• Flucht aus Togo : „Wir kriegen ein größeres Boot“
    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/flucht-aus-togo-wir-kriegen-ein-groesseres-boot-li.293476

    La règle d’or de l’individualiste : "Quand tu vois une file d’attente, passe par la porte arrière sinon tu n’obtiendras rien." Sous-entendu "Les autres n’auront qu’à attendre." Comment faire ni l’un ni l’autre sans couler ?

    „Das Kapital ist schlauer/Geld ist die Mauer“, schrieb der Dramatiker Heiner Müller im Januar 1990
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    Diese These lässt sich dreieinhalb Jahrzehnte später in der einstigen deutschen Kolonie Togo täglich überprüfen.
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    Disco-Bar Famous Place in Lome, Hauptstadt der westafrikanischen Republik Togo, ... der kahl rasierte DJ, der vom Laptop Afro-Pop auflegt ... trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: „We gonna get a bigger boat“ – wir werden ein größeres Boot kriegen.

    #mur #frontières #Togo #capitalisme #Oskar_Schindler #John_Rabe #Richard_Sorge

  • Le site du japanologue Maik Hendrik Sprotte contient une manne d’informations sur l’histoire et l’actualité japonaise

    Ausstellung : Richard Sorge, Journalist und Spion (1895-1944) | Dr. phil. Maik Hendrik Sprotte - Japanologisches und mehr ...
    http://www.sprotte.name/sorge1

    Sor­ges Ein­satz­ge­biet sollte zunächst China werden.

    Zur bes­se­ren Tar­nung sollte Sorge mit einem ech­ten deut­schen Paß als Jour­na­list nach China ein­rei­sen. Zu die­sem Zweck schloß er mit der „Getreide-Zeitung“, einem land­wirt­schaft­li­chen Fach­blatt, und einem Ver­lag für sozio­lo­gi­sche Schrif­ten Mit­ar­bei­ter­ver­träge in Ber­lin. Mit dem Beginn sei­nes China-Aufenthaltes 1930 bestan­den seine Auf­ga­ben in der Ana­lyse der poli­ti­schen und mili­tä­ri­schen Struk­tu­ren der natio­na­lis­ti­schen Nanking-Regierung, der Guom­indang, unter Jiang Jie­shi 蒋介石 (=Chiang Kai-shek, 1887–1975), ihres Ver­hält­nis­ses zu den chi­ne­si­schen Kom­mu­nis­ten und ande­ren Oppo­si­ti­ons­be­we­gun­gen, der Chi­na­po­li­tik der USA und Groß­bri­tan­ni­ens aber auch der Samm­lung all­ge­mei­ner Infor­ma­tio­nen zum Ent­wick­lungs­stand der chi­ne­si­schen Indus­trie und Land­wirt­schaft. Er begann mit dem Auf­bau eines flä­chen­de­cken­den Spio­na­ge­rin­ges mit Stütz­punk­ten in Shang­hai, Har­bin und Kan­ton und konnte sei­nen sowje­ti­schen Auf­trag­ge­bern für sie wich­tige Infor­ma­tio­nen, auch über das Vor­an­schrei­ten der japa­ni­schen Expan­sion auf dem chi­ne­si­schen Fest­land, ver­schaf­fen. In Shang­hai lernte er auch Ozaki Hot­sumi 尾崎秀実 (1901–1944), China-Korrespondent der japa­ni­schen Tages­zei­tung Asahi shin­bun (朝日新聞), ken­nen, mit dem er auch spä­ter in Japan sei­ner Spio­na­ge­tä­tig­keit gemein­sam nach­ging. 1932 ver­ließ Sorge China. Der Spio­na­ge­ring bestand fort.

    Im Sep­tem­ber 1933 erreichte er Tôkyô und begann mit dem Auf­bau eines Spio­na­ge­rin­ges unter Betei­li­gung Ozaki Hot­su­mis, des Fun­kers der Gruppe Max Clau­sen (1899–1979), sei­ner Frau Anna (1899–1978), des jugo­sla­wi­schen Jour­na­lis­ten Branko Vuke­lic (1904–45), des Kunst­ma­lers Miyagi Yotoku 宮城与徳 (1903–43) sowie ande­rer japa­ni­scher Mit­ar­bei­ter. Trotz eines engen „Freund­schafts­ver­hält­nis­ses“ zu Eugen Ott, ab 1934 Mili­tär­at­ta­ché, von 1938–42 deut­scher Bot­schaf­ter, scheint der Vor­wurf, die­ser habe es Sorge ermög­licht, direkt Quel­len inner­halb der Bot­schaft des Deut­schen Rei­ches in Japan abzu­schöp­fen, nicht halt­bar zu sein. Durch seine Tätig­keit als Aus­lands­kor­re­spon­dent der „Frank­fur­ter Zei­tung“ und durch Ver­mitt­lung Ozakis wurde viel­mehr eine Reihe füh­ren­der Per­sön­lich­kei­ten des Lan­des zu unwis­sent­li­chen Infor­man­ten der soge­nann­ten Gruppe „Ram­sey“: so etwa der Enkel des „letz­ten genrô“ Sai­onji Kin­mochi 西園寺公望 und enge Mit­ar­bei­ter des japa­ni­schen Außen­mi­nis­ters Mats­uoka Yôsuke 松岡洋右, Sai­onji Kin­kazu 西園寺公一(1906–1993), sowie der Sohn des 1932 ermor­de­ten Minis­ter­prä­si­den­ten Inu­kai Tsuyo­shi 犬養毅, Inu­kai Takeru 犬養健 (1896–1960).

    Im wesent­li­chen waren es zwei Nach­rich­ten, die für die Sowjet­union neben zahl­rei­chen wei­te­ren Berich­ten Sor­ges und sei­ner Mit­strei­ter eine beson­dere Bedeu­tung gehabt zu haben scheinen:

    (Funk­sprü­che Mai/Juni 1941): Deutsch­land werde die Sowjet­union angrei­fen; Diese Nach­richt scheint offen­bar in der Sowjet­union nicht beach­tet wor­den zu sein.
    (Funk­sprü­che Sep­tem­ber 1941): Japan werde die Sowjet­union nicht angrei­fen, son­dern ver­folge die Absicht eines wei­te­ren Vor­drin­gens in den pazi­fi­schen Raum (gegen die USA und Groß­bri­tan­nien); Nach­dem der deut­sche Angriff auf die Sowjet­union erfolgt war und man einen japa­ni­schen Vor­stoß Rich­tung Sibi­rien erwar­tet hatte, erlaubte diese Mel­dung nun dem sowje­ti­schen Ober­kom­mando, Trup­pen in Asien abzu­zie­hen und auf dem euro­päi­schen Kampf­platz einzusetzen.

    Vor siebzig Jahren : Hinrichtung des Journalisten und Spions Richard Sorge (1895–1944)
    http://www.sprotte.name/034

    Vor allem japa­ni­sche Print­me­dien schei­nen gerne — nicht zuletzt wohl auch wegen der per­sön­li­chen Note — auf diese „Dank­bar­keit“ zu ver­wei­sen. Als am 1. Juni 2002 der Poli­zist Ôha­shi Hideo 大橋秀雄, der die Ermitt­lun­gen gegen Sorge gelei­tet hatte, im Alter von 99 Jah­ren ver­starb, erwähnte die Asahi shin­bun in einem Nach­ruf (Abend­aus­gabe, 24.06.2002, S.3) natür­lich die Wid­mung Sor­ges für Ôha­shi, mit der er eine Über­set­zung sei­ner Ein­las­sun­gen zu sei­ner Spio­na­ge­tä­tig­keit in China und Japan ver­se­hen hatte. Diese lau­tet vollständig:

    „For Mr. Oha­shi.
    In memory of his most pro­found and most kindly inves­ti­ga­tion of my case during the win­ter 1941/42, I express my deep thank­ful­ness to him as the lea­der of the inves­ti­ga­tion. I will never for­get his kind­ness during the most dif­fi­cult time of my event­ful live.
    Richard Sorge„
    (Cri­mi­nal Affairs Bureau, Minis­try of Justice: An authen­ti­ca­ted trans­la­tion of „Sorge’s own story“, Febru­ary 1942 (司法省刑事局:ゾルゲ事件(ニ)、昭和17年2月). Pre­pa­red and trans­la­ted by the Mili­tary Intel­li­gence Sec­tion, Gene­ral Head­quar­ters Far East Com­mand: Tokyo/Japan, Dec 15, 1947, o.S..

    In einem inter­na­tio­na­len Umfeld scheint die For­schung zur Spio­na­ge­af­färe um Richard Sorge inzwi­schen weit­ge­hend ruhig zu ver­lau­fen. Mei­nem Ein­druck nach scheint es gegen­wär­tig eher darum zu gehen, die ein­zel­nen Mit­glie­der des Sorge-Netzwerkes in China und Japan zu iden­ti­fi­zie­ren und ihre Bezie­hun­gen unter­ein­an­der zu beleuch­ten. Unmit­tel­bar nach Kriegs­ende, mit dem begin­nen­den Kal­ten Krieg, war dies anders. Vor allem der Geheim­dienst­be­auf­tragte des Ober­kom­man­die­ren der Alli­ier­ten Streit­kräfte in Japan, Charles And­rew Will­oughby (1892 in Hei­del­berg gebo­ren, 1910 in die USA aus­ge­wan­dert, 1972 ver­stor­ben), sah die Sorge-Affäre als Zei­chen einer welt­wei­ten kom­mu­nis­ti­schen Ver­schwö­rung, die er wäh­rend sei­ner Tätig­keit im akti­ven Dienst bis 1951, aber auch spä­ter publi­zis­tisch auf­zu­de­cken ver­suchte. In der „McCarthy-Ära“ zwi­schen etwa 1947 und 1956 gegen so genannte „un-amerikanische Umtriebe“ machte er sich daran, auf der Grund­lage teils sehr ein­sei­ti­ger und unzu­rei­chen­der, wohl aber offi­zi­el­ler Dar­stel­lun­gen die­ser Spio­na­ge­af­färe, die er in sei­nem Buch „Shang­hai Con­spi­racy. The Sorge Spy Ring“ (Bos­ton 1952) ver­ar­bei­tete, auch US-Bürger, z.B. fälsch­li­cher­weise die Schrift­stel­le­rin und Jour­na­lis­tin Agnes Smed­ley (1892–1950), die 1930 kurz­zei­tig mit Richard Sorge liiert war, als Ange­hö­rige eines kom­mu­nis­ti­schen Spio­na­ge­rings zu ent­lar­ven und zu verfolgen.

    Im Ost­block war Richard Sorge bis 1964, dem Jahr, in dem man ihm den Ehren­ti­tel eines „Hel­den der Sowjet­union“ ver­lieh, nahezu ver­ges­sen. Im Anschluß erst benannte man in der DDR Stra­ßen, Schu­len und Erho­lungs­heime nach ihm. Sein Leben und seine Tätig­keit in Ost­asien wurde zum Gegen­stand der schu­li­schen Aus­bil­dung. Aus­zeich­nun­gen und Erin­ne­rungs­ga­ben des Minis­te­ri­ums für Staats­si­cher­heit (MfS) tru­gen das Kon­ter­fei die­ses „Kund­schaf­ters des Frie­den“ — so die gän­gige Sprachpraxis.

    In der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land hin­ge­gen beherrschte eine nega­tive Sicht auf Sorge, jenen mut­maß­li­chen „Vater­lands­ver­rä­ter“, „Säu­fer“ und „Frau­en­hel­den“, das Bild auf diese Spio­na­ge­af­färe. Eine Artikel-Serie im SPIEGEL aus dem Jahr 1951, in den Aus­ga­ben 24 bis 40, unter dem Titel „Herr Sorge saß mit zu Tisch“ prägte für lange Zeit trotz gewis­ser Halb– und Unwahr­hei­ten das bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Bild auf Richard Sorge und die gesamte Spio­na­ge­af­färe. Vor allem Eugen Ott (1889–1977), Bot­schaf­ter des Deut­schen Reichs in Japan von 1938 bis 1942, fühlte sich als mit Infor­ma­tio­nen zu frei­gie­bi­ger Mili­tär und Diplo­mat, der leicht­fer­tig Sorge ins Ver­trauen gezo­gen habe und so die­sem Zugang zu höchst­ge­hei­men Infor­ma­tio­nen ermög­lichte, falsch dar­ge­stellt. Seine Ein­wände waren berech­tigt, wie wir heute wis­sen. Einen Ein­druck von sei­nen viel­fäl­ti­gen Ver­su­chen, die­sem Bild zu wider­spre­chen und ent­ge­gen­zu­wir­ken, kann man erhal­ten, wenn man sei­nen, beim Mün­che­ner „Insti­tut für Zeit­ge­schichte“ ver­wahr­ten Nach­laß studiert.

    加藤哲郎 (2014): ゾルゲ事件. 覆された神話. 平凡社新書Eine umfas­sende Beschrei­bung des gegen­wär­ti­gen For­schungs­stan­des in Japan kann an die­ser Stelle nur bedingt geleis­tet wer­den. Aus den Ver­öf­fent­li­chun­gen in japa­ni­schen Tages­zei­tun­gen der letz­ten 15 Jahre und einer eher ober­fläch­li­chen Recher­che zu jüngs­ten Publi­ka­tio­nen in japa­ni­scher Spra­che ent­steht der Ein­druck, im Zen­trum der japa­ni­schen For­schung stehe gegen­wär­tig die Reha­bi­li­tie­rung eines japa­ni­schen Kom­mu­nis­ten namens Itô Ritsu 伊藤律 (1913–1989), der seit 1946 dem Polit­büro der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Japans ange­hörte und 1955 aus der Par­tei aus­ge­schlos­sen wor­den war. In der Augus­t­aus­gabe 1942 der „Monats­nach­rich­ten der Beson­de­ren Höhe­ren Poli­zei“ (Tokkô geppô 特高月報) fand sich der Satz, daß Itô im Juli 1940 wäh­rend eines Poli­zei­ver­hörs durch die Preis­gabe des Namens von Kita­ba­ya­shi Tomo 北林トモ (1886–1945), die 1939 als Mit­glied der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei der Ver­ei­nig­ten Staa­ten in ihr Hei­mat­land zurück­ge­kehrt war, eine Ver­haf­tungs­welle ange­sto­ßen hatte, die über die Fest­nahme eines wei­te­ren Mit­glieds der KP der USA, den Kunst­ma­ler Miyagi Yotoku 宮城与徳 (1903–1943), der sei­ner­seits tat­säch­lich dem Spio­na­ge­ring Richard Sor­ges ange­hörte, letzt­lich zur Auf­de­ckung der gesam­ten Affäre geführt habe. Als im Februar 1949 ein wei­te­rer, umfang­rei­cher Bericht des Ober­kom­man­dos der Alli­ier­ten Streit­kräfte zur Sorge-Affäre auch der japa­ni­schen Presse zugäng­lich gemacht wurde, fand sich darin ebenso diese Behaup­tung. Vor dem Hin­ter­grund inner­par­tei­li­cher Aus­ein­an­der­set­zun­gen inner­halb der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Japans ent­stand der Ein­druck, Itô habe seine Seele als Spion an die Beson­dere Höhere Poli­zei und spä­ter an das GHQ ver­kauft. Auf­grund einer immer rigi­der wer­den­den Kon­trolle kom­mu­nis­ti­scher Agi­ta­tion in Japan ent­schloss sich Itô, nach China zu gehen, wo er 1953 zunächst unter Haus­ar­rest und dann 27 Jahre lang in Gefäng­nis­sen und Arbeits­la­gern inter­niert wurde. Erst 1980 wurde es ihm erlaubt, in sein Hei­mat­land, in dem er auf­grund der genann­ten Berichte als Ver­rä­ter galt, gesund­heit­lich bereits stark ange­schla­gen, zurück­zu­keh­ren. Bis zu sei­nem Tod bemühte er sich ver­geb­lich um seine Reha­bi­li­tie­rung. Erst 2007 gelang es dem Poli­tik– und Medi­en­wis­sen­schaft­ler Katô Tet­s­urô 加藤哲郎 durch jüngst deklas­si­fi­zierte Doku­mente in US-amerikanischen Archi­ven nach­zu­wei­sen, daß die völ­lig unbe­grün­dete Beto­nung der Schuld Itôs zugleich Teil der kon­spi­ra­ti­ven Arbeit einer gehei­men Ein­heit inner­halb des GHQ war, die unter dem Namen „Z-Unit“ (auch „Canon-Unit“ nach ihrem Lei­ter), direkt Charles And­rew Will­oughby unter­stellt, mit allen Mit­teln den japa­ni­schen Kom­mu­nis­mus zu bekämp­fen hatte. Anläß­lich des 70. Jah­res­ta­ges der Hin­rich­tung Sor­ges hat Katô in einer Taschen­buch­pu­bli­ka­tion im Früh­jahr 2014 seine For­schungs­er­geb­nisse erneut zusam­men­ge­stellt. Inzwi­schen wird die so genannte „Itô-Spion-These“ (Itô supai setsu 伊藤スパイ説) weit­ge­hend als nicht mehr halt­bar aner­kannt.

    #Richard_Sorge #communisme #Japon #Chine #espionnage

  • Richard Sorge


    Sorge-Denkmal in Moskau (Alex Rave)

    http://ww2days.com/moscow-bolsters-defenses.html

    ... is today memo­ri­alized in a road­side monu­ment between Mos­cow’s Shere­met­yevo Inter­na­tional Air­port and the Kre­mlin, as well as in the eastern Ger­man city of Dres­den, where the Com­mu­nist govern­ment of the former Ger­man Demo­cra­tic Repub­lic established a memo­rial gar­den in the Alt­stadt (Old City) in 1970.

    http://www.knerger.de/html/sonstige_56.html


    Tokio, Tama Reien Friedhof

    Nach seiner Hinrichtung im Sugamo-Gefängnis wurde der Leichnam Sorges auf einem im nahem Stadtteil Zōshigay gelegenen Friedhof, auf dem Arme und Obdachlose beigesetzt waren, beerdigt und mit einem hölzernen Namensschild gekennzeichnet. Bald geriet das Grab in Vergessenheit. Ishii Hanako (†2000), die Sorge im Oktober 1935 in dem deutschen Restaurant Rheingold auf der Ginza in Tokio, in dem sie als Serviererin arbeitete, kennengelernt hatte, und die seine Geliebte wurde, erfuhr erst 1945 von seinemTode; 1947 begann sie mit der Suche nach dem Grab. Schließlich gelang es ihr mit Hilfe eines Totengräbers sterbliche Überreste als die ihres Geliebten anhand von persönlichen Utensilien, die im Grab gefunden worden waren, und seinem künstlichen Gebiß zu identifizieren. Als das Gefängnis zu Beginn der 1970er Jahre abgerissen und auch der Friedhof eingeebnet wurde, erwarb sie auf dem im westlichen Tokioter Stadtteil Fuchu gelegenen Friedhof Tama eine Grabstätte, ließ die sterblichen Überreste Sorges kremieren und setzte die Urne mit der Asche dort bei. Auf den Grabstein ließ sie in Frakturschrift einmeißeln: "Richard Sorge, und auf japanisch hinzufügen: „Hier ruht ein Held, der sein Leben gegen den Krieg und für den Frieden in der Welt geopfert hat.“

    30.08.2014: Aus Leserbriefen an die Redaktion (Tageszeitung junge Welt)
    http://archiv.jungewelt.de/2014/08-30/012.php?sstr=china

    Nicht nur in der Ukraine werden Lenin-Statuen zerstört. Am 19. August auf »rbb-aktuell« wurde über das 20 Meter hohe Lenin-Denkmal berichtet, das 1991 »abgebaut« und in den Müggelbergen vergraben wurde. Vergraben! Das Lenin-und-Thälmann-Denkmal in Dresden verschwand 1992. In Eberswalde ist das abgerissene Denkmal Lenins unauffindbar. Auch das im Oktober 1989 aus Anlaß seines 100. Geburtstages eingeweihte Denkmal für den Revolutionär Max Hoelz wurde nach drei Monaten entfernt. Zertrümmert wurde das für Dr. Richard Sorge geschaffene Denkmal in Dresden. Der Kampf um den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals dauerte mehrere Jahre und endete im Mai 2010 mit dem Abriß der gesamten Anlage. Etwa 30 Millionen Bücher aus DDR-Verlagen, darunter die Gesammelten Werke von Lenin, wurden in Tagebaue gekippt oder auf Mülldeponien entsorgt, auch vergraben. Eine Schande! Nur zwei Lenin-Denkmale haben nach 1990 überlebt. (…)

    Gerd-Rolf Rosenberger, Bremen-Nord

    Teller „Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Dresden“ (Wandteller)
    http://runde-ecke-leipzig.de/sammlung/druck.php?inv=13321

    Der Wandteller aus Meissner Porzellan mit Goldrand trägt im Spiegel die Abbildung des Denkmals für Dr. Richard Sorge in Dresden, welches 1977 Gerd Jäger entwarf. Umgeben wird die Darstellung von der von zwei Lorbeerzweigen unterbrochenen Umschrift „BEZIRKSVERWALTUNG FÜR STAATSSICHERHEIT DRESDEN“ auf der Tellerfahne. Dr. Richard Sorge (1895-1944) hatte im Zweiten Weltkrieg als deutscher Journalist getarnt für den sowjetischen Geheimdienst in Japan gewirkt und 1964 posthum den Ehrentitel „Held der Sowjetunion“ verliehen bekommen. Seitdem wurde er auch im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) als Held verehrt. Dieser Teller aus der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) Dresden diente als Ehrengeschenk für verdiente Mitarbeiter des MfS oder für Partner der staatlichen Verwaltungen oder der anderen "bewaffneten Organe. Der VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen, der den Teller herstellte, lag im damaligen Bezirk Dresden (vgl. auch eine Vase aus der Dresdner Bezirksverwaltung, weitere Objekte zu Richard Sorge, zahlreiche weitere Zier- bzw. Schmuckteller und Erinnerungsstücke).

    Sammlung: Varia
    Datierung: 1985
    Hersteller: VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen
    Maße: Höhe: 3 cm; Durchmesser: 26 cm
    Material: Porzellan
    Farbe: Teller: weiß,
    Abbildung: braun,
    Rand: gold
    Verwendung: Wandschmuck, Geschenk, Propaganda

    http://fr.wikipedia.org/wiki/Richard_Sorge

    #Richard_Sorge