• Gefahr für Leib und Leben: Das sind Berlins gefährlichste Kreuzungen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/wie-ein-spiel-aus-squid-game-berlin-und-seine-gefaehrlichsten-kreuz

    Genau, bleibt bloß weg und überlasst den Könnern das Feld. Damit sind natürlich nicht die Post-Ortskundeprüfung-mäßigen Typen gemeint wie der „Kollege“ der gerade einen jungen Mann auf der Clayallee totgefahren und sich dann verdrückt hat.

    28.6.2025 von Anne Vorbringer, Marcus Weingärtner, Enno Kramer, Manuel Almeida Vergara - Unfälle, Geschrei und Gefahr: Einige Kreuzungen in Berlin sind eine Bedrohung für Leib und Leben. Wir sagen, um welche Straßenecken man lieber einen Bogen macht.

    Wirre Verkehrsführung, knappe Grünphasen, heilloses Durcheinander: Berlins Kreuzungen sind – wollte man es positiv ausdrücken – zuweilen recht komplex. Manche von ihnen rauben den Verkehrsteilnehmern den letzten Nerv, stellen eine Gefahr für Leib und Leben dar.

    Zunächst ein Blick auf die offizielle Statistik. Der ADAC hat vor ein paar Monaten die unfallträchtigsten Kreuzungen der Stadt untersucht und dafür Zahlen aus der Polizeistatistik ausgewertet. Dabei kam heraus: Besonders besorgniserregend sind die Vorfälle am Schlesischen Tor, Innsbrucker Platz, Hauptbahnhof und Alexanderplatz, wo es in den vergangenen Jahren zu vielen schweren Unfällen gekommen ist.

    Mit Abstand vorn liegt der Bereich rund ums Schlesische Tor in Kreuzberg: Im Bereich Bevern-, Oberbaum-, Oppelner, Schlesische, Skalitzer und Köpenicker Straße gab es im Jahr 2024 ganze 230 Unfälle mit Beteiligung von Autos. Aber auch anderswo müssen besonders Fußgänger und Radfahrer mit allem rechnen, wie unsere Beispiele zeigen.

    1. Berliner Allee/Ecke alle: Wahnsinn in Weißensee

    Der gesamte Berliner Nordosten ist ein verkehrspolitisches Desaster. Zu viele Autos, zu viele Menschen, zu wenig Platz. Wer einmal im Berufsverkehr in Pankow über die Romain-Rolland-Straße gefahren ist, möchte seinen Wagen auf der Stelle verschrotten. Leider steht der Bus im gleichen Stau, und auch zu Fuß oder mit dem Rad ist es nicht besser. Siehe Berliner Allee, wo sich seit Jahr und Tag nichts an der Situation bessert.

    Welche Kreuzung hier die schlimmste ist? Suchen Sie sich eine aus; Sie werden immer richtig liegen. Der Abschnitt im Weißenseer Ortskern hat zwei Autofahrstreifen je Richtung, zwei Tramgleise, zwei Gehwege – aber keinen Radweg. Also müssen die Radler zwischen donnernden Schwerlastern, Bussen, Straßenbahnen und Pkw zusehen, dass sie nicht unter die Räder kommen.

    Fußgängern ergeht es nicht besser: Wer jemals mit einem Kleinkind an der Hand versucht hat, an der Ecke Indira-Gandhi-Straße über die Fahrbahn zu kommen, der weiß, wie gefährlich man hier lebt. Anne Vorbringer

    2. Vor der Volksbühne in Mitte: Kraken-Kreuzung aus der Hölle

    Vor der Volksbühne gibt es eine Kreuzung, die sich wie ein Spiel aus der koreanischen Killer-Serie Squid Game ausnimmt: Wer’s nicht schnell genug schafft, der bezahlt mit dem Leben: Rosa-Luxemburg-, Weydinger- und Hirtenstraße bilden hier ein quasi unüberschaubares Dreieck des Todes.

    Man muss sich viermal um die eigene Achse drehen, um sich auch nur einen kleinen Überblick über den von allen Seiten heranpreschenden Verkehr zu machen. Hinzu kommen zackig abbiegende Radfahrer, brüllende LKW-Lenker und dazu natürlich noch alles, was so dazugehört, sprich: Flüche, Beleidigungen und Schmähgesänge.

    Das schwächste Glied ist wie immer der Fußgänger, der nur im wahrsten Sinne des Worte die Beine in die Hand nehmen kann, um so schnell wie möglich die Straße zu überqueren - keine Ampel, kein Zebrastreifen, rein gar nichts wurde hier unternommen, um ihn zu schützen, hier zählt allein die Darwinsche Überlebenstheorie Survival of the fittest, beziehungsweise Survival of the fastet. Marcus Weingärtner

    3. Alexanderstraße/Otto-Braun-Straße: In diesem Spiel gibt’s nur Verlierer

    Als Autofahrer hat man’s in Berlin ohnehin schwer. Überall gibt’s Stau, nirgendwo genügend Parkplätze, ständig wird man von allen Seiten angeblafft – von Radfahrerinnen, von Fußgängern, von anderen Autofahrerinnen und Autofahrern. „Road Rage“ nennt sich das Phänomen der angestauten Aggressionen, die sich im Straßenverkehr so richtig Bahn brechen.

    Nirgends passiert das in Berlin öfter als an der Kreuzung Alexanderstraße/Otto-Braun-Straße, diesem Sinnbild der sinnfreien Straßenplanung: Wer aus Richtung Münzstraße kommt und rechts Richtung Alexa abbiegen will, muss sich auf einen gefährlichen Eiertanz einstellen: Vier Spuren hat die Straße hier, die Rechtsabbiegerspur wird von den anderen Fahrbahnen allerdings durch einen Radweg abgeschnitten.

    Bedeutet in der harten Realität des Berliner Straßenverkehrs: Wer die Spur wechseln will, muss erstmal Dutzende Radfahrerinnen und Radfahrer vorbeiziehen lassen, während hinten die Autofahrenden, die geradeaus weiter düsen wollen, schon nervös hupen. Will man wiederum die Leute im Auto beruhigen und zieht zügig rüber nach rechts, klingeln und brüllen die Radlerinnen und Radler, die gerade aus weiterwollen. Ein gefährliches Spiel, in dem man es niemandem recht machen kann. Am besten, man meidet diese Katastrophen-Kreuzung ganz. Manuel Almeida Vergara

    4. Bersarinplatz in Friedrichshain: Klingelingeling hier kommt die Eisenbahn

    Als routinierter Autofahrer ist man im Berliner Verkehrsgewusel auf viele Situationen vorbereitet: Beim Rechtsabbiegen hält man Ausschau nach Fahrradfahrern von hinten, beim Linksabbiegen achtet man auf den gesamten Gegenverkehr. Am Bersarinplatz in Friedrichshain ist das nicht so einfach. Gerade für Ortsunkundige lauert hier eine Gefahr, mit der nur die wenigsten rechnen.

    Wer vom Frankfurter Tor in Richtung Prenzlauer Berg fährt, hat es vielleicht schon einmal erlebt. Man fährt neben der Tramlinie 21 in den Kreisel, huscht gerade noch so über die gelbe Ampel und muss dann plötzlich stark bremsen. Die Tram bimmelt, als gäbe es kein Morgen mehr, und biegt dann selbstverständlich über beide Fahrspuren in den Weidenweg ein. Den Autofahrer warnt lediglich ein Vorfahrtsschild. Keine Ampel, keine Schranke. Um Haaresbreite lässt sich meist noch die Karambolage vermeiden.

    Hinzu kommt, dass die Petersburger Straße seit einigen Monaten bis zur Landsberger Allee nur noch einseitig befahrbar ist und sich langsam aber sicher zur nervtötenden Dauerbaustelle entwickelt. Statt der neuen Streckenführung zu folgen, stellen unsichere Autofahrer hier also noch die Umleitung in den Gegenverkehr infrage: Plötzlich bremsen sie stark – und ehe man sich versieht, hängt man im Kofferraum des Vordermanns. Dass sich am Bersarinplatz nicht öfter das Blech biegt, grenzt an ein Wunder. Enno Kramer

    #Berlin
    #Kreuzberg #Schlesisches_Tor
    #Schöneberg #Innsbrucker_Platz #Hauptbahnhof #Alexanderplatz
    #Pankow #Heinersdorf #Romain-Rolland-Straße
    #Weißensee #Berliner_Allee
    #Mitte #Alexanderstraße #Otto-Braun-Straße #Münzstraße #Rosa-Luxemburg-Straße #Weydingerstraße #Hirtenstraße
    #Friedrichshain #Frankfurter_Tor #Petersburger_Straße #Bersarinplatz #Weidenweg #Landsberger_Allee

    #Verkehr #Kreuzung #Unfall

  • Billard International
    https://www.goyellow.de/home/billard-billard-international-berlin--4mn2xx.html

    War mal

    Knesebeckstr. 38-49
    10719 Berlin (Charlottenburg)
    030 9933912
    http://www.billard-international.de
    http://www.sport-bar-berlin.de

    Öffnungszeiten
    heute 24h geöffnet

    Über uns

    Seit 1967 betreiben wir in der Knesebeckstraße in Berlin am Kurfürstendamm einen der ältesten und größten Billardsalons der Bundesrepublik. Es wurde die gesamte Anlage umgebaut und modernisiert, neue Billards angeschafft, das Internet Café und die Sport Bar Berlin eröffnet. Regelmäßig werden bei uns nationale und internationale Turniere durchgeführt. So waren wir unter anderem Ausrichter des Billard Weltcup Berlin im Dreiband. Sie können bei uns Pool, Snooker und Karambolage Billard spielen. Wir haben ausschließlich Turniertische, die mehrmals im Jahr neu bezogen werden. Weiterhin stellen wir Ihnen Dart, Kicker und Flipper Geräte zur Verfügung. Im Restaurantbereich können Sie Skat, Rommé sowie Schach und Backgammon spielen. In unserem hauseigenen Billardshop bieten wir Ihnen eine Auswahl an Zubehör und Literatur. Brauchen Sie ein Queue, Koffer oder Kreide - wir beraten Sie gerne. Alle Räume sind mit Flachbild Fernsehern ausgestattet, auf denen immer die aktuellen Sportereignisse auf SKY, Eurosport & Sport1 US HD (US-Sport) übertragen werden. Bei schönem Wetter können Sie in unserem gemütlichen Vorgarten eine Berliner Weiße oder einen Cocktail trinken. Es gilt in allen Räumen ein striktes Rauchverbot. Ebenfalls können wir eine komplette Veranstaltung inclusive Turnierorganisation und Pokalverleihung organisieren. Gerne nehmen wir telefonisch Ihre Reservierung entgegen - Hotline: +49 (30) 88 33 912 Wir freuen uns auf Ihren Besuch, sind bei Fragen gern behilflich und wünschen GUT STOß...

    ... und wirklich ...

    BC International Berlin zieht in neues Clubheim
    https://www.kozoom.com/de/billard-karambol/news/bc-international-berlin-zieht-in-neues-clubheim.html

    Gepostet von Markus SCHÖNHOFF am 17. Juli 2020

    KOZOOM - Das Billard International, Berlins größter Billardsaal und viele Jahre Heimat des gleichnamigen BC International Berlin, hat seine Pforten für immer geschlossen. Über 50 Jahre war die Berliner Knesebeckstraße die erste Adresse für Billardspieler. Mit feinem Stil und viel Herz führte die Familie Manasse ihr Lokal. Weltstars der Billardszene waren regelmäßige Gäste und auch die Berliner Hautevolee verbrachte so manche Nacht im Billard International. Die Leidenschaft der Familie Manasse gehörte immer dem Billardsport und auch gravierende Gesetzesänderungen und Auflagen, sowie so manche wirtschaftliche Krisen überstand der Billardsaal, der gern auch mit dem New Yorker „Carom Cafe“ verglichen wurde.

    Doch drei Monate zwangsweise Schließung aufgrund der Corona-Krise war einfach zuviel. Für immer hat die „Legende Billard International“ nun geschlossen. Karsten Witte gibt in einem Statement einen Einblick in die Bedeutung des Billard International und die neue Heimat des BC International Berlin, der auch in der neuen Saison erneut mit Deutschlands Ausnahmespieler Martin Horn in der Bundesliga antritt.

    „BC International e.V. - von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in die Kaiser-Wilhelm-Straße

    Liebe Billardfreunde,

    eine Ära ist beendet! Einer der ältesten und bekanntesten Billardsäle Deutschlands, „Billard International“ in Berlin, ist ab sofort und unwiderruflich geschlossen. Nachdem in den letzten Jahren Gesetzesänderungen und behördliche Auflagen für die Betreiber immer schwieriger zu bewältigen waren, hat die, durch die Corona-Krise bedingte, viele Wochen anhaltende Schließung des gesamten Lokals, der Familie Manasse nun keine andere Möglichkeit gelassen, als den Betrieb endgültig einzustellen.

    Bereits kurz nach dem Bau der Berliner Mauer, im Jahr 1962, eröffnete Manfred Manasse mit seinem Vater in exponierter Lage und mit Blick auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, den Billardsaal am Kurfürstendamm 11. Wenige Monate nach der Eröffnung gewann hier am 16. Dezember 1962 ein ganz Großer des Billardsports, der Belgier Ludo Dielis, seinen ersten internationalen Titel, als er im Alter von 17 Jahren Junioren-Europameister im Zweikampf (Freie Partie & Cadre 47/2) wurde. Dieter Müller gewann bei diesem Turnier übrigens die Bronzemedaille und die Billardwelt wurde auch auf diesen jungen Spieler aufmerksam.

    1968 zog die Familie Manasse mit dem Billardsaal ca. 1 km Richtung Westen, in die Knesebeckstraße 38-49. Hier fanden Billardfreunde aus der ganzen Welt und aller Spielarten 52 Jahre lang eine gepflegte und herzlich geführte Spielstätte. Ende der 1980er Jahre trafen sich an den Billardtischen in der Knesebeckstraße alljährlich die weltbesten Dreibandspieler, da Ursula & Manfred Manasse, als große Förderer des Billardsports, drei Jahre hintereinander die ersten Berliner Austragungen des (BWA-) Weltcups im Hotel Kempinski organisierten (1986 - Sieger Egidio Vieira, 1987 - Junichi Komori und 1988 - Torbjörn Blomdahl). In der Saison 1992/93 betrat ein weiterer, sehr ambitionierter Spieler bei „Billard International“ zunächst die nationale Dreiband-Bühne. Der heute der Weltelite angehörende und seit 2016 auch als Topspieler des BC International e.V. agierende Martin Horn, nahm hier an seiner ersten deutschen Dreiband-Meisterschaft teil und erspielte sich auf Anhieb die Bronzemedaille. Gute Erinnerungen an den Spielort hat sicherlich auch Edgar Bettziche, der hier am 14. März 1993 Deutscher Meister im Finale gegen Christian Rudolph wurde. Auch der Abschluss einer großen Billardkarriere ist bei „Billard International“ gebührend gefeiert worden. Im März 2014 verkündete Günter Siebert, nach einem letzten Sieg im Rahmen einer Bundesligabegegnung (2.Liga) zwischen dem BC International und der BA Bottrop, den zahlreichen Anwesenden, dass er seine aktive Wettkampflaufbahn nunmehr beendet und zukünftig nur noch als vielbeachteter Schlachtenbummler zu genießen sein wird.

    Doch der Verein bleibt aktiv und öffnet ein neues Kapitel! - Die Entwicklung der letzten Wochen kam für den BC Billard International e.V. natürlich denkbar überraschend. Am 19.6. erfuhr der Vorstand, dass die Räume zum 1.7.2020 geschlossen werden und bereits 29.6. hat Marc Verhoeven die 3 vereinseigenen Matchbillards in den neuen Räumen aufgebaut und bezogen. Der Deutsche Vizemeister der gerade beendeten Bundesliga-Saison 2019/2020, hat seine sportliche Heimat nun in Berlin-Lankwitz, Kaiser-Wilhelm-Straße 29 in 12247 Berlin, gefunden. Die neue Spielstätte („PVIEW-billard.de“ betrieben vom Snooker-Ass Malte Schuchert) ist in jedem Fall außergewöhnlich und einen Besuch wert. Das Gebäude wurde ursprünglich wahrscheinlich als Kino konzipiert und die Zuschauer können auch von einem Rang aus das Spielgeschehen überblicken. Nicht nur die Spieler der Bundesliga-Mannschaft sind extrem motiviert, alle Vereinsmitglieder freuen sich auf Spitzensport in der neuen Saison. Der BC International e.V. heißt alle Gäste und Freunde herzlich willkommen in Berlin!

    Karsten Witte“


    Die neue Heimat des BC International in der Kaiser-Wilhelm Str .


    In der neuen Location gibt es auch Rang, von dem man in der neuen Saison auch wieder Martin Horn beobachten kann .

    Damit haben die hier Recht :

    Berlins ältester Billardsalon
    https://www.billardaire.de

    Willkommen im Billardaire!

    Liebe Gäste,

    Berlins ältester Billardsalon freut sich auf Euren Besuch!

    Am Nachmittag ist es kein Problem, für unsere Laufkundschaft einen Tisch bereitzustellen; aber am Abend (vor allem im Winter) solltet Ihr einen Tisch via Internet über unser Reservierungsformular vorbestellen. Wir reservieren bis 20 Uhr, danach geht es der Reihenfolge nach.

    Telefonisch sind wir leider sehr selten erreichbar - wir bitten deshalb um Entschuldigung.

    Ihr könnt bei uns mit maximal vier Personen pro Tisch spielen,

    große Gruppen nehmen wir nachts wegen der Probleme mit den Nachbarn (Lärmbelästigung) gar nicht mehr auf - wir bitten um Euer Verständnis!

    Ansonsten gelten weiterhin die alten Billardaire-Regeln : Gute Laune mitbringen, schlecht Billard spielen und laut Musik hören!!!

    Wir bitten euch ganz dringend, in den Höfen möglichst leise zu sein,

    damit unsere Nachbarn nicht gestört werden!

    Pool, Snooker und Carambolage in Berlin-Schöneberg

    Herzlich Willkommen auf unserer Webseite des Billardaires. Mit nunmehr 33 Jahren ist der Billardaire in Schöneberg der älteste Billardsalon Berlins (das sieht man ihm auch an! ).

    Im Billardaire bieten wir 12 Pool-Billard-, 3 Snooker-Tische und einen Carambolage-Tisch an.

    Schaut Euch um, werft einen Blick in die Galerie und auf unser Angebot. Öffnungszeiten: Mo - Do 16h - 24h / Fr 16h - 2h /

    Sa 14h - 2h / So 14h - 24h

    Immer bis mindestens Mitternacht!

    #Berlin #Charlottenburg #Knesebeckstraße #Schöneberg #Monumentenstraße #Billard #Gastronomie

  • Boutiquen, Galerien und Wohnblocks: Die Potsdamer Straße „ist all das, was Berlin ausmacht“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/boutiquen-galerien-und-wohnblocks-die-potsdamer-strasse-ist-all-das

    Designerin Fiona Bennett in ihrem Laden auf der Potsdamer Straße Thomas Meyer/Ostkreuz

    4.3.2025 von Johann Voigt - Die besten Galerien, Concept-Stores und ein mehrstöckiger Sexshop verkaufen hier Ideen für ein besseres Morgen – oder das Ende der Welt. Ein Besuch.

    „Ich bin vor über einem Jahrzehnt aus Berlin-Mitte weggegangen, weil es mir dort zu kommerziell geworden ist“, sagt Andreas Murkudis an diesem Morgen in seinem Concept-Store auf der Potsdamer Straße. Er trägt schlichte, dunkle Kleidung und strahlt eine Ruhe aus, die mit dem Lärm von draußen bricht.

    Baustellen machen es einem teilweise unmöglich, sich als Fußgänger sicher fortzubewegen. Das Hupen der Autos im stockenden Verkehr verklebt die Gedanken. Die Potsdamer Straße ist ein Ort der Widersprüche Berlins. Diese Straße ist nicht zum Flanieren gemacht und trotzdem reihen sich hier Galerien und Concept-Stores aneinander, kauft eine Frau einen Hut für 600 Euro bei Fiona Bennett, der besten Hut-Designerin der Stadt. Und einige Meter weiter besorgt sich jemand illegale Substanzen für den nächsten Schuss.

    In den 1980er-Jahren kamen die Hausbesetzer, dann kamen Kriminalität und Prostitution, dann die Galerien. Zweieinhalb Kilometer der Gegensätze. Schöneberg und Tiergarten, das alte Westberlin mit seiner verwinkelten Staatsbibliothek und der Potsdamer Platz im Osten als Versuch eines urbanen Zentrums voller Glas.

    Wegen dieser Gegensätze ist auch Andreas Murkudis hierhergekommen. Wenn man in Berlin etwas Besonderes kaufen will, ein rosafarbenes Designer-Kuscheltier-Schwein, ein paar knallbunte Schuhe des belgischen Designers Dries van Noten, etwas Hochwertiges also, das kein anderer besitzt, dann geht man zu ihm.

    Murkudis Laden befindet sich in einem Hinterhof. Der Concept-Store, angesiedelt in einer kargen Halle mit weißen Wänden, ist ein Hort der schönen Dinge. „Ich bin auf diesen Hof gekommen, alles stand leer, es war recht ungastlich.“ Einige Kunden hätten gesagt: „Wir kommen nicht hierher“. Murkudis dachte nur: „Ist mir egal.“ Er kennt die Gegend, besuchte die in einer Nebenstraße gelegene Sophie-Scholl-Schule.

    „Es ist eine hässliche Straße, eine Durchgangsstraße, nach wie vor“

    Ob sich hier viel verändert hat, im Vergleich zu früher? Nein, sagt Murkudis. Der Fleischer, der Bäcker und der Schreibwarenhandel von früher sind noch da. Und auch die Joseph-Roth-Diele, ein uriges Restaurant, benannt nach dem jüdischen österreichischen Schriftsteller. Passend zur Potsdamer Straße heißt eine Novelle von ihm: „Triumph der Schönheit“, ein anderer Roman „Rechts und links“.

    „Es ist eine hässliche Straße, eine Durchgangsstraße, nach wie vor“, sagt Murkudis. Direkt an der Straße befindet sich der zweite Raum seines Ladens. Blickt man nach draußen, dann sieht man Müll und das Wintergartenvarieté. Drinnen stehen Plattenspieler. Bleistiftzeichnungen von eigenartigen Räumen, die aussehen wie Büros in toten Fabriken, hängen an der Wand. Sie stammen von dem Künstler Carsten Nicolai. Als Alva Noto macht er geisterhafte Experimentalmusik.

    Am Wochenende steht er in diesem Raum, den ihm sein Freund Andreas Murkudis zur Verfügung gestellt hat. Man kann hier mit ihm zusammen seine Musik hören, wenn man das will. Wieder so ein Ruhepol. Im März wird all das verschwunden sein. Ein Ort so fluide wie die Potsdamer Straße selbst. Murkudis bespielt den Raum ständig neu. „Man muss seine Kunden hierherholen“, sagt er noch und meint damit die Potsdamer Straße im Allgemeinen. „Einige, vor allem internationale Kunden, finden den Laden nicht, irren umher.“

    Umherirrende erblicken dann vielleicht den Slogan „This Will Not End Well“, der am Gebäude der Neuen Nationalgalerie zu lesen ist. Dort läuft gerade die Nan Goldin-Retrospektive. Oder LSD, Love, Sex and Dreams, in roten Lettern an einem mehrstöckigen Sexkaufhaus einige hundert Meter entfernt, in dem sich Sexarbeiterinnen Zimmer mieten können. Oder sie sehen in einem Café namens Need a break?! Autor:in Hengameh Yaghoobifarah sitzen und teilnahmslos aus dem Fenster schauen.

    Entlang der Potsdamer Straße versprechen Zeichen und Sätze die Zukunft und verkünden gleichzeitig das Ende. Diese beiden Extreme passen ganz gut zur wachsenden Metropole Berlin. Nirgendwo werden die Gegensätze so gut abgebildet, wie hier zwischen den Wohnblocks, dem Acne-Store und all der Kunst. Denn in den letzten zehn, fünfzehn Jahren sind unzählige Galerien auf die Potsdamer Straße gezogen. Man sieht sie nicht sofort. Sie sind in den Hinterhöfen angesiedelt, in Altbauwohnungen versteckt.

    Einige Meter entfernt von Murkudis Store befindet sich die Galerie Esther Schipper. Man fährt mit einem Fahrstuhl hinauf und steht gewissermaßen über den schönen Dingen. Auch sie ist vor ein paar Jahren auf die Potsdamer übergesiedelt. Ein Mitarbeiter schwärmt von der experimentierfreudigen Szene in der Gegend, von junger Kunst, die hier gezeigt wird. Im Hintergrund hört man düstere Musik. Es ist gerade die Show „Road Runner“ von der Künstlerin und Autorin Cemile Sahin zu sehen. Sahins Arbeiten spiegeln indirekt auch die Ambivalenzen der Potsdamer Straße. Das Schöne, das Rohe, die Gewalt, die Sinnlichkeit.

    „Road Runner“ ist ein dystopisches Video, das auch mit den Ästhetiken von TikToks spielt, mit Action und AI. Die Dialoge hat Sahin geschrieben, sie beschreiben den Kampf einer Heldin. Sie schießt und springt. An den Wänden hängen dazu Abbildungen von Patronen und pinken Bentleys, von Waffen und Wüstensand. Darauf gesetzt sind mit künstlicher Intelligenz generierte Textfetzen. „The future is hot and dry“, steht da unter anderem. Die Zukunft ist heiß und trocken.

    Auf der Potsdamer Straße passiert Diskurs – sie lockt eine internationale Szene an

    In der Galerie Esther Schipper wird klar: Auf der Potsdamer Straße passiert Diskurs. Man kann das zynisch finden, weil es nicht unbedingt ein Angebot für Menschen ist, die auch wirklich dort leben. Man kann es aber auch spannend finden, weil die Concept-Stores, die Designer, die Galerien sich gegenseitig befruchten und eine internationale Szene auf die Potsdamer Straße treiben.

    So denkt auch Fiona Bennett, die um die Ecke den renommiertesten Hutladen Berlins betreibt. „Ich habe immer die Galerie-Nähe gesucht“, sagt Bennett. „Galeristen, Sammler, Künstler waren immer meine Kunden. Hier fühlt man sich gut eingebettet.“ In ihrem Laden gibt es Hüte, in die Kaschmir-Schals integriert sind. Bunte Hüte, edle Hüte, Hüte für Pferderennen und Hochzeiten. Viele sehr teure Hüte. Bennett hat ihre eigene Manufaktur in Berlin, war auch für die Hüte der Schauspieler in „Babylon Berlin“ verantwortlich.

    Genau wie Andreas Murkudis ist auch sie von Mitte auf die Potsdamer Straße gezogen. „Ich bin vor 14 Jahren mit meinem Geschäftspartner hier hergekommen“, sagt sie. „Murkudis war schon im Hof. Wir haben zur Straße hin geöffnet – damals gab es noch den Straßenstrich fast vor der Tür, das Haus stand weitestgehend leer. In den letzten Jahren hat sich alles zu einem spannenden Ort entwickelt.“ Gerade ist deswegen auch noch das junge Berliner Modelabel Working Title mit eingezogen. Björn Kubeja, ein Architekt und neben Designerin Antonia Goy einer der beiden Betreiber, sitzt neben Fiona Bennett und sagt: „Die Kunden hier sind Individualisten. Leute aus Asien, aus Amerika – sie wissen genau, dass hier der Spot für sie ist.“

    Was Kubeja und Bennett eint, ist ihr Sinn für Nachhaltigkeit. Ihre Mode ist entschleunigt, sie soll lange überdauern können. Ein Gegenentwurf zum Ausstellungstitel der Show in der Neuen Nationalgalerie also, der besagt, dass das hier alles nicht gut enden wird. Die Sachen von Working Title sind schlicht, sleek, unisex. Kubeja sagt: „Wenn man unsere Stücke gar nicht mehr restaurieren kann, dann kann man sie guten Gewissens gehen lassen. Sie bestehen nur aus Naturmaterialien.“

    Laut, aber nicht ekelhaft laut

    „Ich finde, die Straße hat was sehr Urbanes, ist sehr laut, aber nicht ekelhaft laut, hat ein gutes Grundtempo, einen urbanen Beat, ist multikulturell“, sagt Kubeja. Wenn er spricht, klingt es jetzt auch wie ein Beat. Er macht eine kurze Denkpause und fügt hinzu. „Es ist all das, was Berlin ausmacht.“

    Nur das Nachtleben fehlt hier weitestgehend. Es gibt die Stripclubs und die Kaschemmen auf der einen Seite und die Victoria Bar und das Kumpelnest für die Szene-Leute auf der anderen Seite. Sonst sieht es mau aus. Das Studio 1111 von Nachtleben-Urgestein Till Harter versucht parallel dazu Marken und Partys zusammenzubringen und die Leute, die hier arbeiten, auch am Abend auf der Straße zu halten. Keine einfache Aufgabe. Die meisten gehen dann doch lieber zurück nach Neukölln oder Kreuzberg.

    „In der Nacht verändert sich das Publikum auf der Potsdamer Straße“, sagt auch Hannes Schmidt. „Die Menschen, die hier in den Agenturen und Galerien arbeiten, gehen in ihre Viertel zurück.“ Er steht in einer Altbauwohnung auf der Potsdamer Straße und ist in Eile. Schmidt ist Künstler, hat kleine Projekt-Spaces geleitet und betreibt hier nun seine Galerie Schiefe Zähne. Sie ist ein Bindeglied zwischen Orten wie der Esther Schipper Galerie, den Läden von Murkudis oder Bennett und der Gegenkultur der 80er-Jahre. An diesem Tag Ende Februar läuft eine Gruppenausstellung, die sich kritisch mit dem Konzept Gruppenausstellung auseinandersetzt: „Ten thousand ugly inkblots | Part 3/3.“

    Schiefe Zähne ist ein ursprünglicher Ort, der mit der Sterilität anderer Galerien bricht. Die Kunst, die dort gezeigt wird, ist hoch-diskursiv, kritisch gegenüber dem Kunstmarkt, kritisch gegenüber Kunst selbst. „Man profitiert von der Galeriendichte“, sagt Schmidt noch, während er sich einen Kaffee holt und dann schnell weiter hastet.

    Die Potsdamer Straße ist kein Ort des Innehaltens. Wer sie besucht, muss in ständiger Bewegung bleiben, kann kurz in den Läden, in der Mode, in der Kunst abtauchen, aber landet am Ende doch wieder auf dem Gehsteig dieser launigen und dreckigen Hauptverkehrsader. Das erdet.

    #Berlin #Schöneberg #Tiergarten #Mitte #Potsdamer_Straße #Kultur #Wirtschaft #wohnen

  • Fernmeldeamt
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernmeldeamt

    Fernmeldeamt (FA) war der Name der Ortsbehörden des Fernmeldewesens der Reichspost und später auch der:

    Deutschen Bundespost (siehe Fernmeldeamt (Deutsche Bundespost)) und der
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernmeldeamt_(Deutsche_Bundespost)

    Deutschen Post in der DDR (siehe Fernmeldeamt (Deutsche Post der DDR)).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernmeldeamt_(Deutsche_Post_der_DDR)

    Die Bezeichnung Fernmeldeamt geht auf Heinrich von Stephan zurück, der lateinische und griechische Begriffe bewusst aus der Behördensprache verdrängen wollte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernmeldeamt_(Deutsche_Bundespost)

    ...
    Fernmeldeamt 1 Berlin (Fernamt)
    Fernmeldeamt 2 Berlin
    Fernmeldeamt 3 Berlin
    Fernmeldeamt 4 Berlin
    Fernmeldeamt 5 Berlin
    Fernmeldeamt 6 Berlin (ab 1990 in Berlin [Ost])
    ...

    Es gab 108 Fernmeldeämter (FA) der Deutschen Bundespost. Sie waren für die Bereitstellung von Telekommunikations-Dienstleistungen im jeweiligen Amtsbereich zuständig (Fernsprech-, Telegrafen- und Funkdienst, Fernmeldebau und Verwaltungsaufgaben, teilweise wurden auch der Telegrammdienst und die Annahme von Fernmeldegebühren von den Postämtern wahrgenommen). Im Allgemeinen waren alle erforderlichen Dienststellen in einem Fernmeldeamt vorhanden. Nur in den Großstädten teilten sich mehrere Fernmeldeämter die Arbeit. Die Technik der Datenübertragung war in Frankfurt und in Hamburg besonderen Fernmeldeämtern (früher Telegrafenamt genannt) zugeordnet.

    Geschichte

    Bei der Vereinigung des Post- und Telegraphenwesens 1875 blieben in größeren Städten selbständige Telegraphenämter erhalten. Die Mehrzahl der Telegraphenstationen waren in den örtlichen Postanstalten eingebunden. Mit der Einführung des Fernsprechers 1877 und der ersten Vermittlungsstellen 1881 waren diese noch bei den Telegraphenämtern eingegliedert, durch den rasanten Erfolg des neuen Kommunikationsmittels entstanden in großen Städten bald eigene Fernsprechämter. Die Reichspost richtete ab 1920 nach dem Vorbild Württembergs Telegraphenbauämter ein. Nach 1945 testete die Oberpostdirektion die Ausgliederung der Fernmeldedienste auf dem Lande aus den Postanstalten mittels Fernmeldebetriebsämter. Bei der Neuordnung der Ämter des Fernmeldewesens wurden alle Betriebsaufgaben zusammengefasst und alle Ämter erhielten 1952 die Bezeichnung Fernmeldeamt. Mit der Umwandlung der Deutschen Bundespost Telekom in Deutsche Telekom AG am 1. Januar 1995 erfolgte die Umbenennung der mittlerweile 121 bestehenden Fernmeldeämter in Niederlassungen (NL). In Städten mit mehreren Niederlassungen wurden diese wie vorher durch arabische Ziffern voneinander unterschieden.

    Aufgaben

    Ein Fernmeldeamt gliederte sich in sechs Aufgabenbereiche:

    Aufgabenbereich 1 – Verwaltung
    Aufgabenbereich 2 – Haushalt
    Aufgabenbereich 3 – Teilnehmerdienste
    Aufgabenbereich 4 – Fernsprechdienst (Hand) und Telegrammdienst
    Aufgabenbereich 5 – Vermittlungs- und Übertragungstechnik
    Aufgabenbereich 6 – Linientechnik

    Bei Bedarf wurden die Aufgabenbereiche 5 und 6 wegen des großen Umfangs unterteilt:

    Aufgabenbereich 5 A – Planung und Bauführung für Vermittlungs- und Übertragungstechnik
    Aufgabenbereich 5 B – Technischer Fernsprechbetrieb
    Aufgabenbereich 5 C – Technischer Telegrafenbetrieb
    Aufgabenbereich 5 D – Übertragungsbetrieb
    Aufgabenbereich 6 A – Planung und Bauführung für Linientechnik
    Aufgabenbereich 6 B – Fernmeldebau und Unterhaltung von Linien

    Aufbau

    Die Amtsleitung eines Fernmeldeamtes setzte sich aus dem Amtsvorsteher (AV) und den Abteilungsleitern (AbtL) zusammen. Der AV war für die ordnungsgemäße Ausführung aller dem Amt zugewiesene Aufgaben zuständig. Die AbtL leiteten selbständig den Dienst der ihnen unterstellten Abteilungen nach den gültigen Bestimmungen bzw. Richtlinien.

    Der Personalrat vertrat die Interessen des Personals auf der Ebene der Amtsleitung.

    Die verwaltungstechnischen Gliederungen eines Fernmeldeamtes waren

    Abteilungen (Abt)

    Aufgabe: Die Zusammenfassung eines oder mehrerer Aufgabenbereiche.
    Leitung: Abteilungsleiter (AbtL)

    Dienststellen (Dst)

    Aufgabe: Zuständig für Fachaufgaben innerhalb einer Abteilung.
    Leitung: Stellenvorsteher (StV)

    Kräftegruppe (KrGr)

    Aufgabe: Bezeichnung für Dienstkräfte mit der gleichen Einzelaufgabe innerhalb einer Dienststelle.
    Leitung: Oberaufsicht, Aufsicht

    Fernmeldebezirk (FBz)

    Aufgabe: Zusammengefasste Dienststelle für den Anmeldedienst, die Fernsprechentstörung, die Unterhaltung von Fernsprechvermittlungsstellen in weiter entfernten Bereichen des Amtsbezirkes. Abhängig vom FA.
    Leitung: Fernmeldebezirksleiter (FBzL)

    Fernmeldebaubezirke, Technische Baubezirke (FBBz, TBz)

    Aufgabe: Besondere Dienststellen, die nicht unbedingt ihren Sitz am Standort des FA hatten. Sie waren für fernmeldetechnische Arbeiten (FBBz) bzw. fernmeldetechnische Sonderaufgaben (TBz) zuständig. Dies umfasst z. B. Unterhaltung der Ortsnetze, Schaltungen in den Ortsnetzen, Bauvorhaben etc.
    Leitung: Bezirksbauführer (BzBf)

    FA 1 - WInterfeldstraße 28–30
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernamt_Berlin

    Das ehemalige Fernamt Berlin, postintern: Fernsprechamt W 57, in der Winterfeldtstraße 19/21/23 im Berliner Ortsteil Schöneberg ist ein gelistetes Baudenkmal. Der 1929 fertiggestellte Gebäudekomplex war von der Deutschen Reichspost als zentrale Handvermittlung für die Telefon-Fernverbindungen errichtet worden.

    Das Fernamt wurde Mitte 1958 zum Fernmeldeamt 1 Berlin und beherbergt heute u. a. die Telekom Innovation Arena mit Start-up-Unternehmen, die von der Deutschen Telekom gefördert werden.

    FA 2 - Europahaus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Europahaus_(Berlin)

    Das Europahaus ist ein Bürogebäude im Berliner Ortsteil Kreuzberg, Stresemannstraße 92–94. Zusammen mit dem Nachbargebäude Deutschlandhaus wurde es von 1926 bis 1931 errichtet.
    ...
    Nach veränderter Wiederherstellung von 1959 bis 1966 bis nach der deutschen Wiedervereinigung war das Europahaus Standort des Fernmeldeamtes 2 Berlin (später: Fernmeldeamt 3 Berlin) der Deutschen Bundespost.

    Das Gebäude, das sich in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Anhalter Bahnhofs befindet, beherbergt unter anderem in vier Etagen die Hauptverwaltung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,[4] eine Kontaktstelle des Robert Koch-Instituts sowie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost und die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz.

    FA 3 - Tucholskystraße
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsprechamt_Berlin_Nord
    Eigentlich gab es nie ein Fermeldeamt 3, aber es wird hier aufgrund ähnlicher Bezeichnungen so geführt.

    In der zweiten Etage befinden sich die Büros und die Dienstwohnung des Vorstehers, während im dritten Geschoss das Hauptfernsprechamt und das Stadtfernsprechamt 3, im Dachgeschoß die Fernsprechvermittlungs-Anstalt III untergebracht wurde. ... Ein zehnseitiger Kuppelunterbau mit eisernem Fernsprech-Abspanngerüst zur Aufnahme von 800 Fernsprech-Isolatoren ist dabei errichtet worden. Nach dem Ersten Weltkrieg stieg der Bedarf an Telefonverbindungen für die schnell wachsende Hauptstadt des Deutschen Reiches drastisch an. So entstand in einer Rekordbauzeit von 1926 bis 1927 auf dem Gelände des ehemaligen Paketpostamt das für Berlin dringend benötigte Fernsprechamt Nord.
    ...
    Mit Ende des Krieges erfolgte die Wiederaufnahme des Betriebes durch Weisungen der Alliierten, hier die sowjetische Militäradministration. Ab April 1949 wurden sämtliche Verbindungen vom Fernamt der Westsektoren, also der Winterfeldtstraße, in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) unterbrochen. Gespräche von West-Berlin in die SBZ konnten nur noch über Ämter in Westdeutschland hergestellt werden. Ab Mai 1952 unterbrach die DDR-Post alle Fernsprechleitungen zwischen den Westsektoren und Ost-Berlin, sodass keine direkten Anrufe mehr vom West- in den Ostteil der Stadt möglich waren.

    FA 4 - Ringbanstraße, Tempelhof
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgeb%C3%A4ude_des_Reichspostzentralamts

    Reichspostzentralamt (Fernmeldeamt 4 Tempelhof)
    Das Gebäude steht in der Ringbahnstraße 130 südlich der Stadtautobahn A 100 zwischen Schöneberger Straße und Manteuffelstraße. Bis Ende August 2018 waren verschiedene Abteilungen der Deutschen Telekom AG in dem Gebäude untergebracht, danach wurde es beräumt und für die Unterbringung des Anti-Terror-Zentrums der Berliner Polizei umgebaut. ...

    Tempelhof Reichspostzentralamt Ringbahnstraße
    https://www.fotowiesel.de/berlin/2023-tempelhof-parks/DSC00619
    Tempelhof Reichspostzentralamt Ringbahnstraße
    https://www.fotowiesel.de/berlin/2023-tempelhof-parks/DSC00624
    Tempelhof Garde-Train-Bataillon Ringbahnstraße
    https://www.fotowiesel.de/berlin/2023-tempelhof-parks/DSC00627
    Tempelhof Lorenzweg Lorenz AG
    https://www.fotowiesel.de/berlin/2019-teltowkanal/PICT9032

    Lorenzweg mit dem Fabrikgebäude von 1918 der C. Lorenz AG von 1880.... Seit 1991 Gewerbehof.
    In einer Karte von 1994 als Fernmeldeamt 4 B.D. beschriftet.

    1990 - Umsetzer und Baken, WAS FUNKT WO UND WIE IN BERLIN AUF V H F – U H F – S H F
    https://www.dl0bn.de/chronik/Umsetzer.pdf

    Relaisfunkstelle DBØKK
    Die Relaisfunkstelle DBØKK ist Berlins jüngstes Relais. Es steht in Tempelhof im Fernmeldeamt 4 in der Ringbahnstraße. Dieses Relais arbeitet als AM-ATV-Umsetzer. AM wurde gewählt, weil durch die Nähe zum Flughafen reichlich Radarstörungen eingefangen werden. Diese machen sich in FM, wie es jetzt bei ATV der Trend ist, jedoch sehr störend bemerkbar. Steht auf der Eingabe eine bestimmte Zeit ein sauberes ATV-Signal, schaltet DBØKK den Relaisbetrieb ein und überträgt das Bild- und Tonsignal auf die Ausgabe (Ton natürlich in FM). Eine andere Betriebsvariante ist der Bakenbetrieb des Relaissenders. Auf dem 2-m-ATV-Komandokanal kann man durch Rufton das Testbild des Relais abfordern. So besteht die Möglichkeit, den eigenen Empfänger zu optimieren, denn bei 23 cm fängt die kritische Technik so langsam an. Der Standort des Relais ist zwar gut, doch könnten die Antennen bei dieser Frequenz etwas höher stehen oder besser sein, denn die kleinen Hügel, wie Insulaner und Marienhöhe, verursachen reichliche Abschattungen.

    B-RS 25/87 (26.06.1987)
    ATV-RELAIS
    Am 04.06. wurde von der LPD Berlin die Genehmigung für das Berliner ATV-Relais erteilt. Das Rufzeichen ist DBØKK, Standort ist die Tempelhofer Ringbahnstraße, JO62QL. Die Eingabe im 24-cm-Band ist 1.252,500 MHz in FM, die Ausgabe auf 1.285,000 MHz Bild und 1.290,500 MHz Ton in AM. Das Relais wurde von der Berliner ATV-Aktivgruppe errichtet. Verwendet und ausgebaut wird die vorhandene und leider nicht genehmigte ATV-Bake. Man hofft, noch in diesem Jahr den Versuchsbetrieb aufnehmen zu können.

    B-RS 34/89 (20.10.1989)
    ATV-RELAIS
    Seit Kurzem hat Berlin ein weiteres Relais. Es ist das 23-cm-ATV-Relais DBØKK. Der Standort ist in der Tempelhofer Ringbahnstraße. Die Eingabe ist 1.252,5 MHz in AM und die Ausgabe liegt bei 1.285,5 MHz ebenfalls in AM. Nähere Einzelheiten werden auf dem nächsten ATV-Treffen am Mitt-
    woch, dem 15.11., um 19:30 Uhr, im Jugendfreizeitheim Hessenring 47 in Berlin 42 bekannt gegeben.
    73 von Horst, DL7AKE, ATV-Referent

    B-RS 25/90 (29.06.1990)
    ATV-RELAIS
    Das ATV-Relais DBØKK ist für einige Wochen abgeschaltet. Die Anlage wird überarbeitet und nach den Sommer-Ferien wieder in Betrieb genommen. Einen schönen Urlaub wünscht Horst, DL7AKE, ATV-Referent

    B-RS 4/96 (25.01.1996)
    BERLINER ATV-RELAIS DBØKK
    Das erste Berliner ATV-Relais, DBØKK, das im
    Oktober 89, in Tempelhof in Betrieb ging, hat mit sei-
    nem Standortwechsel im März 93, folgende techni-
    schen Einzelheiten:
    Standort: Berlin-Lichtenberg, Weissenseer Weg 1,
    Locator JO62RM, ca. 80 m über Grund und 130 m
    über NN auf einem Hochhaus.
    Eingabe: 2.336,0 MHz Bild FM, Subträger Ton 6,5
    MHz; 434,25 MHz, Bild, auf 2 MHz reduzierte Band-
    breite, ohne Farbe und Ton. Die ursprünglich erste
    Eingabe, 1.252,5 MHz, wurde im Januar 96 aufge-
    geben.
    Ausgabe: 1.285,250 MHz Bild AM, 1.290,750 MHz
    Ton FM.
    Sendeleistung: Bildträger, Farbtestbild moduliert: 12
    W, Tonträger -11 dB abgesenkt.
    Sendeantenne: Hohlleiterschlitzstraher, rund, hori-
    zontal, +6 dB/D
    2. Ausgabe: 10,200 GHz, 5 W, Subträger Ton 1: 6,5
    MHz, Ton 2: 7,2 MHz; Hohlleitetschlitzantenne, rund, horizontal.
    Empfangsantenne: 13 cm: Hohlleiterschlitzantenne,
    rund, horizontal, besser +6 dB/D;
    70 cm: 5 El. Yagi, 6 dB, horizontal, West; 2 m: Win-
    keldipol, horizontal, Ost/West.
    Auftastung: Nur über Bildsignal, 5 Sekunden nach
    Auswertung der Synchronimpulse. Haltezeit nach
    Eingabe Ende, 10 Sekunden.
    Kennung: Am Anfang, am Ende und alle 10 Minuten
    während einer Sendung. Farbtestbild mit Lauftitel
    und F2-Tontastung für 10 Sekunden.
    Betriebsbereit: ganzjährig 24 Stunden.
    Optionen: Mit einem 2 Sekunden langen Ton von
    1.750 Hz auf der ATV-Anruffrequenz 144,750 MHz
    kann für 10 Minuten ein Farbtestbild aufgetastet
    werden. Diese Option ist sekundär. Wird während
    einer Testbildsendung eine der Eingaben aktiviert,
    hat diese sofort Vorrang. Die Bildeingaben sind
    gleichberechtigt.
    Verantwortlich: Horst Schurig, DL7AKE, 10779 Ber-
    lin-Schöneberg,......
    An dieser Stelle möchte Horst, DL7AKE, bei den
    Relaisbenutzern um Verständnis werben und sich
    gleichzeitig bei allen Verantwortlichen der 70-cm-
    Relaisfunkstellen im Bereich von 434-440 MHz, für
    die Abschaltung während der Wettbewerbe, im Namen aller ATVer recht herzlich bedanken. Leider
    wurde nicht immer und von allen abgeschaltet. In
    der Hoffnung, daß die Zusammenarbeit 96 wieder
    klappt.
    73 von Horst, DL7AKE, ATV Referent

    BERLIN-RUNDSPRUCH NR. 36/88 VOM 21.10.1988
    https://www.dl0bn.de/archiv/1988/d3688.htm

    VFDB BEZIRKSVERBAND Z20
    Am Dienstag, dem 25.10., um 17:00 Uhr, treffen sich die Mitglieder des VFDB. Treffpunkt ist das Fernmeldeamt 4, Raum F 25, Ringbahnstr. 130 in Berlin 42.
    73 von Gerhard, DL7ACG

    FA 5 - Berliner Straße 66, 13507 Berlin
    https://collectprime.com/item/fernmeldeamt-5-berlin-a-serie-folders-covers-user-guides-germany-feder

    Nordberliner Lauffreunde / Lauftreff Bernd Hübner - marathon-knackpunkts Webseite!
    https://marathon-knackpunkt.jimdofree.com/unsere-gruppe

    Den Berlin-Marathon gibt es seit 1974 - und seit mindestens 1982 auch unsere Helfer- und Helferinnen-Gruppe! So lange nämlich (bis 2013) hat mein Vorgänger im Amt als Teamleiter, Manfred Templin, diese Gruppe geleitet und organisiert. Sie bestand ursprünglich aus Mitgliedern des SCC-Lauftreffs sowie aus Kolleginnen und Kollegen vom ehemaligen Fernmeldeamt 5 , jeweils unterstützt durch fleißige Familienangehörige.

    FA 6 - Buchberger Straße oder Tucholskystraße?

    Bauakustik - KSZ Akustik Ingenieurbüro
    http://www.ksz-akustik.de/bauakustik

    Referenzen:
    ...
    Telecom, Fernmeldeamt 6 Berlin, Buchberger Straße...

    Brandenburg HELLERSDORF - Wo kann man Telefone mieten
    https://www.nd-aktuell.de/artikel/325216.wo-kann-man-telefone-mieten.html

    20.09.1991 (ND). Im Zusammenhang mit der Zunahme der Telefonanschlüsse in Hellersdorf bietet das Fernmeldeamt 6 Berlin seinen alten und neuen Kunden die Gelegenheit, Telefonapparate in unmittelbarer Wohnnähe zu kaufen

    oder zu mieten. Dazu ist in der Wilhelm-Koenen-StraBe ’19 ein Telekom-Laden eingerichtet worden. Montags bis freitags ist dort von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Der provisorische Laden wird im November wieder geschlossen. Zusätzlich ist zeitweise das Telefonmobil am Standort Quedlinger Straße (nahe der Kaufhalle) eingesetzt.

    Postgewerkschaft für Stasi-Leute - Allein in Berlin sind 600 Stasi-Leute bei der Post untergekomen/ DPG gibt Rechtsschutz
    https://taz.de/!1734404

    2.2.1991...
    Im Fernmeldeamt 6 in der Berliner Tucholskystraße war per 31. Januar über 100 ehemaligen Stasi-Leuten die Kündigung ausgesprochen worden. „Bei uns brennt die Luft“, meinte der Vorsitzende des Personalrates, Klaus Korcz, angesichts der nun entstehenden Arbeitskräftesituation. Die Entlassenen hätten sich überwiegend engagiert eingearbeitet, und sie wären auch von ihren Kollegen im wesentlichen akzeptiert worden. Schließlich seien sie auch angesichts der vor allem in den letzten Wochen äußerst komplizierten Situation bei der Post zu jeder Überstunde bereit gewesen.

    Es sei auch nicht vorstellbar, so der Personalratschef, welche Schäden ein Heizer oder Pförtner, der früher beim MfS war, für den Postdienst anstellen könnte. Viel größer sei seiner Meinung nach jene Gefahr, die entstehe, wenn diese Leute ins totale Aus gedrängt würden. Der Personalrat habe den Kündigungen im Fernmeldeamt 6 in keinem Falle zugestimmt, sondern sie lediglich zur Kenntnis nehmen müssen.
    ...

    Samir Bouaissa - Fachgebietsleiter IT-Support und Smart City - Amt für Informationstechnik und Digitalisierung der Stadt Wuppertal
    https://de.linkedin.com/in/samir-bouaissa-b53a18180

    Telekom AG
    Feb 1993 - Feb 1993 1 month, Berlin Ost Fernmeldeamt 6

    System- und Messtechniker
    Schwerpunkte:
    Messung von DUWA-Leitungen in Vorbereitung auf die Digitalisierung der Vermittlungsstellen

    Auszubildender zum Kommunikationselektroniker
    Sep 1989 - Feb 1993 3 years 6 months, Wuppertal

    Zur Adresse des potentiellen Standorts Buchberger Straße in Lichtenberg wissen Kaupert und Berlingeschichte mehr.

    Kaupert - Buchberger Straße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Buchberger-Strasse-10365-Berlin

    Alte Namen: Eckertstraße (um 1900-1933)
    Name seit: 8.4.1933
    1975 wurde der Oberweg (früher Wiesenweg) in die Buchberger Straße einbezogen.

    https://berlingeschichte.de/strassen/bez17h/e23.htm

    Name ab um 1900
    Name bis 8.4.1933
    Namen
    (früher/später) Buchberger Straße (1933)
    Namens-
    erläuterung Eckert, Heinrich Ferdinand, * 7.2.1819 Schwiebus, † 9.12.1875 Berlin, Unternehmer.
    Er kam 1840 nach Berlin und arbeitete als Schlosser. Nach der Meisterprüfung gründete er 1846 in Berlin eine Schlosserwerkstatt und erwarb das Bürgerrecht. Aus ihr gingen die Eckertwerke (Landmaschinenfabrik H. F. Eckert) in der Frankfurter Straße hervor, die in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach Lichtenberg verlegt wurden. Er konzentrierte sich auf die Entwicklung und Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen und gehörte zu den Vätern des deutschen Pflugbaus. 1860 wandte er sich dem Wagenbau und dem Bau von Dampfmaschinen zu. Eckert gehörte zu den Pionieren der Berliner Maschinenbauindustrie. Sein Unternehmen beschäftigte bald mehr als 1000 Arbeiter, es produzierte 1903 in Lichtenberg alle Arten von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen. 1871 wandelte er seine Fabrik in eine AG um, deren Generaldirektor er bis 1873 blieb.
    Der Name ergab sich daraus, daß an der Straße eine Fabrik, die Eckertwerke, lag.
    aktueller Name Buchberger Straße

    https://www.openstreetmap.org/way/188033360

    #Berlin
    #Mitte
    #Tucholskystraße
    #Schöneberg
    #Winterfeldstraße
    #Tempelhof
    #Ringbahnstraße
    #Lichtenberg
    #Buchberger_Straße

  • Tempelhof-Schöneberg: Diese umgestaltete Kreuzung wird bald eröffnet
    https://www.berliner-zeitung.de/news/tempelhof-schoeneberg-diese-umgestaltete-kreuzung-wird-bald-eroeffn

    We sich einen Eindruck von der Borniertheit und dem Fanatismus grüner Kleinbürger machen will, lese diese Meldung. Es geht um eine überflüsdige wenn nicht schädliche Baumaßnahme. Eine der übersichtlichsten Straßeneinmündungen, die viel Platzvfür alle Verkehrsteilnehmer bietet, so lange Ihr Kommentatorvdrnken kann, wird, ja was wohl, "modernisiert’.

    Der Kita auf der Ecke Belziger/Vorberg hätten ein paar Spielachen ider eine zusätzliche Erzieherstelle sicher mehr geholfen als eine verkehrliche „Baumaßnahme“.

    In Tempelhof-Schöneberg wird am Freitag, 6. Dezember, die offizielle Eröffnung der modernisierten Kreuzung Belziger Straße/Vorbergstraße mit der Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) gefeiert. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr. Treffpunkt ist die Kreuzung der beiden Straßen, die durch umfassende Bauarbeiten von August bis November neu gestaltet wurde.

    Das Projekt umfasste breitere Gehwege und verbesserte Sichtbeziehungen. Diese Maßnahmen wurden über zwei Bauabschnitte hinweg realisiert. Interessierte können sich vor Ort ein Bild von den Neuerungen zu machen und Fragen direkt an die Verantwortlichen zu richten.

    Quelle: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

    Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.

    #Berlin #Schöneberg #Belziger_Straße #Vorbergstraße #Verkehr #wtf

  • Wir ziehen um! Neuer Unternehmenssitz ab 2027
    https://www.kieback-peter.com/de/news/neuer-unternehmenssitz-ab-2027


    Friedenauer Visualisierung: Neuer Unternehmenssitz von Kieback&Peter am Innsbrucker Platz © bloomimages

    Der Wahnsinn geht weiter, auch in #Neu-Friedenau. Es ist ja schön, wenn viele Menschen gemeinsam lenen und arbeiten, aber Mountain View ist dann doch was anderes. Das ganze Neu-Friedenauer Bauprojekt ist nur möglich hewirden, weil der DB-Kinzern den alten Güterbahnhof an der Ringbahn an einen Immobilienentwickler verkauft hat,. Besser der Taatskonzern hätte im öffentlichen Interesse gehandelt und das Gelände zum Transport-Hub für emissionsfreie Lieferungen entwickelt.

    So, wie es nun aussieht, werden LKW und Lieferfahrzeuge weiterhin die Stadt verstänkern und verstopfen, ein verkehrs- und umweltpolitischer Umbau Berlins unterbleibt.

    Dafür gibt es Verdichtung und langweiligen Beton. Schickes Markeftng-Gedöns, das auf althergebracht macht, mit dem Begriff „Friefenaier Höhe“, oder auf englisch-futuristisch mit „The Friedenauer“ spröden Sixties-Raumpatrouille-Orion versprüht, das braucht im Grunde keiner.

    Wobei, ein paar haben sich die Tadchen und die Konten vollgemacht und sind noch reicher geworden. So it goes.

    30.9.2024 -2027 beziehen wir einen neuen Unternehmenssitz am Innsbrucker Platz, der klimaneutral betrieben wird. Der moderne Bürokomplex, entwickelt von der OFB Projektentwicklung, integriert unsere innovative Gebäudeautomation und -technologie und ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Dieser neue Firmensitz vereint die bisherigen Standorte in Berlin und ergänzt unsere 30 Niederlassungen in Deutschland sowie unsere internationalen Tochterunternehmen.

    Ein moderner, repräsentativer Standort
    Friedenauer Visualisierung aus der Vogelperspektive ǀ © bloomimages

    Unser neuer Firmensitz am Innsbrucker Platz ist ein beeindruckendes Beispiel für moderne Architektur und fortschrittliche Gebäudeautomation und -technologie.

    Mit dem Einzug in „The FRIEDENAUER“, welcher von der OFB Projektentwicklung entwickelt wurde, beziehen wir rund ein Drittel der Gesamtmietfläche und bündeln damit unseren neuen Unternehmenssitz an diesem Standort.

    Die Gesamtfläche von etwa 7.000 m² bietet ausreichend Raum für alle Unternehmens-bereiche, die bisher auf die Jahnstraße und den Tempelhofer Weg verteilt waren.

    Nachhaltigkeit und moderne Arbeitswelten
    Friedenauer Visualisierung Dachterrasse ǀ © bloomimages

    Der neue Standort besticht durch seine zentrale Lage und hervorragende Verkehrsanbindung. Der öffentliche Nahverkehr, der ICE-Bahnhof Südkreuz und die Autobahn A100 sorgen für optimale Erreichbarkeit. Diverse Mobilitätsangebote wie Flinkster, Stadtmobil, Share Now und Miles stehen zur Verfügung.
    Vielfältig mit Wohlfühlatmosphäre

    https://www.kieback-peter.com/fileadmin/_processed_/2/a/cs Friedenauer_Gruenanlage_OFB_KiebackundPeter_aec4d3b61a.jpg
    _Friedenauer Visualisierung Seitenansicht ǀ © bloomimages

    Neben innovativer Technik bietet das neue Gebäude ein Mitarbeiterrestaurant, Parkplätze und Outdoorfitnessflächen. Großzügige Grünflächen und moderne Lounge-Bereiche im Inneren fördern zudem eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

    Zur Entspannung und Erholung tragen die nahe gelegenen Parkanlagen bei, die die Möglichkeit bieten, in der Natur abzuschalten und neue Energie zu tanken.

    Der neue Standort ist nicht nur repräsentativ und attraktiv, sondern auch ein Schaufenster unserer nachhaltigen Gebäudeautomation und -technologie, die in diesem Bürogebäude vollständig integriert sein wird. Durch den klimaneutralen Betrieb des Gebäudes tragen wir aktiv zum Klimaschutz und unserer Zielerreichung, als Unternehmen klimaneutral zu werden, bei.

    Und so sieht die BLz den Zuzug.

    www.berliner-zeitung.de
    Innsbrucker Platz in Friedenau: Bau von Bürokomplex beginnt 2025
    https://www.berliner-zeitung.de/news/innsbrucker-platz-friedenau-bau-von-buerokomplex-the-friedenauer-be

    2.10.2024 BLZ - In Tempelhof-Schöneberg entsteht auf einem 8700 Quadratmeter großen Grundstück ein Gewerbekomplex. Er soll das östliche Eingangsportal des Quartiers Friedenauer Höhe bilden.

    Ab 2025 wird der Gewerbekomplex „The Friedenauer“ als neues östliches Eingangsportal des derzeit entstehenden Quartiers „Friedenauer Höhe“ am Innsbrucker Platz in Tempelhof-Schöneberg errichtet. Dies berichtet Entwicklungsstadt Berlin. Der Bau soll demnach bis 2027 abgeschlossen sein und insgesamt rund 29.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen. Umgesetzt wird das Vorhaben vom Unternehmen OFB Projektentwicklung, welches am Bau des gesamten Quartiers beteiligt ist.

    Die Friedenauer Höhe in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Innsbrucker Platz soll das Gebiet infrastrukturell stärken. Auf dem Gelände sollen zudem 1350 Wohnungen entstehen, wovon 238 als sozial geförderte Mietwohnungen durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge bereitgestellt werden.

    Das Bürogebäude wird auf einem 8700 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Die Mietflächen werden sich auf sieben bis elf Etagen verteilen und flexible Optionen für Büro-, Einzelhandels- und Gastronomienutzungen bieten. Das Erdgeschoss des Gebäudes soll Versorgungsangebote für die zukünftigen Bewohner des Quartiers enthalten. Insgesamt 29.000 Quadratmeter Nutzfläche sollen in dem neuen Bürokomplex zur Verfügung stehen.

    Dem Bericht zufolge wird das Unternehmen Kieback&Peter, spezialisiert auf Gebäudeautomation, als Ankermieter im „The Friedenauer“ etwa 7000 Quadratmeter beziehen und seine Unternehmenszentrale nach Tempelhof-Schöneberg verlegen.

    Quelle: Entwicklungsstadt Berlin

    Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.

    #Berlin #Schöneberg #Haupstraße #Immobilien #Industrie #Stadtentwicklumg

  • Barbarossaplatz in Berlin-Schöneberg: So soll er umgestaltet werden
    https://www.berliner-zeitung.de/news/umbau-des-barbarossaplatzes-beschlossen-li.2259223


    Seit Dienstag steht fest, wie der Barbarossaplatz umgestaltet werden soll.Benjamin Pritzkuleit / Berliner Zeitung

    Der Wahnsinn geht weiter. Die Barbarossastraße wird am Platz gleichen Namens unterbrochen. Sie hört damit auf, Ost-West-Verbindung vom Bayrischen Viertel (Bamberger/Aschaffenburger) zur Goltz- und Gleditschstraße zu sein. Der kleinteilige Politkompromiss zerstörd zwecks Verkehrsberuhigung historische und immer noch sinnvolle Stadtstrukturen und -verbindungen, anstelle einfach den PKW-Verkehr ganz aus der Innenstadt zu verbannen.

    1.10.2024 von Eva Maria Braungart - Um die Gestaltung des Platzes gab es viel Unmut. Nun hat die Bezirksverordnetenversammlung sich für einen Vorschlag entschieden.

    Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Tempelhof-Schöneberg hat den Umbau des Barbarossaplatzes beschlossen. Dafür wurde die Variante 1 der Machbarkeitsstudie von Juni 2024 angenommen, wie das Bezirksamt mitteilte.

    Unterstützt durch einen gemeinsamen Änderungsantrag von SPD und CDU, soll das Vorhaben sicherstellen, dass die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Die Variante 1 sieht vor, dass die südöstliche Straßenverkehrsfläche dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten wird. Dadurch wird die Platzfläche vor der Schule erweitert und ein Übergang zum Alice-Salomon-Park gewährleistet. Andere Vorschläge sahen eine Ausweitung des Bereichs für den Fuß- und Radverkehr vor.

    Streit um Gestaltung des Barbarossaplatzes

    Im September demonstrierten Bürger für einen autofreien Barbarossaplatz. Aus 1030 Quadratmeter Grünfläche sollten 3300 werden. Bisher sind 85 Prozent der Fläche auf dem Barbarossaplatz versiegelt. Der Vorschlag von Saskia Ellenbeck, Stadträtin für Straßen im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, die Grünfläche massiv zu erweitern, wurde nicht angenommen. Diese Variante sei „nicht zielführend“, so der Ausschuss für Straßen und Verkehr. Stattdessen soll das Bezirksamt eine andere umsetzen, die vorsieht, dass die Ost- und Südseite des Barbarossaplatzes für Kraftfahrzeuge geöffnet bleibt. Allerdings hatte Ellenbecks Vorschlag von den Bürgern den meisten Zuspruch erhalten. Nun gibt es einen Kompromiss.

    Zusätzlich zu den bereits festgelegten Maßnahmen werden folgende Anpassungen in die laufende Planung integriert: Der fließende Verkehr auf der Eisenacher Straße bleibt in beiden Richtungen erhalten, und es wird auf den Einsatz eines Modalfilters verzichtet. Der separate Radweg wird ausschließlich auf den Barbarossaplatz beschränkt und nicht bis zur Eisenacher Straße ausgeweitet. Der Verlust von PKW-Stellplätzen rund um den Barbarossaplatz wird auf ein Minimum reduziert.

    #Berlin #Schöneberg #Barbarossaplatz #Barbarossastraße #Eisenacher_Straße #Schwäbische_Straße

  • Der Falkplan, Schöneberg und Tempelhof
    https://www.falk.de/stadtplan?mz=13&mp=52.47351_13.38157&ms=falkRaster

    Falk (Verlag)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Falk_(Verlag)

    Der Falk-Verlag war ein auf Stadtpläne und Landkarten spezialisierter Verlag. Er wurde im Herbst 1945 von Gerhard Falk in Hamburg gegründet und war bis 1996 in Familienbesitz. Nach dem Verkauf an den Bertelsmann-Konzern gab dieser den Falk-Verlag 1998 an die MairDumont-Gruppe. Das Unternehmen wurde zum 30. August 2012 Teil von MairDumont.
    ...
    Die Legende besagt, dass Gerhard Falk versuchte, sich 1945 im zerstörten Hamburg zurechtzufinden und sich dabei über einen unhandlichen Stadtplan der Großstadt ärgerte. Dabei kamen ihm zwei Ideen, die zu einem völlig neuartigen Produkt führten:

    Die parabolische Projektion (sog. Hyperboloid-Projektion) erlaubte es, innerhalb des Stadtplans gleitend den Maßstab zu ändern. Die im Zentrum liegende Innenstadt mit ihren engen Straßen wurde hierbei größer dargestellt als die Randbezirke. In der Nachkriegszeit war es äußerst schwierig, Papier zum Bedrucken zu organisieren. Diese Projektion half, Papier zu sparen, da nur ein kleineres Format bedruckt werden musste.

    Eine für Falk 1948 patentierte Falttechnik erlaubte es dem Benutzer, sich in dem Plan zurechtzufinden, ohne diesen komplett zu entfalten. Obwohl der Plan immer noch auf einem einzigen Blatt gedruckt ist, kann man damit in alle Richtungen blättern. Die Falk-Pläne wurden bis in die 1990er Jahre manuell von Heimarbeitern gefaltet, erst seit den 1990er Jahren wurden Automaten zur maschinellen Faltung der gängigsten Größen eingesetzt. Entwickelt wurde die Maschine von Alfred Vogtländer; sie war ebenfalls durch Patent geschützt

    Dank dieser Neuerungen, aber auch dank einer durchdachten Marketing-Strategie (so wurde zum Beispiel stets der Begriff Falkplan verwendet, um den Stadtplan untrennbar mit dem Firmennamen zu verknüpfen) wuchs der Verlag schnell und stieg zum führenden Stadtplanproduzenten Europas auf, der Karten der größten Städte Deutschlands, aber auch der wichtigsten Hauptstädte Europas und von New York, Rio de Janeiro u. a. im Programm hatte.

    Wie schön, man kann hier zwischen verschiedenen Kartenansichten umschalten.

    Openstreetmap

    Falk Originalkarte

    Satellit mit Beschriftung

    Standardkarte

    #Berlin #Schöneberg #Tempelhof #Kartografie

  • Aktenfund: Hildegard Knef und ihre Liaison mit dem Nazi
    https://www.welt.de/geschichte/article117628537/Hildegard-Knef-und-ihre-Liaison-mit-dem-Nazi.html

    2.7.2013 von Susanne Leinemann - Schon ihre Lehrerin bescheinigte der Filmdiva Hilde Knef „Vergesslichkeit“. 1945 hatte sie eine Affäre mit einem Goebbels-Freund, den sie nie wieder gesehen haben will. Die Quellen lassen Zweifel zu.

    „H. muss ihre Vergesslichkeit ablegen“ – dieser Satz steht in Sütterlin 1938 unter einem Zeugnis der Städtischen Mittelschule Berlin-Schöneberg. „H.“ steht für Hilde, für unsere Hilde, die Knef. Geschrieben hat das ihre Klassenlehrerin, Fräulein Weise. An sie kann sich die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef später noch sehr genau erinnern: „Sie trug Rosa, Rosa zu allen Jahreszeiten, und aus diesem Rosa quoll ein weißer, fettiger Fischkopf wie das weiße Fleisch aus einem gekochten Hummer“, schreibt sie lange danach in ihrer Autobiografie „Der geschenkte Gaul“.

    Die Knef hasst die Weise. Schon als 13-Jährige ist das so. Die Lehrerin ist eine NSDAP-Parteigängerin erster Güte, Lehrerin und Schülerin führen einen zähen Kleinkrieg, oft geht es um nordische Rassemerkmale, während Mitschülerinnen leise, aber für immer aus der Klasse verschwinden. Abgeholt? Erzwungener Schulwechsel? Im letzten Moment emigriert? Man weiß es nicht so genau.

    Doch trotz dieser tiefen Feindschaft der beiden – Fräulein Weise liebt es, ihre Schülerin Knef zu quälen – trifft die Klassenlehrerin mit ihrem kurzen handgeschriebenen Satz im Zeugnis eine Wahrheit über die Knef. Die „Vergesslichkeit“ macht den Charakter des späteren Weltstars aus. Niemand kann so schön unschöne Dinge vergessen, unangenehme Erinnerungen verdrängen und stattdessen Geschichten erzählen, viel bessere, viel interessantere, viel wildere. Oft auch unpolitischere.

    Da ist die Affäre mit dem Chef von Tobis-Film, Ewald von Demandowsky. Hildegard ist 19, mitten im Krieg macht sie eine Ausbildung zur Schauspielerin bei der UFA. Demandowsky ist fast zwei Jahrzehnte älter als sie, überdies mit einer Schauspielerin verheiratet und Familienvater – und doch ein kriegsbedingter Junggeselle in seiner leeren Villa in Dahlem. Seine Frau ist mit den Kindern vor der Front aus Berlin geflohen. Vor allem aber ist Demandowsky ein großes Rad in der NS-Propagandamaschine, eng vertraut mit Goebbels, verantwortlich etwa für den Pro-Euthanasie-Propagandafilm „Ich klage an“.
    Ihre Angstfreiheit beeindruckte die Dietrich

    Hildegard Knef ist nicht dumm, im Gegenteil. „Sie hatte eine innere Kraft, außerdem war sie klug, was man nicht von allen Schauspielerinnen sagen kann“, schreibt Marlene Dietrich über sie, die beiden Frauen lernten sich nach dem Krieg in Hollywood kennen und erkannten schnell ihre Ähnlichkeit. Die Knef – die Dietrich. Die Angstfreiheit der jüngeren Hildegard Knef beeindruckte die ältere Marlene Dietrich. „Ich bewunderte das. Ich bewunderte vieles andere an ihr. Nicht nur die Schönheit, denn schön waren wir alle.“

    Und weil das so ist, hat Hildegard Knef ihren Liebhaber, den hohen NS-Funktionär, nie ganz verleugnet. Denn es war eine große, heftige, kurze Liebe. Er fährt sie auf dem Fahrrad morgens durch das zerbombte Berlin, Hildekind auf dem Gepäckträger. Sie weiß, wer er ist. Sie sieht seine goldene Parteinadel, hadert damit, hadert mit seinem Glauben an die Herrenrasse. Und verfällt dem Mann doch.

    „Ewald von Demandowsky ist kein Gleichgültiger, kein Mitläufer. Er ist ein Ehrgeiziger, ein Fähiger, ein Beweglicher, der Wurzeln braucht, Wurzeln findet.“ So souverän wirkt er auf die 19-Jährige, so belesen, so erfahren, so klug. Und doch ist die junge Knef lebensklüger. „An Niederlage sei nicht zu denken. Der Führer lässt uns nicht im Stich. Sagt er.“ Die Knef glaubt nicht an den Endsieg. Wer tat das denn noch 1945? Nur vollends Verblendete.

    Wo aber findet sich die Vergesslichkeit, die ihre Lehrerin ihr im Zeugnis bescheinigt? In ihrer offiziellen Erinnerung nimmt Hildegard Knef von ihrem NS-Liebhaber Abschied, als sie gemeinsam in russische Kriegsgefangenschaft geraten – ein kleines Lager bei Berlin – und sie fliehen kann. Danach habe sie ihn nie wieder gesehen. So hat sie es später in Interviews gesagt, so steht es in ihrer Autobiografie. Eine tolle Geschichte!

    Auf der Suche nach alten Freunden

    Doch zwei ihrer drei Ehemänner wissen, die Wahrheit war anders: Sie traf Demandowsky noch mehrmals unmittelbar nach Kriegsende. Zwei oder sogar drei Mal, sehr kurze Treffen waren das, eines davon wohl zufällig in der U-Bahn. Oder nicht ganz zufällig? Der Mann rannte durch Berlin auf der Suche nach alten Freunden, die ihm helfen konnten. Hat er sie gesucht? Hat sie später ihn gesucht? Wir werden es nie erfahren. Die Wahrheit kennt nur Hildegard Knef.

    Im Oktober 1946 wurde Demandowsky von den Russen hingerichtet, nachdem ihn zuvor die Amerikaner verhaftet hatten. Eine Geschichte aus Nachkriegs-Berlin – von Schuld, Verstrickung und Scham. Eine Geschichte, die das Film-Gesicht des neuen demokratischen Deutschlands, denn nicht weniger war Hildegard Knef, die ihren ersten großen Erfolg mit dem Film „Die Mörder sind unter uns“ feierte, nicht brauchen konnte. Denn der Mörder war auch in ihrem Bett gewesen. Demandowsky nach dem Krieg nochmal gesehen? Ach, diese Vergesslichkeit!

    Es ist leicht, das im Nachhinein anzuprangern. Aber man kann getrost sagen, die Abneigung der Knef gegen die Nazis war stark und kaum gespielt. Die dicke Parteilehrerin mit dem Hummergesicht hat sie wirklich gehasst. Ihre Schulnoten blieben über die NS-Jahre durchschnittlich. Viel „genügend“, manchmal „gut“, ein „sehr gut“ sucht man in den Zeugnissen vergebens. „Biologie mit Erblehre“, paramilitärische „Leibesübungen“ und im Fach „Nadelarbeit“ Sockenstricken für die Wehrmacht in Russland – Hilde mochte das alles nicht. „Verdummungsjahre“ nennt sie im Rückblick ihre Schulzeit.

    Den Zeugnissen merkt man es an. Ihr Betragen sei „nicht gleichmäßig gut“, beschwert sich Klassenlehrerin Weise im Winter 1937/38 unterm Zeugnis. Die Knef mit ihrer eigenartigen tiefen Stimme und der eigenwilligen Sprache ist von Natur aus renitent. Mit 15 Jahren verlässt sie die Schule und geht zur UFA. Das muss um 1941 gewesen sein. Die letzten Zeugnisse allerdings fehlen in ihrer Schulmappe, die sind nie im Archiv angekommen – einfach weg. Hoppla, diese Vergesslichkeit.

    Dank an das Archiv der Deutschen Kinemathek in Berlin und an den Dokumentarfilm „Knef. Die frühen Jahre.“

    OSM Hildegard-Knef-Platz Berlin Schöneberg
    https://www.openstreetmap.org/way/623021625

    OSM Hildegard-Knef-Platz Ulm
    https://www.openstreetmap.org/way/111087579

    #Berlin #Schöneberg #Hildegard-Knef-Platz #Geschichte #Nazis #Film

  • Karte von Gross-Berlin 1917 - Bebauung
    https://digital.zlb.de/viewer/image/15453186/1


    La repartition des terrains berlinois bâtis et á développer avec le nombre d’étages des maisons.


    Légende


    Banlieues de Friedenau, Schöneberg et Tempelhof

    Title: Karte von Gross-Berlin
    Publication: Berlin: Greve, 1917
    Language: German
    Digitization: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2011
    Scope: 1 Kt.
    Scale: 1:25 000
    Keywords: Berlin ; Bebauungsplan ; Karte
    URN: urn:nbn:de:kobv:109-opus-104104
    Collection: Berlin Plans and Maps
    Location: Zentral- und Landesbibliothek Berlin
    Shelfmark: B 54/1917/1
    Copyright: Public Domain
    Accessibility: Free Access

    PDF full size
    https://digital.zlb.de/viewer/api/v1/records/15453186/pdf/?usePdfSource=false

    #Berlin #géographie #cartes #urbanisation #1917 #Friedenau #Schöneberg #Tempelhof

  • Barbarossaplatz in Schöneberg autofrei: Deshalb sollen fünf Berliner Straßen Sackgassen werden
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/der-barbarossaplatz-in-berlin-schoeneberg-wird-autofrei-deshalb-sol


    Noch dürfen Autos auf dem Barbarossaplatz in Berlin parken, und auch die Durchfahrt ist möglich Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    B7.7.2024 von Peter Neumann - Kein Platz für Autos, dafür mehr Raum für Fußgänger: Das plant das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Die CDU wirft ihm „Anti- Auto-Ideologie“ vor.

    Noch dürfen Autos auf dem Barbarossaplatz in Berlin parken, und auch die Durchfahrt ist möglich. Doch das soll sich ändern: Der schmucke Platz in bester Schöneberger Wohnlage soll komplett autofrei werden, die einmündenden Straßen verwandeln sich in Sackgassen. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg will mehr Platz für Fußgänger schaffen und Flächen entsiegeln. Doch die CDU lehnt das Projekt ab. Nun treffen die Kritiker und Befürworter aufeinander – im Ausschuss für Straßen und Verkehr.

    Es ist ein Streit, wie es ihn auch anderswo in Berlin gibt. Autostellplätze verschwinden, Fahrbahnen sollen verengt oder für Kraftfahrzeuge gesperrt werden. Die frei werdenden Flächen werden für Fußgänger geöffnet, Sitzbänke und Blumenkübel aufgestellt. Auch Radfahrer bekommen meist mehr Raum. Wo Politikerinnen und Politiker von den Grünen im Bezirksamt für die Straßen zuständig sind, gibt es solche Projekte – und fast immer führen sie zu Konflikten. Denn was Befürworter als stadt- und klimapolitisch richtig bewerten, empfinden Autonutzer als eine weitere Erschwernis ihres Alltags.

    Viel Asphalt und Pflaster: 85 Prozent der Platzfläche sind versiegelt

    Nun also der Barbarossaplatz im Westen von Berlin: Er entstand von 1882 bis 1899, als rundherum großbürgerliche Häuser gebaut wurden. 1903 benannte ihn die damals noch selbstständige Stadt Schöneberg nach dem Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa steht für Rotbart. Der Schmuckplatz wurde 1906 fertiggestellt – mit einem achteckigen Brunnen in der Mitte, der nach den Bronzefiguren am Rande Kinderbrunnen genannt wurde. Am Barbarossaplatz wurde damals nicht nur gewohnt. So gab es 1910 auch eine Apotheke, zwei Buchhandlungen sowie ein Kaffee- und ein Buttergeschäft.

    Heute ist der Platz nicht mehr zukunftsfähig, sagt Saskia Ellenbeck, Stadträtin für Straßen im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Die Erderhitzung führt dazu, dass in den kommenden Jahren häufiger mit Extremwetterlagen zu rechnen ist – mit großer Hitze, aber auch Starkregen. Darauf sei die Anlage nicht vorbereitet, so die Grünen-Politikerin. Das meiste Regenwasser fließt ab und kommt nicht den Bäumen zugute, sondern wird in die Kanalisation abgeleitet. Autos versperren den Zugang. „Bisher sind 85 Prozent versiegelt und die Platzinnenfläche mit dem denkmalgeschützten Brunnen nicht gut zugänglich“, sagte Ellenbeck. Das soll sich vom kommenden Jahr an ändern.
    Meistgelesene Artikel


    Einer der schönsten Plätze im Westen von Berlin: der Barbarossaplatz in Schöneberg. Im Gebäude im Hintergrund logiert die Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg.Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    „Wir wollen einen großen Bereich entsiegeln und für den Fuß- sowie den Radverkehr sichere Wege und ansprechende Aufenthaltsflächen schaffen“, kündigte Ellenbeck an. „Mit einem landschaftsplanerischen Wettbewerb wollen wir nun die kreativen Entwürfe der Landschaftsplaner einholen und werden dann ab 2025/26 in die Umsetzung gehen können.“ 2,7 Millionen Euro stehen bereit. „Der Barbarossaplatz ist unser großes Modellvorhaben für den Fußverkehr. Mit der großartigen Förderung durch den Bund können wir ihn – trotz schwieriger Haushaltslage – in den nächsten drei Jahren klimaresilient und zukunftsfähig umgestalten.“ 2027 soll alles fertig sein.

    Unterschiedliche Zustimmungsraten – zwischen 46 und 85 Prozent

    „Ich freue mich, dass die umfangreiche Bürgerbeteiligung ein deutliches Votum für eine Verkehrsberuhigung des gesamten Platzes ergeben hat“, sagte die Stadträtin. Am 21. März fand eine Veranstaltung statt, auf der Internetseite mein.berlin konnten sich Bürger vom 22. März bis 14. April äußern. 375 Menschen nahmen teil. Außerdem holte das Bezirksamt Stellungnahmen von 27 Trägern öffentlicher Belange ein, etwa der Polizei oder der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR). Auch der Fußrat, die Volkshochschule und die Grundschule am Barbarossaplatz wurden im März gefragt.

    Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erarbeitete ein Planungsbüro drei Varianten für die künftige Gestaltung, die den Bürgern vorgelegt wurden. Dass alles so bleibt, wie es ist, stand nicht zur Wahl. Die Varianten 1 und 2 sehen Teilsperrungen des Platzes vor: im Osten und Süden oder im Westen. Doch die Variante 3 bekam den größten Zuspruch. Danach sollen auf dem Barbarossaplatz keine Kraftfahrzeuge mehr zugelassen werden – weder abgestellt noch fahrend. An allen fünf Straßeneinmündungen sollen „Modalfilter“ (Poller) dafür sorgen, dass nur noch Radfahrer passieren können. Pflaster soll zum Teil entfernt werden, damit Regenwasser versickern kann – zum Beispiel in Mulden.

    Während der öffentlichen Beteiligungsveranstaltung im März, an der rund hundert Menschen teilnahmen, wurden drei Gruppen gebildet. Dort sprachen sich zwischen 46 und 85 Prozent für die Variante 3 aus, so das Bezirksamt. In der Grundschule erreichte die Zustimmungsrate 85 Prozent, in der Volkshochschule 60 Prozent. Bei mein.berlin war die Quote geringer: 51 Prozent. „Zum einen gab es viel Zuspruch zur Umgestaltung, zum anderen wurde diese stark abgelehnt und kritisiert“, hieß es.


    Ein Schild am Barbarossaplatz in Berlin-Schöneberg. Dieses Verkehrszeichen wird wieder abgebaut. Künftig sollen alle Zufahrten Sackgassen werden – für immer.Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

    CDU kritisiert geplante Sackgassen und befürchtet mehr Parksuchverkehr

    Auch die Christdemokraten in Tempelhof-Schönberg äußern Kritik. Das Vorhaben des Bezirks sei eine „Fehlplanung“, sagte Ralf Olschewski, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, der Berliner Zeitung. „Mit dem Sackgassenmodell am Barbarossaplatz und der Sperrung der Eisenacher Straße wird insbesondere beim Lieferverkehr und der BSR zusätzlicher und lauter Wendeverkehr im Kiez geschaffen.“ Weil viele Autostellplätze wegfielen, werde der Parksuchverkehr deutlich zunehmen, befürchtet die CDU. Laut Bezirksamt gibt es im gesamten Kiez 1.028 Parkplätze. Bei einer Begehung am Vormittag waren 75 Prozent besetzt, am Nachmittag 69 Prozent.

    Der Entwurf scheine von einer „Anti-Auto-Ideologie“ gesteuert zu sein, so der Bezirksverordnete. „Wir reden bisher nur über Verkehrsfragen und nicht über Grüngestaltung.“ Sowohl der Brunnen als auch das Schulgebäude stehen unter Denkmalschutz. In der Denkmalliste wird der Barbarossaplatz als straßenumsäumter Schmuckplatz bezeichnet. „Dies wird durch das Bezirksamt völlig ignoriert“, gab Olschewski zu bedenken. Die Funktion als straßenumsäumter Platz falle weg – „was mindestens Zweifel bei der Vereinbarkeit mit dem Denkmalschutz aufwirft“.

    Damit nicht genug: „Der Beteiligungsprozess berücksichtigt die Anwohnerinteressen mangelhaft und die Interessen der Gewerbetreibenden nahezu überhaupt nicht“, bemängelte der CDU-Fraktionsvize. Die Bürgerveranstaltung fand in einem viel zu kleinen Raum in der Grundschule statt. „Eine solche Veranstaltung hinterlässt eher den Eindruck der Abschreckung als der Willkommenskultur“, so Olschewski. Derzeit führe die CDU im Barbarossakiez eine Umfrage zum Platzumbau durch. „Wir haben nach rund zehn Tagen mehr als 200 Rückläufe bekommen“, berichtete er. Rund zwei Drittel der Teilnehmer hätten die Planung des Bezirks abgelehnt, ein Drittel habe sie befürwortet.
    Ausschuss berät im Rathaus Schöneberg über den Barbarossaplatz

    Die Forderung der CDU-Fraktion: Das Bezirksamt dürfe erst Verträge zur Umgestaltung des Barbarossaplatzes abschließen, nachdem die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) über die geplanten Maßnahmen informiert wurde. Es müsse sich mit den Anwohnern rückkoppeln. So steht es in einem Antrag ans Bezirksparlament, über den der Ausschuss für Straßen und Verkehr am 11. Juli berät. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rathaus Schöneberg. Es dürfte spannend werden – und kontrovers.

    Stadträtin Ellenbeck bleibt zuversichtlich. „Ich hoffe, dass die BVV im Verkehrsausschuss den Ergebnissen aus der Bürgerbeteiligung folgt und wir bei diesem wichtigen Projekt mit großen Schritten vorankommen“, sagte die Bezirkspolitikerin.

    #Berlin #Schöneberg #Barbarossaplatz #Verkehr #Kiezblock

  • Schimmel, Ratten, gefangen im Kredit: Bauträger in Berlin treibt Wohnungskäufer in Verzweiflung
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/schimmel-ratten-gefangen-im-kredit-bautraeger-in-berlin-treibt-wohn


    Lisa Hohneck schaute fünf Jahre lang durch ihr Fenster auf ein Baugerüst. Markus Wächter/Berliner Zeitung

    20.5.2024 von Niklas Liebetrau - Immobilienkäufer in Berlin stehen vor dem Ruin, weil sie einer Firma vertrauten, die Häuser nicht fertigstellt: Hedera Bauwert. Deren Chef ist in der Stadt kein Unbekannter.

    Manchmal, wenn ihr alles zu viel wird, stellt sich Lisa Hohneck vor, wie sich plötzlich ein Riss im Boden auftut und ihr Haus darin untergeht. Ihre Wohnung in Berlin-Friedrichshain, die sie sich vor sechs Jahren kaufte, würde dann verschwinden. Und mit ihr all der Ärger: die Feuchtigkeit, die durch die Schlafzimmerwände kriecht, die Obdachlosen, die in den Hausfluren und Kellerräumen hausen. All das wäre weg, und für einen Moment denkt sie, dann hätte sie endlich Ruhe.

    Dann fällt ihr ein, dass zwar die Wohnung weg wäre – nicht aber der Kredit. „Finanziell wäre das mein Ruin“, sagt sie.

    Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Lisa Hohneck, eine 33-jährige IT-Projektmanagerin aus der Nähe von Trier, hatte sich gleich nach dem Master und frisch im ersten Job entschieden, eine Eigentumswohnung in Berlin zu kaufen. Ihr bester Freund hatte ihr dazu geraten, auch er wollte in der Stadt, in der sie jetzt lebten, etwas erwerben. Besser einen Kredit abbezahlen, sagte er, als sein Leben lang zur Miete wohnen.

    Kurz darauf, im November 2017, entdeckten sie das Haus in der Weserstraße. Die Wohnung, für die sich Hohneck interessierte, lag im Hinterhof: 65 Quadratmeter im Erdgeschoss, drei Zimmer, Küche, Bad, 200.000 Euro. Ein Schnäppchen, auch damals schon. Die Maklerin sagte: „Mein Tipp, warten Sie nicht zu lange.“ Es gebe andere Interessenten, täglich Anfragen. Sie illustrierte, wie es in dem gelben Altbauhaus bald aussehen werde: gläserne Aufzüge, stählerne Balkone, ein begrünter Innenhof, eine neue Fassade.

    Mitte Dezember 2017 sagte Hohneck zu. Ihr bester Freund entschied sich für eine Wohnung im Vorderhaus. „Bis zum Kauf“, sagt Hohneck, „lief alles hervorragend.“


    Dort, wo in der Cranachstraße Anfang des Jahres ein Haus fertig sein sollte, sammelt sich Schrott.Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Lisa Hohneck (r.) mit ihrer Schwester vor ihrer Eigentumswohnung. Seit fast sechs Jahren warten sie auf Fertigstellung. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Auf der Baustelle vor dem Haus in der Weserstraße sammelt sich Sperrmüll. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Beschmiertes Fenster in der Weserstraße.Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Artem Rudenko vor einem offenen Spalt in seinem Treppenhaus in der Havelberger Straße. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Im Hausflur in der Havelberger Straße machen sich immer wieder Obdachlose breit, sagt Artem Rudenko. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Bauträger des Hauses in der Havelberger Straße: Hedera Bauwert. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Seit August 2021 steht ein Halteverbotsschild auf der Baustelle vor der Havelberger Straße. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Eine von mehreren Hausleichen in Berlin, das leerstehende Wohnobjekt in der Sickingenstraße sollte im vergangenen Sommer fertig sein. Markus Wächter/Berliner Zeitung


    Anspruch und Wirklichkeit gehen weit auseinander in der Sickingenstraße in Moabit.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Ein Unternehmer, der in Berlin kein Unbekannter ist

    Der Geschäftsführer des Bauträgers lud sie sogar zum Kennenlernen ein: Ioannis Moraitis, ein Unternehmer aus Hessen, der in Berlin seit einigen Jahren Altbauten kaufte, sanierte und in Eigentumswohnungen aufteilte. Hohneck erinnert sich an einen „typischen Geschäftsmann“. Selbstbewusst habe er gewirkt, davon überzeugt, erstklassige Bauprojekte zu realisieren. Sein modernes Büro in einem „wunderschön sanierten Altbau“ in der Nähe des Savignyplatzes machte Eindruck auf sie.

    Ioannis Moraitis ist in Berliner Immobilienkreisen kein Unbekannter. 2015 geriet er in die Schlagzeilen, weil er der Familie Caliskan in der Kreuzberger Wrangelstraße kündigen wollte, die im Erdgeschoss seit 28 Jahren den Gemüseladen „Bizim Bakkal“ führte. Auf die Kündigung folgten wochenlange Anwohnerproteste. Zeitungen, Radio- und Fernsehsender aus der ganzen Welt berichteten. Das Stadtmagazin Zitty zählte Moraitis zu den „bissigsten Haien im Becken“ der Berliner Immobilienbranche.

    Moraitis’ Unternehmen heißt Hedera Bauwert. Am goldenen Briefkasten der Hedera lässt sich ablesen, welch großes Firmengeflecht sie umgibt: Mehr als 80 GmbHs. Für Lisa Hohnecks Haus in der Weserstraße ist die hb 16. Wohnimmobilien GmbH verantwortlich. Doch auch Gewerbeflächen gehören zur Hedera. Ihr „Herkules Portfolio“ umfasst Büros und Einzelhandelsflächen in Dresden, Berlin, Rostock, Halle, Radebeul und Bernau, insgesamt über 100.000 Quadratmeter. Auf einer seiner Websites bezeichnet Moraitis sich als „Visionär und Geschäftsführer“. Auf der Seite der Hedera heißt es: „Zusammen zu bauen, heißt einander zu vertrauen.“

    Doch kann man auf Moraitis’ Unternehmen vertrauen? Die Berliner Zeitung hat Wohnungskäufer, Handwerker und Ingenieure gesprochen, die ihm vorwerfen, nicht nach den gängigen Regeln zu spielen, Rechnungen schuldig zu bleiben, vereinbarte Termine zu überziehen. Und sich möglicherweise sogar außerhalb des Rechts zu bewegen. Nach Informationen der Berliner Zeitung ermittelt das LKA Berlin gegen Moraitis: wegen des Verdachts auf Betrug.


    Lisa Hohneck macht sich Sorgen, dass das Haus, in dem sie ihre Wohnung kaufte, weiter Schaden nimmt.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Ausgefallene Heizung, aufgebrochene Türen, Feuchtigkeit in den Wänden

    Lisa Hohneck wusste all das nicht, als sie Moraitis traf. Sie wunderte sich zwar über den günstigen Preis der Wohnung, aber das Treffen mit ihm, sein schickes Büro, vertrieben ihre Zweifel. Außerdem arbeitete die Maklerin, die ihr die Wohnung gezeigt hatte, für Ziegert, eine renommierte Firma in Berlin. Ziegert betone stets, man arbeite nur mit geprüften Bauträgern zusammen, sagte die Maklerin. Und im Ziegert-Portfolio befanden sich mehrere Wohnhäuser von Hedera.

    Als Einzugstermin vereinbarten Hohneck und der Bauträger den 31. August 2018. Im Frühjahr wolle man noch die „staubintensivsten Sanierungsarbeiten“ am Haus in der Weserstraße erledigen, neue Fenster einsetzen, die Arbeiten in den Wohnungen abschließen, sagte man ihr. Dann werde auch die erste Rate abgerufen, etwa 30 Prozent des Kaufpreises.

    Doch es tat sich nichts. Es wurde nicht gebaut, nichts wurde abgerufen. Nicht im März, als Hohneck begann, immer wieder beim Haus vorbeizugehen. Nicht im Juli, einen Monat vor dem Übergabetermin. Ihr WG-Zimmer in Lichtenberg hatte sie da bereits gekündigt. Sie kontaktierte Hedera. Und merkte: „Die Kommunikation lief nicht.“ Sie erreichte selten jemanden, und wenn doch, wurde sie vertröstet. Der vereinbarte Einzugstermin verstrich.

    Bis heute ziehe sich diese Nichtkommunikation durch. Egal, ob die Heizung ausgefallen sei, ob Wasser entlang der Fassade laufe, weil keine richtigen Fallrohre installiert wurden, egal ob Feuchtigkeit in ihre Wohnung dringe, jemand die Haustür aufbreche oder die Müllabfuhr nicht komme, selten melde sich jemand zurück. Inzwischen, glaubt Hohneck, ist ihr Haus zum Geheimtipp für Obdachlose geworden. Weil man leicht einsteigen könne und die meisten Wohnungen auch heute noch leer stünden. Vor kurzem habe die Feuerwehr kommen müssen, sagt sie. Jemand hatte sich in einem Raum im Keller mit Matratzen eingerichtet und einen Standgrill angefeuert, um zu heizen.

    Ende Oktober 2018, die Arbeiten hatten immer noch nicht begonnen, bekam sie einen Schlüssel für ihre Wohnung. Über Monate hatte sie gedrängt, jeden zweiten Tag angerufen. Anders als ihr bester Freund hatte sie ihre Wohnung im Istzustand gekauft, ihm sollte sie renoviert übergeben werden. Der Freund wartet bis heute darauf.

    Hohe Zinsen dafür, das Geld nicht ausgeben zu können

    2019 wurde das Gebäude eingerüstet. „Das war der Hoffnungsschimmer“, sagt Honeck. Hedera rief die erste Rate ab. Doch abgesehen vom Gerüst passierte wieder lange wenig. In all der Zeit musste Hohneck Sonderzinsen an ihre Bank zahlen, weil der Kredit, den sie aufgenommen hatte, zwar bereitlag, aber nicht genutzt wurde – sogenannte Bereitstellungszinsen. Jeden Monat 500 Euro. Dafür, ihr Geld nicht ausgeben zu können. Erst im Sommer 2021 tauschte Hedera die Fenster aus. Als die Arbeiten wieder zum Erliegen kamen, reichte Hohneck Klage ein, zusammen mit elf weiteren Käufern, auf Fertigstellung. 2023 gewannen sie vor dem Landgericht. Hedera ging in Berufung. Das Verfahren läuft vor dem Kammergericht.

    Fünf Jahre lang war das ganze Gebäude eingerüstet, die Fenster in Hohnecks Wohnung mit Folie verklebt. Vor ein paar Wochen dann bauten Arbeiter das Gerüst ab. Weil Rechnungen nicht bezahlt worden seien, erfuhr Hohneck von ihnen. Die Arbeiten am Haus aber sind noch immer nicht abgeschlossen. Keine gläsernen Aufzüge, keine stählernen Balkone. Im betonierten Innenhof, der einmal begrünt werden sollte, stapelt sich der Müll. Bei starkem Regen fließt das Wasser zu langsam ab, im Hof bildet sich dann ein kleiner See.

    Vor ein paar Wochen hat sich Hohneck einen Feuchtigkeitsmesser gekauft. Sie hält das Gerät in ihrem Wohnzimmer an eine Außenwand. Von einer hundertprozentigen Feuchtigkeit würde man bei einem Wert von 140 sprechen. Der Wert auf dem Display landet bei 163. Feuchter als feucht.

    Es raubt ihr jeden Nerv. Nicht zu wissen, wie es mit dem Haus weitergeht, für das sie die größte Investition ihres Lebens getätigt hat. Der Kredit, den sie aufnahm, wird 33 Jahre laufen. Wenn sie ihn abbezahlt hat, steht sie kurz vor der Rente. Wenn sie je dazu kommt, ihn abzurufen. Hohnecks größte Angst: Dass die Schäden irgendwann so groß sein könnten, dass das ganze Haus nicht mehr zu retten ist.

    Wird eine Immobilie gebaut, wird der Kaufpreis aufgeteilt in Raten, je nach Baufortschritt. So steht es im Gesetz. Solange nicht hundert Prozent bezahlt wurden, geht das Eigentum nicht über. Hohneck hat bisher etwa 68.000 Euro gezahlt, 34 Prozent des Kaufpreises. Sie hat weitere Rechnungen erhalten, etwa für die Fertigstellung des Daches und des Estrichs, aber nicht bezahlt. Weil beides nicht fertiggestellt worden sei.


    Das Wohnobjekt in der Havelberger Straße in Moabit ist seit etlichen Jahren eingerüstet, seit zwei Jahren wurde nicht mehr gebaut.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Große Pleitewelle in der Baubranche

    Die Wohnung gehört ihr noch nicht. Den Vertrag rückabzuwickeln wäre juristisch schwer, das Risiko, das gezahlte Geld nicht zurückzubekommen, äußerst hoch. Sie steckt fest, kann weder vor noch zurück. Den jahrelangen Stillstand kann sie sich nicht erklären. Eine Möglichkeit könne sein, dass ihr Bauträger zahlungsunfähig sei. Vielen Projektentwicklern gehe es gerade so.

    Die Baubranche befindet sich in einer schwierigen Phase. Allein im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Insolvenzen laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Grund dafür sind die gestiegenen Bauzinsen und die hohen Preise für Material und Energie. Bauträger gehen bei ihren Projekten in Vorleistung, sie müssen kalkulieren, wie hoch ihre Kosten sein werden. Aber Ereignisse wie Kriege und Pandemien lassen sich nicht vorhersehen. Viele Baufirmen sind inzwischen hoch verschuldet und zahlungsunfähig. Bauvorhaben werden gestoppt.

    Berlin ist von der Pleitewelle besonders betroffen. Bauträgerfirmen betreuen meist mehrere Wohnobjekte. Geht eine dieser Firmen in die Insolvenz, drohen hunderte Wohnungen nicht fertiggestellt zu werden. Ausgerechnet in der Stadt der Wohnungsnot.

    Sind die Hedera Bauwert und die damit verbundenen Unternehmen Teil der Pleitewelle? Bisher wurde keine Insolvenz angemeldet. Und Ioannis Moraitis geht mit Medienanwälten gegen Behauptungen dieser Art vor.

    Ende Januar erhielt Hohneck zudem einen Brief eines Anwalts des Bauträgers. Er sei gebeten worden, eine Regelung zu treffen, bei der Hohneck und die anderen Erwerber künftig selbst „das Heft in die Hand nehmen“ sollten. Es gebe Gründe für die Verzögerung. Die Planungen der Architekten für das Dach seien mangelhaft gewesen, zudem würden sich einige Altmieter im Haus gegen Sanierungsmaßnahmen stellen. Insgesamt beliefen sich die Arbeiten, die noch zu erledigen seien, auf etwa 2,5 Millionen Euro. „Unsere Mandantin bietet an, dass die Erwerber die bisher nicht erbrachten Leistungen gegen entsprechende Kaufpreisreduzierung selbst beauftragen.“

    Hohneck antwortete, sie sei grundsätzlich zu einer Vereinbarung bereit. Der Anwalt meldete sich nicht wieder zurück.


    Marlena Wenisch will sich für Geschädigte von Bauträgern einsetzen und einen Verein gründen. Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Etliche Menschen in Berlin und Deutschland mit Moraitis in Konflikt

    Im vergangenen Jahr erfuhr Lisa Hohneck, wieviele Menschen in Berlin mit Moraitis und seinen Unternehmen in Konflikt stehen. Wieviele sich in einer ähnlichen Lage befinden wie sie. Hohneck hörte es ausgerechnet von der Maklerin, die ihr die Wohnung vermittelt hatte.

    Marlena Wenisch arbeitet heute nicht als Immobilienmaklerin. Sie macht eine Weiterbildung zur Immobilienökonomin. Die 35-Jährige ist selbst auf Moraitis reingefallen. Kurz nachdem sie vor sieben Jahren angefangen habe, für Ziegert zu arbeiten, erzählt sie, seien ihr viele seiner Objekte zugeteilt worden. In der Weserstraße verkaufte sie für Ziegert nicht nur an Lisa Hohneck, sondern auch noch drei weitere Wohnungen. Und in der Tellstraße, an der Grenze zwischen Kreuzberg und Neukölln, fand sie im Mai 2019 eine „kleine, süße Ein-Zimmer-Wohnung“ für sich selbst. Von der Hedera Bauwert.

    Bereits zwei Monate nach ihrem Kauf, sagt Wenisch, seien in der Tellstraße die Arbeiten ins Stocken geraten. Zwar seien neue Handwerker gekommen und hätten angefangen zu arbeiten, aber die seien offenbar nicht vollständig bezahlt worden und hörten wieder auf. Bis heute sei in ihrem Haus das Dach nicht fertig und sieben Wohnungen stünden leer, obwohl die meisten verkauft seien. Ein Käufer warte seit fast acht Jahren darauf, in seine Wohnung zu können.

    Durch Zufall kam Wenisch an die Nummer einer Frau, die in einem anderen Haus lebte, das von der Hedera betreut wurde, dort gab es ähnliche Probleme. Die beiden gründeten eine WhatsApp-Gruppe. In ganz Berlin hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits Käufer zu einzelnen Gruppen zusammengetan. Nur wussten sie nichts voneinander. Kurze Zeit später bemerkten Wenisch und ihre Mitstreiterin eine weitere WhatsApp-Gruppe: „Moraitis Albtraum“, gegründet bereits 2018 von einem Dachdeckermeister im Sauerland. In dieser Gruppe hatten sich Baufirmen, Handwerker und Ingenieure zusammengeschlossen, die berichteten, von Moraitis nicht bezahlt worden zu seien. Über diese Gruppe lernte sie Andreas Tesch kennen.

    Ende März sitzt Wenisch zusammen mit Tesch in dessen Wohnung am Tiergarten, nahe den S-Bahngleisen. Alle paar Minuten verdunkelt sich das Wohnzimmer, ein Zug rauscht vorbei. Tesch ist Bauingenieur, auch er hatte Probleme mit Moraitis, musste sein Honorar erst einklagen. Er und Wenisch haben aus der WhatsApp-Gruppe das „Starke Netzwerk 030“ gegründet, in dem etwa 70 Betroffene aus sechs Häusern in Berlin vertreten sind, sich treffen und Wege suchen, gegen Moraitis vorzugehen. Gerade sind sie dabei, einen Verein zu gründen, der sich für Geschädigte von Bauträgern einsetzt: Eigentun Jetzt.


    In
    In der Cranachstraße in Schöneberg sollten die Bauarbeiten im August 2022 beginnen.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Die Spur der unfertigen Häuser zieht sich durch ganz Berlin

    An diesem Nachmittag reden beide schnell und durcheinander, fallen sich ins Wort. Aufregung. Nach Jahren, in denen sie auf der Suche nach Öffentlichkeit kritische Google-Bewertungen über Moraitis schrieben und dafür von Medienanwälten abgemahnt wurden, hört ihnen endlich jemand zu. „Es ist davon auszugehen, dass hunderte Wohnungskäufer allein in Berlin betroffen sind“, sagt Marlena Wenisch. „Erwerber, die wie im Fegefeuer gefangen sind“, sagt Tesch. Anwaltskosten, Bereitstellungszinsen, endlose Stunden vergeudete Lebenszeit. „Nur weil einer sich nicht an die Regeln hält.“

    Tesch und Wenisch laden zu einer Tour durch Berlin ein. Sie wollen zeigen, wie groß das Ausmaß ist.

    In der Cranachstraße in Schöneberg sollten laut einer Vorankündigung im August 2022 die Arbeiten beginnen. An diesem Tag im März, mehr als anderthalb Jahre später, ist nicht mal eine Baugrube ausgehoben, Schrott sammelt sich auf dem Gelände, ein Hydraulikbagger steht herum. Laut der Website des Projekts sind bereits 66 Prozent der Wohnungen verkauft. In der Sickingenstraße in Moabit sind es sogar schon 100 Prozent. Das Haus, das im Juni 2023 fertig sein sollte, steht bis heute leer. So wie das Haus in der Saßnitzer Straße in Schmargendorf, das ebenfalls im vergangenen Jahr fertig sein sollte. 50 Prozent der Wohnungen sind hier bereits verkauft.

    Die Spur der leerstehenden und unfertigen Häuser, die der „verlässliche“ Unternehmer Moraitis hinter sich herzieht, führt durch die ganze Stadt: von Steglitz über Mitte und Neukölln bis nach Lichtenberg. Unvollendete Bauprojekte. Hausleichen, in denen kaum jemand wohnt.

    Warum lässt ein Bauträger reihenweise Wohnprojekte mitten in der Stadt stillstehen? Warum verkauft er Wohnungen, aber räumt den Käufern nicht das Eigentum ein? Ist er der unseriöse Unternehmer, für den ihn so viele halten – oder selbst ein Opfer der Baukrise?

    Die Berliner Zeitung hat Ioannis Moraitis einen Fragenkatalog geschickt und ihm angeboten, in einem persönlichen Gespräch seine Sicht auf die Dinge zu erklären. Auf die Anfrage meldete sich Anfang April eine bekannte Medienrechtskanzlei. Man wolle die Anfrage beantworten, weil „sich schon aus den Fragen herauslesen“ lasse, dass die Recherche „maßgeblich auf falschen Informationen“ beruhe. Eine Antwort auf die Fragen ist bis heute ausgeblieben.


    Artem Rudenko lebt mit seiner Familie als einer der wenigen in dem unfertigen Haus in der Havelberger Straße.Markus Wächter/Berliner Zeitung

    Schimmel, Ratten und seit Jahren keine freie Sicht

    Wie kann man Druck ausüben auf einen solchen Unternehmer? Diese Frage stellt sich Artem Rudenko, ein 36 Jahre alter Arzt, der eigentlich anders heißt. Ende 2020 kauften seine Lebensgefährtin und er eine Wohnung in der Havelberger Straße in Moabit für rund eine halbe Million Euro. Von der Hedera Bauwert. Als Fertigstellungstermin vereinbarten sie in ihrem Kaufvertrag den 31. August 2021. Bis heute ist das Haus komplett eingerüstet, es sieht aus wie eine verwaiste Baustelle.

    In den oberen Geschossen schimmelt es. Dort, wo eigentlich Türen für einen Fahrstuhl sein sollten, klaffen Spalten in der Hauswand, vor denen Plastikfolien flattern. „Im Winter ist das der Horror“, sagt Rudenko. Er macht sich Sorgen um die Sicherheit seiner Tochter. Auf seine E-Mails und Anrufe werde selten reagiert.

    Im vergangenen Sommer habe ein Aushang an der Tür gehangen, die Gasag kündigte an, das Haus nicht mehr mit Gas zu beliefern. Warum, erfuhr Rudenko nicht. Diesmal konnte er jemanden bei Hedera erreichen. Das Haus wird weiterhin beheizt. Kürzlich, so erzählt er, habe ihn seine Frau bei der Arbeit angerufen. Unter der Küchenzeile kratze es, sie hätten Ratten. „Ich will hier raus“, habe sie zu ihm gesagt, „ich kann nicht mehr.“ Aber aus dem Vertrag können sie nicht raus. Sie haben bereits mehrere hunderttausend Euro für die Kaufpreisraten und die eigene Sanierung der Wohnung bezahlt.

    Rudenko und weitere Käufer haben einen Insolvenzantrag gegen Hedera beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Ihre Hoffnung ist, dass sie im Falle einer Insolvenz das Haus selbst fertigstellen können. Doch bislang hat sich nichts getan.

    Wie Lisa Hohneck haben auch Rudenko und Marlena Wenisch Briefe des Anwalts bekommen, der ihnen anbot, selbst „das Heft in die Hand“ zu nehmen. Der Wortlaut der Briefe unterscheidet sich nur in der Aufzählung der Gründe für die Bauverzögerungen. Ob der Bauträger versucht, die Objekte loszuwerden, oder nur Zeit gewinnen möchte, ist eine weitere Frage, die bisher unbeantwortet bleibt.

    Unter den Betroffenen kursieren derweil Medienberichte aus anderen Teilen Deutschlands. In der Goslarschen Zeitung wird über zwei Hotels geschrieben. Die denkmalgeschützten Häuser„Kaiserworth“ und „Brusttuch“ in der Altstadt stünden seit mehr als einem Jahr leer, Tagungen könnten nicht stattfinden, die Stadtgesellschaft sei besorgt. In Rostock, so schreibt die Ostseezeitung, würden zwei Einkaufszentren demnächst keine Fernwärme mehr geliefert bekommen, weil erneut Rechnungen nicht bezahlt worden seien. Eigentümer dieser Immobilien, so schreiben die Zeitungen: Ioannis Moraitis.

    #Berlin #Neukölln #Weserstraße #Moabit #Havelberger_Straße #Sickingenstraße #Schöneberg #Cranachstraße #Immobilien #Wohnen #Eigentumswohnung #Betrug #Insolvenz #Gentrifizierung

  • Berlin-Schöneberg: Hauptstraße wird umgebaut – Ärgernis für Autofahrer
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-schoeneberg-hauptstrasse-wird-umgebaut-aergernis-fuer-autofa

    Nach Jahren schlecht durchdachter Verkehrspolitik grüner Senatorinnen werden begonnene Projekte zu Ende gebracht. Jetzt spricht wieder eine Senatorin mit allen, die Politik gegen die Hälfte der Berliner ist zum Glück beendet. Dabei wird auch die CDU Frau den privaten PKW-Verkehr nicht aus der Innenstadt verbannen, etwa durch eine sehr teure Mautgebühr. Nur eine derartige Maßnahme würde die Straßen wirksam entlasten und die Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer effektiv verringern. Bis dahin ist der Weg noch weit im Land der Erfinder des Automobils.

    10.4.2024 von Peter Neumann - Der Platz für Autos wird halbiert, Radfahrer und BVG-Fahrgäste profitieren. Weitere Umgestaltungen von Magistralen wird es unter der CDU kaum noch geben.

    Noch ist es eine Horrorstrecke, sagt Ursula Epe. „Auf dieser Straße Rad zu fahren, ist lebensgefährlich“, klagt die Berlinerin. Auf der Hauptstraße in Schöneberg treiben Kraftfahrer Radfahrer in die Enge und die Stimmung ist aggressiv. Am Mittwoch wurde nun damit begonnen, einen 1200 Meter langen Abschnitt umzugestalten. Radfahrer und Bus-Fahrgäste werden profitieren, doch für Autofahrer halbiert sich der Platz. Es ist ein Vorhaben der Mobilitätswende, das auf Berlins Hauptverkehrsstraßen inzwischen Seltenheitswert hat, seitdem eine CDU-Politikerin Verkehrssenatorin geworden ist. Nachfolgeprojekte auf diesen Teilen des Straßennetzes sind kaum in Sicht.

    Aus zwei mach eins. Wo Autos zwei Fahrstreifen zur Verfügung standen, gibt es nur noch einen. Ein Ministau hat sich aufgebaut, der auf die Kreuzung Dominicusstraße reicht. Gegenüber der Dorfkirche Schöneberg gehen die angekündigten Markierungsarbeiten in die Vollen. Dort kann man sehen, wie die Hauptstraße von hier bis zum U-Bahnhof Kleistpark aussehen wird. „Wir teilen den Straßenraum anders auf, zugunsten der Radfahrer und der BVG“, erklärt Saskia Ellenbeck. Die Grünen-Stadträtin, die in Tempelhof-Schöneberg für die Straßen zuständig ist, ist zum Ortstermin gekommen.

    Bislang stehen auf diesem Teil der Bundesstraße 1 Kraftfahrzeugen zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Die Busspuren für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verlaufen am rechten Fahrbahnrand. Jetzt wandern die Busspuren in die Mitte, und künftig sind sie für Autos nicht nur montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr, sondern an allen Tagen rund um die Uhr tabu. Rechts davon, am Rand, entstehen die geplanten Radfahrstreifen. Flexible Baken, Leitboys genannt, sowie Sperrpfosten, ebenfalls aus Plastik und rot-weiß gestreift, sollen die 2,25 Meter breiten Trassen vor Falschparkern schützen. Dem übrigen Kfz-Verkehr bleibt links ein Fahrstreifen pro Richtung.


    Ortstermin in der Hauptstraße in Schöneberg: Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) zeigt eines der Sperrelemente, die künftig die Radfahrstreifen am rechten Fahrbahnrand schützen sollen. Peter Neumann/Berliner Zeitung

    Saskia Ellenbeck macht nicht den Eindruck, als ob das für sie ein Problem ist. Schließlich gebe es in der Potsdamer Straße, die sich anschließt, für Autos heute schon nur einen Fahrstreifen pro Richtung, sagt sie. „In der Hauptstraße wird die Kapazität steigen.“ Denn die Radfahrstreifen werden dazu führen, dass viel mehr Radler als heute die Pendlermagistrale im Südwesten nutzen. Auch der Wirtschaftsverkehr profitiere: 19 Lade- und Lieferzonen entstehen – davon zwei in der Akazien- und der Albertstraße, wo Autostellplätze wegfallen. Teile der Busspuren werden montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr zum Be- und Entladen freigegeben. Dann müssen die Busse wie heute Slalom fahren.

    Die Pläne für die Hauptstraße hatte der Bezirk noch unter Schreiners Vorgängerinnen von den Grünen mit dem Senat abgestimmt. Doch nach dem Wechsel in der Landesregierung im Frühjahr 2023 stellten die neue Senatorin und ihre Staatssekretärin Claudia Elif Stutz (ebenfalls CDU) auch dieses Projekt auf den Prüfstand. Das Netzwerk fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg und andere Organisationen riefen zu Demos auf, die Deutsche Umwelthilfe kündigte die Klage eines Bürgers an.
    Schöneberg: Warum der Umbau der Hauptstraße ein Jahr Verspätung hat

    „Wir mussten hart dafür kämpfen, dass wir dieses Projekt umsetzen können“, erinnert sich die Bezirksstadträtin am Mittwoch. Die Hauptstraße gehörte zu den Radverkehrsvorhaben, für die Schreiner und Stutz nach einigen Wochen grünes Licht gaben. Stand lange Zeit zu befürchten, dass der zugesagte Bundeszuschuss von 750.000 Euro verfällt, gelang es, das Geld ins Jahr 2024 zu retten. Wie vorgesehen, gibt Berlin 250.000 Euro dazu, der Bezirk finanziert die Asphaltarbeiten. Ellenbeck: „Wir gehen davon aus, dass im Sommer 2024 alles fertig ist“ – ein Jahr später als anfangs geplant.

    Mehr Platz für klimafreundlichen Verkehr, weniger Platz für Autos. Was unter Grünen-Senatorinnen offizielle Senatspolitik war, wirkt unter Manja Schreiner exotisch. Sicher, einige ältere Projekte werden noch abgearbeitet. Die Umgestaltung der Boelckestraße in Tempelhof, bei der die Senatsverwaltung Änderungen zugunsten des Autoverkehrs durchsetzte, wird nächste Woche abgeschlossen. In Schöneberg will die landeseigene Infravelo den Umbau der Grunewaldstraße in Angriff nehmen, bei dem Radfahrer ebenfalls mehr Platz bekommen sollen. Aus Mitte ist zu hören, dass die Beusselstraße in Moabit Radfahrstreifen bekommt. Baustart: noch im April 2024. In Friedrichshain-Kreuzberg stehen der Umbau der Gitschiner Straße und Radfahrstreifen am Stralauer Platz Nord und in der Stralauer Allee auf der Liste.

    Neue Vorhaben, die auf Berliner Hauptverkehrsstraßen grundlegende Umgestaltungen zur Folge haben werden, sind dagegen nicht in Sicht. Auch deshalb nicht, weil Schreiners Verwaltung sparen muss, um die Vorgaben von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) zu erfüllen. In ganz Berlin spüren Verfechter der Mobilitätswende Gegenwind. Ein Beispiel aus Dahlem: Seitdem Christdemokraten die Pläne für geschützte Radfahrstreifen in der Thielallee kritisiert hatten, liegt das Projekt auf Eis. „Dabei ist alles vorbereitet“, sagte Emil Pauls vom Netzwerk fahrradfreundliches Steglitz-Zehlendorf. Für Studenten der Freien Universität sei das Projekt wichtig.
    Neue Radfahrstreifen in Mitte: Ein Projekt wird realisiert, ein anderes hängt

    In Mitte geht man davon aus, dass während dieser Wahlperiode auf keiner weiteren Hauptverkehrsstraße Verbesserungen für Radfahrer möglich sein werden (von der Beusselstraße abgesehen). Was mit der Torstraße passiert, wäre ebenfalls ungewiss, hieß es im Bezirksamt. Die Senatsverwaltung habe angekündigt, dass sie auch dieses Vorhaben überprüft. Dort sollte ursprünglich in diesem Jahr damit begonnen werden, Radfahrstreifen anzulegen. Dabei würden fast alle Autostellplätze entfallen.


    In der Hauptstraße haben die Markierungsarbeiten für die neuen Busspuren und die Radfahrstreifen begonnen. Im Sommer 2024 sollen die Arbeiten beendet sein. Kosten: mehr als eine Million Euro.

    Weil auf Hauptverkehrsstraßen bis 2026 im Sinne der Radfahrer fast nichts mehr geht, konzentriert sich auch Tempelhof-Schöneberg auf die Nebenstraßen – für sie sind die Bezirke zuständig. So sei für 2024 geplant, die Monumenten- und Langenscheidtstraße zu einer Fahrradstraße umzugestalten, sagte Saskia Ellenbeck. „Allerdings gibt es noch keine Finanzierung“ – wegen der Sparzwänge im Senat. Auch die Eschersheimer sowie die Belziger Straße stehen auf der Liste neuer Fahrradstraßen, so die Stadträtin.

    Saskia Ellenbeck ist bei ihrem Ortstermin am Richard-von-Weizsäcker-Platz in Schöneberg angekommen. „Hier wird es auch für Fußgänger sicherer“, so die Grünen-Politikerin. Der Senat passt die Ampelschaltungen so an, dass alle Fahrzeuge rotes Licht bekommen, wenn Fußgänger grün sehen. Nicht weit entfernt, an der Einmündung der Akazienstraße, hat die Hauptverwaltung die Planung dagegen verschlechtert, klagt Jens Steckel vom Netzwerk fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg. Anders als vorgesehen wird es keine Abbiegespur für Radfahrer geben, die links in die Akazienstraße wollen. Die Folge: Wie heute müssen Radfahrer absteigen und laufen.

    Frage eines Radpendlers: Ist der Umbau der Hauptstraße ein „Alibiprojekt“?

    Es gibt aber auch grundsätzliche Kritik am gesamten Umbauprojekt der Hauptstraße. „Auf der heutigen Busspur lässt sich entspannt Rad fahren“, sagte Andreas Schwiede, Radfahrer aus Marienfelde, im vergangenen Jahr der Berliner Zeitung. Wenn das Ordnungsamt dafür sorgen würde, dass Abschleppwagen die bestehenden Bussonderfahrstreifen konsequent von Falschparkern befreien, würde das mehr bringen, als das jetzt vorgesehene „Alibiprojekt“, das neue Konflikte schafft.

    Weil die heutige Regelung nur tagsüber gilt, parken abends und nachts viele Fahrzeuge auf den Busspuren, entgegnete Saskia Ellenbeck. Viele Autos stehen noch dort, wenn am Morgen um 7 Uhr wieder Busse dort fahren sollen, und behindern den BVG-Verkehr.

    „Unser Ordnungsamt kann nicht überall sein, es ist für 400 Kilometer Straße zuständig“, so die Stadträtin. Viele Radfahrer fühlten sich unwohl, wenn sie auf einer Busspur fahren und sich den Platz mit Bussen teilen müssen, erklärt sie. „Wir wollen Infrastruktur, die zum Radfahren einlädt. Was hier jetzt entsteht, ist eine echte Verbesserung.“

    #Berlin #Schöneberg #Hauptstraße #Verkehr #Politik #Stadtentwicklung

  • Einsturzgefahr: Wohnhaus in Schöneberger Goltzstraße evakuiert, mehrere Straßen gesperrt
    https://www.berliner-zeitung.de/news/wegen-einsturzgefahr-wohnhaus-in-schoeneberg-grunewaldstrasse-evaku

    Hier ist die Rede vom Haus Goltz-Grunewald, nordöstliche Ecke. Goltzstraße 1 / Grunewaldstraße 16.

    Alles privat, jeder ist für sich selbst verantwortlich und so braucht der Immobilienkonzern, dem das unbewohnbare Haus gehört, offenbar keinem Mieter eine Ersatzwohnung zu stellen. So ist das in Berlin, hier könnse überhöhte Mieten für Bruchbuden kassiern ohne irgeneine Verantwortung zu übernehmen.

    Wetten, dass hier in zwei oder drei Jahren ein schicker Neubau mit superteuren Eigentumswohnungen steht !

    10.4.2024 von Sophie Barkey, Elizabeth Rushton, Verena Zistler - Ein Haus an der Kreuzung von Grunewaldstraße und Goltzstraße droht zu kollabieren. Der Bereich um das Gebäude ist abgesperrt – darunter verläuft eine U-Bahnlinie.

    Mehrere Anwohner in Schöneberg haben am Mittwoch ihre Wohnungen verlassen, weil ihr Haus in der Goltzstraße, Ecke Grunewaldstraße, einzustürzen droht. Das bestätigte die Berliner Feuerwehr auf Anfrage der Berliner Zeitung. Ein Einsatzleiter hatte dort am Mittag die Lage geprüft. Weil das Gebäude jedoch auf einem privaten Grundstück steht und die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet sei, wurde die Zuständigkeit an das Bezirksamt und Bauamt weitergegeben. Das Gebäude weist sichtbare Risse in der Fassade auf, die Kreuzung ist gesperrt. Mehrere Schaulustige hatten sich dort nach Angaben einer Reporterin versammelt. Auch die Polizei war vor Ort.

    Bauarbeiter hatten laut einem Polizisten vor Ort am Mittwochmorgen bei den Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss festgestellt, dass offenbar „alles marode“ war und sollen dann gemeldet haben, dass die Sicherheit des Eckteils des Hauses nicht mehr zweifelsfrei gegeben sei. Das Haus wurde schließlich evakuiert, nachdem auch ein Statiker das Haus begutachtet hatte.

    Wie der Polizist weiter sagte, werde das Haus nun zunächst gesichert, bis eine Baufachfirma feststellen kann, ob womöglich der Eckteil des Hauses abgerissen werden müsse. Erst nach der Bewertung einer Fachfirma soll klar werden, wann die Anwohner zurück in ihre Wohnungen können. Bis dann würden die meisten von ihnen bei Verwandten unterkommen, so der Polizist weiter.

    Nach Angaben des Hauseigentümers können neun Mieter zunächst ihre Wohnungen nicht nutzen. Sie würden in Ersatzunterkünften untergebracht, falls sie nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen könnten, teilte die Heimstaden Germany GmbH auf Anfrage mit. „Einen Zeitraum zu nennen, wie lange die Wohnungen nicht genutzt werden können, ist aktuell leider nicht möglich“, hieß es.

    Anwohner erfuhren am Vormittag von Evakuierung

    Von den Evakuierungen betroffen ist auch das junge Paar Ella und Claus (Namen von der Redaktion geändert). Die beiden wohnen seit sechs Jahren im betroffenen Haus. Erst am Mittwoch um 11 Uhr wurden sie von ihrem Vermieter informiert, dass die Sicherheit des Hauses gerade geprüft werde – da hieß es ihnen zufolge noch, sie sollten erstmal zu Hause bleiben. „Wir gehen davon aus, dass das nur eine Vorsichtsmaßnahme ist“, sagt Ella. Die Polizei hat sich dann gegen 17.30 Uhr bei den Einwohnern gemeldet, mit dem Evakuierungsbefehl und der Empfehlung für ein bis zwei Wochen einzupacken.

    „Hoffentlich werden wir aber viel schneller wieder zu Hause sein – wir drücken uns einfach die Daumen“, sagt Claus. Bis dann wird das Paar bei Freunden in Schöneberg übernachten, Claus hat auch Verwandte in Berlin. Ihre Wohnung befindet sich nicht im betroffenen Eckteil des Hauses, sondern im Gebäude daneben in der Grunewaldstraße, ihre Wohnung grenzt allerdings an den betroffenen Eckteil an. In ihrer Wohnung habe es nichts gegeben, das bei dem Paar Sorge ausgelöst hätte, so Ella. „Diese Risse und die bröckelige Fassade waren schon länger so“, sagt sie. „Das Haus ist einfach super alt – das wissen halt alle.“

    Heimstaden sind statische Probleme am Wohnhaus schon länger bekannt

    Nach Angaben von Heimstaden sind tatsächlich schon seit Längerem statische Probleme an dem Gebäude bekannt. Die Ursache dafür habe bislang nicht geklärt werden können, hieß es. Bereits seit Dezember 2023 werde ein sogenanntes Rissmonitoring durchgeführt, bei dem Veränderungen der auffälligen Risse im Mauerwerk beobachtet und dokumentiert würden, teilte das Unternehmen mit.

    Für das Ladenlokal in dem Eckhaus gebe es seit dem 3. April Sicherungsmaßnahmen. Zudem sei das Fundament untersucht worden. Bei einer erneuten Überprüfung habe dann der beauftragte Statiker am (heutigen) Mittwoch eine Ausdehnung der Risse entdeckt. „Danach haben wir unmittelbar die Bauaufsicht in Kenntnis gesetzt, die eine Teil-Sperrung des Gebäudes (Erkerbereich/Eckhaus) und Teile der Grunewaldstraße angeordnet hat“, teilte das Unternehmen weiter mit.

    Die zuständige Bezirksstadträtin Eva Majewski (CDU) zeigte sich erstaunt darüber, dass dem Unternehmen offensichtlich schon länger Probleme bekannt sind. „Ich höre das jetzt das erste Mal, dass das offensichtlich seit Jahren bekannt ist“, sagte Majewski in der RBB-Abendschau.

    U7 verläuft unter dem einsturzgefährdeten Haus: Geschwindigkeit verringert

    Unter dem Gebäude verläuft nach Informationen der Berliner Zeitung auch die U-Bahnlinie 7 der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Bahnen fahren daher als Vorsichtsmaßnahme derzeit mit deutlich verringerter Geschwindigkeit zwischen den naheliegenden U-Bahnhöfen Kleistpark und Eisenacher Straße, teilte ein BVG-Sprecher mit. Außerdem wird der Nachtbus N7 zunächst umgeleitet, andere Busse fahren dort nicht.

    Nach Informationen von vor Ort war am späten Nachmittag ein großer Bereich rund um das einsturzgefährdete Gebäude für Autos, Fußgänger und Radfahrende gesperrt. Betroffen ist die gesamte Kreuzung Grunewaldstraße/Goltzstraße/Akazienstraße. Wie die Berliner Verkehrsinformationszentrale auf Twitter-Nachfolger X am Mittag mitteilte, war auch die Hauptstraße von den Sperrungen betroffen. Eigentümer und Bezirksamt beraten nun über das weitere Vorgehen. Autofahrer müssen in dem Bereich weiterhin mit Behinderungen rechnen.

    #Berlin #Schöneberg #Goltzstraße #Grunewaldstraße #Immobilien #Wohnen #Kapitalismus

  • Berliner Gebietsreform 1938
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgeschichte_Berlins


    Grenzänderungen der Berliner Bezirke zum 1. April 1938

    Aus heutiger Sicht zeigt die Karte einen Bezirk zuviel, dafür fehlen ein bzw. zwei neue im Osten der Stadt.

    Mit Wirkung zum 1. April 1938 wurden zahlreiche Begradigungen der Bezirksgrenzen sowie einige größere Gebietsänderungen vorgenommen. Dabei kamen unter anderem

    – die Siedlung #Eichkamp vom Bezirk Wilmersdorf zum Bezirk #Charlottenburg
    – der westliche Teil von #Ruhleben vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Spandau
    - der nördlich des #Berlin-Spandauer_Schifffahrtskanal s gelegene Teil der #Jungfernheide vom Bezirk Charlottenburg zu den Bezirken #Reinickendorf und #Wedding
    - #Martinikenfelde vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Tiergarten
    – das Gebiet um den #Wittenbergplatz und den #Nollendorfplatz vom Bezirk Charlottenburg zum Bezirk #Schöneberg
    – das Gebiet südlich der #Kurfürstenstraße vom Bezirk #Tiergarten zum Bezirk Schöneberg
    – ein großer Teil des #Grunewald s vom Bezirk #Wilmersdorf zum Bezirk #Zehlendorf
    – ein Teil von #Dahlem vom Bezirk Zehlendorf zum Bezirk Wilmersdorf
    - der östliche Rand des Bezirks Zehlendorf (in Dahlem nur ein schmaler Streifen, sich in Richtung Süden verbreiternd bis hin zu einem größeren Gebiet im Südosten) zum Bezirk #Steglitz
    - #Späthsfelde vom Bezirk #Neukölln zum Bezirk #Treptow
    – Bohnsdorf vom Bezirk Köpenick zum Bezirk Treptow
    #Oberschöneweide und die #Wuhlheide vom Bezirk #Treptow zum Bezirk #Köpenick
    - die westlich der #Ringbahn gelegenen Gebiete von #Boxhagen-Rummelsburg und #Friedrichsberg vom Bezirk #Lichtenberg zum Bezirk #Friedrichshain, damals #Horst-Wessel-Stadt.
    - #Wilhelmsruh vom Bezirk #Reinickendorf zum Bezirk #Pankow
    - das Gebiet um die #Wollankstraße westlich der Berliner #Nordbahn vom Bezirk Pankow zum Bezirk #Wedding.

    Bereits in den Jahren 1928 und 1937 war es zu Verschiebungen zwischen Schöneberg und Tempelhof gekommen.

    Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs machte die sowjetische Militärverwaltung aus heute unbekannten Gründen #Friedenau zwischen dem 29. April und dem 30. Juni 1945 zum 21. Bezirk mit Willy Pölchen (KPD) als Bezirksbürgermeister; danach wurde Friedenau wieder wie vorher ein Ortsteil von Schöneberg. Entsprechend bestand in der Zeit das #Amtsgericht_Friedenau.

    #Berlin #Geschichte #Verwaltung #Bezirke #Nazis

  • Christiane Paul über Berlin: „An manchen Ecken gerät etwas aus der Balance“
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/christiane-paul-ueber-berlin-an-manchen-ecken-geraet-etwas-aus-der-

    26.2.2024 von Anne Vorbringer - Berlin hat rund 3,8 Millionen Einwohner, und jeder hat seinen eigenen Blick auf die Stadt. Was macht Berlin aus, wieso lebt man hier – und tut man es überhaupt gern?

    In unserer Rubrik „Fragebogen Berlin“ fragen wir bekannte Hauptstädterinnen und Hauptstädter nach ihren Lieblingsorten und nach Plätzen, die sie eher meiden. Sie verraten, wo sie gern essen, einkaufen oder spazieren gehen. Aber auch, was sie an Berlin nervt und was man hier auf keinen Fall tun sollte.

    Diesmal hat mit Christiane Paul eine der bekanntesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen geantwortet – und überdies eine echte Berliner Pflanze. Wie sie auf ihre Heimatstadt blickt, auf das Früher und das Heute, das hat sie uns ausführlich am Telefon erzählt.

    1. Frau Paul, seit wann sind Sie schon in der Stadt?

    Schon immer. Ich bin 1974 in Pankow zur Welt gekommen, in der Maria Heimsuchung. Gebürtige Berlinerin, das gibt es ja hier nicht so oft, höre ich. So wie in New York, wo man selten wirkliche New Yorker trifft.

    Ich kenne Berlin schon gut, bin irgendwie mit dem Rhythmus der Stadt verbunden. Viele, die hierherziehen, haben Probleme mit dem Charakter Berlins, der sehr rau sein kann. Der Berliner ist nicht der charmanteste Mitbürger, in Hamburg zum Beispiel sind die Leute nicht so direkt und kaltschnäuzig. Hinzu kommt, dass die Stadt eher schnell unterwegs ist. Das merke ich immer, wenn ich woanders bin, zum Beispiel in der Schweiz, in Zürich oder Bern. Dort ist alles so viel langsamer getaktet.

    Aber mir gefällt der Vibe in Berlin. Das, was Berlin ausmacht, ist auch in mir. Liegt sicher auch daran, dass ich die Stadt nie länger verlassen habe. In Pankow bin ich aufgewachsen und hab da sehr lange gelebt, dann zog ich nach Schöneberg während des Studiums, und da wohne ich heute noch. Ein Jahr war ich mal in Hamburg, sonst immer nur auf Reisen oder für Dreharbeiten woanders.

    2. Welcher ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

    Meine Wohnung und mein Bett. Für Leute, die viel reisen, hat so ein Rückzugsort noch mal eine besondere Bedeutung. Es ist wichtig, dass man sich zu Hause wohlfühlt, und ich würde auch nicht wegziehen wollen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

    Zumal Umziehen nicht mehr so einfach ist wie in den Achtzigern, wo zumindest in West-Berlin als uncool galt, wer nicht alle paar Monate eine andere Bude bewohnte. Heute wäre man verrückt, seine Wohnung aufzugeben. Mein Kollege Devid Striesow ist gerade nach Wien gezogen, weil er hier keine passende Wohnung für sich und seine Familie gefunden hat. Viele andere Leute in meinem Umfeld sind in der gleichen Situation. Das ist ein Riesenproblem.

    3. Wo zieht es Sie hin, wenn Sie entspannen wollen?

    Mittlerweile an den Schlachtensee. Am liebsten bei schlechtem Wetter, dann ist es dort schön leer. Ich bin zwar ein Stadtmensch, aber hin und wieder muss ich raus in die Natur. Früher, in meiner Pankower Zeit, war es die Schönholzer Heide. Da war ich als Kind immer rodeln.

    4. Welche Ecken der Stadt meiden Sie?

    Tatsächlich keine, und das meine ich zunächst einmal als Kompliment an die Stadt. Ich bin viel mit den Öffentlichen und dem Fahrrad unterwegs und fühle mich nirgends unsicher oder unwohl. Allerdings muss ich die Einschränkung machen, dass ich keine 20 mehr bin und nicht ständig nachts unterwegs.

    Denn es gibt ja schon spezielle Ecken wie den Görlitzer Park oder das Kottbusser Tor. Ich will das gar nicht bewerten, das gehört wohl irgendwie zu einer Großstadt, dass es gemischte Communitys gibt, dass Dealer und Familien aufeinandertreffen. Aber ich hätte schon Sorge, wenn meine Kinder da nachts rumturnen. Es darf halt nicht kippen, und an manchen Ecken hat man schon das Gefühl, da gerät etwas aus der Balance.

    5. Ihr ultimativer Gastro-Geheimtipp?

    Mein Italiener um die Ecke: Bar Tolucci. Die machen super gutes Essen, sind entspannt, tolle Leute einfach, die das Restaurant schon seit langer, langer Zeit führen.

    6. Ihr ultimativer Shopping-Geheimtipp?

    Es gibt die Akazienbuchhandlung in Schöneberg, die ich sehr liebe. Und direkt daneben das Fidelio, ein Geschäft für Klassik- und Jazz-CDs. Da gehe ich zwar nie rein, weil ich nicht so ein Musikliebhaber bin, aber ich finde es toll, dass es noch solche Läden gibt. Das verschafft mir beim Vorbeilaufen Glücksgefühle. Genauso wie der alteingesessene Fleischer Albrecht in der Akazienstraße, bei dem ich jedes Jahr meine Weihnachtsgans hole – und jedes Mal wieder nach der Zubereitung fragen muss, weil ich es immer wieder vergesse. Dass man die Ladeninhaber noch kennt, das mag ich sehr an meinem Stadtteil.

    7. Der beste Stadtteil Berlins ist …

    Das kann man so gar nicht entscheiden, weil jeder was für sich hat. An Pankow zum Beispiel hängt mein Herz noch irgendwie. Aber es ist ein Ort, der für mich mit kindlichen Emotionen verbunden ist. Den gibt es nicht mehr, man lässt ihn zurück. Zwar bin ich mit meinen Kindern oft da, weil meine Eltern dort wohnen, und dann zeige ich ihnen auch schon mal die Schönholzer Heide und das Sowjetische Ehrenmal. Aber meine alten Wege dort abzulaufen, das wäre nicht einfach. Ich glaube, das möchte ich nicht.

    Pankow hat sich ja auch sehr verändert, es wurde viel gebaut. Als ich damals wegging, wollte ich eigentlich nur nach Prenzlauer Berg ziehen und nicht nach Schöneberg, aber Anfang der 2000er fand man dort keine Wohnung. Mittlerweile bin ich ganz froh, dieser Prenzlberg-Hype, das wäre nicht mein Lebensgefühl gewesen. Da bin ich im etwas verschlafenen, gewachseneren Schöneberg schon besser aufgehoben.

    In Ost und West denke ich ohnehin nicht mehr. Berlin ist für mich eine Stadt, und fertig. Zu mir hat mal jemand gesagt, dass es ja furchtbar gewesen sein muss, in Ost-Berlin aufzuwachsen. Und ich sagte, nee, war es nicht, es war meine Kindheit. Das ist ein eigenes Universum, das man auch später irgendwie behüten und behalten möchte. Ich war oft im SEZ schwimmen und Schlittschuh fahren. Insofern weiß ich schon, woher ich komme, aber ich habe mich mit Gesamtberlin verbunden. Eine Teilung wie diese hat keine andere Stadt so erlebt, und das macht Berlin einzigartig. Diese Identität zu erhalten und gleichzeitig einen Weg in die Moderne zu finden, ist schon eine schwierige Sache. Aber wie heißt es im Film „Spur der Steine“ selbstironisch: Man sollte immer „nach vorne“ diskutieren.

    8. Das nervt mich am meisten an der Stadt:

    Die vielen Baustellen, der Dreck und fehlende Ladestellen für Elektrofahrzeuge. Ich habe schon lange ein E-Auto, aber in den vergangenen zwei Jahren ist die Infrastruktur immer schlechter geworden, weil nicht entsprechend nachgerüstet wurde. Was absurd ist, schließlich brauchen wir doch andere Mobilitätskonzepte.

    9. Was muss sich dringend ändern, damit Berlin lebenswert bleibt?

    Es braucht eine politische Lösung für die Wohnungskrise. Eine Möglichkeit, die Mieten wirksam zu begrenzen. Man sieht die sozialen Verwerfungen mittlerweile überall in Berlin. Die zunehmende Obdachlosigkeit – erschütternd, wie das in die Stadt reindrückt und dass es kein Konzept dagegen gibt.

    So wie in Finnland, wo mit Housing First möglichst jedem Obdachlosen bedingungslos eine Wohnung plus Unterstützung durch Sozialhelfer zur Verfügung gestellt wird, um ihn in die Gesellschaft zu reintegrieren.

    Solch ein gesamtgesellschaftliches Konzept ist hier auch nötig. Es bedrückt mich ehrlich, was in dieser Hinsicht aus Berlin geworden ist. Dass die Mittelschicht aufgebraucht ist, die Stützen der Gesellschaft immer weiter abrutschen. Busfahrer, Krankenpfleger, deren Lohneinkünfte die Mieten nicht mehr decken können. Wie viel Geld mittlerweile fürs Wohnen draufgeht, das verursacht große Verzweiflung bei immer mehr Menschen.

    10. Ihr Tipp an Unentschlossene: Nach Berlin ziehen oder es lieber bleiben lassen?

    Klar kann man hierherziehen – wenn man eine Wohnung findet. Berlin ist die aufregendste Stadt in Deutschland, man kann hier aber auch noch ein Stück Ruhe finden, was zum Beispiel in London nicht mehr geht. Also ich kann jeden verstehen, der hierherziehen will.

    11. Cooler als Berlin ist nur noch …Ich war zuletzt häufiger in London. Dort ist es vielleicht nicht cooler, aber schon irgendwie anders. London ist am Puls der Zeit, auch kulturell. Ich würde da zwar nicht leben wollen, finde es aber wahnsinnig lebendig dort.

    Zur Person

    Christiane Paul wurde 1974 als Tochter zweier Ärzte geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Medizinstudium an der Humboldt-Uni und promovierte 2002. Parallel dazu betrieb sie ihre Schauspieltätigkeit und lernte am Lee Strasberg Institute in New York. Den Arztberuf gab sie 2004 auf, um sich neben der Betreuung ihrer Tochter stärker der Schauspielerei zu widmen.

    Bereits in jungen Jahren arbeitete die Berlinerin als Model, mit 17 erhielt sie ihre erste Hauptrolle in Niklaus Schillings Kinofilm „Deutschfieber“. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören „Das Leben ist eine Baustelle“, „Im Juli“ und „Die Welle“.

    2016 wurde Christiane Paul der International Emmy Award als beste Hauptdarstellerin für Elmar Fischers Fernsehthriller „Unterm Radar“ verliehen. Seit 2017 spielt sie vermehrt in internationalen Produktionen. In diesem Jahr wird sie im Kinofilm „Die Ermittlung“ und in der Serie „Concordia“ zu sehen sein.

    #Hamburg #Berlin #Pankow #Prenzlauer_Berg #Schöneberg #Schönholzer_Heide #Görlitzer_Park #Kottbusser_Tor
    #Schauspieler

  • Bingo, Bier und Jukebox: Wie Berliner Kneipen der Krise trotzen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/bingo-bier-und-jukebox-eckkneipe-kupferkanne-wie-berliner-kneipen-d

    Die Sprechfunk Zentrale der Innung quäkte „Schulli Steinmetz-Alvensleben“. Das klingt mir immer noch im Ohr, obwohl mit Sprechfunkvermittlung schon seit Jahren Schluß ist. Bei „Erster Meldung“ fuhr man da nur hin wenn man eben nicht fahren musste, sondern zufällig schon vor der Tür stand. Gerade einen Kandidaten abgeliefert. Halb besoffen rein, sturzbesoffen raus. Das ging wie die Drehtür. Immer reingehen und Gast auf Transportfähigkeiz prüfen. Ab zweieinhalb bis drei Promille ist die Bullerei zuständig für die „hilflose Person“. Alles darunter ist gebongt. Wir sind ja tolerant.

    Die Kupferkanne war eine der Absturzkneipen , unendlich ergiebige Quellen für Suffkes, Patienten und Mörder Fahrgäste (siehe https://txsl.de/uli-hannemann-taxiglossar.html ). Alle zehn Minuten schreit ein Strammer Max nach seinem Gummi . Der erste Dialog mit dem Fahrgast im Auto geht dann so : „Haste wat dajejen wennick rooche? Nö, is jut, man jönnt sich ja sonst nüscht.“ Mit dem kann man sich zumindest über das Fahrziel verständigen. Es geht nie weit. Der Weg von der Kiezkneipe nach Hause um die Ecke ist zu Fuß einfach nicht mehr machbar. Dafür gibts meistens ordentlich Schmalz.

    Lageplan Kupferkanne Steinmetz- Ecke Alvensleben
    https://www.openstreetmap.org/node/4967649020

    Alles Vergangenheit. Fahren die Gäste heute noch Taxi? Keine Ahnung, muss ich den Wirt bei Gelegenheit fragen. Falls ich sowieso in der Gegend feiern sein sollte und mich als Gast in den Laden reintraue. Der klassische Alkoholpegel führte zu erhöhtem Auf-die-Fresse-Risiko. Daran hat sich nichts geändert, am Alkohol-Auf-die-Fresse-Verhältnis.

    An den holzvertäfelten Wänden hängen Poster des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, dazu alte Mannschaftsfotos und Pokale. Der Geruch von Rauch liegt eigentlich immer leicht in der Luft. Die Kupferkanne in Berlin-Schöneberg ist eine Sportkneipe durch und durch. Junge Menschen würde man hier auf den ersten Blick eher nicht vermuten.

    Doch das Lokal ist seit einigen Jahren eine Art Hotspot für die jüngere Generation. Der Berliner Rapper Ski Aggu mit Skibrille drehte hier kürzlich ein Musikvideo. Entdecken Jüngere in Zeiten des Kneipensterbens die Schankwirtschaften wieder neu?

    Necip Cakir und seine Frau Rose-Gül Cakir betreiben die Kupferkanne in einer eher ruhigen Ecke Berlins seit knapp 40 Jahren. Mittlerweile seien rund 90 Prozent der Gäste Studierende, sagt Cakir, leidenschaftlicher Hertha-Fan. „Die Leute haben es probiert mit Cocktailbars, mit Schickimicki-Restaurants oder Shishabars. Das hat nicht so richtig funktioniert“, vermutet der 64-Jährige. „Die uralte Kiezkneipenkultur kommt wahrscheinlich wieder zurück.“

    Es sei toll, wenn sich Jüngere gemütlich in Kneipen setzen, ein Bierchen trinken und ins Gespräch kommen. Auf ihren Wunsch hin wird sogar seit einiger Zeit wieder Bingo gespielt. Rose-Gül Cakir meint: „Die kommen zur Gemütlichkeit wieder zurück.“ Rapper Ski Aggu sagte im vergangenen Jahr am Rande einer Preisverleihung: „Das ist kein Schickimicki, man geht einfach hin. Einfach noch so ’ne ehrliche Kneipe.“

    Urige Schankwirtschaften: Eher ein lokaler Trend

    Aus Sicht des Wirtschaftsgeografen Martin Franz handelt es sich aber um keinen flächendeckenden Trend, dass urige Schankwirtschaften generell wieder stärker vom jungen Publikum erobert werden. Franz forscht an der Universität Osnabrück unter anderem zur Zukunft der Kneipen. Es sei vielmehr ein „lokaler Trend, der an bestimmte Städte und bestimmte Szenen gebunden ist.“ Es könne mehrere Gründe haben, dass ein junges Publikum traditionelle Kneipen auswählt – zum Beispiel, weil Fußball gezeigt wird, die Musik angepasst wird oder wegen der Persönlichkeit eines Wirts, mit dem man ein Schwätzchen halten kann.

    „Diese Kneipen haben sich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst“, sagt Franz. Dazu hätten sie meist eine gute Lage, etwa nahe einer Uni. Ein grundsätzliches Problem in der traditionellen Gastronomie sei, dass sie relativ innovationsfeindlich gewesen sei. „Diejenigen, die eine Kneipe hatten, wollten meist auch nichts anderes als eine Kneipe zu betreiben und haben sich oft über die Jahre hinweg nicht angepasst.“


    Necip Cakir in seiner Kult-Kneipe: An den holzvertäfelten Wänden hängen viele Poster von Hertha BSC.Jörg Carstensen/dpa

    Starker Rückgang an Kneipen in Deutschland

    Grundsätzlich habe sich das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändert, so der Forscher. In Deutschland sei ein starker Rückgang an Kneipen zu erkennen. Das zeigen auch Zahlen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wurden 2014 noch 31.650 Schankwirtschaften verzeichnet, waren es 2021 lediglich 19.201.

    Cakir und Rose-Gül hätten vor mehr als zehn Jahren mit wirtschaftlichen Problemen in der Kneipe gekämpft. Mit einer Gruppe jüngerer Menschen hätten die beiden überlegt, was man verändern könne. So kamen sie unter anderem auf die Idee, den Raum für Geburtstagsfeiern anzubieten, wie Cakir erzählt. Nach und nach habe sich die Kupferkanne bei jungen Menschen um die 20 herumgesprochen.

    Auch bei Annabel Lehmitz in der Hamburger Ratsherrn Klause ist das Hauptpublikum zwischen Mitte bis Ende 20. Die 33-jährige Gastronomin hat die urige Kneipe während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 von ihrem Vater übernommen. „Es ist schon so, dass man merkt, dass die Kneipe wiederkommt, auch bei den jungen Leuten“, sagt Lehmitz.

    In der Eckkneipe Zum Knobelbecher im Belgischen Viertel in Köln ist das Publikum einer Mitarbeiterin zufolge sehr gemischt. „Alt und Jung kommen zusammen, das schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Man weiß nie, wen man abends kennenlernt“, sagt Johanna Keuser. Im Keller könnten Gäste kegeln, oben laufe viel kölsche Musik und Schlager. Dazu zeigt der Knobelbecher im Veedel wie die Kupferkanne in der Hauptstadt auch Fußball – allerdings nicht Hertha, sondern den 1. FC Köln.

    Eine noch größere Rolle als Treffpunkt für junge Leute kommt Kneipen der Dehoga zufolge in den Kleinstädten oder auf dem Land zu. „In der Corona-Zeit wurden sie schmerzhaft vermisst, umso mehr genießen es die Menschen heute, auszugehen und entspannt zusammenzukommen“, hieß es. Kneipen seien weiter die öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft.

    #Berlin #Schöneberg #Alvenslebenstraße #Steinmetzstraße #Kneipe #Drogen #Alkoholismus

  • Quartier »Bricks Berlin Schöneberg« von GRAFT - Backsteinhöhle
    https://www.db-bauzeitung.de/bauen-im-bestand/bricks-berlin-schoeneberg-graft

    Bestand saniert, leerstehende Dächer ausgebaut, neue Gebäude ergänzt: Beim Nachverdichten eines Postareals zum gemischt genutzten Quartier setzt das Büro GRAFT auf Ziegel als gestalterische Klammer – aber natürlich mit parametrischer Verfremdung.

    Was heute unter dem Namen »Bricks Berlin Schöneberg« vermarktet wird, blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Das Postamt in Berlin-Schöneberg wurde von Otto Spalding 1902 im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Spalding, ehemals Partner des Berliner U-Bahn-Architekten Alfred Grenander, war »Post-Baurat«. Von ihm stammen viele Fernmeldeämter in Berlin, daneben ist er auch der Schöpfer des Kurhauses in Binz auf Rügen.

    1933 erhielt das Schöneberger Postamt in einem der Innenhöfe einen Anbau für das »Fernsprechamt Süd«. Die Telefontechnik hatte sich bereits von der gesteckten Verbindung durch das »Fräulein vom Amt« zur Selbstwähl-Telefonie weiterentwickelt und auch die Architektur des Amtes tat einen großen Sprung nach vorn. Ein langer ziegelbekleideter Riegel mit rundem Kopfende und horizontalen Bandfassaden, in Mendelsohn’scher Manier entworfen von Fritz Nissle, drückte die Begeisterung für die neuen Stromlinienformen aus – die Deutsche Reichspost wurde damals gerade motorisiert. Im Jahr 1935 richtete man in dem Ensemble dann eine der ersten Fernsehstuben Deutschlands ein.

    Das Areal durchquert inzwischen einen ganzen Block von der Haupt- bis zur Belziger Straße. Der Postbetrieb wurde in den 80er Jahren aufgegeben, die Gebäude anschließend von der Telekom genutzt. Seit 1996 stehen sie unter Denkmalschutz. Jetzt hat das Büro GRAFT das Ensemble modernisiert und um zwei Neubauten erweitert. Es ist nun ein Gewerbezentrum mit Büros, Restaurants, Geschäften und Wohnungen. Zugleich wurden die alten Dächer für gewerbliche Nutzungen ausgebaut und mit Fenstern perforiert, bei denkmalgeschützten Gebäuden immer ein heikler Punkt. Daher wurden nur die Dachflächen zum Hof umgestaltet, bei der Straßenansicht ließ die Denkmalpflege nicht mit sich reden. Bauherr des Um- und Neubaus ist das Immobilienunternehmen Trockland.

    »Um sich in das Ensemble einzufügen, erhielten die Neubauten Ziegelfassaden« geben die Architekten an und liefern damit eine Erklärung für den Namen »Bricks Berlin Schöneberg«. Den Zugang zum Areal von der Hauptstraße in den Hof haben sie aufwendig inszeniert. Die Ziegel folgen einer parametrisch entworfenen geschwungenen Geometrie und bilden einen höhlenartigen Eingang aus. Wie schon zuvor bei ihrem Entwurf für das Paragon-Wohnareal in Berlin-Prenzlauer Berg versuchen die Planer von GRAFT aus einer unregelmäßigen Stapelung von Fensterkästen, die aus der Fassade hervortreten, architektonische Funken zu schlagen. Im Innenraum lassen sich diese Elemente als Sitzerker nutzen. Außen heben sich die hellen, beigefarbenen Fenstereinfassungen deutlich von der dunkleren Backsteinfläche ab – ein Gestaltungsprinzip, das in verfremdeter Form vom alten Postamt nebenan übernommen wurde. Die Hoffassaden sind – ebenfalls analog zum Postamt – deutlich sparsamer gestaltet.

    Am anderen Ende des Areals, in einer Baulücke an der Belziger Straße, markierte ein kleines Torhaus den Zugang zum Gelände. Es wurde erhalten, zum Café umfunktioniert und, um die Baulücke nutzen zu können, brückenartig mit einem Wohngebäude überspannt. Dieses knüpft mit geschwungenen Balkonbrüstungen Bezüge zu den abgerundeten Ecken des alten Torhauses. Der herrliche ehemalige Vermittlungssaal des Telegrafenamtes im Innern des Blocks dient jetzt als ein jüdisches Kaballah-Zentrum.

    ~Ulf Meyer, Christian Schönwetter

    #Berlin #Schöneberg #Geschichte #Architektur #Fernmeldeamt #Hauptstraße #Belziger_Straße #Post #Fernsehen #Fernsehstube #Fernseh-Großbildstelle

  • Homohass im Regenbogenkiez doch keine Volks­verhetzung?
    https://www.queer.de/detail.php?article_id=37569

    Gestern Abend in Schöneberg, Pallasstraße 21, koreanischer Imbiß „IXTHYS“, Vorabend zu Halloween

    Die Wände des Ladens sind mit eng religiös beschriebenen Behängen gefüllt, die an das Gekritzel eines Doktor Mabuse oder Marquis de Sade in seiner Zelle erinnern.


    Einzelne, von außen sichtbare religiöse Parolen lauten ...

    – Jesus sprach : „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“
    – Ich bin gekommen, die SÜNDER zu rufen und nicht die Gerechten

    – Die Botschaft von der Auferstehung, als Überschrift einer langen, von der Decke bis zum Boden reichenden Banderole
    – Die Botschaft vom Kreuz reicht hinunter bis zu einem Wandtresen mit Besteck.

    Wie gruselig ist das denn! Heute Abend gehe ich als fetter, blutverschmierter Jesus, mit Stigmata und Wunde über dem Herz, kaum bekleidet, wie die Kinder Süßes und Saures sammeln. Halleluja ! Um den Hals hänge ich mir ein paar eucharistischen Fische, die sind echt und stinken schon, weil sie zweitausend Jahre lang vergeblich versucht haben, die Armen zu ernähren. Klappt bis heute nicht, und so können sie nur noch meinem Jesuskostüm sein besonderes Aroma verleihen.

    Mal sehen, wie weit ich komme, besonders wenn ich meinen Schwanz aus dem Lendenschurz baumeln lasse. Hei, das wird ein Spaß!
    Es lebe die Religionsfreiheit !

    21.11.2020 von Micha Schulze - Das Landgericht Berlin erklärte die Hausdurchsuchung im koreanischen Imbiss „Ixthys“ wegen homofeindlicher Bibelverse für rechtswidrig. Auch die Staatsanwaltschaft ruderte zurück.

    Eine homofeindliche Provokation mitten im Berliner Regenbogenkiez bleibt vermutlich ohne Konsequenzen. Laut einem Bericht des Kirchenportals katholisch.de stuft die Berliner Staatsanwaltschaft die im Schaufenster des koreanischen Imbiss-Restaurants „Ixthys“ angebrachten Bibelverse nicht mehr als Volksverhetzung ein.

    Das Landgericht Berlin erklärte zudem die im Spätsommer erfolgte Hausdurchsuchung im Lokal für rechtswidrig. Die Voraussetzung für den Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts habe mangels Anfangsverdacht nicht vorgelegen, heißt es laut katholisch.de in der Urteilsbegründung.

    „Sollen ausgetilgt werden aus der Mitte ihres Volkes“

    Der Imbiss der gebürtigen Koreanerin und Fundi-Christin Park Young-Ai in der Pallasstraße ist komplett mit Bibelzitaten tapeziert. Der Name „Ixthys“ ist altgriechisch für „Fisch“, ein Erkennungszeichen für Christ*innen.

    Anlass der noch laufenden Ermittlungen war ein Bibelzitat aus dem 3. Buch Mose, das auch als Levitikus bekannt ist. „Und einem Mann sollst Du nicht beiliegen, wie man einem Weib beiliegt; Greuel ist dies“, ist im Schaufenster des Imbisses auch von der Straße aus zu lesen. Weiter heißt es: „Jeder, der einen von allen diesen Gereueln tut – die Personen, die sie tut, sollen ausgetilgt werden aus der Mitte ihres Volkes.“ Die drei Worte „Greuel ist dies“ hob die Wirtin farblich hervor.

    Die Wirtin „möchte, dass alle Menschen zu Gott finden“

    Das homofeindliche Plakat hatte bereits im Juli für einigen Medienwirbel gesorgt (queer.de berichtete). Unter der Überschrift „Die Schande von Schöneberg“ berichtete u.a. das Boulevardblatt „B.Z.“ über die homofeindliche Agitation der 71-jährigen Wirtin. LGBTI-Aktivist*innen, etwa vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, forderten die Betreiberin auf, das Bibelzitat zu entfernen.

    Park Young-Ai blieb jedoch stur: „Ich bin sehr gläubig und möchte, dass alle Menschen zu Gott finden“, erklärte die Koreanerin Anfang Juli in einem Statement. „Ich verurteile homosexuelle Menschen nicht, aber wenn sie Gottes Willen nicht befolgen, werden sie nicht das ewige Leben, sondern die ewige Hölle erfahren müssen.“ Sie habe auch kein Problem damit, Lesben und Schwule zu bedienen.

    Das Amtsgericht sah einen klaren Anfangsverdacht

    Das Amtsgericht Tiergarten hatte im Sommer einen klaren Anfangsverdacht auf Volks­verhetzung gesehen. „Der Beschuldigten kam es gerade darauf an, durch die Auswahl des Bibelzitats und die Hervorhebung der genannten Passage ihre homophobe und menschenfeindliche Haltung öffentlich zum Ausdruck zu bringen“, heißt es in dem vom Landgericht nun für rechtswidrig erklären Durchsuchungsbeschluss. Der Wirtin sei bewusst gewesen, dass ihr Restaurant „in unmittelbarer Nähe zum Winterfeldplatz und damit im Zentrum der LSBTI-Community Berlins“ liege, wo viele schwule Männer lebten oder ausgingen, so hatte das Amtsgericht argumentiert. „Sie nahm wenigstens billigend in Kauf, dass das Bibelzitat geeignet ist, Hass und Gewalt gegen schwule Männer hervorzurufen oder zu verstärken.“

    The Last Temptation of Christ (1988)
    https://www.youtube.com/watch?v=LJvCFAHRAFI

    Bereits vor der Rüge des Landgerichts war die Berliner Staatsanwaltschaft komplett zurückgerudert. „Nach erneuter Überprüfung der Sach- und Rechtslage bestehen Zweifel, ob das verfahrensgegenständliche Geschehen den Tatbestand einer Volks­verhetzung“ erfülle, zitiert katholisch.de aus einer Stellungnahme der Anklagebehörde an das Landgericht. „Gewichtige Umstände“ sprächen dafür, dass das Hass-Poster der Imbissbesitzerin ein „zulässiger Ausdruck der verfassungsrechtlichen Religions- und Meinungsfreiheit“ sei.

    „Diese Überzeugungen mögen – insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Homosexualität – nicht mehr zeitgemäß erscheinen“, so die Staatsanwaltschaft. Jedoch dürfte die Art und Weise der Äußerung nicht den Tatbestand der Volks­verhetzung erfüllen, zumal sich die Wirtin auf den Wortlaut der biblischen Textpassage berufen könne.

    Der Anwalt von Park Young-Ai beantragte laut katholisch.de nun die Einstellung des Ermittlungsverfahrens.

    Propaganda - Doktor Mabuse
    https://www.youtube.com/watch?v=bHKm4mLTLs8

    Propaganda
    https://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_(Band)

    https://www.academia.edu/2302564/Religionen_in_Korea_ein_%C3%9Cberblick_in_Kultur_Korea_2_2012_p_9_13_also_

    Interview mit Park Young Ai, Inhaberin des koreanischen Restaurants „IXTHYS“ in Berlin

    Ihr Imbiss heißt IXTHYS. Wofür steht der Name?

    Das griechische Wort für Fisch lautet „ichthys“. Das I-Ch-Th-Y-S-Symbol besteht aus zwei gekrümmten Linien, die einen Fisch darstellen. Dieses Fischsymbol spielte bereits im Urchristentum eine große Rolle. IX steht für „Jesus Christus“ - es bedeutet, dass Jesus Christus unser Heiland ist. Ich habe den Namen IXTHYS aber auch deshalb gewählt, um Menschen neugierig zu machen, weil sie nicht wissen, was das Wort bedeutet. Aus der Frage nach dem Namen ergibt sich die Gelegenheit, über Jesus Christus zu sprechen.

    An den Wänden Ihres Restaurants und in der Speisekarte sind Bibelzitate allgegenwärtig. Verbirgt sich dahinter eine missionarische Absicht?

    Ja, ich möchte eine missionarische Aufgabe erfüllen. Die Geschichte der Geburt Jesu Christi indet sich auf den Transparenten an den Wänden. Jesus ist der einzige Mensch ohne Sünde und hat darum die Macht, das Böse zu be- siegen. Gott liebt alle Menschen, und sie müssen errettet werden - es ist eine missionarische Tätigkeit, den Menschen das zu sagen. Die Bibelzitate sind nur Buchstaben, solange Menschen den Heiligen Geist nicht empfangen haben, aber wenn wir mit ganzem Herzen lesen, dann erfahren wir Gottes Kraft.

    Unsere Gäste lesen das Wort Gottes, und für viele hat es kei- ne Bedeutung. Aber eines Tages, wenn sie Probleme haben, wenn sie krank oder dem Tode nahe sind, dann erinnern sie sich hofentlich an dieses Restaurant und an das Wort Gottes. Ich bete dafür.

    War die Eröfnung des Restaurants von Beginn an geknüpft an diese missionarische Aufgabe, oder haben Sie diese Idee erst im Laufe der Zeit entwickelt?

    Ja, ich habe das Restaurant eröfnet, um eine missionari- sche Aufgabe zu erfüllen. In der deutschen Kirche gibt es nur noch alte Leute, die den Gottesdienst besuchen, und das liegt daran, dass die Pastoren Theologie nur als Beruf studiert, nicht aber den Heiligen Geist empfangen haben. Damit fehlen ihnen Macht und Kraft, die Menschen zu erreichen - sie predigen nur das tote Wort.

    Seit wann gibt es IXTHYS?

    An diesem Ort seit 2001. Vorher hatte ich ein Jahr lang einen Imbiss in Charlottenburg – das war Gottes Prüfung. Ich habe die Wände von Anfang an mit Bibeltexten verziert.

    Meine Glaubensbrüder und –schwestern hatten Befürch- tungen, dass die Gäste deshalb ausbleiben, weil sie das nicht mögen.

    Haben sich diese Befürchtungen bestätigt? Wie reagieren die Besucher auf diese Art der Gestaltung? Am Anfang haben viele gedacht, wir seien eine Sekte, ich habe das so oft gehört. Viele neue Gäste verlassen das Restaurant, wenn sie die Bibeltexte sehen. Ich kann das gut verstehen.

    Ein Gast sagte einmal, dass ihm das Leben nach dem Tod egal sei, er werde davon ja ohnehin nichts merken. Außer- dem sei es in der Hölle warm, und deshalb wolle er dort sein. Ich habe geantwortet, dass nur der Körper vergäng- lich ist, die Seele aber ewig lebe. Er hat darauf nichts mehr gesagt.

    Gibt es umgekehrt auch Besucher, die Ihren Imbiss gezielt aufgrund der Gestaltung besuchen, weil sie sich hier auf- gehoben fühlen?

    Die meisten kommen einfach, weil sie das Essen mögen. Einige kommen aber auch wegen des Gotteswortes und wegen der Atmosphäre der Liebe, die sie hier umgibt. Es kann passieren, dass der Restaurantbetrieb wegen einer Gebetspause des Personals zwischenzeitlich unterbrochen wird. Wer dann bestellen oder bezahlen will, muss warten.

    Hat Ihre Glaubenspraxis Vorrang vor der Serviceleistung?

    Ja. Unser Service ist mangelhaft (lacht). Sie bieten keinen Alkohol an. Im Christentum gibt es kein grundsätzliches Alkoholverbot – im Gegenteil: Der Genuss von Wein ist sogar fester Bestandteil der Liturgie. Welchen Grund gibt es, Ihr Angebot auf nicht-alkoholische Geträn- ke zu beschränken?

    Wir trinken beim Abendmahl auch Wein, und Gott würde das Trinken von Alkohol oder den Verkauf von Alkohol nicht verneinen, das ist keine Sünde. Wenn Menschen aber zu viel trinken, sind sie betrunken, dann macht Alkohol sie kaputt. Unser Essen ist scharf, und wenn es warm ist im Sommer, würden die Gäste sicher drei oder vier Biere trinken, manche sogar mehr – das ist nicht gut für sie.

    Würden Sie einen Angehörigen einer anderen Konfession bei IXTHYS beschäftigen?

    Wenn der Betrefende sich nicht bekehren lassen würde, könnten wir nicht zusammenarbeiten, weil der Geist ein anderer ist. Das wäre nicht harmonisch.

    Was entgegnen Sie, wenn Gäste Ihr Konzept als rigoros und dogmatisch kritisieren?

    Wie gesagt, ich kann das verstehen. Wenn Gäste trotz ihrer Kritik interessiert sind, dann können wir ins Gespräch kom- men, aber wenn nicht, dann akzeptiere ich die Kritik nicht. Manchmal weine ich, weil unsere Gäste das Wort Gottes nicht verstehen. Dann bete ich für sie. Ich habe einen Frieden in mir, der von Gott kommt.

    Das Interview führte Dr. Stefanie Grote

    #Korea #Religion #Christentum #Berlin #Schöneberg #Pallasstraße #Halloween #wtf

  • RIAS-Kutte kennt sich aus mit Kurt Pomplun
    http://www.rias1.de/sound4/rias_/kutte/kutte.html

    RIAS Berlin „Kutte kennt sich aus“ (1971-1977) mit Heimatforscher Kurt Pomplun
    „Rundschau am Mittag“ 31.12.1968 Joachim Cadenbach im Interview mit Kurt Pomplun (2:54): Im Juni ist ja die Temperaturen sehr erfreulich, auch wenn Napoleon behauptet hat, der deutsche Sommer ist ein grün angestrichner Winter.

    http://www.rias1.de/sound4/rias_/rundschau/rundschau/681231_rias_aktuell_rundschau_am_mittag_joachim_cadenbach_interview_kurt_pompl
    Auf der Seite können sie die Folgen 1 bis 127 hören.

    Kurt Pomplun – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Pomplun

    Kurt Pomplun (* 29. Juli 1910 in Schöneberg; † 5. August 1977 in Berlin) war ein deutscher Heimatforscher. Er publizierte Werke zur Geschichte Berlins und Brandenburgs, seiner Mundart und mündlich überlieferten Märchen und Sagen.
    ...
    Pomplun beantragte am 27. Dezember 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.585.940).[1] Bereits 1933 war er der SS beigetreten, in der er es mindestens bis zum Hauptscharführer brachte.
    ...
    Im Alter von 67 Jahren verstarb Kurt Pomplun am 5. August 1977 während einer Diskussion in der Schöneberger Buchhandlung Elwert und Meurer an Herzversagen.

    #Albrechts_Teerofen #Alte_Berliner_Bahnhöfe #Amüsement #Ärzte #Bänkelsänger #Berlin #Strand_und_Freibäder #Berlin-Museum #Bernau #Biesdorf #Britz #Britz #Brücken #Brunnen #BVG-Museum #Cafes #Dahlem #Dampferfahrten #Düppel #Eisenbahn-Nahverkehr #Fasching #Filmmetropole #Friedenau #Fronau #Gartenlokale #Gassenhauer #Gatow #Geschichte #Groß-Berlin #Gründerzeit #Grunewaldseen #Häfen #Hansaviertel #Havelland #Heiligensee #Hohenschönhausen #Humor #IFA #Inseln #Jagdschloß_Grunewald #Kaulsdorf #Kladow #Klein-Glienicke #Klein-Machnow #Kneipen #Kohlhasenbrück #Kolonie_Grunewald #Köpenick #Krankenhäuser #Kurfürstendamm #Lankwitz #Leierkastenmänner #Lichtenrade #Lichterfelde #Lietzensee #Lübars #Mahlsdorf #Maibräuche #Marienfelde #Märkisches_Museum #Märkisches_Viertel #Moabit #Nikolassee #Operetten #Operetten #Pankow #Parks #Pfaueninsel #Pichelsdorf #Post-Museum #Potsdam #Potsdamer_Platz #Radio #Rauchfangswerder #RIAS #Rixdorf #Rote_Insel #Rundfunk #Sagen #SansSouci #Schloß_Charlottenburg #Schloßpark_Charlottenburg #Schmargendorf #Schmökwitz #Schöneberg #Schönow #Siemensstadt #Spandau #Spielzeug #Sport #Spreewald #Springer-Haus #Staaken #Stansdorf #Steglitz #Steinstücken #Stralau #Südende #Tegel #Tegelersee #Tempelhof #Theater #Theater #Tiergarten #Treptow #Turnen #Unter_den_Linden #Volks-Theater #Wannsee #Wedding #Weihnachten #Weinstadt_Berlin #Weißensee #Westend #Wilmersdorf #Wintergarten #Scala #Wintersport #Zeitungswesen #Zitadelle_Spandau #Zoo #Zoologischer_Garten

  • Berlin: In religiösem Wahn tötete ein Klavierlehrer zwei Menschen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/crime/crime-vom-satan-besessen-in-religioesem-wahn-toetete-ein-klavierleh

    05.03.2023 von Katrin Bischof - 1994 brachte Bernhard R. seine Geliebte um und schnitt ihr den Kopf ab. Wenig später rammte er seinem Nachbarn einen Schraubendreher in den Kopf.

    Ich möchte hiermit ausdrücklich betonen, dass es sich bei beiden Taten nicht um bestialische Mordlust handelt, sondern um ein sehr schwer verständliches Erlösungswerk.

    Am Abend des 25. Januar 1994 läuft ein 19-Jähriger gegen 20.45 Uhr über den Rasen des Grazer Platzes in Berlin-Schöneberg. Lange schon ist es dunkel. Der Weg ist eine beliebte Abkürzung zur Bushaltestelle. Im Mondlicht sieht der junge Mann etwas auf dem Rasen liegen. Ein Puppenkopf, denkt er und läuft zunächst vorbei. Doch irgendetwas findet er eigenartig. Er geht zurück und sieht, dass er sich geirrt hat. Er rennt zu seiner Schwester, die die Polizei alarmiert.

    Nach dem Abendessen klingelt bei Christian Schulz das Telefon. Der Ermittler der 3. Mordkommission hat Bereitschaftsdienst. Auf dem Grazer Platz sei ein menschlicher Schädel gefunden worden, wird ihm mitgeteilt. Als Schulz in Schöneberg eintrifft, ist der Platz weiträumig abgesperrt. Auf dem Rasen liegt der abgetrennte Kopf einer erwachsenen Frau. Ein weißes, blutverschmiertes T-Shirt verdeckt ihn etwas. Daneben liegen eine Wollstrumpfhose und ein buntes Handtuch. Alles wirkt wie ausgekippt, denkt Schulz.

    Zwei Fragen müssen Schulz und seine Kollegen zunächst klären: Wer ist die Tote? Und wo ist der Rest der Leiche? Während 500 Beamte mit Leichenspürhunden die Gegend durchkämmen, checken die Ermittler die Vermisstenfälle. Der Kopf der Toten passt zu keiner Anzeige.

    Die Fahnder sind am nächsten Tag kurz davor, mit einem Foto des präparieren Kopfes an die Öffentlichkeit zu gehen, als die Leiterin einer Kita in Schlachtensee unruhig wird. Eine Erzieherin ist nicht zum Dienst erschienen. Auch telefonisch kann sie sie nicht erreichen: Michaela M. ist 30 Jahre alt. Sie gilt als äußerst zuverlässig.

    Kindergärtnerin wurde erwürgt

    Die Kitaleiterin telefoniert mit M’s Schwester. Doch auch sie weiß nicht, warum sich Michaela nicht meldet. Am Vorabend hat auch sie vergebens versucht, sie zu erreichen. Sie weiß aber, dass die Nachbarin einen Schlüssel zur Wohnung hat. Die Kitachefin beschließt, zu ihrer Angestellten nach Hause zu fahren.

    Michaela M. stammt aus einer vermögenden Familie. In der Friedrichsruher Straße in Friedenau, nur etwa einen Kilometer vom Grazer Platz entfernt, bewohnt sie jedoch nur eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung.

    Am Mittag betreten die Kitaleiterin und die Nachbarin die Wohnung von Michaela M. Schon vom Eingang aus sehen sie durch die geöffnete Schlafzimmertür die junge Frau. Sie liegt in ihrem Blut, trägt nur einen Pullover und einen Slip, ihr Kopf fehlt, der Stecker vom Telefon ist gezogen. Um 12.10 Uhr alarmieren sie die Polizei. Wenig später ist auch der Mordermittler Schulz vor Ort.

    Mit diesem Leatherman-Tool-Messer schnitt Bernhard R. seiner Klavierschülerin den Kopf ab.
    Die Obduktion der Leiche ergibt, dass Michaela M. am Abend des 25. Januar erwürgt oder erdrosselt wurde, der Kopf wurde nach ihrem Tod mit einem Messer abgetrennt. Einen Raubmord schließen die Ermittler aus. Die Wohnung ist nicht durchwühlt worden. Die Kriminalisten befragen noch am selben Tag Familienmitglieder, Kollegen und Freundinnen der Toten.

    Fast alle erwähnen einen Klavierlehrer, bei dem Michaela M. Stunden genommen und mit dem sie ein Verhältnis hatte. Er soll verheiratet und Vater zweier Kinder sein. Die Zeugen erzählen, dass Michaela M. die Affäre beendet, der Klavierlehrer aber immer wieder mit Geschenken vor ihrer Tür gestanden habe. Sie nennen auch den Vornamen des Mannes: Bernhard.

    Fast 30 Jahre später sitzt der einstige Mordermittler Christian Schulz in seinem Büro im Landeskriminalamt in der Keithstraße und blättert in den alten Akten des Mordfalls Michaela M. Die Seiten darin sind vergilbt und über die Jahre dünn wie Pergamentpapier geworden.

    Der 58-Jährige ist mittlerweile Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Operativen Fallanalyse. Acht Jahre lang war er bei der Mordkommission. Den Fall Michaela M. hat er nie vergessen – weil er damals für Schlagzeilen in Berlin gesorgt hatte und auch, weil der Mörder kurz darauf noch einmal zuschlagen sollte. „Zwei Morde in drei Tagen, und dann die Begehungsweise, das ist schon extrem selten“, sagt Schulz.

    Er erinnert sich noch, wie sie damals in den Papieren, die in der Wohnung von Michaela M. lagen, nach dem vollen Namen des Klavierlehrers suchten. „Bernhard war der einzige Ansatzpunkt, den wir in dem Fall erst einmal hatten“, berichtet Schulz. Dann kam heraus, dass der Klavierlehrer im Stadtmagazin Zitty annonciert und auch in der Bibliothek in Steglitz mit einem Aushang für seinen Unterricht geworben hatte. „Über die Anzeigen konnten wir den Mann sehr schnell identifizieren“, so Schulz. Der Klavierlehrer hieß Bernhard R.

    Schon am 27. Januar 1994 klingeln Schulz und sein Kollege gegen zehn Uhr an der Wohnungstür des Klavierlehrers. Bernhard R. ist ein freundlicher, unscheinbarer Mann mit sportlicher Figur. Er wohnt mit seiner Familie in einem Vorderhaus an der Hauptstraße in Schöneberg, ist 33 Jahre alt und bezieht Sozialhilfe. Mit den Klavierstunden verdient er sich etwas dazu. Seine Frau, die auch zu Hause ist, erwartet das dritte Kind. Bernhard R. erklärt sich sofort bereit, als Zeuge mitzukommen.

    Zu diesem Zeitpunkt ahnen die Fahnder nicht, dass der Mörder von Michaela M. nur zwei Stunden zuvor einen weiteren Menschen getötet hat.

    Die Vernehmung des Klavierlehrers beginnt um 10.45 Uhr. Bernhard R. gibt zu, Michaela M. gekannt zu haben. Sie sei seine Schülerin gewesen. Dass er eine Affäre mit der Erzieherin gehabt haben soll, weist er von sich. Im Gegenteil: Er sei es gewesen, der den Unterricht mit ihr beendet habe. Sie habe keine Fortschritte und ihm zudem Avancen gemacht. Bernhard R. erzählt, die junge Frau im Dezember 1993 letztmalig gesehen zu haben.
    Mörder gesteht in der Pizzeria

    Auch ein Alibi kann der Befragte präsentieren: Am Tattag, dem 25. Januar, hatte er ab 14.30 Uhr Unterricht gegeben. Von 17.45 bis 18.45 Uhr machte er Pause, in der er Zigaretten holte. Dann erschien die nächste Schülerin bei ihm: Alexandria M. Nach dem Unterricht fuhr er mit zu ihr nach Hause, um über einen Vertrag zu reden und sich das Klavier der 27-Jährigen anzusehen. Gegen 22.15 Uhr verließ er die Frau.

    Christian Schulz weiß noch, dass er damals mit seinen Kollegen sofort zu Alexandria M. fuhr, um das Alibi von Bernhard R. zu überprüfen. Doch sie trafen die Frau nicht an. „Wir haben ihr eine Vorladung für den nächsten Tag in den Briefkasten geworfen“, erzählt Schulz. Am 28. Januar 1994 sei die Frau auch pünktlich erschienen und habe die Angaben des Klavierlehrers bestätigt. „Das war ein klares Alibi“, sagt der einstige Mordermittler.

    Bis 11.30 Uhr wird die Zeugin im Landeskriminalamt vernommen. Als Alexandria M. die Keithstraße verlässt, überschlagen sich die Ereignisse. Gegen 11.50 Uhr taucht Bernhard R. in der Pizzeria auf, die im Erdgeschoss seines Hauses liegt. Dem Wirt sagt er, dass man keine Angst mehr vor Dieter K., einem tyrannischen Nachbarn, haben müsse. Er habe ihn getötet. Der Wirt alarmiert die Polizei.

    Die Tür zur Wohnung von Dieter K., die im Hinterhaus liegt, ist nur zugezogen und nicht abgeschlossen. Der Polizei gelingt es, sie mit einer Scheckkarte zu öffnen. Im Wohnzimmer liegt die Leiche des 40 Jahre alten Mieters. Der Mörder hat Dieter K. einen Schraubendreher in die Stirn gerammt.

    Noch im Lokal lässt sich der Klavierlehrer widerstandslos festnehmen. Er sagt, er könne auch noch etwas zu Michaela M. sagen. Doch dafür verlangt er, mit einem der Ermittler der Mordkommission zu reden, die bereits am Vortag mit ihm gesprochen haben.

    Christian Schulz fährt sofort zum Polizeiabschnitt. Dort sitzt Bernhard R. in einer Zelle. Durch die Gitterstäbe stellt der Ermittler Schulz zunächst nur wenige Fragen: Wo sind die Sachen, die Bernhard R. bei den Taten trug? Wo ist das Messer, mit dem Michaela M. der Kopf abgeschnitten, wo das Behältnis, in dem der Schädel transportiert wurde? Der Klavierlehrer beantwortet die Fragen – es ist Täterwissen.

    In der Wohnung des Klavierlehrers fand die Polizei Zeitungen, die über die tote Michaela M. berichteten – auch die Berliner Zeitung.Volkmar Otto

    Bernhard R. erzählt, dass er nach dem Mord an Michaela M. den Kopf in einen Rucksack aus der Wohnung der Toten gesteckt habe. Den Rucksack und ein Oberhemd mit Blutflecken finden die Ermittler nach den Angaben des Klavierlehrers in der Nähe einer S-Bahn-Unterführung; einen blutverschmierten Mantel in einem Gebüsch in der Müllerstraße in Wedding.

    Die Kleidung, die er beim Mord an Dieter K. trug, will Bernhard R. im – wie er sagt – „Allesbrenner“ seiner Wohnung vernichtet haben. Die Tatwaffe, ein Leatherman-Tool-Messer, und die goldene Armbanduhr von Dieter K. werden in einem vom Tatverdächtigen beschriebenen Müllcontainer am Heinrich-Lassen-Park entdeckt.

    Vernehmung dauert sieben Stunden

    Bernhard R. erzählt dem Ermittler bei diesem kurzen Besuch auch, dass die Körper von Michaela M. und Dieter K. vom Satan befallen gewesen seien. Er habe sie töten müssen, um ihre Seelen zu befreien. Später am Tag wird der Klavierlehrer zur Vernehmung in die Keithstraße gebracht. Sie beginnt um 17.30 Uhr. Diesmal ist Bernhard R. Beschuldigter.

    „Wir haben den Klavierlehrer in dieser zweiten Vernehmung sieben Stunden lang vernommen“, erinnert sich Christian Schulz heute. Bernhard R. habe erzählt, dass er 1991 zum Islam konvertiert sei. Er gab zu, mit Michaela M. eine Beziehung gehabt zu haben. Auch zum Motiv habe sich der Klavierlehrer geäußert. „Er hat ihr vorgeworfen, für diese Liebe nicht gekämpft zu haben“, sagt der einstige Ermittler. Sie sei zu schwach gewesen.

    Bei der Vernehmung habe Bernhard R. sehr viel geredet und sei immer wieder in seine religiösen Wahnvorstellungen abgeschweift.

    Bernhard R. schildert in der Keithstraße die Morde völlig emotionslos: Demnach fuhr er am späten Nachmittag des 25. Januar 1994 zu Michaela M., die ihn in die Wohnung ließ. Er bat sie, ihn nicht zu verlassen. Doch die 30-Jährige ließ sich darauf nicht ein. Daraufhin wurde dem verstoßenen Liebhaber nach eigenen Worten bewusst, dass aus ihr der Satan spricht. Er betete zu Allah, während er sie erwürgte. Und als er gemerkt habe, dass die Seele nicht aus dem Körper entweichen wollte, trennte er ihr den Kopf mit seinem Messer ab.

    Nach der Tat verhielt sich der Klavierlehrer sehr rational: Er wischte die Wohnung, beseitigte seine Spuren. Beim Schließen der Wohnungstür benutzte er einen Schal, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Den Rucksack mit dem Kopf der Toten entleerte er auf dem Grazer Platz – wegen des Stadioneffekts, wie es Bernhard R. nennt. Der Mond habe die Stelle so schön erleuchtet.

    Weiter berichtet der Mörder, wie er noch am selben Abend zu Alexandria M. gefahren sei, seiner Klavierschülerin und Alibizeugin. Er habe ihr erklärt, etwas Schlimmes getan zu haben und sie gebeten, ihm ein Alibi zu geben. Die 27-Jährige versprach es.

    Auch den zweiten Mord erklärt der Klavierlehrer ausführlich: Einen Tag nach dem Tod an Michaela M. habe er geraucht, dabei aus dem Fenster geschaut und in den Wolken ein Schwein und einen Hund erkannt. Nach dem Islam habe er Schwein und Hund töten müssen. Das Schwein sei für ihn Michaela M. gewesen, der Hund sein Nachbar Dieter K., mit dem er schön öfter aneinander geraten sei.

    Am Morgen des 27. Januar 1994 klingelte Bernhard R. bei ihm. In der Wohnung wollte sich Dieter K. eine Zigarette anzünden. Doch Bernhard R. schlug ihm die Zigarette aus dem Mund, weil Rauchen nicht gut für den Körper sei. Als sich der Nachbar nach der Zigarette bückte, trat der Klavierlehrer zu.

    „Ich begab mich in die Position, die man als Fußballer einnimmt, wenn man einen Ball direkt aus der Luft annimmt, um ihn damit aus einer Gefahrensituation weit weg in die gegnerische Hälfte zu befördern“, sagt R. in der Vernehmung über den ersten Tritt gegen den Kopf seines Opfers. Er habe Dieter K. töten müssen, weil der Körper schlecht gewesen sei – nicht die Seele, berichtet Bernhard R.

    Der Klavierlehrer versuchte, den regungslosen Körper mit einem Feuerzeug anzuzünden. Doch dann holte er aus dem Werkzeugkasten seines Nachbarn einen Schraubendreher, rammte ihn an der Nasenwurzel in den Kopf. So wollte er das dritte Auge öffnen, damit die Seele dem satanischen Körper entfliehen konnte. Zwei Stunden später klingelten die Ermittler erstmals an der Wohnungstür des Klavierlehrers.

    „Er war schon sehr cool bei dieser Vernehmung. Wir haben ihm nicht angemerkt, dass er kurz zuvor einen Menschen auf diese furchtbare Art umgebracht hat“, erzählt Schulz. Dann sagt er, dass der Klavierlehrer nach dieser ersten Befragung bei der Mordkommission noch einmal in die Wohnung von Dieter K. gegangen sei, um zu schauen, ob er wirklich tot sei. „Er hatte wohl vor, auch seinem Nachbarn den Kopf abzutrennen, um die Seele zu befreien.

    Ende 1994 wird Bernhard R. der Prozess gemacht. In der Verhandlung sagt der an einer paranoiden Schizophrenie und religiösem Wahn leidende Mann, er habe sich eingebildet, Jesus Christus, der Erlöser, zu sein. „Ich glaubte, ich hatte die Befugnis, zu töten.“ Bekannt wird in dem Verfahren, dass er schon länger Stimmen gehört und 1991 bei seinem damals 17 Monate alten Sohn eine Teufelsaustreibung vorgenommen haben soll.

    7700 Mark Strafe für ein falsches Alibi

    Bernhard R. kommt aufgrund seiner Erkrankung nicht ins Gefängnis, sondern in den Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter. Alexandria M., die ihm ein falsches Alibi gab, wird wegen versuchter Strafvereitelung zu einer Geldstrafe von 7700 Mark verurteilt. Sie gibt an, aus Mitleid mit der schwangeren Ehefrau von Bernhard R. falsche Angaben gemacht zu haben.

    Im Maßregelvollzug spielt Bernhard R. jeden Tag Klavier. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1998 erhängt er sich an einem Fensterkreuz.

    #Berlin #Schöneberg #Steglitz #Tiergarten #Grazer_Platz #Friedrichsruher_Straße #Hauptstraße #Verbrechen #1993

  • Die meisten bestehen darauf, Friedenauer zu sein
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-ortsteil-im-westen-von-schoeneberg-begeht-morgen-sein-125--jubi

    08.07.1996 von Claudia Fuchs - Der Ortsteil im Westen von Schöneberg begeht morgen sein 125. Jubiläum / Gutbetuchte und Künstler aus Berlin wohnten hier zuerst.

    SCHÖNEBERG Seit 76 Jahren gehört der Ortsteil Friedenau zu #Schöneberg. Dennoch bestehen die meisten seiner Bewohner darauf, Friedenauer zu sein.

    Vor 125 Jahren, am 9. Juli 1871, wurde mit dem Erwerb von Grund und Boden der erste Schritt für die Errichtung einer Mittelstands-Wohnhauskolonie - das heutige Friedenau - getan. Die Postleitzahl „1000 Berlin 41“ machte den Friedenauern lange Zeit zu schaffen: Berlin 41 nämlich galt sowohl für Teile des Bezirks #Steglitz als auch für Friedenau. „Jahrelang ging meine Post nach Steglitz“, beschwert sich die 82jährige Renate Herzog noch heute. Begonnen hat die 125jährige Geschichte von Friedenau am 9. Juli 1871: Der unter Leitung des Volkswirts und Schriftstellers David Born gegründete „Landerwerb- und Bauverein auf Aktien“ erwarb im Süd-Osten der Berlin-Potsdamer Landstraße (heute #Rheinstraße) elf Hektar Brachland. Auf dem Gebiet entstanden zunächst 95 Parzellen, der Ankauf weiteren Geländes war bereits im Oktober 1871 beschlossene Sache. Drei Jahre später hatte Friedenau schon 1 145 Einwohner und wurde zur selbständigen Landgemeinde erhoben.

    Benannt wurde Friedenau übrigens nach dem Frankfurter Frieden, der 1871 das Ende des deutsch-französischen Krieges besiegelte.

    Es waren vor allem gutbetuchte Angestellte aus Berlin und Künstler, die hier ihr Zuhause fanden. Zu den berühmten Friedenauern gehörte neben Max Bruch, Kurt Tucholsky, Karl Kautsky und Günter Grass auch Theodor Heuss, der erste Präsident der Bundesrepublik.

    Noch heute ist die ursprüngliche Form des im Westen von Schöneberg gelegenen Friedenaus auf dem Stadtplan deutlich zu erkennen: Die #Bundesallee (früher #Kaiserstraße) mit den beiden langgestreckten Plätzen (Bundes- und #Walter-Schreiber-Platz) bildet die Mittelachse der U-förmig angeordneten Stubenrauch- und #Handjerystraße. Fast symmetrisch verlaufen auch die anderen Straßen. Mit den Villen, die zu Beginn in Friedenau errichtet wurden, entstanden auch die noch heute typischen Vorgärten: Bis zu sechs Meter breit waren die „Puffer“, die damals Straße und Häuser voneinander trennen sollten. Viele allerdings wurden später ein Opfer der notwendigen Verbreiterung von Straßen.

    Als sich zum Ende des 19. Jahrhunderts herausstellte, daß mit Villen auf Dauer nicht so viel Geld zu verdienen war, wurden die ersten Mietshäuser errichtet und einige der Villen abgerissen. Erst seit den 70er Jahren unseres Jahrhunderts besteht eine Erhaltungssatzung, um die Bauwerke aus den Anfängen zu sichern. Obwohl sich 1913 die Entstehung Groß-Berlins schon abzeichnete, wurde mit dem Bau des Friedenauer Rathauses begonnen. Mit einem gewissen Risiko, denn ein kleiner Teil des Gebäudes befand sich auf Schöneberger Gebiet. „Hätten die Schöneberger damals Probleme gemacht, wäre der Teil des Rathauses einfach weggelassen worden“, berichtet Michael Barthel, ehemaliger Bürgermeister von Schöneberg und selbst Friedenauer. Ihm wurde während seiner Amtszeit als Jugend- und Sportstadtrat in den 80er Jahren ein Spitzname verpaßt: Bürgermeister von Friedenau.

    Das Jahr 1920 schließlich besiegelte das Ende eines selbständigen Friedenau: Mit dem Entstehen Groß-Berlins wurde es gemeinsam mit Schöneberg zum elften Berliner Verwaltungsbezirk erklärt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Friedenau noch einmal für kurze Zeit selbständig: Mit dem Einmarsch der Sowjetarmee am 5. Mai 1945 wurde ein kommunistischer Bürgermeister eingesetzt. Jedoch schon sechs Wochen später vereinigten die Amerikaner den Ortsteil wieder mit Schöneberg.

    Für seine Einwohner - ob jung oder alt - ist Friedenau noch immer etwas Selbständiges: „Ich würde nie sagen, ich wohne in Schöneberg“, gibt Elke Burkhard zu. Ihrer Ansicht nach beginnt Schöneberg „hinter dem #Innsbrucker_Platz. Ohne Bäume, mit viel Verkehr“. Friedenau hingegen sei eine Idylle. Auch die Menschen seien hier anders als anderswo. Das Problem mit den Postleitzahlen hat sich inzwischen erledigt: Seit drei Jahren steht statt „1000 Berlin 41“ eben 12161 oder 12159 als Adresse auf den Briefen. Nur hin und wieder noch „1000 Berlin 41“. Aus alter Gewohnheit eben."

    Ebenfalls in: https://web.archive.org/web/20130921053541/http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-ortsteil-im-westen-von-schoeneberg-begeht-morgen-sein-125--jubilaeu

    #Berlin #Schöneberg-Tempelhof #Friedenau #Geschichte #Bundesplatz #Stubenrauchstraße

  • »Die H. Kori GmbH. Eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord«
    https://www.weihnachteninberlin.de/tickets/bildung-vortraege/die-h-kori-gmbh-eine-berliner-ofenbaufirma-und-der-nationalsozia

    Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion und anschließendem Gespräch

    Donnerstag, 15. Dezember 2022, 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr, Urania Berlin, Saal Edison, 2. Etage, An der Urania, 10787 Berlin

    Die Schöneberger Firma H. Kori in der Dennewitzstraße 35 war einer der wichtigsten Produzenten von Leichenverbrennungsöfen für nationalsozialistische »Euthanasie«-Anstalten sowie für zahlreiche Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Publikation fasst die Forschungen zur Geschichte der Ofenbaufirma erstmals zusammen und versteht sich als Impuls für eine Diskussion über mögliche Erinnerungsformen.

    Begrüßung durch Tobias Dollase, Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur, Tempelhof-Schöneberg

    Impulsvortrag von PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort „Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ und Herausgeberin der Publikation

    Weitere Podiumsgäste
    Dr. Irene von Götz, Leiterin der Museen Tempelhof-Schöneberg
    Dr. Gerd Kühling, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
    Barbara Schulz, Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege, Berlin
    Susanne Zielinski, Leiterin Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Thüringen

    Moderation: Dr. Christoph Kreutzmüller, Vorstandsvorsitzender Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kori_(Unternehmen)

    https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung.1268438.php

    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-kultur/erste-forschungsergebnisse-zur-rolle-der-ofenbauerfirma-kori-in-der-n

    https://gleisdreieck-blog.de/2011/02/01/kori-gmbh-wie-sie-wissen-sind-wir-eine-spezialfirma

    #Berlin #Schöneberg #An_der_Urania #événement #culture #histoire

  • Das kleine Grosz Museum
    https://www.daskleinegroszmuseum.berlin

    Öffnungszeiten
    Mo: 11:00 – 18:00 Uhr
    Di: geschlossen
    Mi: geschlossen
    Do: 11:00 – 18:00 Uhr
    Fr: 11:00 – 18:00 Uhr
    Sa: 11:00 – 18:00 Uhr
    So: 11:00 – 18:00 Uhr

    Regulär: 10€
    Ermäßigt: 6€
    Gruppen & Führungen: auf Anfrage

    Expertenführung:
    Am 1. und 3. Montag im Monat (à 20€ / erm. 10€ p. P.) nur mit Anmeldung per E-Mail

    #Bülowstraße 18
    10783 #Berlin #Schöneberg

    Kontakt:
    +49 (0) 30 224 396 34
    info@daskleinegroszmuseum.berlin

    #Kultur #Museum

  • The Making of an SS Killer - The Life of Colonel Alfred Filbert 1905–1990 - 1
    #Alfred_Filbert #Einsatzgruppen #génocide #shoa #Thomas_Harlan #Wundkanal

    Alex J. Kay,
    Institute of Contemporary History, Berlin
    Chapter 10 - ‘A chess game of egos’
    Wundkanal and aftermath, 1975–1990

    Following his release from prison for health reasons in June 1975, Filbert lived for another fifteen years. He returned to 49 #Bamberger_Straße in West #Berlin (#Schöneberg), where he would remain until his death in 1990.(1) In 1983, Filbert’s pre-1945 biography was the subject of a request for information submitted by the District Administration for State Security in Rostock in East Germany to the Main Department IX/11 within the Ministry of State Security, commonly known as the Stasi, in East Berlin.(2) The request was made in the context of the ‘processing of operative material’ ( Bearbeitung eines operativen Materials ).(3) The backdrop to the request appears to have been the fact that the District Administration for State Security in Rostock had become aware ‘that in the FRG a film is being made with the professional advice of Fillbert ( sic )’ ( daß in der BRD ein Film unter Fachberatung des Fillbert gefertigt wird ).(4) In fact, Filbert was providing much more than specialist advice: he was acting in the lead role.

    The former SD officer, RSHA member and Italy specialist Karl Haß – whose wife had officially declared him dead in 1953 – had played small supporting roles in various feature films during the 1960s, including a bit part in Luchino Visconti’s La caduta degli dei (‘The Damned’, 1969), generally as a member of the SA or the SS.(5) The only time a convicted Nazi mass murderer has played a mass murderer in a feature film, how- ever, was in 1984 in the film Wundkanal – Hinrichtung für vier Stimmen (‘Gun Wound – Execution for Four Voices’). According to the film’s closing credits, it stars ‘Alfred F.’ in the lead role of ‘Dr S.’.(6) This was Alfred Filbert, wearing a toupee and, intermittently, a false moustache. The character’s name was no coincidence. Filbert had once before been known under the name ‘Dr S.’: Dr Selbert, the name he had used for the first six years after the war. In Wundkanal , Filbert was in many ways playing himself. The director and producer was Thomas Harlan, son of Veit Harlan, director of the notorious Nazi anti-Semitic propaganda film Jud Süß (‘The Jew Süss’). Harlan junior devoted his life, initially in the Polish archives, later in films and novels, to tracking down and uncovering mid-level Nazi perpetrators and their post-war careers; men like his father, men like Filbert. He ultimately brought criminal charges against more than 2,000 Nazi perpetrators who were still alive. As Harlan stated in an interview after the release of Wundkanal : ‘The film is a work about the plural; I merely start with my [own] father’.(8)

    The shooting of the film Wundkanal began in 1981, initially in Hungary with the actor Erwin Geschonneck, a former concentration camp prisoner and one of East Germany’s most celebrated actors. According to Harlan, the West German embassy managed to have the film shoot stopped, however, on the grounds that Harlan and his crew were allegedly engaging in propaganda for terrorism.(9) The abrupt ter- mination of the shoot led to a legal dispute between the production firm Quasar Film and Hungarofilm.(10) After returning to East Berlin, Harlan decided to shoot Wundkanal with a real perpetrator in the lead role: Alfred Filbert.(11) Harlan and Heike Geschonneck, the fourth wife of the aforementioned Erwin Geschonneck and executive producer(12) of Wundkanal , came across Filbert’s name whilst at the Central Office of the Judicial Authorities of the Federal States for the Investigation of National Socialist Crimes ( Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen ) in the German city of Ludwigsburg.(13) This, however, was not the first time that Harlan had been acquainted with the name Alfred Filbert: two decades earlier, Harlan had corresponded with the Chief Public Prosecutor attached to the Regional Court in Berlin, regarding the trial against Filbert. The Public Prosecutor’s Office had been at the time in the process of pre- paring the indictment against Filbert and his co-defendants.(14) Harlan met with Filbert over coffee and cake in the latter’s West Berlin apartment at 49 Bamberger Straße. According to Harlan, Filbert

    [. . .] was touched by a visit from the son of Harlan, the son of the great consoler, and it was already clear on this first day of our acquaintance that he was prepared to speak; whether [he was also prepared] to act, this no-one could know. And later it lasted two weeks before we noticed that he had taken the bait and wanted to become an actor; it was on the day when we are standing in the desert with him and he is prepared to hold the pistol how Andreas Baader is supposed to have held it to his neck, but could not have held it. (15)

    This comment (see Figure 24) was a reference to Harlan’s theory that the leadership of the radical left-wing RAF had not in fact committed suicide in Stuttgart’s Stammheim Prison on the night of 18 October 1977 but instead had been murdered. Baader, for example, was supposed to have shot himself in cell 719 in the base of the neck so that the bullet exited through his forehead. Tests indicated, however, that it was virtually impossible for a person to hold and fire a pistol in such a way at the distance necessary to cause the powder burns found on the skin of Baader’s neck. Harlan concluded that one’s own arm is too short.(16) His conclusions are reflected in the opening credits of Wundkanal : ‘IN THE NECK AT A DISTANCE LONGER THAN A MAN’S ARM / AT A DISTANCE OF 30.5 CENTIMETERS FROM THE WOUND / THE BULLET BEING FIRED INTO THE NECK BY STRANGERS’.(17) In Wundkanal , Dr S. compels another man, whom he has just finished interrogating, to shoot himself in precisely the same way in which Baader was supposed to have killed himself. The title of the film, Wundkanal , is based on this idea: the ‘Wundkanal’, or wound channel, is the trajectory taken by a bullet in a body (in this case, a skull) between the point of entry and the point of exit.(18) On other occasions, Harlan argued that the RAF leadership had indeed killed themselves, though only ‘in order to prove that they were to be murdered’.(19) One of the principal concerns of the RAF was also Harlan’s principal concern and the real subject of the film: the continuity of Nazi biographies in the Federal Republic of Germany and of murder in the name of the state. Harlan was, by his own admission, less concerned with the murder of Jews than with the murderers of Jews.(20)