-sont-banalisees-dans-le-monde-intellec
La #propagation continue des idéologies #ultraconservatrices et néoréactionnaires dans l’espace public depuis une vingtaine d’années explique pourquoi une partie des intellectuels médiatiques inclinent vers le Rassemblement national et renoncent désormais au front républicain.
La période d’extrême tension politique accentue le sentiment de #confusion idéologique. Vendredi 28 juin, à deux jours du premier tour des élections #législatives, lors desquelles la France peut basculer à l’extrême droite pour la première fois depuis le régime de #Vichy (1940-1944), l’essayiste Alain Finkielkraut devait donner une conférence au Cercle de Flore, l’espace de rencontres de l’Action française, à Paris.
« Faut-il être moderne ? », devait se demander l’écrivain « mécontemporain » devant un parterre de royalistes. Se représenter l’auteur du Juif imaginaire (Seuil, 1980) et de L’Avenir d’une négation (Seuil, 1982) discourant devant un mouvement fondé par l’écrivain monarchiste Charles Maurras (1868-1952), antidreyfusard et antisémite notoire, a quelque chose de vertigineux, même si les inclinations antimodernes de l’Académicien sont bien connues. Celui dont les grands-parents et le père ont été déportés à Auschwitz, et dont la mère est une rescapée de la Shoah, devait donc dialoguer avec les héritiers du pamphlétaire du journal L’Action française (1908-1944). Charles Maurras disait du capitaine Dreyfus que « douze balles lui apprendr[aie]nt enfin l’art de ne plus trahir ». Le théoricien du « nationalisme intégral » qualifiait le socialiste Léon Blum (1872-1950), figure tutélaire du Front populaire, de « détritus humain », parlait de lui comme d’« un homme à fusiller, mais dans le dos », espérant dans les années 1940 qu’« avec Pétain nous sortions du tunnel de 1789 ».
Devant le tollé, Alain Finkielkraut a annulé sa participation. « J’ai répondu à l’invitation d’anciens étudiants, mais aussi parce que des intellectuels très recommandables, comme les philosophes Marcel Gauchet, Pierre Manent et Olivier Rey s’y sont rendus avant moi », se défend-il. Et l’Action française « a rompu avec l’antisémitisme », fait observer M. Finkielkraut.
« Levée générale des tabous »
« Le juif n’est plus un ennemi pour l’extrême droite, confirme l’historien Laurent Joly, spécialiste de la France de Vichy. L’ennemi qui ronge le pays de l’intérieur pour ce courant, c’est le musulman. » Mais, précise l’auteur de Naissance de l’Action française (Grasset, 2015), le mouvement monarchiste reste profondément « révisionniste », au sens où « il considère que le maréchal Pétain fut un “bouclier” qui sauva des juifs français, au mépris de la vérité historique ».
Alain Finkielkraut se défend de tout autre lien avec l’Action française comme de tout ralliement au parti de Marine Le Pen. « Le Rassemblement national [RN] n’est plus pétainiste, mais, entre l’Ukraine et la Russie, il a constamment choisi la Russie, et j’en tire toutes les conséquences », déclare-t-il. Toutefois, le rapprochement, et parfois même le basculement, d’une partie du monde intellectuel français vers les idées d’extrême droite est un long processus, qui s’est accéléré depuis une vingtaine d’années. Dans Le Rappel à l’ordre (Seuil, 2002), l’historien des idées Daniel Lindenberg (1940-2018) estimait que cette inflexion provenait de la « libido réactionnaire » et de la « levée générale des tabous » portées au tournant des années 1990-2000 par des intellectuels souvent venus de la gauche. Dans sa postface de 2016, il écrivait qu’elle s’était transformée en une véritable « révolution conservatrice ». Mais, dès 1981, l’écrivain Alain de Benoist, alors rédacteur en chef de Nouvelle école, qualifiait la « guerre culturelle » occidentaliste qu’il voulait mener de « gramscisme de droite ».
Le concept, venu du fondateur du Parti communiste italien, Antonio Gramsci (1891-1937), désigne une hégémonie culturelle à conquérir sur le front non seulement politique mais aussi idéologique. Et celle-ci devait passer de gauche à droite. Issu d’une matrice néopaïenne, « le gramscisme de droite était trop ouvertement différentialiste et percutait trop frontalement la culture politique égalitaire française pour s’imposer », analyse le philosophe Serge Audier, auteur de La Pensée anti-68. Essai sur les origines d’une restauration intellectuelle (La Découverte, 2008).
Les intellectuels d’extrême droite ont pris le temps de comprendre pourquoi la gauche était culturellement dominante depuis Mai 68 et les mouvements d’émancipation des années 1970. Ils ont veillé à ne plus se cantonner aux officines confidentielles, même si la revue Eléments, organe de la « nouvelle droite », recevait sondeurs, éditorialistes et intellectuels mainstream, invités à dénoncer le « gauchisme culturel », la « cancel culture » et le « camp du Bien », à la manière des poncifs trumpistes relayés par le conformisme antiprogressiste ambiant. Non sans complicités journalistiques, ils se sont engouffrés dans les émissions de commentaires où s’est répandue leur idéologie réactionnaire. Et les médias du milliardaire défenseur de l’Occident chrétien Vincent Bolloré sont arrivés, accentuant un mouvement qui avait déjà commencé.
« L’extrême droite ne gagne pas la bataille des idées, elle gagne la bataille des “écrans”, qu’ils soient télévisuels ou ceux des réseaux sociaux », d’autant que « le mode algorithmique privilégie la binarisation et la radicalisation », précise la philosophe Cynthia Fleury. « Comment voulez-vous que les gens qui pensent “s’informer” en regardant des chaînes focalisées sur le traitement des faits divers, des crimes, des catastrophes, etc., ne soient pas enclins à croire des partis dont le fonds de commerce consiste à les exploiter pour alimenter des discours sécuritaires qu’ils présentent comme des programmes politiques ? », se demande l’historien Gérard Noiriel. Cette « nouvelle logique communicationnelle », poursuit-il, conduit à « une manipulation des émotions au détriment de la raison et de la place accordée aux explications ». Pour la mouvance conservatrice, expliquer équivaut à vouloir excuser. Et les analyses venues des sciences sociales sont régulièrement affublées du terme disqualifiant d’« excusisme ».
Propagandistes du déclin
L’offensive médiatique a produit des effets. Certains journalistes sont devenus de véritables courroies de transmission, d’autres ont tout simplement rejoint le RN, comme Philippe Ballard, ancien animateur d’émissions de débats sur LCI, réélu député dans l’Oise. Des convergences idéologiques se sont opérées et une « extrême droite “de gauche” », comme le dit le philosophe Jacques Rancière dans Les Trente Inglorieuses (La Fabrique, 2022), s’est peu à peu installée. La bataille idéologique de l’extrême droite a en effet consisté à capter des grandes valeurs démocratiques et de gauche en les vidant de leur substance émancipatrice et universaliste. Ainsi, « la République est devenue synonyme de l’ordre et de l’autorité ; l’Etat social est devenu l’Etat national réservé aux autochtones ; la laïcité a été lestée d’un contenu “civilisationnel” antimusulmans. En somme, l’identitarisme réactionnaire s’est niché au cœur du socle qui fait le “commun” de la République », relève Serge Audier.
« Toute une partie de la gauche a sous-estimé la constance de cette droite contre-révolutionnaire », insiste le politiste Laurent Jeanpierre, qui a notamment dirigé, avec Christophe Charle, La Vie intellectuelle en France. Tome 2 (Seuil, 2016). Par paresse ou dédain, nombre d’intellectuels progressistes n’ont pas été curieux du ressort idéologique de ces propagandistes du déclin. Des percées, comme celle de l’essayiste Hervé Juvin, devenu député européen du RN en 2019 après avoir publié cinq ouvrages aux éditions Gallimard, aurait pu pourtant avertir du glissement de terrain. L’historien des idées Daniel Lindenberg fut l’un des premiers à en repérer l’émergence, notamment chez des romanciers tel Michel Houellebecq.
Jacques Rancière a montré comment l’ancienne critique du communisme s’est muée en une critique de l’individualisme démocratique (La Haine de la démocratie, La Fabrique, 2005) ; les historiens des idées François Cusset et Serge Audier ont montré les ressorts d’un vaste « contre-Mai 68 » ; dans Récidive (PUF, 2018), le philosophe Michaël Fœssel a réfléchi aux échos contemporains de l’année 1938 ; et, dans Le Venin dans la plume (La Découverte, 2019), Gérard Noiriel a établi les correspondances entre le pamphlétaire antisémite et raciste Edouard Drumont (1844-1917) et Eric Zemmour, qui « légitime une forme de délinquance de la pensée ». Mais l’alerte ne fut jamais vraiment prise très au sérieux. Et, peu à peu, tous les étages de la fusée se sont agencés : des journalistes, des écrivains, des humoristes, des sportifs ou des cuisiniers ont rejoint les partis de la réaction française.
Oppositions binaires
La droite extrême, par contre, a lu les auteurs de gauche. Président de l’institut de sondage PollingVox, directeur de la formation des cadres au RN et actuellement en campagne dans la première circonscription des Hautes-Alpes, Jérôme Sainte-Marie fut sans doute l’un des artisans les plus actifs de ce retournement. Le croisement des analyses critiques du « bloc bourgeois », notamment portées par les économistes néomarxistes Bruno Amable et Stefano Palombarini, avec celles de la fracture territoriale menées par le géographe Christophe Guilluy sur la « France périphérique » ont, selon Serge Audier – qui a consacré un article à ce sujet dans la revue Cités (n° 82, 2020) –, « permis à Jérôme Sainte-Marie et d’autres de disposer d’une grille de lecture “bloc contre bloc” ».
Prisés par la presse dextriste, les oppositions binaires entre les élites des grandes villes – les « anywhere » (qui viennent de partout) – et le peuple périurbain et rural – les « somewhere » (« qui sont ancrés quelque part ») –, comme dit le journaliste britannique David Goodhart, ont « renforcé cette matrice idéologique ». D’un côté, un bloc qualifié d’élitaire, libéral, bobo et mondialiste ; de l’autre, un bloc populaire considéré comme périphérique, local et patriote national. Une vision de la France « d’autant plus puissante que le clivage entre ouverture et repli caractérisait aussi l’idéologie macroniste qui pensait ainsi disposer d’une rente électorale », poursuit Serge Audier. C’est ainsi que, sur le plan idéologique, le RN a su trouver sa colonne vertébrale. D’autant que, en ciblant au moins autant Jean-Luc Mélenchon que Marine Le Pen, toute une partie de l’intelligentsia a changé de diable.
Mais le RN « ne ressemble plus à la vieille extrême droite », rétorque Alain Finkielkraut, intarissable contre cette gauche qui ne peut se passer de son meilleur ennemi et qui semble s’exclamer, affirme-t-il : « Le fascisme ne trépassera pas ! » Dans un entretien accordé en janvier 2022 à La Revue des deux mondes, l’historien Marcel Gauchet est explicite : « Tout cela est mort et enterré ou ne subsiste plus qu’à l’état résiduel. » L’ancien rédacteur en chef de la revue Le Débat en est convaincu : « Est réputé d’extrême droite le discours politique hostile à une immigration hors de contrôle et aux effets du multiculturalisme. » Et de conclure : « L’étiquette d’extrême droite fonctionne en réalité comme le moyen de disqualifier un discours qui dérange par rattachement à un passé honni. »
Le RN est d’extrême droite, réplique Laurent Joly, notamment à cause de « sa focalisation sur l’identité et les immigrés », son aspect clanique qu’il s’attache à gommer – « il est difficile d’y faire une grande carrière sans être membre ou proche de la famille Le Pen » –, mais aussi en raison des propos sur les prétendus « comptes cachés de l’Etat ». Il l’est également en raison du projet de Jordan Bardella visant à interdire certaines hautes fonctions à des binationaux, « qui fait écho à la toute première loi adoptée par le régime pétainiste, le 12 juillet 1940 ». Cela dit, poursuit Gérard Noiriel, dans les années 1930, l’extrême droite antidémocratique « ne cherchait pas à prendre le pouvoir par les urnes ». Le caractère inédit de la situation dans laquelle nous sommes, indique l’auteur de Préférence nationale (Gallimard, collection « Tracts » no 55, 64 pages, 3,90 euros), c’est que, « pour la première fois dans l’histoire de la France, il est possible que l’extrême droite accède au pouvoir d’Etat par la voie électorale ».
« Trahison des clercs »
Certains intellectuels ont longtemps considéré que la majorité présidentielle était une digue politique face au RN. « Emmanuel Macron n’est pas un rempart au RN, mais une passerelle, déclare au contraire l’historien des idées François Dosse. Il a contribué à banaliser ses idées. » Le biographe de Cornelius Castoriadis et de Pierre Vidal-Naquet a été le professeur du futur président à Sciences Po. C’est grâce à lui qu’Emmanuel Macron a rencontré le philosophe Paul Ricœur, dont il fut assistant éditorial. Dans un entretien accordé à Valeurs actuelles sur la question migratoire, le 31 octobre 2019, le président de la République désigna les représentants des associations de défense des migrants comme des « droits-de-l’hommistes la main sur le cœur ». Emmanuel Macron juge désormais le programme du Nouveau Front populaire « totalement immigrationniste », a-t-il déclaré lors des commémorations du 84e anniversaire de l’appel du 18 juin. Comme le fait remarquer François Dosse, « c’est le mot employé par Jean-Marie Le Pen et tous les idéologues de l’extrême droite consacrés par Le Figaro, d’Eric Zemmour à Ivan Rioufol ».
C’est aussi le terme du sociologue Paul Yonnet dans Voyage au centre du malaise français, publié en 1993 aux éditions Gallimard dans la collection « Le Débat », puis réédité en 2022 à L’Artilleur. Immigrationnisme : ce néologisme désigne « une valorisation de l’immigration justifiant l’opposition à toute mesure de contrôle ou de restriction de ses flux », explique Marcel Gauchet dans sa préface. Dans cette perspective, déclare-t-il, « la vocation » de la France n’est autre, en fin de compte, que de « disparaître en tant que patrie singulière, au nom des droits universels de ceux qui demandent à la rejoindre ».
Dans une tribune parue le 21 juin dans Libération, l’historien #Patrick_Boucheron, professeur au Collège de France, estime qu’« Emmanuel Macron est sorti de l’histoire ». Ou bien il y rentrera « pour y occuper la place la plus infâme qui soit en République, celle des dirigeants ayant trahi la confiance que le peuple leur a accordée en ouvrant la porte à l’extrême droite, d’abord en parlant comme elle ». Une partie de la Macronie n’a, en effet, pas cessé de manier le vocable de la rhétorique ultraconservatrice, à l’image de Frédérique Vidal, alors ministre de l’enseignement supérieur et de la recherche, annonçant, le 14 février 2021, diligenter une enquête sur l’« islamo-gauchisme à l’université », ou bien du ministre de l’éducation nationale Jean-Michel Blanquer, assurant dans un colloque à la Sorbonne, en janvier 2022, que le « wokisme » était un « virus » auquel il fallait trouver le « vaccin ». Des propos qui ont indigné de nombreux chercheurs, en particulier parce qu’il s’agit de termes utilisés en permanence par l’extrême droite, comme Marine Le Pen, qui déclare aujourd’hui que « le bloc islamo-gauchiste prône la disparition de l’ensemble de nos libertés » (Le Figaro, 16 juin), ou Eric Zemmour, expliquant à ses électeurs que « la propagande wokiste endoctrine [leurs] enfants à l’école ».
Si le RN parvient au pouvoir, « un certain nombre d’intellectuels de droite, mais aussi de gauche, porteront une grave responsabilité », prévient Serge Audier, notamment en raison de « la guerre culturelle quotidienne pour acculer l’ensemble de la gauche et des écologistes dans un statut de minorité clivante, bobo, islamo-gauchiste, woke, etc. ». Le fait que « certains des intellectuels les plus médiatisés à droite – Alain Finkielkraut, Luc Ferry, Pascal Bruckner, Michel Onfray, etc. – ciblent prioritairement le NFP [Nouveau Front populaire], avec la caisse de résonance de puissants médias, est une nouvelle “trahison des clercs” qui risque de contribuer à l’effondrement démocratique en cours », dit-il.
Sentiment de déclassement
La gauche n’est pas non plus épargnée dans ses responsabilités. Historien de l’immigration, Gérard Noiriel trouve « symptomatique » que « le cri d’alarme » lancé il y a une vingtaine d’années par le philosophe américain Richard Rorty (1931-2007) ait été « complètement ignoré chez nous ». Celui-ci craignait que « le ressentiment qu’éprouvent les Américains peu instruits à l’idée de se voir dicter leurs manières par les diplômés universitaires » aboutisse à l’élection d’un « homme fort qui remettrait en cause les acquis dans la lutte contre les discriminations, le sexisme et le racisme », écrivait-il en 1998. Un texte « prémonitoire », rédigé une vingtaine d’années avant l’élection de Donald Trump. Les législatives n’étant qu’un préalable à l’élection présidentielle de 2027, « voilà ce qui nous guette aujourd’hui en France », prévient Gérard Noiriel.
Une gauche représentée par des partis de diplômés se serait largement déconnectée de certaines réalités et prendrait cette révolte contre les élites de plein fouet. Elle s’est parfois « embourbée dans des débats pour trancher ce qui importait le plus entre la race, le genre ou la classe », analyse Laurent Jeanpierre. Le vote pour le RN témoigne de la rancœur de ceux « d’en bas » contre ceux « d’en haut » et comporte des « bases ressentimistes », estime Cynthia Fleury. La précarisation et le sentiment de déclassement des classes populaires sont des ferments puissants. « Bien entendu, les déserts médicaux, le manque de services publics jouent un rôle capital dans certains territoires, mais ils ne me paraissent pas suffire à expliquer l’importance cruciale de l’idéologie identitaire et xénophobe », poursuit Serge Audier. En résumé, une partie des Français ne votent pas à l’extrême droite simplement parce qu’ils sont éloignés d’un pôle de santé, mais aussi parce que certains d’entre eux sont animés par un puissant rejet de l’étranger.
L’un des points d’orgue de la confusion précipitée par la dissolution de l’Assemblée, c’est celui d’une partie des intellectuels français juifs prêts à voter pour le RN. Le retournement le plus saisissant est sans doute celui de Serge Klarsfeld. L’avocat et président des Fils et filles de déportés juifs de France a expliqué que, entre le NFP et le RN, il donnerait sa voix au second qui, dit-il, a fait sa « mue », « soutient Israël » et serait devenu « pro-juif ». Le couple Klarsfeld a même reçu, dans son appartement, le 19 février 2024, la présidente du RN, fille de Jean-Marie Le Pen, l’ancien leader du Front national qui expliquait en 1987 que les chambres à gaz étaient « un point de détail » de l’histoire de la seconde guerre mondiale.
Signifiants chargés et puissants
« Ça fout un coup », remarque l’écrivain #Régis_Debray. Il faut dire que ce « gaulliste d’extrême gauche », tel qu’il se définit lui-même en riant, connaît bien le célèbre chasseur de nazis. Compagnon de route du Che, Régis Debray a même préparé avec Serge Klarsfeld, depuis le Chili d’Allende, en 1972, l’enlèvement de Klaus Barbie, criminel nazi qui fit torturer Jean Moulin et ordonna la déportation de milliers de juifs, dont 44 enfants d’Izieu (Ain). L’opération a échoué, même si Barbie sera finalement extradé onze ans plus tard. Mais une amitié s’était nouée. Depuis L’Exil à domicile (Gallimard, 2022), Régis Debray se tient le plus souvent à l’écart de la mêlée. Sollicité par Le Monde afin d’analyser le chavirement politique historique en cours, l’ancien chargé de mission pour les relations internationales auprès de François Mitterrand, entre 1981 et 1985, ne cache pas son « trouble » devant « le passage de gauche à droite de nombre d’intellectuels juifs ».
Justifiant son choix, Serge #Klarsfeld dit aujourd’hui que le RN est devenu « philosémite » et que « les musulmans ne manifestent pas leur attachement à la France ». Pourtant, remarque Régis Debray, « depuis l’affaire Dreyfus, les juifs sont ancrés à gauche. Et une partie de mes amis, que je considérais comme partisans de l’universel, semblent s’être repliés, face aux attaques, sur leur particularisme ». Si la recrudescence de l’antisémitisme est indéniable depuis l’attaque terroriste du Hamas le 7 octobre 2023 en Israël, « elle doit nous alerter mais pas nous faire oublier le massacre en cours à Gaza appuyé par l’extrême droite israélienne », explique Régis Debray.
Alain #Finkielkraut considère Benyamin Nétanyahou comme « le pire premier ministre de l’histoire d’Israël » et estime qu’Itamar Ben Gvir et Bezalel Smotrich, respectivement ministres israéliens de la sécurité nationale et des finances, sont « d’authentiques fascistes ». Mais il ajoute : « Je suis un adversaire résolu du RN. Cependant, si je dois choisir entre Raphaël Arnault, candidat de La France insoumise dans le Vaucluse et qui a salué l’“offensive sans précédent” du 7 octobre et la députée sortante du RN [Catherine Jaouen], je voterai la mort dans l’âme pour cette dernière. » Selon l’auteur de L’identité malheureuse (Stock, 2013), « appeler à faire barrage au RN sans condition, c’est considérer l’antisémitisme comme un point de détail ».
Alain Finkielkraut se souvient que son père disait, avant de prendre sa décision chaque veille d’élection : « Est-ce bon pour les juifs ? » Et déclare : « Moi, je ne me suis jamais posé cette question, mais pour la première fois aujourd’hui je vote aussi en tant que juif. » Alain Finkielkraut souligne qu’il a voté au premier tour pour un candidat Ensemble. Régis Debray considère que « substituer l’ethnique au politique a quelque chose d’attristant. Aujourd’hui, on vote en fonction de son identité familiale, non d’un projet collectif. Ce n’est pas ce qu’on appelait la gauche, non ? Essayons de la sauvegarder ». Il signale qu’il a voté de son côté NFP.
« Les voix juives sont plurielles, irréductibles aux personnalités médiatiques que l’on présente comme des défenseurs d’Israël ou des juifs, alors qu’elles sont principalement des porte-parole d’une offensive idéologique dont la proximité avec l’extrême droite, tant en France qu’en Israël, ne cesse de se préciser », analyse, quant à lui, le philosophe Ivan Segré, auteur de Misère de l’antisionisme (Editions de l’éclat, 2020).
Rarement une campagne électorale aura mobilisé autant de signifiants aussi chargés et puissants. Et il n’est pas indifférent que la figure du maréchal Pétain soit revenue ces dernières années sur le devant de la scène, notamment par Eric Zemmour, qui a voulu imposer ses mots, ses thèmes et ses haines. Et qui a notamment popularisé la notion complotiste et xénophobe du « grand remplacement ». Sans doute ne faut-il pas minorer ce « transcendantal pétainiste de la France », analysé par le philosophe Alain Badiou, qui consiste à imputer une crise morale nationale à un événement émancipateur : 1789 pour les contre-révolutionnaires, le Front populaire pour Pétain, Mai 1968 pour la droite extrême d’aujourd’hui. Sans doute convient-il également de rappeler, avec l’historien israélien Zeev Sternhell (1935-2020), que le parti de la famille Le Pen incarne « le refus des valeurs intellectuelles et morales des Lumières françaises ». Contrairement à ce que disait Marx, l’histoire ne se répète pas toujours sous la forme d’une farce. Il est encore temps d’empêcher cette étrange défaite et, afin d’éviter une nouvelle trahison des clercs, toujours possible de sortir d’un « ni-ni » mortifère.
La bataille idéologique de l’extrême droite a en effet consisté à capter des grandes valeurs démocratiques et de gauche en les vidant de leur substance émancipatrice et universaliste.
#intellectuels #révolution_conservatrice #contre_révolution #restauration #Daniel_Lindenberg #égalité #occident #extrême_droite_de_gauche #Jacques_Rancière
Législatives 2024 : l’hôtellerie-restauration, au cœur de l’enjeu de l’immigration
▻https://www.lemonde.fr/economie/article/2024/07/02/legislatives-2024-l-hotellerie-restauration-au-c-ur-de-l-enjeu-de-l-immigrat
Législatives 2024 : l’hôtellerie-restauration, au cœur de l’enjeu de l’immigration
Par Jessica Gourdon
En Ile-de-France, 50 % des cuisiniers et 40 % des employés de l’hôtellerie-restauration sont des immigrés. Alors qu’ils peinent à recruter, certains patrons s’inquiètent de la perspective d’une politique migratoire plus stricte, élément-clé du programme du Rassemblement national. C’est la grande gueule du restaurant Les Philosophes qui accueille les clients de sa voix énergique d’ancien comédien de théâtre. En chemise blanche, veston et tablier, plateau rond sous le bras, Khaled, Algérien de 47 ans, virevolte entre les tables de cette brasserie parisienne du quartier du Marais, dans le 4e arrondissement. « Profitez bien de moi, car, avec ce qui se passe, bientôt je ne serai plus là ! Vous m’escorterez jusqu’à l’aéroport Charles-de-Gaulle ! », lance-t-il, gouailleur, à une cliente attablée en terrasse. En fond sonore, un musicien de rue joue Les Champs-Elysées à la clarinette.
Arrivé sans papiers en France en 2000, Khaled a d’abord travaillé « au black » sur les marchés parisiens, puis comme préparateur de palettes chez un producteur de fruits et légumes des Yvelines. Il a tenté d’obtenir, en vain, un titre de séjour, jusqu’à recevoir une obligation de quitter le territoire en 2005. Il est resté et doit sa régularisation à son mariage avec une Française, avec qui il a eu deux filles. Il travaille dans la restauration depuis sept ans. « Ici, on peut sortir 700 couverts par jour, c’est physique. On doit gérer des gens stressés, des gens qui font la queue. Faut être solide. Peu de Français veulent faire ces métiers ! », commente-t-il.
De fait, au restaurant Les Philosophes, des Français, comme le dit le patron Xavier Denamur, il n’y en a presque pas. Pour préparer les cuisses de canard confites ou servir le filet de bœuf d’Aubrac, toute la planète est de la partie : on croise des Sri-Lankais, un Erythréen, un Russo-Ukrainien, un Angolais, un Belge, un Cap-Verdien, un Sénégalais… « Quand je passe une annonce pour recruter, il n’y a que des immigrés qui postulent. Ce sont des boulots où il faut accepter de travailler les week-ends, les soirs jusqu’à tard. A Paris, sans les étrangers, les restaurants, ils ne tournent pas ! », lance Xavier Denamur.
En Ile-de-France, en particulier, ce secteur est très dépendant de la main-d’œuvre immigrée : 40 % des employés de l’hôtellerie et de la restauration sont étrangers et 50 % des cuisiniers, selon l’Insee. Sur l’ensemble de la France, ils représentent respectivement 19,3 % et 22 % de ces métiers, selon la Dares. Que deviendrait ce secteur en cas de durcissement de la politique migratoire, élément-clé du programme du Rassemblement national (RN) ? La suppression du droit du sol, la restriction du regroupement familial, la suspension des régularisations des étrangers en situation irrégulière, comme évoqué par Jordan Bardella dans la présentation de son programme, auraient des conséquences majeures – comme sur tous les secteurs qui emploient de nombreux étrangers, tels le bâtiment ou le nettoyage. Selon la Dares et l’Insee, ils représentent ainsi 27 % des ouvriers non qualifiés du BTP en France – et même 60 % en Ile-de-France – et 38,8 % des employés de maison (61,4 % en Ile-de-France).
Dans le monde de la restauration, rares sont les chefs ou patrons de restaurant à prendre la parole. « Oui, on a besoin de l’immigration ! Nos écoles de formation ne peuvent pas satisfaire tous les besoins du secteur. Mais rien que de dire cela, c’est compliqué. Quand j’ai dit ça sur RMC, j’ai reçu des menaces », expose Alain Fontaine, président de l’Association des maîtres restaurateurs, patron du restaurant Le Mesturet, à Paris. « On est un métier en tension depuis des années. Se priver de l’immigration, c’est aberrant économiquement et humainement », abonde Bérangère Fagart, propriétaire du restaurant Sélune, à Paris. Elle fait partie des signataires d’un texte signé par 390 professionnels de l’alimentation, qui dénonce la politique migratoire du RN « inconciliable avec le concept même de cuisine, de gastronomie, qui puise sa richesse dans le métissage et la rencontre (…) et irréaliste économiquement ».
Pour les immigrés, c’est l’incompréhension. « Je suis inquiet de ce qui se passe en ce moment. On n’est pas venu pour prendre des droits aux Français, on est venu pour sauver nos vies », souligne Puhenthiran, Sri-Lankais, serveur aux Philosophes. Arrivé en France comme réfugié lorsqu’il avait 18 ans, il a commencé par faire les vitres de ce restaurant avant d’y être embauché. Ses quatre enfants sont nés en France. Sa fille vient de terminer ses études de kiné. « Les étrangers font tourner des tas de secteurs, et occupent les métiers les plus bas de l’échelle. Pourtant, on se sent visés. Donc forcément, ça nous touche », poursuit son collègue Yohannes (le prénom a été modifié à sa demande), barman de 38 ans, qui, avant d’arriver en France, enseignait la biologie en Erythrée, l’une des dictatures les plus répressives du monde.
Comme lui, 14,6 % des personnes admises sur le territoire en 2021, selon l’Insee, le sont pour des motifs humanitaires. Les étudiants (32,4 %) représentent le principal flux migratoire, devant le regroupement familial (31,7 %) – une démarche entreprise, le plus souvent, par le primo-arrivant après des années de présence dans le pays – et les entrées pour motifs économiques (13,3 %).
D’autres redoutent que la montée en puissance de l’extrême droite « légitime une forme de management nocif qui existe dans de nombreux restaurants, fondé sur l’autorité, le sexisme et le racisme », poursuit la cheffe cuisinière Vanessa Krycève. Déjà, au sein de ces métiers, les étrangers sont souvent moins bien traités que les autres employés, constate Harouna Sow, 34 ans, chef de l’association Refugee Food, né en Mauritanie, qui a obtenu l’asile politique en France. « Dans les cuisines, les immigrés sont cantonnés à certaines tâches, à certaines tables. J’ai vu des gens rester dix ans plongeur… Et il y a de multiples abus, qui commencent lorsque le patron refuse de laisser du temps à ses employés pour les rendez-vous en préfecture ou les cours de français », confie ce chef cuisinier.
L’impact d’un durcissement de la politique migratoire risque de fermer la porte aux déjà maigres perspectives de régularisation pour les sans-papiers. « On a peur pour nos proches, nos amis, nos employés », évoque le chef franco-colombien Juan Pablo Rojas Pineda, à l’origine d’un collectif de restaurateurs mobilisés contre la loi sur l’immigration votée l’hiver dernier. Le nombre de ces sans-papiers est impossible à connaître précisément – il est estimé de 300 000 à 750 000 personnes en France, en emploi ou non, selon les sources.
Certains ne sont pas déclarés, d’autres le sont grâce à un alias (ils utilisent les papiers d’identité de quelqu’un d’autre). « On peut même déclarer quelqu’un sans aucun document, en tapant simplement des zéros à la place du numéro de Sécurité sociale. Il y a des failles dans le logiciel de l’Urssaf », glisse un restaurateur. L’enjeu, pour ces travailleurs sans papiers, est d’obtenir au moins 24 bulletins de salaire mensuels sur trois ans, afin de demander ensuite un titre de séjour, selon les dispositions de la circulaire Valls. « C’est un parcours du combattant, la démarche prend au moins un an, voire plus. Que devons-nous dire à tous ceux qui sont en cours de procédure ? », s’inquiète l’avocate Vanina Rochiccioli, spécialise du droit des étrangers.
L’arrivée de l’extrême droite au pouvoir renforcerait aussi les mauvaises pratiques courantes dans le secteur. « Une partie des employeurs estiment qu’ils y ont un avantage, expose Daniel Veron, chercheur en sociologie à l’université de Caen, spécialiste du travail des immigrés. Demain, si nous avons une politique migratoire plus stricte, ces étrangers resteront cantonnés plus longtemps dans l’irrégularité. Cela fragilisera leurs conditions d’existence, et renforcera l’acceptabilité, pour eux, de conditions de travail dégradées. » Un constat partagé par Madeleine Desportes, coordinatrice générale de La Communauté Ecotable, une association de professionnels de l’alimentation durable. « Aujourd’hui, cette population immigrée sert de chair à canon à des restaurateurs qui les font travailler de manière très dure, et profitent du fait qu’ils ne peuvent pas se faire régulariser sans leur aval », renchérit-elle.
A gauche, Jayakumar, 56 ans, vient du Sri Lanka et travaille aux Philosophes, restaurant du quartier du Marais, depuis quatorze ans. Ici, avec son collègue, Sri-Lankais également. A Paris, le 27 juin 2024.
Un discours bien loin de celui des syndicats patronaux du secteur, qui demandent toujours l’inscription des métiers de l’hôtellerie-restauration dans une liste nationale de « métiers en tension » – un dispositif assorti de facilités pour demander des autorisations de travail. Comme l’UMIH, le syndicat GHR est favorable à la régularisation des personnes sans papiers qui travaillent dans ce secteur, même s’ils restent discrets sur ce sujet. Sollicité par Le Monde, Thierry Marx, le président de cet organisme patronal, ne souhaite pas s’exprimer sur ce thème en cette période électorale. Un signe que le sujet divise au sein de la profession, marquée à droite.
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German colonial genocide in Namibia the #Hornkranz massacre
Introduction
On 12 April 1893, German colonial troops attacked the Nama settlement of ||Nâ‡gâs, known today as Hornkranz. Their intent was to destroy the settlement and its people, after its leader, Hendrik Witbooi, refused to sign so-called ‘protection’ treaties—tools of the German colonial administration for controlling sovereign indigenous nations and their lands. As their presence in what they declared in 1885 as ‘German Southwest Africa’ grew, the German regime was increasingly unwilling to tolerate the independence and agency exercised by Hendrik Witbooi and his clan in the face of the encroaching German empire.
In their attack on Hornkranz, the Germans wanted to both make an example of the Witbooi clan and to punish them for their defiant rejection of German rule. Curt von Francois, who led the attack, made his objective clear: ‘to exterminate the Witbooi tribe’ (Bundesarchiv, R 1001/1483, p. 46). In this premeditated act of erasure, his troops massacred almost eighty women and children before capturing another hundred, burned what remained of the settlement to the ground, and established a garrison, rendering it impossible for survivors to return.
Though the genocide of the Nama, Ovaherero and other peoples indigenous to what is now modern-day Namibia is widely recognised to have taken place between 1904 and 1908, the Nama people remember this massacre as the true first act in the genocide against them. This is substantiated not only by the clarity of the German objective to destroy the |Khowesin as a people, but also by the retrospective reading of Hornkranz as a clear precedent of the systemic tactics of dispossession and destruction that would be used by the Germans against the Nama, the Ovaherero, the San, and others in the years to come.
Outside of the descendant communities, the events at Hornkranz have until now been overlooked and underrepresented, as has the cultural significance of the settlement itself within the dominant historiography, broadly based on the German visual and narrative record. The site of the former Witbooi settlement was expropriated and today constitutes a private farm, access to which is possible only with special permission from its owner. The descendants of Hornkranz are rarely able to visit their own cultural heritage sites and commemorate the struggle of their ancestors.
The faint extant traces of the Witbooi settlement at Hornkranz can be identified today only with the guidance of the descendants and the historians that learned from them. Two plaques on the site are the only indications of the Nama presence on that land. One plaque was inaugurated by the community in 1997, the only occasion on which they were able to gather to commemorate the massacre at the site where it took place. The other plaque (date unknown) glorifies the German troops, even going so far as to include an offensive slur for the Nama; the massacre is described as a ‘battle’, conveying little of the atrocities perpetrated there.
The descendants of Hornkranz and the wider Nama community continue to struggle for justice and for opportunities to correct the historical record and tell the story of Hornkranz on their own terms. In support of their efforts to resist this erasure, we worked with descendants, who have inherited knowledge of their community’s history through oral transmission over multiple generations, to reconstruct the lost settlement and produce a new body of visual evidence about the massacre and its aftermath. Led by their testimonies, we used modelling and mapping techniques along with our own field research and a very limited archival record to situate their accounts and rematerialize Hornkranz.
Our reconstruction of the Witbooi settlement at Hornkranz aims to underscore the vitality of oral tradition in the act of reconstituting the colonial archive and testifies to the oral transmission of inherited knowledge as an ongoing act of resistance in itself.
Background
The |Khowesin (Witbooi) people, a semi-nomadic subtribe of the wider Nama peoples, settled around the perennial spring at Hornkranz in 1884-1885, the very period during which the Berlin Conference, formalising the fragmentation of Africa into colonies and protectorates, was taking place. The chief of the Witbooi clan, Hendrik Witbooi, later went on to become one of the most prominent figures of anti-colonial resistance in Southwest Africa, uniting all Nama clans and later forming a coalition with the Ovaherero to fight against the German colonial regime.
Following the establishment of their settlement in Hornkranz, the Witbooi Nama lived relatively undisturbed until 1892, when first attempts to compel Hendrik Witbooi into signing a protection treaty began. Hendrik Witbooi, aware that the true objective of the so-called ‘protection treaties’ was nothing short of subjugation, was the last leader to refuse to comply:
What are we being protected against? From what danger or difficulty, or suffering can one chief be protected by another? […] I see no truth or sense, in the suggestion that a chief who has surrendered may keep his autonomy and do as he likes.
The German attempt to secure control over the peoples inhabiting the colony and their land is manifested in their mapping efforts. The first map we found featuring Hornkranz dates to 1892, the same year that the Germans began demanding the Witbooi sign such treaties. Despite Witbooi’s refusal to sign, Hornkranz is labelled in these German maps as ‘proposed Crown Land’ already six months before the attack—the very act of cartographic representation prefiguring the expulsion and massacre to follow less than a year later.
After the Germans attacked Hornkranz, the Witboois were finally forced to concede and sign one of the protection treaties they had so long been resisting.
A decade later, in 1904, the Nama joined the Ovaherero in an anti-colonial struggle against German rule. In response, the Germans issued an extermination order against the Ovaherero and later, another against the Nama. Hendrik Witbooi died in battle on 29 October 1905. Following his death, the Nama tribes surrendered. The extermination order against the Nama was never revoked.
12 April 1893: The Attack and Aftermath
The German troops approached the settlement in the early hours of 12 April, planning to attack under the cover of night without any warning. They then split into three contingents—a recounting of this strategy is recorded in the diary of Kurd Schwabe, one of the perpetrators of the attack. Von Francois led the attack from the northern side, entering the village first, while Schwabe approached from the east.
Hendrik Witbooi, who was allegedly sitting outside of his house when he noticed the approaching troops, ordered all Nama fighters to retreat and take up defensive positions along the riverbed, where he expected the ensuing battle to take place. Instead, the German troops stopped when they reached the sleeping village and proceeded to target the defenceless population that had stayed behind. The brutality of the onslaught came as a shock to Hendrik Witbooi, who had not expected the Germans to unleash such ‘uncivilised’ tactics upon another sovereign nation.
Sixteen thousand rounds of bullets were reportedly discharged by the Germans in the span of just thirty minutes. According to the testimony of descendants and corroborated by Schwabe’s diary, some victims were burned alive in their homes.
The canisters recovered from the site during our fieldwork in September 2023 indicate where some exchange of fire may have taken place while the Witbooi fighters were retreating. While the found bullets were identified as those used by the Witbooi Nama, their location and distribution also corroborates written descriptions of the massacre unfolding in the inhabited area of the settlement, with stored ammunition exploding from inside the burning houses.
The massacre yielded 88 victims: ten men, including one of Hendrik Witbooi’s sons, and 78 women and children.
The following day, the German troops returned to raze what remained of the settlement to the ground. Promptly after, a garrison was established on the ashes of the Witbooi settlement, reinforcing the Germans’ clear intention to claim the land and prevent the Witboois from ever returning.
Over the next year, the Witbooi Nama made several attempts to return to Hornkranz, resulting in four more skirmishes on the site. Eventually, they were forced to sign a protection treaty in Naukluft in August 1894, which cemented the dispossession of their land.
The treaty meant that the Witbooi Nama were now obliged to assist the Schutztruppen in their battles against other tribes, most devastatingly at the Battle of Waterberg in August 1904 (see our Phase 1 investigation of this event). Once the Nama realised the true genocidal intent of the Schutztruppen, they united with the Ovaherero against colonial rule. The extermination order against the Nama was issued on 22 April 1905.
After the genocidal war ended in 1908, Hornkranz was sold off to a private owner and a police station was established on its premises. Today, the police station building is the main farmhouse.
Nama descendants are seeking to establish the 1893 massacre as the first act of genocide against the Nama, and 12 April as the official Genocide Remembrance Day in Namibia.
This investigation—part of a larger collaboration between Forensic Architecture, Forensis, Nama Traditional Leaders Association (NTLA) and Ovaherero Traditional Authority (OTA)—seeks to support the community’s broader efforts to make the site accessible for commemoration and preservation.
Methodology
What Remains
Little material evidence of Hornkranz survives today. This is in part due to the scale and totality of destruction by the Germans; but it is also a testament to the Witbooi’s steadfast resistance to being documented by the colonial regime, as well as to the light footprint the Nama exerted on the land through their semi-nomadic inhabitation and subsistence. The archival record about the Witbooi and Hornkranz is also sparse and skewed. Alongside an incomplete and biased colonial description of the massacre and the settlement, the only visual representation of Hornkranz on record is a soldier’s crude sketch showing its houses set alight by the German troops on the night of the massacre. The memory of Hornkranz as it was at the time of the attack lives on instead through the descendant communities who have inherited the testimonies of their forebearers about its material culture, rituals, life and environmental practices; our reconstruction and understanding of Hornkranz is possible only insofar as we are led by their testimonies.
Around the rectangular patch where Hendrik Witbooi’s house once stood, Maboss Ortman and Lazarus Kairabeb, NTLA advisors, identified stones they said are the ruins of the house. Right next to it is the only stone foundation in the settlement, that of a church still under construction at the time of the German assault. These two traces anchored us spatially when we began the 3D reconstruction. We were told by Zak Dirkse, a Nama historian, that Hendrik Witbooi’s house was located higher up in the settlement, with the other houses further down toward the river.
The other remains and known landmarks of the original Hornkranz settlement help us to navigate it and determine its approximate boundaries. During our visit to the site, the farm owner pointed us to a long strip of clustered stones he explained were the remains of the settlement’s defensive walls, some 300 metres north-west of the church ruins. To the south, by the river, the settlement’s former cemetery is marked by the spread of small rectangular cut stones marking each grave. Further along the river, Maboss and Lazarus showed us the remains of two defensive ramparts, guard outposts downhill from the settlement on its outer edges. They recounted that these ramparts were identifiable to the Witbooi from a distance by a white cornerstone that stands out among the brown stones the rest of the rampart is made of. The ramparts are placed along the hill leading down to the river and would have had a wide lookout view. A few steps to the west of one of the ramparts, we found what brought the Witbooi to this area, a rare perennial spring, which acted not only as a fresh water source for the village, but as a lifeline to the fauna and flora on which the Witbooi relied to survive. Since the early 20th century, this spring has been surrounded to its north by a concrete dam. By establishing this constellation of remains and landmarks, we were able to clarify the approximate outer edges of the settlement.
Reconstruction
To reconstruct the Hornkranz settlement, departing from the few architectural landmarks at our disposal, we replicated the architecture of each house and the elements of family life around it, estimated the area of inhabitation within the settlement, and constructed possible layouts of house distribution within the settlement. This reconstruction was led by the close guidance of descendants of the Witbooi we met with in Gibeon, the expertise of Nama historian Zak Dirkse, and the feedback of the Witbooi Royal House council, the representative body of the Witbooi Nama. Our model represents the most comprehensive visual reconstruction of the Witbooi settlement to date.
Architecture of the Settlement
Houses in Hornkranz consisted mostly of round domed huts, between four and five metres in diameter, and constructed with cladding made out of reed mat or a mix of animal dung and clay. Zak explained that these huts would have been constructed on a light foundation made up of the same dung and clay mixture spread on the ground. A central pole would act as the main structural pillar on which the reed mats would rest. According to members of the Witbooi descendants, alongside these huts there would have been other houses built of stone, like that of Hendrik Witbooi. Descendants also explained that houses typically had two entrances opposite one another and positioned on an east-west axis with the main entrance facing east.
Working with the community descendants and Zak, we used 3D modelling software to reconstruct what a typical family home would have looked like. We were told that outside the houses, many families would have had a round kraal lined with a light wooden fence where they kept smaller livestock. Close to the main entrance, they would also have had a fireplace and a simple wooden rack to hang and dry meat. The main kraal of the settlement was near the chief’s house, where a separate storage hut also stood.
The light environmental trace of the Nama, the German colonial army’s obliteration of the settlement, the failure of subsequent administrations to engage in preservation efforts, and the conversion of the land into a private farm all make it difficult to locate definitive traces of the layout and location of homes based on what little remains at the modern-day site. Nevertheless, by closely reading the texture of the ground, we found possible traces of cleared, round areas surrounded by larger rocks, and noted areas of sparse vegetation growth, a potential indicator of the impact of the huts’ clay-dung foundations. We marked five possible sites where Witbooi homes might have stood.
Zak explained that a defensive wall would have flanked the settlement along its more vulnerable northern and eastern fronts. We studied the contours of the landscape to estimate, based on the presence of limited remains, how the wall might have cut through the landscape. We estimate that the eastern wall may have been constructed along the peak of the hill to the settlement’s east, given its optical reach and defensive position.
Area of Inhabitation
To estimate the area of inhabitation and the settlement’s population, we studied the remaining ruins of the settlement, the terrain of the landscape, and the land’s geological features.
Houses, we were told, would have been built on flatter ground. We used a 12.5 metre resolution digital elevation model (DEM) to build the terrain in our 3D model and further analysed it in geographic information system (GIS) software. From the DEM, we extracted the contour lines of the landscape and conducted a slope analysis, which calculates the percentage of slope change in the settlement. Analysis of the contours and the areas of low slope help to define the curvature of the settlement’s inhabitation.
Contour Analysis - 1 metre contours of the site of Hornkranz derived from a digital elevation model (DEM). (Forensic Architecture/Forensis)
We then traced and excluded uninhabitable geological features from the area of potential inhabitation, including bodies of water and large embedded rock formations. Together, the land’s features, its topography, and our estimated location of the defensive wall help establish where people may have lived.
https://content.forensic-architecture.org/wp-content/uploads/2024/04/19_Hornkranz-Rock-Formations-768x320.png https://content.forensic-architecture.org/wp-content/uploads/2024/04/14_Hornkranz-Area-of-Inhabitation-768x320.png Layout of Hornkranz
Building on the traces of potential houses we previously identified within the landscape and the descendant’s description of the settlement, we were able to algorithmically model potential layouts of the settlement. We used the 3D procedural modelling software application Houdini to design an algorithm that would generate possible layouts of the settlement according to a set of rules, including our defined area of potential inhabitation and the approximate space each household would need for its family life (which we approximate to be a radius of 10 metres). The rules fed to the algorithm were that the houses had to be at least 20 metres apart, each house was approximately 5 metres in size, and there were sixty houses in total with a deviation of +/- ten houses.
According to the Hornkranz descendants, there would have been around four to six people per household. With an average of five people per household, we estimate the population to be around 300 people per household.
Number of inhabitants
The exact population size of Hornkranz at the time of the attack is not known. Sources provide estimates ranging from 250 up to nearly one thousand inhabitants.
In addition to the members of the |Khowesin Nama clan, Hendrik Witbooi also gathered followers from other clans at Hornkranz, including the ǀAixaǀaen (Afrikaner Oorlams), ǁKhauǀgoan (Swartbooi Nama), Khaiǁkhaun (Red Nation Nama) and ǂAonin (Topnaar Nama). Indeed, the various Nama subtribes were elastic social entities.
We estimated the 1893 population of Hornkranz by referencing the reported number of individuals killed and captured. Hendrik Witbooi wrote in his diary that 88 people were killed by the Germans that day, 78 of them women and children and ten of them men, with one hundred women and children captured by German colonial forces. Other sources indicate a similar number of casualties: 85 women and children, and ten men (Missonary Olpp, cited in Steinmetz 2009). Descendant narratives also mention the successful escape of some women and children during the German assault. Assuming that before the attack, women and children totalled at least 178 (according to Hendrik Witbooi’s figures), and that women and children made up around three out of five family members in an average household, we estimate there could have been around sixty households and three hundred people in Hornkranz on the dawn of the German attack.
►https://forensic-architecture.org/investigation/restituting-evidence-genocide-and-reparations-in-german-colon
#Allemagne #colonialisme #massacre #génocide #Namibie #architecture_forensique #histoire #histoire_coloniale #témoignage #Nama #Hendrik_Witbooi #Witbooi #Curt_von_Francois #Ovaherero #San
ping @reka
#Restituting evidence. Genocide and reparations in German colonial Namibia
Between 1904 and 1908, Germany committed genocide against the #Herero, #Mbanderu and Nama peoples in their colony of ‘#South_West_Africa’ (present-day Namibia). FA/Forensis partnered with genocide activists from descendant communities to merge archival photographs and oral testimony within advanced 3D models of sites of atrocities. Our findings are the beginnings of a body of digital evidence that can be leveraged in support of demands for land restitution and reparations. This constitutes the first phase in our research.
►https://forensic-architecture.org/investigation/restituting-evidence-genocide-and-reparations-in-german-colon
Tombe de Curt von François, cimetière des invalides, Berlin, Scharnhorststraße, à deux pas de l’hôpital militaire Bundeswehrkrankenhaus .
▻https://www.openstreetmap.org/way/51804411
Gedenkstein für Curt von François auf dem Invalidenfriedhof Berlin, Aufgenommen am 30.6.2018, 20:20 von Numiscontrol
A noter les noms des associations des anciennes troupes coloniales toujours actives. A partir de 1918 ils constituaient la terre fertile pour la montée du parti nazi.
Curt von François
▻https://de.m.wikipedia.org/wiki/Curt_von_Fran%C3%A7ois
Pour l’époque c’était un type plutôt bien qui a même épousé une africaine.
François war in erster Ehe mit der Damara-Prinzessin Amalia Gereses verheiratet. Aus dieser Ehe stammt eine Tochter.
...
Seine letzte Enkelin, Verona Nangombe, starb am 1. November 2021 in Namibia.
L’officier prussien qu’il était n’hésitait pourtant pas à commettre des crimes contre les civils pour assurer la domination allemande. Son prédécesseur sur le poste du commissaire du Reich en Deutsch Südwestafrika était Heinrich Ernst Göring, le père de l’instigateur de l’holocauste Hermann.
Er wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt, sein Grabmal wurde jedoch Anfang der 1970er Jahre entfernt, als der Friedhof im Grenzgebiet unweit der Berliner Mauer lag. Einzig das „Totenbuch“ gab seitdem noch Auskunft über die vormalige Ruhestätte. 2018 wurde das Grab restauriert und am 30. Juni des Jahres in einer feierlichen Grabweihe mit einer Grabtafel versehen.
En 2018 les associations qui ont fait rétablir la tombe de l’homme qu’il faut qualifier comme criminel de guerre, rendent hommage au spécialiste de géodésie et fondateur de la capitale namibienne et "oublient" de faire noter ses crimes de colon sur sa pierre tombale. On a préféré se payer un beau spectacle avec un vrai héro allemand.
De mortuis nil nisi bene dicendum est.
« Vous, apprenez à voir, plutôt que de rester les yeux ronds... Le ventre est encore fécond, d’où a surgi la bête immonde ».
Bert Brecht, épilogue de La Résistible Ascension d’Arturo Ui
#Allemagne #Berlin #Mitte #Scharnhorststraße #colonialisme #militarisme #fascisme #nazis #Brecht #société_du_spectacle
Les vrais défis pour l’École sont ailleurs | Stéphane Bonnéry, 31 août 2013
▻https://www.contretemps.eu/defis-ecole-inegalites
Les promoteurs des réformes de l’École au service du capitalisme sont là devant une contradiction : comment conduire 50 % d’une génération à bac+3 tout en dépensant le moins possible ? L’une des réponses esquissées par les décideurs repose sur le couplage qui se dessine entre le lycée et la licence. Sans que cela ne soit jamais dit, le gouvernement prépare le financement de l’augmentation du nombre d’étudiants en licence notamment par la réduction du nombre de lycéens. Il s’agit, avec ce rapprochement du lycée et de la licence, de créer un tuyau dans lequel il y aura le moins de déperditions possibles en cours de route. Un jeune dont les probabilités d’aller jusqu’à la licence sont faibles n’a pas sa place au lycée dans cette vision-là. [...]
En amont du couple lycée-licence, dans les réformes et projets de réformes précédents, cela n’a jamais été dit, mais le lien entre les choses est trop évident : pour que seuls les jeunes qui ont une chance raisonnable de ne pas sombrer au lycée général dans de telles conditions accèdent à celui-ci, cela suppose de faire le tri en amont du lycée. Et donc de couper le collège du lycée (ce qui revêt pour les décideurs l’avantage annexe d’affaiblir la force de résistance du SNES). Le collège est alors rapproché de l’élémentaire, dans le cadre du socle commun : les uns n’auront que celui-ci pour horizon, qui marquera la sortie de l’École, tandis que les autres se verront enseigner davantage. Cette logique conduit, mécaniquement, à préparer progressivement des classes officiellement de niveaux, et même des établissements de niveaux : les uns établissements du socle, les autres établissements du programme complet.
#éducation #restructuration #école #collège #lycée #université #livre
edit après publication du seen suivant
Parcoursup drive la concurrence et ses dégât : grandir et apprendre (dans) l’angoisse, craindre d’être sous-doué, paresseux, malchanceux, de ceux qui ne sont rien ; les filles sont évacuées des maths et des sciences et on se prépare à les mettre toutes en jupe, oui, ça suinte le fascisme.
Education : quand l’extrême droite dicte le programme d’Emmanuel Macron | par Jean-Paul Delahaye, le 26 mars 2024
▻https://www.liberation.fr/idees-et-debats/tribunes/education-quand-lextreme-droite-dicte-le-programme-demmanuel-macron-20240
Les groupes constitués au collège vont nécessairement instituer une séparation des contenus et des élèves avant même la fin de la scolarité obligatoire. C’est le think tank Fondapol, ancré à droite, qui a théorisé cette sortie de scolarité commune en 2012. Partant du constat qu’il existe « de terribles contradictions entre le discours homogénéisant de l’école républicaine et les réalités d’une société désormais fragmentée et multiculturelle » il faut, et la proposition a le mérite de la clarté, « organiser la différenciation des programmes pour répondre à la différenciation sociale et culturelle », afin « de mieux assurer l’égalité des chances (sic !) ».
Cela ressemble tout de même beaucoup aux propos entendus récemment. Les responsables de Fondapol vont plus loin et proposent en conséquence de créer de nouveaux établissements pour les élèves en difficulté, des écoles qu’ils osent appeler en utilisant de façon scandaleuse la terminologie progressiste des années 70, « écoles fondamentales ». Dans ces écoles d’un nouveau genre, les enseignants seraient payés double (ce qui ne coûterait rien, car il y aurait moins de disciplines enseignées), qui se concentreraient sur trois matières : français, mathématiques et éducation physique et sportive, en opposition au « collège général » réservé aux élèves qui vont bien. On n’en est pas encore là mais faut-il s’y préparer ?
L’Ifrap, think tank ultralibéral, ne disait pas autre chose en 2015 en parlant « d’échec massif » du collège unique : « Par aveuglement et par confusion idéologiques, nous avons collectivement refusé d’admettre qu’à des élèves différents les uns des autres, il ne faut pas, au nom de l’égalité des chances, proposer les mêmes choses (même accommodées à la “sauce” interdisciplinaire ou transdisciplinaire ou artistico-culturelle) mais bien des contenus, des méthodes et des perspectives de formation différenciés. » On retrouve là les propos séparatistes d’Alfred Fouillée à la fin du XIXe siècle qui pouvait déclarer : « Il est douteux qu’à vouloir tout mêler, on puisse tout élever. »
Le Rassemblement national n’est pas en reste et a fourni au gouvernement des éléments de la boîte à outils destinés à démolir le projet d’école démocratique. Pour le RN, la « baisse constante du niveau » a une cause : le mérite et l’exigence auraient « laissé la place au nivellement par le bas ». Le « bas », si on comprend bien, c’est le peuple, quel mépris… [...]
La labellisation des manuels scolaires voulue par Gabriel Attal ? C’est une proposition du RN : « Reprendre en main le contenu et les modalités des enseignements. Le détail des programmes et les labels validant les manuels scolaires relèveront du ministre de l’Education nationale. »
Le diplôme du brevet qui devient un examen d’orientation ? C’est encore une proposition du RN : « Pour redonner au collège une place centrale dans la réussite des élèves, le diplôme national du brevet deviendra donc un examen d’orientation post-3e : en fonction des résultats de l’élève et de ses bulletins scolaires, celui-ci sera orienté vers l’enseignement général et technologique, vers l’enseignement professionnel ou vers l’enseignement des métiers par l’apprentissage. » Notons que le gouvernement va plus loin en décidant que le diplôme du brevet devienne obligatoire pour passer en seconde, quelle qu’elle soit.
Le port d’un uniforme par les élèves ? C’est toujours le RN : « Port d’un uniforme à l’école primaire et au collège. »
Finalement, l’extrême droite est déjà à la manœuvre dans le domaine éducatif comme elle l’est sur d’autres sujets.
En conduisant cette politique de restauration pas très républicaine, les actuels gouvernants disent aux enfants issus des milieux populaires que le collège ne sera jamais pensé pour eux et qu’en conséquence, ils doivent aller voir ailleurs. Pour eux, le collège, qui devrait pourtant être le bien commun de tous les citoyens, n’a pas à s’adapter à tous les élèves. Propriété, de fait, des élites intellectuelles et économiques qui en ont fait un petit lycée général, le collège doit accomplir la mission dans laquelle on l’a enfermé : trier et « orienter » les élèves non conformes.
#Baptiste_Morizot - La Manufacture d’idées 2023 - YouTube
Rencontre avec le philosophe Baptiste Morizot autour de son ouvrage « #L'inexploré », un livre conçu comme une carte nous invitant à retrouver le goût de l’exploration, en déroutant cette notion de son orientation moderne vers les étoiles pour la réincurver vers la #Terre et vers ce qui nous relie à nos #milieux_de_vie (modérateur : Rémi Noyon, L’Obs).
@La Manufacture d’idées
Il Consiglio d’Europa chiede all’Italia di garantire più protezione alle vittime di tratta
Nel rapporto del Gruppo di esperti sulla lotta alla tratta di esseri umani (Greta) si chiede alle autorità di aumentare le indagini e le condanne, assicurare strumenti efficaci di risarcimento per le vittime e concentrarsi maggiormente sullo sfruttamento lavorativo. Oltre allo stop del memorandum Italia-Libia. Su cui il governo tira dritto.
Più attenzione alla tratta per sfruttamento lavorativo, maggiori risarcimenti e indennizzi per le vittime e la necessità di aumentare il numero di trafficanti di esseri umani assicurati alla giustizia. Ma anche lo stop del memorandum Italia-Libia e la fine della criminalizzazione dei cosiddetti “scafisti”.
Sono queste le principali criticità su cui il Gruppo di esperti del Consiglio d’Europa sulla lotta alla tratta di esseri umani (Greta) a fine febbraio ha chiesto al governo italiano di intervenire per assicurare l’applicazione delle normative europee e una tutela efficace per le vittime di tratta degli esseri umani. “Ogni anno in Italia ne vengono individuate tra le 2.100 e le 3.800 -si legge nel report finale pubblicato il 23 febbraio-. Queste cifre non riflettono la reale portata del fenomeno a causa dei persistenti limiti nelle procedure per identificare le vittime, nonché di un basso tasso di autodenuncia da parte delle stesse che temono di essere punite o deportate verso i Paesi di origine”. Una scarsa individuazione dei casi di tratta che riguarderebbe soprattutto alcuni settori “ad alto rischio” come “l’agricoltura, il tessile, i servizi domestici, l’edilizia, il settore alberghiero e la ristorazione”.
L’oggetto del terzo monitoraggio di attuazione obblighi degli Stati stabiliti dalla Convenzione del Consiglio d’Europa sulla lotta contro la tratta degli esseri umani era proprio l’accesso alla giustizia per le vittime. Dal 13 al 17 febbraio 2023, il gruppo di esperti si è recato in Italia incontrando decine di rappresentanti istituzionali e di organizzazioni della società civile. La prima bozza del report adottata nel giugno 2023 è stata poi condivisa con il governo italiano che a ottobre ha inviato le sue risposte prima della pubblicazione finale del rapporto. Quello in cui il Greta, pur sottolineando “alcuni sviluppi positivi” dall’ultima valutazione svolta in Italia nel 2019, esprime “preoccupazione su diverse questioni”.
Il risarcimento per le vittime della tratta è una di queste. Spesso “reso impossibile dalla mancanza di beni o proprietà degli autori del reato in Italia” ma anche perché “i meccanismi di cooperazione internazionale sono raramente utilizzati per identificare e sequestrare i beni degli stessi all’estero”. Non solo. Il sistema di indennizzo per le vittime -nel caso in cui, appunto, chi ha commesso il reato non abbia disponibilità economica- non funziona. “Serve renderlo effettivamente accessibile e aumentare il suo importo massimo di 1.500 euro”. Come ricostruito anche da Altreconomia, da quando è stato istituito questo strumento solo in un caso la vittima ha avuto accesso al fondo.
Il Greta rileva poi una “diminuzione del numero di indagini, azioni penali e di condanne” osservando in generale una applicazione ristretta di tratta di esseri umani collegandola “all’esistenza di un elemento transnazionale, al coinvolgimento di un’organizzazione criminale e all’assenza del consenso della vittima”. Tutti elementi non previsti dalla normativa europea e italiana. Così come “desta preoccupazione l’eccessiva durata dei procedimenti giudiziari, in particolare della fase investigativa”.
Il gruppo di esperti sottolinea poi la persistenza di segnalazioni di presunte vittime di tratta “perseguite e condannate per attività illecite commesse durante la tratta, come il traffico di droga, il possesso di un documento d’identità falso o l’ingresso irregolare”. Un problema che spesso porta la persona in carcere e non nei progetti di accoglienza specializzati. Che in Italia aumentano. Il Greta accoglie infatti con favore “l’aumento dei fondi messi a disposizione per l’assistenza alle vittime e la disponibilità di un maggior numero di posti per le vittime di tratta, anche per uomini e transgender” sottolineando però la necessità di prevedere un “finanziamento più sostenibile”. In questo momento i bandi per i progetti pubblicati dal Dipartimento per le pari opportunità, hanno una durata tra i 17 e i 18 mesi.
C’è poi la difficoltà nell’accesso all’assistenza legale gratuita che dovrebbe essere garantita alle vittime che invece, spesso, si trovano obbligate a dimostrare di non avere beni di proprietà non solo in Italia ma anche nei loro Paesi d’origine per poter accedere alle forme di consulenza legale gratuita. Problematico è anche l’accesso all’assistenza sanitaria. “I professionisti del Sistema sanitario nazionale -scrive il Greta- non sono formati per assistere le vittime di tratta con gravi traumi e mancano mediatori culturali formati per partecipare alla fornitura di assistenza psicologica”.
Come detto, il focus degli esperti riguarda la tratta per sfruttamento lavorativo. Su cui l’Italia ha adottato diverse misure di protezione per le vittime ma che però restano insufficienti. “Lo sfruttamento del lavoro continua a essere profondamente radicato in alcuni settori che dipendono fortemente dalla manodopera migrante” ed è necessario “garantire risorse che risorse sufficienti siano messe a disposizione degli ispettori del lavoro, rafforzando il monitoraggio dei settori a rischio e garantendo che le condizioni di vita e di lavoro dei lavoratori migranti soddisfare i requisiti previsti dalla normativa al fine di prevenire abusi”.
Infine il Greta bacchetta il governo italiano su diversi aspetti relativi alla nuova normativa sui richiedenti asilo. “Temiamo che le misure restrittive adottate dall’Italia favoriscano un clima di criminalizzazione dei migranti, con il risultato che molte potenziali vittime della tratta non denunciano i loro casi per paura di detenzione e deportazione”, scrivono gli esperti. Sottolineando la preoccupazione rispetto al “rischio di aumento del numero di richiedenti asilo nei centri di detenzione amministrativa” previsto dagli ultimi provvedimenti normativi che aumenterebbe la possibilità anche per le vittime di tratta non ancora identificate di essere recluse. Un rischio riscontrato anche per il Protocollo sottoscritto con l’Albania per gli impatti che avrà “sull’individuazione e la protezione delle persone vulnerabili salvate in mare”.
Sul punto, nelle risposte inviate al Greta l’8 febbraio 2024, il governo italiano sottolinea che il protocollo siglato con la controparte albanese “non si applicherà alle persone vulnerabili, incluse le vittime di tratta”. Resta il punto della difficoltà di identificazione fatta subito dopo il soccorso, spesso in condizioni precarie dopo una lunga e faticosa traversata.
Ma nelle dieci pagine di osservazioni inviate da parte dell’Italia, salta all’occhio la puntualizzazione rispetto alla richiesta del Greta di sospendere il memorandum d’intesa tra Italia e Libia che fa sì che “un numero crescente di migranti salvati o intercettati nel Mediterraneo vengano rimpatriati in Libia dove rischiano -scrivono gli esperti- di subire gravi violazioni dei diritti umani, tra cui la schiavitù, il lavoro forzato e lo sfruttamento sessuale”. Nella risposta, infatti, il governo sottolinea che ha scelto di cooperare con le autorità libiche “con l’obiettivo di ridurre i morti in mare, nel pieno rispetto dei diritti umani” e che la collaborazione “permette di combattere più efficacemente le reti di trafficanti di esseri umani e di coloro che contrabbandano i migranti”. Con il rispetto dei diritti umani, del diritti umanitario e internazionale che è “sempre stata una priorità”. Evidentemente non rispettata. Ma c’è un dettaglio in più.
Quel contrasto al traffico di migranti alla base anche del memorandum con la Libia, sbandierato a più riprese dall’esecutivo italiano (“Andremo a cercare gli ‘scafisti’ lungo tutto il globo terracqueo”, disse la premier Giorgia Meloni a inizio marzo 2023) viene messo in discussione nel rapporto. Dopo aver sottolineato la diminuzione delle indagini sui trafficanti di esseri umani, il Greta scrive che i “capitani” delle navi che arrivano in Italia “potrebbero essere stati costretti tramite minacce, violenza fisica e abuso di una posizione di vulnerabilità nel partecipare all’attività criminali”. Indicatori che li farebbero ricadere nella “categoria” delle vittime di tratta. “Nessuno, però, è stato considerato come tale”, osservano gli esperti. Si scioglie come neve al sole la retorica sulla “guerra” ai trafficanti. I pezzi grossi restano, nel frattempo, impuniti.
►https://altreconomia.it/il-consiglio-deuropa-chiede-allitalia-di-garantire-piu-protezione-alle-
#traite_d'êtres_humains #Italie #protection #Conseil_de_l'Europe #exploitation #Greta #rapport #agriculture #industrie_textile #hôtelerie #bâtiment #BTS #services_domestiques #restauration #indemnisation #accès_à_la_santé #criminalisation_de_la_migration #Albanie
En lien avec l’accord #Albanie-Italie, cette citation :
«Infine il Greta bacchetta il governo italiano su diversi aspetti relativi alla nuova normativa sui richiedenti asilo. “Temiamo che le misure restrittive adottate dall’Italia favoriscano un clima di criminalizzazione dei migranti, con il risultato che molte potenziali vittime della tratta non denunciano i loro casi per paura di detenzione e deportazione”, scrivono gli esperti. Sottolineando la preoccupazione rispetto al “rischio di aumento del numero di richiedenti asilo nei centri di detenzione amministrativa” previsto dagli ultimi provvedimenti normativi che aumenterebbe la possibilità anche per le vittime di tratta non ancora identificate di essere recluse. Un rischio riscontrato anche per il Protocollo sottoscritto con l’Albania per gli impatti che avrà “sull’individuazione e la protezione delle persone vulnerabili salvate in mare”.
Sul punto, nelle risposte inviate al Greta l’8 febbraio 2024, il governo italiano sottolinea che il protocollo siglato con la controparte albanese “non si applicherà alle persone vulnerabili, incluse le vittime di tratta”. Resta il punto della difficoltà di identificazione fatta subito dopo il soccorso, spesso in condizioni precarie dopo una lunga e faticosa traversata.»
►https://altreconomia.it/il-consiglio-deuropa-chiede-allitalia-di-garantire-piu-protezione-alle-
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ajouté à la métaliste sur cet accord :
►https://seenthis.net/messages/1043873
Evaluation report Italy: Access to justice and effective remedies for victims of trafficking in human beings (Février 2024)
Pour télécharger le rapport:
EN: ▻https://rm.coe.int/greta-2024-03-fgr-ita-en-2750-4314-7273-1/1680ae9f81
FR: ▻https://rm.coe.int/greta-2024-03-fgr-ita-fr-2752-3372-4169-1/1680aea0de
Restitution au Ghana d’objets royaux en or volés : quel est le deal ?
▻https://www.justiceinfo.net/fr/128288-or-asante-pille-ghana-revient-pays-quel-deal.html
L’or d’Asante, pillé au Ghana, revient au pays – quel est le deal ?
9 février 2024 Par Rachel Ama Asaa Engmann (pour The Conversation France)
150 ans après, 39 pièces faisant partie des costumes royaux du peuple Asante doivent être restituées à son souverain, l’Asantehene, qui siège à Kumasi, au Ghana, entre février et avril 2024. Rachel Ama Asaa Engmann, archéologue et spécialiste du patrimoine ghanéen, s’entretient avec Ivor Agyeman-Duah, conseiller technique de l’Asantehene pour ce projet majeur de restitution culturelle, au sujet du retour de ces objets et de ses implications.
Au XVIIIe siècle, l’empire Asante était le plus grand et le plus puissant de la région et contrôlait une zone riche en or. De nombreux objets royaux en or ont été pillés par les troupes britanniques lors de la troisième guerre anglo-asante de 1874. La première collection de 7 objets est attendue du Fowler Museum de l’Université de Californie à Los Angeles. La deuxième collection de 32 objets proviendra du British Museum et du Victoria & Albert Museum au Royaume-Uni. Ces objets sont prêtés au peuple Asante pour une durée de six ans.
RACHEL AMA ASAA ENGMANN : Que représentent ces objets et comment ont-ils été pillés ?
IVOR AGYEMAN-DUAH : Il s’agit d’objets royaux qui ont été pillés en 1874 dans le palais de Kumasi après la mise à sac de la ville par les troupes militaires coloniales britanniques. Une autre expédition punitive a eu lieu en 1896, qui a donné lieu à d’autres pillages. Parmi ces objets figuraient des épées et des coupes d’apparat, dont certaines étaient très importantes pour exprimer la mesure de la royauté dans le palais. Par exemple, l’épée Mponponsuo, créée il y a 300 ans, remonte au légendaire Okomfo (chef spirituel) lié à la fondation de l’empire, Okomfo Anokye. C’est avec cette épée que l’Asantehene prêtait le serment d’allégeance à son peuple. Les chefs utilisaient la même épée pour lui prêter serment.
Certains objets ont été vendus aux enchères sur le marché libre de Londres ; des collectionneurs d’art les ont achetés et ont finalement fait don de certains d’entre eux à des musées (d’autres ont été conservés dans des collections privées). Le British Museum et le Victoria & Albert Museum en ont également acheté.
Cependant, tous les objets que vous voyez au British Museum n’ont pas été pillés. Par exemple, il y a eu des échanges culturels entre l’Asantehene Osei Bonsu et Thomas Edward Bowdich, un émissaire de l’African Company of Merchants qui s’est rendu à Kumasi en 1817 pour négocier des échanges commerciaux. Certains cadeaux ont été offerts à Bowdich, qui les a ensuite déposés au British Museum. Ces objets sont au nombre de 14.
Comment l’accord a-t-il été conclu ?
La question est à l’étude depuis un demi-siècle. Ce n’est pas seulement une préoccupation de l’actuel Asantehene. Les trois derniers occupants du trône s’en sont préoccupés. Mais cette année est cruciale car elle marque les 150 ans de la guerre de Sagrenti. Elle marque également les 100 ans du retour de l’Asantehene Agyeman Prempeh après son exil aux Seychelles et les 25 ans de l’ascension de l’Asantehene actuel, Oseu Tutu II, sur le trône.
Ainsi, lors de son séjour à Londres en mai 2023, après avoir eu des entretiens officiels avec les directeurs de ces musées, il a rouvert les discussions et les négociations. Il m’a demandé, ainsi qu’à Malcolm McLeod, ancien conservateur et chercheur au British Museum et vice-principal de l’université de Glasgow, de l’aider à prendre les décisions techniques qui s’imposaient. Nous avons travaillé ensemble sur ce dossier pendant les neuf derniers mois.
Pourquoi s’agit-il d’un prêt de six ans ?
Le droit moral à la propriété existe. Mais il y a aussi les lois sur l’antiquité au Royaume-Uni. Le Victoria & Albert et le British Museum sont des musées nationaux. Ils sont régis par des lois très strictes qui n’autorisent pas le retrait permanent d’une œuvre d’art ou d’un autre objet de la collection d’un musée pour le vendre ou s’en débarrasser d’une autre manière.
Cela a toujours été un facteur contraignant au cours des 50 dernières années. Mais il y avait aussi un moyen de conserver ces objets pour une durée maximale de six ans. Tous les objets ne sont pas exposés au British Museum. Beaucoup n’ont jamais été exposés et sont stockés dans un entrepôt. Compte tenu des circonstances et de la trilogie d’anniversaires, nous sommes parvenus à cet accord. Les discussions se poursuivront toutefois entre nous et ces musées pour trouver un accord durable.
Bien entendu, l’expérience du Ghana sera importante pour les demandes de restitution émanant d’autres pays d’Afrique.
Qu’est-ce que cela signifie pour le peuple Asante et pour le Ghana ?
Le fait qu’au cours des deux derniers mois, nous ayons pu parvenir à une forme d’accord témoigne de l’intérêt que suscitent les accords multiculturels.
Tout cet ensemble d’objets datant de 150 ans (ou plus) intéressera de nombreuses personnes. Ces pièces nous aident à faire le lien entre le passé et le présent. Elles sont significatives de la façon dont notre peuple était, en termes de créativité et de technologie, de la façon dont il était capable d’utiliser l’or et d’autres propriétés artistiques. Ils sont aussi une source d’inspiration pour ceux qui travaillent aujourd’hui dans le domaine de la production d’or.
Le musée du palais de Manhiya rouvrira ses portes en avril. L’exposition de ces objets va augmenter la fréquentation du musée. Il accueille déjà environ 80 000 visiteurs par an et nous estimons que ce chiffre pourrait passer à 200 000 par an avec le retour de ces objets. Cela générera des revenus et nous permettra d’agrandir et de développer nos propres musées.
#restitutions #pillages #musées #Ghana #Grande-Bretagne #colonisation
Votre compte est restreint pendant 9 jours
« Monsieur le Comte est restreint... » :-D :-D :-D
T’inquiètes pas #Zuckerberg #Facebook, ton #compte va être #restreint bien plus longtemps #guignol #reseau_social #asocial #démagogue #politique #communication #moraliste_à_la_mords_moi_le_noeud #seenthis #vangauguin
:-D ;-D :-D
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Sparen und gut essen? Bei Ikea gibt es das beste Mittagessen Berlins
▻https://www.berliner-zeitung.de/panorama/sparen-und-gut-essen-bei-ikea-gibt-es-das-beste-mittagessen-berlins
Journalisten schreiben Quatsch. Viele Journalitsen schreiben viel Quatsch. Manchmal schreibt sogar ein einziger Journalist viel Quatsch.
Was stimmt : Billig. Essen nicht Möbel. Ikea.
22.1.2024 von Marcus Weingärtner - Schlauer Lunch: Der schwedische Möbeldiscounter hat nicht nur digital die Nase vorn, sondern serviert auch ein klasse Mittagessen. Zu wirklich fairen Preisen.
Witze über Billy-Regale, fehlende Einzelteile, kryptische Bauanleitungen und lustige Produktbezeichnungen sind die ersten Dinge, die vielen Leuten in den Sinn kommen, wenn sich das Gespräch um Ikea dreht.
Dabei hat sich der schwedische Möbeldiscounter mit dem familienfreundlichen Image längst an uns vorbei zu einer digitalen Wunderwelt gewandelt: Dreidimensionale Einrichtungsplanung, Laservermessungen, geschmeidig funktionierende Scannerkasse und durchdachte Online-Angebote zeigen, was auch hierzulande möglich wäre, würde man die weltweite Digitalisierung nur endlich ernst nehmen.
Ernsthafte Kundenbindung
Aber wer wissen will, wie sehr dem Möbelhaus die Zufriedenheit der Käufer wirklich am Herzen liegt, der sollte das hauseigene Restaurant besuchen, denn hier zeigt sich, dass es dem Discounter mit der Kundenbindung wirklich ernst ist. Mit anderen Worten: In keinem gastronomischen Betrieb der Stadt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis so ausgewogen wie bei Ikea.
An einem Mittwoch gegen zwölf Uhr besuchen wir das Restaurant der Filiale in Tempelhof, in dem man auch frühstücken kann. 1,50 Euro kostet das für Kinder, die Erwachsenen zahlen für Äggfrukost 3,95 Euro, dafür gibt es dann ein Eieromelette, vier Scheiben gebratenen Schinken, Butter und ein Brötchen. Wir sind aber später dran und wollen zu Mittag essen. Auch dabei setzt Ikea auf Fortschritt und bietet vermehrt pflanzliche Kost anstelle roten Fleisches an.
So gibt es nun neben den legendären Köttbullar die Plantbullar und ich entscheide mich voller Zukunftsfreude und Neugier für die pflanzliche Variante: Das sind fünf Erbsenproteinbällchen, die besser schmecken, als die Bezeichnung vermuten lässt, was aber auch an der wirklich ordentlichen Rahmsoße liegt. Die Bällchen sind ein wenig zu fluffig, da hinkt die vegetarische Alternative noch, aber geschmacklich gut. Was auch der Tatsache geschuldet ist, dass man hier nicht versucht hat, Fleisch in Geschmack und Konsistenz nachzubilden.
Ein Hauptgericht für unter drei Euro
Dazu gibt es Erbsen aus der Tiefkühlung und für mich Pommes statt Püree. Die Erbsen sind in Ordnung, die Pommes frites sogar klasse. Alle goldgelb, keine verkohlte Niete darunter. Unschlagbar auch der Preis: Das Hauptgericht kostet 2,95 Euro. Noch mal: zwei Euro fünfundneunzig. Klar, dass das Möbelhaus hier wohl subventioniert und anderswo wohl draufschlägt, aber das kann dem Mittagsesser auch egal sein.
Dazu gibt es eine Schale mit frischem Salat, den man mit einer Auswahl an Dressings selbst anrichten kann. Der Salat, hauptsächlich Mais und Radieschen, ist knackig, das Joghurt-Dressing nicht zu penetrant. Bis jetzt überzeugt der Günstig-Lunch. Das Restaurant ist nun gut gefüllt mit einer Mischung aus Kleinfamilien, Senioren und Hipstern mit Tagesfreizeit. Nicht alle kaufen ein, man kommt also auch „nur“ zum Essen und Trinken nach Tempelhof.
Zum Dessert gibt es ein Stück Schokoladenkuchen, das nicht riesig, aber mit einem Euro auch nicht teuer ist und genau die richtige Größe für einen Nachtisch hat. Der Kuchen ist saftig, wenn auch ein wenig zu süß. Dazu gibt es eine Flasche Wasser und das Ganze hat mich nicht mehr als zehn Euro gekostet. Fazit: Wer ordentlich und günstig essen möchte, der sollte des Öfteren bei Ikea vorbeischauen. Natürlich kann man auch noch ein paar Teelichter, Servietten und Kissenhüllen einpacken.
Wertung: 4 von 5
Ikea Schwedenrestaurant: Hauptgerichte ab 3,95 Euro, Suppen ab 1 Euro. Frühstück und Kindergerichte ab 1 Euro, Desserts und Getränke ab 1 Euro.
Ikea Tempelhof, Sachsendamm 47, Öffnungszeiten: Mo–Do 10–21 Uhr, Fr–Sa 10–22 Uhr
#Berlin #billig #Gastronomie #Restaurants #Kantine #WTF
La #France qui a #faim avec #Bénédicte_Bonzi et #Guillaume_Le_Blanc
Rencontre d’une anthropologue spécialiste de la faim et d’un philosophe qui a beaucoup écrit sur la #précarité pour penser les erreurs d’un pays riche où 8 millions de Français doivent recourir à l’#aide_alimentaire tandis que 10 millions de tonnes de #nourriture sont jetées par an en France.
Pour comprendre l’#absurdité de ce #paradoxe et la faillite de notre #agriculture_productiviste, nous recevons l’anthropologue Bénédicte Bonzi qui a mené une longue étude aux #Restos_du_coeur. Sur le terrain, elle mesure la #souffrance de #bénévoles qui constatent que leur action, loin d’aider à sortir de la #pauvreté, consiste surtout à maintenir une #paix_sociale en évitant des vols et des #émeutes_de_la_faim.
Et si, dans une société démocratique, l’urgence consistait moins à donner de la nourriture que des #droits pleins et entiers ? Le regard du philosophe Guillaume Le Blanc nous permettra de questionner la #violence qui s’exerce contre les plus pauvres. Comment penser la #vulnérabilité au cœur de la cité ?
▻https://audioblog.arteradio.com/blog/215851/podcast/219681/la-france-qui-a-faim-avec-benedicte-bonzi-et-guillaume-le-blanc
Chez visionscarto, on publie un deuxième texte sur la période coloniale allemande au Cameroun, confié par Richard Tsogang Fossi*, et qui revient sur le processus de la colonisation à la fin du XIXe siècle et au début du XXe.
Comment le « Cameroons » est devenu allemand
►https://visionscarto.net/comment-le-cameroons-est-devenu-allemand
« Dès l’origine, le projet colonial s’est accompagné d’une « rhétorique de civilisation » et d’une volonté d’accumulation d’exemples matériels de la culture et de la nature du continent africain, ce qui, en d’autres termes, revenait à organiser la « protection » de l’État pour les collectionneurs et les collections : en Afrique centrale, c’est dans la région qui constitue le territoire national de l’actuel Cameroun que les effets s’en feront particulièrement ressentir. Nous esquissons ici les conditions politiques de l’exploitation culturelle du pays par la puissance coloniale allemande. »
Nous rappelons que le premier texte, de Yann LeGall exhume l’histoire des expéditions punitives, en rappelant la cruauté l’absolu cynisme des autorités allemandes coloniales.
« Ne s’obtient que par la force »
►https://visionscarto.net/ne-s-obtient-que-par-la-force
* Germaniste, spécialisé en études littéraires et culturelles, en histoire et mémoire coloniales, et en recherches de provenances.
Membre de l’équipe de recherche Provenance Inversée, Université technique Berlin (TU)/ Université de Dschang/GBHS Sangmelima.
#José_Vieira : « La #mémoire des résistances face à l’accaparement des terres a été peu transmise »
Dans « #Territórios_ocupados », José Vieira revient sur l’#expropriation en #1941 des paysans portugais de leurs #terres_communales pour y planter des #forêts. Cet épisode explique les #mégafeux qui ravagent le pays et résonne avec les #luttes pour la défense des #biens_communs.
Né au Portugal en 1957 et arrivé enfant en France à l’âge de 7 ans, José Vieira réalise depuis plus de trente ans des documentaires qui racontent une histoire populaire de l’immigration portugaise.
Bien loin du mythe des Portugais·es qui se seraient « intégré·es » sans le moindre problème en France a contrario d’autres populations, José Vieira s’est attaché à démontrer comment l’#immigration_portugaise a été un #exode violent – voir notamment La Photo déchirée (2001) ou Souvenirs d’un futur radieux (2014) –, synonyme d’un impossible retour.
Dans son nouveau documentaire, Territórios ocupados, diffusé sur Mediapart, José Vieira a posé sa caméra dans les #montagnes du #Caramulo, au centre du #Portugal, afin de déterrer une histoire oubliée de la #mémoire_collective rurale du pays. Celle de l’expropriation en 1941, par l’État salazariste, de milliers de paysans et de paysannes de leurs terres communales – #baldios en portugais.
Cette #violence étatique a été opérée au nom d’un vaste #projet_industriel : planter des forêts pour développer économiquement ces #territoires_ruraux et, par le même geste, « civiliser » les villageois et villageoises des #montagnes, encore rétifs au #salariat et à l’ordre social réactionnaire de #Salazar. Un épisode qui résonne aujourd’hui avec les politiques libérales des États qui aident les intérêts privés à accaparer les biens communs.
Mediapart : Comment avez-vous découvert cette histoire oubliée de l’expropriation des terres communales ou « baldios » au Portugal ?
José Vieira : Complètement par hasard. J’étais en train de filmer Le pain que le diable a pétri (2012, Zeugma Films) sur les habitants des montagnes au Portugal qui sont partis après-guerre travailler dans les usines à Lisbonne.
Je demandais à un vieux qui est resté au village, António, quelle était la définition d’un baldio – on voit cet extrait dans le documentaire, où il parle d’un lieu où tout le monde peut aller pour récolter du bois, faire pâturer ses bêtes, etc. Puis il me sort soudain : « Sauf que l’État a occupé tous les baldios, c’était juste avant que je parte au service militaire. »
J’étais estomaqué, je voulais en savoir plus mais impossible, car dans la foulée, il m’a envoyé baladé en râlant : « De toute façon, je ne te supporte pas aujourd’hui. »
Qu’avez-vous fait alors ?
J’ai commencé à fouiller sur Internet et j’ai eu la chance de tomber sur une étude parue dans la revue de sociologie portugaise Análise Social, qui raconte comment dans les années 1940 l’État salazariste avait pour projet initial de boiser 500 000 hectares de biens communaux en expropriant les usagers de ces terres.
Je devais ensuite trouver des éléments d’histoire locale, dans la Serra do Caramulo, dont je suis originaire. J’ai passé un temps fou le nez dans les archives du journal local, qui était bien sûr à l’époque entièrement dévoué au régime.
Après la publication de l’avis à la population que les baldios seront expropriés au profit de la plantation de forêts, plus aucune mention des communaux n’apparaît dans la presse. Mais rapidement, des correspondants locaux et des éditorialistes vont s’apercevoir qu’il existe dans ce territoire un malaise, qu’Untel abandonne sa ferme faute de pâturage ou que d’autres partent en ville. En somme, que sans les baldios, les gens ne s’en sortent plus.
Comment sont perçus les communaux par les tenants du salazarisme ?
Les ingénieurs forestiers décrivent les paysans de ces territoires comme des « primitifs » qu’il faut « civiliser ». Ils se voient comme des missionnaires du progrès et dénoncent l’oisiveté de ces montagnards peu enclins au salariat.
À Lisbonne, j’ai trouvé aussi une archive qui parle des baldios comme étant une source de perversion, de mœurs légères qui conduisent à des enfants illégitimes dans des coins où « les familles vivent presque sans travailler ». Un crime dans un régime où le travail est élevé au rang de valeur suprême.
On retrouve tous ces différents motifs dans le fameux Portrait du colonisé d’Albert Memmi (1957). Car il y a de la part du régime un vrai discours de colonisateur vis-à-vis de ces régions montagneuses où l’État et la religion ont encore peu de prise sur les habitants.
En somme, l’État salazariste veut faire entrer ces Portugais reculés dans la modernité.
Il y a eu des résistances face à ces expropriations ?
Les villageois vont être embauchés pour boiser les baldios. Sauf qu’après avoir semé les pins, il faut attendre vingt ans pour que la forêt pousse.
Il y a eu alors quelques histoires d’arrachage clandestin d’arbres. Et je raconte dans le film comment une incartade avec un garde forestier a failli virer au drame à cause d’une balle perdue – je rappelle qu’on est alors sous la chape de plomb du salazarisme. D’autres habitants ont aussi tabassé deux gardes forestiers à la sortie d’un bar et leur ont piqué leurs flingues.
Mais la mémoire de ces résistances a peu été transmise. Aujourd’hui, avec l’émigration, il ne reste plus rien de cette mémoire collective, la plupart des vieux et vieilles que j’ai filmés dans ce documentaire sont déjà morts.
Comment justement avez-vous travaillé pour ce documentaire ?
Quand António me raconte cette histoire d’expropriation des baldios par l’État, c’était en 2010 et je tournais un documentaire, Souvenirs d’un futur radieux. Puis lorsqu’en 2014 un premier incendie a calciné le paysage forestier, je me suis dit qu’il fallait que je m’y mette.
J’ai travaillé doucement, pendant trois ans, sans savoir où j’allais réellement. J’ai filmé un village situé à 15 kilomètres de là où je suis né. J’ai fait le choix d’y suivre des gens qui subsistent encore en pratiquant une agriculture traditionnelle, avec des outils de travail séculaires, comme la roue celte. Ils ont les mêmes pratiques que dans les années 1940, et qui sont respectueuses de l’écosystème, de la ressource en eau, de la terre.
Vous vous êtes aussi attaché à retracer tel un historien cet épisode de boisement à marche forcée...
Cette utopie industrialiste date du XIXe siècle, des ingénieurs forestiers parlant déjà de vouloir récupérer ces « terres de personne ». Puis sous Salazar, dans les années 1930, il y a eu un débat intense au sein du régime entre agrairistes et industrialistes. Pour les premiers, boiser ne va pas être rentable et les baldios sont vitaux aux paysans. Pour les seconds, le pays a besoin de l’industrie du bois pour décoller économiquement, et il manque de bras dans les villes pour travailler dans les usines.
Le pouvoir central a alors même créé un organisme étatique, la Junte de colonisation interne, qui va recenser les baldios et proposer d’installer des personnes en leur donnant à cultiver des terres communales – des colonies de repeuplement pour résumer.
Finalement, l’industrie du bois et de la cellulose l’a emporté. La loi de boisement des baldios est votée en 1938 et c’est en novembre 1941 que ça va commencer à se mettre en place sur le terrain.
Une enquête publique a été réalisée, où tout le monde localement s’est prononcé contre. Et comme pour les enquêtes aujourd’hui en France, ils se sont arrangés pour dire que les habitants étaient d’accord.
Qu’en est-il aujourd’hui de ces forêts ? Subsiste-t-il encore des « baldios » ?
Les pinèdes sont exploitées par des boîtes privées qui font travailler des prolos qui galèrent en bossant dur. Mais beaucoup de ces forêts ont brûlé ces dernière décennies, notamment lors de la grande vague d’incendies au Portugal de 2017, où des gens du village où je filmais ont failli périr.
Les feux ont dévoilé les paysages de pierre qu’on voyait auparavant sur les photos d’archives du territoire, avant que des pins de 30 mètres de haut ne bouchent le paysage.
Quant aux baldios restants, ils sont loués à des entreprises de cellulose qui y plantent de l’eucalyptus. D’autres servent à faire des parcs d’éoliennes. Toutes les lois promues par les différents gouvernements à travers l’histoire du Portugal vont dans le même sens : privatiser les baldios alors que ces gens ont géré pendant des siècles ces espaces de façon collective et très intelligente.
J’ai fait ce film avec en tête les forêts au Brésil gérées par les peuples autochtones depuis des siècles, TotalEnergies en Ouganda qui déplace 100 000 personnes de leurs terres pour du pétrole ou encore Sainte-Soline, où l’État aide les intérêts privés à accaparer un autre bien commun : l’eau.
▻https://www.mediapart.fr/journal/culture-et-idees/021223/jose-vieira-la-memoire-des-resistances-face-l-accaparement-des-terres-ete-
#accaparement_de_terres #terre #terres #dictature #histoire #paysannerie #Serra_do_Caramulo #communaux #salazarisme #progrès #colonisation #colonialisme #rural #modernité #résistance #incendie #boisement #utopie_industrialiste #ingénieurs #ingénieurs_forestiers #propriété #industrie_du_bois #Junte_de_colonisation_interne #colonies_de_repeuplement #cellulose #pinèdes #feux #paysage #privatisation #eucalyptus #éoliennes #loi #foncier
Territórios Ocupados
▻https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=m2igqiT00Tc&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fkin
Os Cantos dos Baldios é a história de uma espoliação contada pelo povo das serras do Caramulo. As pessoas falam da sua vida após a violenta ocupação e florestação dos seus terrenos comunitários pelo Estado em 1941. Falam de miséria e de emigração, das rupturas e das feridas impostas pelo curso violento da história, contam as suas resistências a essa expropriação. Elas têm ainda a memória de um tempo onde as comunidades se construíam numa percepção colectiva do território que as envolvia.
▻https://kintop.pt/territorios-ocupados
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« #Terres_occupées » au Portugal : retracer l’accaparement des biens communs
Depuis les montagnes du centre du Portugal, « Territórios ocupados » de José Vieira revient sur une histoire méconnue du régime salazariste durant les années 1940, celle de l’expropriation de paysans de leurs terres communales pour y planter des forêts. Une violence opérée au nom des intérêts des industriels et qui résonne avec les combats actuels contre l’accaparement des biens communs.
▻https://www.mediapart.fr/studio/documentaires/culture-et-idees/terres-occupees-au-portugal-retracer-l-accaparement-des-biens-communs
à mettre en lien avec cette autre forêt et cet autre film, en #Israël :
Le #village_sous_la_forêt, de #Heidi_GRUNEBAUM et #Mark_KAPLAN
▻https://seenthis.net/messages/1029869
Quand hurlent les loups
Tout à la fois roman de moeurs, satire socio-politique et récit d’aventures, ce livre picaresque raconte l’histoire d’une révolte paysanne contre la politique de reboisement des terres communales instaurée par la dictature de Salazar au pouvoir dans les années 30. Autour de Manuel Louvadeus, ancien chercheur de diamants au Brésil, magnifique personnage d’insoumis, les rebelles vont s’unir, « hurlant comme des loups affamés », pour garder les maigres terres que l’Etat veut leur confisquer. La répression sera sans pitié.
▻https://www.albin-michel.fr/quand-hurlent-les-loups-9782226190635
« Le plus dur est de les voir pleurer » : comment les bénévoles des Restos du Coeur apprennent à dire non aux bénéficiaires
▻https://france3-regions.francetvinfo.fr/auvergne-rhone-alpes/puy-de-dome/clermont-ferrand/le-plus-dur-est-de-les-voir-pleurer-comment-les-benevol
L’hiver approche. Et à Clermont-Ferrand, comme ailleurs, les Restos du Coeur sont contraints de refuser pour la première fois des bénéficiaires. Une angoisse du quotidien pour les bénévoles qui doivent annoncer la mauvaise nouvelle aux personnes précaires.
Dans le centre de distribution des Restos du Cœur situé au cœur de Clermont-Ferrand, la queue s’allonge. À l’intérieur, dans la salle d’attente, Rima, ticket numéroté à la main, tape du pied. Elle attend son tour pour pouvoir s’inscrire pour la campagne d’hiver. Elle semble stressée : “J’espère qu’on pourra m’accepter. J’ai entendu dire qu’ils refusaient des gens en ce moment”. Son tour arrive. Catherine, bénévole, l’accueille dans son bureau. Rima dévoile ses comptes : son allocation d’adulte handicapé, le nombre d’enfants, le montant du loyer, ses dépenses en électricité, … Tout y passe. Après calcul, le logiciel est formel : le barème a été dépassé. Catherine murmure, bien embêtée : “Je suis désolée. Ça ne va pas être possible. Au niveau de nos barèmes, vous êtes un peu au-dessus. Je suis désolée. On ne va pas pouvoir vous accorder l’aide alimentaire”. Rima se mure dans le silence. Elle semble dépitée par la nouvelle. La bénévole tente de la rassurer : “Mais, vous aurez quand même droit à d’autres aides des #Restos_du_Coeur. Je vais vous donner une carte hors alimentaire. C’est-à-dire que si vous avez besoin de vêtements ou de services autres que l’alimentaire, vous pourrez toujours en bénéficier”. La femme repart avec son chariot - qu’elle comptait remplir - vide.
Une formation pour être prêt à dire “non”
Pour la première fois, en plus de 30 ans d’existence, l’association d’aide aux plus précaires, créée par Coluche, doit limiter le nombre de bénéficiaires pour la campagne d’hiver 2023.
une fable apologétique. en fait, depuis les années 90, il faut satisfaire à des « critères sociaux » pour être « bénéficiaire ». c’est ces critères qui sont durcis actuellement en raison de l’augmentation des demandes et faute de ressources.
#barème (modifié) #pauvres #pauvreté #alimentation
Solidarité : le Samu social de Lyon lance « pour la première fois » un appel aux dons « pour faire face à l’urgence »
▻https://www.francetvinfo.fr/economie/immobilier/immobilier-indigne/solidarite-le-samu-social-de-lyon-lance-pour-la-premiere-fois-un-appel-
Le Samu social de Lyon « rencontre » deux fois plus de personnes dans la rue par rapport à 2022, s’alarme Pascal Isoard-Thomas, directeur général d’Alynea, association porteuse du Samu social 69.
... ça veut dire qu’on est dans le dur et qu’il faut se bouger les fesses : l’alimentation c’est prioritaire et on ne peut pas conserver l’organisation économique actuelle.
Trop riches, les SDF au RSA exclus des restos du Cœur
▻https://actu.fr/bourgogne-franche-comte/lons-le-saunier_39300/lons-le-saunier-aux-restos-du-coeur-malgre-le-changement-de-bareme-la-demande-r
.... pour arriver à tenir dans ces conditions, le montant du barème d’hiver, déjà assez restrictif, a été ramené au niveau de celui d’été, ainsi que le nombre de repas accordés. « Il y a des gens que l’on ne peut plus accueillir » se lamentent les bénévoles du centre qui, depuis le début de la campagne d’hiver proposent sept repas par semaine aux personnes seules au lieu de neuf, alors que les familles en reçoivent quatre par personne et par semaine, au lieu de six anciennement.
A titre d’exemple, aujourd’hui un SDF au RSA ne peut plus être bénéficiaire des Restos puisque, n’ayant pas de loyer à charge, son reste à vivre est devenu supérieur au barème.
De mon côté, je connais le cas d’une personne qui s’est « vantée » de pouvoir se passer de chauffage dans son appart’. Hé bien, lui a dit la gestionnaire locale, il vous reste donc assez d’argent pour vivre. Et, il s’est fait jarreter.
Le gars en question, lors de l’entretien de renouvellement de sa carte bénéficiaire, on lui a demandé de faire état de toutes ses dépenses pour calculer son « reste à vivre ». Il a déclaré « zéro » en dépense de chauffage/eau chaude. Il ’est vu refusé l’accès au resto du cœur parce que il dépassait le reste à vivre maxi pour pouvoir être bénéficiaire.
Ah ok. En effet, c’est une qualif non négligeable que de savoir répondre au mieux, de manière chaque fois spécifique, pour que les organismes sociaux en tout genre acceptent d’ouvrir un droit. Ça demande une socialisation, une culture des ces institutions, de leur attentes et critères pour savoir comme jouer le rôle attendu. Là, il fallait si possible déclarer de la dépense sur ce poste, et peut-être d’autres, pour se situer sous le plafond du barème. Dégueulasserie. À sa place je réessayerais avec plus de clarté sur comment atteindre l’objectif, quitte à plaider, pour le chauffage, le « droit à l’erreur », et à trouver d’autres dépenses (un devis de n’importe quoi de nécessaire par rapport à son quotidien : ramonage, dépannage, par exemple)
Pour coter un autre exemple, je me souviens avoir collectionné les tickets de caisse pour des demande d’aide financière, et aussi utilisé des factures payés par des potes.
RSA sous conditions : « Désormais, les classes laborieuses apparaissent profiteuses et paresseuses », Frédéric Farah
▻https://www.marianne.net/agora/humeurs/rsa-sous-conditions-desormais-les-classes-laborieuses-apparaissent-profite
Ambiance #restauration et ultralibéralisme : un minimum vital contre un peu de #travail renvoie à un amendement britannique voté… à l’époque victorienne, fustige l’économiste Frédéric Farah alors que sénateurs et députés se sont mis d’accord sur un conditionnement du #RSA à quinze heures d’activité.
L’obligation d’exercer des heures d’activité en échange de l’obtention du revenu de solidarité active (RSA) au risque d’une #radiation n’a rien de neuf si l’on veut bien redonner de la profondeur historique à la question. Cette dernière doit nous conduire a plus précisément en 1834 au Royaume-Uni avec l’abolition de la loi sur les pauvres. Il s’agissait d’un système d’#assistance à l’œuvre dans les paroisses existant depuis 1795. Un système qui s’est vite retrouvé dans le viseur de certains députés de l’époque car il favorisait l’assistance et la #paresse, selon eux. Lors des débats à la Chambre des Communes, ils affirmaient qu’il fallait exposer les pauvres au vent vif de la #concurrence. C’est avec l’abolition des lois sur les pauvres que naît le #marché_du_travail contemporain. Il s’agit alors de mettre à disposition des industriels d’alors une main-d’œuvre bon marché et dont le pouvoir de négociation demeurait faible.
De ce débat vont demeurer deux constantes, portées par le discours libéral, et qui survivent depuis plus d’un siècle et demi. La première se fonde sur l’anthropologie négative et discriminatoire : les #pauvres ont un penchant à la paresse et ont tendance à abuser des subsides publics. La seconde insiste sur la nécessité d’exercer sur eux un #contrôle_social et placer leurs droits sous conditions. En 1922, l’économiste libéral Jacques Rueff pestait contre la persistance du #chômage anglais au double motif que l’#allocation du chômage de l’époque était dissuasive pour le #retour_à_l’emploi et que les syndicats créaient de la rigidité sur le marché du travail et empêchaient les ajustements nécessaires.
Cette antienne libérale s’est tue jusqu’à la fin des années 1970 pour une série de raisons : le keynésianisme triomphant d’après-guerre admettait que le #plein-emploi ne pouvait être la règle du fonctionnement du capitalisme mais l’exception. Il ne fallait donc pas accabler les #chômeurs. Par ailleurs, la présence d’un communisme fort doublé d’une puissance syndicale significative était aussi de réels garde-fous aux dérives libérales. Enfin, la dénonciation des méfaits de la finance en raison de la folie spéculative qui l’avait portée au krach en 1930 avait conduit à en limiter le pouvoir. Ces éléments avaient pour un temps rangé au magasin des oubliettes la vieille rengaine libérale sur la supposée paresse des #assistés. Il a fallu construire de véritables #allocations-chômage, comme en 1958 en France, et élargir le #droit_des_travailleurs. Le rapport de force penchait en faveur du travail. Cette brève parenthèse historique n’aura duré qu’un temps assez bref, soit une vingtaine années.
DE PRÉJUGÉS EN LOIS
Le retour du prêchi-prêcha libéral est venu d’outre-Atlantique là même où l’#État-providence se manifestait avec force lors de la période rooseveltienne. Cette fois, la contre-offensive était portée par le républicain Richard Nixon qui avait employé pour la première lors d’une allocution télévisée en 1969 le terme de « #workfare », en somme un État qui incite au travail et non à l’assistance comme le « welfare » (« État-providence ») aurait pu le faire. Ici, la critique de l’État-providence rejoignait la définition d’Émile Ollivier, inventeur du terme sous le Second Empire, pour se moquer de ceux qui attendent l’obole de l’État comme autrefois ceux qui espéraient le salut d’une divine Providence. La lame de fond a progressivement emporté l’Europe dans le sillage de la révolution conservatrice de la fin 1970 et la thématique libérale accusant les pauvres d’être peu travailleurs et de vivre au crochet de la société a retrouvé son actualité. La répression de la finance d’après-guerre laissa place à la répression sociale.
Pire, ces préjugés se sont transformés en lois effectives. Les pouvoirs politiques devenaient l’instance de validation du café du commerce. Ainsi, en 1992 sera lancée l’#allocation_unique_dégressive qui visait à réduire les allocations-chômage dans le temps pour inciter au retour à l’emploi. Abandonnée en 2001, elle aura été un échec retentissant. Nicolas Sarkozy tout empreint de cette idéologie libérale et jamais en retard pour valider les propos de comptoir, donnera naissance à cette étrangeté : le Revenu de solidarité active (RSA) laissant entendre qu’il existerait une #solidarité passive. Prétextant que le « I » du revenu minimum d’insertion avait été négligé, il lancera une nouvelle version qui devait encourager la reprise d’activité d’où l’existence d’un RSA capable d’autoriser un cumul emploi et revenu de solidarité. Ce dispositif ne parviendra pas à atteindre ses objectifs. L’État a même réussi à faire des économies sur la population de bénéficiaires potentiels puisque le #non-recours permet à l’État en la matière d’économiser environ deux milliards d’euros à l’année. Plus de 30 % des Français qui pourraient le demander ne le font pas.
TRIO CHÔMEUR-PROFITEUR-FRAUDEUR
Ce workfare se retrouve dans la transformation de l’Agence nationale pour l’emploi (ANPE) en #Pôle_emploi en 2008. La définition du chômeur changeait aussi puisque l’allocataire était tenu de faire des #actes_positifs de recherche, laissant encore une fois accroire à une paresse presque naturelle qui le conduirait à ne pas en faire, sans compter la multiplication des critères de contrôle et, de ce fait, des #radiations. Last but not least, la dernière réforme de l’assurance chômage, en réduisant durée et montant des allocations et en les rendant cycliques, place les chômeurs en difficulté et les oblige à accepter des rémunérations inférieures à leurs qualifications, comme le souligne l’enquête de l’Unédic de ce mois d’octobre. Avant la transformation en obligation légale de suivre une quinzaine d’heures de formation, un autre vent devait souffler pour rendre légitime cette proposition, celle de la montée des fraudes à l’assurance sociale. Au chômeur, et au pauvre jugés paresseux, profiteur, devait s’ajouter le titre de fraudeur. Le trio commence à peser.
C’est donc cette #histoire brossée ici à grands traits qu’il ne faut pas oublier pour comprendre que rendre obligatoire cet accompagnement pour la réinsertion n’a rien d’une nouveauté. Elle prend sa source dans une #stigmatisation ancienne des pauvres ou des allocataires des #minima_sociaux et un ensemble de préjugés relayés par l’État. La nouvelle version du RSA aurait pu s’affranchir de l’obligation de toutes sortes de tâches dont l’utilité reste à prouver, mais le caractère contraignant témoigne encore une fois de la défiance des pouvoirs publics à l’égard de populations en difficulté. Au fond il s’agit toujours de la même condescendance à l’œuvre. Il fut un temps où les classes laborieuses apparaissaient dangereuses. Désormais, elles apparaissent profiteuses et paresseuses. Mais demeure l’unique constante du pouvoir, la nécessité de les combattre.
Travail gratuit contre RSA : « Le rentier trouve normal qu’on demande à tous de participer à l’effort commun », Jacques Dion
▻https://www.marianne.net/agora/les-signatures-de-marianne/travail-gratuit-contre-rsa-le-rentier-trouve-normal-quon-demande-a-tous-de
Cumuler RSA et emploi : mais au fait, qu’en pensent les premiers concernés ? Laurence Dequay
▻https://www.marianne.net/economie/protection-sociale/cumuler-rsa-et-emploi-mais-au-fait-quen-pensent-les-premiers-concernes
Travailler pour toucher le RSA : mais au fait, comment vont faire les pauvres ? Louis Nadau
▻https://www.marianne.net/economie/protection-sociale/travailler-pour-toucher-le-rsa-mais-au-fait-comment-vont-faire-les-pauvres
RSA sous condition : un retour des Ateliers nationaux de 1848 ?
Mythe du plein-emploi, Audrey Lévy
▻https://www.marianne.net/societe/rsa-sous-condition-un-retour-des-ateliers-nationaux-de-1848
ébaubi par Marianne
Malgré deux emplois dans la #restauration et la #livraison, la vie hors des radars d’un travailleur clandestin malien. Un documentaire qui raconte par l’exemple les #luttes des sans-papiers en France, estimés à près de 700 000, pour de meilleures conditions d’existence.
Depuis son arrivée en France en 2018, Makan cumule deux boulots : plongeur dans une brasserie chic près des Champs-Élysées et livreur à vélo. Solitaire et sacrifiée, la vie de ce Malien de 35 ans est tout entière dédiée au travail, qui lui permet de subvenir aux besoins de sa famille restée au pays, une femme et des enfants qu’il n’a pas vus depuis bientôt quatre ans. « On n’est pas venu ici pour prendre des photos de la tour Eiffel. On est venu ici pour bosser. Ta famille est dans la merde, toi aussi t’es dans la merde », confie-t-il. Comme des centaines de milliers d’autres personnes en France, cantonnées aux #marges de la société alors qu’ils font tourner des pans entiers de l’#économie, Makan est sans-papiers. Il espère sortir de la #clandestinité et, en attendant, « reste dans [son] coin », effectuant avec courage ces métiers ingrats que seule une main-d’oeuvre précaire accepte désormais. « Si les immigrés ne se présentaient pas, je ne sais pas qui prendrait leur place », reconnaît sans ciller sa cheffe de cuisine. En attendant, Makan se demande pourquoi sa vie reste si difficile en France, « le pays des droits »...
Existences invisibles
Entre spleen et courage, le documentaire suit le quotidien d’un travailleur sans-papiers dans sa quête de régularisation, précieux sésame qui lui permettrait de se rendre dans son pays natal pour revoir ses proches qui subsistent grâce à son sacrifice. Aidé notamment par des militants syndicaux de la #CGT, Makan, qui tente de sortir de l’ornière administrative où il s’est enlisé, a rejoint la #lutte de ceux qui se mettent en grève pour obtenir de meilleures #conditions_de_travail. Mettant en lumière ces « premiers de corvées » condamnés à mener des existences invisibles (ils seraient près de 700 000 en France), ce film révèle sans misérabilisme le vécu intime de l’exil, de la clandestinité et de l’#abnégation.
►https://www.arte.tv/fr/videos/107817-000-A/premier-de-corvee
▻https://www.film-documentaire.fr/4DACTION/w_fiche_film/68753_0
#film #documentaire #film_documentaire #sans-papiers #travail #migrations #régularisation #France #logement #travailleurs_sans-papiers #sacrifice #déqualification #syndicat #grève
ici aussi (via @kassem) :
▻https://seenthis.net/messages/1006257
Restos du cœur : « L’aide alimentaire est à bout de souffle »
▻https://reporterre.net/Restos-du-coeur-L-aide-alimentaire-est-a-bout-de-souffle
Il y a eu le Covid, ainsi que la hausse de l’inflation des produits alimentaires. Mais c’est avant tout notre système économique qui creuse les inégalités. Les salaires n’augmentent pas suffisamment, les écarts de revenus se sont accrus, et des personnes qui travaillent ne peuvent pas payer leurs charges, dont l’alimentation. Quand on touche les minimas sociaux ou un petit salaire, l’alimentation est en effet l’une des variables d’ajustement dans un budget, avec des effets (et des coûts) importants sur la santé et le bien-être. Tout cela devrait nous enjoindre à réfléchir au problème de façon globale : que veut dire se nourrir ? De quelle alimentation parle-t-on ? Quelle est la vie des paysans, à l’autre bout de la chaîne ? Bref, il est important d’appréhender ces enjeux de façon systémique, plutôt que de se pencher seulement sur une partie du problème.
#faim #malnutrition #sous-alimentation #pauvreté #misère #catastrophe_sanitaire
Une manifestation tangible de l’#effondrement
Après 22 ans, le géant de l’intérim Adecco jugé pour fichage racial
►https://www.streetpress.com/sujet/1695805410-geant-interim-adecco-juge-fichage-racial-discrimination-emba
Adecco et deux ex-responsables vont être jugés le 28 septembre 2023 pour « #fichage_racial » et discrimination à l’embauche. Entre 1997 et 2001, une agence faisait un tri entre ses #intérimaires noirs et non-noirs. Plongée dans un système raciste.
« Je tiens à vous signaler qu’au sein de l’agence #Adecco, […] on procède à un tri ethnique des intérimaires. En effet, les intérimaires sont classés en fonction de leur couleur de peau. Une distinction est faite entre les noirs et les non-noirs. » C’est par ces mots que commence la lettre explosive envoyée par Gérald Roffat le 1er décembre 2000 à l’association SOS Racisme. À l’époque, il est étudiant en licence de ressources humaines à l’université Paris Créteil. Le jeune homme, métisse, vient de faire un stage de six mois dans l’agence Adecco de Montparnasse, dans le 14ème arrondissement de Paris (75). Ce qu’il a vu l’a révolté. « Le pire, c’est que le stagiaire qui m’a expliqué ce que j’allais faire, était noir », se souvient le volubile Gérald Roffat, aujourd’hui âgé de 47 ans. « Les gens autour de moi se racontaient des histoires pour se justifier, mais moi je trouvais ça malsain. Ce courrier est la porte de sortie que j’ai trouvée. »
Ce 28 septembre 2023, après une procédure exceptionnellement longue, les délits racistes dénoncés par le lanceur d’alerte vont finalement être jugés. Le groupe d’#intérim Adecco et deux anciens directeurs de l’agence Paris-Montparnasse ont été renvoyés en correctionnelle le 25 juillet 2021 par la Cour d’appel de Paris pour « fichage à caractère racial » et discrimination à l’embauche. 500 intérimaires du secteur de l’#hôtellerie-restauration en Île-de-France entre 1997 et 2001 en auraient été victimes. Ils sont aujourd’hui quinze à se porter partie civile. StreetPress a eu accès aux documents judiciaires dans lesquels quatorze chargés de recrutement ou de clientèle témoignent de leur participation au fichage.
Les blancs recevaient des appels, les noirs faisaient la queue. Dans sa lettre, l’ex-stagiaire Gérald Roffat déroule : « Pour chaque intérimaire, le chargé de recrutement indique la mention PR1 ou PR2. Il ajoute la mention PR4 quand il s’agit d’une personne de couleur. (…) Lorsqu’un client d’Adecco demande un intérimaire, il peut tout naturellement demander un BBR [pour “bleu blanc rouge”, NDLR] ou un non-PR4. » Résultat : les intérimaires noirs sont servis en dernier et souvent cantonnés à la plonge, loin des regards des clients.
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« On ne voyait pas ce qu’il y avait derrière leur bureau, mais on le sentait », raconte quant à elle Adrienne Djokolo, 59 ans. La Française née en République du Congo avait 31 ans lorsqu’elle a commencé à faire des missions d’intérim pour Adecco en 1995. « On partait très tôt le matin à 7h s’asseoir à l’agence pour attendre une mission. On repartait bredouille s’il n’y avait rien. Il n’y avait que des noirs, des arabes, des indiens… » C’est quand Adrienne arrivait dans les restaurants qu’elle voyait les intérimaires « blancs » d’Adecco. « Ils nous disaient qu’eux n’avaient pas besoin d’aller à l’agence. On les appelait directement chez eux pour les missions », rembobine la grand-mère, aujourd’hui en CDI dans une entreprise de #restauration collective
oui, la longueur de la procédure est ahurissante. à croire que l’emploi est plus sacré encore qu’un président de la république.
c’est pas un racisme idéologique mais un souci de productivité du placement. à gérer trop de contrats, Adecco s’est auto piégé, fallait ne rien écrire, ses contenter dune visualisation des photos pour décider de la mise en relation avec un employeur.
de toute façon, c’est les donneurs d’ordre qui décident : les « blancs » en salle, arabes et asiatiques compris éventuellement, les trop colorés en coulisse et en soute. à vu de pif, depuis 2000, cette répartition n’a évoluée qu’à la marge .
une entreprise ne contracte pas avec une boite d’intérim qui envoie des candidats qu’elle juge irrecevables. en bar, hôtel, restau, on a aucune raison et pas le temps d’organiser des entretiens qui doivent échouer, comme c’est le cas, au vu des contraintes légales pesant sur les modalités de recrutement, avec les candidats profs de fac, ou diverses institutions culturelles, par exemple.
la boite d’intérim est censé garantir l’appariement immédiat du salarié au poste, c’est sa fonction. et des critères subjectifs ("raciaux" par exemple, mais aussi d’âge, de présentation) président évidement à l’embauche, spécialement de qui est « au contact du client »
intérim ou pas, dans le secteur, réaliser un chiffre d’affaire passe par le fait de produire une image. ça relève désormais y compris, pour les bars, de ce que certains nomment « direction artistique » (des prestataires vendent la définition de « concepts » : déco, type de produits, accessoires, éclairage, choix du personnel).
ou bien, plus prosaïquement, de nombreux cafés tabac parisiens repris par des asiatiques, s’organisent sur une double logique entreprise familiale-communautaire (fiabilité assurée, verser des salaires) tout en prenant soin de s’adjoindre des collaborateurs qui soient suffisamment proches ("caucasiens", comme disent les flics yankee) d’une clientèle parisienne.
pour assurer le chiffre ça bricole. aujourd’hui j’ai vu deux kabyles qui ont récemment repris un bar près du marché où je fais mes courses, sans employer personne. ils ont éprouvé le besoin d’afficher en terrasse un petit drapeau français...
#donneur_d'ordre #patron (s) #placement #client #image #embauche
L’instruction de cette affaire s’est ouverte en 2001. Comment expliquer qu’il ait fallu autant de temps pour que le procès se tienne ?
▻https://www.humanite.fr/social-et-economie/adecco/proces-du-fichage-racial-chez-adecco-on-etouffe-les-acteurs-de-la-lutte
À #Montagnac, le maire balance sa source à #Cristaline
Pour 30 000 euros, la marque est en passe de mettre la main sur une gigantesque masse d’eau près de #Béziers. Dans une zone frappée de plein fouet par les #sécheresses.
Au début du printemps, au sortir d’une sécheresse hivernale inédite (lire l’épisode 1, « Eau, rage et désespoir » : ▻https://lesjours.fr/obsessions/eau-guerres/ep1-macron-bassines), certains habitants d’#Occitanie ont appelé à l’aide leurs divinités pour faire venir la pluie. Ç’a été le cas à #Perpignan, mais aussi dans l’#Hérault, dans le village de #Corneilhan, près de Béziers. Le 30 mars, un cortège mené par un curé avait transporté une statue de Marie en plein cagnard pendant deux kilomètres et demi. Le #cortège, racontait alors France Bleu, s’était arrêté pour prier dans les vignes. Un viticulteur avait expliqué : « L’eau, on en manque. Donc, je demande au bon #Dieu de nous l’envoyer. Les politiques ne sont pas encore capables de faire tomber la pluie. Donc à part lui, je ne vois pas ! »
Tout cela en vain, puisque la pluie ne s’est que peu montrée, en dehors de quelques averses en juin. Puis certaines communes alentour ont affronté l’angoisse du robinet à sec, le #lac_du_Salagou a connu son plus bas niveau depuis vingt ans, tandis que mi-août, un arrêté préfectoral plaçait pour la première fois les communes limitrophes de l’#étang_de_Thau en état de « #crise », seuil maximal de #restriction des usages face à la #sécheresse. En clair, l’#eau est rare dans le coin. Mais elle n’est pas forcément chère.
L’association #Veille_Eau_Grain estime qu’il y a de quoi fournir de l’#eau_potable à 20 000 habitants pendant quinze ans
C’est ce qu’on découvert les 4 000 habitants de Montagnac, à une trentaine de kilomètres au nord-est de #Corneilhan. Fin 2022 ils ont appris, un peu par hasard vous le verrez, que leur mairie avait décidé de vendre pour à peine 30 000 euros une parcelle dotée d’un #forage qui plonge à 1 500 mètres sous terre, jusqu’à une masse d’eau gigantesque. À l’abandon aujourd’hui, le #puits pourrait, moyennant de gros travaux, donner accès à cette #nappe_d’eau_souterraine de qualité et dont les volumes suscitent bien des convoitises. L’association Veille Eau Grain, née contre la vente de ce forage, a depuis réuni des informations permettant d’estimer qu’il y a là de quoi fournir de l’eau potable à 20 000 habitants pendant quinze ans !
La générosité municipale est d’autant plus étonnante que le futur acquéreur n’est pas sans le sou : il s’agit de la #Compagnie_générale_d’eaux_de_source, une filiale du géant #Sources_Alma, connu pour ses bouteilles #Saint-Yorre, #Vichy_Célestins et surtout Cristaline. Cette dernière eau, née en 1992 et numéro 1 en #France aujourd’hui, est une simple marque et s’abreuve à 21 sources différentes dans l’Hexagone – et même en Allemagne et au Luxembourg. À Montagnac et en particulier dans le secteur où est situé le forage, elle est plébiscitée. Voisin, viticulteur et fondateur de l’association Veille Eau Grain, #Christophe_Savary_de_Beauregard s’en explique : « La zone qu’on habite est quasiment désertique, nous n’avons pas l’eau potable. L’eau, on l’achète, et celle qu’on choisit, c’est la Cristaline parce que c’est la moins chère. » Cruel.
Comment expliquer une telle vente ? Cristaline et Alma ont été pointés du doigt pour leurs méthodes commerciales et pour leur capacité à obtenir les faveurs des autorités locales, le tout, selon leurs détracteurs, grâce à du #chantage à l’#emploi. Les généreuses #dérogations_préfectorales accordées à Cristaline pour des #prélèvements d’eau dans les #Pays-de-la-Loire ont aussi été dénoncées en 2018 par les représentants locaux du Mouvement national de lutte pour l’environnement. Rien de tout ça ici, semble-t-il, puisque c’est la mairie de Montagnac elle-même qui a démarché #Alma. C’est en tout cas ce que l’équipe de communication du géant de la bouteille nous a affirmé par écrit.
Des #viticulteurs ont raconté avoir été démarchés par des intermédiaires pour autoriser le passage de tuyaux et de canalisations menant jusqu’à une future usine. C’est là qu’on a découvert que le conseil municipal avait voté la vente du forage.
Christophe Savary de Beauregard, fondateur de l’association Veille Eau Grain
Après plusieurs sollicitations en juillet et en septembre, #Yann_Llopis, le maire de Montagnac, nous a fait savoir qu’il refusait de répondre à la presse – lui qui ne rechigne pourtant pas à parler de lui et de sa « préoccupation » pour l’environnement sur le site de la ville. On ne saura donc pas s’il a vendu à vil #prix l’eau de sa commune dans l’espoir de #retombées_fiscales et de créations d’emplois. Ce silence n’étonnera pas les riverains, qui disent n’avoir à aucun moment été informés par l’édile et son équipe des tractations avec le groupe Alma. Christophe Savary de Beauregard raconte avoir découvert par hasard la décision du #conseil_municipal actant la vente de la parcelle et du forage : « Fin 2022, des viticulteurs nous ont raconté qu’ils avaient été démarchés par des intermédiaires, afin d’autoriser le passage sur le terrain de tuyaux et de canalisations venant du forage et menant jusqu’à une future usine. On s’est renseignés, et c’est là qu’on a découvert qu’en septembre le conseil municipal avait délibéré et voté pour la vente du terrain et du forage au groupe Alma. »
Habitant de Montagnac, le conseiller régional socialiste René Moreno confirme et dénonce ce manque de transparence, avant de dresser une chronologie de ce forage qu’il connaît bien. Creusé en 1980 par deux entrepreneurs locaux, il est devenu propriété de l’État à la mort de ces derniers, en 2018. La parcelle et son forage ont alors été mis en vente sous le contrôle d’une instance locale, le comité technique de la #Safer (Société d’aménagement foncier et d’établissement rural), dont l’élu est membre. « À l’époque, il y avait plusieurs projets de reprise, dont celui de la mairie de Montagnac qui avait pour ambition de le destiner à un élevage privé d’esturgeons, se souvient René Moreno. Ce genre d’élevage est consommateur d’eau mais dans de faibles quantités. J’ai insisté pour que la mairie obtienne le forage. » Il obtiendra gain de cause.
Après l’achat de la parcelle par la mairie (pour la somme de 30 000 euros, déjà), les porteurs du projet d’élevage d’esturgeons ont malheureusement baissé les bras. La mairie s’est alors retrouvée le bec dans l’eau, selon le service de communication du groupe Alma. Celui-ci indique par mail que si celle-ci ne vend pas le forage aujourd’hui, elle devra assumer les coûts de son obturation (qu’il estime à 300 000 euros) ou de sa remise en service (on dépasserait alors les 500 000 euros). René Moreno assure de son côté que ces sommes, si elles étaient avérées, pourraient être déboursées en partie par l’État ou d’autres collectivités, afin de préserver la précieuse ressource souterraine ou la destiner aux populations locales en cas de crise.
Le projet actuel est on ne peut plus à l’opposé : construire une gigantesque #usine privée d’#embouteillage d’#eau_minérale pour une grande marque, occasionnant quelques joyeusetés comme l’artificialisation de plusieurs milliers de mètres carrés ou le passage quotidien de plusieurs dizaines de camions pour le transport des packs. Une perspective qui inquiète les riverains, tout autant que la réputation sulfureuse du groupe. Une enquête de Médiacités publiée en décembre 2022 a, par exemple, révélé que 13 de ses 34 usines françaises avaient été épinglées par les services de l’État depuis 2010 : non-conformités, contaminations, pollution de ruisseau et mêmes fraudes…
Derrière Cristaline, deux hommes à la réputation sulfureuse : le milliardaire #Pierre_Castel et #Pierre_Papillaud, le visage des pubs télé Rozana
Quant aux créateurs de Cristaline, ils se signalent autant par leurs succès que par leurs casseroles. Le milliardaire Pierre Castel, l’un des dix Français les plus riches, a été condamné pour avoir abrité son immense fortune – faite dans la bière en Afrique et dans le vin partout dans le monde (les cavistes Nicolas, la marque Baron de Lestac…) – dans des #paradis_fiscaux. Il apparaît dans les listings des « Pandora Papers ». Son groupe est en prime visé par une enquête du parquet antiterroriste pour « complicité de crimes contre l’humanité » et « complicité de crimes de guerre » parce qu’il aurait financé en Centrafrique une milice coupables d’exactions en masse. Pierre Castel a vendu ses parts à son compère Pierre Papillaud en 2008. Celui-ci, dont vous avez vu la tête dans les pubs télé pour la marque d’eau gazeuse #Rozana, a été accusé par d’anciens salariés de méthodes managériales violentes et de harcèlement moral, et condamné pour une campagne de dénigrement de l’eau du robinet. Il apparaît, lui, dans les listings des « Panama Papers ». Il est décédé en 2017.
C’est face à ce groupe que se dressent la vingtaine de membres de l’association Veille Eau Grain. Ceux-ci ont entamé une procédure devant le tribunal administratif pour faire annuler la délibération du conseil municipal de Montagnac concernant la vente du forage, arguant que cette décision a été prise sans informer la population et à partir d’un corpus de documents trop limité pour juger de sa pertinence. Ce n’est que le début du combat. L’exploitation du forage est soumise à une étude d’impact environnementale, qui, selon le groupe Alma, a démarré en juillet et durera dix-huit mois.
►https://lesjours.fr/obsessions/eau-guerres/ep7-montagnac-cristaline
#accès_à_l'eau #impact_environnemental
voir aussi :
▻https://seenthis.net/messages/1016901
Mais toujours la même question. Qui sont ces gens qui consomment de l’eau en bouteille. On n’a pas crée un service d’eau potable au robinet pour en arriver là.
Je vais etre vulgaire la prochaine fois.
Quand, par exemple, la délégation de service public est confiée à un délégataire tellement foireux que l’eau du robinet est proprement imbuvable.
Quand tu habites très loin d’un possible raccordement au réseau, que t’as bien un forage mais que vu les divers epandages locaux t’as pas trop intérêt à la boire...
Evidemment, mais à part les excusables... les autres...
Il y a des #carto des recoins de Fr. où l’eau est impropre ?
►https://www.quechoisir.org/carte-interactive-qualite-eau-n21241